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© K.-H. Kupfer

Gesundheit
.... und die Stromtrassen


Die Windkraft-Stromgeneratoren

Überall sprießen Windkraftanlagen aus dem Erdboden und produzieren bei einer entsprechenden Luftbewegung elektrischen Strom. Das geschieht durch die im oberen Teil solcher Anlagen eingebauten Generatoren, die durch die Rotation der Flügel einer solchen Anlage angetrieben werden.

Diese Anlagen stehen nun aber nicht unmittelbar neben den Häusern, wo die elektrische Energie benötigt wird, sondern etwas abseits davon, wo sie nicht unbedingt stören, oder wo nach Möglichkeit bereits direkt elektrische Leitungen vorhanden sind, die den von den Windkraftanlagen produzierten Strom abtransportieren können.

Das ist jedoch nicht immer so leicht möglich, weil die Standorte für solche Windkraftanlagen sorgsam ausgewählt sein müssen, nicht zuletzt auch wegen der Windverhältnisse. Denn wie immer, so müssen sich auch solche Anlagen rentieren, und ohne Wind wäre keine Rentabilität gegeben.

Die Standortfrage

Wo weht der Wind am kräftigsten? Auf den Bergen oder in Norddeutschland. Und dort haben die Überlegungen dazu geführt, dass die der Küste vorgelagerten Flachwassergebiete der Nord- oder Ostssee gute Standorte sind. Und so sind bereits größere Windkraftparks in diesen Gebieten geplant, d. h. Gebiete mit bis zu 100 und mehr Einzelwindrädern.

Die Transportfrage des Stroms

Nun muss dieser dort produzierte Strom in die Städte und Dörfer transportiert werden, dorthin also, wo er gebraucht wird, sogar bis nach Süddeutschland. Das bedarf den Bau riesiger Stromleitungstrassen, quasi Autobahnen aus Masten und Leitungen für den Strom, was nicht immer zur großen Freude von denen geschieht, die davon betroffen sind, wo sich also eine solche Stromtrasse in unmittelbarer Nähe befindet.

Nicht nur, dass sich dadurch der Anblick der Landschaft verändert, nein, diese Trassen bereiten auch Ängste und Sorgen, was wohl durch den Strom in diesen Leitungen alles passieren könnte.

Was strahlen die Leitungen ab

Bei diesen Leitungen handelt es sich um Hochspannungsleitungen mit einem elektrischen Spannungspotential von etlichen hunderttausend Volt, auch gegenüber der Erde und allem, was sich unten auf der Erde befindet, auch wenn es ein Mensch ist. Und weil von diesen Leitungen elektrische Felder ausgehen, wäre er diesen Feldern ausgesetzt.

Außerdem fließt in den Leitungen ein elektrischer Strom. Und jeder elektrische Strom, der durch eine Leitung fließt, erzeugt ein magnetisches Feld um diese Leitung herum, das bei solch einer Hochspannungsleitung bis hinab auf den Erdboden reicht. Befindet sich ein Mensch unterhalb einer solchen Leitung, ist er auch diesem Feld ausgesetzt.

Die Wirkung elektrischer Felder auf unsern Körper

Diese Felder können nicht ohne Folgen sein, weil sie Vorgänge des Lebens beeinflussen, auch bei uns Menschen. Sie beeinflussen die ständig in uns oder auch bei Tieren ablaufenden Prozesse des Lebens, die ebenfalls durch elektrische Potentiale und entsprechende Impulse gesteuert werden. Diese Vorgänge liegen in einem sehr niedrigen Potentialbereich, sind aber messbar. Und weil es sich um so schwache Potentiale handelt, sind sie leicht von außen her zu beeinflussen.

Die Zellen unseres Körpers haben beispielsweise ein Aktionspotential von rund 50 mV (Millivolt). Auch durch Nervenfasern fließen elektrische Impulse. Sowohl unser Denken, unser Empfinden als auch die Steuerung der Muskeln, alles geschieht über solche Impulse.

Bereits bei wenigen Millivolt wird ein Muskel angeregt und tritt in Aktion. Elektromassagegeräte arbeiten mit solchen Impulsen, die von außen her die Muskeln zu einer Reaktion veranlassen. Das bedeutet aber generell, dass alle von außen unserm Körper zugeführten elektrischen Impulse oder Spannungen im Körper eine Reaktion auslösen.

Außerdem sollte man wissen, dass unser Körper über viele rhythmische Steuerungsprozesse verfügt, die leider ebenfalls von außen her beeinflusst werden können, was nicht immer so amüsant ist, wenn man dadurch z. B. nachts nicht schlafen kann oder der Herzrhythmus gestört wird.

Und als letztes sollte man wissen, dass sich unser Körper zum Aufbau von Aktionspotentialen bestimmter chemischer Stoffe bedient, wie z. B. Kalium, Kalzium, Magnesium etc. Und dieser Stoffwechsel kann ebenfalls von außen her durch elektrische Spannungen und Impulse verändert werden.

Die Wirkung magnetischer Felder auf unsern Körper

Wie bereits erwähnt erzeugt jeder elektrische Stromfluss ein Magnetfeld, so aber auch im Umkehrschluss jedes Magnetfeld einen elektrischen Stromfluss. Deshalb wird unser Körper auch von Magnetfeldern beeinflusst.

Auf diese Weise wird auch unsere Gehirnaktivität beeinflusst, und das beginnt bei längeren Einwirkungszeiten bereits bei einer Magnetfeldstärke von 10 nT (Nanotesla) und kann bei entsprechender Stärke, z. B. im Milliteslabereich, sogar zur Blockade von Nervenbahnen führen.

Was geht von solchen Stromtrassen aus

Die Fakten und Zahlen liegen nun auf dem Tisch, und es darf gerechnet und überlegt werden, wann und ob von irgendwelchen elektrischen Leitungen eine Beeinträch tigung der Gesundheit vorliegt, wobei hier natürlich die Leitungen in der Wohnung nicht angesprochen werden, obwohl von denen auch entsprechende Felder ausgehen.

Wie sieht es also bei den Hochspannungsleitungen an solchen Trassen aus? In unmittelbarer Nähe, d.h. direkt darunter oder bis ca. 10 Meter daneben, misst man elektrische Feldstärken von bis zu 2000 V (Volt)/Meter. Für Kinder hat das Bundesamt 500 V/Meter als unschädlich benannt.

Rechnen wir nach:

Köpergröße 1,0 Meter = 0,5 V/mm (Millimeter) Körpergröße. Das sind 500 mV pro mm Körpergewebe. Da kommen auf die einzelne Zelle schnell mal 20 mV zu, wodurch das Zellpotential mit seinen rund 50 mV stark überlagert wird, was zu Fehlfunktionen der Zelle führt. Das kann zu Stressreaktionen ebenso führen wie zu Müdigkeit, Krankheiten etc.

Bei Nervenfasern und bei der Bewegung von Köperflüssigkeiten kommt auch das Magnetfeld ins Spiel. Bei Körperflüssigkeiten wirkt sich das Magnetfeld auf das magnetische Verhalten der darin enthaltenen Teilchen aus. Sie können angezogen, abgestoßen, beschleunigt oder abgebremst werden. Wenn man dabei an das Blutplasma mit seinem hohen Gehalt an Eisen denkt, dürfte es wohl sehr nachvollziehbar sein.

Etwas anderes vollzieht sich bei den Nervenfasern, weil diese so etwas wie elektrische Leitungen sind. Und in jede elektrische Leitung kann durch ein Magnetfeld eine elektrische Spannung induziert werden. Magnetfelder erzeugen hier elektrische Spannungen, die die eigentlichen Signale, die von Nervenfasern transportiert werden, überlagern oder gar ausschalten. Das kennen wir von der Magnetfeld-Lokalanästhesie.

Wie hoch sind nun aber die Magnetfelder unterhalb bis 10 Meter neben einer Hochspannungstrasse? Dort herrschen Felder zwischen 100 und 1000 nT (Nanotesla). Dazu sollte man sich erinnern, dass bereits 10 nT über einen längeren Zeitraum gesehen nachweisbar sogar die Gehirntätigkeit beeinflussen.

Jeder sollte selbst urteilen

Zwar nimmt sowohl das elektrische Feld als auch das magnetische Feld mit der Entfernung stark ab, dennoch sollte man sie nicht unterschätzen. Offensichtlich haben Tiere ein besseres Gespür für die Wirkung solcher Felder als wir Menschen. So musste der Besitzer mehrerer Pferde diese ausquartieren, weil die Tiere unruhig im Stall randalierten, nachdem rund 50 Meter an den Stallungen vorbei eine neue Hochspannungstrasse erstellt wurde.

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Anzumerken wäre, dass diesen Energiefeldern auch das gesamte sonstige elektromagnetische Energieumfeld als Einflussgröße hinzugerechnet werden muss.

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Tag der Veröffentlichung: 09.04.2011

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