© K.-H. Kupfer
Klimaschutz
.... kann krank machen
Die lieben Verordnungen & Gesetze
Politiker schaffen Gesetze, sind sich der Folgen aber nur sehr selten bewusst. Sie bedienen sich z.B. in Sachen Klima fragwürdiger Berichte, die ganz offensichtlich mit fehlerhaften Computerprogrammen zu Stande kamen. Fakten werden so verbogen, dass sie dem politisch Gewollten entsprechen, nicht aber den Tatsachen. Im trauten Einklang mit den Medien wird ein Trend erzeugt, der für den Bürger verhängnisvolle Folgen haben kann, weil er meint, dass alles, was ihm von offizieller Seite gesagt wird, so auch stimmig ist und seinem Wohlergehen diene, wenn nicht sogar der Rettung der gesamten Menschheit.
Das Haus muss atmen können
Schön brav packt der Bürger seine Häuser in wärmedämmende Materialien ein, um Energie zu sparen, denn schließlich will er nicht am Untergang der Welt beteiligt sein, so wie es ihm wieder und wieder eingeredet wird. Altbekanntes Wissen wird dabei dem neuen Trend geopfert. Nicht bedacht wird bei alledem, dass die Häuser samt Mauerwerk nach einer solchen Verpackungsprozedur nicht mehr „atmen“ können, und die klimatischen Verhältnisse in den Innenräumen dahin sind.
Das Innenraumklima
Es sind die Materialien der Wände, die wesentlich zur Beschaffenheit des Raumklimas beitragen. Sie nehmen bei hoher Raumluftfeuchte diese zu einem großen Teil auf und geben sie bei trocknerer Luft wieder ab. Auf diese Weise wirkt das Mauerwerk ausgleichend auf den Feuchtigkeitsgehalt der Luft der Innenräume.
Nicht unwesentlich ist dabei, dass bei einem Überangebot an Feuchtigkeit diese auch nach außen abgegeben werden kann. Nehmen wir dem Mauerwerk diese Möglichkeit der Abgabe von Feuchtigkeit nach außen, dann werden die Wände feuchter und feuchter, und damit auch die Luft in den Räumen, was weder der Gesundheit und dem Wohlbefinden des Menschen dienlich ist noch dem Erhaltungszustand des Mauerwerkes.
Gesundheit und Innenraumluft
Die Raumluft hat direkten Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Menschen. Zu feuchte oder zu trockene Raumluft ist ebenso unangenehm und schädlich wie zu warme oder zu kühle Luft, zumal wenn sie dann auch noch mit Schmutzpartikeln und anderen Emissionen behaftet ist.
Nach zuverlässigen Schätzungen atmet der Mensch am Tage etwa drei bis vier Teelöffel Staub ein, worin sich neben Staubmilben und Bakterien auch Schimmelpilzsporen von feuchten Wänden befinden können, die sich oft völlig unerkannt unter Tapeten und in Hohlräumen (Leitungsschächten etc.) bei Feuchtigkeit bilden, wobei schon geringe Grade von Feuchtigkeit ausreichen, die oft nur messtechnisch festgestellt werden können, nach der Art, wie im Titelbild des Buches ersichtlich.
Bei jedem Atemzug geben wir winzige Mengen von Wasserdampf an die Luft ab. Außerdem kochen wir. Dabei werden erhebliche Mengen Feuchtigkeit an die Innenraumluft abgegeben. Wir gießen Blumen, die ebenfalls die Luft befeuchten usw. usw.
Kühle Innenraumwände fördern die Feuchtigkeit
Einen wesentlichen Teil dieser Feuchtigkeit nehmen die Wände auf und geben sie bei trocknerer Luft zurück. Das geschieht um so besser, je wärmer die Wände sind. Sind diese jedoch schön verpackt und wärmeisoliert, dann bleiben sie z. B. an warmen Sommertagen relativ kühl. Feuchtigkeit schlägt sich vermehrt an den kühlen Wänden nieder. Sie werden feucht und feuchter.
Außerdem ist die Abgabe der Feuchtigkeit wesentlich verringert, wenn die Wände kühl sind. Hinzu kommt, dass diese Feuchtigkeit wegen der Isolierung des Hauses nicht nach außen dringen kann. Die Wände werden und bleiben durch und durch feucht, was man zwar nicht sehen, aber messtechnisch nachweisen kann. Und solche feuchten Wände sind nahezu ideal für eine Bildung von Schimmelpilzen, Algen etc.
Regen und Nebel bringen von außen zusätzlich Feuchtigkeit
Die Schimmelbildung geschieht nicht nur an den Innenseiten von Außenwänden, sondern auch außen an Wänden und in Hohlräumen, besonders dann, wenn das Mauerwerk mit wärmeisolierenden Dämmstoffen ausgestattet ist. Diese Materialien nehmen zusätzlich Feuchtigkeit auf, vor allem bei Regen, Nebel etc. Oft saugen sie sich regelrecht voll und bilden ein erhebliches Gefahrenpotential für die Gesundheit, für das Raumklima und letztendlich für die Häuser selbst und deren Bausubstanz.
Die Dämmstoffe und Schäume sowie Gespinste saufen bei abkühlender Luft regelrecht ab, zumal wenn sie wasserabweisend beschichtet sind. Sie lassen die Feuchte rein, aber sie geht wegen der Beschichtung oder sonst eingebrachten Folien nicht oder nur sehr langsam wieder hinaus. Das sind beste Grundlagen für Schimmelpilze und Algen, von sich einnistenden Milben und anderem Ungeziefer ganz zu schweigen.
Verfügen diese Häuser dann auch noch über zusätzliche Energiespareinrichtung mit Innenraumbelüftung über Wärmetauscher etc., und hat eine solche Anlage ihre Ansaugvorrichtung auch noch an solch einer belasteten Außenwand, dann ist die Schimmelpilz- oder Keimschleuder perfekt.
Was tun, wenn das Kind bereits im Brunnen liegt
Grundsätzlich ist eine Kontrolle der Wände innen und außen auf Feuchtigkeit in gewissen Abständen anzuraten, was auch ohne Wärmeschutz von Zeit zu Zeit recht angebracht wäre, auch an Zimmerdecken, wenn es sich um ein Haus mit Flachdach handelt.
Eine solche Messung kann sehr genau erfolgen. Selbst Ansätze von Feuchtigkeit lassen sich bereits im Vorfeld erkennen, wenn man sich der nachfolgend beschriebenen Meßmethode bedient, und nicht den üblichen Messgeräten vertraut, die von Malern, Gutachtern etc. verwendet werden.
Wie misst man die Feuchte
Im Prinzip wird dabei immer der elektrische Widerstand des Mauerwerkes gemessen, der umso kleiner ist, je mehr Feuchtigkeit sich in der Wand befindet, wobei ein paar Dinge zu beachten sind. Denn je nach Zusammensetzung des Mörtels oder der sonstigen Baustoffe kann der elektrische Widerstand von vorn herein unterschiedlich sein.
Deshalb ist immer zunächst eine Vergleichmessung auf einer garantiert trockenen Stelle bzw. Wand anzuraten. Hier darf sich kein Messwert ergeben, d.h., er muss größer als der später noch genannte Messbereich sein. Außerdem sollte man bei verputzten Hohlräumen (Leitungsschächten etc.) darauf achten, dass nicht der elektrische Widerstand des darunter liegenden Drahtgitters erwischt wird, was eine absolute Fehlmessung ergeben würde. Dabei würde Feuchtigkeit vorgegaukelt, wo keine ist.
Welch ein Messgerät ist verwendbar
Benötigt wird ein elektrisches Messgerät, mit dem man elektrische Widerstände messen kann. Oft bekommt man ein solches Gerät schon im Baumarkt für rund 20,- EURO. Darauf achten sollte man, dass es elektrische Widerstände von mindestens 40 Megohm (40.000 Kiloohm) zu messen in der Lage ist. Das ist nämlich der Bereich, wo auch der Maler mit seinem Instrument noch die Feuchtigkeit feststellen kann. Er würde z. B. bei gemessenen 20 Megohm wegen zu feuchter Wände keine Tapete aufbringen.
Kauft man ein solches Instrument, so erhält man als Zubehör zwei Messleitungen an deren Ende sich jeweils eine Messspitze befindet. (Siehe Titelbild) Zumeist ist die vordere Schräge der Spitze ca. 2 mm lang und damit genau richtig für die Messtiefe der zu messenden Wände.
Die Messung
Man schaltet das Gerät ein, stellt es auf den höchsten Widerstandsmessbereich und drückt die beiden Messspitzen in rund 1 cm Abstand voneinander in den Mörtel der Wand, bis die Spitzen die besagten 2 mm darin eingedrungen sind. Stellt sich ein Messwert ein, d.h. liegt er im Bereich von 40 Megohm oder niedriger, dann ist die Wand feucht. Stellt sich ein Messwert von gar weniger als 10 Megohm ein, so ist die Wand bereits nass.
Genügt einem die Oberflächenmessung nicht, und will man weiter tiefer ins Mauerwerk hineinmessen, dann empfiehlt es sich, entweder 2 Stecknadeln in einem Abstand von 1 cm voneinander in den Mörtel oder entsprechend in Fugen einzubringen, oder man schlägt entsprechend dünne Nägel ein, wobei unbedingt darauf zu achten ist, dass man keine Metallteile trifft, die das Messergebnis verfälschen würden. Dann kontaktiert man mit den Messspitzen des Messgerätes die Nadel- bzw. die Nagelköpfe.
Wissen sollte man, dass die Messwerte bei solchen Tiefenmessungen wegen der größeren Kontaktfläche mit dem Mörtel bzw. Mauerwerk immer in Richtung von etwas mehr Feuchtigkeit tendieren, weshalb man die Nadeln bzw. die Nägel nicht gleich vollends eintreibt, sondern Stück für Stück, und zwischendurch immer eine weitere Messung durchführt, wobei man die jeweilige Zunahme von Feuchtigkeitswerten beurteilen sollte.
Nehmen die Werte beim stückweisen Eintreiben der Nägel nur leicht zu, dann ist das normal. Nehmen sie jedoch stark zu, d.h. kommt es z. B. in 5 mm Tiefe bereits zur Halbierung des Messwertes, dann ist es in der Tiefe feuchter. Will man es genauer wissen, dann kann man auch ein Loch in die Wand einschlagen und so eine korrekte Tiefenmessung durchführen, aber das hinterlässt immer hässliche Flecken.
Was besagen die Messwerte
Diese Methode besagt bis jetzt lediglich:
- Messwert größer als 40 Megohm = Wand nicht trocken, Schimmelpilzbildung durchaus möglich, aber bereits für Malerarbeiten tauglich.
- Messwert kleiner als 10 Megohm = Wand ist relativ feucht. Die Austrocknung der Wand und die Beseitigung eines Defektes, so er denn vorliegt, muss unbedingt erfolgen und zwar unverzüglich, um Schaden von der Gesundheit und dem Haus abzuwenden.
Will man eine exaktere Aussage haben, dann muss das Messgerät schon etwas hochwertiger sein und stößt in eine Klasse um bzw. über die 200 EURO vor. Es muss elektrische Widerstände bis zu 2.000 Megohm messen können. Die Messmethode selbst bleibt die gleiche, nur oberhalb von 40 Megohm gibt es ein weiteres Beurteilungsspektrum.
- Einen Messwert von 100 Megohm würde der Maler als absolut trocken ansehen. Tatsächlich liegt jedoch ein Feuchtigkeitswert vor, der über längere Zeit ebenfalls noch zu einer Schimmelpilzbildung führen kann.
- Werte um die 500 Megohm besagen, dass die Wand auch nicht als trocken zu bezeichnen ist. Zudem kann es ein Hinweis darauf sein, dass sich hier bald etwas anbahnen wird, was an der Zimmerdecke gemessen auch ein beginnender Defekt im Flachdach sein kann, so es denn ein Haus mit einem Flachdach ist.
- Werte um die 1.000 Megohm bedeuten bei einem zuvor niedriger gemessenen Wert, dass die Wand trockner wird. War sie jedoch zuvor trocken, dann bedeutet es, dass sie feuchter wird, was sowohl im Bereich der Wand als auch beispielsweise des Fußbodens auf einen Defekt im Sanitär- oder Heizungsbereich hindeuten kann.
- Werte um die 1.999 Megohm oder größer (= keine Anzeige) sind als absolut trockene Messstelle anzusehen.
Was aber tun, wenn man Feuchtigkeit festgestellt hat
Nun, zunächst ist zu prüfen, ob sich an der Stelle irgendwelche Heizungs-, Abfluss- oder Wasserleitungen befinden, die defekt sein könnten und die feuchte Stelle verursachen. Es könnte auch ein undichtes Flachdach sein, das eine Zimmerdecke oder gar eine ganze Wand nass werden lässt.
Aber es kann auch Feuchtigkeit sein, wie zuvor beschrieben, die sich als Kondensat an kalten Wänden niederschlägt und dort einzieht, was durch die Wärmeisolation begünstigt wird, weil sich die Wände bei Sonneneinstrahlung etc. nicht mehr erwärmen. Das ist besonders in der warmen Jahreszeit von Relevanz, vor allem, weil bei wärmeisolierten Wänden kaum noch Wärme in den Wänden gespeichert wird. Und es waren bisher immer die warmen Jahreszeiten, die das Mauerwerk der Häuser von den Feuchtigkeitseinflüssen des Winters befreit haben.
Zudem sind die Wärmedämmschichten meist noch mit einer Feuchtigkeitsschutzfolie hinterlegt, die eine absolute Barriere bildet und ein Austrocknen des Mauerwerkes nahezu unmöglich macht. Die Folge ist, die Wände werden nach und nach immer feuchter und beginnen zu schimmeln, was eben auch im Innern der Wände und Dämmschichten geschehen kann, wo oft eine einfache Beseitigung kaum möglich ist und der Schaden nicht selten nur durch eine umfangreiche Sanierung behoben werden kann.
Die Wände entfeuchten
Sobald man bei einer Überprüfung der Wände Werte von kleiner als z.B. 1.800 Megohm feststellt, ist dies bereits ein Hinweis auf den Beginn feuchter Wände, sodass man schon zu diesem Zeitpunkt mit Gegenmaßnahmen beginnen sollte. Bei einem wärmeisolierten Haus ist in den Räumen ein intensives Lüften angesagt, wobei es von Vorteil ist, so man denn keine Wandheizung eingebaut hat, wenn man die Wände mit Heizlüftern oder anderen Wärmestrahlern erwärmt, damit die Feuchtigkeit besser „ausdampfen“ kann. Leider entspricht das so gar nicht der momentanen Auffassung von Klimaschutz, ist aber eine der negativen Folgen dessen, wenn wir verhindern wollen, dass uns unsere Häuser krank machen.
Übrigens verdeutlicht das Titelbild, dass ein schädlicher Schimmelpilzbefall so ohne weiteres kaum zu erkennen ist. Obwohl bei der gezeigten Stelle auf der Tapete nichts zu erkennen war, hatte sich, wie die Abrissstelle zeigt, unter der Tapete bereits der Schimmelpilzbefall weit ausgedehnt und wurde nur anhand der Feuchtigkeitsmessung entdeckt.
Feuchtigkeit lässt sich nicht mit bloßem Befühlen der Wand erkennen, nein, man muss schon durch die Tapete hindurchpiksen und messen. Wer dabei die Tapeten nicht beschädigen will, sollte nicht mit den Messspitzen direkt messen, sondern mit dünnen Stecknadeln durch die Tapete piksen und daran mit den Messspitzen messen.
Messung auch im Keller empfohlen
Entsprechende Messungen sind übrigens auch von innen an Kelleraußenwänden ratsam, um mögliche Schäden frühzeitig zu erkennen. Und bei einem Hauskauf können solche Messungen viel, viel Ärger ersparen.
Wer in Außenwänden Feuchtigkeit feststellt, sollte möglichst schnell einen Fachmann aus dem Bauhandwerk hinzuziehen und um Abhilfe bitten, falls die Feuchtigkeit innerhalb von 14 Tagen nach einem Regen nicht abgeklungen ist oder zumindest eine Tendenz des Abtrocknens zu erkennen ist.
Will man zudem eine permanente Feuchtigkeitsüberwachung des Mauerwerkes vornehmen, dann empfiehlt es sich, an einigen Stellen Drähtchen aus Edelstahl (oder noch besser sind vergoldete Drähte) fest zu installieren und mit der Außenhaut dicht zu verkleben, wobei die Drähtchen im Bereich der Verputzung oder Verklinkerung isoliert sein sollten, um auch wirklich nur die Werte in der Tiefe zu erfassen und nicht evtl. den feuchten Putz nach einem Regenguss.
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Tag der Veröffentlichung: 06.03.2011
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