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Ein Held…. Ein Held…
Ein Torwart, der den „Elfer“ Held!
Vor ein paar Tagen wollte mein Enkel ein Buch von mir über Helden!!! Da habe ich ihm meine „Heldensagen“ angeboten. Aber das kostete ihn nur ein mitleidiges Lächeln.
Und da habe ich mich erst einmal daran gemacht zu überprüfen, was heute so als Held gilt. Und natürlich auch, ob meine Vorstellung vom „Helden an sich“ noch zeitgemäß sind.
Also vorn liegen solche Typen wie Jack Sparrow, der Kapitän aus der Karibik; natürlich James Bond, aber auch Barak Obama, Spider- und Batman bei den Jungen. Die Mädchen schwärmen mehr von Heidi Klum und natürlich Lara Croft.
Und wo bleibe ich da? Mit den verordneten Helden meines Geschichtslehrers aus unserer Geschichte, also Siegfried, Hagen, aber auch König Arthur der Kelten-König mit seiner Tafelrunde, Parsifal, und erst die ganzen griechischen Kraftmeier! Das hat mich zur ersten Einsicht gebracht.
Helden sind wohl doch nicht so zeitlos. Und warum ist das so? Nun, Siegfried mit seiner Drachenhaut muss ja wohl ein toller Held gewesen sein. Aber eben auch ein tragischer, denn trotz aller Verdienste wird er ermordet von Hagen dem Gefolgsmann seines Freundes Gunther. Ein Schwert von hinten in den Rücken. Hätte Siegfried heute gelebt, hätte es wohl auch ein simpler Schnupfen getan.
Die ganze Mischpoke von Siegfrieds Schwager, dem König Gunther, wird aber selber auch umgebracht, und zwar von Siegfrieds Witwe Krimhild, die in zweiter Ehe ihren neuen Mann Etzel und seine Genossen einspannt. Hagen allerdings hat sie für sich selber und ihre Rache aufgehoben.
Da sieht man eigentlich schon, selbst bei den wirklich „alten Helden“ die Frauen sind nicht „ohne“!
Und es gibt in unserer Geschichte wenig geborene Helden aber sehr viele tote. Also man wird als normales Kind geboren, um dann als Held zu sterben. Und Schopenhauer verdanken wir die Erkenntnis, dass, wenn ein Held stirbt, sein Herz einbalsamiert wird. Nicht sein Gehirn. Aber von Philosophen, Künstlern und Dichtern bewahrt man den Schädel auf.
Je mehr ich mich mit den Helden beschäftige, umso unsicherer werde ich. Wenn ich einen Helden verehre, dann schaut der meist mutig dem Tod in’s Auge. Aber vielleicht hat der ja auch nur Angst vor dem Leben? Vielleicht ist sein Heldentum auch nur die Chance, das Leben, vor dem er Angst hatte es zu leben, im Tod einem erhebenden Ziel zu opfern.
Und mit dem „opfern“ ist das auch so eine Sache. Bei vielen Helden wird viel geopfert. Manchmal ganze Völker. Das geht auch heute noch so. Das sind dann die Helden, die aus dem Holz geschnitzt sind aus denen auch Särge hergestellt werden.
Brauchen wir heutzutage überhaupt noch Helden, oder ist das alles schon längst passé?
Also gut, wer auffällt ist noch lange kein Held. Das sehen wir heutzutage schon an unseren Politikern z. B. Osterwelle. Da haben wir doch wirklich in unserer gesamten Politikergilde eine wahre Ansammlung von Menschen, die einen Augias-Stall hinterlassen. Insofern wären mir Helden, denen der Sinn nach Herkulestaten steht sehr willkommen: Ran an die Mistbeseitigung. Das kann wirklich nicht jedermann. Aber wir, also Du und ich, wir sollten nicht traurig sein, wenn wir nicht als Helden durchgehen können. Wir sind diejenigen, die am Wegrand sitzen und ihnen zujubeln.
Oder ist Dir das doch zu wenig?
Dann ermanne Dich: In die Ecke pinkeln kann jeder! Sei ein Held und scheiß an die Decke!!
Don

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Tag der Veröffentlichung: 17.03.2010

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