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Hinweis der Autorin:


ACHTUNG !!!


TRIGGERGEFAHR !!!






Mein Freund, der Feind


Ein warmes Kribbeln. Es begann wie immer in meinen Fingerspitzen. Von dort zog es sich durch meinen ganzen Körper. Erst die Arme, dann meine Brust, mein Bauch, meine Beine, meine Füße. Im gleichen Maße, wie das Kribbeln sich verbreitete, nahm auch meine Wut zu. Wie konnte er nur. Ich hatte es ihm 100.000 Mal gesagt.

Er redete mit mir, aber ich hörte nicht zu. Es war unwichtig was er sagte. Ich würde ausrasten, so oder so. Er könnte mir jetzt die tollsten Komplimente machen und ich würde ihn trotzdem hassen. Es machte keinen Unterschied. Er hatte mich angegriffen und ich musste mich verteidigen. Meine Schutzmauer hochziehen, damit er mir nicht weh tun konnte. Eher würde ich ihm weh tun, aber ich würde ihn nicht an mich heran lassen. Niemals.

Es war immer wieder das selbe. Es ging eine Weile gut, doch dann kam der Punkt, an dem ich wieder alles an die Wand fuhr. Das passierte in regelmäßigen Abständen. Eigentlich waren es immer Kleinigkeiten, aber das machte nichts. Wenn es knallte, dann richtig. Dann flogen nicht nur böse Worte, sondern später auch Gegenstände durch den Raum - aber erst wenn er weg war.

Jetzt stellte er wieder diese dumme Frage. Ob ich ihm antworten würde. Nein. Das würde ich nicht. Ich würde mir lieber selbst die Zunge abbeissen. Ob er lieber rüber gehen sollte, in seine eigene Wohnung. Mir doch egal. Soll er doch gehen und mich in Ruhe lassen, wenn er nicht bei mir sein wollte. Soll er mich doch alleine lassen, so wie es alle bisher gemacht haben, wenn es schwierig wurde.

Ich sitze auf meinem Bett und blicke durchs Fenster, während er seine Sachen packt. Mein Blick ist leer. Meine Kiefer pressen sich aufeinander, ganz von alleine. Sie zermahlen sich gegenseitig, wie immer wenn ich unter Druck stehe. Langsam schlägt der Hass auf ihn um - in Selbsthass. Nie konnte ich etwas richtig machen. Ich hatte es wieder geschafft ihn von mir weguzutreiben. Dabei wollte ich doch einfach nur, dass er bei mir blieb. Mich in den Arm nahm und mir sagte, dass alles gut werden würde. Doch das konnte ich ihm nicht sagen.

Nun steht er in der Tür. Den Rucksack mit seinen Sachen über der Schulter und fragt mich, ob ich noch irgendwas zu sagen habe. Nein. Habe ich nicht. Also geht er und lässt mich im Stich.

Jetzt sitze ich nicht mehr so starr auf dem Bett. Ich wippe hin und her. Irgendwie ist das beruhigend. Ich hasse ihn. Ich hasse mich. Ja, vorallem mich. Mein Verstand schaltet sich aus. Es ist vorbei, ich kann nicht mehr und alles geht seinen gewohnten Gang...




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Tag der Veröffentlichung: 21.06.2011

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