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Ewigkeit




In Ewigkeit, das stille Verlangen,
Das richtige Los zu fangen.
In Ewigkeit, die tickende Uhr,
Verweist mich auf die richtige Spur.

In Ewigkeit, die Kraft erlangen,
Bin ich doch in deinem Käfig gefangen.
In Ewigkeit, die Zeit steht still,
Seit ich 'was von Dir will.

Doch Du scheinst nicht zu begreifen,
Beginne ich schon zu verzweifeln.
Dass nichts endlos ist,
Sagt mir das Ende der Frist.

In Ewigkeit bin ich Deins.
Bist Du auch meins?


Abschied




Wie ein Parasit zerfrisst sie mich,
Und langsam trifft's auch Dich.
Unbändig ist ihr Verlangen
Noch weiter zu gelangen.

Kaum einer kann ihr wiederstehn,
Und einfach von dannen gehn.
Sie steckt tief in uns drin,
Wo führt das nur hin?

Beteuert sie doch ihr bald'ges Ableben,
Bleibt ein Teil von ihr an uns kleben.
Und erinnert uns daran
Was einem entgehen kann,
Wenn man egoistisch ist
Und nicht beisammen sitzt,
Bis einer von uns geht,
Und es uns vom Boden hebt.

Die Trauer, sie mag kommen,
Doch ist sie uns gut besonnen.
Sie zeigt Höhen und Tiefen
In denen wir uns verliefen.

So hab ich's noch nie gesehn,
Und Du wirst es verstehn,
Wenn wir uns im Himmel sehn.


Heiratsantrag




Die Zeit, wie rieselnder Sand,
Bringt mich oft um den Verstand.
Die Uhr, wie ein warnender Mann,
Treibt mich stetig voran.

Die Zeit, sie scheint zu vergehn,
Werd' ich dich wiedersehn?
Die Liebe, wie ein lachendes Gespenst,
Verhöhnt Dich, bis Du rennst.

Die Sehnsucht, sie zerfrisst mich von innen,
Und beobachtet Dein Gewinnen.
Die Macht, die Du über mich hast,
Ergriffen durch meine Hast.

Und Du scheinst zu erkennen,
Nichts kann uns mehr trennen.
So gebe auf und gib Dich geschlagen,
Es sei denn, Du kannst's nicht ertragen
Mich zu lieben und zu ehren,
Bis das Ende kommt, auf Erden.


Das bekannte Böse




Es ist dunkel, es ist still
In den Wälden um Shooters Hill.
Äste knacken, Zweige bersten,
Verschreckt haben mich schon die ersten.
Sie suchen, sie finden,
Kein Feind kann sie überwinden.
Die Erinnerungen, die Verwirrungen,
Das Chaos der Entwirrungen,
Verschollen.

Ein Schrei, ein Schuss,
Ich weiß, dass ich fliehn muss.
Lautes Atmen, trampelnde Schritte,
Und ich genau in der Mitte.
Sie suchen mich, sie finden mich,
Das Schicksal unveränderlich,
Kein Entkommen, kein Entrinnen,
Wenn sie ihre Netze spinnen.
In die Köpfe ihrer Oper,
Gelangen diese Monster.


Scheidung




Der Vertrag liegt hier,
Die Verpsrechung zurück.
Starren in's Leere,
Als ob es so einfach wäre.
Die Zeit steht still,
Das Gefühl verpufft.
Unterschrieb den Vertrag
Und stürtzte, du Schuft.

Bekomme feuchte Augen,
Du wirst's nicht glauben:
Die Trennung, sie tut weh,
So wahr ich vor Dir steh'.
Nun geh zu deinem Mannen,
Aufrecht von dannen.
Beteuertest ew'ge Treue,
Bist nicht 'mal erfüllt von Reue.

Beflügelt bist's durch Dein Glück,
Beweg ich mich kein Stück,
Bis Du begreifst,
Dass nichts ewig bleibt.
Noch steh' ich vor Dir,
Doch irgendwann, s'ist's dein Bier,
Dann blick ich nicht zurück,
Auf die and're Seite der Brück'.
Bescher', was mein soll sein:
Ein Leben mit Besitz.
Nun beginn ich schon zu wein',
Denn ich bin niemals mehr dein.


Aqua




Es fließt, es fließt;
Das weite, klare Biest.
Es tobt, es tobt,
Wenn's sich unser Leben holt.

So weit, so weit,
Ist's doch immer bereit.
So nah, so nah,
In Bächen wunderbar.

Versiegt, versiegt,
Wenn's uns Leben gibt.
Gefährlich, bewährlich,
Steigt es unentbährlich.
Und doch, und doch;
Ist es unser Lebens Koch.


Chased




Die Tage vergingen,
Die Du mir aufgezwungen.
Hoffen, dass 'was passiert.
Nun sind wir noch zu viert.
Kämpfen für das Eine,
In den Weg, Du legtest Steine,
Träumen von der Freiheit.

Der erste Tag, der Schlimmste
Holt sich seine Opfer,
Im Dämmern der Sonne.
Ein Knall, ein Heulen,
Wie kann man sich da freuen?
Das Leben hängt von Dir ab,
Der Knall, das Zeichen für ein neues Grab:
Aus zwölf wurden elf.

Der zweite Tag, der Hungernde
Holt sich seine Opfer.
Quält mit seiner Gier,
Du kannst da auch 'was für.
Der Schrei im Abendlicht,
Der Knall, der dem Echo vorspricht:
Den Nächsten hat's erwischt.

Der dritte Tag, der Durstige
Holt sich seine Opfer.
Bestimmend durch die Trockheit,
Ist der nächste See noch weit?
War das ein Knall, ein Knacken?
Ich kann es nicht verkraften,
Weiß nicht, was ist und was wäre,
Wird Zeit, dass ich's aufkläre.

Der vierte Tag, der Zerstreute
Holt sich seine Opfer.
Soll ich weilen, soll ich laufen?
Bekomme nichts vom Haufen,
Der in meinem Kopf sitzt,
Und mich unter Druck setzt.
Es gibt mir zu bedenken,
Wenn sie dem Tod ein weit'res Leben schenken.

Der fünfte Tag, der Zerrissene
Holt sich seine Opfer.
Tückisch schleicht er in Deinen Kopf,
Und beginnt die Fäden zu ziehn.
Wie die Schlange, so nun auch Du:
Verrate mich, so sag's, nur zu.
Aus Freunden wurden Feinde:
Wir blieben am Leben, beide.

Der sechste Tag, der Mutige
Holt sich seine Opfer.
Ist es heute echt soweit?
Noch bin ich nicht bereit.
Du Wicht, lüg' mir nicht in's Gesicht,
Ich zeigs Dir, Du wirst's schon sehn!
Meinen Knall, den wird's nie geben,
Das musst Du einfach verstehn.
Denn Du bist an der Reihe,
Solang' ich mir deine Waffe leihe.

Der siebte Tag, der Tödliche
Holt sich seine Opfer.
Es schien so wie bisher,
Wenns' doch so g'wesen wär.
Denn ich hab' ihn nicht gehört,
Deinen Knall, mein alter Freund,
Den Du nicht hast verdient,
Weil's einfach keinen Sinn ergibt.
Und ich sag's dir, hier direkt:
Das Leben mit dir, das war perfekt.


Das Mondkind




Das Mädchen vom Mond;
Es blieb nicht verschont.
Der Mond, der Vater;
Er hauste in seinem Krater
Missachtete die Furcht.

Das Kind vom Mond;
Es befürchtet den Tod.
Der Mensch von Morgen;
Er hat die gleichen Sorgen!

Das Mädchen vom Mond;
Es floh von des Mondes Thron.
Der Mensch, der Verwandte;
Er war's, den man verbannte -
Es gibt kein Zurück.

Das Kind vom Mond;
Es war reich belohnt.
Die Dämonen der Sonne;
Sie kämpften mit Wonne!

Das Mädchen vom Mond;
Es sah vor sich den Tod.
Der Tod, das Böse;
Es wartete mit Getöse
Bis die Glocken schlagen.

Das Kind vom Mond;
Entführt vom Tod.
Das Ende, das Schicksal;
Es eroberte mit Qual!

Das Mädchen vom Mond;
Es folgt seinem Pfad.
Das Kind vom Mond;
Nun ist es tot.


Impressum

Texte: Linnéa Mael
Bildmaterialien: Linnéa Mael
Tag der Veröffentlichung: 29.09.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Es gibt eine Zeit für die Arbeit. Und es gibt eine Zeit für die Liebe. Mehr Zeit hat man nicht ~ Coco Chanel ~

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