Cover

Körperkunst

Bodyswing Colourhall

Hals über Kopf ausgependelte Botschaften

im Schwung nicht auszumachen

überm Abgrund präsentierte

wiederkehrende nahferne Wandkunst

seilgewundener hüllenloser Genuss

 

©Nanny_Ogg_Otso

Bewegung

erfaßt als Bild
gehalten von Seilen
Farbenspiel
abstrackt
vereinend
an der Wand
unerkannt

 

©Leahnah_Perlenschmuck

Vertrauen

Sich mal richtig hängen lassen,

baumelnd über dem Abgrund,

gehalten durch die Spannung des Körpers,

gehalten durch Seile;

Seile einer Marionette?!

Vertrauen spüren in diesem Hängen (lassen),

Vertrauen erhalten weil Körper und Seile dich auffangen,

dich tragen, fühl dich getragen,

fühl dich gehalten, aufgefangen

 

©Raubinsekt

Freiheitsdrang

zartumhüllende Kraft

 

 blaulila

taubenetzt

gelbsprenkelt

stahlumwunden

 

©Leahnah Perlenschmuck

Ausgeliefert

Vertrauen

Habe mich in deine Hände begeben,

aber nicht aufgegeben,

eher hingegeben

dir mein Vertrauen geschenkt

du hast mich dadurch in andere Bahnen gelenkt

 

Zuzulassen ist eine Kunst,

meine Gunst mich dir zu schenken

kann dann an nichts anderes mehr denken

erfüllst meine Seele, mein Sehnen

habe dir mein Vertrauen gegeben

 

Hingabe und Vertrauen,

ich weiß oft nicht was du tust,

aber ich vertraue, habe den Mut

und du gibst mir alles;

Schmerz, Erfüllung, Hingabe

VERTRAUEN

 

©Raubinsekt

Urstrom

Felsen stehn

 

Rauschend, brausend, tosend Gischt,

brodelnd, kalt, es spritzt und zischt,

es reißt und matscht,

es beißt und klatscht -

es heischt und kreischt,

es braust und zaust ...

 

Felsen stehn.

 

© Helene Elis

*

... ich stehe draußen

... über mir der Sternenhimmel

... in mir Nichts

... warte auf den Fall eines Meteoriten, bevor ich falle

... verglühen in der Atmosphäre wie meine Gefühle

... bis auf das der Hoffnung, dass Mythen stimmen

... im Sternenflug dein Leben aufsteht und erhellt

... als Lichtpunkt in Tunnel der Unerklärlichkeiten

... als beobachtende Gestalt in der Dunkelheit

... verfolgend die Sterne als Punkte

... um sie zu verbinden, um etwas zu erschaffen

... erfüllendes Schaffen, ohne geschafft zu sein, mehr erfüllt und getragen, wie im Sternenstaub

... zu Fall gebracht, um auf der Erde zu verweilen, wie ein normaler nichtssagender Stein

... einer von vielen, viele kleiner, größer, bedeutend, unscheinbar

... wer wird den Wert ermitteln

... wie ist in einem Stein die Seele zu erkennen

... einst bewundert als heller Schein

... die Gemeinschaft verlassen um eigene Wege zu gehen und Glück zu verbreiten

... das Glück zu bewahren, zu mehren, zu empfinden

... oder nur den Glauben daran nie zu verlieren, wie den Halt am Firmament

...

 

©Nanny Ogg Otso & Leahnah Perlenschmuck

vertraue

Ich fühle mich geflutet von meinen Gefühlen,

der Strom reißt an mir,

ich schlage immer wieder an Felsen,

verletze dich, verletze mich,

zerstöre uns beide.

Ich will dir "vertrauen", will es unbedingt,

ich kann dir nicht vertrauen,

Bedingungslos....

du verlangst es das Vertrauen, bedingungslos...

ich will es so sehr,

aber die Spuren in meiner Seele sie schreien.."NEIN",

aber mein Herz sagt lass es zu.....

lass es zu....es ist dein Weg,

durch all den Schmerz,

finde dein Herz

"vertraue"

 

©Raubinsekt

Fluten

 

Wasser sie fluten mich,

kühl klar und frisch,

doch ich friere nicht,

spülen mich rein und klar,

fluten mein Herz gar,

 

ein prickelndes Vergessen,

erfüllt mich,

 

kühl, angenehm, frisch

 

Fluten erfüllen mich.

 

©Pelikan

Wasserfall

wie ein Wasserfall

Ich falle und falle....in die Unendlichkeit,

falle wie das Wasser von einer Klippe,

nichts hält es auf,

nichts hält mich auf, kann mich aufhalten,

unendlich dieses Fallen, ein Fallen in die Unendlichkeit des Seins.

 

Aber dann komme ich an, unten tief unten...

aufprallend in einem Meer aus Tränen,

aufgefangen in einenm Meer aus Tränen,

eingefangen in deine Arme, du bist da...

da für mich,

ich schenkte dir mein Vertrauen,

hatte Angst es zu tun, tat es dennoch....

und wurde belohnt

Ich vertraue dir, denn du bist da,

fängst mich, hältst mich.

 

©Raubinsekt

Naturehe

Besondere ewige Umarmung

Ewigkeit

ohne Grenzen

Zusammenhalt

ohne Leim

gehalten

verbunden

im Einklang

der Besonderheit

umarmt

 

©Leahnah Perlenschmuck

Herz

Gebunden

 

 

© by Michel Pinball, pinball

 

Das rote Band,

das deine Hände bindet,

dich hilflos meinem Willen gibt,

ist nur ein Stückchen Stoff

und nicht so fest

wie jenes Band,

das in Liebe

und Vertrauen uns verbindet

und dieses rote Band

erst möglich macht.

Was ist Liebe?

Ich mag dich,

aber liebe ich dich auch?

Ich schätze dich,

aber liebe ich dich auch?

Ich bin gern bei dir, mit dir,

aber liebe ich dich auch?

Ich fühle mich wohl mit dir,

aber liebe ich dich auch?

Ich fühle mit dir, schau in deine Seele,

aber liebe ich dich auch?

 

Was und wer ist sie, die Liebe?

Zuneigung, Hingabe, sich mit dir Wohfühlen?

 

©Raubinsekt

Sonnenkäfer

Glück

Wir sehen einen Käfer,

meinen er bringt uns das Glück.

Vertrauen darauf das er es richten wird,

mit der in seinen Flügeln verwobenen Macht

der Schikalsgöttin...

 

Schenken dem Käfer seine Freiheit,

das macht es uns möglich,

zu bekommen was wir ersehnen,

hoffen, begehren.

 

Schenke deinem Glück die Freiheit,

lass es gehen dein Glück,

dann bleibt es bei dir,

steht zu dir.... verlässt dich nie

schwebt mit Engelsflügeln über dir.

 

©Raubinsekt

Profil

Abdruck

Wir hinterlassen alle einen Abdruck,

in dieser Welt,

in den Herzen der Menschen die uns begegnen,

oft auch in ihren Seelen.

Schöne Abdrücke sammeln wir gerne,

aber die wir als schlecht ansehen,

das sind jene die wir brauchen um uns zu erkennen,

um zu werden wer wir wirklich sind.

Tritt auf meine Seele,

trample durch mein Herz,

all dieser Schmerz lässt mich wachsen,

mich werden wer ich wirklich bin...

Ein Mensch der einen Abdruck,

einen Eindruck,

eine Erinnerung hinterlässt,

in den Seelen und Herzen der Menschen die ich liebe.

 

 ©Raubinsekt

Spur

Einen Teil meines Weges hatte ich dich immer an meiner Seite, in mir.

Einen Teil besitzt du auch heute noch.

 

Ein Wegerkunder, Begleiter, Ansprechpartner in unterschiedlichsten Situationen.

 

Vertrauen war unsere Grundlage.

 

Das Miteinander eine funktionierende Gemeinschaft.

 

Mein Weg mit dir ist nicht vergleichbar mit dem, was nachfolgte.

 

Es gab kein Zurück, keine Aufarbeitung.

 

Wege trennen sich und es bleibt nur die Erinnerung an die Träume und Hoffnungen.

 

©Leahnah Perlenschmuck

Tritt im Sand

Momentaufnahme des Verweilens

bald vertrieben durch die Witterung

unklare Aussage über die Spurenleger

und trotz allem klar zu erkennen

 

Stempel eines Spazierganges

vollzogen in einem unbedachten Augenblick

nicht wahrgenommene Selbstverständlichkeit

physikalisch erklärter Körperabdruck

 

ein Abdruck am Boden

auf einem eingeschlagenen Weg

ungeachtet der Vergänglichkeit

aber immerhin wahrgenommen

 

©Nanny Ogg Otso

Stein umbunden

 

Schwer wie ein Stein

 Manche Tage,

manche Geschehnisse,

liegen uns auf der Seele-

schwer wie ein Stein.

 

Worte achtlos daher gesagt,

Worte gehört,

liegen uns auf der Seele-

schwer wie ein Stein.

 

Es zieht uns herunter,

unser eigenes Tun,

es zieht uns herunter,

was andere uns tun

liegt dann schwer auf der Seele-

schwer wie ein Stein.

 

Befreie deine Gedanken,

befreie dein Tun,

befreie deine Seele,

es ist nur ein Stein,

hat nichts zu tun mit deinem Sein

 

©Raubinsekt

Sonnenauf/untergang

Ewigkeiten - und der Mensch

Siehst Du ihn dort?

Den hellen Schein?

Doch kraftvoll will er Hoffnung sein -

Scheint mir und dem Betrachter!

 

An diesem Ort,

Will er da sein?

Kein Feuer, nein - er leuchtet ein,

Und mir und Dir, uns lacht er!

 

Der Horizont.

Der schwarze Stein.

Er steht, als würd er immer sein!

Der Mensch wirkt dabei nichtig.

 

Was innewohnt,

Nicht mein, nicht Dein,

Es steht auf Erde, Grund allein,

Es stand und steht, ist richtig!

 

Das Firmament

Mit weitem Arm

Schenkt Platz und Weite aus und ein,

Theaterspiel der Mächte,

 

Das jeder kennt!

Das Herz hält's warm!

In Ewigkeiten, groß und klein,

Wir treiben, Tag und Nächte.

 

Und mitten drin:

Treibt Wasser her,

Als Wolken, schwebend, leicht und schwer,

Ein Lorbeerkranz aus Tröpfchen!

 

Du bist, ich bin

Das Leben, mehr:

Die Elemente, voll und leer

Vor uns'ren kleinen Köpfchen!

 

Siehst Du es dort?

Die Ewigkeit

Macht uns Verstand und Augen weit,

Verzichtet ganz auf Worte ...

 

An diesem Ort,

Licht, Luft und Stein

Und Wasser Will gesehen sein

An diesem heil'gen Orte.

 

So lass dies ein!

Und denk nicht nach!

So mancher groß Gedanke brach

An solchem Blick entzwei;

 

Wir sind so klein

Und doch so wach!

Und uns're Seele spiegelt nach,

Denkt sich so viel dabei ...

 

©Helene Elis

Sonnengang

Wärme auf meiner Haut,

Wärme in meiner Seele,

Sonne die uns  wärmt,

unser Leben ermöglicht.

 

Erfüllt mich mit Licht,

mit Leben, mit Sehnsucht.

Ohne Sonne kein Leben,

kein Sein.

 

Sonnenaufgang,

Bote eines neuen Tages

Sonnenunergang,

nimm mit meine Sehnsüchte,

meine warmen Gefühle,

bring sie gut durch die Nacht

 

©Raubinsekt

Traumwörter

 

 

Da stehen wir nun am Beginn unserer Träume,

behutsam ein Band geknüpft über Weite und Nacht,

ließen das Licht in das Dunkel der Räume,

haben sogar schon gemeinsam gelacht.

 

Wissen so wenig, doch wagen zu hoffen,

wollen nicht drängen und steh'n schon bereit,

vorwärts zu schreiten, die Zielrichtung offen,

umschlungen sich drehend ohne Blick auf die Zeit.

 

Sind wie Pferde am Strande, galoppierend durch Gischt,

dann wie Sturmvögel hoch auf dem Weg zum Zenit,

wartend taumelnd umkreisend wie die Brise auffrischt,

für einen einzigen Schrei als vollkommenes Lied.

 

Werden Hände sich finden wenn der Nachtvorhang fällt?

Wandeln Wünsche zu Blicken die blind sich verstehen?

Wollen Körper erspüren, was Berührung erzählt?

Wird ein Herzschlag das Beben des anderen sehen? 

 

©RJ

Monument

Zeugen

Zeugen der Vergangenheit,

wer hat sie erbaut,

wer hat sie zerstört?

 

Zeugen der Vergangenheit,

was haben sie alles gesehn,

was ist in ihrer Nähe geschehen?

 

Zeugen der Vergangenheit,

könnten sie nur reden,

ich würde ihnen zuhören,

Stunde um Stunde....

hören ihre Geschichte...

und träumen,

träumen dabei gewesen zu sein. 

 

©Raubinsekt

Mond

Halloween

 Donnerstag, 31.10.2002

 

Rasch war es dunkel geworden an diesem Abend. Scheinbar hatte selbst die Sonne Angst vor der kommenden Nacht und verzog sich rascher als gewohnt in ihr Schlafgemach. Dafür stand der Mond in voller Pracht am Himmel und beleuchtete die kalte Nacht. Kai fuhr langsam die steilen Serpentinen durch den düsteren Wald hinauf.

Dummerweise war vor einer halben Stunde sein Autoradio ausgefallen, und die Stille ging ihm auf die Nerven. Warum nur hatte er sich auch auf dieses Abenteuer eingelassen? Er wusste so gut wie gar nichts von ihr. Sie nannte sich Alice und versprach eine unheimliche unvergessliche Nacht. Er hatte von ihr eine genaue Wegbeschreibung bekommen, wie er die einsame Hütte hier oben in den Bergen finden würde. Hoffentlich hatte er sich nicht verfahren. Nun war ihm auch noch die mail mit der Wegbeschreibung unter den Sitz gerutscht. Verdammt!

Kai fuhr rechts an den Straßenrand und stieg aus. Menno und ganz schön kalt wars geworden. Als er ein leises entferntes Heulen hörte, lief ihm auch noch eine Gänsehaut über den Rücken. Fröstelnd suchte er unter dem Beifahrersitz nach der Wegbeschreibung. Na also, da war sie ja. Und es konnte nicht mehr weit sein, dann musste er die Hütte erreichen. Als er wieder in den Wagen stieg, vernahm er ein leises bedrohliches Knurren und er schlug schnell die Autotür hinter sich zu. Kopfschüttelnd startete Kai den Wagen, er hatte wohl zuviele Horrorfilme gesehen, dass er schon Heulen und Knurren hier mitten in den Alpen hörte. Der Motor sprang erst beim dritten Versuch an.

Aber was war denn das? Es schien Kai, als ob er am Waldrand zwei große glühende Augen gesehen hätte. Aber jetzt war da nichts mehr. Nun aber schnell weg hier! Endlich lief der Motor und Kai fuhr weiter um die nächste Kurve. Immerhin krächzte das Radio auch wieder und Kai suchte nach einem Sender.

Na wunderbar - Hellsbells von AC/DC dröhnte aus den Lautsprechern. Hoffentlich war wenigstens Alice so zauberhaft wie er sie sich vorstellte. Der ganze Abend war schon schaurig genug heute. Erst als der Radiosprecher die aktuellen Events durchgab und zu diversen Halloween-Partys einlud, fiel es Kai dann auch auf: klar - heute war Halloween! Dass er nicht früher darauf gekommen war! Bestimmt hatten sich ein paar Kids einen Spaß draus gemacht im Wald heulend und knurrend herumzurennen und mit Leuchtaugen die Leute zu erschrecken. Erleichtert atmete Kai auf und freute sich nun richtig auf sein Blinddate.

Das Foto das er von Alice hatte, war bezaubernd und sympathisch. Ganz spontan hatten sie sich im Chat für heute verabredet. Sie hatte ihn einfach fasziniert mit ihrer witzigen Art und sehr neugierig gemacht. Scheinbar vernaschte sie Männer und Frauen gleich reihenweise und war für alle erotischen Spielarten zu begeistern. Da kam auch schon die beschriebene Weggabelung und er bog links ab und kam nach wenigen Metern bei der Hütte an. Er wusste sofort, dass er richtig war, denn es brannten Kerzen in den Fenstern. Zwei schaurige Kürbisköpfe standen rechts und links der Tür.

Hatte Alice ihre eigene private Halloween-Party organisiert? Als Kai seinen Wagen abschloss, schwang auch schon die Eingangstür auf und dumpfe Musikklänge ertönten. Nur sanftes Kerzenlicht beleuchtete die Silhouette der Frau die in der Tür stand.

"Hallo, komm rein", rief sie ihm winkend zu und Kai lief - nun doch ein wenig nervös - die paar Holzstufen hinauf. Alice trug ein langes schwarzes Gewand und hatte ihre Lippen blutrot geschminkt. Ein Duft von Vanille ging von ihr aus, als er ihr einen zarten Kuss auf die Wange hauchte. Sie fühlte sich kalt an, ihr ganzer Körper schien eine eisige Kälte zu verbreiten und hüllte ihn ein, ließ ihn erneut frösteln. Wortlos zog Alice ihn mit sich auf die Couch und sah ihn gebannt an. Mit ihren schwarzlackierten Nägeln zog sie seine Lippen nach und kratzte dann langsam an seinem Hals entlang. Kai zwang sich zu einem Lächeln, konnte sich aber nicht rühren und war wie hypnotisiert von ihrem Blick. Dann beugte sich Alice zu ihm, küsste ihn mit ihren kühlen Lippen, bog seinen Kopf mit ihrer kalten Hand nach hinten und vergrub ihre Fangzähne in seiner Halsschlagader. Er konnte sich nicht wehren - nein er wollte sich gar nicht wehren - er fühlte sich wie im Rausch, spürte, wie das Blut seinen Körper verließ, wie sein Herz immer langsamer schlug und seine Sinne schwanden. Zuletzt nahm er noch wahr, wie die Frau in seinen Armen warm und wärmer wurde und mit seinem allerletzten Atemzug sah er ihr hübsches Gesicht mit ihren roten Mund und ihre Zunge, mit der sie sich die letzten Tropfen seines Bluts von den Lippen leckte. Dann war alles schwarz und kalt - für immer ...

 

©AliceWunder

Vollmond

Mondin,

Gefährtin in einsamen Nächten,

erhellst meine Gedanken,

berührst meine Seele,

lässt mich träumen,

mich sehnen, nach vergangenen Leben.

Mich immer begleitend,

manchmal leitend,

erhellst Wege durch die einsame Nacht,

unbeschreibliche, herrlich Macht.  

 

©Raubinsekt

Gravur

Dahinter

 

© by Michel Pinball, pinball

 

Ich kratz an deiner Oberfläche,

will hinter die Fassade sehen

einreißen diese Mauer,

die dich so fest umgibt.

 

Und Kratzer um Kratzer

und Stein um Stein

entferne ich die Schichten

gelange endlich zu dir selbst.

 

Ich halt dir meinen Spiegel vor

damit du siehst,

was ich schon längst gesehen habe:

einen wunderbaren Menschen.

Granitnarben

 So hart wie ein Stein

durchs Leben zu treiben

hilft leider nicht

narbenverschont zu bleiben

 

Die Spuren entstehen

die Schäden sind Zeugen

wenn Pfade wir gehen

uns dem Schicksal nicht beugen

 

So standhaft man auch ist

man behält sie zurück

damit man erlebtes nie vergisst

an der Schwelle von Trauer und Glück

 

©Nanny Ogg Otso

Gezeichnet

 

Ornamente eingefangen in Stein,

gefangen für die Ewigkeit.

Es war einmal Leben in ihnen,

lebt auch weiter im Stein,

hat hier ein neues Sein.

 

©Raubinsekt

Fenster

Mauern

Hinter Mauern gefangen,

selbst ummauert,

Schicht um Schicht,

um mich zu schützen,

mich zu verstecken.

 

Jede Verletzung eine neue Schicht,

die Steine aus Verletztheit,

Angst, Schmerz, Verzweiflung und Tränen,

Schicht für Schicht.

 

Gefangen in meinem Turm aus Leid und Verzweiflung,

aber ein Fenster ist mir geblieben,

die Sonne scheint dort hinein,

lässt mein Herz sich wärmen;

damit es nicht auch zu Stein wird.

 

Lässt die Sterne funkeln,

in manch dunkler Nacht.

Sie zeigen dir den Weg,

trau dich schau zum Fenster rein,

schau mir in die Seele hinein.

 

Wer in meine Seele zu blicken vermag dem schenke ich einen Stein,

einen Stein aus meiner Mauer,

bau dir daraus eine Treppe zu meinem Herzen,

für jeden Blick einen Stein.

 

Die Steine werden zu Diamanten,

leuchten für uns in dunkler Nacht,

so finden wir den Weg zueinander,

die Mauern sie fallen,

Stein um Stein.

 

©Raubinsekt

Wasserspiel

 

Brunnen des Lebens

 Wasser gefangen in Stein,

Wasser für den Wanderer,

für jeden den es dürstet,

gibt der Stein es frei.

 

Kühl und frisch,

für Geist und für die Seele,

für den Körper und das Herz,

fließt in jede Zelle des Körpers.

 

Wasser ist Durstlöscher,

ist Leben, ist Emotion.

Ohne Wasser kein Leben,

ohne Wasser kein Sein.

 

©Raubinsekt

Wasser I

 

Fantasie

Ich fand ihn am Brunnen,

Wasser floss aus seinem Maul,

er der einst in fernen Tagen,

Feuer spuckte aus seinem Schlund.

 

Viel Unsinn hat er getrieben,

Wälder, Felder verbrannt,

Prinzessinnen geraubt,

Prinzen gar gefressen... oh Graus

 

Da kam ein Zauberer des Weges daher,

der machte dem ganzen ein Ende,

schwang Arme und Hände,

sprach einen Bann....

und nun spuckt er Wasser...

hat das Feuer längst vergessen;

und auch schon lange keinen Prinzen mehr gefressen;-)

 

©Raubinsekt

Wasser II

 

Eingefangen

Eingefangen im Moment,

Gefangen für die Ewigkeit.

 

In der Sonne glitzernd,

im Fluss die Masse,

in der kleinen Ewigkeit,

der Tropfen...der das Fass zum Überlaufen bringt!?

 

©Raubinsekt

Boot am Strand

Verschnaufpause

So vieles durftest du erleben

über manchen See in Ruhe ziehn

hast Liebenden ein Plätzchen gegeben

und Anglern ein zartes Lächeln verliehen

 

Die Strapazen haben Spuren hinterlassen

deine Hülle beschädigt und alt

doch die Zukunft wirst auch du nicht verpassen

denn es geht weiter und zwar bald

 

Nach alldem was hinter dir liegt

kannst du jetzt von neuem starten

die Wunden durch die Zeit besiegt

darfst du getrost auf Rettung warten

 

Nur ein paar Nägel, Lack und Holz

verleihen einen neuen Glanz

wirst weiter fahren voller Stolz

kaputtes Leben wird wieder ganz

 

Und die Moral von der Geschicht

 

auch wenn es mal pausiert im Leben

wird es doch eine Zukunft geben

man kann so vieles reparieren

darf niemals gleich den Mut verlieren

zu sehen es wird täglich besser

macht neugierig auf mehr Gewässer

 

©Nanny Ogg Otso

Gestrandet

Ankommen,

endlich ankommen,

fühl mich gestrandet,

aber noch nicht gelandet,

nicht angekommen.

 

Alle Türen hast du geöffnet,

ich möchte eintreten,

trau mich nicht,

habe Angst.

 

Bin verwirrt,

du bist so anders,

vertraut und doch fern,

ich habe dich in mein Herz geschlossen.

 

Ich will vertrauen,

eintreten, durch deine Türen,

will die Welt dahinter entdecken,

mich nicht länger verstecken.

 

©Raubinsekt

Poller

 

Vergängliche Ewigkeit

Vergessen, liegen gelassen,

der Natur übergeben.

 

Hingegeben den Elementen,

die Seele verschrieben,

aber nicht verkauft.

 

Ein neues Äußeres erworben,

aber die Form gewahrt,

bewahrt für die Ewigkeit.

 

©Raubinsekt

Kette

 

Ketten

Du fesselst mich mit Ketten

um mich zu befreien.

Legst auch Ketten um meine Seele,

lässt sie damit aber frei.

 

Gefangen und doch frei,

bewegungslos und doch wachsen mir Flügel.

Du bindest mich und doch lässt du mich fliegen,

lässt mich frei.

 

Ketten können frei machen,

Freiheit geben,

immer dann wenn der richtige

sie um deine Seele legt.

 

©Raubinsekt

Seil

 

Führung

Führe mich,

bring mich auf den rechten Weg.

 

Leite mich,

wenn ich Gefahr laufe mich zu verrennen.

 

Zeig mir neue Wege auf,

wenn ich mich verirre.

 

Binde mich

und lass mich dadurch Frei.

 

©Raubinsekt

Brücke an der Klamm

 

Seiltänzerin

 Wogende Gefühle,

wie wilde Wasser,

aber es gibt einen Weg,

einen Weg zu mir,

meinem selbst.

 

Wie eine Seiltänzerin

tanze ich zwischen den Wogen,

versuche nicht zu stürzen

und bin doch schon gefallen.

 

Auf dem Weg zu mir,

Tränen vergossen,

aber einen letzten Halt bewahrt,

eine schmale Brücke,

zu mir.

 

©Raubinsekt

hilfreiche Mauer I

 

Sonnenerstrahlte Mauern

 

 

Wurzeln

Wo komme ich her,

wo will ich hin!?

 

Ich fühle mich gehalten von dir wie eine Mauer.

 

Meine Wurzeln verankern sich in dir,

du gibst mir Halt,

hältst mich und lässt mich wachsen.

 

Ich fühle mich geborgen und umsorgt.

 

Mit dir kann ich wieder blühen,

dem Himmel entgegen wachsen.

 

Mein Vertrauen wieder finden,

indem ich an deiner Mauer,

in deiner Mauer verankert bin.

 

Wohlfühlen in dir,

mit dir. 

 

©Raubinsekt

Wasserstufen

 

Wunden der Seele

 Aufgerissen von dir mit Unachtsamkeit,

Missachtung und Ignoranz,

mein Vertrauen zerstört.

 

Ließ dich in mein Innerstes blicken,

dunkle Mächte sind erwacht und du lässt mich zurück,

aufgerissen und verwundet.

 

Wie die aufgebrochene Rinde eines Baumes fühle ich mich.

 

Oben wachse ich weiter,

aber die Wunden sind für alle sichtbar,

sind fühlbar,

unheilbar.

 

©Raubinsekt

Januar 2022 Nanny-Ogg-Otso

 Brandung
stetig, weiter
ans Ufer kommt
Meer und immer wieder
Zauberwelt

 

 

 

Impressum

Texte: ©Urheberrechte sind direkt bei den jeweiligen Texten vermerkt
Bildmaterialien: ©Art_of_objects
Tag der Veröffentlichung: 30.09.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
"Das Bildmaterial in diesem Buch widme ich meiner Lebensgefährtin, Muse und Liebe meines Lebens für ihre Unterstützung und Geduld. Viele dieser Bilder wären ohne Sie nicht entstanden. Ohne meine Prinzessin wäre das Reich meiner Sinne leer." ©Ralf Zindler, Art of Objects

Nächste Seite
Seite 1 /