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Teilnahme, wie und warum

Der Bereich "anonymes Buch"

Es reizt mich nicht zu wissen WER welche Geschichte schrieb. So kann ich mich auch darüber freuen unerkannt zu bleiben, wenn ich mit mache. Da es keine Themenvorgabe gibt sind sehr unterschiedliche Bücher zu entdecken.

 

meine erste Teilnahme war im Juni 2014 mit:

 

Satzzeichenstreuer und andere Verwürzungen

 

frei erzählte Buchstabenverbindungen und -entwirrungen

 

der Beitrag für September 2014:

 

Mauerwerke oder Nichts

 

ist eine erweiterte Themenauseinandersetzung des

KurzGeschichtenWettbewerbs August 2014, der da lautete: "Mauern"

 

als dritte Teilnahme für Oktober 2014:

 

Schreibtherapie

 

in diesem Thema sind jetzt alle "Werkeleien" für Wettbewerbe in BX gesammelt

Satzzeichenstreuer und andere Verwürzungen

Geschmack soll es haben und schmecken soll es immer. Am besten auch allen, die am Tisch sind. Doch daran hapert es dann wieder. Was für den einen den absoluten Wohlgeschmack bringt, ist für die anderen eher eine Zumutung.

 

Auch und gerade, wenn es unterschiedliche Zubereitungen sind. Als Fundus für Geschmacksvariationen nimmt der Gewürzgarten eine Sonderposition ein. Die Möglichkeiten sind unumwunden beachtenswert. Ob in frischer, getrockneter oder gefrorener Variation, alles kitzelt den Gaumen. Wie sollten sonst auch die Geschmacksknospen ein Feuerwerk erleben, die Sinne angesprochen werden? Wörter und Gefühle den Weg in die Pfanne oder den Text- Topf finden?

 

Selbst die Altvorderen wussten schon: "Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen". Dann kann ich doch unbesorgt meinen Streuer benutzen und etwas Salz und Pfeffer dazugeben. Nicht zu vergessen: unnütze Kommata, deren Sinn die Verbindung und Trennung von Teilbereichen zwar mir völlig klar, doch dem Leser keinerlei Einsicht in meine Schreiberei bietet.

 

 

 

Beginne ich mit den Nährmitteln. Erst Kartoffeln oder doch lieber Reis, Nudeln oder Brot. Alles muss gekocht, gegart oder auch gebacken werden.

 

Wie Buchstaben, die zu Fragmenten und dann in mal mehr, vielleicht beachtenswerter Weise, zu Sätzen, Abschnitten oder auch Romanen geformt werden.

 

Als Kind habe ich schon gern Buchstabensuppe gehabt, die Suppe wurde zwar immer kalt, doch die Buchstaben gaben interessante Wörter. Auch bei meinen Kindern habe ich das beobachtet. Mit großer Geduld, die sie sonst eher nicht hatten, wurde Buchstabe um Buchstabe auf dem Tellerrand zusammengefügt.

 

Entsprechen diese immer dem Geschmack des Nutzers? Nährmittel machen satt und rund, füllen den Magen. Füllwörter machen Texte zu unleserlichen und unverdaulichen Ballaststoffen.

 

Wohl dem oder auch nicht. Soll oder darf mit Essen gespielt werden? Mit Worten gespielt werden?

Mit Wissen der Unwissenheit ein Denkansatz gegeben werden?

Wortkonstruktionen sollen aufrütteln oder einfach nur ein Lächeln erzeugen.

 

Kann das mit Gemüse und Salat auch passieren?

Eine bunte Gemüsemischung kann ich wunderbar mit einer Ratatouille beschreiben und schon geht es auch um einen Film. Filme sind doch nichts anderes, als bebilderte Schrift. Alles, was sonst durch die eigenen Ideen zu bewegten Bildern in mir drin ist, wird als Fertiggericht angeboten. So komme ich gleich zur Fastfood Kette. Füllt kurz den Bauch, doch langanhaltend erfolgt keine Sättigung. Es bleibt ein Gefühl der Leere, kein Anspruch an die Sinne. Es fehlt der Genuss. Die Zeit und das Gefühl zeigen kein Weiterwollen oder gar ein Weiterkommen. Dann doch wirklich lieber ein Butterbrot mit Apfel. Das habe ich als Kind bekommen, wenn ich auf nichts so richtig Hunger hatte, meine Mutter aber ein Essen in mir sehen wollte, bevor es zur Bettruhe ging.

 

Lieber die Kräuter und Pflänzchen mit etwas Joghurt, Pfeffer, Salz- nicht die Prise Zucker dabei vergessen- verrühren und ab damit auf die Rohköstlichkeiten. Ein Erlebnis für die Augen, schön anzusehen. Die Würze der Blätter wird aufgenommen und geben dem Körper ein gutes Gefühl.

 

Mit Wortkreationen ist das auch zu erreichen, Sinnesrauschen bis in die innersten Gefühle.

 

Eine Wohltat und eine Erfüllung soll es sein.

Mauerwerke oder Nichts

Steine sind es nicht, die mich umgeben. Meine Grenzen ziehe ich willkürlich und leider auch nicht konsequent.

Gebe ich dir die Chance, meine Welt zu betreten, dann sind diese Grenzen und ich ein offenes Buch für dich.

Sei vorsichtig und blättere nicht so hektisch. Achte auf die Schwingungen und umhülle mich mit deinen.

 

Ängste sind nicht nur in den Katakomben. Im Grunde bin ich ein ganzer Angsthaufen. Ein Zusammenspiel aller Ängste dieser Welt. Sei es vor Verletzungen oder vor meiner Ungeduld.

Nicht zu vergessen vor mir und vor dir ebenfalls.

 

Beim Blick in deine Augen setzt bei mir alles aus. Wie gefangen, wie unter Hypnose bin ich. Unwichtigkeiten um mich herum stellen sich mir nicht mehr in den Weg. Keine Mauer, keine Gefahr, nur  unendliche Tiefe. Warum sollte ich meine Mauern einreißen? Bin ich dann wirklich noch da? Gibt es hüllenlose Hüllen, die wie Aliens sind? Sind es gar keine? Welchen Gang nehmen wirklich vorbildliche Helden? Helden, sind es die, die ich meine?

 

Immer tiefer hinab falle ich, in einen Rausch, der  mich aus einer Quelle  in die Urgewalt einer Klammer hinein gibt. Strudel hindern mich am Vorwärtskommen. Steine behindern mich. Die tosenden Wassermassen überspülen mich und drücken mich in die Schlucht. Kräftezehrende Ausdauer wird gefordert. Atemlos kämpfe ich mich an die Oberfläche und der nächste Strudel zieht mich wieder hinab.

 

Dann ist es auf einmal still, leises Summen und Säuseln gibt den Blick frei. Doch diese Ruhe kann ich nicht zum Genuss nutzen. Das Ufer erscheint so nah und doch komme ich nicht nah genug, um anzulanden.

Schreibtherapie

 

Wie hat es bei mir begonnen oder:

Warum habe ich jahrelang keinen Text, kein Gedicht geschrieben?

Seit frühster Jugend war ich daran gewöhnt, meine Empfindungen, Gedanken und Träume in kleinen Gedichten und Geschichten zu bewahren. Ich hatte viele Bücher daheim und alles, was in der Leihbücherei und der Bibliothek zu finden war, gelesen. Meine Mutter hatte sich irgendwann geweigert, alle Bücher zu kaufen, die ich gern haben wollte. So viel Platz und Geld war einfach nicht vorhanden.

Also waren meine eigenen Texte sehr an meinen Lieblingsschreibern angelehnt.

Es waren ereignisreiche Jahre, in denen viele Situationen durch meine Texte und die darin entstehenden Ideen sich lösen und mich weiter wachsen ließen. Dieser Vorwärtsdrang wurde durch einen mich selbst eingrenzenden Rückzug beendet. Ich wurde mir selbst unklar und unbegreiflich. Abgrenzung zu anderen Menschen und Ideen ließ ich unreflektiert still und ergeben über mich ergehen. In einen Käfig gesperrt, verliert ein Vogel seine Sangesfreude. Ich verlor das Lied in derselben Art.

Wie eine Maschine funktionierte ich. Das wurde gefordert und ich funktionierte.

Vorbildlich, bis mein Körper zusammenbrach, doch selbst das nahm ich noch nicht wahr.

Aber es wurde dann der Auslöser für den Rückzug des Partners, dem ich nicht mehr anbetend unterstehen wollte. Mein Zusammenbruch gab der nicht funktionierenden Beziehung den Rest. Nach anfänglichen Selbstzerstörungsversuchen war das Ende die Möglichkeit, wieder einen Weg mit mir und zu mir zu finden.

Erste Schritte in die Schreibwelt, holpernd und voll von Ängsten und Zweifeln an mir an meinen Gedanken. Die Bücher meiner Jugend wurden mir wieder wichtig. Lesen und immer wieder dieselben Texte hervor nehmen. Rückzug in eine Zeit, die so anders und so einzigartig war, gab die Sicht auf das Unbekannte, vor mir liegende, frei.

Der Beginn war zögernd, doch in mir bemerkte ich eine Art Befreiung. Freiheit meiner Gedanken. Befreiter Aufatmen. Begrenzungen als überbrückbare Hindernisse erkennen. Lösungen finden.

Hilfen annehmen und vor allem: Selbst meiner Werte bewusst werden und sein.

 

Welchen Wert hat diese Schreibtherapie? Es gibt keinen Maßstab in der Skala Leistung zu Geld. Eine innere Wichtigkeit ist hier der Auslöser zu mehr und weiter und nur der ist wichtig.

Die entstandenen und aufeinanderfolgenden Bereiche, der Austausch mit unterschiedlichen Menschen und deren Lebensformen gibt Anreize. Die Schreibarbeiten im Wettstreit, die daraus entstehenden Erweiterungen sind "Trigger". Wie eine Melodie, die Wörter zu Versen werden lässt. Ein Bild, das sich zu einer Geschichte formt.

Es kann auch genau anders laufen, da wird aus einem Gedicht ein Lied oder ein Foto findet sich zu einer Geschichte. Wie etwas sich zusammenfindet, ist auch eher zweitrangig. Wichtig ist, dass die Wörter fließen.

Dann ist der Weg zu dem, was sich entwickeln kann, gegeben.

 

Impressum

Texte: ©Leahnah Perlenschmuck
Bildmaterialien: Screenshot der Juni2014Teilnahme
Lektorat: ©BK
Tag der Veröffentlichung: 01.07.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
meiner Ideengeberin, die den Impuls zur Anrührung gab Lektorin,Textzerpflückerin und was sonst noch grad in meinem Wald nicht sichtbar für mich ist

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