Cover

Newbie-Schreibwettbewerb

Mai 2014 - 02. bis 25.05.2014

Zum Thema "Eine Maus auf dem Mars" sollte eine Kurzgeschichte entstehen.

Erst als ich eine Künstlerin um ein Coverbild zum Thema bat, fanden Worte den Weg zu mir.

Sie haben sich wohl vorher mit der Muse auf dem Mars vergnügt.

Trepp_auf - Trepp_ab

 "Tivola, wo bist du denn schon wieder?"

 

Sanja durchsucht laut rufend die ganze Wohnung.

Sollte sie vielleicht doch noch bis zum Keller oder Dachboden gehen.

 

In den letzten Tagen war er so nachdenklich und immer mit Zeichnungen und Grafiken beschäftigt.

Irgendetwas war doch da wieder.

Was hatte es nur dieses Mal für Beweggründe.

Nachdenklich schaut Sanja auf den Arbeitsbereich von Tivola.

 

In ihr entspringt ein Gedanke.

Was wäre, wenn sein ganzes Reden über die Geschwindigkeiten sowie die Berechnungen zu den unterschiedlichen Sternen, Planeten kreuz_und_quer durch die Galaxis doch machbar wären.

 

Ja, der Sternenritt war einfach sein größter Erfüllungstraum und für den stellte er jedes Zeitfenster zur Verfügung. Statt wie andere in irgendwelchen fragwürdigen Sendungen zu versinken, berechnete und zeichnete er immer wieder unterschiedlichste Möglichkeiten. Sanja war schon immer stolz auf ihren Freund und auf seine Beständigkeit und wie er sich nicht von Misserfolgen verdrießen ließ.

 

Also nahm sie den Weg weiter durch das Haus in Angriff. Erst Richtung Keller, da konnte sie auch gleich für das Abendessen die Vorräte durchschauen und dabei überlegen was es denn heute geben könnte.

 

Als sie dort ankam, war Tivola nicht zu hören oder zu sehen. Alles lag in Dunkelheit. Auch von draußen kam kaum ein Geräusch in den Keller. Wie denn auch, die Wände waren dick und Fenster gab es auch keine. Vor vielen Jahren wurde ein Durchbruch gemacht, damit es einen weiteren Weg nach draußen gab. So konnten Fahrräder oder auch anderes im Keller gelagerte direkt nach draußen und auch wieder zurück gebracht werden.

 

Doch auch dieser Durchgang war mit einer schweren Tür verschlossen und es drang dadurch auch kein Laut von draußen herein.

 

Nach der Durchsicht der Vorräte entschied sie sich den Gemüseauflauf mit Käse und Reis mitzunehmen. Den brachte Sanja dann in die Küche und danach ging sie auf den Dachboden.

 

Dort war es, im Gegensatz zum Keller hell und fast laut. Wie ein Atelier, offen und lichtdurchflutet. Selbst in Nächten war bei klarem Himmel, Sternenlicht und Mond, hier der Platz, um sich wohl zu fühlen.

 

Sanja schaut sich um und erst nach einer Weile konnte sie erkennen was anders als sonst war.

Die große Kofferkiste, diese aus Großmutters Besitz gerettete, stand nicht mehr unbeachtet im hintersten Raum. Nein, in voller Größe aufgerichtet, stand sie direkt neben der Tür.

 

 

Dias hatte sie nur vorher so gar nicht gesehen, denn durch die Tür war sie ja in das Atelier gekommen. Erstaunt besah sie sich die Kiste. Wo waren nur die ganzen Schildchen.

 

Messingfarben die Schließen, fast kupferbraunes Leder und die vielen tollen Schildchen von Städten und Ländern, die schon Urgroßmutter bereiste. Diese waren alle weg. Sanja hatte damals auch die Reisetagebücher von Urgroßmutter mitbekommen. Damals als sie bei Großmutter diese Kiste entdeckte und das Versprechen bekam, sie selbst auch nutzen zu dürfen.

Doch dazu ist es leider nie gekommen, denn für ihre Reisen hatte sie nur einen Rucksack benutzt. Mehr ist auch kaum zu handhaben, weder beim Fliegen noch im Zug.

 

Aber die Kiste hier mit ins Haus nehmen, war wie ein Stückchen Heimat, egal wo und wie diese zu sehen und zu finden ist. Und Tivola fand die Seekiste einfach richtig cool.

Nur wo war Tivola. Und warum waren die Schilder alle nicht mehr vorhanden.

 

die Seekiste

Sanja war wirklich am zweifeln. Wie sollte die Seekiste jetzt beachtet werden? Etwas zog sie aber fast magisch an. Sie musste einfach einen Blick hinein werfen. Frisch drauf los und einen Blick in die Kiste werfen. Danach kann sie immer noch weiter überlegen, wo Tivola abgeblieben sein könnte.

 

Dass der Deckel so schwer ist war ihr gar nicht so bewusst gewesen. Mit einiger Mühe klappte es dann doch. Fast wäre sie in die Kiste rein gefallen.

Tivola´s ganze Papiere und Entwürfe waren fein säuberlich in der Kiste eingepasst.

Und im Deckel ein großer Umschlag mit ihrem Namen.

 

Zögernd nahm sie diesen und dreht ihn unschlüssig hin und her.

der Brief

 Meine liebste Sanja,

 während du diese Zeilen liest bin ich schon unterwegs, als erstes zum Mars. Es hat alles wunderbar geklappt, darum mach dir keine Sorgen.

 

Kannst du dich noch an die kleine Maus erinnern, die letzte Woche bei mir saß? Er ist ein Mäuserich und wie ich sehnsuchtsvoll auf der Suche einen Weg zu den Sternen und Planeten zu finden. Eraoda, sein Name, hatte mir wirklich hilfreiche Tipps gegeben. Jetzt sind wir als Team unterwegs. Ich freue mich schon sehr auf unser Wiedersehen. Und sei nicht erstaunt, die Modelle sind alle flugtauglich. Eraoda hatte die Möglichkeit mich in seine Größe zu bringen. So konnten wir sehr viel Material sparen. Natürlich auch Treibstoff. Bitte sorge dafür, dass keiner in meine Unterlagen schauen kann. Leg am besten alles mit hier in die Kiste, ich habe es nicht mehr erledigen können. Du kannst dir denken, wie schwer und unhandlich alles für einen Mäusemann wird.

 

Und jetzt mach dir etwas Leckeres zu essen, wir haben auch genügend dabei. Geplant ist eine Reisewoche, also sind wir zum Grillen bei deiner Gruppenfeier pünktlich wieder da.

 

Fühl´ dich ganz fest umarmt

 

dein Tivola

 

 

auch einen Gruß von Eraoda soll ich dir ausrichten.

 

Impressum

Texte: © Leahnah Perlenschmuck
Bildmaterialien: ©Ljerka Glavanic-Heise (Cover) ©Nanny_Ogg_Otso (Seekiste)
Tag der Veröffentlichung: 20.05.2014

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