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Leseprobe

 

 

 

 

 

Kirsten Wendt

 

 

 

 

 

 

 

Einen Austauschschüler küsst man nicht

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Roman

 

 

 

Das Buch

 

Heimlich verliebt in den Austauschschüler Jacob und zu Hause einen Vater, der frustriert vorm Fernseher hängt, weil er seinen Job verloren hat – die siebzehnjährige Sophia hat eine Idee, wie sie beide Probleme mit einem Schlag lösen kann. Für ein Schulprojekt entwickelt sie mit Freunden den Blog „Pimp My Dad“, und Jacob ist auch dabei. Endlich lernt Sophia den Amerikaner näher kennen und kann ihrem aus der Form geratenen Vater Beine machen. Der Alleinerziehende wird ins Fitnessstudio und zum Friseur geschickt, bekommt neue Klamotten verpasst und hat endlich wieder Chancen bei den Frauen. Dumm nur, dass er nichts von dem Blog und seinem neuen Dasein als Internetstar weiß, denn die Teenager filmen alles mit versteckter Kamera. Und damit fangen die Turbulenzen erst an, denn Christopher sieht Rot, wenn er mitbekommt, dass seine Tochter einen Ami küsst …

 

 

 

Die Autorin

 

Kirsten Wendt erfüllte sich im Jahr 2012 ihren großen Traum vom Schreiben und wagte den Sprung in die Selbstständigkeit, nachdem sie zuvor als Vertrieblerin und Sekretärin tätig war. Seitdem verfasst sie Liebesromane, Psychothriller und Sachbücher, in denen sie zwar zur Diätexpertin wurde, aber dennoch bis heute Schokolade liebt und Sport hasst.

 

 

 

 

1

 

Sophia

 

»Das schaffe ich nie«, jammert mein Vater, während er skeptisch sein Spiegelbild mustert. Er hat sich in einen dunkelgrauen Anzug gequält und nestelt am Hosenknopf.

»Klar schaffst du das«, beruhige ich ihn, als ich das Schlafzimmer betrete.

Er schenkt mir ein dankbares Lächeln. »Du siehst deiner Mutter so unfassbar ähnlich. Die blonden Locken, das herzförmige Gesicht, die sportliche Figur, die leicht gebräunte Haut. Lediglich das Grübchen am Kinn habe ich dir vererbt.«

Keine Ahnung, warum er das ausgerechnet in diesem Moment erwähnt – wahrscheinlich will er seine Nervosität überspielen.

»Du arbeitest seit einer Ewigkeit dort, die kennen deine Stärken«, lenke ich seine Aufmerksamkeit auf den bevorstehenden Termin. »Da ist doch nicht entscheidend, ob das Jackett über dem Bauch spannt.«

»Es spannt?«, entgegnet er entsetzt. »Was, wenn ich die Luft anhalte und den Bauch einziehe? Wie ist es dann?«

Ich grinse. »Ob wohl jeder alleinerziehende Vater im Laufe der Zeit so weibisch wird? Du siehst toll aus. Du bekommst den Job. Garantiert!«

»Mein Studium ist ewig her. Ein Jahrzehnt lang war ich nur als Sachbearbeiter beschäftigt, obendrein habe ich keinerlei Führungserfahrung.«

»Du hast unsere Familie gemanagt. Nachdem Mum in die USA …«

»Nenn sie bitte nicht so. Ich hasse diese amerikanischen Ausdrücke.«

»Du hasst alles Amerikanische.«

»Mit gutem Grund.«

Ich verdrehe die Augen. »Ja, Dad«, trieze ich ihn. »Nachdem Mutter in ihre Heimat zurückgekehrt ist, hast du den verantwortungsvollsten Job der Welt gemeistert. Und zwar großartig. Da wäre es für dich ein Klacks, ein fünfzehnköpfiges Team zu führen.«

»Danke für die Blumen.«

Ich lege meinen Kopf an seine Schulter. Sanft drückt er mir einen Kuss auf die Haare.

»Früher hast du nach Himbeeren gerochen«, erinnert er sich wehmütig.

»Früher warst du schlank«, entgegne ich und tätschle seinen Bauch. »Obwohl ich mich über diese buddhamäßige Wölbung durchaus freue. Bringt ja angeblich Glück, darüber zu streicheln.«

»Buddhamäßig?«

Er täuscht einen Schlag an, weswegen ich mich vorsichtshalber in Sicherheit bringe.

»Mein BMI liegt bei siebenundzwanzig. Und es sind übrigens nur noch zweihundertvierzehn Tage.«

»Was ist dann?«, frage ich überrascht.

»Dann bist du volljährig und fliegst hier raus.«

»Du zählst die Tage?«, wundere ich mich.

»Seit vielen Jahren.«

»Man, hast du mich lieb!«, schmolle ich.

»Mehr als du ahnst.«

Ich umfasse mit einem Arm seine Taille. »Wenn wir uns nachher sehen, bist du bestimmt schon befördert.«

 

***

 

Bestimmt habe ich nicht den Hauch einer Chance bei Jacob. Er ist so süß, dass ich ihn ständig anstarren muss. Hoffentlich merkt er es nicht! Während Frau Krüger vorn über Medienkompetenz spricht, denke ich abwechselnd an das Bewerbungsgespräch meines Vaters und an den amerikanischen Austauschschüler, den ich von schräg hinten im Blick habe. Den Platz habe ich mir extra ausgesucht, als Frau Krüger meinte, dass man sich in ihrer AG hinsetzen kann, wo man will. Sehr nett von ihr. Sie ist eigentlich sowieso ziemlich okay, auch wenn sie ein ganz schönes Tamtam um diese freiwillige Unterrichtseinheit macht. Die Medienkompetenz-Note fließt eh nicht in die Abi-Wertung ein; mitmachen müssen wir trotzdem, als hinge davon unser Leben ab.

Ach, Jacob … Ich finde, der Name hat etwas Romantisches, fast Altmodisches. Jacob sieht viel männlicher aus als die anderen Jungs im Kurs, sein Profil ist markant und irgendwie herb. Wie kann ich ihn nur für mich interessieren, was soll ich tun, damit er mich überhaupt wahrnimmt? Alle Mädchen schwärmen für ihn – das ist ohnehin bei jedem Ami der Fall, der in unsere Schule kommt. Aber dieses Exemplar ist dermaßen sexy; garantiert werde ich von den hübscheren Mädchen ausgestochen, ohne dass er auch nur ansatzweise etwas davon mitbekommt. Irgendetwas werde ich mir einfallen lassen müssen, damit er vor seiner Rückkehr nach Amerika überhaupt Notiz von mir nimmt. Zum neuen Schuljahr Anfang September wird er nicht mehr hier sein. Bis dahin dauert es zwar noch viele Monate, aber eine Ewigkeit ist es nicht. In meiner Fantasie habe ich seinen Namen schon tausendmal ausgesprochen, mir vorgestellt, wie er mir tief in die Augen schaut, seine Hand an mein Kinn legt und mich küsst. Jacob, hauche ich in Gedanken, Jacob.

»Sophia, hörst du mir zu?«

Was, hä? Mist. Meine Lehrerin hat mich kalt erwischt. Die Hitze schießt mir ins Gesicht, bestimmt kriege ich jetzt wieder hektische rote Flecken am Dekolleté. Wie ich das hasse! Hoffentlich hat Jacob nicht bemerkt, dass ich an ihn gedacht habe. Allerdings fürchte ich, man sieht es mir an der Nasenspitze an.

»Klar«, antworte ich trotzdem.

»Das ist schön«, sagt Frau Krüger. »Dann erzähl bitte mal, worüber ich gesprochen habe, als du ins Land der Tagträume abgeglitten bist.«

Ich möchte im Erdboden versinken. Mir wird immer heißer, während ein paar Leute leise kichern. Zumindest die Mädchen wissen, wie meine Tagträume aussehen – weil sie nämlich die gleichen Sehnsüchte haben. Herzlichen Dank, Frau Krüger, das ist wirklich außerordentlich sensibel von Ihnen. Ich stehe wahnsinnig gerne im Mittelpunkt und blamiere mich vor meinem heimlichen Schwarm bis auf die Knochen.

So selbstbewusst wie möglich erwidere ich: »Sie sprachen über unseren Stoff der nächsten Wochen.« Genau das hat sie getan. War doch einfach. »Es ging um Scripted-Reality-Formate im Fernsehen.« Ich wage einen kurzen Blick zu Jacob, der dem Wortwechsel interessiert folgt. Sofort schlage ich die Augen nieder.

»Nicht ganz, Sophia, das war vor vier Minuten«, erklärt Frau Krüger.

»Tut mir leid. Ich war nicht bei der Sache«, gebe ich zerknirscht zu. Sie hat ja recht. Unfair ist sie eigentlich nie; weder hat sie Lieblingsschüler, die sie bevorzugt, noch vergibt sie ungerechte Noten. Früher hatte ich sie in Englisch, jetzt nur noch in dieser AG. »Wahrscheinlich bin ich abgelenkt, weil mein Vater heute ein Vorstellungsgespräch hat.«

»Dann drücke ich ihm die Daumen«, sagt sie ohne einen Anflug von Ironie.

Dankbar lächle ich sie an. Mein Vater würde sich bestimmt über die gedrückten Daumen freuen – er und Frau Krüger sind sich sogar ein bisschen ähnlich: Beide achten nicht sonderlich auf ihr Äußeres. Ständig trägt meine Lehrerin langweilige Jeans und Blusen ohne jeglichen Pfiff. Sie hat eine gute Figur, aber versteckt sich unter unmodernen Outfits. Gerne würde ich sie mal zum Friseur schleppen, damit sie ihre grauen Härchen überfärbt. Machen doch alle Frauen ihres Alters, warum sie nicht? Möglicherweise ist es tatsächlich wie bei Papa, der zwar der beste Vater der Welt ist, auf den ich jedoch noch stolzer wäre, wenn er modischer rumlaufen würde.

»Fahren wir im Text fort«, sagt sie an die Klasse gewandt. »Der Erfolg dieses Fernsehformats setzte in Deutschland vor …«

Ich bin unmöglich. Ob ich mein Abi jemals schaffen werde, wenn ich dauernd an Jacob statt an den Unterricht denke? Obwohl ich jetzt wirklich besser aufpassen will, bemerke ich aus dem Augenwinkel, dass Jacob zu mir rüberschaut. Ich werfe ihm einen kurzen Blick zu und fange ein Lächeln auf. Wow. Oh Gott, ich kann die Informationen gar nicht zügig genug verarbeiten. Er hat mich eindeutig angelächelt. Nun guckt er wieder nach vorn, aber eben … das galt mir. Was für ein Lächeln! Mein Herz rast, und ich unterdrücke verräterische Zuckungen meines Mundes, die beweisen würden, wie verknallt ich bin. Ich scheine es ziemlich nötig zu haben, so wie mein ganzer Körper reagiert. Ach du Schande, jetzt hat Frau Krüger etwas gemerkt. Sie durchbohrt mich förmlich mit ihren Augen, und ich lasse meine Lippen in ihre natürliche Ausgangsposition zurücksacken. Hektisch greife ich nach Stift und Collegeblock, um Frau Krügers Ausführungen zu notieren.

»Scheinbar alltägliche Situationen werden aufbereitet, und das führt zu einer erschreckenden Fehleinschätzung der Fernsehzuschauer. Vor einiger Zeit wurden knapp neunhundert Schüler zwischen sechs und achtzehn Jahren von der Gesellschaft zur Förderung des internationalen Jugend- und Bildungsfernsehens befragt. Was meint ihr, wie viele der Interviewten glaubten, die gesendeten Fälle wären echt?«

Ein paar Kursteilnehmer heben die Hände.

»Nicolai«, sagt Frau Krüger. Innerlich rolle ich mit den Augen. Nicolai kann man nicht ernstnehmen, der ist kindisch und dämlich.

»So doof sind höchstens fünfzehn Prozent.« Er muss es ja wissen.

»Ich schätze, es waren deutlich mehr«, ruft Leonie in den Raum.

Madame hat es nicht nötig, sich zu melden. Ihre Eltern sind Chefärzte am hiesigen Krankenhaus, was dazu führt, dass fast alle Lehrer Leonie bevorzugen. Außer Frau Krüger. Ach, irgendwie mag ich sie, selbst wenn ich heute ebenfalls zu ihren Opfern gehöre. Ein strenger Blick genügt, um Leonie in ihre Schranken zu verweisen.

»Tschuldigung«, murmelt sie.

»Dann konkretisiere bitte deine spontan geäußerte Meinung, Leonie.«

»Wahrscheinlich sind drei Viertel der Zuschauer verblödet genug, um die Sendungen für bare Münze zu nehmen«, antwortet diese.

»Sophia, was ist mit dir?«

Vielleicht mag ich Frau Krüger doch nicht. Die beißt sich ja heute regelrecht an mir fest. Man kann es auch übertreiben.

»Also, ich zumindest weiß, dass es sich dabei um Fake handelt«, antworte ich. Frau Krüger schmunzelt ein bisschen. »Ich vermute, jeder Zweite durchschaut es.«

»Tja, Sophia, dem ist leider nicht so. Tatsächlich gehörst du mit deinem Wissen zu einer Minderheit«, erklärt Frau Krüger. »Leonies Einschätzung war nicht schlecht. Zweiundzwanzig Prozent der Befragten erkennen die Fälle als fiktiv. Knapp die Hälfte äußerte den Standpunkt, es würden echte Fälle dargestellt. Und dreißig Prozent meinten, es handle sich um die Dokumentation von Erlebnissen der Laienschauspieler.«

Das ist erstaunlich. Genau wie meine Sitznachbarn stöhne ich ungläubig auf. Wir hätten wohl alle nicht geahnt, wie naiv die Nation ist.

»Hand aufs Herz. Wer von euch schaltet regelmäßig nach der Schule diese Sendungen ein, statt sich direkt mit den Hausaufgaben zu beschäftigen?«, bohrt Frau Krüger nach.

Es geht sie eigentlich gar nichts an, dass ich weder das eine noch das andere mache. Wenn ich nach Hause komme, bin ich erst mal mit meinen zahlreichen WhatsApp-Gruppen beschäftigt. Doch das behalte ich besser für mich. Mein Bedarf an peinlichen Momenten ist für heute gedeckt. Auch die anderen schweigen. Wer gibt schon gerne zu, niveaulose Richtersendungen im Fernsehen zu schauen?

»Wirklich niemand?«, vergewissert sich Frau Krüger. »Dann entspräche euer Fernsehverhalten nicht dem gängigen Muster.«

»Na ja …«, druckst Lukas. »Ihretwegen verpasse ich Verdachtsfälle

Haha, Lukas guckt Verdachtsfälle, das ist witzig, denke ich, lasse mir jedoch nichts anmerken. Der Bann scheint gebrochen zu sein, fast die Hälfte des Kurses hebt eine Hand. Ich gehöre einer gebildeten Minderheit an, weil ich diese Sendungen zwar kenne, aber selten sehe. Endlich bin ich mal etwas Außergewöhnliches. Üblicherweise bin ich nämlich einfach bloß normal.

»Bitte lasst eure Hände oben«, sagt Frau Krüger. »Und jetzt schließen sich diejenigen an, die beim Zappen gelegentlich an solchen Programmen hängen bleiben.«

Schade eigentlich. Ich bin doch nicht außergewöhnlich. Genau wie der Rest des Kurses lasse nun auch ich meine Hand in die Höhe wandern. Natürlich ist es unvermeidlich, im Nachmittagsprogramm hin und wieder darüber zu stolpern. Es gibt nur drei Ausnahmen in der kompletten AG, die übrigen outen sich als Glotzer von Fake-TV.

»Wir können wohl festhalten, dass dieses Sendeformat einen gewissen Reiz ausübt«, fasst Frau Krüger zusammen. »Woran liegt das? Zeichnen sich die Programme durch interessante Geschichten oder tolle Schauspieler aus?«

Pfft, von wegen. Die Sendungen sind absolut dämlich. Alle in der Klasse reden durcheinander, und für kurze Zeit vergesse ich sogar den göttlichen Jacob.

»Die Storys sind an den Haaren herbeigezogen.«

»Total lächerlich, wie die Darsteller agieren.«

»Man weiß nach fünf Minuten, wie es ausgeht.«

Unsere Lehrerin macht einen guten Job und freut sich augenscheinlich über die rege Beteiligung.

»Warum guckt ihr es dann trotzdem?«, fragt sie.

»Weil um die Zeit nichts anderes läuft«, antwortet Lukas.

»Ich finde die Asis witzig«, meint Nicolai. Garantiert bin ich nicht die Einzige, die gerade denkt: Selber Asi.

»Das ist unterhaltsamer als Hausaufgaben«, sagt Tizian, und alle lachen.

»Soso«, tadelt ihn Frau Krüger und streicht sich ein paar Haare aus der Stirn. Schöne Hände hat sie jedenfalls, das würde meinem Vater gefallen. Er achtet bei einer Frau zuerst auf die Hände, hat er mal gesagt. Wobei ich ihm das nicht ganz abnehme, denn zuerst schaut man ja wohl ins Gesicht. Andererseits ist es möglich, dass man ab einem gewissen Alter seine Prioritäten woanders setzt.

Was hat Jacob überhaupt für Hände? So richtig erkennen kann ich das auf die Entfernung leider nicht. Bevor ich mich erneut in einer Gedankenspirale verliere und Ärger bekomme, höre ich lieber Frau Krüger zu.

»Wer von euch würde häufiger einschalten, wenn die Anekdoten tatsächlich echt wären?«, fragt sie.

Alle bis auf Pia melden sich.

»Dann habe ich etwas Spannendes für unseren Kurs«, sagt Frau Krüger. Wir sind geschlossen bei der Sache, was wirklich selten vorkommt. Drei von uns beschäftigen sich eigentlich immer mit ihrem Smartphone, und mindestens zwei quatschen mit ihren Sitznachbarn. Jetzt nicht. »Ich habe unsere AG bei einem Wettbewerb angemeldet, den das Bundesbildungsministerium zur Stärkung der Medienkompetenz ausgeschrieben hat. Es geht darum, Jugendlichen bewusst zu machen, dass das wahre Leben die besten Geschichten schreibt. Die Aufgabe besteht darin, einen Blog zu verfassen, der reale Geschehnisse thematisiert. Irgendetwas, das ihr in eurem Alltag beobachtet. Bloggen könnt ihr doch, oder?«

Coole Sache, finde ich genau wie die anderen. Frau Krüger fährt fort, nachdem wir begeistert zugestimmt haben: »Prima, ich habe schon mal entschieden, dass wir sechs Teams bilden werden. Ich bin zuversichtlich, dass wir eine reelle Chance haben. Und Spaß macht es garantiert sowieso.«

Lautes Klopfen unterbricht Frau Krügers Erläuterungen, und sie blickt überrascht auf ihre schmale, silberne Armbanduhr.

»Herein!«

Ein Junge aus der Mittelstufe steckt zaghaft seinen Kopf herein, bekommt aber vor Aufregung kein Wort über die Lippen. Ich verstehe das gut – früher fand ich nichts peinlicher, als bei den Großen anklopfen zu müssen.

»Timon, was gibt’s?«, fragt Frau Krüger.

»Könnten Sie bitte kurz rauskommen?«, bittet der schmächtige Knirps leise.

Nachdem unsere Lehrerin ihn einige Sekunden fragend angeschaut hat, nickt sie und verlässt den Klassenraum. Sofort steigt der Geräuschpegel, denn jeder von uns hat jetzt nur eins im Sinn: mit den richtigen Leuten in einem Team zu landen. Eigentlich sehe ich immer zu, dass ich mit meinen Freundinnen Stella und Nele Gruppenarbeit mache. Stella ist jedoch heute gar nicht in der Schule, und momentan denke ich eh bloß an Jacob. Wie cool wäre es, mit ihm in einer Gruppe zu sein! Irgendwie muss ich das möglichst unauffällig hinbekommen. Ach, das wäre so schön! Wir würden uns außerhalb des Unterrichts treffen und könnten vielleicht sogar skypen, unter dem Vorwand, wegen des Wettbewerbs miteinander sprechen zu müssen. Die perfekte Tarnung.

Als Frau Krüger schneller als erwartet zurückkehrt, haben wir es noch nicht geschafft, eine Gruppe zu bilden. Unsere Lehrerin sieht angespannt aus und atmet tief durch. Was der Kleine wohl von ihr wollte? Die Gespräche verstummen, der Einzige, der den Mund aufmacht, ist Jacob.

»Alles in Ordnung?«, fragt er Frau Krüger.

Ah, ich könnte in seinem Akzent baden, seine Aussprache ist so sexy. Ich halte die Luft an, weil ich nicht nur seine Stimme umwerfend finde, sondern ebenso seine Anteilnahme. Die anderen Milchbubis würden sich niemals trauen, vor Zeugen nach dem Befinden einer Lehrerin zu fragen.

»Keine Sorge«, antwortet Frau Krüger und schüttelt missmutig den Kopf. »Manchmal wünschte ich, alle Eltern müssten regelmäßig eine Prüfung ablegen, um ihre Qualifikation nachzuweisen. Egal … fahren wir fort.«

Bei jedem anderen Lehrer hätte jetzt vermutlich jemand gemurmelt, es sollte auch eine Qualitätsprüfung für Lehrkräfte geben, doch bei Frau Krüger tut das niemand. Irgendwie bin ich stolz auf den Kurs, was total albern ist, aber ich hasse es, wenn ich mich fremdschämen muss.

»Wie bereits erwähnt«, sagt Frau Krüger, »möchte ich sechs Teams à vier Personen bilden. Mitte Juni stellt ihr eure Blogs in der AG vor; zwischendurch werde ich gelegentlich das vorhandene Material sichten. Am Ende entscheiden wir gemeinsam, welches Projekt wir einreichen. Also, findet euch zum Abschluss des Tages in Gruppen zusammen!«

 

Das ist meine Chance. Wenn ich nicht aufpasse, schnappt mir Kyra mit ihren Riesenmöpsen Jacob vor der Nase weg. Obwohl ich glaube, dass der Sunnyboy eher drahtige Mädchen bevorzugt. Trotzdem … ich muss mich ins Spiel bringen, ohne dass es peinlich wirkt. So, wie ich sitze, kann er mich schon mal nicht unmittelbar ansprechen. Hätte ich mir bloß einen anderen Platz ausgesucht, was für ein Mist! Und jetzt unterhält er sich angeregt mit Alexander, der direkt neben ihm sitzt.

Mein bester Freund Mike dreht sich zu ihnen um … Klar! Das ist es, Mike schwärmt auch für Jacob, schwul wie er nun mal ist. Hoffentlich ist Jacob nicht schwul, das wäre ein herber Schlag. Sollte er es aber sein, darf er nur was mit Mike anfangen, soviel steht fest. Ach was, Jacob ist bestimmt hetero. Ich nutze die sich bietende Gelegenheit.

»Hey, Mike«, rufe ich über die zwei Tischreihen.

Er schaut mich neugierig an.

»Wir beide?«, frage ich.

Er hebt einen Daumen und sagt: »Versteht sich von selbst. Falls du nichts gegen Alex und Jacob als Partner einzuwenden hast.«

Ach, Mike, ich liebe dich – rein platonisch natürlich. Ich bin ein Glückspilz, hurra. Und ein perfekter Manipulator. So cool wie möglich antworte ich: »Kein Problem für mich.«

»Dann sind wir komplett«, sagt Alex.

Wie schade, dass ich nur innerlich jubeln kann. Ich unterdrücke mühsam ein breites Strahlen, als mir Jacob sein hinreißendes Lächeln schenkt. In meinem Bauch tanzen die Schmetterlinge Polka, während Kyra wütend »Typisch« zischt.

 

***

 

Sehr ungewöhnlich: Mein Vater hat seine Jacke und seine Ledertasche einfach auf den Boden geschmissen, anstatt sie ordentlich wegzuräumen. So was macht er sonst nie, zumal es ihm schon immer wichtig war, dass ich nicht bei einem chaotischen Alleinerziehenden aufwachse, über den die Nachbarn die Nase rümpfen könnten. Diesen Komplex, alles doppelt gut hinbekommen zu müssen, hat er, seit sich meine Mum aus dem Staub gemacht hat. Dabei hat er das gar nicht nötig – mein Paps ist besser als so manches Elternpaar zusammen. Ich kann stets auf ihn zählen und würde ihn gegen keine Übermutter dieser Welt eintauschen.

Es ist zwar üblich, wenn ich wie heute bis spätnachmittags Schule habe und er mal vor mir zu Hause ist, dass es noch ein paar Minuten dauert, bis er das Essen fertig hat. Normalerweise läuft dann aber nicht der Fernseher, außer während der Olympischen Spiele oder der Fußballweltmeisterschaft. Und ganz und gar unüblich ist es, dass er mich nicht sofort begrüßt, sobald ich die Wohnung betreten habe.

»Paps«, sage ich zuerst leise und dann lauter. »Ich bin wieder da.«

Keine Reaktion. Au weia. Wahrscheinlich hat er den Job nicht bekommen. Das wird es sein. Weil mein Kopf voller Gedanken an Jacob war, habe ich in den vergangenen Stunden überhaupt nicht mehr an Papas Beförderung gedacht. Ich gehe ins Wohnzimmer, wo er apathisch auf unserer dunkelbraunen Kunstledercouch sitzt. Er sieht übel aus. Die ohnehin nicht breiten Schultern wirken regelrecht eingesunken, und das dunkelblonde Haar ist noch glanzloser als gewöhnlich. Mit traurigem Hundeblick schaut er mich an. Ich bin hin- und hergerissen zwischen Mitleid und Wut. Mein Papa soll gefälligst stark und heldenhaft sein – dabei weiß ich natürlich genau: Er ist auch bloß ein Mensch. Trotzdem kann ich es nur schwer ertragen, wenn er wie ein Schluck Wasser in der Kurve rumhängt.

»Sie haben dich nicht genommen?«, frage ich, während im Fernsehen eine N24-Dokumentation über Stalin läuft. Frau Krüger wäre froh, dass es zumindest keine Scripted-Reality-Show ist.

Das Häufchen Elend auf dem Sofa schüttelt kaum merklich den Kopf.

»Idioten«, fluche ich, setze mich neben meinen Vater, greife zur Fernbedienung und betätige den roten Aus-Knopf. Vorsichtig drücke ich ihm einen Kuss auf die Wange und inhaliere sein Aftershave. Ich liebe den Geruch.

»Gab es wenigstens eine vernünftige Begründung?«

Keine Reaktion.

»Papa? Sag doch bitte was.«

Für einige Sekunden ist das Ticken der Uhr das einzige Geräusch im Raum. Ich lege meinen Kopf an seine Schulter und warte auf eine Antwort. Irgendwann wird er die Sprache schon wiederfinden, und außerdem macht er es bei mir auch immer so, wenn ich nicht reden will.

»Ich bin ihnen zu alt«, erklärt er, räuspert sich und fährt mit schwacher Stimme fort: »Sie bevorzugen einen jungen, dynamischen Hochschulabsolventen ohne Stallgeruch. Ihrer Meinung nach überaltert das Unternehmen, wenn offene Stellen mit internen, erfahrenen Bewerbern besetzt werden. Tja, gegen so eine Erklärung stinke ich natürlich nicht an.«

»Blödsinn!«, empöre ich mich. »Sollte es nicht eher auf die Qualifikation ankommen?«

»Ach, Schatz«, sagt er und klingt dabei, als stünde ihm die Hinrichtung bevor. »Aus meinen Karriereplänen bei denen wird nun mal nichts.«

»Quatsch, du darfst nicht so schnell aufgeben, Paps, das trichterst du mir schließlich auch immer ein! Beim nächsten Versuch klappt es garantiert.«

Er verändert seine Sitzposition und richtet sich fast unmerklich auf. Sein Blick sucht meinen, aber er spricht kein Wort.

»Was ist?«, flüstere ich. »Du willst doch noch etwas loswerden.«

Als würde ein Schraubstock mein Herz umklammern, breitet sich eine panische Angst in mir aus. Ich kenne dieses Gefühl, seit ich mit Papa allein bin. In finsteren Momenten male ich mir Gespräche zwischen uns aus, in denen er mir mitteilt, dass er an einer unheilbaren, tödlichen Krankheit leidet. Etwas Schlimmeres kann ich mir nicht vorstellen.

»Ja«, bekennt er leise.

Oh Gott, bitte nicht. Ich muss jetzt den tapferen Part übernehmen. Mit siebzehn bin ich dazu durchaus in der Lage. Ich werde immer für ihn da sein – egal, wie hart es kommen mag. Mutig schaue ich ihn an.

»Rede mit mir, Paps.«

Er druckst herum, und es scheint ihm unendlich schwerzufallen, die richtigen Worte zu finden. In meinem Kopf rattert es. Krebs, Tumor, Amyotrophe Lateralsklerose – das hatte ich gerade in Bio. Mein armer Papa.

Er schließt die Augen und gesteht: »Ich habe fristlos gekündigt.«

»Gekündigt?«, juble ich. Er wird nicht sterben. Er hat den Job geschmissen. Ich fasse es nicht! Hurra!

Wie Bambi auf der Suche nach seiner Mama schaut er mich an.

»Verzeih mir, Sophia, ich weiß, wie kindisch das von mir war. Morgen früh fahre ich dahin und bitte um Entschuldigung für mein dämliches …«

Papperlapapp – ich lege ihm den rechten Zeigefinger auf die Lippen und lasse meinen Polka tanzenden Glückshormonen freien Lauf.

»Hey, das ist großartig! Ich freu mich so, endlich hast du es getan, yeah, Spitzenklasse!«, unterbreche ich ihn.

Er guckt mich ungläubig an. Die Augen fallen ihm beinahe aus dem Kopf. »Großartig? Hä? Wieso freust du dich?«

»Na, darauf warte ich seit Jahren. In einem anderen Job könntest du allen zeigen, was in dir steckt. Ach, toll, das ist einfach genial. Ich bin sicher, dir wird trotz deines biblischen Alters ein gewaltiger Karriereschub gelingen.«

»Ich geb dir gleich biblisches Alter, Fräulein«, sagt er mit einem gequälten Grinsen, wird dann aber sofort wieder ernst. »Vorerst bin ich arbeitslos. Bis ich eine neue Stelle gefunden habe, müssen wir den Gürtel enger schnallen. Ich fürchte, die Tragweite ist dir nicht so ganz bewusst. Wie sollte es auch … ich begreife es ja selbst noch nicht.«

»Ach was, ich bin doch kein Baby mehr. Das kriegen wir schon hin. Dir wird eine Nulldiät kaum schaden.« Ich streichle seinen Bauch und stehe auf. »Ich futtere mich in der Zwischenzeit bei Freundinnen durch. Solange unser Kühlschrank allerdings noch gefüllt ist, werde ich das ausnutzen. Soll ich dir ein Sandwich machen?«

»Nein danke, bloß kein Sandwich«, antwortet er resigniert.

»Kann ich dir sonst irgendetwas Gutes tun?«

»Nein, nein, kümmere du dich ruhig um deine Hausaufgaben und den neumodischen Kram, Facebook und so.«

»Facebook ist kein neumodischer Kram. Das ist sogar schon wieder out. Eigentlich bin ich inzwischen viel öfter auf Instagram unterwegs …«

Ich beende meinen Vortrag übers Internet, weil er mir gar nicht mehr zuhört, sondern bekümmert aus dem Fenster schaut.

»Papa, ich lass dich ein bisschen in Ruhe. Und wenn du willst, gucken wir nachher zusammen eine DVD. Eine aus Frankreich«, füge ich rasch hinzu.

»Das ist eine gute Idee, mein Schatz.«

 

Mein Vater kann die USA nicht leiden. Alles, was mit den Amis zu tun hat, nervt ihn fürchterlich. Meistens nehme ich nicht sonderlich viel Rücksicht darauf, aber heute ist ein Scheißtag für ihn – da schließe ich mal lieber meine Zimmertür, bevor ich den PC hochfahre und im Videoportal die neueste Folge meiner Lieblingsserie streame. Eine Debatte über Sinn und Unsinn amerikanischer Sitcoms will ich ihm – und mir – jetzt ersparen.

Parallel checke ich meine Mails und WhatsApp-Nachrichten und schreibe Mike eine kurze Mitteilung, dass mein Vater gekündigt hat. Ich bin irgendwie richtig stolz auf ihn.

 

Die Folge ist fast vorbei, als eine Benachrichtigung von Skype aufpoppt und es gleichzeitig in meinem Headset klingelt.

Jacob Smith ruft an.

Oh Gott. Mein Atem geht schneller, und ich fahre mir nervös durch die Haare. Bin ich froh, dass es kein Videocall ist – ich bin total verstrubbelt. Durchatmen. Zittrig führe ich den Mauszeiger über die grüne Schaltfläche und klicke auf Annehmen. Cool bleiben, Sophia, benimm dich nicht wie ein alberner Teenie.

»Hi«, sage ich betont lässig. Mich skypen ständig tolle Typen wie Jacob an, keine große Sache, ich bin mega-entspannt.

»Sophia«, ertönt seine sexy Stimme. Wie er schon meinen Namen ausspricht. »Du musst mich helfen.«

Mein Vater hat mir beigebracht, jungen Männern nie mehr als einen kleinen Finger zu reichen, weil sie sonst rasch das Interesse verlieren. Also widerstehe ich dem Impuls, ›Bei allem, was du willst, und jederzeit!‹ zu rufen und erkundige mich stattdessen: »Wobei denn?«

»Alex will das Blog machen mit mich als … wie sagt man … Person in die Mitte?«

»Hauptperson?«

»Ja, genau. In das Projekt für die Blog.«

Oje, an der Benutzung der korrekten Artikel muss er noch gewaltig arbeiten. Mein Vater wäre entsetzt.

»Verstehe ich das richtig?«, frage ich. »Alex möchte, dass du der Hauptakteur unseres Blogprojekts wirst?«

»Ja. Und die Titel ist: Ein Ami in Deutschland. Wie ich das Currywurst lieben lernte

Ich muss lachen. Das ist wieder typisch Alex.

»Die Currywurst«, sage ich.

»Was? Der meint das ernst, Sophia.«

Jacob klingt fast ein bisschen verzweifelt, aber ich kichere trotzdem weiter.

»Es heißt die Currywurst, nicht das Currywurst.« Boah, ich bin eine schreckliche Klugscheißerin. Völlig oberlehrerhaft.

»Ah, thanks, äh, danke. Mike findet das auch nice. Du musst mich echt helfen, weil das ist so peinlich! Oder was denkst du, Sophia?«

Ich denke, du solltest meinen Namen in Endlosschleife aussprechen.

»Ich finde den Vorschlag gar nicht schlecht«, gestehe ich, da ich erwachsen und begehrenswert klingen will. »Man könnte dich als Person vorstellen und davon berichten, wieso du dich entschieden hast, deiner Heimat für ein Jahr den Rücken zuzukehren.«

»Kehren?«, fragt Jacob. Klar, er hat vermutlich care verstanden.

»Egal. Warum du nach Deutschland gekommen bist. Man könnte Frau Krüger ins Projekt integrieren. Das kommt bestimmt gut an, wenn wir was zusammen mit der Lehrerin machen. Sie hat ja immerhin mit ihren Kontakten in den USA den Austausch organisiert.«

»Oh, yes«, macht Jacob. Er hört mir aufmerksam zu, glaube ich. Sehr gut. Jetzt komme ich in Fahrt.

»Wir würden dich bei typisch deutschen Festen filmen und Fotos von dir bei Ausflügen schießen.« Die ich mir als Erinnerung angucken kann, wenn du im September nach Hause zurückkehrst.

»Schießen, really?«, fragt Jacob.

Inzwischen lachen wir abwechselnd über die sprachlichen Missverständnisse.

»Nein, nein, Fotos machen, keine Angst, du wirst nicht erschossen. Und weißt du was, ich glaube, wir hätten mit einer solchen Story sogar tolle Chancen, beim Wettbewerb einen vorderen Platz zu belegen.«

»Hm«, sagt Jacob. »Aber ich hasse es, stehen im Mittelfeld.«

Mittelpunkt. Ich verkneife es mir.

»Schade, dann müssen wir es Alex und Mike wohl ausreden«, sage ich.

»Ja, rede du mit die zwei, Sophia, bitte.«

»Von mir aus. Doch so wie ich die beiden kenne, wird das ziemlich schwierig. Alex ist ein Sturkopf. Außerdem sollen wir morgen in der AG bereits unsere Themen präsentieren. Hast du einen Alternativvorschlag, Jacob?« Jetzt habe ich seinen Namen das erste Mal ihm gegenüber ausgesprochen. Klingt gut.

»No idea«, antwortet er.

»Ich auch nicht.«

»Treffen wir für ein Kaffee, machen Brainstorming«, schlägt er vor.

Er will mit mir einen Kaffee trinken. Wow. Die Schmetterlinge im Bauch flippen gleich aus.

»Heute?«, quieke ich. Wie peinlich, meine Stimmlage geht gar nicht.

»Of course heute. Morgen ist es zu spät«, sagt er amüsiert. Flirten wir? Ist das die amerikanische Art, um ein Date zu bitten? Ich kann mein Glück kaum fassen, denke jedoch an den kleinen Finger.

»Leider kann ich nicht.« Ich muss wahnsinnig sein. Irre, total bekloppt. Jacob will mit mir einen Kaffee trinken, und ich lehne ab.

»Why not?«

»Weil mein Vater einen miesen Tag hatte. Ich hab versprochen, mit ihm eine DVD zu gucken, damit er nicht so allein ist.«

»Das verstehe ich. Dann quetschen wir jetzt. Bis dein Dad ruft nach dich.«

Ja, lass uns quatschen, Baby, die korrekte Benutzung von dir und dich wird ohnehin völlig überbewertet.

Wir finden zwar keine Alternative für das Blogprojekt, aber ich erzähle Jacob von Papas beruflichen Problemen und höre ihm zu, als er mir von seinem Zuhause berichtet. Meine Ohren sind ganz heiß, als

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Kirsten Wendt
Bildmaterialien: fotogestoeber: https://de.fotolia.com/id/38837290; Hip-Hop Tänzerin pashabo :https://de.fotolia.com/id/105532199; American Flag Grunge Background; Covergestaltung: Chris Gilcher - http://design.chrisgilcher.com
Tag der Veröffentlichung: 08.12.2016
ISBN: 978-3-7396-8739-1

Alle Rechte vorbehalten

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