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Aidan & Logan

Entführung zum Glück

 

©von Neschka Angel

 

 

Acht Uhr morgens vor dem Polizeipräsidium

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Mann, warum kann ich meinem Bruder eigentlich nie etwas abschlagen? Eigentlich habe ich heute gar keine Zeit für so was, aber ich liebe Jeremy wie verrückt, also mache ich es gerne für ihn. Wie sollte ich es ihm auch abschlagen? Mein Bruder hat schließlich mein Leben gerettet, hat mich bei meinem Studium finanziell unterstützt, obwohl er sich gerade selbstständig gemacht hatte.

 

Für mich war es immer schon schwer, sich zu Hause hinzusetzten um zu lernen, wenn du weißt, dass deine Freunde ausgehen, und Party machen. Aber gerade weil mein Bruder sich das Geld dafür hart erarbeitet hatte, habe ich mein Studium auch verdammt ernst genommen. Irgendwie habe ich es dann tatsächlich geschafft und sogar als Zweitbester meines Jahrgangs  abgeschlossen. Jeremy war so stolz auf mich und wir sind an dem Abend, in   einen Club gegangen, haben etwas gefeiert. Dort habe ich dann auch meinen Ex kennengelernt. Die Zeit mit ihm war schmerzhaft. Er wollte eine offene Beziehung, was so gar nicht mein Ding ist, weil ich einen Kerl an meiner Seite haben will, der nur mir gehört. Unser Ende war vielleicht ein Drama, aber ich habe es geschafft und nun bin ich wieder frei für was neues.

 

 

Damals habe ich mich für das Jura Studium entschieden, weil einer meiner  Freunde in einer sehr blöden Situation, auf einen Anwalt angewiesen war.

Leider hatte er nicht viel Geld, aber dieser Kerl hat ihn trotzdem ausgenommen, wie eine Weihnachtsgans und ihn damit fast ruiniert. Daher habe ich beschlossen, nach meiner Zulassung für die einzuspringen, die sich keinen eigenen Anwalt leisten können. Mir persönlich macht das nichts aus, denn meiner Ansicht nach, sollte jeder die Möglichkeit bekommen, sich fair zu verteidigen. Ob jemand schuldig ist oder nicht, ist schließlich erst dann bewiesen, wenn alle Argumente vorgebracht worden sind und der Richter sein Urteil gefällt hat. Fortuna hält die Waage immer im Gleichgewicht, bis die Schuld oder Unschuld einwandfrei bewiesen wurde. Da ich für manche dieser Menschen teilweise die letzte Hoffnung bin, habe ich in ihren Kreisen bereits den Namen Anwalts – Engel bekommen. Wo wir gerade beim Thema Gerechtigkeit sind. Gleichberechtigung ist auch noch so eine Sache, bei der mir regelmäßig der Kragen platzt.

 

Jeder Mensch, ob Arm, Reich, hetero oder schwul, ist vor Gott und dem Gesetz gleichgestellt. 

Trotzdem gibt es diese Ignoranten und Idioten, die es sich so auslegen, wie sie es gerade gebrauchen können. Da lernst du jemand kennen, erzählst ihm, dass du schwul bist und plötzlich ist jegliche Gleichberechtigung dahin. Wenn du dann auch noch sagst, das du für die Gleichstellung der Ehe unter Schwulen und Lesben bist, dann erlebst du Sachen, die nichts mehr mit Toleranz zu tun haben. Weil es so viele Bedürftige gibt, die sich nicht wehren können, engagiere ich mich zusätzlich als kostenloser Berater für die Aidshilfe. Ich stehe ihnen bei rechtlichen Fragen zur Seite, sage ihnen, was machbar ist und vertrete sie vor Gericht, sofern sie das möchten.

 

Natürlich habe ich auch zahlende Kunden, da ich aber gerade erst anfange, habe ich noch nicht so viele Klienten, dass das Geld ausreicht, um davon zu leben.

Um mir meine eigene Wohnung leisten zu können, gehe ich daher ab und zu jobben. Heute hat mein Bruder gefragt, ob ich ihm aushelfen kann. Er hat eine Gebäudereinigungsfirma und einer seiner zwei Mitarbeiter ist im Urlaub. Wie schon gesagt, hab ich da eigentlich heute gar keine Zeit für und ehrlich gesagt, auch keine Lust. Aber er ist eben mein Bruder und ich liebe ihn. Seine Geschäfte laufen gut und er hat momentan mehr Aufträge, als er erledigen kann.

 

 Aus diesem Grund stehe ich jetzt hier auf dieser Leiter, weil das Außengebäude der Polizei dran ist. Fensterputzen ist angesagt. Habe ich schon erwähnt, dass ich es hasse? Nein? Nun wisst ihr es.

Heute Morgen sind es bereits 27 Grad und seit 2 Stunden putze ich schon bei dieser Hitze die Fenster. Ich schwitze wie verrückt und mein Shirt ist schon klatsch nass. Was soll´s, ziehe ich es eben aus. Es klebt an meinem Körper und lässt sich nur mit Mühe ausziehen. Endlich habe ich es geschafft und schmeiße das nasse Stück Stoff über die Leiter und weiter geht´s.

 

Noch 10 Scheiben, dann bin ich auf dieser Seite fertig. Die andere scheint im Schatten zu liegen und ich hoffe, dass es dort etwas kühler ist. Schade ist nur, dass ich nicht in die Büros reinschauen kann. Mich würde es ja brennend interessieren, was die da so machen. Schon immer hat es mich angetörnt, wenn ich einen Kerl in Uniform gesehen habe. Mehr als einmal ist mein Schwanz dann in halb acht Stellung gegangen und ich musste mir zu Hause den Kopf frei rubbeln.

Oh ja, ich liebe solche Macho Männer und könnte dann sabbern ohne Ende. Ähm, ja jetzt habe ich mich doch tatsächlich verplappert. Na ja, ich stehe nicht so auf Frauen, sondern auf harte Kerle, die mir sagen, wo es lang geht. In meinem Beruf, da habe ich die Macht und das Sagen, aber privat da bin ich eine richtige kleine Diva.  Dann will ich verwöhnt werden, die Zügel aus den Händen legen und einen Partner an meiner Seite haben, der mir sagt, was ich machen soll. Ob ich auch so tuntig aussehe? Oh bitte. Nicht doch. Nicht jeder, der schwul ist, sieht auch so aus. Nein ich bin ein ganzer Kerl, der nach Feierabend seinen Anzug ablegt und sich in die bequemste Jeans schmeißt, die in seinem Schrank hängt.

 

 

Klar habe ich auch Hobbys. Ich gehe gerne tanzen. West – Coast – Swing, ist jetzt zwar nicht zu vergleichen mit diesem Hip Hop oder Techno Gehopse, aber mit dem richtigen Partner, ist er was ganz besonderes. Da ich keinen passenden Kerl dafür gefunden habe, versuche ich dreimal pro Woche mit meiner Besten Freundin zu tanzen, als Ausgleich für das lange sitzen am PC oder vor Gericht. Meine tollen Muskeln kommen ja schließlich nicht von alleine. Na ja Muskeln wäre jetzt wohl etwas übertrieben, aber ich bin an den richtigen Stellen gut ausgestattet. Jawohl!

 

Ich bin zwar nur 1,78 m groß, schlank, aber trotzdem verbiete ich mir, dass ihr sagt, ich wäre zu klein. Mein Gesicht ist schmal mit einer tiefen Narbe über der linken Augenbraue, die ich meinem Vater zu verdanken habe, als er mich mit einem Mann in der Garage erwischt hatte. Gut, dass mein Bruder zu diesem Zeitpunkt draußen vor der Tür stand und hörte, wie unser Vater austickte. Jeremy hat mich verstanden, denn er ist Bi. Er wusste genau, was in dem Moment in mir vorging. Als unser Vater mich an den Haaren wieder in die Wohnung ziehen wollte, vor sich hin brummte, dass ein Sohn in der Familie reicht, der sich von Männern bumsen lässt und er aus mir einen richtigen Mann machen will, sprang Jeremy für mich ein. Er drohte ihm und sagte : „Solltest du noch einmal Hand an meinen kleinen Bruder legen, dann schwöre ich dir, wirst du im Knast enden.“ 

 

 

Was der Alte damit aber meinte, dass er aus mir einen richtigen Mann machen würde, ist mir völlig rätselhaft. Denn so wie er wollte ich auf gar keinen Fall werden. Ein Mann der seine Frau unterdrückt, sein Eigen Fleisch und Blut verprügelt, bis man sich nicht mehr regen kann. Nein, dass ist kein richtiger Mann, dass ist in meinen Augen ein Feigling, eine Memme. Jeremy sorgte für mich, beteiligte sich sogar an meinen Studiengebühren.  Ich liebe ihn wie verrückt dafür.

 

Immer wieder muss ich mein Haar aus dem Gesicht pusten. Die feuchte Hitze verunstaltet meinen Kopf. Locken über Locken kringelt sich wie wildes Gestrüpp um mein Gesicht. Sie fallen mir immer wieder in die Augen, egal wie oft ich sie mir hinter die Ohren streiche. Sie sind dunkelbraun, widerspenstig und viel zu lang. Mein letzter Freund meinte, meine Augen seien wie Schokolade, nur hat mir das leider nichts genützt. Er hat mich verlassen und sich einen Kerl mit wunderschönen blauen Augen gesucht. Hatte ich schon erwähnt, das ich blaue Augen hasse? 

 

 

Auf meinem Steiß habe ich mir von meinem ersten selbstverdienten Geld ein Tattoo stechen lassen. Ein Auge, in dem eine Träne hängt. Darunter steht geschrieben „Love, Faith & Hope!“ Diese drei Worte sind das, woran ich glaube. 1. Irgendwo auf der Welt gibt es die eine Liebe für jeden von uns. 2. Gib deinen Glauben an etwas nicht so schnell auf, denn 3. die Hoffnung stirbt zuletzt. Das passt sowohl für mein Privatleben, als auch für meinen Job.

 

Dass Tattoo ist so gemacht, das es nicht direkt zu sehen ist. Na ja meinen Hintern bei Gericht zu entblößen, würde jetzt auch nicht so gut ankommen. Um mir selber Mut zuzusprechen, habe ich mir noch ein Zugenpiercing stechen lassen. Warum auch nicht? Sollte ich mal einen Kerl finden, dann kann ich ihm bestimmt damit verrückt machen.

 

 

Mist ist das heiß. Ich brauche mal was zu trinken. Ne Pause wäre jetzt echt nicht schlecht. Hoppla, da wäre ich doch von der letzte Stufe der Leiter gefallen. Mann ich bin jetzt schon total k.o. von der scheiß Hitze.

 

 

Zwölf Uhr Mittags im Büro der Polizei

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Etwas lenkt mich seit ein paar Minuten gewaltig von meiner Arbeit ab. Na, wer ist denn das? Fasziniert schaue ich zum Fenster hinaus. Da turnt doch so ein toller Kerl direkt vor meinen Augen herum und putz die Fenster. Mein Blick hängt wie gebannt an ihm, kann sich kaum losreißen. Wie er sich bewegt, seinen Körper hin und her dreht. Die Muskeln unter seinem Shirt sind bei jeder Bewegung deutlich zu erkennen. Oh Gott, jetzt zieht er auch noch sein T-Shirt aus. Wer soll sich denn bei so einem Anblick noch konzentrieren können? ICH bestimmt nicht!

 

 Ich liebe solche durchtrainierten kleinen Kerle. Immer wieder leckt er sich über die trockenen Lippen. Ist das etwa ein Zungenpiercing? Ahh… nicht doch, lass deine Zunge nicht immer über deine Lippen gleiten, sondern komm herein und leck mich wo anders.

Oh Scheiße was macht er da bloß? Da dreht er seinen Körper auf der Leiter, um seinen Putzlappen wieder anzufeuchten. Er bückt sich zum Eimer runter und drückt dabei seinen kleinen festen Hinter gegen die Scheibe. Oh Fuck, wie gerne würde ich den jetzt anfassen. Meine Gedanken fahren Achterbahn und mein Schwanz richtet sich bereits in meiner Hose auf. Mit der Hand streiche ich über meinen Schritt, stelle mir vor, wie der Kerl gerade seine Zunge mit dieser kleinen Kugel, über meine pochende Spitze kreisen lässt, und drücke mein Glied fester.

 

Herrje, Logan beherrscht dich mal. Du bist doch kein Teenager mehr. Nein du bist ein Mann in den besten Jahren.

 

Heute Morgen war ich noch sauer auf meinen Chef, dass er mich zur Schreibarbeiten verdonnert hat, da mein Bein immer noch nicht ganz verheilt ist. Eine Kugel abzufangen gehört ja auch nicht gerade zu meinen liebsten Hobbys. Ich liebe den Außendienst und den Nervenkitzel dabei, aber mit einem verletzten Bein, kannst du da nicht wirklich was reißen. Da muss ich meinem Chef leider recht geben.

 

Jetzt gerade könnte ich ihn dafür küssen. Wuhu, jetzt dreht er sich um, stellt sich auf seinen Zehnspitzen und drückt sein Unterleib fest vor mein Fenster um oben an den Rahmen zukommen.

Zögernd trete ich näher, lege meine Hand direkt auf seinen Schritt. Nur gut, dass die Scheibe zwischen uns ist, sonst würde der Kleine vor lauter Schreck von der Leiter fallen. Meine Finger kribbeln so und mein Herz schlägt einen Takt schneller, als sein Gesicht jetzt auftaucht. Mann oh Mann. Was für ein bildhübscher Bursche mit seinen wilden Locken, die in der Sonne glänzen.

 

Er scheint zu singen und diese braunen Augen, die wie Schokolade aussehen, leuchten dabei fröhlich auf. Ein Schweißtropfen läuft über seine Schläfe hinunter zu seinem Kinn, bleibt daran hängen und fällt dann wie in Zeitluppe auf seinen Nippel. Er verhärtet sich und ich … keuche qualvoll auf und spritze voll in meine Pants ab. Gott so schnell bin ich noch nie gekommen, ohne das ich selber Hand anlegen musste.

 

 

Mann, das ist mir noch nie passiert. Jetzt erst wird mir klar, dass ich immer noch im Büro stehe. Gott, wenn einer meiner Kollege jetzt reingekommen wäre und mich beim Spannen erwischt hätte? Wie Mega peinlich für mich.

 

 

Mist so ein …  Verfluchter Kerl.

 

Da fehlen sogar mir die Worte. Keuchend halte ich mich immer noch an der Fensterbank fest, bemühe mich, meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Fluchend humpel ich zur Toilette und versuche die Schweinerei zu reinigen, damit der nasse Fleck nicht auch auf meiner Hose zusehen ist. Nachdem ich mich einigermaßen gesäubert habe, starre ich schon wieder auf das Fenster. 

 

 

Wer ist der Typ? Noch fast zehn Minuten kann ich ihn beobachten, dann ist er endlich weitergewandert und mein Schwanz kann sich beruhigen. Noch immer pocht er schmerzhaft in meiner nassen Pants. Tief atme ich ein, als er endlich vor meinem Fenster verschwunden ist. Jetzt brauche ich dringend eine Pause und gehe in die Kantine. Ich muss was Kaltes zu trinken haben, damit mein inneres Feuer etwas gelöscht wird.

 

Mein Kollege Denis kommt mir entgegen, schaut besorgt in mein Gesicht und fühlt ob ich Fieber habe. Unwillig brumme ich und weiche seiner Hand aus. Nein ich will nicht nach Hause, mir geht’s gut.

Plötzlich steht er vor mir in der Schlange der Essenausgabe. Dieser aufreizende kleine Kerl. Sein T-Shirt hat er wieder übergezogen und es klebt an seinem hitzigen Körper fest. Das Fensterleder lässig über die Schulter geworfen, steht er vor mir mit einer Flasche Wasser in der Hand. Er dreht sich um, sieht mich und starrt mich mit offenem Mund an. Die Augen werden kugelrund und die Flasche beginnt in seiner Hand zu zittert. Hm, was hat er bloß?

 

 

 

Ein Uhr Mittag in der Polizeikantine

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Endlich bin ich an der Reihe und kann mir was zu trinken bestellen. Mein Mund ist völlig ausgetrocknet von dieser furchtbaren Hitze. Völlig in Gedanken, drehe ich mich mit der Flasche in der Hand um und stoße fast mit einem Kerl hinter mir zusammen. Mein Blick wandert langsam nach oben, bis ich sein Gesicht erreicht habe, um mich zu vergewissern, ob er verärgert ist.

Oh mein Gott, OH MEIN GOTT!!!

 

Was für ein Wahnsinnskerl. Diese Augen sind der absolute Hammer. Kornblumenblau, mit ewig langen Wimpern und erst dieser Schlafzimmerblick. Am Hosenbund baumeln Handschellen und ziehen meinen Blick wie magisch an. Uh, von ihm würde ich mich sofort ans Bett ketten lassen. Hilfe, ich zerschmelze gerade wie Eis in der Sonne. Sein Gesicht ist so unglaublich männlich, was durch den Dreitagebart noch viel besser zur Geltung kommt. Oh Mann, oh Mann. Seine dichten dunkelblonden Haare sind so lang, dass sie sich unter seinem Hemd kringeln. Ich liebe es, wenn ich mich im Eifer eines Bettkampfes, in den Haaren meines Partners festkrallen kann.

 

 

Den Kopf in den Nacken gelegt schaue ich zu ihm empor. Arg … wie peinlich ist das denn? Da starre ich ihn ungeniert an, kann meinen Blick einfach nicht von ihm lösen. Was soll er bloß von mir denken? Oh mein Gott er trägt eine dieser coolen Polizei Uniform und sie ist ihm wie auf dem Leib geschneidert, betont jeden seiner Muskeln. Ob ich sabbere? Schnell fahre ich mir mit der Hand über den Mund. Nein, trocken. Puh Glück gehabt. Immer noch starre ich ihn an. Mann Aidan. Innerlich verpasse ich mir einen Arschtritt und reiße mich nur unter Anstrengung von seinem Anblick  los. Nein ich will keinen neuen Liebeskummer.

Der alte Schmerz sitzt immer noch viel zu tief, auch wenn mein Körper da anders drüber denkt. Schnell bezahle ich mein Wasser und verlasse fluchtartig die Kantine. Im vorüber gehen atme ich tief ein und schnappe seinen Duft auf. Wie kann ein Mann nur so toll riechen? Oh, was passiert denn jetzt?  Da versteift sich mein Glied und ich bin froh, eine weite Hose zu tragen. Mann das wäre peinlich geworden, mit einer Latte in der Kantine zu stehen, wo mich gerade ein paar neugierige Männer beobachten.

 

 

 

Ein Uhr Fünfzehn in der Kantine

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Was hat er nur? Eben noch strahlte er mich an und nun schaut er aus, als ob ich was verbrochen habe. Dieses schokobraun seiner Augen verflüssigt sich, wird noch dunkler. Seine vollen Lippen pressen sich fest zu einem Strich zusammen und mit einem Ruck wendet er sich ab. Fuck … was ist ihm denn über die Leber gelaufen? Kein einziges Wort habe ich gesagt, geschweige denn ihn schief angesehen. Ich weiß noch nicht mal, ob er überhaupt auf Männer steht. Also bitte.

 

 

Meine Finger stupsen ihn an, damit er weiter geht. Böse fährt er herum, und als er mir zu zischt, dass ich das lassen soll, gerät meine Libido in Aufruhr. Diese Stimme! Sie lässt eine Fantasie vor meinem inneren Auge entstehen. Zwei Männer, die sich splitterfasernackt über Satinlaken wälzen. Sich voller Liebe vereinigen. Rau, sinnlich und voller Erregung schwingt sein Timbre durch meinen Körper. Mein Kollege schaut mich erstaunt an, und fragt mich gerade, ob ich dem Kleinen was getan habe. Nein natürlich nicht, obwohl ich ihm jetzt am liebsten den Hintern versohlen möchte, so unfreundlich, wie er mir gegenüber ist. Oh Mann, jetzt bückt er sich auch noch und hebt sein Fensterleder auf, was ihm gerade runtergefallen ist und was sehe ich da aufblitzen? Ein Tattoo? Auf seinem Arsch?

Schade ich hätte ihn gerne näher kennen gelernt.

 

 

Ein Uhr dreißig und immer noch in der Polizeikantine

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Er strahlt mich richtig aus seinen blauen Augen an. Ob ich meinen Schwur brechen und ihm einfach eine Chance geben soll? Nicht alle Männer die eine Uniform tragen, gehen schließlich fremd so wie mein Ex. Jetzt schubst er mich auch noch nach vorne und holt mich in die Gegenwart zurück. Da wo mich seine Finger berührt haben, ist meine Haut verdammt heiß geworden und sendet einen Impuls direkt an meinen Schwanz. Erschrocken zucke ich zusammen und mein Fensterleder fällt von der Schulter. Schnell bücke ich mich und höre, wie er hinter mir tief einatmet. Oh, mein Hintern scheint ihm zugefallen oder wie interpretiere ich das jetzt? Er scheint genau wie ich auf Männer zu stehen, wenn ich das mal so sagen darf und obwohl ich es nicht will, interessiert er mich viel zu viel.

 

 

Fünfzehn Uhr in Logan´s Büro

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Will der Tag denn gar nicht umgehen. Dieser blöde Papierkram bringt mich noch um. Schon wieder hat der Kerl aus der Schillergasse, Anzeige gegen Paul erstattet. Was beabsichtig er nur damit? Der alte Mann tut doch keinem etwas. Er füttert die Vögel und schaut in den Papierkörben nach, ob jemand Pfandflaschen weggeworfen hat. Nur weil der Kerl ne fette Rente bezieht, in einem schicken Haus wohnt, heißt das nicht, dass andere, denen es nicht so gut geht, Menschen zweiter Wahl sind. Da muss ich wohl eingreifen und Paul wieder mal aufs Revier bringen lassen.

Denis mein Partner hat ihn eine Stunde später in mein Büro gebracht. Ich verwarne ihn erneut und sage ihm nochmals deutlich, das er sich vom Grundstück dieses Herren fernhalten soll, sonst kann er ernsthafte Probleme bekommen. Seufzend schaue ich ihn an. Er sitzt dort wie ein Häufchen Elend. Schnell hole ich ihm einen heißen Kaffee und ein paar Plätzchen schiebe ich auch direkt mit rüber. Dankbar schaut er mich an, als die Tür aufgeht und mein Fensterputzer im Raum steht. Erschrocken schaut er mich an, fragt, ob er hier sauber machen darf. Na klar darf er und schon macht er sich an die Arbeit. Paul sitzt immer noch vor mir und ich erkläre ihm, was der Mann in der Schillergasse ihm vorwirft.

 

 

Er sitzt zusammengesunken auf dem Stuhl, schüttel immer nur mit dem Kopf und murmelt dass seine Vögel dann verhungern werden.

 

 

 

Sechzehn Uhr im Büro des Polizisten

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Nur noch ein paar Fenster von Innen und dann hab ich es geschafft. Vorsichtig klopfe ich an die Tür des Büros, an dem der Name, Logan Miller steht. Auf sein „Herein“ öffne ich sie und erschrocken sehe ich diesen Polizisten aus der Kantine, mit den faszinierenden blauen Augen, hinter dem Schreibtisch sitzen. Auf dem Stuhl gegenüber sitzt ein alter Mann, kaut Plätzchen und schlürft einen Kaffee. Im Hintergrund höre ich, wie der Polizist ihn belehrt, versucht ihm beizubringen, das er sich einem bestimmten Grundstück nicht mehr nähern darf. Seine Stimme ist leise, beruhigend. Er konzentriert sich ganz auf den Mann, der vor ihm sitzt und schiebt ihm einen Zettel rüber. Wahrscheinlich ist das die Adresse einer Unterbringung, wo er für diese Nacht schlafen kann.

 

 

Dass er sich so viel Zeit für den Mann nimmt, ihn mit Respekt behandelt, obwohl man genau sehen kann, dass er auf der Straße lebt, imponiert mir sehr. Vielleicht sollte ich mein NO GO doch noch mal überdenken

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Der Mann steht auf, bedankt sich und nun bin ich allein mit diesem umwerfenden Polizisten im Büro. Mein Herz klopft wie verrückt, als ich bemerke, dass er auf meinen Hintern starrt. Aufreizend bewege ich mich auf der Leiter und plötzlich steht er hinter mir. Sein Bild spiegelt sich im Glas des Fensters und ich sehe wie seine Hände zucken, sich um meinen Hintern legen wollen. Bevor ich es unterbinden kann, macht sich mein Körper selbstständig, drückt sich an seine Hände. Fest und warm umschließen sie meinen Po, seine Finger drücken sich in mein Fleisch und kneten es. Er stöhnt tief und leise auf, dann hebt er mich von der Leiter, dreht mich zu sich um und drückt seinen tollen Body an meinen verschwitzten. Oh fuck … er duftet so gut und schon vergrabe ich meine Nase an seinem Hals, beiße kurz hinein und lecke seinen Duft ab. Mein Glied versteift sich und schon reibe ich mich genüsslich an ihm. Er keucht mir ins Ohr, zwickt hinein und schnell muss ich mich von ihm entfernen, sonst passiert ein Unglück.

 

 

Kurz vor  Feierabend

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Mann ist der Kleine geil. Er fühlt sich so richtig in meinen Armen an. Er keucht, drückt sich an mich doch plötzlich nimmt er Abstand. Seine Augen sind voller Staunen aufgerissen und sein Mund ist leicht geöffnet. Er atmet hektisch ein und aus, und bevor ich es unterbinden kann, legen sich meine Lippen auf seine. Meine Zunge schiebt sich hinein und schon kann ich seinen köstlichen Geschmack kosten und will mehr, will alles von ihm.

 

 

Plötzlich klopft es und erschrocken weicht er von mir. Hektisch wischte er an dem Fenster herum, als Denis mein Arbeitskollege in der Tür steht und mir diesen Mann von der Schillergasse ins Büro schiebt. Oh nicht doch, muss das jetzt wirklich sein? Er schreit direkt herum, will Anzeige erstatten, weil Paul wieder vor seinem Fenster steht. Ich versuche ihm zu erklären, dass dies kein Strafbestand darstellt, doch er will sich nicht belehren lassen. Seufzend gebe ich nach und nehme den Fall auf. Als er den Raum verlässt, fluche ich wie verrückt. Mit solchen Kleinigkeiten muss ich mich hier rumschlagen, während die großen bösen Jungs, dort draußen frei herumtoben.

 

 

Frustriert schreibe ich einen Bericht darüber, als sich eine warme Hand auf meine Schulter legt. Erschrocken mache ich den Laptop zu. Er zuckt zusammen und verlegen tritt er einen Schritt zurück. Ich nehme mir einen Zettel, schreibe meine Adresse, meine Handynummer und eine Uhrzeit auf und halte sie ihm hin. Zögerlich nimmt er ihn, liest ,was darauf steht und seine Augen fangen an zu strahlen. Er nickt, beugt sich schnell zu mir runter, flüstert mir ins Ohr, das er Aidan heißt, und weg ist er.

 

 

Mein Herz klopft freudig auf und ich hoffe, dass er heute Abend noch zu mir kommt. Ein Blick auf die Uhr sagt mir, dass ich endlich Feierabend habe.

 

 

Zwanzig Uhr vor  Logan´s Haus 

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Unschlüssig stehe ich schon seit einer Ewigkeit vor seiner Haustür und traue mich nicht zu klingel. Seufzend fahre ich durch meine total verwuschelten Locken. Soll ich? Oder soll ich nicht? Bevor ich mich jedoch zu einer Antwort durchringen kann, öffnet er die Tür, packt mich an meinem Hemdkragen und zieht mich mit einem Ruck in seine Wohnung. Er schmeißt die Tür zu und drückt mich mit seinem Körper an die Wand. Ein stöhnen entkommt mir, als er seinen Mund auf meinen senkt und mich so küsst, dass mir Hören und Sehen vergeht . Mann ist das geil. Um seinen Körper auch richtig zu spüren, lehne ich mich an ihn, umschlinge ihn mit meinem rechten Bein und schon spüre ich ein paar feste Hände auf meinem Po. Gott ist der Kerl stark. Er hebt mich einfach auf seine Arme und drückt mich wieder vor die Wand. Dass alles ohne meine Lippen auch nur einen Moment frei zu geben. Er küsst so toll, hält nichts zurück. Wenn er das im Bett auch so macht, dann werde ich heute mehr bekommen, als nur einen One Night Stand. Hoffentlich haben wir die ganze Nacht lang Zeit, so ausgehungert, wie ich nach seinen Zärtlichkeit bin.

 

 

Stunden später liege ich völlig zerzaust und K.O auf seinem Körper. Immer noch atme ich zittrig ein. Gott dieser Polizist hat mich doch tatsächlich mit seinen Handschellen ans Bett gekettet und die ganze Nacht lang vernascht. Blaue Augen sind ab sofort wieder mein Favorit, nur wie geht es jetzt weiter mit uns? Bevor ich mir die Frage selber beantworten kann, spüre ich, wie sich seine starken Arme um mich legen, mich umdrehen und er auf mir liegt. Oh nein nicht doch Logan! Noch mal? Wenn er es schafft und mich wieder auf Hundert bringen kann, ja, dann bin ich dabei.

 

Die Sonne geht schon auf, als ich stöhnend wach werde. Gott habe ich einen Muskelkater. Meine Hand greift ins Leere und als ich zur anderen Betthälfte schaue, sehe ich, dass er schon auf ist. Mann ist mir das peinlich. Meine Stimme ist heißer, mein Hals ist wund, weil ich so oft seinen Namen geschrien habe. Noch nie hatte ich so einen tollen Liebhaber gehabt. Ich will ihn behalten und weiß nur noch nicht wie!

 

 

Acht Uhr morgens in Logan´s Haus 

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Müde und völlig zufrieden sitze ich am Frühstückstisch. Diese Nacht war einfach die beste in meinem Leben. Aidan ist so anschmiegsam, so voller Zärtlichkeit. Plötzlich steht er vor mir, schaut mich mit seinen braunen Augen unsicher an. Meine Hand packt ihn, zieht ihn auf meinen Schoss und er lehnt sich vertrauensvoll an meinen Körper. Er passt genau in meine Arme und am liebsten würde ich ihn nie mehr loslassen. Wir müssen aber reden, uns klar werden, was wir wollen.

 

 

Jetzt wird aber erst mal gefrühstückt, morgen ist schließlich auch noch ein Tag. In einer Stunde muss ich ins Büro und er muss bestimmt auch wieder zu seiner Arbeit.

 

Kaum bin ich im Revier, geht die Tür auf und Paul steht vor mir. Sein blaues Auge sagt mir alles. Seufzend höre ich mir seine Geschichte an und rate ihm, den Kerl anzuzeigen, was er auch macht. Nur weil er auf der Straße lebt, heißt das nicht, dass andere ihre Wut an ihm austoben dürfen.

 

 

 

Dreizehn Uhr auf dem Revier

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Mit einem lauten Knall schlägt meine Bürotür an die Wand. Im Türrahmen steht Paul, doch er ist nicht alleine gekommen. In seiner Begleitung befindet sich Aidan. Völlig Fassungslos starre ich ihn an. In seinem Anzug sieht er noch viel heißer aus und am liebsten würde ich ihn direkt davon erlösen.

 

 

Anwalt? Das glaub ich jetzt nicht? Aidan hat doch gestern noch hier die Fenster geputzt, wie kann er denn dann Paul vor Gericht vertreten? Wut durchströmt mich. Schon wieder bin ich auf einen Kerl reingefallen, der vorgibt jemand zu sein, der er aber gar nicht ist. Eisig schaue ich in seine Augen und bemerke, wie bleich er wird, als er sieht, wie kalt ich mich ihm gegenüber verhalte. Dieser elende Mistkerl! Wütend und fahrig nehme ich das Protokoll auf, lasse es von beiden unterschreiben und wende mich dann ab. Sein gehauchtes: „Logan?“, überhöre ich einfach und knalle die Tür hinter mir zu. Er ist wie mein Ex-Freund. Erst lügen sie dich an bis sich die Balken biegen und wenn du dich in sie verliebst, kommt alles an Tageslicht. Nein, ich will das nicht noch einmal mitmachen und mein Herz vom Boden aufkratzen, weil ein Lügner darauf rumgetrampelt hat.

 

Schnellen Schrittes gehe ich in die Kantine. Ich will jetzt nicht mit ihm reden, muss das erst mal verdauen. Ich glaub das nicht, mein Lover von letzte Nacht ist ein verdammter Anwalt und kein Fensterputzer.

 

 

Vierzehn Uhr vor dem Revier

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Mist verdammter. Ich spüre wie meine Augen heiß werden und Tränen auf meine Wangen kullern. Paul schaut ganz besorgt in mein Gesicht. Schniefend wende ich mich ab. Ich hätte es Logan heute Morgen besser direkt gebeichtet, aber ich dachte, dass es nicht so wichtig ist, wer oder was Mann ist, wenn die Liebe einen trifft. Anscheinen ist er da aber anderer Meinung. Aus und verloren, bevor es überhaupt angefangen hat. Paul streicht über meine Hand und bedankt sich, dass ich ihn vor diesem Kerl in der Schillergasse beschütze.

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Seit zwei Wochen meidet er mich, weicht mir aus. Egal ob ich ihn anrufe oder ihm schreibe, er legt dann einfach ohne ein Wort auf. Auch auf dem Polizeirevier bin ich aufgetaucht, doch in seinem Büro saß sein Kollege Denis. Auf meine Frage nach Logan zog er nur die Augenbrauen hoch und schwieg. Minutenlang schaute ich  diesen Denis an und sagte ihm dann, dass sich Logan nicht mehr zu verstecken braucht. Mit Tränen in den Augen drehte ich mich um und ging. Ich gebe es auf. Wie soll man um einen Mann kämpfen, der einen gar nicht will? Ich sollte es als eine einmalige, wenn auch wundervolle Nacht, zu den Akten legen.

                                                     ~~~***~~~

Gestern war der Schlichtungstermin vor Gericht und der Kerl darf sich Paul nicht mehr nähern. Kinderkram zwischen zwei Erwachsenen Männern. Nicht immer kann ich einen Fall so schnell vor Gericht beenden.

 

Nachts träume ich von Logan. Wir kennen uns zwar erst kurz, aber ich habe das Gefühl, das wir einfach zusammengehören. Ich vermisse ihn sehr. Mein Körper rebelliert, weil ich keinen Hunger habe. Jeremy sehe ich an, dass er sich Sorgen um mich macht, doch bis jetzt hat er noch nichts gesagt. Nachdem ich beim Frühstück schon wieder nichts gegessen habe, fängt er an mir Fragen zustellen. Manchmal denke ich, er hätte besser auch Jura studieren sollten, so wie er mich in die Mangel nimmt. Aus heiterem Himmel brüllt er mich plötzlich an, zerrt mich von meinem Stuhl und schon sind wir auf dem Weg zum Polizeirevier.

 

Ohne einmal innezuhalten packt er mich, schleift mich in Logan´s Büro und schreit ihn an. Eins muss ich meinem Bruder lassen, wenn er was macht, dann richtig und schon sind wir von Polizisten umzingelt. Leise rede ich auf ihn ein, versuche ihn zu beruhigen, doch es hilft alles nichts. In seiner Sorge um mich, dreht er völlig durch. Wenn sie ihn einbuchten, dann hole ich ihn eben wieder raus. Mit hoch erhobenem Kopf drehe ich mich um und verlasse das Büro. Warum will keiner verstehen, dass ohne Vertrauen eine Beziehung nicht klappen kann?

Heute Abend werde ich in den Club gehen, mir einen Kerl angeln und mich mit ihm so austoben, dass ich Logan vergessen kann.

Gestylt bis zum geht nicht mehr, stehe ich an der Bar und habe auch schon ein paar Männer um mich herum. Einer von ihnen gefällt mir besonders gut, weil er mich ein klein bisschen an meinen Polizisten erinnert. Nachdem wir uns eine längere Zeit unterhalten haben, packe ich seine Hand und ziehe ihn in Richtung Ausgang.

 

 Ein Streifenwagen mit Blaulicht kommt angefahren, hält mit quietschen Reifen vor der Tür des Clubs und zwei Polizisten steigen aus. Was mag denn da drinnen wohl los sein, dass sie die Polizei gerufen haben? Eben war doch noch alles in bester Ordnung! Ich hab den Gedanken noch nicht ganz zu Ende gedacht, als einer der beiden auf mich zukommt, und mich fragt ob ich Aidan Keller bin. Erstaunt schaue ich ihn an, als er meine Handgelenke packt und ich das klicken der Handschellen höre. Sprachlos schaue ich auf meine Hände, sehe aus dem Augenwinkel, wie meine Eroberung für diese Nacht, sich aus dem Staub macht.

 

 

Wütend schreie ich die Männer an. Oh, nein freiwillig werde ich nicht in dieses Polizeiauto steigen, da müssen sie mich schon zwingen. Hart legt einer von ihnen seine Hand in meinen Nacken, drückt meinen Kopf nach unten und schubst mich nicht gerade sanft in den Wagen. Wütend schreie ich ihn an, drohe ihnen, dass ich sie alle vor Gericht zerren werde, doch das interessiert sie anscheinend nicht. Anstatt aufs Revier, fährt der Wagen zu einer mir gut bekannten Adresse.

 

 

Störrisch wehre ich mich, will nicht aussteigen doch der Kerl zieht mich einfach an den gefesselten Armen aus dem Wagen, schubst mich nicht gerade sanft zur Haustür. Das gibt eine fette Anzeige wegen Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Atemlos werde ich vor die Tür gedrückt. Der Kerl klingelt, wartet und als sie aufgeht steht Logan in seiner Uniform vor mir. Er schaut mich nachdenklich an, gibt seinen Kollegen einen Wink und sie ziehen sich zurück. Wütend schreie ich ihnen hinterher, dass das Ganze für alle Beteiligten noch ein Nachspiel haben wird. 

 

 

Zweiundzwanzig Uhr vor Logan´s Haus

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Er wehrt sich wie eine Wildkatze, will nicht aus dem Auto steigen. Meine Kollegen gehen auch nicht gerade sanft mit ihm um, zerren und schubsen ihn bis zu meiner Tür. Uh, seine Ausdrucksweise entsprich aber nicht  der eines Anwalts,  sondern eher der meines Fensterputzers. Einer meiner Kollegen hat einen Kratzer am Hals, schaut Aidan wütend an. Sein: „Viel Glück Logan! An deiner Stelle würde ich ihn gefesselt lassen, bis er sich beruhigt hat. Der ist ja schlimmer wie jede Raubkatze. Und übrigens, er war auf der Jagd!“, ruft er mir noch zu und weg sind sie. 

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Er war in einem Club auf Männerjagd? Kaum lasse ich ihn von der Angel, sucht er sich schon einen neuen Kerl. Zornig packe ich ihn an seinen gefesselten Händen und schleife ihn einfach mit ins Schlafzimmer. Er wehrt sich gegen meinen Polizeigriff, doch bevor er ahnt was passiert, liegt er nackt und wieder ans Bett gefesselt vor mir. Seine Schokoaugen glänzen vor Wut und die Zähne hat er fest zusammengepresst. Ich weiß, dass ihn meine Uniform geil macht, nur meinem nackten Körper wird er niemals widerstehen können. Bedächtig ziehe ich mich aus und knie mich auf seine Oberschenkel, damit er nicht nach mir treten kann.

Was jetzt kommt, ist leider nicht ganz jugendfrei.

Nur eins sage ich euch, es war … unbeschreiblich. So fertig, wie er danach vor mir lag, war noch niemand in meinem Bett. Jetzt ist er friedlich und anschmiegsam, drückt sich an mich und fängt an zu reden. Oh ja, ich habe schon von dem Anwalt-Engel gehört. Mehr als einmal habe ich bereits davon gehört und im stillen hat er meinen vollen Respekt dafür erhalten. Ich glaube, er braucht einen eigenen Bodyguard und den Job werde ich wohl übernehmen!

 

 

Mitternacht in Logan´s Bett

~~~***~~~

 

Fuck, ist der Kerl gut. Diese Nummer mit der Verhaftung war echt der Hammer. Meinem Körper geht es gut, und wenn ich in seine Augen schaue, dann flattert mein Herz. Wie ich brauche einen Bodyguard? Oh, er will mich beschützen, will das ich kein Risiko eingehe, wenn ich mich vor Gericht mit den anderen Anwälten und Verbrecher, verbal schlage. Ja ich weiß, dass mein Körper heiß ist, du ihn vergötterst. Nun mein Bulle, dann zeig mir mal, was du drauf hast, außer scharf mit deiner Waffe zu schießen. Schließlich liege ich immer noch in Handschellen vor dir, bin wehrlos, und wenn du dich jetzt nicht um mich kümmerst, dann verklage ich dich wegen Entführung auf Lebenslang.

 

 

Ende

 

© by Neschka Angel

Oktober 2015

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.11.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Das tolle Cover hat mir Caro Soda geschenkt, als kleine Belohnung für meine Teilnahme und das ich es doch noch in einer Woche geschafft habe, meine Geschichte aufs Papier zu bringen. Danke Caro für dieses tolle Cover.

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