Cover

Kai

 

 Raven & Kai

seit dem 25.5 .17 abgeschlossen und  beim großen A zu beziehen

 

©von Neschka Angel

 

 

 

Taucht mit mir in eine Geschichte voller Verlangen, Liebe und Emotionen ein. Zwei Tops, die sich ineinander verlieben, und das allgegenwärtige Problem, wer liegt oben und wer unten. Können sich beide auf den jeweils anderen einlassen? Gibt es in dieser Situation nicht immer einen Mann, der alles verliert, sollte diese Beziehung nicht klappen? Was, wenn nur einer von ihnen sich fügen, sich fallen lassen kann, weil er seinen Partner vertraut und liebt! Was geschieht dann?
Zwei harte Kerle, die sich begegnen, ineinander verlieben und das Schicksal nimmt seinen Lauf.

Ketten werden für die Ewigkeit geschmiedet. Doch auch sie können brechen. Sie aber wieder miteinander zu verschmelzen bedeutet, sich blind zu vertrauen, den anderen immer zu begehren und sich für seinen Mann zu opfern, weil man ihn bedingungslos liebt.

 

 

 

Kapitel 1

Kai

~~~***~~~

 

 

Seit Wochen freue ich mich schon darauf, mal wieder unter Gleichgesinnten zu sein. Ich wollte ein Bier trinken, mich unterhalten und dann passiert so was!

Jahrelang war ich nicht mehr in Berlin gewesen und sehe mit Erstaunen, dass es hier zwei tolle Gay Clubs gibt. Ich bin zwar in Hamburg geboren und groß geworden, aber irgendwann nach Berlin gezogen. Jahrelang war die Hauptstadt meine Heimat, bis ich ein Angebot aus Las Vegas bekam. Nach sechs aufreibenden Jahren in Nevada habe ich beschlossen, dass es reicht, und bin wieder zurück nach Berlin gezogen. Zumal mein Bruder mich hierhin beordert hat, um nach einer geeigneten Immobilie zu suchen, damit wir unsere zweite Detektei einrichten können. Der Vertrag ist heute unterschrieben worden und nun sind wir stolze Besitzer zweier Agenturen.

Schon seit Anfang der Woche nehme ich mir vor, einen von den Clubs zu besuchen. Heute Abend ist es endlich so weit und ich werde mich in mein Outfit werfen und dem Gay Club Black mal einen Besuch abstatten. Irgendwie bin ich total aufgeregt. Schon lange war ich nicht mehr auf der Jagd nach einem Mann, den ich gerne flachlegen möchte. Mein Beruf hat mir dafür einfach keine Zeit gelassen und mein Liebesleben ist fast schon nicht mehr vorhanden. Noch einen letzten Blick in den Spiegel und ich sehe meine Augen voller Tatendrang leuchten. Schnell noch meine Jacke geschnappt und los geht es.

Aufgeregt stehe ich in einer langen Schlange von Männern, die alle noch in den Club reinwollen, obwohl es noch ziemlich früh am Abend ist. Endlich bin ich vorne am Eingang und ein muskulöser Mann schaut mich von oben bis unten an. Er zwinkert mir anschließend zu und als ich warnend den Finger hebe, lacht er laut auf. Ich grinse zurück und denke, dass ich ihm klargemacht habe, dass ich für ihn keine Beute bin. Schnell bezahle ich den Eintritt und betrete durch eine schwarze, auf Hochglanz polierte Tür den Club.

Völlig erschlagen von diesem grandiosen Ausblick lasse ich meine Augen über das Innere schweifen. Staunend schaue ich mich um und gehe direkt durch die tanzenden Kerle zur Theke. Zum Glück werde ich sofort bedient und halte nun ein eiskaltes Bier in meinen Händen. Voller Genuss nehme ich den ersten Schluck und bemerke, dass es zu Hause immer besser schmeckt als in der Fremde. Lange Zeit habe ich in Nevada in einer hektischen Lichterstadt gelebt und gearbeitet. Besser gesagt in Las Vegas. Eine verrückte Stadt, mit vielen durchgeknallten Menschen.

Mit glänzenden Augen schaue ich mich um und erkenne, dass hier heute so eine Art Motto-Fete stattfindet. Viele der Besucher sind in Lack und Leder gekleidet. Auch ist die Musik ziemlich rockig. Um mich herum sind nur Männer und ich atme diesen speziellen Duft nach Schweiß und Sex ein. Seit einer halben Stunde sitze ich nun an der Bar und hatte schon sechs Kerle um mich herum, die mir eindeutige Blicke zuwarfen, mir ein Angebot machten. Bis jetzt war aber noch keiner darunter, der mich so anmachte, dass ich mit ihm in den Darkroom verschwinden würde. Ich bin ja auch gerade erst hier, habe Zeit, mir den Richtigen auszusuchen. Das Angebot ist hier nämlich ziemlich groß. Sogar ein paar Doms sind mit ihren Subs darunter und wenn mich nicht alles täuscht, ist der Mann, der sich gerade neben einen stattlichen Kerl kniet, ein Sklave. Fasziniert schaue ich zu ihnen rüber, bis ich meine Blicke durch den Raum schweifen lasse und erkenne, dass auch die Auswahl an Twinks nicht zu verachten ist.

Schnell noch ein Bier bestellt, bevor der Andrang hier zu groß wird. Plötzlich werde ich von hinten angestoßen und der Inhalt meines Glases schwappt über meine Hände. Wie ich das hasse. Der Kerl grölt mir ins Ohr, drückt sich weiter an meinen Hintern und reibt sich wie eine rollige Katze an mir.

Tief einatmen, Kai. Du bist hier, um ein Bier zu trinken und nicht, um Streit anzufangen.

Ob der Typ hinter mir das nicht rafft? Warum wohl rutsche ich zur Seite, mache ihm Platz? Seine schwitzigen Hände versuchen sich nun unter mein T-Shirt zu schieben und sein Becken drückt sich noch fester an meinen Hintern. Sein Körper schiebt sich nach vorne und pinnt mich an der Theke fest. Er schwitzt, stinkt nach Schweiß und kaltem Tabak. Plötzlich beugt er sich vor und knabbert an meinem Ohr. Sein Atem ist alkoholgeschwängert und ich ekle mich vor seinen feuchten Händen. Sie betatschen mich jetzt immer aufdringlicher. Wenn ich eins hasse, dann wenn man sich mir aufdrängt und ungepflegt ist. Ich versuche ihm auszuweichen, doch seine Hände packen jetzt noch fester zu und bohren sich in das Fleisch meiner Hüfte. Er kapiert es einfach nicht!

Zornig trete ich mit dem Fuß nach hinten aus, erwische ihn an seinem Knie und er strauchelt von mir weg. Bevor er weiß, wie ihm geschieht, habe ich seine vorwitzigen Hände gepackt, drücke fest zu und schon liegt er zu meinen Füßen. Er schaut mich erschrocken an, fängt an zu jammern und wimmert laut vor sich hin. Ich beuge mich zu ihm runter und frage ihn, ob ich auf der Stirn stehen habe, dass ich mit ihm vögeln will? Ob er Streit mit mir sucht? Er schüttelt den Kopf und ich lasse seine Hände vorsichtig wieder los. Er entfernt sich langsam, lässt mich dabei aber nicht aus den Augen. Ich weiß, was er vorhat, denn plötzlich bleibt er stehen. Seine Kameraden lachen ihn aus und Wut glüht in seinen Augen auf. Er tritt einen Schritt auf mich zu und bevor er seine Fäuste sprechen lassen kann, hebel ich ihn aus und er landet mit einem lauten Rums auf der Tanzfläche. Die Jungs um mich herum schauen mich entgeistert an und applaudieren dann. Die Rausschmeißer kommen, doch ich winke ab. War ja nicht so schlimm. Da habe ich schon hinterhältigere Attacken erlebt.

Nichts hat sich geändert in all der Zeit, die ich nicht in Deutschland verbracht habe. Egal wo ich auftauche, ich ziehe die Idioten an, die meinen, dass nur weil ich schlank und zierlich bin, ich ein Bottom wäre. Dabei spricht gerade meine Größe von 1,90 Meter dagegen. Sie versuchen es einfach immer wieder, bis ich mich wehre. Dann denken sie, dass sie es mit mir aufnehmen können. Dabei habe ich mich schon so gefreut, einfach mal unter richtigen Männer zu sein und ein Bier mit ihnen zu trinken. Nein, seufzend fahre ich mir durch meine dunkelroten Haare. Nichts hat sich geändert, weder in Nevada noch in Berlin.

Die Jahre in Las Vegas haben mich dünnhäutig werden lassen. Diese Stadt frisst dich mit Haut und Haaren auf und spuckt dich dann nach einiger Zeit wieder aus. Wenn ich bedenke, dass ich dort fast sechs Jahre verbracht habe, dann kann ich über mich nur den Kopf schütteln. Ohne meinen Bruder wäre ich schon vor langer Zeit wieder in meine Heimat zurückgekehrt. Er hat mich immer aufgefangen, mir Mut gemacht und zusammen waren wir ein unschlagbares Team gewesen. Ja, gewesen!

Irgendetwas ist vor ein paar Monaten passiert. Jonas hat plötzlich gekündigt, mich angefleht, mit ihm zurück nach Hamburg zu fliegen, doch ich konnte es nicht. Meine Aufträge waren noch nicht erledigt und ich hasse es, wenn ich sie nicht zu Ende bringen kann. Ich versprach ihm, sobald ich den Fall abgeschlossen habe, nachzukommen. Dass es aber Wochen dauern sollte, konnte ich nicht ahnen. Also ist er allein ohne mich zurückgegangen. Ich glaube, dass er in Las Vegas jemanden kennengelernt hat, sich in ihn verliebte. Dieser Kerl hat Jonas wohl so schwer verletzt, dass er seinen Liebeskummer lieber in Hamburg verarbeitet hat. Nur ohne ihn konnte ich das, was in Las Vegas passiert ist, nicht mehr verarbeiten. Das Vertrauen in meinen neuen Partner war einfach nicht vorhanden. Auf Jonas konnte ich mich blind verlassen. Ohne auch nur hinzusehen, wusste ich immer, wo er war.

Er hat dann in Hamburg eine Kanzlei aufgemacht, die sich um Menschen kümmert, die unproblematisch Hilfe brauchen. Hilfe, die sie nicht von der Polizei bekommen, weil sie sich knapp an der Grenze zur Illegalität bewegt. Er hat mich dazu geholt und nun bin ich in Berlin, weil wir weiter expandieren möchten. Die Aufträge werden immer mehr, weil der Staat sich nicht um solche schweren Fälle kümmern will oder kann. Nicht immer spielt dann das Geld eine Rolle, sondern das Menschliche, was dahintersteckt. Verzweiflung, weil keiner helfen kann, lässt die Menschen dann zu uns kommen.

Von Beruf her bin ich Anwalt, doch meine Begabung, sich in andere Menschen hineinzuversetzen, hat mich vor Jahren nach Las Vegas verschlagen. Dort gab es einen Mordfall, der auch seine Schatten nach Berlin warf. Nachdem dort meine Begabung entdeckt wurde, bekam ich einen verdammt gut bezahlten Job angeboten. Sechs Jahre war ich dort, habe den Abschaum der Gesellschaft, Mörder, Vergewaltiger und die schlimmsten Bestien in Menschengestalt erforscht, mich in sie hineinversetzt und sie dann zusammen mit Jonas gejagt. Ich bin Profiler geworden und nun bin ich an einem Punkt angelangt, wo sich mein Leben ändern muss, sonst gehe ich kaputt an so viel Elend, das ich bis jetzt in meinem Leben gesehen habe. Jonas war immer mein Puffer zwischen der normalen Welt und der des Irrsinns. Immer wenn ich mich zu tief in eine kranke Psyche hineinversetzt habe, holte er mich wieder heraus, erdete mich. Ohne ihn hatte das alles keinen Zweck mehr. Ich fiel in ein tiefes Loch und kam nicht mehr hinaus. Tagelang sperrte ich mich in mein Zimmer ein, bis mein Chef heimlich Jonas anrief.

Mein Bruder sprach ein Machtwort und beorderte mich zurück. Langsam geht es mir wieder besser und nun bin ich hier, arbeite als einfacher Anwalt für unsere Firma und fühle mich sauwohl dabei. Heute Abend wollte ich mich nur entspannen und stehe nun an der Bar und frage mich, was gerade passiert ist.

Eigentlich will ich doch heute Abend nur was trinken, sonst nichts. Na ja, vielleicht auch noch einen heißen Kerl für die Nacht aufreißen. Obwohl ich fast nur aktiv im Bett bin, finde ich nicht immer den passenden Partner dafür. Genau wie in meinem Beruf muss ich mich fallen lassen können, doch das bedeutet Vertrauen. Vertrauen in eine fremde Person und das klappt nicht immer.

Dass ich mit meiner Größe auffalle, ist mir nicht unbekannt. Wer aber glaubt, dass ich der Prügelknabe für manche bin, der vertut sich bei mir aber gewaltig.

Nur, wer sind die Kerle, die gerade reingekommen sind und mich anpöbeln? Auf ihren Jacken ist ein Clubemblem zu sehen, was mir sagt, dass sie zu einer Motorradgang gehören. Scheiße, ausgerechnet heute treffe ich auf sie. Mein Bruder hatte mich ja gewarnt, doch ich wollte nicht auf ihn hören, musste raus, unter normalen Menschen sein. Gut, dass ich mit dem Auto gekommen bin statt mit meinem eigenen Motorrad und meine Kutte heute zu Hause gelassen habe. Mein Bruder Jonas und seine Gang verstehen sich nicht mit den Jungs, die gerade hier reinpoltern, als ob ihnen der Club Black gehörte.

Wenn sie wüssten, dass ich der Bruder von Jonas Länders bin, würde ich hier gleich nicht mehr so ruhig stehen. Vier gegen einen wäre mal unfair, aber für mich kein Problem. Ich mache mir darüber also keine Gedanken, weil ich in Nevada in Krav Maga ausgebildet wurde, mich also bestens meiner Haut zu wehren weiß.

Plötzlich tritt ein Kerl aus ihrer Mitte hervor, ermahnt sie, sich zu benehmen. Mit offenem Mund schaue ich ihn an. Oh ja! Mein Herz macht einen harten Schlag, dann noch einen. Meine Augen weiten sich und dieser Mann in ihrer Mitte zieht meine gesamte Aufmerksamkeit auf sich. Er ist etwas größer als ich und sein Körperbau ist echt der Wahnsinn. Nun schaut er auch noch zu mir herüber. Fuck, was für unglaublich grüne Augen er hat und seine schwarzen Haare erst. Wie das Gefieder eines Raben glänzen sie im Licht. Die Narbe auf seiner linken Wange tut seiner Anziehung auf mich keinen Abbruch, nein, sie macht ihn für mich nur noch interessanter. Unendlich lange, muskulöse Beine stecken in einer schwarzen, engen Lederhose. Das weiße T-Shirt hebt seinen Brustkorb bestens hervor, betont seine Arme. Mir läuft das Wasser im Mund zusammen und in meiner Hose wird es verdammt eng. Das ist mir ja schon lange nicht mehr passiert, dass ich so direkt auf einen Kerl reagiere.

Mein Herz klopft plötzlich wie verrückt, als sein Blick über die tanzenden Jungs gleitet und dann wieder bei mir hängen bleibt, mich intensiv mustert. Als ich mit der Zunge über meine trockenen Lippen lecke, meinen Blick über seinen Körper gleiten lasse, sehe ich, wie sich seine Hose anfängt auszubeulen. Oh! Anscheinend gefalle ich ihm wohl auch, wenn ich das Blitzen und die Neugier in diesen grünen Augen richtig deute.

Na, dann auf ins Spiel der Spiele.

Tief tauche ich in diese Wahnsinnsaugen ab, sehe, wie er sie zu Schlitzen zusammenzieht. Er scheint abzuwägen, ob es sich lohnt, mich flachzulegen. Ob er hauptsächlich nur toppt? Auf mich macht er jedenfalls so einen Eindruck. Ist für mich kein Problem, doch mein letztes Mal passiv ist auch schon ein paar Jahre her. Na ja, wenn ich es so überdenke, dann sind es fast dreizehn Jahre her.

Er lässt seinen Blick ziemlich provozierend über mich gleiten. Lange verweilt er auf meinem Brustkorb und ich spüre, wie sich meine gepiercten Nippel verhärten. Allein der Gedanke, wie er die Stäbe in den Mund nimmt, mit den Zähnen lang zieht, lässt mich schneller atmen und meine Hose vorne verdammt eng und feucht werden.

In meinem ganzen Leben ist mir dies noch nie passiert. Ob ich seine Aufmerksamkeit so erregen kann, dass er mich mit zu sich nach Hause nimmt? Und wenn, was dann? Oh, ich wäre einer heißen Nacht mit ihm bestimmt nicht abgeneigt. So wie er aussieht, werde ich wohl voll auf meine Kosten kommen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kapitel 2

Raven

~~~***~~~

 

 

Endlich Wochenende. Fünf Tage in der Woche arbeite ich für meinen Vater in der Firma, doch das Wochenende gehört nur mir allein. Dann verwandle ich mich von einem Vorgesetzten in einen Bad Boy. Statt einer Limousine wird das Motorrad startklar gemacht. Die Woche war verdammt anstrengend und jetzt will ich mit meinen Jungs so richtig feiern. Mein Stammclub Black hat heute eine Motto-Fete. Lack und Leder. Genau das Richtige für mich und meine Jungs.

Kaum bin ich im Club, lasse ich meine Augen schweifen und checke das Angebot für den Darkroom ab. Plötzlich bleibt mein Blick an einem Mann an der Theke hängen. Ich habe ihn hier im Club noch nie gesehen. So wie er da steht, so lässig, als könnte ihm die Welt am Arsch vorübergehen, provoziert er doch nur die ganzen Kerle um sich herum. Auch dass er neu ist, lässt die Männer verrücktspielen. Es ist immer das gleiche Spiel. Frischfleisch und jeder will der Erste sein. Ihn aber scheint es nicht in den Darkroom zu ziehen. Schon wieder schwärmen die Twinks um ihn herum und versuchen seine Aufmerksamkeit zu erregen. Er ignoriert sie vollkommen und trinkt ganz gelassen an seinem Bier. Entspannt steht er an der Theke, schaut sich um. Er ist ziemlich groß, schlank und, hat einen geilen Hintern. Das erkenne ich mit einem Blick, als er sich gerade wieder umdreht und sich ein neues Bier bestellt. Die Muskeln sind nicht übertrieben, sondern gut definiert und er hat ein verdammt hübsches, männliches Gesicht. Langsam pirsche ich mich näher an ihn heran.

Obwohl er ganz entspannt an der Theke hockt, strahlt er etwas Wildes aus. Ob ihm das bewusst ist? Das lässt das Tier in mir anspringen und nun hat es Blut geleckt. Ich will ihn, also hole ich ihn mir, bevor es ein anderer tut. Auf dem Weg zur Theke verscheuche ich die Jungs, die in seiner Nähe sind, und schaue sie böse an.

Jetzt stellt er sich gerade hin und erstaunt erkenne ich, dass er fast so groß wie ich ist. Er strahlt unterschwellig heißen Sex aus. Das Shirt umspannt seinen Brustkorb und die Nippel stechen vorwitzig durch den Stoff, betteln förmlich um Aufmerksamkeit. Stäbchen zieren die Warzen und am liebsten würde ich sie zwischen meine Fingerspitzen nehmen und ihn so an mich heranziehen. Lange, schlanke Beine stecken in einer dünnen Leinenhose und die beult sich gerade vielversprechend aus. Er scheint Sportler zu sein, so trainiert, wie er ist. Ein Bartschatten ziert sein Gesicht. Lässt ihn irgendwie verwegen aussehen. Seine Haarfarbe ist ein sattes Dunkelrot. Er hat sie an den Seiten kurz geschnitten und den Rest nach oben gestylt. Trotzdem es hier nicht gerade hell ist, kann ich erkennen, dass seine Augen je nach Licht zwischen Blau und Grün hin und her wechseln. Es scheint so, als ob sie ein Barometer seiner Gefühle wären. Er schaut zu mir rüber, hält den Blick und ich sehe, dass je näher ich ihm komme, sich seine Iris ins Dunkelblaue färbt. Mein Blick gleitet jetzt höher zu seinem Gesicht und ich hole tief Luft, halte sie an, denn noch nie habe ich einen Mann gesehen, der so männlich aussieht, mich direkt in den Bann zieht.

So lässig, wie er dort steht, scheint ihm mein Anpirschen so gar nichts auszumachen. Doch sein Blick ist wachsam und sein Körper spannt sich merklich an. Er scheint sich seiner Haut wehren zu können, so wie er sich verhält. Irgendwie kribbeln meine Hände, weil ich gerade herausfinden möchte, ob er genau das ist, was er hier vorgibt!

Mein Blick gleitet nun langsam und genüsslich über seinen relaxten Körper, bleibt am Ausschnitt seines T-Shirts hängen. Er scheint leicht behaart zu sein und die Ausläufer eines Tattoos verlaufen sich in seinem Nacken. Ich muss ihn haben, will ihn unter mir liegend wissen und wenn sich sein Mund öffnet, soll es nur mein Name sein, den er schreit, wenn ich ihn hart reiten werde. Noch nie ist mir meine Erregung so schnell in den Schwanz geschossen wie bei ihm. Unsere Blicke verfangen sich und ein leichtes Lächeln liegt um seinen Mund. Er hat schneeweiße, gerade Zähne und eine rosa Zungenspitze leckt sich über die sinnlichsten Lippen, die ich jemals bei einem Mann gesehen habe.

Mein Mund ist ganz trocken und bevor ich einen weiteren Schritt auf ihn zugehen kann, macht dieser Idiot von Heiko ihn auch noch von der Seite an. Die Chance einzugreifen ergibt sich erst gar nicht, weil mein Freund schon vor ihm am Boden kniet. Mit nur einer Hand hat der Fremde ihn ausgehebelt und drückt sein Handgelenk mit Leichtigkeit nach hinten. Das alles ging so schnell, dass es kaum einer mitbekommen hat. Heiko schreit wie am Spieß und der Kerl lässt ihn vorsichtig wieder los, ohne Abstand zu nehmen. Selbstbewusst ist er ja, das muss ich ihm lassen.

Oh, ein Mann ganz nach meinem Geschmack. Ob er sich toppen lässt? Ach, was denke ich denn da? Mein letzter Fick liegt mir immer noch schwer im Magen. Oder viel mehr er im Krankenhaus. Er schlich sich in mein Leben und in mein Herz ein und ich musste erleben, dass er nur mit mir gespielt hatte. Da habe ich einen Bullen in mein Leben gelassen, einen Spitzel, der ausgesandt wurde, mich auszuspionieren. Doch ich habe ihn entdeckt und so bestraft, wie ich es für richtig hielt.

Verarschen kann ich mich schließlich selber, da brauche ich keinen Bullen für. Undercover Agent, so ein Scheiß. Man konnte auf einen Kilometer riechen, was er war, was mich aber nicht davon abhielt, es ihm vorher noch mal richtig zu besorgen. Dann erst hat er eine Tracht Prügel von mir bezogen. Nicht, weil er versucht hat mich zu verraten, nein, weil er mich belogen hatte und das schon über Wochen hinweg. So was mag ich gar nicht leiden.

Heiko scheint es nicht zu kapieren, greift diesen Kerl wieder an. So schnell kann ich gar nicht hinschauen, wie er plötzlich durch die Luft fliegt und auf der Tanzfläche landet. Fuck, ist der Kerl gut. Mit ihm würde ich gerne mal auf der Matte stehen. Endlich einer, der zu kämpfen weiß.

Immer noch starren wir uns an. Ja, auch ich kenne alle schmutzigen Tricks. Schließlich gehört meinem Vater außer einer Investmentfirma auch ein Kampfstudio. Sein Training war brutal, half mir aber, mit meinen Aggressionen fertig zu werden. Heute verlasse ich mich nur noch auf meinen gesunden Menschenverstand und der sagt mir gerade, dass dieser Kerl an der Bar nicht ganz koscher ist. Seine Haltung ist fast schon herausfordernd, seine Augen starren in meine und ich habe das Gefühl, als ob er für diesen Moment nicht unter uns weilte. Ein Schauer der Erregung zieht durch meinen Körper, lässt ihn erbeben. Das Verlangen, ihn zu berühren, wird immer größer und nur noch ein paar Schritte, dann kann ich seine warme Haut spüren und seinen Duft einatmen.

 

 

 

 

 

Kapitel 3

Kai

~~~***~~~

 

 

Er traut sich doch tatsächlich und kommt auf mich zu, ohne seinen eindringlichen Blick von mir zu nehmen. Dass ich gerade einen seiner Männer durch die Luft gewirbelt habe, scheint ihn nicht zu interessieren. Noch ein Schritt und er ist bei mir. Mit den Ellenbogen lehnt er sich neben mir an den Tresen. Er schaut gelangweilt auf die Tanzfläche, so als ob ihn kein Wässerchen trüben könnte. Vielleicht sucht er ja auch nur einen Twink, den er heute Abend vernaschen will? Schade, eigentlich hätte ich tierische Lust auf ihn und für uns zwei heute Abend andere Pläne im Sinn gehabt.

Unsere Arme berühren sich und ein kleiner elektrischer Schlag jagt durch meine Nerven, ausgehend da, wo seine Haut meine berührt. Sein Körper rückt näher und ich erhasche seinen Duft. So was habe ich noch nie zuvor an einem Mann gerochen. Sandelholz mit einer Spur nach frischem Schweiß und Seife. Geiler Kerl, pur nur nach Mann. Genauso, wie ich es gerne mag. Unverfälscht und rein.

Plötzlich dreht er sich zu mir hin, beugt sich zu mir und ich höre, wie er leise in mein Ohr haucht: »Was hat dich in diesen Club verschlagen, wenn ich fragen 

darf?«

Uh, was für ein Blick! Seine grüne Iris leuchtet im Licht der Discokugel und erinnert mich an einen Puma auf Beutefang. Anscheinend scheine ich gerade seine für heute Abend zu werden. Nein, er sucht keinen kleinen, zierlichen Twink, er sucht einen Mann, der es mit ihm aufnehmen kann. Na, da bist du bei mir aber an der richtigen Adresse.

Ich erkläre ihm, was ich von diesem Abend erwartet habe, und warte gespannt darauf, was er dazu sagt. Obwohl er sich noch nicht vorgestellt hat, weiß ich zu genau, wer er ist. Raven Morales. Sein Vater ist ein hohes Tier in der Wirtschaftswelt und Politik. Außerdem besitzt er noch ein Kampfstudio. Ich war da, hatte dort eine Probestunde und muss sagen, dass der Trainer einer der besten war, die ich bis jetzt in Berlin kennengelernt habe.

Keiner kennt Raven so genau, doch bis jetzt ist er nicht polizeilich aufgefallen, hält sich immer bedeckt.

Er stellt sich vor mir hin, legt seine Hände rechts und links neben meinem Körper auf die Theke und sperrt mich so mit seinen Armen ein. Mein Herz legt einen Marathon hin und ich verliebe mich zum ersten Mal in meinem Leben in einen Mann, den ich noch nicht mal kenne, geschweige denn halten kann. Mein Herz erkennt das nicht, doch mein Verstand schon. Bevor ich eine Entscheidung treffen kann, spricht er mich an.

Oh, diese raue, tiefe Stimme lässt meine Hose verdammt eng werden und ein Zeigefinger streicht frech über meine Lippen, drückt sich dagegen und landet in meinen Mund. Er testet wohl aus, wie ich gestrickt bin. Na dann! Mal sehen, wie ihm das gefällt.

Sanft sauge ich zuerst an seiner Fingerspitze, sehe, wie sich die Farbe seiner Augen ins Dunkelgrüne verändert. Seine Lederhose beult sich danach ganz schön aus, als ich mit der Zunge den Finger umkreise, mit den Zähnen festhalte und leicht hineinbeiße. Wenn das, was er in der Hose hat, in natura auch so aussieht, na dann Mahlzeit, Kai. Er ist aber auch mal die pure männliche Sünde. Was mein Schwanz heftig bejaht, indem er sich noch mehr in meiner Hose aufbäumt.

Mein Blick bleibt auf seiner linken Wange hängen. Diese Narbe macht ihn noch verwegener, gefährlicher, als er eh schon ist. Wenn ich nach dieser Nacht ohne einen Kratzer wieder heil nach Hause komme, dann bin ich schon froh, dieses Abenteuer ohne Verletzungen aus seinem Bett kommend überstanden zu haben.

Na, dann mal auf in den Kampf, Kai. Ich bin kein Typ, der sich ängstlich versteckt, wenn ein ganzer Mann auf mich zukommt. Ich, werde mich nicht in einer dunklen Ecke verstecken, sondern das, was er mir gibt, genießen und dann zu Hause meine Wunden lecken.

»Eigentlich wollte ich heute Abend hier ein bis zwei Bier trinken und mir einen heißen Kerl für einen tollen Fick suchen. Aber bis jetzt habe ich noch keinen Mann gefunden, der mir gefällt. Aber was nicht ist, kann ja noch werden, und mein Name ist Kai.«

Sein Blick bleibt auf dem Bier in meiner Hand hängen.

»So wie ich das sehe, hattest du dein Bier schon und der heiße Kerl, der vor dir steht, verpasst dir den Fick deines Lebens, wenn du dich traust. Damit du weißt, mit wem du es treibst … ich heiße Raven!«

Uff, das war mal eine Kampfansage. Ich richte mich etwas auf und stelle fest, dass er ein paar Zentimeter größer ist. Auch sind seine Schultern minimal breiter. Er schaut mich abwartend an, schnauft dann laut auf, drückt sich von der Theke ab und weg ist er. Scheiße, Kai, was machst du bloß? Das ist doch nicht der erste Kerl, der dich anmacht. Warum bin ich dann so gehemmt in seiner Gegenwart?

Ich schlucke schwer. Tja, Pech gehabt, dann eben nicht. Er hätte doch auf meine Antwort warten können. Auch wenn er meint, hier der König zu sein, springe ich nicht direkt, wenn einer vorhat mich flachzulegen. Nur, ob ich es zulasse, ist eine andere Sache.

Schulterzuckend drehe ich mich um, tue so, als ob mir sein Abgang nichts anhaben könnte, und nehme wieder mein Bier in die Hand. Schnell trinke ich einen großen Schluck, um meine zittrigen Finger wieder unter Kontrolle zu bekommen. Mein Herz klopft voller Enttäuschung. Na ja. Macht nichts. Suche ich mir eben jemand anderen. Irgendwie werde ich heute Nacht schon noch zum Zuge kommen. Wenn er wüsste, dass ich zu der Konkurrenzbande gehöre, würde er mir eh den Arsch aufreißen und mit mir den Boden aufwischen. Trotzdem finde ich es schade, dass er so schnell aufgegeben hat. Hätte ich nie bei ihm vermutet, so selbstbewusst, wie er sich gibt. Seufzend sehe ich ein, dass ich mich gerne mit ihm eingelassen hätte. Das Bild, wie wir zwei nackt in einem Bett liegen, lässt sich nicht so leicht aus meinem Kopf verjagen.

Gerade will ich mir ein neues Bier bestellen, als ich an der Schulter gepackt, herumgerissen werde und in ein Paar starken Armen lande.

Ohne dass ich mich dagegen wehren kann, packt er mich am Hals, drückt zu und sein Griff signalisiert mir, dass Sträuben zwecklos ist. Scheiße, er kennt die Nervenpunkte, drückt leicht dagegen und ich bin machtlos, kann mich nicht mehr bewegen. Er scheint genau wie ich eine Kampfausbildung gehabt zu haben. Na ja, bei diesem Vater ist das kein Wunder. Er besitzt eines der besten Studios und will, dass sich sein einziger Sohn selber verteidigen kann. Nur gut, dass ich das jetzt weiß. Beim nächsten Mal wird er mich nicht so schnell überrumpeln können. Das hat man davon, wenn der Schwanz das Denken übernimmt, statt des Verstands.

Ich halte still, lasse ihn machen, ohne ihn wegzudrücken. Warum sollte ich auch? Schließlich will ich ja wissen, was er mit mir vorhat. Er ist heiß und ich bin willig. Seit ein paar Wochen schon betreibe ich Handarbeit, was für jeden Mann, egal ob hetero oder schwul, nicht so befriedigend ist. Egal ob du es liebst, selber aktiv zu werden oder ob du nur deinen Hintern hinhältst. Wie könnte ich bei diesem Angebot auch widerstehen?

Immer noch hat er mich am Hals gepackt, drückt leicht zu und schiebt mich rückwärtsgehend direkt in den Darkroom. Alle machen uns Platz, beobachten uns. Ich lasse ihm den Spaß und bevor ich ahne, was er vorhat, drückt er mich mit seinem harten Körper auch schon gegen die Wand.

Mein Shirt wird nach oben gezehrt und schon spüre ich, wie ein heißer Mund sich um meine Brustwarze schließt und die Zunge mit dem Piercing spielt. Scheiße ja, das ist es. Bevor ich wieder zu Verstand komme, beißt er mir auch noch hinein. Mein Schwanz verhärtet sich noch mehr und ich drücke mich voller Verlangen an seinen Unterleib. Seine Hände sind verdammt flink, muss ich neidvoll gestehen. So schnell hat noch nie einer meine Hose geöffnet, sie bis zu meinen Knöcheln runtergezogen. Schon stehe ich mit meinem nackten Hintern vor ihm, spüre seine Hand, die sich fest um meinen Ständer schließt, wie der Daumen über die feuchte Spitze kreist. Er dreht mich um, zieht meine Arschbacken auseinander und drückt seinen Finger gegen meinen Muskel.

Dass er einfach annimmt, ich wäre ein Bottom, lässt mich leise auflachen. Er hält inne, drückt sich mit seinem ganzen Körper gegen mich, reibt sich lasziv und haucht mir ins Ohr: »Was gibt’s denn da zu lachen?«

»Bei der nächsten Nummer liegst du unten!«

»Nur in deinen Träumen, Süßer. Ich liege niemals unten.«

Oh nein, wenn wir das wiederholen sollten, dann wird er meinen Schwanz beim nächsten Mal in sich spüren, sonst bleibt es bei dieser einen Nummer. Was natürlich verdammt schade wäre. Ohne auch nur einmal innezuhalten, drückt er seinen nassen Zeigefinger direkt durch meinen Muskel. Fuck, da hat er mich aber überrascht. Er müsste eigentlich wissen, dass ich dies noch nicht so oft gemacht habe. Oder sehe ich etwa wie ein kleiner, williger Twink aus?

Oh, er weiß, was er will. Das muss ich ihm zugutehalten. Er scheint zu spüren, dass ich mich schon lange nicht mehr habe toppen lassen, weil ich mich verkrampfe, und wird direkt zärtlicher. Sein Finger sucht meinen sensiblen Punkt und trifft. Mein kleiner Aufschrei, sein raues Lachen und sein zweiter Finger in mir lassen mich laut aufkeuchen. Das habe ich schon lange nicht mehr gespürt, beinahe schon vergessen, wie geil es ist. Ich atme tief ein, lasse ihn machen und werde direkt enttäuscht.

Bevor ich bereit bin, spüre ich sein hartes Glied an meinem Muskel und wie er versucht sich in mich reinzupressen. Doch ich bin noch nicht bereit ihn aufzunehmen. Verdammt, er ist gut bestückt, wenn ich das so richtig fühle. Denkt er etwa, dass ein bisschen Fummeln mit einem nassen Finger genügt? Mann, da muss er aber noch verdammt viel lernen.

Sein »Komm schon, lass locker!« gibt mir den Rest. Mit einem Ruck schiebe ich meinen Unterleib nach vorne, ziehe mir die Hose wieder hoch und schubse ihn von mir weg. So ein Arsch. Auch wenn er mir verdammt gut gefällt, von Zärtlichkeit hat er keine Ahnung und das hier will ICH so nicht. Wenn ich mich schon herablasse und den Bottom für ihn spiele, dann will auch ich auf meine Kosten kommen. Wenn er das nicht kapiert, dann war’s das für ihn.

Punkt, aus!!!

Bevor ich jedoch zur Tür rauslaufen kann, fängt er mich wieder ein, schubst mich gegen die nächste Wand. Seine Lippen pressen sich auf meine, die Zunge drängt sich hinein und als ich seinen Geschmack in meinen Mund schmecke, bin ich verloren. Grüne Augen öffnen sich, glühen im Dunklen des Darkrooms. Er packt meine Hand und zieht mich flink nach draußen.

Dort steht seine Maschine.

Oh, eine Harley Davidson und was für eine. Mein Gott, er fährt die ganz neue STREET GLIDE SPECIAL. Pechschwarz mit rotem Emblem. Immer noch sprachlos schmeißt er mir einen Helm zu und schon sitze ich hinter ihm und wir brausen über den Highway.

 

 

 

 

 

Kapitel 4

Raven

~~~***~~~

 

 

Jetzt will ich ihn erst recht kennenlernen. Mein Ziel vor Augen, kämpfe ich mich durch die tanzenden Massen und stelle mich neben ihn an die Bar. Ich bestelle mir ein Bier und zeige zuerst Desinteresse, indem ich meinen Blick über die Männer schweifen lasse, die sich mir anbieten. Nein, keiner reicht ihm das Wasser und ich will nur ihn und sonst keinen. Wäre doch gelacht, wenn ich diesen aufregenden Kerl nicht unter mich bekomme. Leicht beuge ich mich zur Seite, um mein Bier in Empfang zu nehmen. Mit dem Rücken zur Theke stelle ich ein Bein gegen die Wand der Bar und stütze mich mit den Ellenbogen an der Theke ab. Sein frischer Duft weht zu mir herüber, als er sich bewegt, und macht mich total an. Gierig inhaliere ich ihn. Er scheint viel Wert auf Sauberkeit zu legen, was einen dicken Pluspunkt bei mir hinterlässt. Es gibt nichts Schlimmeres, wenn du einen Kerl abgeschleppt hast, der nach Schweiß und sonst was riecht.

Kurz nur berühre ich seinen Arm mit meinen Ellenbogen, als ich einen elektrischen Schlag abbekomme. Scheiße, was war das denn? Auch er zuckt zusammen und scheint es gespürt zu haben. Leicht drehe ich mein Gesicht zu ihm, schaue ihn unter gesenkten Lidern an. Fuck, er ist genau mein Typ. Selten, dass du so jemanden wie ihn hier triffst. Ob er sich wirklich von mir flachlegen lässt? Ein Versuch kann ja nichts schaden. Mehr wie Nein sagen kann er nicht, wäre zwar schade, aber die Welt dreht sich danach auch weiter.

Nun wende ich mich ihm ganz zu, stelle mein Bier ab und platziere meine Hände zu seinen Seiten, sperre ihn so mit meinem Körper ein. Er zieht hektisch die Luft durch die Nase. Bevor er es ahnt, hebe ich eine Hand und mein Finger streicht frech über seine Wange und seine Lippen. Sie sind total weich und seine Bartstoppeln rauben mir fast den Rest an Selbstbeherrschung. Plötzlich dreht er den Spieß um und saugt meine Fingerspitze in seinen Mund. Scheiße! Meine Hose wird verdammt eng. Das ist mir auch noch nie passiert, dass ein Kerl mich so schnell auf hundert bringen kann.

Er hat Humor, zwinkert und grinst mir zu. Oh ja, ich nehme seine Kampfansage nur zu gerne an. Sein Bier hat er ja schon und den Kerl für einen Fick, wie er ihn sucht, steht schließlich vor ihm. Er scheint nicht abgeneigt zu sein, doch seine Antwort auf meine Frage dauert mir einfach zu lange. Was gibt es da noch zu überlegen? Pech gehabt, dann suche ich mir eben einen anderen Kerl. Es laufen ja genug hier rum, die mich schon die ganze Zeit anschmachten.

Gelangweilt lasse ich meinen Blick durch den Club schweifen, atme nebenbei seinen Geruch ein. Nein, ich will ihn und sonst keinen. Bevor er merkt, wie ihm geschieht, packe ich ihn am Hals, drücke leicht zu, was ihn innehalten lässt. Mit großen Augen schaut er mich an. Ich will jetzt nicht darüber diskutieren, wer aktiv und passiv ist, also packe ich ihn mir einfach und schleppe ihn in den Darkroom. Erschrocken machen alle anderen Männer Platz, lassen uns durch. Er wehrt sich nicht, lässt sich willig mitziehen.

In einer freien Ecke drücke ich ihn an die Wand und ziehe sofort sein Shirt hoch. Ich will mich in seine dunklen Nippel verbeißen, will das Piercing mit der Zunge umspielen und schaue wie gebannt auf die Verschnörkelungen, die sich über seinen Brustkorb ziehen. Mit der Zunge fahre ich sie nach und spüre, dass er seine starre Haltung aufgibt und sich gegen mich fallen lässt. Meine Finger umfassen seine Brustwarze und kneifen hinein. Er zuckt zusammen und keucht mir ins Ohr.

Flink öffne ich seine Hose, ziehe sie bis in seine Kniekehlen runter und schaue ihn wie gebannt an. Sein Schwanz ist nicht kleiner oder dicker als meiner. Er ist beschnitten und die Spitze glänzt auch schon ganz feucht. Ich packe fest zu. Wir sind schließlich gestandene Kerle und können das ab. Leicht streiche ich mit dem Daumen über die feuchte Spitze seines Ständers und ernte ein weiteres leises Stöhnen. Ich will ihn jetzt, will spüren, wie er sich heiß um meinen Schwanz schließt. Wie mich sein Inneres festhält und jeden meiner Stöße herbeisehnt, sie wild erwidert. Mit einem feuchten Finger drücke ich gegen seinen Muskel, will ihn für mich vorbereiten und höre ihn leise lachen. Hm, irgendwas scheint ihn zu belustigen und ich hoffe für ihn, dass nicht ich das bin.

»Bei der nächsten Nummer liegst du unten!«, höre ich ihn sagen. Na, das glaubt aber auch nur er.

»Nur in deinen Träumen, Süßer. Ich liege niemals unten«, raune ich in sein Ohr, beiße hinein und drücke direkt danach meinen feuchten Finger durch seinen Muskel. Verdammt, ist er eng. Er zuckt zusammen und langsam glaube ich, dass er seinen Hintern nicht allzu oft hinhält. Mist, er scheint genau wie ich ein Top zu sein. Nur, warum spielt er mir den Bottom vor? Hat er es so nötig?

Schnell öffne ich den Reißverschluss meiner Lederhose und atme erleichtert auf, als mein steifer Schwanz in die Freiheit springt. Mit meinem Knie zwinge ich ihn, die Beine weiter zu öffnen. Schnell ziehe ich ein Kondom über meine Härte und versuche in ihn einzudringen.

Mist, ist er eng. Mit etwas Druck versuche ich es weiter, als er mich plötzlich von sich wegschubst. Er zieht sich ohne ein Wort die Hose wieder hoch und will den Darkroom verlassen.

So nicht. Erst heißmachen und dann abhauen geht ja mal gar nicht. Schnell habe ich ihn wieder eingefangen, vor eine Wand gedrückt und meine Lippen auf seine gepresst. Er gibt einen kleinen Seufzer von sich und erwidert hingebungsvoll meinen Kuss. Als ich seinen Mund wieder freigebe, sind die Lippen geschwollen und sein Blick ist verschleiert vor Lust.

Langsam komme ich wieder zur Besinnung, schaue mich um und erkenne, dass er recht hat. Hier im Darkroom eine schnelle Nummer zu schieben ist nicht so prickelnd. Nein, ich will ihn stundenlang in meinem Bett vögeln. Dann kann er wieder verschwinden und ich hoffe, dass mein Verlangen dann gestillt ist. Ich ficke nie dieselben Kerle öfters, weil sie dann zu anhänglich werden.

Bevor er wieder zu Verstand kommt, ziehe ich ihn schnell hinter mir her. Jetzt will ich ihn in meinem Bett haben, am ganzen Körper erforschen, sein Tattoo sehen und mit der Zunge jede Linie nachfahren. Ohne seine Hand loszulassen, zerre ich ihn nach draußen, schmeiße ihm einen Helm zu und sehe, wie er mein Motorrad bestaunt.

»Los, aufsitzen und festhalten«, rufe ich ihm zu. Schnell brausen wir über die Landstraße. Ich will ihn so schnell wie möglich unter mir liegen haben, mich tief mit ihm verbinden, denn so, wie es scheint, bin ich einer der wenigen Kerle, die er an seinen Hintern lässt. Warum er seine Prinzipien für mich über Bord schmeißt, weiß ich nicht. Will ich auch nicht wissen. Ich werde ihn diese Nacht genießen und keine weiteren Fragen stellen. Er wird schon seine Gründe haben, warum er sich mir unterordnet.

Er klammert sich an mich und bei jeder Kurve folgt er mit seinem Körper. Er scheint dies nicht zum ersten Mal zu machen. Anscheinend fährt er selber Motorrad. Nur habe ich ihn hier noch nie gesehen. Bevor ich weiter grübeln kann, drückt er seinen Unterleib fest gegen meinen Hintern und reibt sich leicht. Scheiße, wenn er so weitermacht, dann mich um und erkenne, dass er recht hat. Hier im Darkroom eine schnelle Nummer zu schieben ist nicht so prickelnd. Nein, ich will ihn stundenlang in meinem Bett vögeln. Dann kann er wieder verschwinden und ich hoffe, dass mein Verlangen dann gestillt ist. Ich ficke nie dieselben Kerle öfters, weil sie dann zu anhänglich werden.

Bevor er wieder zu Verstand kommt, ziehe ich ihn schnell hinter mir her. Jetzt will ich ihn in meinem Bett haben, am ganzen Körper erforschen, sein Tattoo sehen und mit der Zunge jede Linie nachfahren. Ohne seine Hand loszulassen, zerre ich ihn nach draußen, schmeiße ihm einen Helm zu und sehe, wie er mein Motorrad bestaunt.

»Los, aufsitzen und festhalten«, rufe ich ihm zu. Schnell brausen wir über die Landstraße. Ich will ihn so schnell wie möglich unter mir liegen haben, mich tief mit ihm verbinden, denn so, wie es scheint, bin ich einer der wenigen Kerle, die er an seinen Hintern lässt. Warum er seine Prinzipien für mich über Bord schmeißt, weiß ich nicht. Will ich auch nicht wissen. Ich werde ihn diese Nacht genießen und keine weiteren Fragen stellen. Er wird schon seine Gründe haben, warum er sich mir unterordnet.

Er klammert sich an mich und bei jeder Kurve folgt er mit seinem Körper. Er scheint dies nicht zum ersten Mal zu machen. Anscheinend fährt er selber Motorrad. Nur habe ich ihn hier noch nie gesehen. Bevor ich weiter grübeln kann, drückt er seinen Unterleib fest gegen meinen Hintern und reibt sich leicht. Scheiße, wenn er so weitermacht, dann komme ich noch in meiner Hose, ohne in den Genuss zu kommen, seinen heißen Körper zu erobern.

Ich knurre ihn an, höre, wie er laut auflacht und seinen Kopf gegen meinen Rücken presst. Das wird er mir büßen, sobald ich zu Hause bin und er auf meinem Bett liegt.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.08.2015

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /