Cover

Kapitel 1

Kapitel 1

 

Eine Reise ins Ungewisse

 

Auf der USS Lexington, ein Schiff der Retarno Class, war es ruhig und längst Mitternacht vorbei. Demora stand am Fenster der Aussichtsloggia. Sie bemerkte weder die Schönheit des All's, noch den Glanz der vorbeiziehenden Sterne, so sehr war sie in ihren Gedanken versunken. Sie seufzte erleichtert…. Endlich hatte sie es geschafft, Ensign, vier lange Jahre verbrachte sie auf der Akademie in San Francisco.

Es waren harte Jahre, aber auch Jahre der Freude und des Erfolges. Nun war sie auf dem Weg zu ihrem ersten Einsatz, zu ihrem Schiff, das von nun an ihre zweite Heimat sein wird.

Das Fenster vor dem sie stand, warf ihr Spiegelbild - eine junge schlanke, ein Meter siebzig große Frau, mit Kastanienbraunen Haar das sie kurz geschnitten hatte, einem ovalem Gesicht, mit Augen so blau wie der Ozean und einer kleinen Stupsnase , in der gelben Uniform der Ingenieure, am Kragen der Uniform strahlte auf der rechten Seite ein goldener Knopf, das Zeichen für ihren neuen Dienstgrad – Ensign - entgegen.

 

Sie grübelte wie ihre Zukunft wohl aussehen würde. In Kürze wird sie auf die USS Magellan beamen, ihrem ersten Einsatz nach der bestandenen Prüfung. Es lagen vier harte Jahre hinter ihr, auf dem Weg zu ihrem ersten Ziel, doch würde die Zukunft für sie leichter sein?

Sie möchte eines Tages selbst einmal das Kommando übernehmen, darauf hatte sie sich auf der Akademie vorbereitet. Doch zuerst musste sie einige Jahre auf einem Raumschiff dienen, ehe sie wieder auf die Akademie zurück konnte, um dort die Kommandobefähigung zu erwerben.

Sie dachte an die zurückliegenden Jahre. Es kam ihr vor als wäre es erst gestern gewesen, das sie die Aufnahmeprüfung absolvierte. In Gedanken sah sie sich im Seminarraum sitzen, die Zeit lief ihr davon, nur noch fünf Minuten und sie kam nicht auf die Lösung der Quanten Physik Aufgabe. Der Schweiß ran ihr schon aus allen Poren, sie grübelte verzweifelt über die Aufgabe nach, verwarf das Ergebnis, versuchte es wieder. Ich werde es nicht schaffen. Sie blickte nach vorn, der Prüfer schien auch dem Ende der Prüfungen herbei zu sehnen. Seit vier Stunden saß sie nun schon in diesem Prüfungsraum. Nervös und nicht fähig für einen klaren Gedanken, las sie sich die Aufgabe nochmals durch. Wo nur war der gedankliche Fehler auf dem Weg zur Lösung. Sie erinnerte sich an eine Abhandlung die LtCmdr. Data verfasste „Phasenverschiebung“. Sie schlug sich kurz an den Kopf, das war es. Sie schaute sich kurz ihre Lösungsansätze nochmals durch, korrigiert hier und da den Weg zum Resultat und kurz darauf hatte sie die Aufgabe gelöst. Mit sich selbst zufrieden, das sie es geschafft hatte, gab sie ihre Prüfungsaufgaben ab. Ein Seufzer der Erleichterung entfuhr dabei ihrem Mund.

 

Stolz über sich selbst verließ sie den Prüfungsraum. Ihre Familie und Freunde hatten ihr abgeraten eine Ingenieurausbildung bei der Föderation anzustreben. Eine misslungene Prüfung wäre nur die Bestätigung gewesen das sie bei der Psychologie besser aufgehoben wäre. Doch sie wollte unbedingt Ingenieur werden. Eigentlich nichts ungewöhnliches, doch sie kam von Betazed und hatte stark ausgeprägte telepathische und emphatische Fähigkeiten. Warum sollte sie deshalb auf einen Posten in der Technik verzichten, die ihr eh mehr lag, als die Psychologie. Ihre Schwester Daphne ist der ganze Stolz der Familie. Sie, nur das schwarze Schaf. Ihre Schwester hat sich entschieden als Conselour auf einem Schiff zu dienen. Doch noch war es nicht soweit, drei Jahre musste Daphne noch auf der Academy verweilen, bis sie ihr Studium der Psychologie beendet haben wird.

 

Ein seufzen entwich ihrem Mund, sie holte tief Luft und wappnete sich für die Dinge die unausweichlich waren.

Ein knacken in ihrem Insigne-Kommunikator, riss sie aus ihren Gedanken

" Commander Kavelski an Ikaragi"

" Hier Ikaragi " meldete sie sich vorschriftsmäßig“ nachdem sie kurz auf den Insigne gedrückt hatte.

„Wir erreichen in zehn Minuten die USS Magellan, finden sie sich in Transporter Raum drei ein" „verstanden Commander Ikaragi Ende". Damit betätigte Sie wieder ihren Insigne Communicator und machte sich auf den Weg.

Nun war es soweit, der Ernst des Lebens begann, sie blickte sich ein letztes Mal um, dann verließ sie die Aussichtloggia, schnell lief sie den Gang entlang, kurz sah sie auf die Anzeigentafel ob sie auch auf dem richtigen Weg war. USS Lexington stand in großen Buchstaben darüber, sie fuhr mit der Hand darüber und schon erleuchtete das Display, sie lass weiter, gebaut in der Tarindo Werft und verließ bei Sternzeit -7727.8538812.78406 ( 10.04.2315) das Dock, ein Schiff der Retarno - Klasse, Langstrecken Kreuzer, der Transporter befand sich auf Deck 7,der neben dem Display gelegene Turbolift öffnete grade die Schotten und sie stieg ein. „ Deck 7,Transporter Raum drei“ teilte sie dem Computer mit. Dieser setzte sich mit einem leisen Surren in Bewegung. Schon nach ein paar Sekunden hielt der Turbolift. Sie stieg aus, lief ein paar Gänge entlang und kurz darauf betrat sie den Transporter Raum,

"Guten Tag“, grüßte sie den diensthabenden Chief.

Er blickte auf und nickte kurz: "Die Koordinaten haben wir bereits empfangen und ihr Gepäck ist schon drüben, dann viel Glück Ensign"

Sie nickte ihm kurz dankend zu und stellte sich auf die Plattform, ihre Nervosität wuchs desto näher sie ihrem Ziel kam, ruhig sagte sie zu sich selbst, tief durchatmen, doch die Ungewissheit blieb. Was würde sie erwarten, wie waren die Offiziere mit denen sie zusammenarbeiten würde. Tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf. Ihre Finger glitten wie durch ein Zwang um ihre Uniform nochmals grade zu rücken , sie wusste nicht mehr wie oft sie dies heute schon getan hatte, unbewusst nahm sie noch das aufmunternde lächeln des Transporter Chiefs war, dann rematerialisierte sie.

Ein Kribbeln floss durch ihren Körper und die Anspannung wuchs ins unerträgliche, als ihre Moleküle in Millionen von Subatomaren Teilchen zersplittert wurden, um kurz darauf im Transporter Raum der Magellan zu materialisieren.

Nach einem kurzen Moment der Desorientierung nahm sie vorschriftsmäßig Haltung an: "Guten Tag, Sir“ grüßte sie den Transporter Chief der Magellan, “ Ensign Ikaragi, ich bitte um Erlaubnis an Bord kommen zu dürfen"

" Erlaubnis erteilt " erwiderte der Transporter Chief, eher mürrisch als freundlich.

 

Das ist ja ein herzlicher Empfang, dachte sie noch, als sie eine Gestalt wahrnahm die sich bisher im Hintergrund gehalten hatte "Willkommen Ensign, ich bin Ensign Legano, aber sie können Rinaldo zu mir sagen, ich bin beauftragt ihnen den Weg zur Brücke zu zeigen" " Danke Ensign, das ist sehr freundlich von Ihnen, Rinaldo heben wir uns auf, wenn wir nicht im Dienst sind, falls es Ihnen recht wäre, hier möchte ich mich ganz nach Vorschrift verhalten, vor allem da ich grade erst an Bord gekommen bin ".

Sie sah ihn dabei freundlich, aber bestimmt an, ein Blick der keinen Widerspruch duldete.

Soweit kommt es wohl noch, dachte er jede Frau wäre Freiwild, aber nicht bei ihr. Zudem, den Weg zur Brücke zeigen, selbstverständlich hat sie sich den Plan des Schiffes genauestens eingeprägt, sie könnte mit verbundenen Augen den Weg finden. Da es aber normal ist, jede Person freundlich im Transporter Raum willkommen zu heißen, lächelte sie ihn zu und nickte. Während sie durch den Gang zur Brücke liefen, musterte Demora den Ensign, er sah gut aus, schwarzes dichtes Haar, sehr groß und schlank, eindeutig Mensch, seinem Namen nach kam er wohl aus Italien. Das passte ganz zu seinem Verhalten und wünschen. Sie grinste verstollen vor sich hin, wusste er, das sie seine Gedanken und Gefühle empfangen kann? Es ist zwar nicht gestattet in die Gedanken der anderen einzudringen ohne zu fragen, jedoch war sein Verhalten so offensichtlich, dass dies es ein Blinder erkennen konnte.

“ Wie ich hörte ist dies ihr erster Einsatz nach dem Abschluss auf der Akademie, ich bin jetzt schon zwei Jahre auf der Magellan“. Aus seiner Stimme war zu hören wie stolz er ist und wie gerne er hier Dienst tat, als er weitersprach:“ Sie ist ein prächtiges Schiff und eine hervor ragende Crew. Sie werden sich sicher hier wohl fühlen, “ dabei schaute er ihr tief in die Augen. Holla, dachte sie, er ist aber von den Schnellen. Sie lächelte freundlich zurück:

„Wenn jeder so freundlich ist, wie eben der Empfang, werde ich mich sehr schnell wohlfühlen, sollte es bei der Freundlichkeit bleiben“, meinte sie Zweideutig zu ihm.

 

Kurz darauf standen sie vor den Schotten die zur Brücke führten. Ensign Legano öffnete diese und lies Demora voran gehen. Er nahm Haltung an, „ Captain Kayser, Ensign Ikaragi ist an Bord“ damit drehte er sich um und verließ wieder die Brücke. Der Captain blickte kurz auf, musterte sie und beschäftigte sich wieder mit seinem Pad. Sie grüßte den Captain vorschriftsmäßig: "Guten Tag Captain Kayser, Ensign Ikaragi meldet sich zum Dienst" Sie blickte ihn abwarten an, doch es kam keine Reaktion von ihm. Er schien mehr als interessiert an seinem Pad als auf ihre Anwesenheit zu sein. Was es da wohl interessantes zu lesen gab.

Demora sah sich um, ohne ihr Augenmerk von dem Captain abzulassen, das war also die Brücke der USS Magellan, das Refugium des Captains, groß war sie nicht,

doch es war von nun an ihr Schiff, ihr neues Zuhause. Da stand sie nun und wusste nicht was sie tun sollte. Hatte er sie nicht verstanden. War ihre Stimme zu leise. Die Schotten öffneten sich und eine junge Frau betrat die Brücke, sie grüßte alle Anwesenden mit einem freundlichen Hallo .Sie schien nicht viel älter als sie selbst zu sein. Doch sie strahlte eine Ruhe aus, um die sie Demora beneidete.

 

Nach einer für Demora endlos erscheinenden Weile, nahm Captain Kayser endlich von ihr Notiz:" Wir haben ein neues Crewmitglied und keiner begrüßt Sie gebührend. Das muss grade er sagen, ich grüße ihn und er lässt mich geschlagene zehn Minuten stehen ohne ein Wort, ohne eine Reaktion von sich zu geben. Wollte er meine Geduld oder Gehorsam testen? "Oh - sorry, Captain - ich habe aber pauschal alle gegrüßt" sprach die junge Frau ,"von hinten erschall eine tiefe Baritonstimme:" Die Decks 10 -12 müssen geschruppt werden Ensign", dort können sie gleich beginnen.

Demora dreht sich kurz um, mit funkelnden Augen sah sie zu ihm, das darf doch nicht wahr sein, dachte sie, der will mich die Decks schrubben lassen. Er müsste doch wissen dass die Schiffe von Star Fleet selbstreinigende Decks haben, oder ist die Magellan in solch einem desolaten Zustand dass dies nicht mehr möglich ist. Dann gibt es wohl mehr als Arbeit für sie. Sie überlegte noch ob sie es richtig stellen oder abwarteten sollte, doch ehe sie zu einer Entscheidung kam, sprach der Captain:" Mrs. Ikaragi ist ab sofort im Maschinenraum tätig, das ist übrigens mein Erster Offizier Commander Mc Gormek, nehmen sie es ihm nicht übel, diesen Scherz macht er mit allen neuen Offizieren. Demora sah nun den Offizier mit der Baritonstimme an, während er auf sie zukam, er war groß und breitschultrig, bestimmt nicht älter als vierzig Jahre, seine Haare waren fast schwarz und streng nach hinten gekämmt, während der Captain blond und schlank, ja fast zierlich neben ihm wirkte, doch an Größe nahmen sie sich beide nichts, jedoch strahlte von dem Captain eine Autorität aus, die nur durch seine Gegenwart alle zum Schweigen bringen konnte.

Die Baritonstimme streckte ihr lächelnd die Hand entgegen:" Herzlich willkommen an Bord Ensign Ikaragi und auf gute Zusammenarbeit " " Danke Sir“, da war sie nun die erste Situation auf die sie niemand vorbereitet hat. Er war der erste Offizier und sie ein kleiner unbedeutender Ensign, sie hatte ihm gegenüber Haltung anzunehmen, doch er streckte ihr Fröhlich und  unbekümmert die Hand entgegen. Entschlossen sah sie ihn an und ergriff die ihr dargebotene Hand. Wenn es hier so locker zuging, war sie gewillt sich anzupassen: „ Ich werde mein Bestes geben, damit es an einer guten Zusammenarbeit nicht scheitert, Commander Mc Gormek“. Erwiderte sie freundlich

“Davon bin ich überzeugt, Ensign Ikaragi, sie möchten doch sicher zuerst ihr neues Tätigkeitsfeld sehen“ das klang für sie nicht nach einer Frage, sondern eher nach einer Feststellung. Deshalb nickt sie zur Zustimmung: „ Ja daran wäre mir sehr gelegen“ in Gedanken fügte sie hinzu, wenn die Decks sich nicht mehr selbstständig reinigten, wäre es das Beste wenn sie so schnell wie möglich ihren Dienst begann.

 

Ihre Mundwinkel erreichten ein leichtes Grinsen bei diesen Gedanken. Schnell senkte sie ihren Blick und schaute sich verlegen um, hatte es jemand bemerkt. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie das gleiche Grinsen von der jungen Frau die als letzte die Brücke betreten hatte und ihr dabei aufmunternd zunickte. „ Doch zunächst möchte ich Ihnen unsere Brückenbesatzung vorstellen. Die junge Frau die eben so stürmisch die Brücke betreten hat, ist unsere Assistenzärztin Cmdr Laura Mc Daffin, an der Sicherheitskonsole Ltjg Steve Maverick, unser Pilot Ltcmdr.Chagall, die Wissenschaftsabteilung untersteht Cmdr.Sonek und an der Taktik steht Ltsg Connor die nickten ihr zu und ein allgemeines „Willkommen auf der Magellan“ erschall auf der Bücke. „Vielen Dank für die Begrüßung“ geschwind wandte sie sich dem Ersten Offizier Commander MC Gormek zu.

Verdutzt schaute Sie sich um, dieser stand schon an den geöffneten Schotten. „ Was ist, wollen sie Wurzeln schlagen oder den Maschinenraum sehen“? Schnell folgte sie ihm zum Turbolift. Innerhalb kurzer Zeit standen sie vor dem Maschinenraum. „ So, da wären wir, dies ist nun ihr Arbeitsbereich. Den Schichtplan haben wir ja bereits besprochen, und unsere Maschinisten erwarten sie schon.“ „ Ihr direkter Vorgesetzter ist Cmdr Takinaka. Damit ließ er die Schotten zur Seite gleiten und trat ein. Demora war überwältig, so groß hatte sie ihn aus dem Holodeck nicht mehr in Erinnerung. Sie schaute sich erwartungsvoll um, alle waren am Arbeiten, es wurde hier geschraubt und dort geprüft, niemand nahm Kenntnis dass der erste Offizier und ein neues Crewmitglied den Raum betraten.

Der Commander räusperte sich: „ Würden sie bitte alle einen Moment ihre Arbeit zur Seite legen und mir einen Augenblick ihre Aufmerksamkeit widmen“, sprach er mit seiner tiefen Baritonstimme, daraufhin pausierten sie und gingen auf den Commander zu. Erwartungsvoll sahen sie ihn an, Demora spürte dass sie ebenfalls gemustert wurde,

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 03.04.2019

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /