Erstes Abenteuer
Es war nun schon einige Zeit vergangen, als Prinzessin Muffin mit ihrer Rakete losgeflogen war. Sie fing an sich zu langweilen.
Da guckte sie aus dem runden Fenster der Rakete, aber auch das munterte sie nicht auf. Überall waren nur dicke,graue Regenwolken und ganz viel Regen.
Dann wurde es plötzlich ganz dunkel in der kleinen Rakete. Prinzessin Muffin war in eine besonders große Regenwolke hinein geflogen.
„Keine Angst Hamster,“ sagte sie, „Ich hab noch meine tolle Taschenlampe eingepackt. Gleich ist es wieder hell.“ Und so wie sie es versprochen hatte, so geschah es auch. Als Prinzessin Muffin die kleine Taschenlampe anschaltete war es wieder heller in der Rakete.
Mit einem mal wurde Prinzessin Muffin ganz müde. Es war eigentlich schon längst Zeit für ihren Mittagsschlaf! Aber sie konnte jetzt nicht schlafen! Sie hatte doch etwas ganz wichtiges vor: Sie musste schnell die Geburtstags-Einladungskarte zur Sonne bringen. Dann musste der Mittagsschlaf heute wohl ausfallen. Mama hatte bestimmt nichts dagegen.
Endlich war die glitzernde Rakete durch die große Regenwolke hindurch geflogen. Jetzt war Prinzessin Muffin schon weit über den Wolken. Sie sahen von oben aus wie ganz viele, weiche Federkissen. „Das muss sehr kuschelig sein,“ überlegte Prinzessin Muffin.
Nach einer Weile stieß die Rakete plötzlich mit der Spitze gegen etwas hartes. Dann hörte sie jemanden an die Tür der Rakete klopfen. Verwundert öffnete Prinzessin Muffin die Tür.
Vor ihr stand ein kleiner seltsamer Mann. „Hey, wer bist du?“ fragte Prinzessin Muffin.
„Ich?“ antwortete das Männlein, „Ich bin der Aufpasser. Ich passe hier auf.“
„Aber worauf denn?“ fragte Prinzessin Muffin?
„Na du stellst Fragen,“ brummte das Männlein, „Ich passe auf den Ein- und Ausgang zur Erde auf. Weißt du um die ganze Erde herum ist eine unsichtbare Hülle. Die ist wie ein Schutzschild, damit nicht soviel aus dem Weltall auf die Erde fällt. Wie Zum Beispiel Sterne “
„Und wie komme ich da jetzt durch?“ fragte Prinzessin Muffin. Das Männlein schaute sie verblüfft an. „Warum willst du denn da durch? Was möchte ein kleines Mädchen wie du im Weltraum?“ fragte der Aufpasser.
Prinzessin Muffin holte die Einladungskarte für die Sonne und zeigte sie ihm. „Ach so ist das,“ sagte das Männlein, „Da wird sich die liebe Sonne ja freuen! Sie bekommt nämlich nicht so oft Besuch, weißt du? Warte kurz, ich mach dir den Ausgang auf, dann kannst du weiterfliegen.“
Prinzessin Muffin hörte ein lautes Quietschen und Rumpeln. Dann ging die Tür zum Weltraum auf und sie konnte hindurch fliegen.
Sie guckte noch aus dem Fenster und konnte das kleine Männlein an der Ausgangstür stehen sehen. Er winkte ihr fröhlich zu und rief: „Grüß die liebe Sonne von mir!“ Prinzessin Muffin winkte zurück und rief: „Das mach ich Herr Aufpasser!“
Dann dauerte es auch nicht mehr lange. Die kleine Rakete musste zwar einigen Sternchen ausweichen, aber dann war Prinzessin Muffin endlich bei der lieben Sonne angekommen.
Die Rakete landete auf einem großen Stern, der ganz nah an der Sonne war. In dem hellen Licht der funkelte die kleine Rakete wie ein Diamant. Prinzessin Muffin nahm nun all ihren Mut zusammen und stieg aus der Rakete aus.
Die liebe Sonne strahle glücklich. Sie freute sich sehr über Prinzessin Muffins Besuch.Sie sagte: „Hallo meine Kleine Prinzessin. Ich freue mich dich zu sehen! Sag mir, wie kommt es, dass du mich besuchst?“
Prinzessin Muffin hielt die selbst gebastelte Einladungskarte hoch, so dass die Sonne sie sehen konnte. „Die hab ich für dich gemacht,“ sagte Prinzessin Muffin,“ Ich möchte, dass du zu meinem Geburtstag kommst der ist schon ganz bald! Ich muss nur noch zwei mal schlafen!“
„Ach liebe, kleine Prinzessin Muffin,“ lachte die Sonne, „Es tut mir leid, aber ich kann nicht zu deiner Geburtstagsparty kommen. Weißt du, jeden Tag hat ein Kind Geburtstag, und wenn ich zu jedem Geburtstag gehen würde, dann würde es gar nicht mehr regnen. Und weißt du, was dann passiert? Dann trocknen alle Wiesen und Blumen aus und alle Bäume gehen ein. Denn ohne Wasser gibt es keine Blumen und Bäume. Und auch dich würde es dann nicht geben, denn Menschen brauchen auch Wasser, sonst verdursten sie.“
Prinzessin Muffin war sehr traurig. Sie hatte gedacht, dass die liebe Sonne gern zu ihrem Geburtstag gekommen wäre. Sie fand die liebe Sonne jetzt doof. „Dann feiere ich eben drinnen Geburtstag!“ sagte sie beleidigt zur Sonne und stieg wieder in ihre Rakete.
Der Rückflug ging fiel schneller, weil Prinzessin Muffin den Weg ja nun schon kannte. Das kleine Männlein hatte schon auf sie gewartet und machte ihr schnell die Eingangstür zur Erde auf, damit Prinzessin Muffin schnell nach Hause konnte.
Holpernd und polternd landete Prinzessin Muffin mit ihrer Rakete wieder in ihrem Zimmer. Sie war sehr traurig und ganz,ganz müde, aber dann kam ihre Mama und nahm sie fest in den Arm. Sie legte Prinzessin Muffin in ihr Himmelbett, deckte sie zu und gab ihr einen dicken Gutenachtkuss. Dann war alles wieder gut.
An ihrem Geburtstag stand Prinzessin Muffin ganz früh auf und lief zu ihrem Fenster. Und dann geschah was wunderbares! Es regnete zwar immer noch aber gleichzeitig guckte die liebe Sonne zwischen den dicken Regenwolken hervor, denn sie wollte nun doch kurz an Prinzessin Muffins Geburtstag vorbei schauen und ihr ein Geschenk vorbeibringen.
Und wisst ihr, was passiert, wenn es regnet und die Sonne scheint? Richtig! Es gab einen riesengroßen, bunten Regenbogen. Das war das tollste Geschenk, das Prinzessin Muffin je bekommen hatte.
Texte: Cassandra Reitzig
Bildmaterialien: Cassandra Reitzig
Tag der Veröffentlichung: 01.07.2013
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