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Easter Love

Daniel

 

Mir war so heiß. So verdammt heiß! Warum hatte ich mich auch dazu überreden lassen, in dieses dämliche Hasenkostüm zu schlüpfen? Mann, ich war 17! Wann kapierte meine Mutter das endlich?

Und zu allem Unglück fanden meine 14-jährige Schwester und ihre Freundinnen es auch noch extremst witzig, mich andauernd lächerlich zu machen. Es war echt zum Kotzen.

 

„Hey, Daniel!“, rief sie da auch schon wieder und kam kichernd auf mich zu. „Mom sagt, du sollst die hier auch noch verteilen.“ Sie hielt mir einen Korb bemalter Ostereier hin. „Aber pass auf, dass du sie beim Weghoppeln nicht verlierst. Oder du auf deinem Schweiß ausrutschst…“ Sie drehte sich auf dem Absatz um und stolzierte wieder zu ihren Freundinnen, mit denen sie dann prustend verschwand. Wahrscheinlich um irgendwelchen Typen hinterher zu schmachten. Und während sie ihren Spaß hatten, durfte ich hier stundenlang Eier und Süßigkeiten an kleine Kinder verteilen. Ich überlegte wirklich, ob ich meiner Schwester nicht auch mal eins anbieten sollte. Immerhin benahm sie sich auch wie eins.

„Du sollst sie doch verteilen und nicht mit ihnen dekorativ in der Gegend herumstehen.“ Meine Mutter kam auf mich zu. Ich funkelte sie böse an, in dem Wissen, dass sie es ja eh nicht sehen konnte. „Schatz, geht es dir nicht gut?“, fragte sie besorgt. Ich verdrehte meine Augen. So langsam hatte ich echt keine Lust mehr, Häschen zu spielen. Ich mochte kleine Kinder und konnte auch gut mit ihnen umgehen, aber nicht in diesem stickigen Kostüm! Genervt drehte ich mich um, ohne weiter auf meine Mutter zu achten, und rannte prompt in jemanden hinein.

Durch die Wucht des Aufpralls gingen wir zu Boden und ich blickte erschrocken in das Gesicht meines Klassenkameraden Max. Mist! Jetzt war ich froh, das Kostüm zu tragen. Da konnte er wenigstens nicht sehen, wie mein Gesicht die Farbe einer Tomate annahm und durch den Hasenpelz konnte er auch meinen schnellen Herzschlag nicht spüren.

„Vorsicht, nicht so stürmisch!“ Er lächelte mich an, natürlich ohne zu wissen, dass ich es war, und mein Herz machte einen Sprung. Ich wurde, wenn es ging, noch röter. Was zur Hölle machte er hier? Hier gab es weder Mädchen, die er aufreißen konnte, noch wirklich Alkohol.

Ich rappelte mich hastig auf und suchte die Ostereier, die aus dem Korb gefallen waren, wieder zusammen. Ja, ich war in ihn verliebt und ja, er war ein Mädchenschwarm. Und somit auch stockhetero. Aber ich hatte mich damit abgefunden, ihn im Unterricht anzustarren und mir vorzustellen, durch seine dunkelbraunen Haare zu fahren und die Konturen seiner Lippen nachzuzeichnen. Dass das bescheuert war, wusste ich selbst, aber was sollte ich machen?

Zu meiner Überraschung kniete er sich neben mich und half mir. Gut, verwunderlich war das nicht, der Gentlemantyp kam bei Mädchen immer gut an und wahrscheinlich dachte er auch, ich wäre eins.

„Ich habe die Frau eben gehört. Ich finde, du machst das gut. Bist ein süßes Häschen.“ Er schenkte mir, oder eben dem Hasen, sein umwerfendes Lächeln und drückte mir den Korb in die Hand. Als ich nicht antwortete, fragte er: „Du redest wohl nicht viel, was?“ Ich schüttelte schnell den Kopf. Wenn ich reden würde, würde er merken, dass ich ein Kerl war und das Weite suchen. Da begnügte ich mich lieber damit, stumm neben ihm zu stehen und sei es auch nur für ein paar Minuten.

„Ich glaube, ich muss dieser Frau mal sagen, dass sie die Richtige für den Job ausgesucht hat. Ich könnte das nicht, den ganzen Tag in einem Hasenkostüm herumlaufen.“ Also dachte er tatsächlich, ich wäre ein Mädchen. Klar, als Typ war es uncool, das Häschen auf einem Kinderfest zu spielen. Ich seufzte lautlos. Am besten, ich vergaß ihn einfach. Also nickte ich ihm noch einmal zu und machte dann endlich das, was ich tun sollte: Eier verteilen.

 

„Na, hast du ‘nen Typen aufgerissen? Ich glaube, die stehen da nicht so drauf, wenn du ihnen gleich deine Eier zeigst…“ Ich fuhr herum. „Mann, Anna! Jetzt halt endlich deine scheiß Klappe und verpiss dich mit deinen scheiß Freunden, sonst sorge ich dafür, dass du die nächsten drei scheiß Monate nicht mehr laufen kannst! Geschweige denn, den Mund aufmachen!“ Ich kochte vor Wut. Gut, meine Wortwahl war nicht gerade einfallsreich gewesen, aber offensichtlich hatte meine Schwester es jetzt auch verstanden, denn ihr Grinsen erlosch. Na endlich! Sie warf mir noch einen letzten undefinierbaren Blick zu und zog ab. Erleichtert atmete ich auf.

 

„Hasi, erzählst du uns eine Geschichte?“ Die Kleinen bettelten schon seit einer Ewigkeit, dass ich ihnen erklären sollte, wie der Osterhase es schaffte, die ganzen Eier zu verstecken. Ich lächelte gutmütig. Sie würden ja eh keine Ruhe geben…

„Na gut, ihr kleinen Quälgeister. Dann setzt euch mal!“ Sie ließen sich ins Gras nieder und sahen mich aus großen treuherzigen Augen an. Ich schmunzelte. Das war es, was ich an kleinen Kindern so mochte, man las ihnen etwas vor oder erzählte ihnen eine Geschichte und sie waren einem sofort verfallen.

„Also“, setzte ich an. „Am Freitag vor Ostern bringt der Osterhase die ganzen Eier in eine große Halle, wo seine Helfer schon warten und dann fleißig die Eier bemalen.“ „Wo kommen denn die ganzen Eier her?“ „Die haben die Hennen in den Tagen davor gelegt. Das sind natürlich ganz viele, denn es gibt ja auch ganz viele Kinder, die alle ein Ei haben wollen.“ „Ich habe sogar zwei bekommen!“, strahlte ein kleiner blonder Lockenkopf. „Psst! Ich will weiter hören!“ Ein Mädchen sah gebannt zu mir. Ich lächelte und fuhr fort.

 

Als ich geendet hatte, war es für einen kurzen Moment still. „Ich will, wenn ich groß bin, auch Osterhase werden.“ „Ich auch!“ „Quatsch, Osterhase kann man doch gar nicht werden. Oder?“ „Naja“ Ich überlegte. „Vielleicht, wenn man es sich ganz doll wünscht… Vielleicht geht es dann.“ Ein Strahlen breitete sich auf dem Gesicht des Mädchens aus.

„Was wünschst du dir denn?“, fragte mich plötzlich der kleine Lockenkopf. „Ich? Keine Ahnung.“ „Bitte! Was ist das, was du dir am meisten wünschst?“ „Am meisten?“ Er nickte kräftig. „Tja, ich glaube, dass der Junge, in den ich verliebt bin, mich endlich so wahrnimmt, wie ich bin…“ „Du bist verknallt?“ „Ja“ „Hast du ihn schon geküsst?“ „Nein, leider nicht.“ Ich grinste. Die waren einfach so niedlich!

„A-Aber, dann bist du doch total traurig, oder?“ „Nein, ich hab doch euch.“ Sie sahen mich mit großen Augen an. „Dann musst du uns jetzt noch eine Geschichte erzählen.“, entschied ein blonder Junge und die anderen nickten zustimmend. Ich würde ihre Logik nie verstehen… „Aber ich hab doch gerade erst eine erzählt…“ „Trotzdem!“ „Gebt ihr mir nicht eine kleine Pause?“ „Nein!“ Und dann stürzten sie sich mit Geschrei auf mich. Mein Protest ging komplett in ihrem Gejohle unter.

 

„Hey, lasst doch mal den armen Osterhasen in Ruhe! Der bekommt ja gar keine Luft mehr.“ Max beugte sich über mich und befreite mich von meinen Kletten. Ich nuschelte ein leises „Danke“, in der Hoffnung, er würde meine Stimme nicht erkennen. Ich schien Glück zu haben. „Kein Problem.“ Er zwinkerte mir zu und ich wurde schon wieder rot. So langsam lernte ich mein Hasenkostüm wirklich zu schätzen.

„Max, weißt du, Hasi würde ganz doll gerne jemanden küssen.“ „Ach, ist das so, ja?“ Er sah mich fragend an. Ich nickte ergeben. „Aber findet ihr das nicht eklig?“ Er wand sich wieder zu den Kleinen. Ratlos sahen sie sich an. Ich grinste. Meine Schwester hatte diese Phase auch durchgemacht und sich immer ein Kissen vor’s Gesicht gehalten, wenn sich zwei Leute im Fernsehen geküsst haben. Doch still und heimlich hatte sie dann doch hervorgelugt und mit großen Augen zugeschaut. Ich seufzte. Da war sie noch niedlich gewesen und kein hormongesteuerter Teenager wie jetzt.

Abwartend blickte ich zu dem wuseligen Haufen vor mir. Ein kleines schwarzhaariges Mädchen meinte schließlich: „Jaa, aber bei euch nicht.“ Diese kindliche Naivität war ein weiterer Grund, warum ich die Kleinen so mochte. Sie mussten nämlich bemerkt haben, dass ich ein Junge war. Und Jungen sollten ja eigentlich Mädchen küssen. Sahen zumindest viele Erwachsene so. Und Max leider auch. Deshalb hatte ich auch mit allem gerechnet, aber nicht mit seinen nächsten Worten. Ach nee, ich erinnerte mich, er dachte ja, ich sei ein Mädchen…

„Also wollt ihr, dass ich euren Hasi hier küsse?“ „Ja!“ riefen sie im Chor. Ich erstarrte. Das würde er doch jetzt nicht wirklich tun, oder? Wie wollte er denn bitte an meinen Mund ran kommen?

„Tja, sieht so aus, als hätten wir keine Wahl.“ Max kam auf mich zu. Mein Atem beschleunigte sich und ich wich instinktiv einen Schritt zurück. Mein Gegenüber legte den Kopf schief. Das sah so niedlich aus! Aber ich wollte ihn nicht küssen. Also schon, aber nicht hier. Zumindest nicht, wenn er dachte, ich sei ein Mädchen. Ich wollte, dass er mich küsste.

„Hey, keine Angst. Wir können doch die Kleinen nicht enttäuschen.“ Ich sah zu den Spatzen hinüber und stellte bestürzt fest, dass sie uns aus großen, erwartungsvollen Augen anblickten. Na super! Wie sollte ich da nein sagen?

Max stand nun genau vor mir. Ich konnte sein Deo riechen und wünschte mir augenblicklich, mich in seine Arme zu kuscheln. Gleichzeitig schlug mein Herz so schnell, dass ich das Gefühl hatte, die ganze Welt würde es hören. Ich bekam Panik. Ich wollte hier weg, wollte das nicht. Aber ich war ja immer noch der fröhlich vor sich hin grinsende Hase.

Scheiß Kostüm! Wenn ich das nicht angehabt hätte, hätte Max erkannt, wer ich war und ich würde jetzt nicht in diesem Schlamassel stecken. Andererseits würde er mich dann auch nicht küssen. Und ich wollte, dass er mich küsste.

Soweit war ich jetzt also schon gesunken, dass ich alles in Kauf nahm, nur um einmal die Lippen meines Schwarms auf meinen zu spüren. Super.

 

 

Max

 

Ich spürte ihre Nervosität. Würde sie Abneigung ausstrahlen, hätte ich es gelassen, aber ich hatte das Gefühl, sie wollte mich küssen. Irgendwie. Andererseits schien sie sich unwohl dabei zu fühlen. Kannte ich sie vielleicht? War sie in mich verliebt? Reagierte sie deshalb so?

Ich schüttete den Kopf. Wenn es so wäre, hätte sie etwas gesagt. Anfangs hatte ich mit dem Gedanken gespielt, dass sie vielleicht stumm sein könnte und deshalb nicht redete. Doch sprechen konnte sie. Einen Moment hatte es sich so angehört, als ob es eine männliche Stimme war, aber das war Quatsch. Welcher Junge würde freiwillig in so einem Kostüm rumrennen? Obwohl es schon ziemlich süß wäre.

Stopp, was dachte ich da? Bei Mädchen war es süß, Jungs in einem Hasenkostüm waren komisch. Genau. Ich atmete tief durch. Ich war hetero. Nichts weiter.

Ich stand genau vor ihr. Sie war etwas kleiner als ich, hatte die perfekte Größe. Ich schmunzelte bei dem Gedanken, dass ich sie unbedingt kennenlernen wollte. Vielleicht kannte ich sie ja sogar schon…

Das Hasenkostüm verdeckte ihr Gesicht und ich verfluchte es dafür. Ich konnte nur zwei haselnussbraune Augen erkennen, die mich scheu ansahen, als sie den Kopf leicht anhob. Ich versank in ihnen und auf einmal gab es nur noch sie und mich. Ich blendete alles um mich herum aus, schaute nur noch in diese wunderschönen Augen, bei denen es sich so anfühlte, als würden sie direkt in meine Seele blicken. Irgendwo hatte ich sie schon mal gesehen, aber mir fiel partout nicht ein, wo.

Ich neigte den Kopf, um sie zu küssen und musste plötzlich lächeln. Wie sollte das bitte gehen? Sie schien sich dieselbe Frage gestellt zu haben, denn ihre Augen musterten mich abwartend. Ich glaubte, einen Hauch von Belustigung darin zu erkennen.

Ich drehte meinen Kopf um fast 90 Grad, damit ich an der großen Hasennase vorbeikam. Sie schloss ihre Augen und ich tat es ihr gleich. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf ihre. Dachte ich zumindest.

„Das ist meine Nase.“, murmelte sie. Erschrocken wich ich ein Stück zurück.

„Sorry, ich glaube so kompliziert habe ich noch nie jemanden geküsst.“ Sie grinste. Diesmal wusste ich es, da ihre Augen leuchteten. Ich hätte schon wieder in ihnen versinken können, wenn die ungeduldige Meute aus Kindern nicht prompt in diesem Moment entschieden hätte, dass ihnen das hier zulange dauerte.

„Wann küsst ihr euch?“, fragte jemand vorsichtig. „Gleich, es ist nur etwas kompliziert…“ Ich grinste. „Achso. Warum?“ Jetzt musste ich wirklich lachen. „Weil hier alles voller Fell ist und ich nicht weiß, wo der Mund ist.“ Die Kleinen begannen zu lachen.

Ich beugte mich wieder zu dem Hasen vor mir und versuchte es erneut. Diesmal klappte es, was nicht zuletzt daran lag, dass sie mir diesmal entgegen kam. Ich wusste es doch, sie wollte mich küssen. Ich grinste in den Kuss hinein und bereute es sofort wieder, denn dadurch hatte ich meinen Lippen ein Stück geöffnet und jetzt ein Teil des Fells im Mund. Trotzdem fühlte es sich unbeschreiblich gut an.

Ihre Lippen waren warm und weich und ich hätte gerne mit der Zunge darüber gestrichen, doch traute ich mich nicht, aus Angst, noch mehr des fusseligen Zeugs in den Mund zu bekommen. So begnügte ich mich damit, vorsichtig meine Lippen gegen ihre zu bewegen und mir zu wünschen, dass es niemals enden würde.

Ich vernahm leises Gekicher und löste mich widerwillig von dem Häschen vor mir. Sie senkte sofort den Kopf, sodass ich ihr nicht erneut in die Augen sehen konnte. Meine Lippen kribbelten immer noch, als ich mich der Gruppe zuwandte und ich hätte den Hasen jetzt am liebsten hinter den nächsten Stand gezerrt und ihn dort bis zur Besinnungslosigkeit geküsst.

Doch sie schien andere Pläne zu haben, denn sobald sich die Kleinen wieder beruhigt hatten, verschwand sie. Ich wollte ihr hinterher laufen, doch mein Vater stellte sich mir in den Weg.

„Max, wir wollen dann gehen. Kommst du mit?“ Er hatte es zwar als Frage gestellt, doch ich wusste, dass ich keine Wahl hatte. Wenn mein Vater etwas wollte, bekam er es. Erstes Familiengesetz. Ich seufzte.

„Ja. Kann ich mich trotzdem noch schnell von jemandem verabschieden?“ Ich bemerkte, wie er zögerte, ehe er mir dann wiederwillig sein Einverständnis gab.

„Aber nur kurz. Wir wollen in zehn Minuten los.“

Ich nickte schnell und machte mich auf die Suche nach meinem kleinen Häschen.

 

Man sollte eigentlich meinen, so ein Hasenkostüm wäre auffällig, doch ich konnte es nirgends entdecken. Der Gedanke, dass sie sich vielleicht schon umgezogen hatte und ich keinen blassen Schimmer hatte, wer sie war, schlich sich in meinen Kopf. Schnell schüttelte ich ihn ab. Nein. Ich würde sie finden. Und wenn ich Glück hatte, auch küssen. Ich lächelte. Sie hatte es mir angetan und ich würde alles dafür geben, sie kennenzulernen.

 

Suchend irrte ich umher. Doch an keinem Stand konnte ich sie entdecken. „Du bist Max, oder?“ Eine Frau sprach mich von der Seite an. Ich hatte sie schon mal irgendwo gesehen. War sie nicht die Mutter von Riko aus meiner Klasse?

„Äh, ja.“ „Freut mich, dich kennenzulernen, Max. Ich bin Nicole, Daniels Mutter.“ Oh, also nicht Riko sondern Daniel. Ja, dass passte. Sie hatten die gleiche Gesichtsform.

„Kann ich dir vielleicht weiterhelfen?“ „Ja, ich suche…“ Konnte ich einfach so nach dem Hasen fragen? kam das nicht etwas komisch? Ach egal. Ich wollte sie endlich kennenlernen, sie richtig küssen, wissen, wer sie war. „Also ich suche…“ Da! Da war sie. Sie verschwand gerade hinter dem großen Essenszelt. Perfekt. „Okay, hat sich erledigt. Es hat mich gefreut, Sie kennengelernt zu haben!“ Eilig lief ich an einer verblüfften Nicole vorbei und folgte dem Hasen hinter das Zelt.

 

 

Daniel

 

Oh Mann, ich hatte ihn geküsst! Ich hatte ihn wirklich geküsst! Und es hatte ihm gefallen. Zumindest wenn ich seine Körpersprache richtig gedeutet hatte. Ich schloss die Augen. Es hatte sich so gut angefühlt, so … richtig. das Fell in meinem Mund hatte zwar etwas gestört, aber ich hatte ihn geküsst!

In die Hände klatschend machte ich einen kleinen Hüpfer. Ja, ich führte mich gerade wie ein Mädchen auf, aber da er ja sowieso dachte, ich wäre eins, durfte ich mich auch so verhalten. Ach… Da hatte ich jetzt wieder eine Steilvorlage für feuchte Träume. Nicht wirklich berauschend, aber andererseits… Doch, irgendwie schon.

 

„Hasi?“ Erschrocken fuhr ich herum. Da stand Max lässig an eine Zeltstange gelehnt und grinste mich an. Oh Gott, wie lange stand er da schon? Ich musste ein total bizarres Bild abgeben. Im Gegensatz zu ihm. Seine Hose hing ihm tief auf den Hüften und gab den Blick auf einen Streifen Haut frei.

Hyperventilierte ich gerade? Nein, das lag bestimmt am Kostüm, es musste am Kostüm liegen.

Meine Augen verschlangen diese winzige Stelle gebräunte Haut geradezu. Ich stellte mir vor, wie meine Hände unter sein T-Shirt glitten, es nach oben schoben, seinen Oberkörper erkundeten. Und wie ich ihn küsste. So richtig. Mit Zunge. Dafür ohne Fell und ohne Kostüm. Und ohne das Missverständnis, dass er dachte, ich wäre ein Mädchen.

„Hey, alles okay?“ Max stand nun direkt vor mir. Wann hatte er den Abstand zwischen uns überwunden? Mein Hirn registrierte, dass er eine Frage gestellt hatte und leitete automatisch an meine Genickmuskulatur nicken weiter. Wann hatte sich das eigentlich in unseren Genen so verankert? Egal wie dreckig es einem ging, auf die Frage, ob es einem gut gehe, nickte man stets. Ebenso wie man immer Gut antwortete, wenn man gefragt wurde, wie’s einem ging.

„Kommst du aus dem Kostüm eigentlich auch wieder raus? Oder musst du den ganzen Tag da drinnen verbringen?“ Tja, was antwortete ich jetzt? Ich entschied mich für die neutrale Möglichkeit und zuckte mit den Achseln. Max lachte. „Du bist ganz schön schüchtern, was?“ Jetzt nickte ich. „Hm, okay. Dann fangen wir mit etwas Einfachem an: Wie heißt du?“ Neugierig sah er mich an. Wollte er nicht etwas Einfaches fragen? Ich konnte ihm gleich aus zwei Gründen nicht antworten. Entweder wüsste er, sobald ich ihm meinen Namen nannte, wer ich war oder ich log ihn an, aber dann würde er an meiner Stimme erkennen, dass ich ein Kerl war. Also auch nicht gut.

Max seufzte resigniert. „Hasi klingt ja auch schön. Aber wie soll ich dich kennenlernen, wenn du mir nie antwortest?“ Er wollte mich kennenlernen? Echt? Mein Herzschlag beschleunigte sich vor Freude, bis mir einfiel, dass er nicht mich, sondern das vermeintliche Mädchen in dem Hasenkostüm meinte. Lief zwar schlussendlich wieder auf mich hinaus, war aber bestimmt nicht das, was er sich vorgestellt hatte.

„Okay, was hältst du davon, wenn du den Kopf des Kostüms absetzt? Es wäre nur fair, denn du kannst mich ja auch sehen.“ Was ich davon hielt, wenn er dann schreiend weglief? Gar nichts! „Ach komm schon! Ich meine, irgendwie hat diese Heimlichtuerei ja was, aber nicht, wenn du mir nicht mal ansatzweise entgegenkommst.“ Bittend sahen mich seine wunderschönen Augen an. Wenn ich nicht bald etwas tat, hatte ich ihn vergrault, weil ich eben nichts getan hatte. Mist.

Ich ballte meine Hände in den riesigen Pfoten des Hasen zu Fäusten. Und da kam mir die Idee, wie ich ihn so lange beschäftigen konnte, bis ich mir einen Fluchtplan zurecht gelegt hatte.

Beschwichtigend hob ich beide Pfoten und ging einen Schritt auf Max zu. Dieser blickte mir erst ungläubig entgegen, doch dann breitete sich ein umwerfendes Lächeln auf seinem Gesicht aus. Ich legte meine Hände auf die aufgemalten Augen des Kostüms. Als Max verwirrt die Stirn runzelte, tat ich das Gleiche nochmal bei ihm. Er schien zu verstehen, was ich von ihm wollte, denn er schloss artig seine Augen. Grinsend nickte ich, bis mir einfiel, dass er das ja jetzt nicht mehr sehen konnte.

Als ich mir sicher war, dass er seine Augen geschlossen halten würde, öffnete ich den Reißverschluss, der den Kopf am Rest des Hasenkörpers befestigte und zog ihn mir über den Kopf. Schützend hielt ich ihn mir vor’s Gesicht und holte einmal tief Luft. Es tat gut, nicht mehr durch die viel zu kleine Mundöffnung atmen zu müssen. Aber was sollte ich machen, wenn Max seine Augen wieder öffnete? Was...

„Kann ich meine Augen wieder aufmachen?“ Hastig legte ich den Kopf auf den Boden und hielt ihm eine meiner Pfoten vor’s Gesicht. Er lächelte und meinte leise: „Okay, ich guck nicht. Versprochen. Auch wenn es mir schwer fällt.“ Ich glaubte ihm. Max war ehrlich.

Langsam verringerte ich den Abstand zwischen uns. Wieder einmal stieg mir sein Duft in die Nase. Er roch so wahnsinnig gut.

Immer darauf bedacht, dass er seine Augen geschlossen hielt, beugte ich meinen Kopf, bis ich seinen Atem an meiner Wange spüren konnte. Er musste meinen ebenso fühlen können, denn er leckte sich erwartungsvoll über die Lippen.

Mein Herz raste und mir wurde wieder viel zu heiß. Nervös sah ich mich um, dann blickte ich zurück in sein wunderschönes Gesicht. Er hatte noch immer seine Augen geschlossen und wartete.

Okay Daniel, du ziehst das jetzt durch. So eine Chance bekommst du nie wieder. Wenn du jetzt kneifst, bereust du das für den Rest deines Lebens. Ich holte noch einmal tief Luft und überbrückte den Abstand zwischen uns.

 

Sanft bewegte ich meine Lippen auf seinen. Sie waren so unglaublich weich! Max verlagerte sein Gewicht und kam mir entgegen. Seine Lippen teilten sich und ich ließ meine Zunge vorsichtig in seinen Mund gleiten. Er seufzte leise auf und ging auf das Spiel meiner Zunge mit ein. Neckend erforschte sie meinen Mundraum und ich verfluchte das Hasenkostüm wieder einmal dafür, dass es so große Pfoten hatte. Denn diese verhinderten, dass ich ihn näher zu mir ziehen konnte.

Aber er schmeckte so gut. Ich hatte keine Ahnung, was es war, aber es machte süchtig!

Ich zuckte zusammen, als sich eine Hand in meinen Nacken legte. Nein! Nein nein nein. Hastig löste ich mich von ihm, presste aber immer noch die Pfote auf seine Augen. Er musste gespürt haben, dass ich keine langen Haare hatte, aber noch konnte er denken, ich wäre ein Mädchen mit einem Kurzhaarschnitt. Ich musste hier weg. Sofort!

Ich schnappte mir den Kopf vom Rasen und sprintete hinter die nächste Zeltecke. Lief weiter bis zum Stand meiner Mutter und holte meine normalen Klamotten. Ich musste aus dem Ding raus. Und zwar schnell.

 

 

Max

 

Wow! Einfach nur wow. Das war gerade der beste Kuss meines Lebens gewesen. So unglaublich gut.

Selbst wenn ich es gewollt hätte, ich hätte meine Augen nicht öffnen können. Ich wollte das Gefühl dieser Lippen vollkommen auskosten. Man konnte nicht von einem Kuss plötzlich verknallt sein, aber wenn doch … dann war ich es. Definitiv.

Aber ich verstand nicht ganz, wieso sie so überstürzt abgehauen war. Ich wollte sie doch nur zu mir heranziehen. Sie hatte es ja auch versucht, war aber wegen der Hasenpfoten gescheitert. hatte sie so panisch reagiert, weil sie kurze Haare hatte? Hatte sie Angst, dass mir das nicht gefallen würde? Es kam nicht auf das Äußere an und selbst wenn, ihr Kusstalent machte alles wieder wett.

 

„Max! Wir wollen los! Wo bleibst du denn?“ Die Stimme meines Vaters brachte mich zurück in die Realität. „Ich komme“, bekam ich irgendwie noch heraus, ehe ich mich immer noch total perplex auf den Weg zu meinen Eltern machte.

„Max? Ist alles in Ordnung?“ Meine Mutter klang besorgt. Mechanisch nickte ich. Ich würde im Moment alles abnicken, alles tun, was man mir sagte. Hauptsache ich konnte dieses Gefühl noch etwas auskosten. In Erinnerung behalten.

Wieso wollte sie nicht, dass ich sie sah? Hatte sie einen Unfall? War sie entstellt? Ich konnte mir einfach keinen Reim auf ihr Verhalten machen. Es war so widersprüchlich.

 

Mein Vater ging voraus zum Auto, während meine Mutter sich noch von einer Freundin verabschiedete. Vollkommen in Gedanken versunken, bemerkte ich die andere Person erst, als ich von hinten gegen sie lief. Erfolglos versuchte ich, nicht hinzufallen. Immerhin landete ich halb auf ihm, sodass mein Sturz zumindest etwas gebremst wurde.

Ein Ächzen erklang unter mir und besorgt sah ich in das Gesicht des Typen, den ich umgerannt hatte. Irgendwie lief ich heute ständig in irgendwelche Leute.

„Daniel?“, fragte ich erstaunt. „Ja, was…?“ Entsetzt blickten mich seine Rehaugen an. Mir war noch nie aufgefallen, dass die so groß waren… „Max, was…?“ „Ich wusste nicht, dass du auch hier bist. Hab dich gar nicht gesehen.“ „Nein, ich…“ Seine Wangen wurden rot. Sah niedlich aus. Irgendwie… „Ich helf nur meiner Mutter beim Abbauen.“ Er senkte die Lider und entfernte sich ein Stück von mir. Der Duft seines Deo umwehte meine Nase, doch ehe ich mich fragen konnte, wo ich es schon mal gerochen hatte, hupte mein Vater und rief uns zur Abfahrt. „Okay, dann sehen wir uns morgen in der Schule. Bis dann!“, verabschiedete ich mich von Daniel, doch dieser nickte nur stumm.

Verwirrt stieg ich ins Auto. Wahrscheinlich hatte mich die viele Sonne etwas schummrig gemacht, ich konnte die ganzen Infos und Eindrücke in meinem Kopf nämlich gerade nicht mehr so wirklich einordnen, geschweige denn verarbeiten.

Nach ein paar Minuten kam dann auch meine Mutter endlich und wir konnten losfahren. Ich wollte nur noch ins Bett und mich in meinem Elend suhlen. Mir war nämlich gerade die Erkenntnis gekommen, dass das Mädchen mich mit dem Kuss nur abgelenkt hatte und ich immer noch keine Ahnung hatte, wer sie eigentlich war.

Als wir den Parkplatz verließen, fuhren wir an Daniels Auto vorbei. Er hievte gerade eine Kiste in den Kofferraum, aus der ein weißes Etwas heraushing. Sah aus wie eine gefaltete Blume. Irgendwie rosig. So wie … ein Hasenschwanz!

Entsetzt drehte ich mich auf meinem Sitz um und sah aus dem Rückfenster. Doch wir waren schon zu weit entfernt, als dass ich noch etwas erkennen könnte. Aber das brauchte ich auch gar nicht. Mit einem Mal wurde mir alles klar. Jetzt wusste ich wieder, wo ich diese haselnussbraunen Rehaugen schon einmal gesehen hatte, woher ich den Deoduft kannte.

 

Die Erkenntnis traf mich wie ein Blitz. Deshalb hatte er nicht auf meine Fragen geantwortet. Deshalb hatte er nicht geredet. Deshalb war er zurückgewichen, als ich seinen Nacken berührt hatte.

Ich war so blind gewesen! Die Stimme hatte wie die eines Jungen geklungen, weil sie von einem Jungen war! Aber der Kuss… War Daniel schwul? War er in mich verliebt? War ich jetzt schwul, weil es mir gefallen hatte?

Was hatte ich gedacht? Es war egal, wie sie aussah, denn sie konnte gut küssen? Tja, war es dann auch egal, dass sie ein er war?

 

Ich rieb mir die Schläfen. Zu viel für einen Tag, viel zu viel.

 

 

Daniel

 

Ich gähnte herzhaft. Wir hatten Chemie, es war also verzeihbar. Außerdem hatte ich die halbe Nacht nicht geschlafen, weil ich immer wieder die Begegnungen mit Max vor meinem inneren Auge abgespielt hatte. Von unserem ersten Zusammenstoß über den Wahnsinnskuss bis hin zu unserer letzten Kollision.

Bei der Erinnerung musste ich grinsen, auch wenn ich in diesem Moment alles andere als glücklich gewesen war. Ich hatte einfach nicht damit gerechnet, ihn nochmal zu sehen und schon gar nicht damit, dass er mich ansprach.

Das hatte zu dem anderen Teil meiner Grübeleien geführt. Konnte er wissen, dass ich der Hase gewesen war? Eigentlich nicht, aber was, wenn doch? Was, wenn er es ahnte?

Ich schielte zu Max hinüber. Hastig drehte dieser seinen Kopf zur Tafel, während seine Wangen von einem leichten Rotschimmer überzogen wurden. Hatte er mich etwa beobachtet? Aber warum? Wusste er es doch? Diese Unsicherheit machte mich wahnsinnig.

 

Seufzend versuchte ich, mich wieder auf den Unterricht zu konzentrieren. Grübeln würde mich eh nicht weiterbringen, da konnte ich auch was Sinnvolles machen. Sofern man Chemie als solches bezeichnen konnte.

Immerhin war es die letzte Stunde und heute war erstens Freitag und zweitens am Nachmittag kein Osterfest, bei dem ich dazu verdonnert war, Häschen zu spielen. Also nur Sonne, Eis und gute Musik. Vielleicht konnte ich auch noch eine kleine Runde mit dem Rad drehen. Morgen wollte ich eh eine Tour fahren und dann irgendwo zelten. Das Wetter war einfach traumhaft.

 

Die Schulglocke läutete und ich sprang erleichtert auf. Ich hatte von der Stunde praktisch nichts mitbekommen, aber egal. Jetzt wollte ich nur noch hier raus.

„Daniel?“ Diese Stimme würde ich unter tausenden wiedererkennen. Ein angenehmer Schauder durchlief mich. Aber was wollte ausgerechnet Max von mir?

Fragend drehte ich mich zu ihm um. Er biss sich nervös auf die Lippe. Bei dem Anblick musste ich sofort wieder an gestern denken. Es sah so niedlich aus, wenn er das tat.

„Kann ich … kurz mit dir reden?“ „Ähm, klar.“ Ein mulmiges Gefühl beschlich mich. Max redete sonst nie mit mir. Zumindest nicht wirklich. Und auf jeden Fall zog er mich dafür nicht in einen leeren Klassenraum!

„Also… Daniel, ich … ich … wollte mit dir reden.“ Ja, soweit waren wir schon mal. Er war doch sonst nicht so unsicher. Warum dann plötzlich jetzt?

Max holte tief Luft und sah mir direkt in die Augen. Sie waren so klar... Mein Blick wanderte weiter zu seinen Lippen. Wie gerne hätte ich sie jetzt geküsst. „Warum hast du nichts gesagt?“ Verwirrt sah ich ihn an. „Was hab ich nicht gesagt?“ Er seufzte. „Du weißt, was ich meine.“ Nein, irgendwie tat ich das nicht. Aber er klang so, als sollte ich es wissen. „Nein, sorry.“

Er kam näher. „Gestern. Auf dem Fest.“ Ich wurde rot. Hatte er es doch herausgefunden? Aber wie? Eigentlich konnte er doch sonst nur unseren Zusammenstoß am Auto meinen…

„Äh, ‘tschuldigung, dass ich in dich reingelaufen bin?“ Verdutzt blickte er mich an. Okay, also wollte er das dann schon mal nicht hören. „Daniel“ Seine Stimme klang verzweifelt. „Bitte, mach es mir nicht noch schwerer.“ „Dann sag mir, was du wissen willst.“ „Ich meine den Hasen.“ Mist, also wusste er es doch.

„Ich … weiß nicht, … was du meinst.“ „Du warst der Hase, oder? Du hast in dem verfluchten Kostüm gesteckt.“ Seine Stimme klang nicht wütend. Eher … hoffend?

„Ja“ Ich seufzte. „Ja, ich war das Häschen.“ Unsicher sah ich ihn an. Würde er mir jetzt eine scheuern? Schreiend wegrennen? Mich beschimpfen?

„Ich hab’s geahnt.“ Max atmete tief durch. „Okay, also… Ich hab nachgedacht.“ Oh, super! Und was hieß das jetzt? „Es ist egal, dass du ein Typ bis, wenn es egal ist, wie sie aussieht. Und es ist egal, wie sie aussiehst.“ Okay, jetzt war ich verwirrt. Es war egal, wie sie aussah? Wer war jetzt sie? Und was hatte ich damit zu tun?

Max schien selbst aufzugehen, dass ich kein Wort von dem was er sagte verstand, denn er runzelte die Stirn und schüttelte leicht den Kopf. „Also, was ich meine, ist…“ Er trat näher an mich heran und ich hätte jetzt mit allem gerechnet, aber ganz sicher nicht damit, dass er mich küsste. Warte. Er küsste mich? Mitten in der Schule? Er mich? Auf den Mund? Aber ich hatte doch gar kein Kostüm an, ich war ein Kerl!

„Hey, hör auf zu denken. Entspann dich.“, murmelte Max an meine Lippen. Das sagte er so leicht. Mein Herz schlug mir gerade bis zum Hals und meine Gefühle fuhren Achterbahn. Seit Jahren hatte ich auf diesen Moment gewartet. Und jetzt war er da. Kein störendes Hasenkostüm, kein fusseliges Fell im Mund. Nur er und ich.

Ich legte mein Hände auf seine Hüfte und zog in näher an mich heran. Er schlang ebenfalls seine Arme um meinen Hals und drückte sich an mich.

Es fühlte sich so gut an. So richtig. Unbeschreiblich.

 

Leise seufzend löste ich mich von ihm und nahm sein Gesicht in meine Hände.

„Ich liebe dich.“, flüsterte ich. „Bei unserem Wahrheit-oder-Pflicht-Kuss in der Achten ist es mir klar geworden.“ Sanft legte ich meine Lippen wieder auf seine. „Ich liebe dich.“

 

 

 

 

 

 

 

 

Max begleitete mich auf der Fahrradtour. Zusammen fuhren wir an einen abgelegenen See, um dort zu zelten. Es war das schönste Wochenende meines Lebens. Lagerfeuer mit Kuscheleinlagen und ausgiebige Badeausflüge waren nur ein Teil des Ganzen. Wir hatten jede Menge Spaß zusammen und mittlerweile wusste ich auch, was es mit der Es-ist-egal-wie-sie-aussieht-Geschichte auf sich hatte und welche Rolle ich dabei spielte.

Wir waren meiner Mutter mittlerweile beide dankbar, dass sie mich an jenem Tag dazu gezwungen hatte, in das Kostüm zu steigen.

 

Wir überstürzten nichts, probierten aus. Und stellten fest, dass es passte.

Impressum

Texte: alle Rechte liegen bei mir
Bildmaterialien: http://archzine.de/dekoration/schone-tierbilder-teil-2-mehr-inspiration-fur-ihr-zu-hause/
Lektorat: hdgdl, meine abffiuazubiae! (oder so ähnlich^^) ah, genau: abffiuazewp - ich hab's! xD
Tag der Veröffentlichung: 11.04.2015

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für BlackSheepi, die immer für mich da ist, auch wenn es ihr total dreckig geht und ich nur Scheiße von mir gebe. Für dich, weil du die aller beste Freundin bist, die man sich nur wünschen kann. Ich hab dich megadoll lieb und könnte dich grad knuddel, weil du Lelemo^^ auch noch machst, obwohl du eigentlich besseres, oder sagen wir schulisch besseres, zu tun hättest. :D Danke!!!! ♥

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