Frei
Heute schlägt sie wieder zu.
Mutterliebe. Mutters Hiebe.
Und ich frage mich, wozu
bin ich auf der Welt geblieben.
Bin ich anders? Bin ich schlecht,
Wenn sie mich verstößt, verdrängt?
Gott, sag mir, ist es gerecht?
Vater Staat, wo bleibt mein Recht?
Väter kamen, Väter gingen,
doch sie blieb, sie blieb und schlug
meine Seele, meinen Körper.
Heile Kindheit – Lug und Trug.
Und die Schmerzen werden größer,
tiefer, stärker fließt das Blut.
Keine bunten, schönen Schlösser.
Ritzen, fühlen, Blut folgt Wut.
Ich will weg, mich nicht mehr quälen,
Drogen sind mein bester Freund.
Sie sind da und sie genügen,
lieben mich und bleiben treu.
Ausgegrenzt von jeder Liebe.
Was ist Leben bitte wert?
Ich entfliehe bald dem Kummer,
hebe bald Justitias Schwert.
Sonne grüßt mich heute fröhlich
und umarmt mich muttergleich.
Heut beginnt ein neues Leben
Ich bin 18, ich bin frei.
Tag der Veröffentlichung: 29.06.2014
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