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Einen Vorsprung im Leben hat, wer da anpackt, wo die anderen erst einmal reden. Das ist mein Lebensmotto. Gott weiß, es war nicht immer leicht für mich. Er hat mich vielen Prüfungen unterzogen, mich durch zahlreiche Krisen und Niederlagen wachsen lassen, sodass ich heute dieses hier schreiben kann. Damals, in meiner Jugend, blieb mir eine sportliche Laufbahn verwehrt. Mein schwacher Rücken ließ mich im Stich. Wenn ich heute daran denke, schmerzt es mich und doch sehe ich einen Sinn in dieser Schicksalfügung. Ohne diese Behinderung hätte ich mich nicht in dem Maße, das nötig war, meiner großen Lebensaufgabe widmen können. Enttäuschung ist nur eine kurzfristige Bürde. Sie spornte mich an, mehr zu machen, stärker zu sein und letztendlich diese Welt ein Stück weit sicherer zu machen. Viele Unruheherde und Probleme müssen noch gelöscht und gelöst werden, der Kommunismus ist eine wachsende Gefahr, doch ich weiß, dass mein Land und ich, mit Gottes Hilfe, alles schaffen werden. Das Rote Telefon ist ein richtiger Schritt, zu einer besseren uns sichereren Welt.
Als erster Katholik, der das höchste politische Amt dieses Planeten bekleidet, will ich Demokratie walten lassen, da wo menschliche Schwäche und unmenschliche Angst regieren. Es war immer mein Ziel, Gerechtigkeit und Frieden zu schaffen. Als Soldat erlebte ich hautnah, was Krieg bedeutet, doch ich bereue nicht, diese Erfahrung gemacht zu haben. Als bei den Salomonen unser U-Boot angegriffen wurde und ich nachts, bei Kälte und Wind um mein Leben schwamm, wurde mir das Glück zuteil, das Leben meines Kameraden zu retten. Das hat mir gezeigt, dass Wille und Entschlossenheit alles besiegen kann. Der Mensch ist ein Tier mit animalischen Kräften und einen hohen Grad an Potential, von dem nur wenige wissen. Dieses Potential wird in extremen Situationen sichtbar. Nur endet unsere – die menschliche – Macht, wenn Schicksal ins Spiel kommt. Mir war es nicht vergönnt, meinen Bruder, Joseph, zu retten, der 1944, über dem Ärmelkanal sein Leben ließ. Dies alles schreibe ich nicht als Rechtfertigung oder Entschuldigung für mein Vorhaben, es ist einfach nur meine letzte Erklärung zu einer Tat, die ich als alternativlos und deswegen unumgänglich sehe. Ich, als politische Person, stehe dem im Wege, was mir am wichtigsten ist – dem Weltfrieden. Der Kalte Krieg und zahlreiche andere Konflikte bedrohen das Fortbestehen der Menschheit. Mir ist es gelungen, mit Personen, die ich hier nicht nennen kann, einen Kompromiss zu gestalten, von dessen Wirkung ich überzeugt bin. Er wird diese Welt retten. Ich war stets ein Mann der Tat und werde auch jetzt das Richtige tun, auch wenn es mich das Leben kostet. Morgen, am 23 November 1963, um 12:30, wird sich ein Attentat ereignen. Bei diesem werde ich erschossen. Der Täter wird einige Tage später liquidiert, sodass er keine Informationen weiter geben kann. In die Geschichte werde ich wohl als der ermordete Präsident eingehen und nicht als derjenige, der diese Welt gerettet hat. Ich möchte mich bei meiner Familie entschuldigen, bei meinen Freunden und politischen Mitstreitern. Vielleicht wird die Welt eines Tages die wahren Hintergründe erfahren, dieser Brief soll als Beweis dienen.

Washington, D.C./USA, den 22.11.1963

John Fitzgerald Kennedy, 35er Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika

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Tag der Veröffentlichung: 20.04.2012

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