Bäume der Erkenntnis
Robert konnte es kaum glauben, als er keuchend auf die kleine Waldlichtung trat. Nicht nur die Wegbeschreibung hatte gestimmt, auch jeder einzelne Fels der komplizierten Formation lag genauso vor ihm, wie er selbst es noch in Erinnerung hatte.
Das saftige Grün der Wiese, in deren Mitte sich das Gestein zu einem mehrere Meter hohen Turm aufwölbte, ließ dessen Grau düster und unwirklich erscheinen.
Das Vogelgezwitscher war verstummt und die leichten Nebelschwaden, die um die Formation krochen gaben der, im ohnehin getrübten Tageslicht liegenden, Szenerie einen unheimlichen Rahmen.
Nun machte sich Robert das erste Mal Gedanken darüber, ob es wirklich klug gewesen war auf die Worte des Alten zu hören und hier her zu kommen. Er merkte wie leichte Nervosität in ihm hochstieg und seine Handflächen feucht zu werden begannen.
Noch vor drei Tagen hätte sich Robert nicht träumen lassen, eine solche Expedition auf sich zu nehmen.
Dem Trip war eine heftige Diskussion mit seiner Frau vorangegangen, der er erzählt hatte, dass er einige Tage geschäftlich verreisen müsse. Es war als hätte sie gemerkt, dass es sich dabei um eine fadenscheinige Ausrede handelte. Noch nie zuvor hatte sie ihn mit so vielen Fragen gelöchert und versucht zu überreden bei ihr in New Hampshire zu bleiben.
Als Vertreter eines großen Keramikkonzerns, der Forschungsaufträge von ESA und NASA erhalten hatte war Robert viel auf Reisen und seine Frau, Eve hatte sich damit abgefunden. Umso seltsamer war es, dass sie diesmal versucht hatte, ihn von der Reise abzuhalten.
Es war Robert nicht leicht gefallen, ihr den Bären aufzubinden, aber hätte er ihr die Wahrheit gesagt, worum es bei seinem ,,Ausflug" ging, hätte sie ihn für verrückt erklären lassen und die Scheidung eingereicht. So aber gingen ihr irgendwann die Argumente aus sie fand sich mit der Tatsache ab, dass er auf jeden Fall abreisen würde.
Kurz hatte Robert daran gedacht, ob seine Frau eine düstere Vorahnung habe, tat dies jedoch damit ab, dass sie wahrscheinlich befürchtete, dass er diese ,,Geschäftsreise" ausnutze um fremd zu gehen. Er war froh, dass sie nicht damit angefangen hatte, ihn mit derartigen Vorwürfen zu konfrontieren. Nicht, dass er diese Befürchtung auf die leichte Schulter nahm, aber das Gegenteil würde er ihr beweisen, sobald er zurück sein würde.
Robert wischte sich die Handflächen in die Hosenbeine seiner Jeans und ging langsam auf die Felsen zu. Eine leichte Brise kam auf und verursachte ein unheimliches Heulen als sie die schmalen Felsspalten streifte, das an das weinen eines Kindes erinnerte.
Erschrocken stoppte Robert. Wurden diese Laute tatsächlich nur vom Wind verursacht? Oder gab es tatsächlich diese Dämonen, die ihn davon abhalten wollten sein Ziel zu erreichen?
Nun bekam er es mit der Angst zu tun. Einerseits glaubte er an solchen Humbug nicht, andererseits. . . er war ja hier! Warum war er eigentlich hier?
Verdammt, diese Frage hätte er sich früher stellen sollen.
Die Wegbeschreibung hatte gestimmt, die Waldlichtung mit der Felsformation existierte und nun noch das unheimliche Heulen...
Robert war kein Held. Im Gegenteil! Er achtete stets darauf auf der ,,sicheren Seite" im Leben zu stehen. Für ihn war es jedes Mal eine Mutprobe, in ein Flugzeug zu steigen, was in seinem Job oft vorkam.
Etwas so unvernünftiges wie jetzt hatte er noch nie getan.
Der Alte war schuld. Er hatte ihn zu dieser Reise überredet.
***
Als er vor drei Tagen, nach einem eher geruhsamen Arbeitstag, das kleine Pub in der Nähe von Eastlight betrat, konnte er nicht ahnen, was ihn erwarten würde. Robert hatte an der Bar Platz genommen und entspannt an seinem Ale genippt, als ihn jemand von hinten die Hand auf die Schulter legte.
,,Entschuldigung Sir, ist der Hocker noch frei?"
Robert drehte sich um und blickte in ein zerfurchtes, von ungleichmäßig langen, weißen Bartstoppeln übersätes Gesicht. Die buschigen Augenbrauen saßen knapp über den schwarzen Pupillen, die ihn stechend anblickten. Dabei deutete der Mann mit seiner ledrigen Hand auf den Hocker neben ihm. Er dachte unwillkürlich an einen alten Seebären, der Landurlaub hatte, was natürlich Unsinn war, hier im Landesinneren.
Robert hatte ihm den Platz angeboten und die beiden waren bald ins Gespräch gekommen.
So falsch wie er gedacht hatte, war Robert nicht gelegen. Der Alte war früher tatsächlich zur See gefahren, allerdings war das schon einige Jahre her.
Robert blieb an diesem Abend länger als er vorgehabt hatte. Es war recht unterhaltsam, sich die Geschichten des Mannes anzuhören, der offensichtlich schon einiges erlebt hatte und so verflog die Zeit ohne, dass es Robert aufgefallen war.
Als er irgendwann auf die Uhr geblickt hatte, hätte ihn beinahe der Schlag getroffen. Hastig hatte er den letzten Schluck aus seinem Glas genommen und wollte sich von dem Alten, dessen Namen er seltsamerweise bis heute nicht wusste, verabschieden, als dieser ihm am Ärmel gepackt hatte.
„Junge, da ist noch etwas..."
Robert war über den eisernen Griff, den er dem alten Raubein nicht mehr zugetraut hätte, erschrocken.
Anschließend hatte er die unglaubwürdigste und zugleich faszinierendste Geschichte seines Lebens gehört.
***
Umkehren, hämmerte es in Roberts Kopf. Nichts ist das hier wert. Die Neugier hatte ihn überhaupt so weit getrieben. Dies hier entsprach nicht seinem Naturell.
Obwohl..., eigentlich trennten ihn nur noch wenige Schritte von der Offenbarung. Immerhin hatte er nicht nur seine Frau deswegen belogen und sich unbezahlten Urlaub genommen, vielmehr war er über seinen Schatten gesprungen um hierher zu gelangen. Er hatte allein, ohne einen Führer, in einem fernen Land einen mehrstündigen Marsch auf sich genommen, nur auf die Wegbeschreibung eines alten Mannes hin, den er nicht einmal kannte. Nur ein paar Schritte, die vielleicht sein ganzes Leben verändern würden.
Er musste eine Entscheidung fällen und zwar schnell.
In Ordnung, trotz der Panik, die Robert langsam aber sicher in sich aufsteigen spürte,
entschied er sich, zu Ende zu bringen was er begonnen hatte.
Langsam, fast schleichend machte er ein paar weitere Schritte auf den Fels zu. Der Wind begann stärker zu wehen und das Heulen nahm an Intensität zu. Nun stand er genau in der Mitte, zwischen Fels und Waldrand. Inzwischen glänzte auch der Schweiß auf seiner Stirn und er fühlte wie die Kleidung an seinem Körper klebte.
Plötzlich zuckte Robert zusammen und blickte sich erschrocken um. Er hatte mit einem Mal das Gefühl, als ob er nicht allein wäre. Irgendetwas beobachtete ihn.
Robert fühlte wie sich ein kalter Schauer seinen Weg vom Rücken über sein Genick zu seiner Kopfhaut suchte, wo sich ihm kaum merklich die Haare aufstellten.
***
„Es wird dich einiges an Überwindung kosten, dennoch weiß ich, dass du den Weg antreten wirst.“
Robert blickte sein Gegenüber verdutzt an.
„Entschuldigung, aber wovon reden sie eigentlich?“
„Von einer Macht, die jenseits deiner Vorstellungskraft liegt und die ich bereit bin, mit dir zu teilen.“
Robert hatte geglaubt, dass der Alte einiges zu viel getrunken hatte und nun begann wirres Zeug von sich zu geben.
„Nicht böse sein“, lallte Robert, bereits leicht beschwipst, „aber ich muss in die Federn. Ich bin ohnehin länger geblieben, als ich es vorhatte.“
„Fünf Minuten noch und ich schwöre, du wirst es nicht bereuen. Nur fünf Minuten deiner Zeit.“
Noch einmal blickte Robert etwas nervös auf seine Armbanduhr und der Alkohol forderte, dass es einen Moment dauerte, bis er die Zeiger richtig deuten konnte.
Was soll’s, hatte Robert gedacht. Ich bin ohnehin schon spät dran.
„Hast du dir schon mal gewünscht, die Lottoergebnisse im Vorhinein zu kennen?“, grinste der Alte.
Robert lächelte zurück. „Wer wünscht sich das nicht?“
„Möchtest du wissen wer J.F.K. wirklich ermordete, ob Elvis noch lebt oder warum die Dinosaurier tatsächlich ausgestorben sind?“
„Lee Harvey Oswald, Elvis ist tot und die Dinos haben einen Meteoriteneinschlag nicht überlebt.
Ich glaube nicht, dass sich bis heute daran etwas geändert hat.“
Der Alte stieß ein heiseres Lachen aus, dem ein kurzer Hustenanfall folgte.
„Nichts davon ist war. Ich weiß es und ich weiß noch viel mehr.“
Robert verzog sein Lächeln zu einem ungläubigen Grinsen.
„Und was ist die Wahrheit?“
„Die darf ich dir nicht verraten. Doch ich kann dir die Möglichkeit geben, selbst dieses Wissen zu erlangen.“
Jetzt musste Robert lachen.
„Selbst wenn ich ihnen abnehme, dass sie solche Dinge wissen, warum sollten sie gerade mir das gleiche Wissen zukommen lassen?“
„Alles was ich jetzt sage, hört sich seltsam an, ist jedoch die Wahrheit. Es gibt einen Ort in Rumänien, der dich erleuchten und dir das Wissen, das auch ich besitze, angedeihen lassen kann. Auch ich habe diesen Platz in den rumänischen Wäldern vor langer Zeit beschritten um eine Gabe zu erlangen, die nur Gott selbst vorbehalten ist.“
Robert hörte zwar zu, glaubte jedoch kein Wort, von dem was der Alte von sich gab.
„Ich bin Allwissend. Und du wirst es auch sein.“
„O.K. Sir, ich habe ihnen zugehört, aber jetzt muss ich wirklich gehen.“
Abermals wollte Robert sich erheben. Der Alte war ihm nun doch etwas zu seltsam geworden. Für Robert mutete es an, als ob er einer Irrenanstalt entlaufen sei. Das traf es wohl am ehesten. Wahrscheinlich waren seine Geschichten, die er zuvor erzählt hatte reines Seemannsgarn, sofern der Alte je zur See gefahren war.
Der Alte packte Robert abermals am Handgelenk und noch ehe er etwas sagen konnte durchfuhr es ihn wie ein Blitz. Eine unnatürliche Wärme durchfloss seinen Arm, den der Alte fest hielt und schien mitten in seinem Gehirn zu explodieren. Für einen Moment verlor Robert die Besinnung. Es war wie ein Stromschlag. Als ihn der Alte wieder losließ zitterte Robert am ganzen Körper.
„Mehr werde ich dir an Beweisen nicht zukommen lassen. Aber es wird reichen.“, sagte der Alte, und nahm einen Schluck Ale, als sei nichts geschehen.
***
Es war ein Keuchen und Hecheln, das merklich anschwoll und lauter wurde. Es schien von überall her zu kommen. Gehetzt drehte sich Robert um. Nichts. Ein unnatürliches Fauchen und Würgen gesellte sich zu den abartigen Geräuschen. Abermals fuhr Robert herum. Wieder nichts. Was immer diese unheimlichen Geräusche verursachte, musste sich in unmittelbarer Nähe befinden. Robert sputete sich nun, die Mitte der Lichtung zu erreichen. Je näher er sich dem Fels in der Mitte näherte, umso lauter, hysterischer und aggressiver wurden die Stimmen, die nun in schrillem Ton über die Lichtung fegten.
Robert hatte die Mitte der Waldlichtung erreicht, als er die abscheulichen Verursacher dieser unnatürlichen Geräusche entdeckte. Er erstarrte beim Anblick dieser grausigen Wesen.
Das Blut wich aus seinem Gesicht und ungläubig blickte er auf diese unfassbaren Gestalten hoch oben über der Lichtung.
Als hätte man ihnen Arme und Beine ausgerenkt und auf den Rücken gebunden, hingen sie in den Baumwipfeln. Es waren ausgemergelte, kalkweiße Körper. Bei genauerem Hinsehen erkannte Robert, dass sie an den Handgelenken und den Knöcheln der nicht vorhandenen Hände und Füße mit den Bäumen verwachsen waren. Ihre dämonischen Fratzen hatten nichts Menschliches an sich. Die Augen lagen tief in den Höhlen und blickten mit dem Weiß der Augäpfel in seine Richtung. Dabei verrenkten sich ihre Körper, als wollten sie sich vom Stamm losreißen um auf Robert zuzustürmen. Aus ihren Mäulern hing etwas graues, das an eine in Fetzen gerissene Zunge erinnerte.
Angewidert und von ohnmächtiger Angst erfüllt die ihm jederzeit die Besinnung zu rauben drohte drehte sich Robert dem Fels zu.
***
Es war wie eine Erleuchtung. Robert hatte sich den Schweiß von der Stirn gewischt und sich nochmals in den Stuhl fallen lassen. Das Schwindelgefühl, das er nun verspürt hatte, rührte nicht vom Alkohol. Im Gegenteil, es war ihm, als ob der berauschende Dunst aus seinem Gehirn verschwunden oder vielmehr einer Erinnerung gewichen war.
„Nun, darf ich zu Ende erzählen?“, grinste ihm sein Gegenüber wieder an.
„Ich... ich.. „, Robert konnte kaum glauben, was er nun sagte,“....weiß wo sie waren. Ich hab’s gesehen.“
„Die Felsformation in der Mitte der Lichtung musst du erreichen.“
„Wie haben sie das gemacht... ich meine...“
„Hör gut zu.“, der Alte hatte sich über den Tisch gelehnt. „Es gibt nur wenige, denen dieses Wunder zu Teil wurde. Wenn du den beschwerlichen Weg auf dich nimmst und diesen Fels berührst, wirst du eine Gabe besitzen, die dich vom Rest der Menschheit abhebt, die dich Dinge sehen und wissen lassen wird, die du dir in deinen kühnsten Träumen nicht erhofft hast. Eine Gabe die dein Leben verändern wird.“
Robert versuchte seine Gedanken zu sortieren und den Worten des Alten zu folgen. Noch immer waren da diese Bilder in seinem Kopf, von einem Fels umhüllt von leichten Nebelschwaden. Einer Männerhand die den Fels berührte und aus deren Poren anschließend dunkelrotes Blut quoll. Irgendwie wusste Robert, dass es sich dabei um die Hand des Alten gehandelt hatte.
„Wa.. warum ich?“, fragte Robert mit heiserer Stimme?
„Da ist noch eine Frage, die dir nicht aus dem Kopf geht!“
Er blickte den Alten verdutzt an. Der Alte hatte Recht. Da war noch eine Frage.
Trotz des Erlebten sträubte sich Roberts Bewusstsein noch immer dagegen die Geschichte zu glauben. Seine Gedanken versuchten das Erlebte zu verarbeiten und für all das, eine logische Erklärung zu finden.
„Solltest du die Felsformation erreichen und die Gabe empfangen, so wirst du dein Wissen nicht weitergeben können, was auch der Grund ist, warum ich dir keine Antworten auf die Fragen geben kann. Das heißt, du kannst keine Voraussagen machen oder gar bestehende Theorien über das Universum, die Geschichte, den Glauben und das Leben wie wir es kennen widerlegen oder ergänzen. Das Wissen wird alleine dir zuteil.
Abgesehen davon wirst du ein biblisches Alter erreichen. Mehr kann ich dir leider nicht dazu sagen.
Und nun deine Frage dazu...“, mit einem breiten Lächeln bleckte der Alte seine gelben Zähne.
„Gibt es einen Haken bei der Geschichte?“, hörte sich Robert sagen, obwohl er dies mehr als Reaktion ansah, denn als bewusst ausgesprochen. Er hatte soeben die Frage auf eine bereits gegebene Antwort gestellt. Er senkte seinen Kopf und blickte auf seine Hände, die er zitternd auf den Tisch gelegt und die Finger ineinander verschränkt hatte.
Robert gab es auf, eine vernünftige Antwort für das Erlebte zu suchen. Es musste anscheinend stimmen, was ihm der Alte erzählt hatte.
Es dauerte einige Sekunden bis er sich mit diesem Gedanken angefreundet hatte und das schien sein Gegenüber zu wissen, denn er ließ ihm die Zeit.
Noch immer bleich im Gesicht, jedoch einigermaßen klar denkend hob Robert sein Haupt wieder. Er blickte den Alten ins Gesicht und seine Augen begannen neugierig zu funkeln.
„Was erwartet mich?“
***
Robert fühlte den Zorn und die Wut der Geschöpfe in seinem Rücken, die ihm alleine galt. Das unheimliche Hecheln und Kreischen im Nacken hob Robert zögerlich seine zitternde rechte Hand, um sie auf den Fels vor ihm zu pressen. Gleich würde er die Gabe empfangen. Gleich würde er die Antworten auf all seine Fragen erhalten und eine Macht erlangen, die nur Gott selbst vorbehalten war.
Das Grauen, das ihn gepackt hatte, drängte ihn jedoch instinktiv zur Flucht. Die Furcht vor dem Unbegreiflichen, das er soeben erlebte und das ihm bevorstand begann seinen Verstand aussetzen zu lassen. Vor Roberts Augen begannen gleißende gelbe Punkte zu tanzen die eine bevorstehende, unabwendbare Ohnmacht ankündigten.
Wie von Sinnen rissen und zerrten die Kreaturen hoch über der Lichtung an den Stämmen der Bäume. Pechschwarzes Blut quoll manchen aus den verzerrten Mäulern während die weißen Augäpfel weit aus ihren Höhlen traten. Wie Epileptiker konnten sie es offensichtlich nicht kontrollieren und manche bissen sich selbst die Zungen ab.
Mit der letzten Kraft bewussten Willens drückte Robert seine Handfläche gegen den kalten Stein.
Ein letztes ohrenbetäubendes, wimmerndes Aufheulen erfüllte die Lichtung bevor es totenstill wurde. Kein Lüftchen wehte mehr über die Lichtung. Wie Marionetten, denen man die Schnüre gekappt hatte hingen die entstellten Wesen im Geäst der Bäume. Lediglich das schwarze Blut, das einigen noch über die zerfetzen Zungen lief und dumpf auf den Waldboden tropfte durchbrach in unregelmäßigen Abständen die absolute Stille. Eine Stille, die nur einen kurzen Augenblick anhalten sollte bevor sie von einem markerschütternden Schrei durchbrochen wurde.
Robert brauchte einen Sekundenbruchteil bevor er bemerkte, dass er selbst es war der diesen unmenschlichen Schrei ausstieß.
Der kalte Stein schien urplötzlich glühend heiß und verschmolz mit der auf ihm ruhenden Handfläche. Ein unglaublicher Schmerz raste von Roberts Hand über seine Schulter in seinen Körper. Es fühlte sich an als würden seine Eingeweide mit Salzsäure übergossen. Von unmenschlichen Krämpfen geschüttelt sackte er zu Boden. Blut quoll aus all seinen Poren, durchtränkte das Gewand und färbte Roberts Körper innerhalb von Sekunden dunkelrot. Obwohl jeder andere Mensch an diesen Schmerzen zugrunde gegangen wäre, verlor Robert nur langsam sein Bewusstsein, bis sein Körper leblos und verrenkt, die Augen abartig verdreht in einer Lache seines eigenen Blutes liegen blieb und dabei aussah als wäre ihm bei lebendigem Leib die Haut abgeschält worden.
Erst jetzt gab der Fels wieder seine Hand frei, wobei es sich nur noch um einen verdrehten Fleischklumpen handelte.
***
Zuerst war da nur eine tief schwarze Dunkelheit. Keine Idee, kein Gefühl. Das Unvermögen des Bewusstseins. Dann ein heller Blitz, dem wieder eine lange Phase der Düsternis folgte bevor ein weiterer Blitz die Finsternis durchbrach. Immer häufiger durchzuckten Gedankenblitze sein Gehirn. Neue Zellverbindungen wurden geschaffen und Teile des Zerebrums aktiviert, die bei jedem anderen brach lagen.
Eine mittelalterliche Hochzeit... ein Stern mutiert zur Supernova... jemand wird geschichtlich relevant getötet... grün wird zu grau... und weitere Milliarden Bilder arrangieren sich in zunehmender Geschwindigkeit scheinbar wahllos zu einer Collage des Wissens.
Jede Gehirnzelle kommunizierte auf direkte Weise mit jeder Anderen und selbst die letzte Hirnwindung wurde schließlich vollends genutzt. Alles erstrahlte im gleißendem Strom der wissentlichen Unordnung. Fast schmerzhaft, als würden die Gehirnhaut zu brennen beginnen wurden Informationen unverarbeitet abgelegt. Wie bei einer Überladung fiel das gesamte Gedankenschema plötzlich in sich zusammen. Implodierte sozusagen, gefolgt vom "Nichts".
Kein Gedanke - keine Zeit - kein Gefühl. Einfach "Nichts". Menschen ist es nicht möglich dieses "Nichts" zu begreifen. Menschen verbinden mit dem "Nichts" Dunkelheit, Langeweile und möglicherweise das Gefühl des alleine seins. Doch mit dem hatte es nicht im geringsten zu tun. Das "Nichts" war heilend. Die Vorbereitung auf ein neues Leben. Jeder berührt es, bevor er die Erdenwelt betritt. Im "Nichts" befindet sich alles, was der Mensch auf seiner Reise durch das zukünftige Leben mit sich nehmen darf und kann.
Doch hier war es anders. Das "Nichts" brachte nur Ordnung in ein Chaos bevor ein episches Gedankenblitzgewitter es auslöschte. Das "Nichts" wich dem ersten Ansatz von Bewusstsein.
Ordnung. Alles ergab plötzlich einen Sinn. Zeit war wieder greifbar und verständlich.
Die Person die einst Robert war, war wieder in der Realität angekommen oder das was Menschen darunter verstehen. Wie ein kleines Kind das Gehen lernt begann er mit seinen Gedanken zu spielen. Er musste erst wieder so etwas wie ein Gefühl für sich und seine Gedankenwelt entwickeln.
Langsam begriff er dieses übermenschliche Wissen und lernte damit umzugehen. Die Vergangenheit, die Gegenwart und unbestimmte Teile der Zukunft des Universums wurden verständlich, wobei die Zeit als solche in diesen Maßstäben keine Bedeutung hatte.
Egal wer er jetzt war, er wusste auch die kleinste Begebenheit im Leben eines jeden Lebewesens ohne sich auch nur im Geringsten konzentrieren zu müssen. Allein der gedankliche Fokus reichte aus um ihn diese Einblicke zu ermöglichen und diesen konnte er streuen. Er war nicht mehr darauf angewiesen sich auf nur eine Sache zu konzentrieren. Immer weiter und immer umfangreicher schaffte er es sich der Kenntnis zu bedienen die ihm nun inne wohnte.
Eine innerlich Euphorie übermannte ihn, als ihm nach und nach gewahr wurde, dass sein Wissen offenbar dem Gottes glich.
Fast unmerklich tauchte auch sie wieder auf, die Erinnerung. Bei genauerer Betrachtung war es jedoch keine Erinnerung, sondern ein Teil der Allwissenheit. Der Name Robert und die damit verbundene Person war einfach nur eine von vielen Lebewesen, die diesen Planeten den die Spezies, der er angehörte Erde nannte, bewohnte. Er hatte zu ihr nicht mehr und nicht weniger Bezug als zu jedem anderen Wesen in diesem Universum.
Und im gleichen Moment, bei diesem Gedanken zuckte er auch zusammen. Jetzt erst bemerkte er sein körperliches "Ich" wieder und erinnerte sich auch an die letzten Sekunden seines menschlichen Seins. Dieser "Robert" war nur die Existenz gewesen, die ihn dorthin gebracht hatte, wo, wer und was er jetzt war.
Seinen Geist vermochte er nun zu kontrollieren doch Bewusstsein nimmt auch Raum ein und für den von ihn beanspruchten Raum, also seine Person hatte er noch kein Gefühl entwickelt, da es ihm bis dahin nicht wichtig erschien.
Doch nun tauchte plötzlich ein innerer Drang auf. Mit seinem Wissen konnte er etwas bewirken. Er konnte und wollte etwas verändern. Da war etwas, was nicht so war wie es sein sollte und mit seinem Wissen könnte er diesen Missstand korrigieren.
***
Ungläubig ließ die junge Frau ihren Blick über die letzten Bäume vor der Lichtung schweifen. Ihr schweißnasses schwarzes schulterlanges Haar klebte ihr unangenehm im Nacken. Ein Knacken im Geäst und sie zuckte unwillkürlich reflexartig zusammen. Dünner Dunst der vom durchnässten Boden aufstieg ließ unwirkliche Schatten zwischen den Stämmen tanzen, die vom schräg einfallenden Sonnenlicht und den wind gebeutelten Baumwipfeln geschaffen wurden.
Eine unangenehme Kälte kroch ihr unter die Kleidung und trotz der surrealen Umgebung wagte sie ihren ersten Schritt auf die Lichtung.
Ein letztes Mal fuhr der Wind mit einem unheimlichen Heulen durch die Baumwipfel bevor es totenstill um Monique wurde.
Als ob sie die unnatürliche Veränderung ihrer Umgebung nicht wahr nehmen könnte, schritt sie mit einem fast wahnwitzigen glitzern in den Augen immer näher an die ungewöhnliche Felsformation heran, von der sie nächtelang geträumt hatte.
Ein junges Mädchen hatte sie bei einer Bahnfahrt nach Paris darauf angesprochen und ihr erklärt, was die Träume bedeuteten. Das Mädchen hatte über diese Waldlichtung gesprochen, als ob sie die Träume von Monique miterlebt hätte. Sie hatte ihr beschrieben wie sie zu der Waldlichtung gelangen und sich das übermenschliche Wissen das nur Gott vorenthalten war, aneignen konnte. Ursprünglich hatte Monique mit Religion nicht viel am Hut. Und ob es einen Gott gab wagte sie stark zu bezweifeln. Aber nur sie kannte ihre eigenen Träume und wenn ihr diese niemand in den Kopf gepflanzt hatte, dann könnte die Geschichte des Mädchens stimmen. Sie konnte sich die Reise leisten und wollte diesem Mysterium auf den Grund gehen. Ängstlich war sie noch nie gewesen. Party-urlaube hatten Monique noch nie interessiert. Somit brauchte sie sich auch keine Gedanken mehr darüber zu machen, ob und wie sie die eine Woche Urlaub verbringen würde, die ihr dieses Jahr noch zustand.
Fast hatte sie die Mitte der Lichtung erreicht. Dann würde sie nur noch ihre Hand auf den Fels legen müssen und es wäre vollbracht. Wie in Trance hatte sie sich darauf zubewegt, als ihr mit einem Mal das Blut in den Adern gefror als sie einen gellenden unmenschlichen Aufschrei hoch über sich hörte, der sie zuerst schwindeln lies bevor er sie kurzzeitig in das Hier und Jetzt riss.
Da stand sie nun, nur noch ein paar Schritte vom ersehnten Fels entfernt, mitten in den Wäldern Alaskas und blickte ungläubig auf die grausig entstellte Kreatur hoch über ihr in den Baumwipfeln, die einen markerschütternden Laut nach dem anderen ausstieß während sie ihren ausgemergelten Körper grotesk verrenkte und Monique dabei mit den Weiß ihrer Augäpfel anzustarren schien.
***
Mit einem Mal war dem, der einst Robert war alles klar. Alles was passiert war ergab plötzlich einen Sinn. Und nicht nur das was Robert widerfahren war. Es begann Äonen davor.
Vom Beginn der Menschheit an. Die engstirnigen Menschen mit ihren Religionen, alle hatten irgendwo recht und doch lagen sie in gewisser Weise falsch. Von jeder Religion passte etwas in den tatsächlichen Ablauf der Menschheitsgeschichte. Von der einen mehr, von der anderen weniger. Und doch erschloss sich keiner einzigen Konfession und keinem einzigen Menschen der wirkliche Sinn um das Wirken Gottes und dessen "Hader" mit Luzifer.
So auch die Schaffung des Erdenmenschen. Den Gläubigen heute als die Geschichte von Adam und Eva bekannt, deren Sündenfall die Vertreibung aus dem Paradies zur Folge hatte. Dereinst wurden sie angeblich vom "Teufel" verführt von der verbotenen Frucht des "Baumes der Erkenntnis" zu kosten, um wie Gott Gut von Böse unterscheiden zu können. Diese Geschichte ähnelt sich nicht grundlos in vielen Religionen, wurde über die Zeit durch die Überlieferung und Übersetzungen jedoch entscheidend verfälscht.
Gott existierte und das Paradies war für die Menschheit jederzeit zum Greifen nahe, ohne dass sie es wussten.
Ein Paradies, das schöner war als es sich die Menschen in ihrer beschränkten Wahrnehmung vorstellen konnten. Ein Paradies, dass religionsübergreifend alle Spezies des Universums miteinander vereinte. Nahe am "Nichts" und doch so materialistisch, dass unzählige Bewusstseinsformen Platz darin fanden und harmonieren konnten.
Die Pforte zum Paradies stand bis heute weit offen.
Gott hatte den Menschen längst verziehen und Luzifer war in Wirklichkeit nie gefallen. Er war lediglich der Erzengel, den Gott auserwählt hatte um die Menschheit, ihren Glauben und Willen ins Paradies zurückzukehren stetig zu prüfen. Noch eine Falschinterpretation der menschlichen Religionen: Adam und Eva waren nicht die ersten und einzigen Menschen auf Erden. Sie waren lediglich die ersten, von Luzifer verführten Menschen, die Schuld auf sich und den Rest der Menschheit geladen hatten.
Der Wille gottgleich zu sein war einst der Grund warum die Menschen Eden verlassen mussten. Aus diesem Grund war es auch das Gebot des Schöpfers, dass dies weiterhin die die all entscheidende Frage bleiben sollte. Erst wenn der Mensch sich Gott unterordnen und auf dessen Weisheit vertrauen würde, konnte er wieder Einlass ins Paradies erlangen.
Schon immer war es den Menschen eigen, Schuld von sich zu weisen und so wurde von ihnen Luzifer als Hauptverantwortlicher, als "Teufel" angeprangert.
So beruhigten die Menschen ihr Gewissen und degradierten ihn in ihrer Vorstellung vom Engel zum Teufel.
Doch bis heute besteht die Pforte zwischen Eden und Erde wie ein Tor zwischen den verschiedenen Arten der Existenz. Ein unscheinbares Stück Waldlichtung mit einer Felsformation in der Mitte.
Es gibt immer nur einen Menschen, der diese Waldlichtung betreten darf, nachdem Luzifer selbst, ihm den Weg dahin beschrieben hat. Verleitet die Gabe Gottes zu empfangen wie einst Adam und Eva, ist dieser eine Auserwählte in der Lage die Prüfung der Menschheit zu beenden und sie wieder ins Paradies einziehen zu lassen.
Aber nie war es eine Frucht vom "Baum der Erkenntnis", es war immer ein Fels gewesen, der dieses Wissen vermittelte. Erst wenn jemand den Willen aufbringen würde der Verlockung zu widerstehen, diesen Fels zu berühren, wären die Menschen erlöst. Was sich Gott erwartet ist Demut. Demut vor dem Schöpfer und seiner Macht. Nicht ihm gleich zu sein, sondern in Harmonie mit ihm und dem Rest des Universums existieren zu wollen.
Die Erkenntnis, die weniger als einen Wimpern schlag dauerte ließ den, der einst Robert war plötzlich zusammen zucken. Jetzt erst seiner Verfehlung gewahr, erkannte er sein blasphemisches Handeln. Er hatte den gleichen Frevel begangen, wie einst Adam und Eva.
Und da war wieder dieses Gefühl etwas korrigieren zu müssen. Das unbegrenzte Wissen einsetzen zu müssen. Nun, da er den Missstand erkannt hatte. Die Menschheit gehörte nicht auf die Erde, sondern nach Eden.
Aber er war ja nicht der einzige und letzte Mensch, der die Möglichkeit bekam, die Prüfung zu bestehen.
Wie ein Stromstoß fuhr es durch sein Gehirn und breitete sich genauso schnell im ganzen Körper aus. Er konnte den nächsten Menschen vor seinem geistigen Auge sehen. Ebenso verführt wie er selbst. Dem gleichen Trieb folgend wie damals er, als er noch Robert war. Verführt und getäuscht von Luzifer in Gestalt eines kleinen Mädchens, wie einst Robert vom Erzengel in Gestalt des alten Seefahrers. Es war eine etwas jüngere Frau, die soeben versuchte die Felsformation in der Mitte der Waldlichtung zu erreichen. Wenn er sie davon abhalten konnte, würden die Menschen wieder in Eden einkehren können.
Instinktiv begann er der Frau zu zurufen, wollte sie warnen. Er musste es einfach nur schaffen, sie davon abzubringen, diesen Felsen zu berühren. Mit all seinen geistigen Fähigkeiten musste es ihm doch möglich sein Kontakt mit ihr aufzunehmen. "Nicht weiter gehen. Umkehren!", hämmerte es in seinem Kopf und wollte er sie auch lauthals ausrufen. Etwas schien die Frau zu erschrecken.
Hatte sie ihn gehört? Konnte sie ihn verstehen? War er derjenige, der es schaffte einen verleiteten Menschen zu warnen? Konnte er der Menschheit den Weg zurück ins Paradies weisen? Alles Fragen die er dank seiner neuen Gabe im gleichen Moment hätte beantworten können.
Doch plötzlich konnte er seinen Körper spüren und riss weit die Augen auf. Wie ein Adrenalin stoß der einen loslaufen lässt ohne darüber nachzudenken riss ihn diese Erkenntnis aus all seinen Überlegungen.
Er konnte die Frau tatsächlich sehen. Verzweifelt versuchte er noch lauter zu schreien. Er verfiel trotz seines gesamten Wissens in einen rein instinktiven und impulsiven Zustand, wollte auf die Frau zulaufen, sie davon abhalten den Fels zu erreichen. Nun schien sie auf ihn zu reagieren. Sie schien ihn wahr zu nehmen. Sie konnte ihn hören. Sie blickte zu ihm hoch....
Erst jetzt bemerkte er, dass sein Körper weit über ihr in den Wipfeln der Bäume hing, seine Gliedmaßen nach hinten gebogen und mit dem Baum verwachsen, gemeinsam mit all jenen, die vor ihm versucht hatten diesen Fels zu erreichen. Ein ganzer Wald von Kreaturen die an der Schwelle zum Paradies ihr gottloses Dasein fristeten. In einer Zwischenwelt, zwischen Erde und Eden.
Angst und Ekel stand der Frau ins Gesicht geschrieben, als sie zu ihm hoch sah.
Wider besseren Wissens zog und zerrte er an den Stellen, die mit dem Baumstamm verwachsen war. So sehr er und all die anderen sich bemühten sich zur artikulieren, es kamen nur unnatürliche gurgelnde Laute aus ihren Kehlen.
Da berührte die Frau namens Monique den Stein.
Ein abartiger Schmerz durchfuhr seinen entstellten Körper bevor er kraftlos zusammen sackte. Erst jetzt bemerkte der, der einst Robert war, dass er seine graue, pelzige viel zu lange Zunge in der Mitte abgebissen hatte.
Jetzt erkannte er, der einst Robert war auch die letzten Zusammenhänge.
Adam und Eva, die ersten erwähnten Menschen der Geschichte hatten den verbotenen Fels berührt und erwachten, wie er selbst, mit Bäumen verwachsen. Erst als es zu spät war, erkannten sie ihre Vermessenheit. Von dieser Begebenheit her leitete sich die biblische Legende des "Baumes der Erkenntnis" ab. Ihr entstelltes Aussehen ließ die Angst vor Luzifer, dem Teufel, Dämonen und eine Unterwelt wie die Hölle in den Köpfen der vertriebenen Menschen entstehen. Viele tausende von gescheiterten Seelen hatten inzwischen einen ganzen Wald von "Bäumen der Erkenntnis" entstehen lassen.
Noch einmal hörte er, der einst Robert war die Worte die der Alte, der Luzifer war zu ihm Sprach: „Solltest du die Felsformation erreichen und die Gabe empfangen, so wirst du dein Wissen nicht weitergeben können,..."
Es ist Engel ebenso von Gott verboten zu lügen wie den Menschen, doch dieser hier darf und wird bis zum Ende der Menschen auf Erden verführen!
E N D E
Texte: Friedrich Beck
Bildmaterialien: Friedrich Beck
Tag der Veröffentlichung: 02.01.2013
Alle Rechte vorbehalten