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Schokovanillestrudel

 

Schokovanillestrudel ist eine Sidestory zu meiner anderen Geschichte "Du bist, wie du bist".

Diesmal wird es um Hakims und dessen Gefühl gehen.

Viele haben sich eine Fortsetzung zu "Du bist, wie du bist" gewünscht und endlich möchte ich dem nachkommen.Für alle die solange darauf warten mussten ;)

Der Titel Schokovanillestrudel ist bisher nur der Arbeitstitel und kann sich dementsprechend noch ändern, aber bisher viel mir einfach nichts besseres ein ;)

 

Kapitel eins:

 

Happy birthday to you. Happy birthday to you. Happy birthday lieber Hakim. Happy birthday to you.“

Mehrere Stimmen hatten das Lied angestimmt, als ein dunkelhäutiger Mann die Wohnung betreten hatte. Auf dem Tisch, um welchen die ganzen Menschen gruppiert waren, standen Kaffee und Kuchen. Alles war hübsch von Linda, einer rothaarigen Frau mittleren Alters gedeckt worden. Der Kuchen kam von Kate, einer attraktiven blonden Frau, welche sich an ihren Freund lehnte und zufrieden vor sich hin lächelte und Hakim seinen völlig erstaunten Gesichtsausdruck musterte.

Hakim war wirklich sehr überrascht. Er kam gerade von seinem Tanzunterricht und hatte noch seine Tasche geschultert. Die Haare waren noch etwas feucht, da er im Tanzstudio geduscht hatte. Wie jedes Mal nach seinem Unterricht.

Ihr seid ja verrückt“, entkam es Hakim erst noch völlig verdutzt, dann aber lachend. Den Beutel stellte er zur Seite und trat endlich näher, da er wie versteinert stehen geblieben war.

Alles Gute, Großer“, grinste Kate, welche sich von ihrem Freund gelöst hatte und das Geburtstagskind stürmisch umarmte.

Danke Kleines“, raunte er ihr zu und schielte kurz auf den Kuchen.

Mein Alter hättest du gar nicht so groß auf den Kuchen schreiben müssen“, fügte er noch hinzu und bemerkte Kates freches Grinsen, als sie sich lösten.

Natürlich. Jeder muss doch sehen, das ein so alter Mann, wie du, sich so jung halten konnte.“

Frech wie immer, doch Hakim war ihr nicht böse.

Kurz noch sah er auf die große 35 auf dem Kuchen ehe er sich schon in den Armen eines jungen und blonden Mannes wieder fand. Julian.

Alles Gute Hakim. Auf ein weiteres wunderbares Jahr“, gratulierte auch dieser. Hakim konnte es sich nicht verkneifen, seine Arme um den schlanken Leib zu schlingen. Seit nun mehr zwei Jahren kannte er sowohl Julian als auch Manuel, den rothaarigen jungen Mann und dessen Mutter Linda. Sie waren ihm in dieser Zeit, alle drei ans Herz gewachsen.

Anfangs hatte er ja noch überlegt, ob es eine gute Idee war, Manuel anzusprechen.

Hakim hatte es nicht bereut. Manuel hatte damals wie ein verschüchtertes Häufchen Elend ausgesehen. Seine Körpersprache hatte nur zu deutlich gesagt: Kommt mir nicht zu nahe. Ich tue niemanden etwas. Bitte ignoriert mich einfach. Doch Hakim hatte es einfach im Gefühl gehabt, das dieser Jugendliche damals Hilfe brauchte. Nun war dieser anders.

Seine Körpersprache sagte nicht mehr aus, Halt-Stopp. Jetzt sagte sie Neugierde aus. Vor allem seit er letztes Jahr den Gerichtsprozess gegen seinen ehemaligen Mitschüler und Peiniger, Kevin, gewonnen hatte.

Es war aber auch ein Unding, was dieser mit Manuel getan hatte. Körperverletzung. Seelische Vergewaltigung. Zumindest hatte es die Jugendpsychologin netter umschrieben. Für Hakim war es aber nichts anderes gewesen. Gerne hätte er diesem Kevin damals eine verpasst. Aber er hatte andere Sorgen gehabt und an sich war er ja gegen Gewalt.

Du darfst mich gerne wieder loslassen. Die anderen wollen dir auch gratulieren“, erklang Julians lachende Stimme an seinem Ohr.

Was denn, was denn. Fühlst du dich in meinen Armen etwa nicht wohl?“, fragte Hakim neckend, doch Julian ging weder direkt darauf ein, noch errötete er. Eigentlich Schade. Julian war wirklich ein attraktiver junger Mann. Auch schon damals, als sie einander kennengelernt hatten.

Ulk nicht so herum“, lachte Linda und gratulierte ihm ebenfalls. Auch Manuel. Der rundliche Mann und ehemalige Mitschüler Julians gratulierte ihm. Neugierig suchend wanderte allerdings auch Hakims Blick.

Leni konnte nicht kommen. Er sagt, er hat kein Frei und keinen Flug mehr bekommen“, informierte Manuel ihn, als er dessen Blick bemerkte. Ein wenig enttäuscht war Hakim ja doch deswegen.

Wenn ich Leni in die Finger kriege. Dem drehe ich den Hals um. So lange zu verschwinden und nicht einmal vorbei zu kommen“, maulte Hakim gespielt verärgert, doch er zog auch Manuel in seine Arme. Diesem war es wie jedes Mal unangenehm, doch Hakim störte es nicht. Für ihn war es ganz normal, einen Freund zu umarmen.

Alles Gute“, hauchte Manuel dann aber doch was Hakim lächeln ließ.

Danke Kleiner“, schmunzelte er und ließ sich auch von den restlichen Anwesenden beglückwünschen.

Dann lasst uns feiern. Setzt euch und macht es euch bequem“, lud er sie alle ein.

Zusammen aßen sie Kuchen, tranken Kaffee und Saft. Sie plauderten und lachten. Hakim gefiel sein Geburtstag sehr gut und so verging auch die Zeit bis zum Abend recht schnell. Draußen war es schon ziemlich dunkel, als es klingelte. Hakim erhob sich und öffnete die Tür. Das Lachen seiner Freunde drang aus seinem Wohnzimmer zu ihm heraus. Er lächelte seicht vor sich hin.

Als er erkannte, wer da die Treppe hochkam, schlug sein Herz erfreut auf.

Leni“, entkam es ihm und mit wenigen Schritten hatte er ihn oberhalb der Treppe abgefangen und in seine Arme gezogen. Leni grinste breit und schlang die Arme um den breiten Rücken.

Komm ich noch pünktlich?“, fragte Leni und hatte seine Tasche fallen gelassen.

Du kommst doch immer pünktlich, auch wenn ich dich früher erwartet habe ... Wie lange kannst du bleiben?“, fragte Hakim und löste sich endlich wieder.

Zwei Wochen. Ich habe meinen Chef angebettelt, mir die Urlaubstage über Ostern zu gewähren. Wo ist mein Süßer? Wo hast du ihn versteckt?“, fragte Leni auch direkt und sah über Hakims Schulter. Dafür musste er sich allerdings auf Zehnspitzen stellen.

Er ist drin. Komm rein, Kuchen müsste noch da sein“, damit nahm sich Hakim Lenis Tasche und beide konnten rein.

Leni zog sich seine Jacke und Schuhe sofort aus und stürmte ins Wohnzimmer hinein. Sofort konnte man einen lauten, erschrockenen Ausruf vernehmen und Hakim, welcher den Raum betrat, sah auch direkt warum.

Leni hatte die Arme um seinen Freund geschlungen und diesen fest an sich gedrückt. Die Lippen waren zu einem innigen Kuss verschlossen. Hakim gefiel dieses Bild gut. Die beiden waren seit der Geschichte damals ein Paar. Es hatte noch eine Woche gedauert, bis Manuel sich überzeugen ließ. Doch sie sahen wirklich süß zusammen aus. Auch wenn Leni für seine Ausbildung vor einem Jahr umziehen musste. Aus dem Ganzen wurde eine Wochenend- und Urlaubsbeziehung.

Mensch Leni. Ich dachte du kannst nicht kommen“, sprach Manuel, als sie sich voneinander lösten, verwirrt.

Ich habe meinen Chef bequasseln können. Jetzt gehörst du zwei Wochen nur mir“, grinste dieser und schon ging ein großes Hallo durch die Runde.

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.06.2014

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