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Geschäft ist Geschäft

 

Titel: Geschäft ist Geschäft

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 1 von ?

Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.

Diese Geschichte entstand aus einem RPG zusammen mit Hina.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

 

Es war tiefste Nacht in Berlin. Die Nacht war dunkel. Weder der Mond noch die Sterne trauten sich hinter den Wolken hervor. Keiner wollte die eh hell erleuchtete Stadt, bescheinen.

In einem großen Konzern brannte in einem von Dutzenden Büros noch ein Licht. Normalerweise waren alle Mitarbeiter um diese Uhrzeit schon längst daheim. Keiner blieb länger als bis zehn Uhr nachts, auch wenn sie Überstunden schoben. Es war auch keiner der viel beschäftigten Mitarbeiter, welcher seine Zeiten nacharbeiten, oder besonders fleißig sein wollte. Nein, es war der Chef höchstpersönlich.

Sein Blick war auf den Monitor vor sich gerichtet, während seine Finger unwillkürlich auf dem Tisch, direkt neben der Computermaus, herumtrommelten. Auf dem Bildschirm hatte er eine Internetseite aufgerufen. Oben stand in einem fein geschwungenen Schriftzug die Initialen für den Agenturnamen SB, was für Seriös Boy stand. Darunter war ein Formular, in welchem er schon einige angeforderte Daten eingetragen hatte. Unteranderem seinen Namen.

Keil Schiller.

Ebenso seinen Wohnsitz, Berlin.

Gleich darunter war sein Geburtsdatum, samt Anschrift und auch sein Beruf.

Inhaber einer Spielesoftwarefirma, welche nebenbei noch auf unterschiedlichste Elektronikgeräte spezialisiert war. Dazu gehörte Sicherheitssoftware und die dazugehörigen Sicherheitsmaßnamen, wie mechanische Riegel, Alarmanlagen, Wärmestrahler und, und, und.

Keils Firma war nicht klein und er hatte sie schon sehr früh von seinen Eltern übernehmen müssen. Sowohl die hier in Deutschland als auch die ganzen Tochtergesellschaften im Ausland. Mittlerweile war er 29 Jahre alt. Der jüngste Konzernchef hier in Deutschland und vielen anderen Ländern. Die Inhaber der Firma blieb schon seid vielen Generationen immer in der Familie Schiller. Sie begann bei Keils Urgroßvater, welcher mit einem kleinen Betrieb gestartet war. Eine kleine Hütte in einem Hinterhof, wo er Elektrogeräte reparierte. Es war eine harte Arbeit, doch irgendwann stellte er einen Mitarbeiter ein und vergrößerte sein Unternehmen immer weiter. Als er starb, übernahm Keils Großvater den Betrieb und baute ihn aus. Er wurde mit seinen originellen Spielzeugideen, zu einem begehrten und vor allem reichen Mann. Es stand von Anfang an fest, das Keil die Firma nach seinem Vater übernehmen würde. Er hatte noch vor Jahren nicht damit gerechnet, dass es so schnell geschehen würde. Doch nun war er hier. Saß auf dem Chefsessel und war zufrieden mit seinem Leben.

Noch immer nachdenklich tippte er mit den Fingern, neben der Computermaus, auf den Tisch. Er war gerade bei dem Eingabefeld für die Art der Tätigkeit des Seriös Boys.

In nicht mal einer Woche war ein Firmenball in seinem Hauptgebäude. Das Gebäude konnte von vielen Standorten der Stadt gut gesehen werden. Es war groß und erregte durch das Firmenlogo große Aufmerksamkeit. Das Logo, bestand aus einer Sonne deren keltische Sonnenstrahlen durcheinanderwirbelten und mitten in der Sonne, die Initialen KS beinhielt.

Es waren seine Initialen auf dem Logo der Firma. Eigentlich die Initialen von jedem männlichen Nachkommen der Familie Schiller. Sein Vater hieß Konstantin, sein Großvater Karsten und sein Urgroßvater Karl.

Dass er schon seid vielen Jahren ungebunden und damit frei war, störte so manchen seiner Mitarbeiter und Firmenpartner. Nicht dass es Keil interessierte, was andere von ihm dachten. Für sie alle war er nur der eiskalte Geschäftsmann, welcher seine Arbeiter drillte und zu mehr Leistung hochpuschte.

Die tippenden Finger hielten inne und bewegten sich zur Tastatur als er seine Wunschvorstellungen, seines Begleiters eingab. Er wollte den Besten der ganzen Agentur haben. Er hatte keinen Bedarf sich irgendjemanden anzulachen, der sich nicht zu benehmen wusste. Wer es sein würde, wusste er nicht. Er würde einfach drauf hoffen das dieser jemand egal ob Mann oder Frau, wobei bei Seriös BOY ja eher Männer waren, sich gut zu benehmen wusste.

Als die letzten Eingaben erledigt waren, sendete er seinen Bewerbungsbogen für einen Edellcallboy ab. Keine Verpflichtungen, nur Begleitung gegen Bezahlung.

Diesmal würde es hoffentlich ein angenehmerer Abend werden als die letzten Firmenfeiern, auf welchen er gewesen war. Er erinnerte sich noch gut.

Seine letzte, wirklich gute, Begleitung war schon viele Jahre her und noch immer betrübte ihn der Gedanke daran. Doch er wollte sich von seinen Gefühlen nicht einlullen lassen und erhob sich von seinem Bürosessel.

Kurz beugte er sich noch vor und fuhr den Computer runter, um auch den Bildschirm auszuschalten. Dann aber erhob er sich ganz und drückte seinen Rücken einmal kräftig durch. Hier und da knackte es beunruhigend, doch Keil wusste, dass er keine Zeit für Entspannungen oder Sport hatte. Es war nicht die richtige Zeit dafür. Seine Firma benötigte seine Aufmerksamkeit viel zu sehr, als das er sich ablenken lassen dürfte.

Seine Hand ergriff die Tasche, welche neben dem Tisch stand und machte sich auf den Heimweg. Martin würde er um diese Uhrzeit nicht mehr anrufen, damit dieser ihn abholen kam. Er stieg in ein vorher gerufenes Taxi und ließ sich heimfahren.

***

Es dauerte eine gefühlte Ewigkeit bis Keil endlich, drei Tage vor dem Firmenball, die Bestätigung, dass der Callboy zugesagt hatte, bekam. Der Brief kam direkt aus der Agentur von dem Edelcallboy. Keil hatte nicht wirklich Gewusste, dass die Boys sich ihre Kunden selber aussuchen durften. Doch vielleicht war das auch nur das Privileg der besseren Boys dort. Ihn sollte es nicht kümmern, da dieser ja schon zu gesagt hatte. Er saß zu der Zeit hinter seinem Schreibtisch in seinem Büro des Hauptkonzerns. Den Brief mit der Bestätigung hatte er in der Hand und sah diesen nachdenklich an. Er sollte Tag, Uhrzeit und Ort angeben?

Gut er würde Boy dann wohl von der Firma in Hamburg abholen lassen. Da die Feier in Berlin sein würde, nahm er sich vor, Martin hinschicken, um seine Begleitung abzuholen. Scheinbar kamen die Callboys aus ganz Deutschland. Wenigstens hatten sie ihm keinen aus Bayern herausgesucht. Das wäre ihm dann doch zu weit entfernt gewesen. Hamburg ging allerdings noch. Die knapp dreihundert Kilometer würde für das eine Mal kein Problem sein. Er hatte nicht vor es zu wiederholen und momentan, standen sowieso keine weiteren Firmenfeiern an.

Eigenhändig setzte Keil das Schreiben auf. Normalerweise kümmerte sich seine Sekretärin um alle Schreiben, aber dies hier war seine Sache.

So gab er den Tag an. Es war ein Samstag und der Boy sollte einrechnen, dass er bis Sonntag bleiben würde, denn er würde den Mann und auch Matin, nicht in der Nacht wieder Heim schicken. Diese Information wusste sein Begleiter allerdings nicht.

Uhrzeit und Ort zum Abholen würde 16 Uhr vor dem Callboycenter, mit einem schwarzen Wagen. Der Fahrer Martin würde elegante schwarze Kleidung tragen und an seinem blond-weißlichem Haar würde er auch zu erkennen sein. Das musste an Daten reichen. Das Schreiben reichte in einem Umschlag, an die Sekretärin weiter und wies sie kalt an, das jetzt noch wegzuschicken. Der Brief sollte schließlich pünktlich ankommen.

 

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Titel: Geschäft ist Geschäft

Autor: kojikoji (Sandra Black)Beta:

Kapitel: 2 von ?

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Diese Geschichte entstand aus einem RPG zusammen mit Hina.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

 

Endlich kam der besagte Tag, an dem die Firmenfeier stattfinden sollte. Nicht das sich Keil schon danach gesehnt hatte. Nein. Aber er war froh, wenn dieser Tag wieder vorbei war und er somit seiner Pflicht als Chef nachgekommen war. Dann würde er endlich wieder seine Ruhe haben. Vielleicht konnte er sich dann sogar ein entspannendes Kräuterbad genehmigen und einen faulen Abend machen.

Bevor es allerdings soweit war, hatte er den Tag über noch eine Menge zu arbeiten. Hier musste er Dokumente unterzeichnen, da einigen Gesprächen seiner Mitarbeiter beiwohnen und seiner neuen Sekretärin noch einige Anweisungen geben. Keil war der Meinung, dass die Frau zu gutmütig für diesen Job war, aber er würde sehen, wie es sich entwickelt.

Ebenso musste er noch einige Schreiben beantworten, verfassen und fertigstellen. Telefonate waren ebenfalls zu führen, sodass er bis zum späten Nachmittag beschäftigt war. Da er schon wusste das er so lange arbeiten würde hatte er sich von Daheim seinen Anzug mitgenommen.

Als er den Computer ausgeschaltet hatte, drehte sich Keil, im Stuhl sitzen, zum großen Fenster hinter sich um und blickte in den dunkler werdenden Himmel. Es war mittlerweile Herbst und die Kälte konnte man draußen schon gut spüren. Auch der Wind pfiff unbarmherzig durch die Baumkronen und zerrte die ganzen Blätter mit sich fort. Sie tanzten einen wilden Tanz, bis sie gänzlich außer Sichtweite waren. Doch Keil sollte sich besser beeilen, als seinen Gedanken nachzuhängen. Sein Gast würde in gut einer Stunde eintreffen und er wollte nicht zu spät kommen.

Deswegen erhob er sich von seinem Stuhl, nahm seine Tasche und verschwand in sein privates Badezimmer. Er hatte es sich irgendwann vor Jahren einrichten lassen, als er merkte, dass er manchmal nicht heimkam, da ihn die Arbeit oft zu sehr beanspruchte.

Er stellte sich unter die Dusche und ließ warmes Wasser über seinen Körper fließen. Die Haare würden schnell wieder trocknen, sodass er sie einschäumte und ausspülte. Beim Duschen rasierte er sich auch direkt, wie er fast immer tat. Er war nicht so für Haare am Körper, außer auf seinem Kopf.

Als die Dusche beendet war, trocknete er sich geschwind ab und zog sich seine mitgebrachte Kleidung über. Ein paar schwarzer Shorts, eine schwarze Stoffhose und ein paar Lackschuhe für die untere Körperhälfte. Für den Oberkörper wählte er ein weißes Hemd, eine schwarze Weste und darüber sein schwarzes Jackett mit einem dunkelroten Jacketttuch.Alles war ordentlich an seinem Platz, nur die Krawatte ließ er weg. Er mochte diese Dinger nicht. Er fühlte sich dadurch eingeengt, genauso wie bei Fliegen.Einen Moment noch ordnete er seine Haare, damit sie zwar locker aber doch passend zu seinem Status waren. Parfüm legte er sich keines auf, dafür war er nicht der Typ, nicht mal für ein bisschen. Nur Deo fand seinen Weg auf seine Haut.

Als das alles erledigt war, machte er sich auf den Weg nach unten. Zum Glück wusste jeder in seiner Firma, dass er bisexuell war.

Er nahm gerne mal einen Mann, als Begleitung, zu irgendwelchen Festlichkeiten oder anderen Anlässen mit.

Keils Blick richtete sich in den dunklen Himmel. Die Sterne schienen heute ausnahmsweise auf sie herab. Sie strahlten, als wollten sie den Mond übertreffen. Es war ein schöner Anblick, welcher einzig durch die ganzen Straßenlaternen, Autolichtern und den Lichtern aus den Häusern zerstört wurde.

Auf dem Land war die Aussicht gewiss schöner.

Seufzend senkte er den Blick und sah auf seine Uhr. Martin hatte nicht angerufen, also war er, ohne im Stau zu stehen, durchgekommen. Er wusste das Martin, sein Butler ein sehr zuverlässiger Mann war.

Dieser war auch schon um einiges älter als er selber und kannte ihn seit seiner Kindheit. Er war immer treu und Keil fühlte sich sehr wohl, mit ihm in einem Haus zu leben.

Seine Gedanken wurden unterbrochen, als ein schwarzer Wagen vor ihm hielt. Endlich waren sie da. Auf die Minute genau, doch er hatte nichts anderes von seinem Butler erwartet.

Kurz noch grüßte er einen seiner Mitarbeiter, welcher an ihm vorbei, ins trockene innere eilte. Keiner wollte unbedingt Nass werden und seine Kleidung ruinieren. Dabei nieselte es nur leicht. Aber sollten sie ruhig. Keil war es ziemlich egal, auch wenn er ein gepflegtes Erscheinungsbild bei seinen Kollegen voraussetzte. Das wusste ein jeder in der Firma.

Keil trat in die kühle Nacht hinaus und war noch einige Schritte vom Wagen entfernt, als Martin die hintere Tür öffnete und Keils heutige Begleitung heraustrat.

Er kannte den Namen noch nicht, da die Unterschrift, auf dem Schreiben, nur einen Buchstaben, ein Kürzel enthalten hatte. Zudem empfand es als höflicher, denjenigen persönlich zu fragen.

So aber hielt er wenig später vor seiner Begleitung und neigte leicht den Kopf zur Begrüßung.

„Hallo. Ich bin Keil Schiller und mit wem habe ich das Vergnügen?" Seine Stimme war ruhig und kühl, zeigte nichts von seinem Innern. Dennoch musste er gestehen, dass die Nummer eins vom rein äußerlichen, den Platz auf jeden Fall verdient hatte.

Ihm blickten offene braune Augen entgegen. Die braunen Haare fielen locker auf dessen Schultern herab, während der Körper in einen sicherlich maßgeschneiderten, dunkelblauen, fast schwarzen Anzug steckte. Dieser und das gepflegte Gesicht verrieten ihm, dass der junge Edelcallboy einiges für sich tat und es gefiel Keil gut. Er mochte es einfach nicht, wenn die Menschen sich selber vernachlässigten und später sogar jammerten, dass sie doch nicht anders könnten oder nichts dafür konnten so zu sein, wie sie eben waren.

Die Größe des Mannes schien ebenfalls zu passen. Sie waren fast auf der gleichen Augenhöhe. Keil musste also weder hoch noch runter sehen.

Jetzt fragte sich eben nur noch, ob der junge, hübsche Callboy auch vom Innern, hübsch war und ob dieser sein Geld auch wert war.

Der Edelcallboy neigte leicht den Kopf zur Begrüßung und lächelte dabei. Er schien offen und freundlich vom Charakter her zu sein.

"Mein Name ist René. Es freut mich, Ihre Bekanntschaft zu machen, Herr Schiller", begrüßte er Keil ordentlich. Keil bemerkte sofort, dass er von diesem keinen Nachnamen genannt bekam, doch das war das kleinste Problem. Gewiss war auch René nicht dessen richtiger Name, sondern nur irgendein Künstlername. Es würde ihm reichen.

Sie hatten ja nicht vor Freunde oder Ähnliches zu werden. Sie waren auf rein geschäftlicher Ebene hier zusammengetroffen und dieser Mann war garantiert nicht billig. Doch das war ihm das gute Auftreten in seiner Firma alle Male Wert.

Keil betrachtete seinen Gegenüber noch mal kurz. Eine flüchtige Gesamtaufnahme inklusive Zusammenfassung. Ein wirklich hübscher Mann mit einer angenehmen Stimme und wohl ebenso guten Manieren.

„Es freut mich sehr René. Kommen Sie lassen sie uns rein gehen", damit bot er dem Jüngeren, denn so sah dieser auch aus, seinen Arm an und wartete kurz das dieser ihn annahm. Sein Blick lag dabei prüfend auf der attraktiven Gestalt vor sich.

Erst als René sich untergeharkt hatte, begab er sich zurück in die Firma. Der Weg führte sie bis in einen großen Saal.

„Wie ich ihnen bereits schriftlich mitgeteilt habe, ist dies heute Abend ein Firmenball. Er ist mir wichtig und ich möchte, dass sie den Gästen gegenüber höflich sind. Sie werden die meiste Zeit an meiner Seite bleiben. Aber ich denke, das wird nicht ihr erster Firmenball dieser Art sein oder? Daher nehme ich an das sie wissen was sie hier machen sollen und wie sich zu verhalten haben. Gerne können sie sich am Büfett bedienen, es steht ihnen alles frei", sprach Keil ruhig und beobachtete seine Begleitung von der Seite her.

Er wollte einfach sichergehen, dass dieser verstand, was er von ihm wollte und nicht unwissend ins kalte Wasser geworfen wurde. Natürlich hatte er auch dagegen nichts. Sicher wäre dies eine angenehmes Schauspiel, doch dafür hatte er René einfach nicht gebucht.

"Danke, Herr Schiller, ich werde mein Bestmögliches tun", lächelte René ihm freundlich entgegen, sodass Keil nur einmal nickte, als Zeichen, dass er ihn gehört hatte.

Es war gut, das René sich darauf einließ und scheinbar nicht ausbrechen wollte. Er schien ganz der Profi zu sein, welchen Keil sich gewünscht hatte. Zudem hasste Keil es, keine Kontrolle über etwas zu haben. Er brauchte diese Sicherheit einfach.

Wenig später betraten sie dann auch endlich den Saal und Keil wurde direkt von denn unterschiedlichsten Leuten gegrüßt und in Gespräche verwickelt. Er entließ René von seinem Arm und wendete sich den Leuten zu.

Er hielt die Gespräche grundsätzlich kurz, außer sie waren wichtig für ihn. Die, die er momentan führte, waren allerdings nicht interessant. Die großen und wichtigen Leute waren heute nicht gekommen, was Keil verärgerte, doch er war Profi genug, um es sich nicht anmerken zu lassen. Seine Mimik saß perfekt und auch seine Gesten waren gezielt wie immer.

Nebenbei hoffte er schon ein bisschen, dass seine Begleitung sich nicht zu sehr langweilte, aber da musste dieser jetzt wohl durch. Keil nahm aus dem Augenwinkel wohlwollend wahr, wie René höflich auf jedes Gespräch einging. Einige der Ehefrauen von anderen Mitarbeitern hatten schon ein oder auch beide Augen auf die ansehnliche Begleitung geworfen und versuchten René in ein Gespräch zu verwickeln. Es schien diesen nicht zu stören, dass Keil nur wenig Zeit für ihn hatte, sodass der Gastgeber sich wieder seinen Geschäften widmete.

Dutzende Männer und Frauen standen um ihn herum. Einer wollte über einen neuen Auftrag reden, ein anderer über einen, welcher gerade bearbeitet wurde. Keil verwies die beiden auch direkt zu seiner Sekretärin, damit sie einen Termin ausmachen sollten. Keil war zwar hier um neue Kontakte zu knüpfen, aber nicht um diese jetzt auch bis ins kleinste Detail zu besprechen. Es nervte ihn sehr, doch endlich ging es weiter.

Auf einem Podest gegenüber der Eingangstür räusperte sich ein Mann mit lichtem Haar. Einer seiner älteren Mitarbeiter der Firma. Er kannte dessen Namen nicht, dafür beschäftigte er einfach zu viele Menschen.

„Sehr geehrte Damen und Herren. Wir freuen uns, dass sie heute so zahlreich erschienen sind und ...“, doch da schaltete Keil einen Moment ab. Es würde noch einen Moment dauern bis seine Rede dran war.

So wanderte sein Blick suchend über die Menschenmasse. Er fand seinen Begleiter ziemlich schnell. Er hatte genau wie alle anderen seine Gespräche mit den Damen eingestellt und stand lässig, nah an einer Säule des Raumes. Keil gefiel sehr, was er da sah, und spürte ein begehrliches Kribbeln in seinem Bauch. Ob René genauso gut im Bett war, wie er ansehnlich war?

„… und nun wird auch Keil Schiller seine Worte an sie richten.“ Klatschend verließ der Redner das Podest, sodass sich Keil seinen Weg durch die Menge bahnte und hinter das Mikrofon trat. Ohne sich irgendwie noch mal vorher zu räuspern, setzte er sofort zur Rede an. Er sprach sicher und ohne sich einmal zu verhaspeln.

Während er sprach, sah er über seine ganzen Mitarbeiter und deren Begleitungen, bis er wieder zur der seinen kam. Renés Augen ruhten ausschließlich auf ihm. Die Mimik schien auf diese Entfernung gelöst und zufrieden.

Als sich seine Rede dem Ende neigte und er zum Tanzen aufrief, verließ er das Podest wieder. Fast jeder griff sich seinen Partner oder seine Partnerin, um sich zur Musik zu bewegen. Nicht unbedingt Keils Musikgeschmack, doch ein Blick auf René ließ diesen Aspekt in den Hintergrund weichen. Dieser wurde gerade von fast eindutzend Frauen umringt, welche alle mit diesem tanzen wollten. Fast wie ein Reh unter Hyänen.

Hieß es nicht eine gute Tat am Tag?

Er erreichte seine Begleitung ziemlich schnell und hatte von René einen fragenden Blick bekommen.

"Meine Damen? Ich muss euch meine Begleitung jetzt leider auf einen Tanz entführen", sprach der junge Firmenchef kühl und reichte René die Hand.

Die aufdringlichen Frauen schienen ziemlich erstaunt und verzogen leicht die rot geschminkten Lippen, nur um sich abzuwenden und zu gehen. Keil jedoch interessierte es nicht und so, wand er sich nun ganz dem Jüngeren zu, hielt diesem die Hand noch immer auffordernd entgegen und fragte diesmal direkter "darf ich um diesen Tanz bitten, René?"Dabei sah er ihm tief in die Augen. Wirklich betörende Augen fiel es Keil direkt auf und es hätte ihn fast lächeln lassen. Dafür hatte er aber seine kühle Miene viel zu gut unter Kontrolle.

René schien etwas erstaunt zu sein und antwortete nicht sofort. Hatte er ihn überrumpelt? Recht schnell fing er aber an zu lächeln und legte seine Hand in die ein bisschen größere von Keil.

"Sehr gern, Keil", erwiderte er dabei und ließ sich auf die Tanzfläche entführen.

An sich war Keil ein guter Tänzer. Er hatte es früh lernen müssen, weil sein Vater immer darauf bestanden hatte, dass jeder Tanzen können sollte. Schon allein um seinen Partner später mal nicht bei dem Hochzeitstanz zu blamieren.

Auf der Tanzfläche zog er René in seine Arme, nahm eine von dessen Händen und legte die Zweite auf dessen Hüfte. Die Blicke, welche auf ihnen ruhten, interessierten Keil nicht. Ganz gleich wie positiv oder negativ diese waren. Er sah sie sich auch gar nicht näher an.

Viel lieber ließ er seinen Blick wohlwollend über das ansehnliche Gesicht wandern. Die Strähne, die René ins Gesicht rutschte, ließ seine Finger kurz zucken. Seine Aufmerksamkeit würde allerdings von zwei weichen Lippen abgelenkt, welche sich etwas verzogen. Belustigt? Interessiert?

Sein Blick wanderte weiter über René. Er hatte sich wahrlich angemessen gekleidet, sah aber trotz allem nicht zu übertrieben versnobt aus. Er schien noch immer auf seine Art und Weise er selber zu sein, auch wenn er persönlich ja nicht wusste, wie dessen wahrer Charakter war. Es konnte für diesen ja alles nur Show sein, aber das störte Keil gerade weniger.

"Ihr seid wirklich ein sehr guter Tänzer, Keil", lächelte René leicht, als das dritte Musikstück begann. Dass René ihm beim Vornamen nannte, ließ er diesem gewähren, aber nur weil er von René auch keinen Künstlernachnamen kannte.

"Vielen Dank. Ihr tanzt aber auch sehr gut." Keil nickte und nahm das Kompliment dankend an, um auch direkt eines zurückzugeben.

Innerlich jedoch dachte er sich, dass er froh war, endlich einmal nicht dauernd auf seine Füße achten zu müssen, wie bei manchen Damen die das Tanzen scheinbar nie gelernt hatten oder einen Stock im Arsch hatten.So aber konnte man es sich gefallen lassen. Als das vierte Stück schließlich endete, löste er seine Hand auch von dessen Taille, hielt nur noch dessen Hand in der seinen.

"Kann ich euch etwas zu trinken Organisieren René? Der Firmenball wird eh bald zu Ende sein", fragte Keil ruhig, während er dem anderen in die Augen sah und sich fragte, ob dieser wohl sehr viel jünger als er selber war. Vielleicht aber auch gleich alt? Für älter als sich selber hielt er seine Begleitung nicht.

"Ja, etwas zu trinken wäre gut. Einen Saft oder ein Wasser, das reicht mir."

Keil nickte zum Zeichen das er verstanden hatte und entließ Renés Hand aus der seinen um sich zur Getränkebar aufzumachen. Er ließ sich etwas Zeit dabei, musste ab und zu, hier und da ein paar Worte wechseln. Dann war er auch schon an der Bar und ließ sich einen Saft für die Begleitung und für sich selber ein stilles Wasser geben. Es gab nicht viel, was er trank und Alkohol gehörte selten dazu.

Er mochte dieses Gesöff nicht sonderlich und trank es nur, wenn es wirklich sein musste, ansonsten tarnte er den Alkohol immer mit Sprudelwasser, während angestoßen wurde.Mit kühlem Blick nahm er die beiden Gläser entgegen und machte sich auf den Rückweg zu René. Er reichte diesem den Saft und nippte selber an dem seinem.Es kam nur noch eine Rede. Eine Abschlussrede, welche Keil halten würde, nur um den Firmenball dann aufzulösen. Keil kam nach der Rede von der Tribüne herunter und trat zu seiner Begleitung.

"Gut, dann lasst uns gehen. Da es schon so spät ist, habe ich mir erlaubt euch ein Gästezimmer in meinem Heim herrichten zu lassen René", sprach Keil ruhig, während er den anderen, am Arm, nach draußen führte. Er ließ Keil den Vortritt beim Einsteigen in den Wagen. Martin würde sie beide fahren, schließlich hatte er nicht umsonst hier gewartet.

 

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Titel: Geschäft ist Geschäft

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 3 von ?

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Diese Geschichte entstand aus einem RPG zusammen mit Hina.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

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"Ein Gästezimmer wurde mir noch nie angeboten", schmunzelte René, als sie schon längst losgefahren waren, und lehnte sich in dem gemütlichen Sitz zurück. Dabei schaute er Keil nach wie vor an.

Die schlanke Hand wanderte zu seiner eigenen Krawatte, mit der René scheinbar so gar keine Probleme hatte. Aber nun lockerte er sie ein wenig und öffnete die ersten zwei Knöpfe seines Hemdes. Währenddessen hatte er Keil nicht eine Sekunde aus den Augen gelassen. Da dieser sich nicht selber auf die Straße konzentrieren musste, erwiderte er den Blick offen.

Es war eindeutig. Seine Begleitung für diesen Abend war von außergewöhnlicher Schönheit, auch wenn man einen Mann eigentlich nicht schön nennen sollte. Zudem sagten ihm diese braunen Augen, dass sie genau wussten, was sie wollten.

Da schien jemand noch ganz andere Dinge im Sinn zu haben, als die, die im Vertrag vereinbart wurden waren. Nicht dass Keil abgeneigt war, doch das musste er sich erst einmal durch den Kopf gehen lassen."Nun dann wird es wohl einmal Zeit, dass es jemand tut. Nicht wahr?" Keil war die Ruhe selber, während sein Blick über die helle Haut glitt. Sicher war sie genauso weich, wie sie aussah. Die Lippen, welche seine Aufmerksamkeit auf sich zogen, sagten ihm, dass ihn diese Frage zu belustigen schien.

Ganz offensichtlich wurde einem Callboy so etwas nicht oft angeboten.

"Darf ich mir die Frage erlauben? Wie alt du bist? Oh entschuldige. Ich darf dich doch duzen?", fragte er schließlich ruhig, da es ihn brennend interessierte.

Auch diese Frage schien René zu erstaunen, doch lange ließ sich dieser nicht aus der Fassung bringen.

"Ich bin 23 Jahre alt und natürlich kannst du mich duzen. Darf ich auch wissen, wie alt du bist?" fragte René spontan zurück.

"23 Jahre. So, so. Ich konnte dein Alter ehrlich gesagt gerade nicht schätzen. Ich bin 28 Jahre", fügte er dann noch an die knappe Erklärung hinten dran und beobachtete nun also den Jüngeren noch etwas. Gerade kam ihm auch der fragliche Gedanke, wie man so jung schon ein solch erfolgreicher Callboy sein konnte. Bei diesem Aussehen eigentlich kein Wunder, aber René musste auch geistig einiges drauf haben. Denn Keil glaubte, dass man mit einem heißen Aussehen allein nicht bis nach ganz oben kam.

Doch bevor er noch etwas sagen oder denken konnte, fuhr sein Wagen durch ein großes Tor.

Dahinter lag die Familienvilla der Schillers, die Keil ebenfalls zu der Firma übernommen hatte. Er mochte es klein zwar lieber, aber so musste er nun mal momentan leben. Es ging nicht anders und er konnte es sich auch gar nicht anders vorstellen.

"Wir sind da. Komm", damit stieg er aus dem Wagen heraus und reichte René ganz wie ein Gentleman die Hand, um ihm beim Aussteigen behilflich zu sein. Als dieser draußen war, ließ er die Hand wieder los und trat auf die Familienvilla zu. Außer ihm und dem Fahrer wohnte hier niemand, auch wenn er es seinem Koch Tom schon einmal angeboten hatte. Tom hatte öfter mal Probleme mit seiner Frau, die ihn regelmäßig aus ihrer gemeinsamen Wohnung heraus warf. Das schöne an der Ehe der beiden war, dass sie einander schnell wieder vergaben.

Ein Blick über die Schulter sagte Keil, dass seine Begleitung ihm folgte und den Blick schweifen ließ. "Hast du noch Hunger?", fragte er schließlich ruhig, während sie das Haus betraten.

"Einer Kleinigkeit wäre ich nicht abgeneigt", antwortete René höflich und schaute sich auch im Flur der Villa ein bisschen um. Das Hauptaugenmerk lag allerdings die ganze Zeit auf Keil, was dieser nur zu genau merkte.

Die braunen Augen ließen ihn absolut nicht kalt und er fragte sich, wann er das letzte Mal einen so attraktiven Mann in seinem Haus gehabt hatte. Einen der es darauf anlegte, nicht nur seinen Job gut zu machen, als auch das Bett mit ihm zu teilen.

Das Kribbeln, das sich in seinem Bauch gesammelt hatte, wanderte eindeutig eine Etage tiefer.

"Kommen mit. Ich denke, da lässt sich noch eine Kleinigkeit für dich finden", damit nickte ich leicht in die Richtung, wo die Küche war, und ging direkt voraus. Den Weg über genoss er das vorfreudige Kribbeln in seinem Unterleib und hielt das ganze absichtlich etwas hin. Ein wenig Vorfreude, bis er zur Hauptspeise kommen würde.

Als sie die Küche betraten, gab er René die Möglichkeit sich umzusehen, während er zum Kühlschrank hinüber ging. Ein ziemlich großer, in welchen eine ganze Menge passte. Keil hatte sie sich Sonderanfertigen lassen. Es hatte ihm einfach gefallen das in einen Kühlschrank mehr als üblich passte.

Der Rest der Küche war modern und bestand aus weißem Marmor. An einem länglichen Tisch standen sechs Stühle. An dem Tisch hatte er schon viele Speisen eingenommen, auch wenn es in letzter Zeit immer weniger geworden war.

Ein Blick in den Kühlschrank sagte Keil, dass er keine Ahnung hatte, was sein Gast als Kleinigkeit ansah und was dieser überhaupt aß.

Für manche Menschen war eine Kleinigkeit nur ein Joghurt oder ein Salat. Andere bestanden bei einer Kleinigkeit auf ein Rührei. Natürlich konnte er auch etwas kochen. Zumindest reichte es für ein Ei und Nudeln. Mehr konnte er dann doch nicht zubereiten. Das überließ er lieber Tom.

Keil war klar, dass jeder Mensch seine Schwächen hatte und die seinen waren nun mal das Kochen.

Seufzend winkte er René zu sich heran und meinte „such dir etwas aus, was dir schmeckt."

René schien etwas unentschlossen, auch wenn dieser es versuchte, zu überdecken und nach einer Schüssel mit Kartoffelsalat griff. Die Schüssel war nur noch halb gefüllt und Keil war sich sicher, dass er den Rest nicht übergelassen hatte. Er mochte Kartoffelsalat nicht unbedingt gerne und bevorzugte eher einen guten Nudelsalat.

Dennoch holte er für seinen Gast eine Gabel hervor und reichte sie diesem, ehe er sich an den Tisch setzte.

René ließ sich am Tresen, neben ihm nieder, schob sich etwas von dem Salat in den Mund und nickte zufrieden, während er den Bissen herunter schluckte.

"Dein Koch ist wirklich gut. Wollt ihr?"

Damit hielt René Keil einfach die Gabel mit etwas Salat hin und schaute diesen abwartend an. Dass hier ein Koch am Werk war, schien nicht zu übersehen zu sein, sonst hätte René wohl eher ihn und nicht Tom gelobt. Aber vielleicht lag es auch an seinem Verdienst und dieser großen Villa.

"Danke, das wird ihn sicher freuen. Wenn du Glück hast, wirst du es ihm Morgen beim Frühstück noch mal sagen können." So sehr sich Keil über das Lob für Tom freute, so sehr würde er gerne die Lippen unzufrieden verziehen, als er das Angebot bekam etwas vom Kartoffelsalat zu essen.

Als guter Gastgeber ließ er sich von seinem Unmut jedoch nichts anmerken und stülpte die Lippen über den Salat auf der Gabel. Seine Augen suchten dabei die schönen Braunen seines Gegenübers und verharkten sich mit denen. Einen Moment hielt er inne, zog sich dann aber zurück und kaute den Bissen, bis er ihn runterschlucken konnte.

"Danke. Aber iss den Rest lieber alleine", dankte Keil knapp und lehnte sich etwas zurück, um endlich sein Jackett aufzuknöpfen und von seinen Schultern zu streichen. Kurz darauf folgten die drei oberen Knöpfe seines weißen Hemdes.

Kurz fuhr er sich auch durch das Haar, nur damit diese locker an seinen Schläfen herunterglitten und nicht mehr so streng nach hinten gekämmt wirkten.

René lächelte auch gleich und legte die Gabel zurück in die Schale, bevor er aufstand und Keil das Jackett abnahm, um es über einen anderen Stuhl zu hängen. Damit es nicht knitterte.

Keil war eigentlich nicht unbedingt der Typ Mann, der zu viel Wert auf Ordnung legte doch wenn Rene es machen wollte, so würde er nicht Nein sagen.

Außerdem trat er dann wieder neben den älteren Mann und strich diesem zwei Haarsträhnen so, dass sie nicht wie Antennen abstanden, wobei sich ihre Blicke kurz wieder trafen.

Keils Lippen kräuselten sich leicht. Ob vor Belustigung, vor Ärger oder sonstigen das konnte sich sein Begleiter gerne selber aussuchen. Erzürnt war er jedoch nicht, denn das sah ganz anders aus.

"Du hättest den Bissen nicht annehmen müssen, wenn du es nicht magst."

Die Anmerkung hatte nichts Vorwurfsvolles an sich und Keil fühlte sich auch nicht ertappt, dass er so einfach zu enttarnen gewesen war.

"Eine Geste der Höflichkeit", erwiderte er nur ruhig seiner widerwilligen Tat und legte sanft eine Hand auf die Hüfte des jungen Mannes, welcher direkt neben ihm stand. Er bemerkte den angenehmen Geruch, welcher von René ausging und verinnerlichte sich diesen unbemerkt.

"Ich lasse mich in meiner Wahl der Speise auch gern umstimmen ... also wenn du doch noch Lust auf etwas anderes hast?" René ließ sein Angebot offen, als würde er spüren wie sich Keil seiner Nähe bemächtigte, indem er ihn noch ein Stück näher an sich heranzog.

"Lust auf etwas anderes? An was hast du denn da so gedacht René", fragte er ruhig und legte den Kopf ein wenig in den Nacken, um zu dem Callboy hinauf sehen zu können.

Natürlich konnte er sich schon denken, was das Andere sein würde. Dennoch mochte er es lieber, wenn man es ihm ganz direkt sagte. Blind für Flirtversuche war er absolut nicht.

In Renés schokoladenbraunen Augen blitzte es kurz auf, als würde er nicht so schnell klein beigeben wollen. Es gefiel Keil sehr gut und nicht nur ihm. Das Kribbeln in seinem Unterleib machte sich etwas mehr bemerkbar und forderte Beachtung.

"Ich habe an mich gedacht", antwortete René direkt und ohne zu zögern. Endlich erhob sich Keil von seinem Platz am Tisch und stand sehr nah vor seinem Gast. Ihre beiden Körper schmiegten sich aneinander und ließen nicht mal Platz für ein Blatt Papier.

„Ein Angebot, das mir gefallen könnte“, raunte Keil dunkel und hatte seine Hände auf der schlanken Hüfte platziert. An die Haut gelangte er leider nicht, da das Hemd noch zu sehr im Weg war. Vorsichtig neigte er seinen Kopf etwas vor, als wolle er die vollen Lippen für sich einfangen und kosten, doch es kam nicht dazu. Kurz vorher hielt er inne und sah tief in die schönen Augen vor sich, während René sich nicht rührte, aber noch immer lächelte.

Als nichts geschah wandelte sich das Lächeln zu einem Fragenden Gesichtsausdruck. René kam selber ein Stück näher und wollte den letzten Abstand überbrücken, doch Keil wich dem Kuss aus und sah sich nachdenklich um. Ihm kam es so vor, als hatte er etwas sehr Wichtiges vergessen.

„Alles in Ordnung?“, wollte René nun doch wissen, während dessen Finger ihren Weg zu Keils Hemdknöpfen gefunden hatten und ein paar von ihnen öffnete, um die blanke Haut freizulegen und mit den Fingerspitzen, drüber zustreicheln.

„Hm ...“, entkam es Keil nur als Antwort, ehe sein Blick zu einem Kalender an der Küchenwand gelangte. Es viel ihm wie auf Anhieb wieder ein, sodass er die geschickten, flinken Finger auf seiner Brust einfing.

„Zu meinem Bedauern stand dieser Teil nicht im Vertrag drin. Es war nur eine Begleitung ausgemacht. Ich halte mich immer explizit an Verträge, die ich zu schließen pflege", erzählte Keil in einem ruhigen und angenehmen Ton und hob seine Hand an um diese auf dessen Wange zu platzieren und leicht drüberzufahren.

4

 

Titel: Geschäft ist Geschäft

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 4 von ?

Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.

Diese Geschichte entstand aus einem RPG zusammen mit Hina.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

 

Sanft ruhte Keils Hand auf der weichen Wange Renés.

"Vielleicht lässt es sich ja ein anderes Mal einrichten. Dann werde ich es gerne mit in den Vertrag hineinnehmen, aber nun komm. Ich zeige dir dein Zimmer, wo du hoffentlich gut schlafen kannst." Mit diesen Worten fuhr er noch einmal kurz mit dem Finger über die weichen, sündigen Lippen und löste sich wieder.

Wirklich zu Schade. Er hatte zwar gewusst, dass dieser Callboy der Beste sein sollte, aber nicht das er auch noch so hinreißend war. Schon beim Aussteigen hatte ihn dessen freundliche Art berührt und der sexy, im Anzug steckende Körper, verführt. Ein Außenstehender mochte sagen: Der hat sich doch wie immer verhalten. Doch es stimmte nicht. Normalerweise tanzte Keil nur sehr sehr ungern, doch die Tänze mit René waren wirklich sehr erholsam und entspannend gewesen. Keil war eben ein sehr eigener Mann, mit manchen seltsamen Anwandlungen, die für andere einfach nicht zu verstehen waren. Auch dieser plötzliche Abbruch, obwohl es gerade so prickelnd gewesen war, gehörte zu seiner Eigenart.

Er hatte wirklich vergessen, welches Datum heute war. Das war ihm seid dem schicksalhaften Tag noch nie passiert und er schämte sich innerlich schrecklich dafür. Äußerlich sah man es ihm allerdings absolut nicht an. Er war für die Außenwelt, wie immer.

Dennoch war es wirklich Schade eine Chance, auf ein Abenteuer, so zu vertun. Aber sollte er wieder eine Begleitung brauchen, würde er René erneut buchen und dieses wichtige Detail, als Eventualität, mit in den Vertrag reinschreiben. Private Wünsche würde es dann wohl heißen.

So aber brachte er René die Treppen nach oben zum besagten Schlafraum. Das Gästezimmer lag direkt neben seinem Schlafzimmer. Dies war für alle außer Keil tabu. Selbst die gelegentlichen One-Night-Stands bekamen nur ein Gästezimmer, in welchem er sich mit ihnen vergnügte. Das Schlafzimmer wurde von dem Hausmädchen auch gutmütig spottend, das geheime Zimmer getauft, weil auch sie dort nicht rein durfte. Nicht mal zum sauber machen.

Als Keil die Tür zum Gästezimmer öffnete, trat er beiseite und gewehrte René einen Blick hinein. "Ich hoffe das Zimmer findet gefallen?", fragte er und beobachtete den jüngeren Mann in aller Ruhe. René schien nicht unzufrieden mit den Räumlichkeiten, war aber wohl trotzdem nicht ganz zufrieden. Oder bildete sich das der Hausherr nur ein?

"Es sieht gemütlich aus", antwortete René auf die Frage und seufzte dann leise.

"Dann endet wohl meine Begleitung für dich hier?", wollte René wissen und schaute Keil abermals fest in die Augen.

"Das muss ich fragen, denn solange das nicht der Fall ist ... bin ich nach wie vor deine Begleitung und als mein Kunde könntest du fast alles von mir verlangen, was auch immer du willst."

Nur ganz kurz erschien eine steile Falte auf Keils Stirn. Aber auch wirklich nur ganz kurz. Ganz offensichtlich wollte ihm René mit dieser Aussage etwas sagen. Keil ahnte, nein er wusste es und auch was es war. Wenn doch heute nur nicht dieser Tag wäre. Er würde dieses Angebot sofort annehmen. Sein Erregung appellierte ja ebenfalls schon an seinem Verstand, doch Keil konnte nicht.

Für ihn war René ein sehr charmanter Mann, mit wirklich schönen Lippen und Augen. Hinreißend möchte man meinen."Der Vertrag endet erst Morgen, wenn du im Wagen auf dem Weg nach Hause sitzt. So war es mit deinem Chef abgemacht", sprach er ruhig, während er jede noch so kleine Bewegung musterte und analysierte.

Er überlegte auch gerade, ob er einfach danach fragen sollte, ob der Jüngere wirklich so scharf auf ihn war, doch er unterließ das. Das wäre wirklich nicht höflich gewesen.

Dennoch. Er konnte es einfach nicht lassen und trat langsam etwas näher heran. Keil blieb nah vor dem Jüngeren stehen und hob mit zwei Fingern das Gesicht an. Er selber war nur wenig größer als René, aber trotzdem konnte er schon etwas zu ihm runter sehen. Wunderbar weiche Haut. Rötliche Lippen, die zum Küssen einluden. Angenehm braune Augen, die ihn musterten und abzuwarten schienen. Kurz nur sah er in diese schokoladen braunen Augen, ehe er seine Lippen hauchzart auf die des anderen legte. Nicht etwa leidenschaftlich und eigentlich wollte er nur mal kosten.

"Beim hoffentlich nächsten Mal gibt es mehr. Gute Nacht René", ein leichtes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Das Erste für René, seit sie sich heute kennengelernt hatten. So aber entließ er diesen und wand sich ab, um das Zimmer zu verlassen.

Er schloss die Tür hinter sich als er das „Gute Nacht, Herr Schiller", hörte. Er hatte es gesehen. Auch wenn die Maske des Edelcallboys noch so gut war. Dieses Zucken wenn einem drohte, das Gesicht zu entgleisen. Es hatte René wohl nicht gefallen, eine solche Abfuhr zu kassieren. Doch wer konnte es diesem verübeln? Gewiss war dieser es mit seinem Sexappeal nicht gewöhnt, einen Korb zu kriegen.

Seine Schritte verhielten, als er sein Schlafzimmer betrat und die Tür geschlossen hatte. Tief atmete er ein und aus. Schritt um Schritt ging er zu seinem Bett und ließ sich darauf nieder. Langsam und bedächtig zog er sich für die Nachtruhe um, während sein Blick fast automatisch zu seinem Nachttisch wanderte. Dort stand ein schlichter Bilderrahmen, in welchem ein Foto eingerahmt war, auf welchem sich vier Personen befanden.

Drei von ihnen lebten nicht mehr und die vierte Person war er selber. Es war auf den Tag genau acht Jahre her und doch war dieser Tag immer etwas Besonderes gewesen.

Der Tag, an dem die Firma ihm überwiesen wurde, der Tag an dem seine Eltern starben und der Tag, an dem ER starb. Damals stand der Unfall ganz groß in der Zeitung und wurde Wochen wenn nicht sogar monatelang breit getreten. Wieso und weshalb passierte dieser Unfall. Wer war schuld? Und was war mit dem Sohn und Erben, der nicht im Wagen gesessen hatte?

Schlussendlich ging man von einem betrunkenen Gegenfahrer aus, der in den Wagen von Keils Eltern gerast war. Der betrunkene Fahrer hatte mit schweren Brüchen und Wunden gerade so überlebt. Die drei Insassen des anderen Fahrzeuges waren Tod. Die Wunden waren einfach zu tödlich gewesen.Keil sah das Bild noch einen Moment an, ehe er sich dan seufzend hinlegte. Dann aber fiel ihm doch noch ein, dass er vergessen hatte zu erwähnen, wo das Badezimmer war. Also erhob er sich doch noch einmal.

Sicher würde René nicht sehr begeistert sein ihn nach dieser Absage noch mal an diesem Abend zu sehen. Doch er war kein schlechter Gastgeber. Er klopfte an die Tür des Gästezimmers und trat nach der Antwort ein.

"Ich vergaß dir zu sagen, wo das Badezimmer ist. Direkt gegen über von deinem Zimmer, findest du es. Du kannst gerne alles nutzen, was dort steht", erklärte Keil ruhig und hatte einen kurzen Blick, auf das kurzzeitig nicht mehr so ruhige Gesicht seiner Begleitung werfen können. Dies korrigierte René allerdings schnell wieder.

Eindeutig, der Andere war nicht sehr erfreut über die Abfuhr gewesen. Sollte er sich nun erklären? Oder lieber doch nicht. Es war eigentlich nicht seine Art sich zu erklären, doch René hatte etwas an sich, was ihn fast dazu brachte.

"Danke, schlafen sie gut."

Mehr sagte René nicht und es war ein deutliches ~verschwinde~, für Keil gewesen.

"Ja du auch. Und nimm dir die Ablehnung nicht zu sehr zu herzen. An diesem Tag im Jahr habe ich nie sexuellen Kontakt mit jemand anderen. Es liegt also nicht an dir. Du bist absolut mein Fall. Bis Morgen zum Frühstück dann", damit verließ Keil das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.

Nein er war nicht sein Stil andere denken zu lassen, das sie Schuld an einem Dilemma waren, wenn es nicht stimmte. Wenn es doch stimmte, scheute er sich auch nicht davor dies offen zu sagen und sicher würde er keinem anderen sagen, dass er diesen Callboy einen Korb erteilt hatte.

Das wäre doch wirklich unterste Schublade.

So aber verzog er sich wieder in seine Räumlichkeiten und legte sich ins Bett. Kurz gähnte er einmal hinter vorgehaltener Hand und löschte die Nachttischlampe. Ob René noch duschen wollte oder nicht, war diesem überlassen. Sie würden sich am Frühstückstisch wieder sehen, welchen Marie, das Hausmädchen, bestimmt wieder liebevoll gedeckt hatte.Tom würde dann wohl ebenfalls ein paar Rühreier wie jeden morgen gemacht haben und für zwei war dann auch gedeckt. Schließlich wussten sowohl Marie als auch Tom, dass es heute Nacht einen Gast gab.Endlich schloss er auch die Augen und lauschte in die Stille hinein. Er konnte leise die Schritte auf dem Flur hören und vermutete das sein Gast das Duschangebot noch angenommen hatte. Gut so. Er wollte nicht, dass es seinem Gast an irgendetwas fehlte.

Es war ein langer Tag gewesen und genauso fühlte sich Keil auch. Ihm war, als hätte er all seine Energie bei dem Firmenball gelassen. Schlafen würde ihm wohl als einziges helfen und der Schlaf ließ auch nicht lange auf sich warten.

 

Am nächsten Morgen wurde Keil wie immer recht früh wach. Es war schließlich sein Job früh genug in der Firma zu sein, um dort seiner Arbeit nach zu gehen. Also kleidete er sich in aller Ruhe an und ging dann runter, wo Tom gerade am Kochen war und Marie wohl den Tisch deckte. Sie wussten, wann ihr Herr wach wurde und hatten sich in all den Jahren nach ihm gerichtet, wofür er auch dankbar war.

Er würde sonst wohl jedes Mal aufs Frühstück verzichten, weil er es schlich und einfach, einfach immer vergas. So aber zwang Marie ihn gutmütig und mütterlich etwas zu sich zu nehmen.Als Keil fertig war, wendete er sich jedoch an Marie.

"Wenn unser Gast René wach wird, soll Martin ihn nach dem Frühstück wieder heimfahren. Gib ihm dann noch diesen Brief", damit reichte er Marie den besagten Umschlag, welchen er am Frühstückstisch noch handgeschrieben fertiggemacht hatte. Handgeschriebenes war heute wirklich eine Seltenheit, doch es war ihm lieber als diese, die am PC geschrieben wurden.Als Marie nickte und meinte sie würde dem nachkommen, verschwand Keil auch schon. Er hatte sich heute ein Taxi bestellt, da Martin ja René fahren würde.

Nachdenklich blickte er aus dem Fenster und entschwand seinen Gedanken. Nur einen Moment, bevor er wieder in sein Leben zurückkehren würde. Eines voller Arbeit und ohne richtiges Privatleben. Vielleicht hätte er mit René ja doch frühstücken sollen. Sicher würde er ihn nun verachten.

Der Gesichtsausdruck am Vorabend, als er ihn noch mal aufs Duschen angesprochen hatte, sprach mehr als es tausend Worte. Aber es sollte ihm nichts ausmachen. Sie würden sich wohl nie wieder sehen, wenn er nicht wieder eine Begleitung auftreiben musste. Also? Aufwachen aus jeglichen Träumereien, Krawatte zurecht rücken und sich auf den nächsten Termin gedanklich vorbereiten.

Das Lächeln des Edelcallboys wurde ganz hinten in eine dunkle Ecke gedrängt, wo es verblassen würde.

 

5

 

Titel: Geschäft ist Geschäft

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 5 von ?

Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.

Diese Geschichte entstand aus einem RPG zusammen mit Hina.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

 

Es war für Keil leichter als gedacht, den jungen Edelcallboy zu vergessen. Die Arbeit beanspruchte seine ganze Aufmerksamkeit. Er hatte wie immer kaum Freizeit aber dafür Termine in Hülle und Fülle.

An einem Abend zwei Wochen später saß er völlig erschöpft im Wagen, welchen sein Butler Martin durch die Straßen lenkte.

Du siehst ziemlich erledigt aus. Vielleicht solltest du dir einen freien Tag nehmen.“ Martin sah kurz in den Rückspiegel und bog in eine Straße ab, nur um noch mal zu seinem Herren rüber zu sehen.

Du weißt doch ganz genau, dass ich dafür keine Zeit habe. Ich habe eine Firma zu leiten und kann es mir nicht lei...“, sprach Keil ernst, doch Martin unterbrach ihn einfach.

Ich weiß. Aber wenn du weiter so hart arbeitest, wirst du noch krank und dann fällst du mehr als nur einen Tag aus. Zudem wirst du dich nach einer kleinen Pause sicher besser konzentrieren können.“

Keil gefiel es nicht wirklich, dass ihn dieser Mann immer so gut durchschauen konnte. An sich war es aber auch kein Wunder. Martin kannte ihn schon seit sehr vielen Jahren. Seit er ein siebenjähriges Kind war, um genau zu sein. Martin war nicht nur sein treuer Butler. Nein. Er war auch sein bester Freund. Einer der einfach alles über ihn wusste.

Du hast wie immer Recht, Martin. Ich sollte mir wirklich einen freien Tag nehmen. Ich denke, ich werde heute Abend noch ein wenig ausgehen. Kümmerst du dich darum, dass meine Termine für Morgen verschoben werden?“, bat Keil den älteren Mann neben sich.

Natürlich.“

Als sie daheim ankamen, ging Keil hinauf auf sein Zimmer um sich für den Abend fertigzumachen. Er schlüpfte nach einer erfrischenden Dusche, in eine enge Hose und ein lockeres Hemd. Danach kümmerte er sich etwas um seine Haare und überlegte, was er mit ihnen machen sollte. Schlussendlich ließ er sie, wie sie waren, und ging wieder nach unten. Gerade kam Marie aus dem Wohnzimmer und erblickte ihren Chef. Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen, als sie ihn kurz musterte.

Du gehst aus? Du solltest vorher noch eine Kleinigkeit essen. Tom hat dir etwas in den Ofen gestellt. Ich muss jetzt gehen. Mein Mann wartet sicher schon auf mich.“ Lächelnd ging sie an Keil vorbei und griff nach ihrem Mantel.

Keil ganz der Gentleman half ihr hinein und begleitete sie zur Tür.

Mach dir einen schönen Abend Marie und bleib nicht immer so lang. Du hast doch schon längst Feierabend“, verabschiedete sich Keil freundlich und winkte ihr noch hinter her.

Erst dann nahm er noch eine Kleinigkeit zu sich und machte sich auf den Weg.

In seinem Stammklub ließ er die Musik und die dumpfen Bässe auf sich einwirken. Es fühlte sich gut an, sich einfach nur gehen zu lassen. Hier kannte ihn niemand. Hier wusste niemand, was für ein großes Tier er war und hier wusste niemand, wie es auf seinem Konto aussah. Das alles konnte eine unangenehme Mischung sein. Viele, die glaubten, sich durch den Kontakt mit ihm, Vorteile zu verschaffen.

Doch heute war er einfach nur ein Mann. Ein Mann mit Bedürfnissen. Bedürfnisse, die gestillt werden wollten. Seine Augen suchten in dem Flackerlicht nach einem geeigneten Gegenpart für diese Nacht. Es dauerte eine ganze Weile, bis ihm ein brauner Haarschopf ins Auge fiel. Dazu eine schlanke, attraktive Figur und einen festen kleinen Hintern. Er erinnerte ihn an irgendjemanden, doch er schob den Gedanken beiseite und tanzte sich näher an den jungen Mann heran.

Er legte ihm die Hände auf die Hüften und drückten sich an die Kehrseite heran. Sie brauchten etwas, bis sie einen gemeinsamen Rhythmus fanden, tanzen dann aber harmonisch miteinander. Der junge Mann schmiegte sich vertrauensvoll an Keil heran und schlang einen Arm um dessen Hals, nur um den Kopf drehen zu können. Ihre Augen trafen einander und kurz spürte Keil einen Stich der Enttäuschung, als er die blauen Augen sahen. Woher kam das? Keil wusste es nicht, doch er fasste sich schnell wieder und neigte seinen Kopf herunter. Der attraktive Mann kam ihn entgegen. Anstatt ihn allerdings zu küssen, blieb Keil nah an dessen Ohr und raunte ihm zu.

Wollen wir uns etwas zurückziehen?“

Ein zustimmendes Lachen war ihm Antwort genug, sodass sie sich im Darkroom zurückzogen. Keil presste den unbekannten Braunhaarigen an eine der Wände, wo noch Platz war, und ließ sich von dem ganzen Gestöhne gefangen nehmen. Erregt rieb er sich an dem eindeutig Jüngeren und spürte, wie seine Erregung wuchs. Sein Schwanz drückte sich gegen sein Gefängnis und ließ den Sonnenschein spüren was er wollte.

Dieser bekam das Strahlen scheinbar nicht aus dem Gesicht und tauschte mit Keil den Platz nur um sich vor ihm in der Hocke niederzulassen und an dem Gürtel und Hosenknopf zu fummeln. Beides öffnete sich schnell und die Hose rutschte samt Shorts herunter.

Sofort verschwand Keils Erregung zwischen den weichen Lippen, was ihn zufrieden aufseufzen ließ. Vor seinem inneren Auge erschien eine schlanke Gestalt. Weiche braune Haare und sanfte, ebenso braune Augen erschienen vor ihm. Sie wickelten ihn ein und wollten ihn nicht mehr gehen lassen. Die begehrlichen Blicke streichelten seine Seele und sein Herz, fuhren zärtlich über seine Wange und ruhten auf seiner Unterlippe.

Der Drang anstatt der Blicke, die Lippen des Mannes auf seinen zu spüren war übermächtig, doch er riss sich zusammen, öffnete die Augen und sah zum Sonnenschein runter. Dieser beobachtete ihn während seinem Tun ganz genau und ließ sich locker wieder hochziehen.

Ich hoffe, dein Arsch hält ein bisschen was aus“, raunte Keil ihm entgegen und das Grinsen, was sich darauf zeigte, war eindeutig.

Keil drehte ihn um und griff in eine Schale auf einem Tisch, der direkt neben ihnen stand. Das Kondom war schnell auf seiner Erregung und auch der Inhalt vom Gleitgelpäckchen fand seinen Weg auf die zuckende Rosette des Sonnenscheins. Keil massierte das Gel kurz ein und drang mit seinem Finger ein. Er spürte, dass der Sonnenschein schon längst bereit war, und versenkte sich ohne großes Federlesen bis zum Anschlag.

Es fühlte sich gut an, aber mehr auch nicht. Es war einfach nur Triebbefriedigung und genau das tat Keil. Er griff um die schlanke Hüfte herum und griff die Erregung des jungen Mannes um auch diesem etwas Gutes zu Tun und schloss während seiner Stöße die Augen.

Wieder erschien die Gestalt mit den sanften braunen Augen vor seinem inneren Auge. Wer war das? Er kam ihm so bekannt vor. Wann hatte er ihn nur gesehen?Er konnte sich nicht erinnern. Hatte er in letzter Zeit so viel gearbeitet, dass er nun solche Probleme bei der Erinnerung hatte? War es einer seiner Mitarbeiter denn er hier gerade als Wichsvorlage nutzte?

Das Kribbeln in seinem Unterleib nahm zu und kündigte seinen Höhepunkt an. Genau in dem Moment, als er kam, erinnerte er sich und riss die Augen auf. Er starrte an die dunkle Wand sich gegenüber und verharrte einen Moment. Er spürte, wie der Sonnenschein ebenfalls kam und sich über seine Hand ergoss.

Abrupt zog er sich zurück, zog seine Hand hoch, verschloss die Hose und griff sich ein Tempotuch aus der Box auf dem Tischchen neben der Schale mit den Kondomen und säuberte sich die Hand. Ohne etwas zu sagen oder auch nur zu warten, verließ er den Darkroom und auch den Club.

Wieso dachte er in einem solchen Moment an den Edelcallboy von vor zwei Wochen. Wie hieß dieser doch gleich. Einen Moment musste er überlegen.

René“, murmelte er leise in die stille Nacht hinaus. Genauso hieß er.

René“

 

Impressum

Texte: liegt bei mir Sandra Black
Tag der Veröffentlichung: 27.03.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Diese Geschichte entstand aus einem RPG zusammen mit Hina. Vielen Dank liebe Hina. Das du deine Zustimmung gabst, dass ich unser RPG zu einer Story ausbauen durfte. Ich hoffe es gefällt dir :D

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