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1

Titel: Street life

Autor: kojikoji

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Kapitel:1 von ?

Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.

Warnung: Slash - MxM; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Auf meiner Profilseite findet ihr einen Link zu meinem Blog, wo ich über meine Schreibfortschritte, meiner Storys berichte. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

 

An einem schönen Frühlingsabend, als Chet am Seeufer entlang ging, war es richtig angenehm warm. Er befand sich auf dem Weg zu seinem Schlaflager. Schon seit zwei Jahren lebte er auf der Straße und er fühlte sich sehr wohl hier. Natürlich wurde es im Winter kalt und eine Regennacht war nicht sehr behaglich, doch das fand er nicht allzu schlimm.

Kurz warf er einen Blick in die Glasscheibe der Würstchenbude, an der er vorbei kam. Das hellgrüne und azurblaue Haar fiel ihm etwas ins Gesicht, während er auf der rechten Seite einen Sidecut trug. Die hellblauen Augen strahlten ihm aus der dreckigen Scheibe entgegen. Der Besitzer sollte mal wieder Scheiben putzen. Fröhlich summend lief Chet weiter. Seinen zerschlissenen aber einsatzfähigen Rucksack schob er auf seinen Schultern etwas nach oben.

Ein paar Schritte weiter vernahm er plötzlich ein leises Geräusch. Es ähnelte einem Wimmern oder einem Schluchzen. Chet war etwas verwundert, sodass er den seltsamen Lauten folgte. Weiter vorne war eine Art Toilettenhäuschen, welches Chet oftmals nutzte. Leise schlich er sich weiter und ging an der Mauer des Toilettenhäuschens entlang, bis er einen Blick um die Ecke werfen konnte. Vor dem Häuschen auf einer Stufe, die hineinführte, saß ein blonder junger Mann. Er erschien Chet ziemlich jung.

Vielleicht fünfzehn Jahre aber sicher nicht mehr. Neben dem Jugendlichen stand eine Flasche Wodka, wo schon fast ein Viertel fehlte. Scheinbar hatte er gut getrunken aber warum weinte er nun? Chet war verblüfft und doch keimte Mitgefühl in ihm auf. Einmal noch sah er sich um, ehe er ganz hinter der Wand hervor trat und sich vor den Jugendlichen kniete.

„Hey kleiner. Warum weinst du denn?“, fragte er und sah deutlich, wie ein Schrecken durch den gesamten Körper ging. Auch das Schniefen wurde zu einem husten. Da hatte sich wohl jemand verschluckt. Wäre die Situation nicht so seltsam, würde Chet wohl lachen. Doch dafür war nicht die richtige Zeit.

Nachdem der Hustenanfall vorüberging hob der weinende seinen Kopf an und Chet konnte sofort in grüne Augen sehen. Diese waren vom Alkohol verschleiert und desorientiert. Er schien Chet erst einmal fokussieren zu müssen bevor sich Verwirrung auf sein Gesicht legte.

„Wie?“, hauchte dieser und blinzelte etwas, nur um erneut nach der Flasche Wodka zu greifen.

Chet allerdings war schneller und nahm sie ihm direkt weg. Natürlich wusste er, dass man einen Betrunkenen nicht provozieren sollte, doch dieser Jugendliche sah ziemlich verzweifelt aus.

„Trinken löst doch keine Probleme ... warum weinst du?“, fragte Chet ein weiteres Mal als der jüngere protestieren wollte. Dieser öffnete und schloss den Mund, ehe er von Neuem in Tränen ausbrach.

Chet war ziemlich überfordert, doch er schloss die Flasche und packte sie in seinen Rucksack. Einfach nur, damit der Kleine nicht in Versuchung kam, sich weiter zu betrinken. Gleich danach zog er den jüngeren an seiner etwas dreckigen Kleidung, direkt in seine Arme. Wiedererwartend krallte sich der jüngere an seiner Kleidung fest und vergrub sein Gesicht in der sicher nicht nach Sommerwiese riechenden Jacke. Chet ließ es zu und strich durch das helle Haar, des ihm unbekannten Jugendlichen.

„Shh. Ist ja gut“, wisperte er beruhigend und hatte sich mittlerweile auf seinem Hintern niedergelassen und den Rucksack neben sich gestellt. Da es schon dunkel war und hier keiner mehr herumlief, konnten sie auch nicht schief angesehen werden.

Nicht dass es Chet stören würde, doch wahrscheinlich wäre es dem Jugendlichen hier ziemlich peinlich, wenn er wieder nüchtern und darauf angesprochen wurde. Er hatte hier nach dem ersten Eindruck sicherlich ein Sensibelchen in seinen Armen liegen. Aber hier bleiben, vor einem Toilettenhäuschen konnten sie auch nicht.

„Hey kleiner. Komm hoch. Wir gehen zu mir und dann kannst du deinen Rausch ausschlafen“, sprach er sanft und erhob sich ächzend, nur um auch dem Jugendlichen auf die Beine zu helfen. Dieser schien nicht wirklich daran interessiert zu sein, doch widerwillig folgte er Chet, der sich seinen Rucksack gegriffen hatte und sich auf den Weg machte. Er stützte den Betrunkenen. Den ganzen Weg über.

Es dauerte einige Minuten Fußweg, bis sie zu einem Zeltplatz kamen. Diesen betraten sie und gingen durch die Reihe bis zu einem kleinen Zelt, wo er seinem Gast hineinhalf. Den Rucksack hatte er in eine Ecke am Ausgang des Zeltes abgelegt und half dem Jugendlichen dabei aus der Jacke zu schlüpfen. Auch die Schuhe und die Hose verabschiedeten sich. Der Blonde lag einfach nur mit Tränenverschmierten Gesicht unter ihm und schien es nicht mitzubekommen. Hoffentlich hatte dieser ihm nicht zu viel getrunken.

„Wenn du kotzen musst, dann verlasse vorher das Zelt“, ließ Chet verlauten, als er sich etwas über ihn geschoben hatte, um nach einer Flasche Wasser zu greifen. Diese war schon ziemlich zerknautscht. Doch noch erfüllte sie ihren Dienst. „Hier hast du etwas zu trinken“, fügte er hinzu und ignorierte damit das Zusammenzucken des schlanken Körpers, den er in seinen Schlafsack einwickelte.

Leider besaß er nur einen, sodass er als Ersatz seine dünne Decke über sich selber legte. Das Zelt war ziemlich eng, aber nur wegen seines Gastes schlief er sicherlich nicht draußen. Das wäre ihm dann doch noch zu kalt bei dieser frühjährlichen Jahreszeit.

Es dauerte gar nicht lang, bis er eingeschlafen war.

2

Titel: Street life

Autor: kojikoji

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Kapitel: 2 von ?

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Chet schlief ziemlich gut, doch er wurde am nächsten Morgen wie immer recht früh wach. Gähnend streckte er sich und stieß dabei gegen etwas Weiches, was sich murrend wegbewegte. Verwundert sah Chet auf seinen Matratzengast, der wohl dachte, in aller Ruhe weiter schlafen zu können. Aber wenn Chet so darüber nachdachte, hatte dieser wohl einen schlimmen Abend gehabt, also schlich er leise aus dem Zelt raus und schnappte sich ein paar Klamotten aus einer Zeltecke.

Draußen gähnte er noch einmal ungeniert und zog sich um. So früh war außer ihm eh noch keiner wach, der ihm hätte zuschauen können. Gleich darauf schnappte er sich einen alten Topf. Diesen hatte er mal in einem Müllsack gefunden. Er war nicht kaputt und schien nur dem Neuen hatte weichen zu müssen. Damit holte er auf der anderen Seite des Zeltplatzes, aus einem Wasserhahn, Wasser.

Damit machte er sich auf den Rückweg und kam an einem der wenigen Wohnwagen hier vorbei. Eigentlich war es ein reiner Platz nur für Zelte. Doch wer gut genug zahlte, der konnte hier eigentlich alles parken und darin wohnen. Chet hatte Glück, das er den Zeltplatzverwalter kannte. Dieser ließ ihn hier kostenfrei auf einem sehr abgelegenen Platz wohnen. Eben dieser kam ihm auch gerade entgegen. Unter einem Arm hatte er eine Kulturtasche und in der anderen Hand sein Handtuch.

„Hey Gary. So früh wach, heute?“, fragte Chet grüßend und bekam ein charmantes Lächeln. Gary war ein wahrer Womanizer. Immer hatte er eine andere in seinem Häuschen am Eingang des Zeltplatzes. Er als Verwalter war der Einzige, der in einem Häuschen wohnte. Nicht sehr groß. Aber es hatte alles, was man benötigte.

„Jupp. Ich habe heute noch einen wichtigen Termin. Wie schaut es bei dir aus? Heute schon etwas geplant?“, erkundigte sich Gary, der stehen geblieben war. Kurz hatte Chet einen Blick auf die manikürten Fußnägel in den Sommerschlappen geworfen, doch dann sah er wieder in das Selbstsicherheit ausstrahlende Gesicht.

„Wie immer. Auf dem Marktplatz etwas abhängen. Ich habe heute ja auch einen Gast zu versorgen“, grinste Chet und strich sich ein paar der grünen Strähnen aus dem Gesicht.

„Einen Gast? Wie kommt’s?“

Gary schien ziemlich erstaunt, doch Chet winkte nur ab und ging an ihm vorbei.

„Wir sehen uns“, verabschiedete er sich bei Gary und brachte seinen Wassertopf mit Bedacht zurück. Als er sein Zelt schon von Weitem sah, bemerkte er den ratlosen Jugendlichen davor. Dieser hatte gänzlich verstrubbeltes Haar und schien nicht zu wissen, wo er war. Als Chet nah genug war, wurde er entdeckt.

„Äm. Hallo ...?“, vernahm Chet eine angenehm männliche Stimme, die zu einem jugendlichen von geschätzten 15 Jahren nicht passen wollte. Auch die nun nüchternen grünen Augen wollten nicht mit dem gedachten Alter übereinstimmen. Sie schienen so ernst und auch so traurig.

„Hi. Du bist ja doch früher wach als gedacht ... Kopfschmerzen?“, erkundigte sich Chet und stellte seinen Topf auf einen Campingkocher. Den nutzte er eher selten. Er musste sparsam mit der Kartusche darin umgehen. Doch da er heute einen Gast hatte, wollte er diesem auch etwas bieten.

„Wo bin ich hier. Hast du mich hierher gebracht?“, fragte sein Gast jedoch, anstatt zu antworten.

„Jepp. Hab dich gestern vor einem Klohäuschen gefunden. Wolltest dich wohl mit dem Wodka abschießen. So wie du geheult hast, muss es ja schlimm gewesen sein ... oder der Wodka war schon schlecht“, scherzte Chet und kippte ein wenig vom Wasser in einen anderen um. So konnte er einmal einen Tee kochen und einmal Nudeln machen. Beides hatte er noch etwas da. So suchte er in seinem Zelt nach dem letzten Teebeutel und der halben Tüte Nudeln. Nicht unbedingt das beste Frühstück aber mehr hatte er nicht.

Er sollte wohl wieder Geld schnorren gehen. Dies machte ihm absolut nichts mehr aus. Nicht nach zwei Jahren, die er nun schon auf der Straße lebte. Anfangs war er fast jedes Mal im Erdboden versunken. So sah er zu seinem Gast auf und bot ihm einen Platz neben sich an. Diesem schien es ziemlich unangenehm zu sein. Oder doch vielleicht peinlich? „Ich bin der Chet und mit wem habe ich das Vergnügen?“, stellte er sich lächelnd vor und reichte dem blonden die Hand.

Dieser schien zu zögern, doch er ergriff sie.

„Karsten mein Name.“ Chet grinste etwas.

„Gut gut. Magst du erzählen, warum du dich gestern so hast volllaufen lassen? Bist doch noch ein bisschen zu jung für Wodka oder?“, wollte Chet wissen, während er den Tee aufsetzte.

„Wieso zu jung? Ich bin vor einem Monat volljährig geworden“, widersprach Karsten verwundert, als er sich zu dem Punk setzte und ihm beim Teekochen zusah.

„Ach wirklich? Schaust jünger aus“, meinte Chet etwas misstrauisch. Er mochte es nicht angeflunkert zu werden und Karsten sah wirklich sehr, sehr jung aus.

„Sagt man mir öfter“, entgegnete Karsten nur und starrte auf seine ineinander verschränkten Finger.

„Nun gut, dann glaube ich dir das mal ... magst du reden?“, fragte Chet und reichte Karsten einen heißen Becher mit verführerisch duftendem Tee. Karsten nahm sie auch entgegen, doch er trank nicht davon, hielt sie einfach nur in der Hand.

„Karsten?“, sprach Chet ihn deswegen erneut an und sah das zusammenzucken, in dem jugendlichen Leib nur zu deutlich.

„Nein schon gut. Danke für das Angebot aber ... nein danke“, winkte Karsten ab und trank einen Schluck von dem Tee.

„Na, wenn du meinst“, zuckte Chet mit den Schultern.

So widmete er sich lieber den Nudeln, damit er heute noch etwas in den Magen bekam.

 

3

Titel: Street life

Autor: kojikoji

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„Was wollen wir hier?“ Fragend sah Karsten zu Chet, dem er sich nach dem knappen Frühstück, kurzerhand angeschlossen hatte. Karsten wollte nicht allein auf dem Zeltplatz zurückbleiben. Chet störte sich an seiner Gesellschaft nicht und ging einfach weiter über den Marktplatz.

„Ein bisschen abhängen. Die Leute hier sind echt cool“, antwortete der Punk fröhlich und deutete nach vorne auf eine Gruppe, teils bunter Gestalten. Karsten schien nicht sehr begeistert zu sein. Dies sah ihm Chet deutlich, an den verzogenen Lippen, an.

„Hey, keine Bange. Keiner von denen wird beißen. Wir sind eine ganz liebe Truppe“, grinste Chet und pokte seinem Anhängsel gegen die Schulter. Karsten schien verwundert. Scheinbar machte man das bei ihm nicht oft. Wenn überhaupt. Doch Chet wollte sich davon nicht beirren lassen.

„Woher kommst du eigentlich?“, fragte er deswegen lieber, anstatt ihn weiter zu necken.

„Von nirgendwo“, hauchte Karsten und Chet nahm dies stillschweigend hin. Es gab ja einige Menschen, die nicht über sich reden wollten und dies respektierte Chet. Stattdessen grüßte er ein paar seiner Freunde. Diese schienen neugierig auf den Neuen zu sein.

„Was hast du uns den da Pickfeines mitgebracht?“, fragte Jessica eine etwas Korpulente, rothaarige junge Frau.

Dieser Punkt war auch Chet schon aufgefallen. Karsten hatte wirklich elegante Kleidung an. Ein ehemals weißes Hemd, eine weiße Hose, weiße Schuhe. Sogar eine Fliege hatte er um seinen Hals, die Karsten mittlerweile jedoch abgenommen hatte. Alles war ein wenig verdreckt, doch man erkannte noch den Glanz, welchen er einstmals gehabt haben musste. Die Kleidung war sicherlich teuer gewesen, doch Chet war niemand, der jemanden wegen etwas gleich in eine Schublade steckte. Sicher war alles noch am gestrigen Morgen völlig sauber gewesen. Kam Karsten etwa gerade von einer Hochzeit oder einer anderen Feier? Es war wirklich ziemlich seltsam.

„Das ist Karsten. Er ist mein Gast, also seid lieb zu ihm“, grinste Chet fröhlich und hatte einen Arm um Karstens Hals geschlungen, um diesen etwas näher zu ziehen. Dieser stolperte ein wenig, hielt sich aber auf den Beinen.

Verlegen lächelnd hob er eine Hand.

„Hallo?“ Chet fand es fast schon niedlich, wie vorsichtig und schüchtern er die anderen grüßte. So zog er den Blonden mit sich mit. Sie setzten sich zu den anderen und Chet ließ Karsten endlich los.

Mit einem Handgruß grüßte Chet seine Freunde und begann eine Diskussion über ein wohl bald anstehendes Festival mit einer Menge guter Musik. Karsten fühlte sich nicht sehr wohl in dieser Runde. Viele der vorbeikommenden Menschen starrten die Gruppe mit merkwürdigen teils abschätzenden Blicken an. Die bunte Truppe störte sich nicht daran.

Jessica erhob sich nach Kurzem sogar mit einem Pappbecher und schnorrte bei den Passanten um etwas Geld. Chet hatte Karsten die Zeit über im Auge behalten und merkte, wie unwohl sich dieser fühlte. So rutschte er etwas näher heran. In einer Hand eine angefangene Dose, die er Karsten unter die Nase hielt.

„Durst?“, fragte Chet. Karsten, der den Blick schweifen ließ, sah, dass das Getränk von dem glatzköpfigen Muskelpaket kam. Neben diesem standen noch drei weitere Dosen.

„Nein, vielen Dank ... ich habe keinen Durst“, lehnte Karsten höflich ab, sodass Chet schulterzuckend selber noch einen Schluck nahm.

„Hey kleiner. Woher kommst du denn?“, rief der Glatzköpfige, der auf den Namen Scot hörte, herüber. Karsten schluckte einmal und schien sich unwohl zu fühlen.

„Sicher aus dem Schnödieviertel“, lachte ein ziemlich dürrer Typ frech und musste sich vor der leeren Dose ducken. Diese hatte Chet nach ihm geworfen.

„Ich sagte doch, sei nett zu ihm. Schäm dich Bert. Ab in die Ecke. Wahlweise darfst du auch den Baum nutzen“, tadelte Chet ihn streng, was jedoch alle zum Lachen brachte.

Karsten kniff die Lippen zusammen und erhob sich abrupt. Mit schnellen Schritten entfernte er sich von der Truppe, welche ihm verwundert nachsahen. Chet allerdings sprang schnell auf und rannte seinem Gast nach.

„Warte kleiner. Was ist den los? Wir haben doch nur einen Spaß gemacht“, fragte Chet und legte Karsten eine Hand auf die Schulter. Diese wischte Karsten wieder herunter.

„Das war aber nicht lustig“, fauchte Karsten seinen Verfolger an und hatte die Hände zu Fäusten geballt. Chet hob abwehrend die Hände und war etwas überrascht.

„Ist gut“, brummte Chet und ging nachdenklich neben Karsten her, über den Marktplatz. Dann aber machte sich ein Lächeln auf seinem Gesicht breit.

„Komm mit“, damit griff er Karstens Hand und zog den ehemals wütenden, nun aber überraschten Jugendlichen mit sich.

„H... hey ...“, entkam es diesem, während er aber nichts anderes machen konnte, als sich mitziehen zu lassen.

Chet war eindeutig stärker als Karsten.

„Wo willst du hin?“, wollte Karsten nach einer Weile wissen und bemerkte, wie sich die Umgebung änderte. Sie waren in eine Wohngegend gekommen und hielten schlussendlich vor einem großen, schmiedeeisernen Tor. „Was wollen wir hier?“, fragte Karsten erneut und sah sich um. Gerade war hier niemand auf der Straße, der sie sehen konnte, was Chet auch zum Anlass nahm, die Finger zu verschränken. Damit erschuf er für Karsten eine Räuberleiter.

„Komm, schnell“, verlangte er von Karsten, der ihn verwirrt und misstrauisch ansah.

„Was soll das? Hier ist doch eindeutig zu“, damit deutete er auf das große, schwere Schloss, welches das Tor zusammenhielt.

„Ich weiß. Jetzt mach schon. Ich will dir etwas Schönes zeigen“, forderte Chet ihn auf und sah ihm ungeduldig aber noch freundlich entgegen.

„Das ist verboten“, wendete Karsten erneut ein, was Chet die Augen verdrehen ließ.

„Ich weiß. Jetzt mach schon ... sei kein Hasenfuß.“

Karsten schien empört zu sein aber kam nun endlich näher.

„Ich bin kein Hasenfuß“, murrte er, stellte den Fuß auf die verschränkten Hände und mit Schwung wurde ihm hochgeholfen. Er klammerte sich oben fest, zog sich ächzend und mit einer Menge Kraftanstrengung nach oben um sich auf der anderen Seite runter zu lassen. Chet selber kletterte geschickt wie ein kleines Äffchen hinüber. Drüben grinste er Karsten kurz an, schnappte sich erneut dessen Hand und zog ihn mit sich, zwischen die Bäume, den Weg entlang.

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Titel: Street life

Autor: kojikoji

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Chet wusste ganz genau, wo er hin wollte. Er bahnte sich mit Karsten an der Hand seinen Weg, wich sogar vom befestigten ab und drang mit seiner Begleitung durch die Büsche. Karsten schien das weniger zu gefallen, doch er sagt nichts dagegen, bis sie endlich aus dem ersten Grün heraus auf eine kleine Lichtung traten. In der Mitte lag ein kleiner See ruhig da.

Rundherum war eine langsam ergrünende Wiese wo sich nur zaghaft, dass ein oder andere Schneeglöckchen hervor wagte. Chet ließ seinen jüngeren Begleiter los und trat näher an das Wasser heran.

„Hier komme ich gerne her, wenn ich etwas down bin. Aber ich teile meinen Lieblingsplatz mit dir. Normalerweise sind hier Enten und Schwäne, die man beobachten kann, aber sind heute scheinbar nicht da“, erklärte Chet und drehte sich zu Karsten um. Dieser war am Rand der Gebüsche stehen geblieben und sah sich aufmerksam um. Er schien sich immer noch unwohl zu fühlen, da er sich mit der einen Hand, immer wieder über seinen rechten Arm fuhr.

„Was wollen wir hier? Du erscheinst mir nicht sehr down zu sein und ich bin es auch nicht.“ Eine eindeutige Lüge, was der Punk sofort erkannte und langsam, Schritt um Schritt näherkam.

„Wärst du nicht down, hättest du dich gestern nicht besoffen und heulend an meinen Hals geworfen. Du hättest nicht wirr geredet und mich gebeten dich zu halten und bei dir zu bleiben“, meinte Chet ernst, wobei der letzte Teil wohl etwas geflunkert war, doch dass musste ja keiner wissen, denn Karsten wirkte entsetzt und betroffen. Er schien nicht mehr alles vom letzten Abend zu wissen.

„Das habe ich gesagt?“, fragte Karsten zögerlich und bekam ein Nicken, sodass sich dessen Gesicht verzog.

„Das ist gar nicht wahr. So etwas würde ich nie sagen.“ Der blonde Jugendliche wirkte sehr stur und hatte zusätzlich die Arme vor der Brust verschränkt.

„Und das weißt du so genau weil du was ...? Ich hatte den Eindruck, dass du nicht viel Alkohol verträgst und nach der viertel Flasche schon ziemlich dicht warst … obwohl. Ich vertrage auch nicht unbedingt viel mehr. Wie gut das ich mich da besser unter Kontrolle habe als du ...“, plauderte Chet und konnte förmlich zusehen wie sich der schlanke Körper vor sich, immer mehr versteifte.

„Aber las mich raten … Wenn ich nach deiner ehemals schicken Kleidung gehe, der Vermutung das du eindeutig aus reichem Haus kommst und nach einer Hochzeit abgehauen sein könntest ... Ich würde sagen, jemand hat sich deine Freundin gekrallt, sie geheiratet und du betrinkst dich aus Frust, weil du nicht an der Stelle des Bräutigams standest“, stellte Chet seine Behauptung auf und ging langsam an Karsten vorbei, hin zum See. Dieser blieb stehen und drehte sich nicht einmal zu ihm um.

Es war still zwischen den beiden, der Punk blickte auf den See und wartete auf eine Antwort. Er spitzte die Ohren und lauschte angespannt. Er wusste, dass er womöglich nicht richtig gelegen hatte, aber vielleicht konnte er ihn so aus der Reserve locken.

„Du redest Nonsens. Ich war auf keiner Hochzeit“, kamen endlich die Worte, geformt in eine nicht sehr zufriedenstellende Antwort. Chet grübelte etwas nach. Hatte er vielleicht doch einen Hauch Bitterkeit oder Trauer herausgehört?

„Dann von einem Junggesellenabschied?“, versuchte er es frech weiter und kickte einen Stein in den See.

„Nein. Auch nicht.“

„Dann vielleicht von einer Party?“ Chet hatte nicht vor aufzugeben. Ganz gleich, ob er den blonden Jugendlichen damit nerven würde, aber so war er eben. Ihn interessierte es einfach nicht, was andere von ihm denken mochten. Das hatte er früh genug aufgegeben. Damals. Das war lange, lange her.

„Weshalb willst du das wissen?“, wollte Karsten nun seinerseits in Erfahrung bringen und drehte sich endlich zu ihm um. Er konnte Chets schmutzige Rückfront mustern. Die kaputten Kleidungsstücke, die teils zusammengewürfelten waren.

„Weil dies der Platz ist wo Leute die Down sind, wieder aufgemuntert werden. Diesen Job werde heute ich übernehmen“, schwungvoll drehte Chet sich um und verbeugte sich theatralisch vor seiner Begleitung. Dennoch, als er aufsah, konnte Karsten die Ernsthaftigkeit in den Augen erkennen, welche seinen Spott Lügen strafte. Nervös biss sich der blonde Jugendliche, unsicher auf die Unterlippe, schien über dieses Angebot ernsthaft nachzudenken. Dann jedoch drehte er sich fort.

„Ich brauche keine Aufmunterung. Aber ... ich könnte eine Unterkunft für die nächste Zeit gebrauchen …?“ Es klang ein wenig fragend, als wäre er sich nicht sicher, ob es gut war, diese Frage oder auch Bitte zu stellen. Chet ließ seine Augen über die schlanke Gestalt wandern, hin zum unsicheren und leicht verbissenen Gesicht. Ein Nicken seinerseits lockerte die Spannung im Gesicht des Blonden.

„Du kannst dir mit mir mein Zelt teilen, aber dafür musst du etwas zum Essensgeld dazu verdienen. Ich kann uns beide auf Dauer sonst nicht durchbringen.“

„Was soll ich machen?“ Karsten schien Feuer und Flamme zu sein. Er wollte wirklich bleiben, da er nicht wusste, wo er sonst hin sollte.

„Die Passanten auf der Straße um Geld bitten“, war die knappe Antwort und sah sofort, wie sich die Lippen hinab senkten und sich die Stirn fast schon missbilligend kräuselte.

„Was denn? Du wolltest bei mir bleiben oder ist diese Arbeit etwa unter deiner Würde? Ich mache es schon ein paar Jahre, also lass dir gesagt sein. Es ist nur anfangs etwas unangenehm. Wenn dein Leben davon abhängt, wird selbst das zur Nebensache. Also? Was ist?“, spottete Chet leicht und maß ihn mit einem abschätzenden Blick. Wenn der schnieke Mr. Ich-bin-besser, sich dafür zu fein war, sollte er eben wieder zurück zu Mama gehen.

Karsten schüttelte allerdings den Kopf.

„Nein, … nein schon gut. Ich … ich werde mir Mühe geben“, gab der Blonde nach und sackte etwas in sich zusammen. Chet fragte sich, was ihn jetzt hatte nachgeben lassen. War es seine Argumentation? Oder war es der Wunsch, nicht zurück zu müssen und erst mal eine Unterkunft zu haben. Ganz gleich, was es war, Chet freute sich auf die Gesellschaft. Zumal dieser junge Hüpfer, sehr ansprechend war und er gerne schöne Menschen ansah.

„Na dann lass uns gehen. Ich zeige dir alles Wichtige und dann kannst du es gleich mal probieren“, nickte Chet und warf einen letzten Blick auf den See, welcher auch heute wieder geholfen hatte, den Kummer zu bekämpfen. Erst dann machten sie sich auf den Weg. Sie kletterten erneut über das Tor und Karsten folgte dem Punk, zurück in die Stadt. Kein einziges Wort sprachen sie den Weg über.

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Titel: Street life

Autor: kojikoji

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„Na das sah doch schon gut aus. Ein richtiges Naturtalent“, griente Chet, als ein zerknirscht wirkender Karsten zu ihm zurückkam. In der Hand einen leeren Pappbecher, welchen Chet in einem Backfaktory hatte mitgehen lassen. Zum Glück blieb es unbemerkt.

„Verarschen kann ich mich alleine. Ich habe nicht einen Cent bekommen und die Leute haben mich angesehen als würde ich in die geschlossene Anstalt gehören. Ich hab es dir doch gleich gesagt. Ich kann das nicht“, beschwerte sich Karsten und ließ sich frustriert neben dem Punk nieder. Dabei hatte dieser es ihm vorher gezeigt. Chet hatte ein paar Menschen charmant und frech angesprochen und hatte recht viel Glück gehabt. Sein blonder Schützling dagegen hatte keine Chance gehabt. Weder bei der alten versnobten Frau, mit ihrem Spitz auf dem Arm, noch bei einem alten Rentner, welcher geschimpft hatte, er solle sich einen Job suchen und sich nicht durchschnurren.

„Ach was. Du hattest dir einfach nur die falschen Menschen ausgesucht. Manche sind zu eingebildet, oder ichbezogen, als das sie jemanden wie uns, etwas geben würden. Aber nur Mut. Dein Gefühl für die richtigen Menschen wird sich schon noch entwickeln. Du musst nur am Ball bleiben“, munterte Chet, seinen offensichtlich enttäuschten Begleiter, auf. Dieser brummte etwas Unmissverständliches und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

„Das wird schon. Du musst dich nur eingewöhnen“, meinte Chet erneut aufmunternd und hatte einen Arm um dessen Schulter geschlungen um ihn kurz an sich zu drücken. Einen kurzen Moment ließ dieser es sich gefallen, dann löste er sich aber doch. Er sah auch aus, als würde er sich gänzlich unwohl fühlen.

„Probier es noch mal und dann gehen wir schauen, was wir so zu Essen bekommen“, forderte er seinen Gast auf und nur widerwillig erhob sich Karsten wieder, um zögernd auf die Menschen zu zugehen. Die meisten kamen gerade vom Nahe gelegenen Zug und wollten zur Untergrundbahn. Viele gingen einfach vorbei, Dutzende schütteln schon im vornherein den Kopf, nur einer schien mit dem blonden, erbarmen zu haben und warf ein paar Geldstücke in den Pappbecher.

Stolz dreinschauend drehte sich Karsten zu ihm um. Chet zeigte mit beiden Daumen nach oben und machte Handbewegungen, dass er am Ball bleiben sollte. Das tat er, auch wenn nur noch ein Zweiter Geld abgab.

Eine gute halbe Stunde später erlöste er den Neuzugang auf der Straße und nahm den Becher entgegen. Es war etwas weniger als ein Euro, aber besser als gar nichts.

Zu Karstens offensichtlicher Verwunderung steuerte Chet den nächsten Nettomarkt an.

„Dachtest du etwa, ich würde in Mülltonnen wühlen?“, fragte Chet scharf, doch ein hektisches Kopfschütteln, besänftigte ihn schnell wieder.

„Hier gibt es fast immer, reduzierte Ware, deswegen komme ich hier gerne her. Lass uns mal schauen“, erklärte der Punk und ging durch die Reihen zur Kühltheke. Er hatte Glück. Ein wenig Aufschnitt war weit heruntergesetzt, weil es bald ablief und im Vergleich zu anderen auch billiger war.

Karsten lief einfach nur schweigend neben ihm her und ließ sich Dinge in den Arm drücken, die er tragen sollte. Es kam noch etwas Toast dazu, ebenso wie Nudeln und Äpfel.

„Vitamine sind wichtig“, hatte Chet belehrend gemeint, auch wenn die Äpfel nicht die günstigsten waren. So konnten sie zur Kasse. Chet bezahlte das Ganze und hatte Karstens Blick auf eine Schokoladentafel noch mitbekommen. Da dieser allerdings nichts sagte, packte er ihm ein paar Dinge auf den Arm und nahm den Rest, damit sie zurück zum Zeltplatz konnten.

Der Blauhaarige verstaute alles im Zelt, nur den Aufschnitt samt Toast ließ er draußen. Zusammen aßen sie, wobei Karsten eher lustlos an seinem Brot herumknabberte und den Käse gänzlich ignorierte. Aus dem Augenwinkel beobachtete er den eindeutig Jüngeren. Wie konnte ein Kerl aus scheinbar gutem Hause, nur hier draußen auf der Straße landen? Klar. Er selber war auch hier draußen und das schon seit etwas mehr als zwei Jahren. Doch er kam ja auch nicht aus gutem Haus.

In genau diesem Moment kam Gary bei ihnen vorbei. Karsten hatte ihn ebenfalls entdeckt und musterte denn Großen und schlanken Braunhaarigen.

„Hey Chet. Lust zum Grillen vorbei zu kommen? Kannst deinen Gast auch mitbringen“, fragte dieser und setzte sich dazu, hielt Karsten die Hand hin und stellte sich als Zeltplatzverwalter vor. Auch dieser stellte sich leise mit seinem Vornamen vor und zog die Hand eilig wieder zurück.

„Schüchtern? Wie süß“, schmunzelte Gary und wendete sich wieder an Chet, nur um einen missbilligenden Blick auf das Essen zu werfen.

„Wann hast du denn vor zu Grillen?“, wollte dieser wissen und senkte die Hand mit dem Käsetoast.

„Wenn ich das Fleisch jetzt drauf werfe, geht es in 15 Minuten los. Also? Was ist? Du kannst deinen Käse auch in meinem Kühlschrank unterbringen. Das weißt du aber“, tadelte der Braunhaarigen, den Punk welcher verlegen grinste.

„Ich weiß. Gut, wir kommen vorbei. Das Toast scheint ihm nicht zu schmecken, vielleicht mag er ja etwas gegrilltes lieber“, schmunzelte Chet ein wenig spöttisch und sah sofort den entsetzten Gesichtsausdruck.

„Aber ...“, doch Chet unterbrach ihn mit einem Kopfschütteln. Sein Blick wurde sanfter und nachsichtiger.

„Du musst nichts sagen Karsti. Wenn es nicht schmeckt, dann musst du es ja nicht essen, auch wenn ich hier draußen nicht viel Auswahl anbieten kann.“ Karsten schien etwas verlegen und zurückhaltend, doch bevor eine handfeste Diskussion entstehen konnte, schaltete sich Gary wieder ein, indem er sie anwies, ja nicht zu spät zu kommen und verschwand.

Chet packte schweigend die Nahrungsmittel zusammen und nahm später als sie zum Grillen gingen, alles mit, was normalerweise in einen Kühlschrank gehörte. Karsten hatte ihm bereitwillig die Äpfel abgenommen und sah sich auf dem Zeltplatz genau um. Es waren zu dieser Jahreszeit nicht viele Zelte aufgebaut. Aus einem der wenigen tauchte ein alter, sehr übergewichtiger Mann auf, dessen Oberteil eindeutig zu klein war und mehr vom Bauch zeigte, als Karsten sehen wollte.

Vor einem weiteren Zelt waren zwei junge Mädchen, die sich dick eingepackt hatten und an ihren Kaffees schlürften. Der Rest schien unterwegs zu sein oder wer wusste wo.

 

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Titel: Street life

Autor: kojikoji

Beta: Ingrid K.

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Die Wärme vom Grill war angenehm. Kurzerhand hatten sie sich zu dritt, halb um den Grill herum gesetzt. Chet verspeiste genauso wie Gary, genüsslich sein Fleischstück. Karsten hielt sich dagegen lieber an die genauso leckeren Kräuterbaguettes und das gegrillte Gemüse. Diesem schien es eindeutig zu schmecken, was auch den Punk zufrieden wirken ließ. Er war ja immer um das wohl seiner Gäste besorgt und das war der andere ja momentan auch. Sein Gast auf unbestimmte Dauer.

„Hast du es mitbekommen? Tommy war vorhin hier und hat nach dir gesucht“, warf Gary in ihr Gespräch, über Gott und die Welt ein. Chet ließ die Gabel mit dem nächsten Stück Fleisch, welches er in Kräutersoße getüncht hatte, sinken und runzelte nicht sehr erfreut die Stirn.

Karsten dagegen blickte unwissend zwischen denn beiden hin und her. Er hatte ja keine Ahnung, von wem hier die Rede war. Doch die Atmosphäre war nicht mehr so entspannt wie vorher.

„Nee. Da war ich wohl gerade mit Karsti einkaufen“, schüttelte er den Kopf und bemerkte den verstimmten Gesichtsausdruck, seines Gastes, sofort. Er ahnte, was diesem nicht gefiel, doch er grinste nur vergnügt vor sich hin, bis Gary seine Aufmerksamkeit zurückverlangte.

„Du weißt aber schon, dass du hier nur bleiben kannst, wenn du regelmäßig mit Tommy sprichst?“, mahnte der braunhaarige, sodass Chet nun seinerseits die Lippen, missmutig verzog.

„Ich weiß. Das musst du mir nicht erzählen. Wenn er was will, weiß er, wo er mich findet. Aber er sollte sich lieber um die kümmern, die es nötig haben, wie zum Beispiel um Minderjährige Ausreißer. Hab da letztens erst einen gesehen. Der war keine fünfzehn Jahre alt und schlief schon im Ravenspark auf einer Bank“, erzählte Chet und kaute danach genüsslich auf seinem Essen herum. Karsten dagegen war kurzzeitig zusammengezuckt, was der Punk aus dem Augenwinkel stillschweigend hingenommen hatte.

„Echt? Die Leute werden auch immer jünger. Tommy sollte ihn sich mal anschauen, wenn er da noch herumlungert. Und Karsten? Schmeckt es dir?“, wendete sich der Gastgeber nun an den Blonden welcher sich erschrocken,, verschluckte. Hustend versuchte er zur Ruhe zu kommen. Dabei wurde er von Chet, mit dessen auf denn Rücken klopfen, unterstützt. Es dauerte einen Moment, doch dann war es vollbracht und der Blonde lehnte sich auf seinem Campingstuhl, erleichtert, zurück.

„Es schmeckt … sehr gut. Vielen Dank für die Einladung.“

Gary lächelte wohlwollend und betrachtete seinen zweiten Gast, einmal gänzlich.

„Das sind schicke Klamotten. Mir scheint, ich habe so ähnliche Kleidung Mal im Stinnys gesehen“, grübelte der Braunhaarige. Das Stinnys war ein sehr wohlhabendes Kleidergeschäft und die Stoffe darin, waren nicht gerade günstig. Chet merkte sofort das Karsten seine Gesichtszüge nicht unter Kontrolle hatte und wie er sich wegen der Bemerkung fühlte. Er glaubte sogar, dass dieser jeden Moment aufspringen würde, um abzuhauen. Das war ganz und gar nicht in seinem Sinn.

„Ach und meine nicht? Dabei dachte ich immer, du würdest meine Klamotten so toll finden“, quengelte Chet gespielt, hatte den Teller mit dem Fleisch vor sich abgestellt und gespielt beleidigt, die Arme vor der Brust verschränkt. Grinsend sah Gary zu ihm und ließ sich ablenken.

„Du weißt doch, wie sehr ich deine Kleiderwahl bewundere, Cheti und das du für einen Schwulen einen echt guten Geschmack hat. Das traue ich ja sonst keinem, von deinesgleichen, zu“, zwinkerte Gary belustigt, was den Punk amüsiert lachen ließ.

„Du kennst doch nur keinen anderen außer mir und Sissy und denn kann man kaum noch als Mann, sondern eher als Lady betiteln.“

„Das stimmt wohl.“ Da waren sich die beiden auf jeden Fall einig, doch Chets Besorgnis kehrte zurück als er in Karstens, kalkweißes Gesicht blickte.

„Alles okay?“, wollte er wissen und streckte eine Hand nach dem jüngeren aus, welcher dieser unbewusst auswich.

„Wieso hast … du nicht gesagt das du … das du schwul bist?“, wollte dieser zögerlich wissen. Chet hörte keine Anfeindungen aus der Frage heraus, weswegen er die Hand seufzend zurückzog und seine Finger miteinander verschränkte.

„Hätte das was geändert? Ich bin der Gleiche und begrabbelt habe ich dich auch nicht, während du geschlafen hast. Wenn es dich stört, kannst du gehen, keiner hält dich auf. Doch ich bin, was ich bin und das ist gut so.“ Ernsthaftigkeit klang aus Chets Worten. Er meinte jedes davon so, wie er es sagte und aussprach, was auch die anderen beiden merkten, wobei es Gary, so oder so wusste, wie stolz Chet auf sein Wesen und sein Leben war.

Karsten dagegen schüttelte hastig den Kopf.

„So hab ich das nicht gemeint, ent... entschuldige. Ich wollte dir nichts unterstellen.“

Chet nickte nach kurzem überlegen und winkte ab.

„Schon gut. Du konntest es ja nicht wissen. Dir sei vergeben“, zwinkerte er frech und das ernsthafte Wesen, war aus seiner Stimme und seinem Gesicht, verschwunden. Er war einfach ein viel zu gutmütiger Mensch, als das er lange böse auf jemanden, ernsthaft, streng oder dergleichen sein konnte. Er wollte sein Leben einfach nur genießen und das tat er ja auch in vollen Zügen.

„Wer ist denn dieser … diese … dieser Sissy?“, fragte Karsten und gab sich sichtlich Mühe, nicht anzuecken, sondern sich etwas einzuleben und die Umgebung, in welche er geraten war, zu akzeptieren und zu erkunden. Auch wenn er sich dabei unsicher war, wie man eine männliche Lady denn nun ansprach.

„Ein guter Freund von uns. Er arbeitet in einem Blumenladen, in der Stadt. Wir können ihn ja morgen besuchen gehen und ich stelle ihn dir vor“, schlug Chet direkt vor und schob sich sein letztes Stück Fleisch mit Kräutersoße in den Mund um es genüsslich zu zerkauen und runterzuschlucken. Zufrieden rieb er sich über seinen gefüllten Bauch und lobte den Koch, in diesem Fall den Griller.

„Okay“, stimmte Karsten in diesem Moment kleinlaut zu und sah dabei offensichtlich noch nicht sehr überzeugt aus, ob das eine wirklich gute Idee war. Doch in diesem Moment hatte er andere Probleme. Chet wollte schlafen gehen. Sie hatten lange genug um den Grill herum gesessen und geplaudert und die Nacht war schon weit fortgeschritten.

Sie verabschiedeten sich von ihrem Gastgeber und gingen schweigend nebeneinander her, zum Zelt zurück. Dort blieb Karsten davor stehen und starrte das kleine Zelt einige Sekunden und Minuten an.

„Komm schon rein. Ich tue dir nichts“, erklang es, gedämpft, aus dem Zelt, wo Chet schon hineingekrochen war und sich lang gelegt hatte.

 

7

Titel: Street life

Autor: kojikoji

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Kapitel: 7 von ?

Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.

Warnung: Slash- MxM ; Wer es nicht mag- einfach nicht lesen.

Anmerkung: Auf meiner Profilseite findet ihr einen Link zu meinem Blog, wo ich über meine Schreibfortschritte, meiner Storys berichte. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten

 

Karsten brauchte allerdings um einiges länger, bevor er sich dazu überwinden konnte, sich auf die Knie niederzulassen, den Vorhang des Zeltes leicht beiseitezuschieben und selber die Unterkunft zu betreten. Im Dunklen konnte er nicht viel erkennen, doch er sah deutlich, das Chet sich schon hingelegt hatte und unter den Schlafsack gekrochen war. Sein Blick wanderte durch das kleine Zelt, auf der Suche nach einem zweiten Schlafsack. Er hatte am Morgen gar nicht mitbekommen, dass es nur den einen gab, in welchem er aufgewacht war und in dem nun Chet selber lag. Fast nach dem Motto. Wer zuerst kommt, malt zuerst.

„Wenn du nach einem Schlafsack suchst, kannst du lange suchen. Ich habe nur den einen hier, in denn aber locker zwei Leute rein passen und die dünne Decke am Kopfende. Kannst es dir also aussuchen“, ließ Chet ruhig verlauten, was Karsten ziemlich erschreckte. Er hatte teils schon gedacht, dass sein Mitbewohner schlief, auch wenn es dumm war, es bei so wenig Zeit, die er ihm Vorsprung gegeben hatte, schon dem Traumland entschwunden zu sein.

Nervös biss sich der Blonde auf der Unterlippe herum. Er wollte den Punk sicher nicht beleidigen, doch er wollte auch nicht mit einem Schwulen in ein und dem gleichen Schlafsack schlafen.

So griff er schweigend nach der dünnen Decke und legte sich auf seiner Seite im Zelt. Trotz des bemühten Abstandes lagen sie eng beieinander. Letzte Nacht noch hatte ihn das alles nicht gestört. Nicht im geringsten. Was so ein Stückchen Wissen und Alkohol nicht alles anrichten konnte. Dabei war Chet ein so netter Mann.

Unruhig belieb Karsten liegen, wo er war und starrte im Dunklen zu dem anderen hinüber. Dieser lag aber ganz still, sodass er sich irgendwann herumdrehte und hoffte, dass er durchs Wandanstarren einschlafen konnte.

Seine Gedanken fingen an sich von Chet fortzubewegen und in eine Richtung zu wandern, die ihm absolut nicht gefiel. Der Grund, warum er nun hier lag und nicht daheim in seinem gemütlichen Bett. Er kniff die Augen so fest zusammen, wie er konnte. Nein, daran wollte er nicht denken. Es war nicht gut, jetzt daran zu denken.

„Wirst du Morgen wieder mit zu Scot, Bert und Jessica kommen? Oder wirst du Heim kehren?“, fragte Chets Stimme leise und ließ Karsten hochschrecken. Hastig hatte er sich wieder umgedreht und sah in dessen hellblaue Augen, welche ihn musterten.

Leicht erschauderte der Blonde, was zum Teil an der Kälte lag, welche die dünne Decke nicht aufhalten konnte. Er war von daheim eher Heizungen und dicke Decken gewöhnt aber kein Zelt mit nichts weiter als der dünnen Decke, die kaum bis zu seinen Füßen reichte.

„Bist du eigentlich von Grund auf schwul? Oder irgendwann so geworden?“, fragte er leise und kuschelte sich so gut es ging in den Stoff hinein. Wie gut das er noch die ganze Kleidung anhatte, auch wenn diese sehr dünn war.

„Schon immer denke ich. Ich habe lieber mit denn Puppen meiner Schwester gespielt, wollte lieber Kochen anstatt zu Handwerken. Lieber tanzen, anstatt Fußball zu spielen. Natürlich habe ich auch männliche Dinge gemacht. Ballerspiele und Rennspiele auf der Konsole. Boxen im Fernsehen, mit Freunden auf der Straße rumlungern. Ich denke, man wird nicht einfach irgendwann schwul. Meine Meinung ist, dass man es schon immer ist und war. Manche merken es schneller, so wie ich. Andere später so wie Sissy … aber eines sollte dir klar sein. Ich grabbel niemanden gegen seinen Willen an“, sprach Chet ernst, was Karsten deutlich an dessen Augen erkennen konnte. Diese Ernsthaftigkeit, die sagte. So sage ich es und so meine ich es auch.

„Mach dir keinen solchen Kopf darüber. Überleg lieber, was du jetzt machen willst“, drangen die durchaus gut gemeinten Worte an Karstens Ohr. Was sollte er darauf Antworten? Der Blonde strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Chet war die ganze Zeit so nett zu ihm gewesen, auch wenn er sich nicht solche Mühe gegeben hatte, diese Nettigkeit zurückzugeben.

„Ich werde garantiert nicht Heim kehren. Außer um meine Sachen zu packen und dort auszuziehen“, brummte er dann doch und senkte den Blick.

„Dann solltest du das machen. Wenn du volljährig bist, steht dir da nichts im Weg. Such dir eine Ausbildung und eine Wohnung und meistere dein Leben, wie du es willst“, schlug Chet sacht vor und klang in Karstens Ohren irgendwie, verständnisvoll.

„Denkst du?“, waren seine trotzdem fragenden Worte und spürte, wie Chet seine Hand ergriff und sanft drückte.

„Ja. Das denke ich. Mach dir dein Leben nicht zu schwer, wenn es sich nicht lohnt zu kämpfen“, stimmte der Punk seiner eigenen Ansicht, bekräftigend zu.

Karsten hatte sich schon lösen wollen, doch er hielt inne und ließ den Kontakt zu.

„Es lohnt sich leider nicht … aber ich werde noch etwas warten, bis dort Ruhe eingekehrt ist und dann hole ich meine Sachen … kann ich so lange bei dir wohnen?“, fragte Karsten leise und entzog ihm seine Hand, dann doch wieder und vergrub sie unter seinen Achseln um sie zu wärmen.

„Natürlich.“ Die Zusage verklang in der Stille des Zeltes, während die beiden, ihren Gedanken nachhingen. Chet schlief recht schnell ein, was Karsten am tiefer gehenderen Atem erkannte. Doch er selber blieb noch länger wach. Er gewährte es seinen Gedanken nun doch noch in Richtungen zu wandern, die er vorher nicht zulassen wollte.

An das Dinner, zu welchem er und seine Eltern eingeladen wurden.

Zu einer Person, welche er schon seit Kindertagen geliebt hatte und die ihren Weg nun ohne ihn gehen wollte.

Daran wie verletzt er von der Entscheidung gewesen war und wie zerbrochen die Person sein Herz zurückgelassen hatte.

Es ihm quasi ohne Rücksicht auf Verluste, vor die Füße geworfen hatte und er die Scherben aufgesammelt hatte.

Schon allein bei diesem Gedanken kamen Karsten die Tränen. Er drehte sich von Chet fort und weinte still vor sich hin. Ihm war es, egal ob ein Mann dies durfte oder nicht.

Er war verletzt und hatte allen Grund dazu, diesem Ausdruck zu verleihen. Still bebte sein Körper vor sich hin, während er nicht mitbekam, wie ihn zwei blaue Augen, dabei beobachteten.

 

8

Titel: Street life

Autor: kojikoji

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Kapitel: 8 von ?

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Ein weiterer Tag brach an. Chet war schon lang aus dem Zelt heraus und hatte sich daran gemacht, Tee aufzukochen. Viel gab die Gaskatusche auch nicht mehr her, doch für diesen Tag würde sie garantiert noch halten. Es war ja nicht so, als wüsste er nicht, wie er an Nachschub kommen würde. Während der Tee vor sich hinzog, machte sich der Punk frisch und richtete seine Haare ein wenig. Der Sidecut wuchs langsam etwas zu weit heraus. Er sollte sich die Stoppeln bald wieder wegrasieren lassen. Doch heute stand etwas ganz anderes auf seinem Plan.

Er und sein Gast wollten Sissy in den Blumenladen. Vielleicht konnte er mit der Lady ja einen netten Plausch halten. Oder Sissy brachte Karsten dazu, etwas aus sich heraus zukommen.

Der letzte Abend war nicht unbedingt das, was man einen perfekten Abend nennen konnte. Sein Gast schien nicht sehr erfreut über ihn als Homosexuellen zu sein. Wie groß dessen Vorurteile wohl waren? Chet hoffte, dass sie sich in Grenzen hielten, denn süß war der Bursche ja schon. Diese grünen Augen, welche ihn wie magisch anzuziehen versuchten und dann noch das weichaussehende blonde Haar, wo er gerne mal hindurchfahren würde. Nur ein Faktor störte ihn. Der Typ sah ihm einfach viel zu jung aus.

Volljährig hatte er ihm gesagt, war er schon, doch er konnte es nicht glauben und einen Perso hatte dieser ihm auch nicht gezeigt.

Als es hinter ihm raschelte, sah er nur kurz über die Schulter. Karstens Augen schienen etwas zugequollen zu sein, was wohl an dessen Weinorgie am Vorabend gelegen haben könnte. Dieser hatte zwar leise sein wollen, doch Chet hatte es trotzdem mitbekommen und grübelte schon den ganzen Morgen, was der Auslöser sein könnte. Vielleicht war es Heimweh? Aber dann würde es nicht zu dessen Worten vom Vorabend passen. Dass dieser von Daheim ausziehen wollte und nur noch wegen seiner Klamotten zurückkehren wollte. Wahrscheinlich auch noch heimlich?„Guten Morgen. Auch einen Tee?“, fragte er zuvorkommend, wie er nun mal war, und suchte sich die Becher heraus, aus welchem er Trinken konnte. Karsten bekam seine einzige stabile und heile Tasse.

„Morgen“, murmelte Karsten leise und nahm seine Tasse dankend entgegen um sich etwas verpeilt neben Chet niederzulassen. Er kam wohl schwer wach am Morgen. Chet hatte damit mittlerweile keine Probleme mehr und griff sich ein paar Cornflakes. Er bot seinem Gast auch welche an, welcher aber nur den Kopf schüttelte und knapp gestand, dass er selten etwas zum Frühstück aß.

Chet zuckte mit den Schultern und fing selber an zu essen, dabei bemerkte er aus dem Augenwinkel, wie Karsten leicht zitterte. War dem etwa kalt? Bei der dünnen Decke vom Vorabend kein Wunder, aber er hatte ihm ja angeboten, bei ihm im Schlafsack zu schlafen. Wer nicht wollte, der hatte halt Pech und trotzdem regte sich so etwas wie Mitleid bei ihm. Da sie vor dem Zelteingang saßen, konnte er sich leicht, mit etwas zurücklehnen, aus dem Zelt, seine Jacke greifen. Sie war schon an vielen Stellen kaputt, hielt aber jeden Körper warm, wie eine Winterjacke.

„Hier zieh die über“, damit warf er sie Karsten zu, welcher sich die Finger an der Tasse aufwärmte. Dieser erschrak sich und verschüttete ein wenig Tee, ehe er verwirrt zu dem Punk hinüber sah und dann auf die Jacke.

„Mir ist nicht ka...“, wollte er protestieren, doch Chet blickte ihn so böse und vorwurfsvoll an, dass er den Mund mitten im Satz schloss, die Tasse beiseite stellte und die Jacke überzog. Sofort wurde Chets Blick wohlwollender.

„Wenn wir mit dem Frühstück fertig sind, dann machen wir uns auf den Weg zu Sissy“, teilte er Karsten mit und aß seine Cornflakes weiter. Mehr als ein Nicken bekam er als Antwort nicht, sodass er es dabei beließ.

Als sie fertig waren, machten sie sich zusammen auf den Weg. Immer mal wieder bekamen sie von den Menschen, die um diese Urzeit schon auf dem Weg waren, seltsame Blicke. Manche waren angeekelt, andere vorwurfsvoll und es gab sogar einen Mitleidsvollen. Die dachten sich wohl auch, dass sie lieber arbeiten gehen sollten, anstatt hier herumzulungern. Doch Chet waren die Gedanken schon so lange egal. Er hatte sich daran gewöhnt, dass die Menschen immer das dachten, wovon sie in Wirklichkeit eigentlich nichts verstanden. Sie kannten die Hintergründe nicht und bildeten sich ihr Urteil, wofür er sie eigentlich nur bedauern konnte. So eine beschränkte Sicht wünschte sich Chet, niemals mehr zu haben.

Es dauerte eine Weile, bis sie beide vor einem prachtvollen Blumenladen anhielten. Vor der Tür standen Dutzende bunte Blumen und Pflanzen, die Chet nicht alle mit Namen benennen konnte. Doch er wusste, dass Sissy jeden seiner Lieblinge kannte.

„Da wären wir. Ich stell dich am besten gleich vor. Sissy ist eine Herzensgute Seele, auch wenn sie ihre Macken hat“, schmunzelte Chet und betrat den Laden. Ein kleines Glöckchen klirrte leise beim Öffnen der Tür und kündigte die Gäste an. Hinter dem Tresen bastelte eine sehr stattliche Frau gerade an einem Blumenstrauß herum. Blaue Blumen, grüne Blätter und dazwischen noch irgendwelche weißen Farbtupfer. Chet war kein großer Kenner, was Sissy oft an ihm bemängelte. Wirklich stören tat es ihn aber nicht.

„Hallo Sissy“, grüßte er sie und sofort sah sie auch auf. Auf dem Kopf trug sie eindeutig eine blonde Perrücke, die ihr maskulines Gesicht einrahmte. Die braunen Augen waren von Wimperntusche, Mascara und wer wusste nicht was alles geschminkt, was aber nicht über den leichten Bartschatten hinwegtäuschen konnte.

„Cheti. Mäuschen. Oh wie lange hast du mich schon nicht mehr besucht. Schämen sollst du dich. Aber jetzt komm erst mal her und las dich drücken“, lachte sie mit verstellt, näselnder Stimme und kam um den Tresen herum, um Chet fest in die Arme zu nehmen. Im Gegensatz zu ihren Schminkkünsten, die noch in den Kinderschuhen steckten, war ihr Modegeschmack exzellent. Jedes Kleidungsstück betonte ihren Körper absolut perfekt.

„Nicht so stürmisch Sissy. Ich will dir doch jemanden vorstellen. Sissy? Das ist Kasti. Karsti? Sissy“, stellte er die beiden einander vor, als sich die große Lady von ihrem mehr oder weniger willigem Opfer gelöst hatte.

„Karsten“, korrigierte dieser auch sofort und reichte Sissy die Hand. Diese hielt ihm wie eine Dame die Hand entgegen, mit dem Handrücken nach oben, welche Karsten verwundert entgegen nahm.

„Es freut mich sehr Karsten. Neue Gesichter sind mir immer willkommen und erst recht so junge, hübsche Blumen. In der Blüte ihres Lebens“, seufzte sie hingerissen von ihrem Gast.

„Kommt mit in mein Küchlein. Ich mache euch Tee. Kuchen sowie Gebäck habe ich auch noch ein wenig da“, lud sie die beiden auch direkt ein und sie nach hinten, in ihre gemütliche kleine und auch etwas enge Küche.

 

9

Titel: Street life

Autor: kojikoji

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Kapitel: 9 von ?

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„Hier kleiner“, lächelnd reichte Sissy, Kasten eine Tasse mit verführerisch duftendem Tee und auch Chet bekam eine Tasse. Kasten dankte höflich, auch wenn er den Blick kaum von der wunderlichen Gestalt nehmen konnte. Er nahm jedes noch so ausgefallene Detail an der Lady wahr und fuhr ertappt zusammen, als Sissy ihn fragend anblickte. Schnell vergrub er die Nase in der Teetasse und fluchte leise, als er sich die Lippen verbrannte.

Chet konnte nicht anders als belustigt zu grinsen und nahm selber einen Schluck aus seiner geblümten Teetasse.

„Und ihr seid einfach mal vorbei gekommen, um mit mir ein Tässchen zu trinken? Ihr seid wirklich ganz süß“, lächelte Sissy und setzte sich an den letzten freien Platz. Somit war die kleine Küche auch gänzlich ausgefüllt.

„Gary und ich sprachen gestern noch über dich und da dachte ich. Nach so langer Zeit komm ich dich doch mal wieder besuchen. Hast du schon mitbekommen? Gary ist mal wieder Single. Scheinbar kann ihn keine Frau lange halten“, schmunzelte Chet belustigt, da Gary wirklich ein ziemlicher Casanova war.

„Oh wirklich? Das klingt ja fast so, als müsste ich ihn mal wieder besuchen gehen“, sprach Sissy hintergründig schmunzelnd und sah dann wieder zu Karsten.

„Und du? Du bist noch nicht lang bei Cheti oder? Dein süßes Gesicht hätte ich mir sofort gemerkt. Wo kommst du denn her? Und was führt dich denn zu unserem kleinen Chaoten?“, fragte sie sanft und auf ihre Art sehr einfühlsam. Sicher sah der Blonde in ihren Augen aus, wie ein verängstigtes kleines Hasenbaby. Chet kannte das schon, da sie ihn früher auch immer so behandelt hatte. Doch jetzt war er ihrer Meinung nach schon ein ausgewachsener Rammler. Diese Bezeichnung nahm Chet ihr schon etwas übel, da man Gary eher einen Rammler nennen konnte, als ihn selber. So oft kam er da momentan nicht zum Zug, da er nur noch selten auf die Pirsch ging.

Vielleicht sollte er es mal wieder machen, nur konnte er dann keinen in sein Zelt mitnehmen, da er Karsten nicht verschrecken wollte. Zumindest nicht mehr als sowieso schon. So wie dieser sich ihm am letzten Abend gegenüber verhalten hatte, konnte man meinen, dass er schwule Menschen nicht gerade mochte. Aber sicher lag das, wenn dann nur an dessen Erziehung.

Chet glaubte immer noch, dass der Jugendliche aus einer vornehmen Familie kam. Aber wieso der abgehauen war? Keine Ahnung. Da konnte er nur raten. Stress mit den Eltern? Mit Geschwistern? Vielleicht auch mit der Freundin? Oder es war doch ganz anders. Zu viele Erwartungen? Verwöhnt kam er ihm ja nicht vor.

Grübeln würde ihm hier auch nicht weiterhelfen, sodass er sich wieder in das Gespräch der beiden einklinkte, um Karstens zögerliche Antwort abzuwarten.

„Nein. Bin noch nicht lange bei ihm, aber ich möchte jetzt auch nicht über mich … reden“, seufzte Karsten leise und ließ den Kopf hängen. Er sah ein wenig wie ein ausgesetzter Welpe aus. Die blonden Strähnen hingen ihm leicht in die Augen, sodass man nicht mehr sah, was er dachte.

„Nicht doch, nicht doch Herzchen. Du musst es ja nicht erzählen. Schau. Ich habe hier noch einen Windbeutel, magst du denn haben.“

Sissy fuhr eindeutig auf den jungen, blonden Herzensbrecher ab, auch wenn dieser es eher unbewusst tat. Doch Sissy hatte ihm schon einen Arm umgelegt, drückte ihn an sich und hielt ihm das besagte Teilchen unter die Nase. Verwundert sah Karsten auf die Leckerei und dann zu der Lady neben sich auf. Das Lächeln was sich auf die schmalen Lippen schlich, war vorsichtig, aber auch so engelsgleich, dass Sissy entzückt aufseufzte.

„So ein Schnuckelchen. Du musst mich auf jeden Fall öfter besuchen.“ Strahlend erhob sie sich, da die Ladenglöckchen bimmelten.

„Lauft nicht weg“, zwinkerte sie ihnen noch entgegen, ehe sie hinter dem Vorhang verschwand. Chet sah ihr gar nicht nach und beobachtete, wie Karsten vorsichtig in den Windbeutel hineinbiss. Die Creme quoll aus den Seiten heraus und ein wenig blieb an seinem Mundwinkel hängen.

Es zuckte Chet förmlich in den Fingern, doch Karsten kümmerte sich schon selber darum und wischte sich mit dem Handrücken über die Stelle. Leider verteilte er die Creme ein wenig an seinem Kinn und hatte es gar nicht bemerkt. So schob er sich das letzte Stück zwischen die Lippen und kaute genüsslich.

Chet konnte sich da einfach nicht zurückhalten.

„Du hast da was.“ Mit diesen Worten stemmte er sich auf der Tischplatte hoch, beugte sich über den Tisch, streckte die Hand aus und wischte sanft, fast schön zärtlich das bisschen Creme von der weichen Haut am Kinn. Den Daumen, an welchem nun die Creme hing, steckte er sich in den Mund, saugte die süße Verführung ein und setzte sich wieder. Dabei ließ er den errötenden Karsten keine Sekunde aus den Augen. Kein Protest, keine Schläge, kein aufbegehren. Was sollte Chet davon halten.

Abrupt erhob sich Karsten und verließ hastig die kleine Küche. Noch kurz hörte der Punk, Sissy nach seinem Gast rufen, doch das Bimmeln verriet das Verschwinden.

„Mist“, knurrte Chet und schlug mit der Faust auf den Tisch. Er hätte sich eindeutig beherrschen müssen. Er wusste auch nicht genau, was über ihn gekommen war. Nur weil die Chance so eindeutig gewesen war, hätte er sich in Zurückhaltung üben müssen. Karsten hatte ihm deutlich genug zu verstehen gegeben, was er von Schwulen hielt. Dieser hatte ja nicht einmal ruhig neben ihm schlafen können. Chet hatte ihm die Anspannung förmlich angesehen, auch wenn es in seinem Zelt stockdunkel war.

„Was ist denn mit dem süßen los?“ Sissy tadelte sofort los, als sie wieder zu ihm rein kam. Scheinbar war der Gast, schnell bedient wurden. Manche Kunden, die diesen Laden noch nicht kannten, erschraken regelmäßig, wenn sie die Besitzerin sahen. Dennoch gab es auch viele Stammkunden, die gerne herkamen und auch mal einen Plausch hielten.

„Nichts. … ich gehe besser auch mal. Wir sehen uns“, seufzte Chet und erhob sich. Sissy hielt jedoch noch mal fest.

„Sei lieb zu dem Kleinen“, mahnte sie ihn kurz, ehe ein Lächeln auf ihre Lippen rutschte. Sie erhob sich und zog den Punk in ihre Arme.

„Lass nicht wieder so lange auf dich warten“, verabschiedete sich die Lady des Ladens und ließ Chet endlich gehen.

Dieser trat wenig später ins Freie und sah sich suchend nach seinem Gast um. Ohne erfolg. Karsten war verschwunden, was Chet leise murren ließ.

 

10

Titel: Street life

Autor: kojikoji

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Er war weg. Chet war die Straßen rauf und runter gelaufen, hatte nach ihm gerufen. Ganz gleich wie ihn die fremden Menschen dabei anstarrten, der Junge blieb verschollen.

Er war noch mal bei Sissy vorbeigegangen, doch da war Karsten nicht gewesen, sodass er sich am Abend wieder zu seinem Zeltplatz aufmachte. Es war kühler geworden und es würde gewiss eine unangenehme Nacht werden. Chet aber sorgte sich viel zu sehr um seinen verschwundenen Gast und zog sich nur eine Jacke, die er aus dem Zelt hatte und machte sich noch mal auf den Weg durch die Straßen der Stadt.

Die Mittagszeit verging und auch der Nachmittag zog an ihm vorbei. Chet war an jedem ihm bekannten Ort gegangen und hatte auch überlegt, wo Karsten hingelaufen sein könnte. An welchem dieser am liebsten wäre. Doch er fand ihn nirgends. Es wunderte ihn auch, dass er sich um den jüngeren sorgte. Es war schon seltsam, was ein paar Tage Gesellschaft alles anrichten konnten.

Ab und zu traf er auf ein paar bekannte, doch lange verhielt er nie. Er glaubte sogar die ganze Stadt abgesucht zu haben, was natürlich Unsinn war. Dafür war die Gegend einfach zu weitläufig. Seufzend stand er an der Kreuzung, die in zurück in die Innenstadt und in der anderen Richtung ins Wohlhabenendenviertel führte. Es wurde langsam spät und bald würde es Dunkel werden. Chet war drauf und dran die Suche einfach abzubrechen und zurück zu seinem Zeltplatz zu gehen. Fast nach dem Motto. Wenn er Hunger hat, wird er schon Heim oder in diesem Fall, zurückkehren. Doch er entschied sich dagegen.Er kannte es noch von früher, dass niemand da gewesen war. Nie hatte ihn jemand gesucht, wenn er draußen war und nie hatte sich jemand um ihn gesorgt. Was wenn sich Karsten gerade genauso fühlte? Gleich, ob dieser volljährig war oder nicht. Seufzend fuhr sich Chet durch sein Haar und schlug den Weg in das bessere Viertel ein. Die Häuser wurden auf einen Schlag immer größer und moderner. Die Gärten grüner und die Ausstattung teuerer. Selbst die Namen wurden edler und bekamen zum Teil ein -Von und Zu- im Namen dazu.

Wolfenberger, Schmidts, Königsstein, Meusers dort noch die Familie Edhardt und da eine Familie von Heimsberg. In manchen Vorgärten spielten Kinder und wurden von ihren Müttern beaufsichtigt in anderen Vorwegen wurden noch Autos von den Männern gewaschen. Statussymbole und so unbedeutend für Chet. Dieser machte sich einfach nichts mehr aus solchen Besitztümern.

Einige Kinder hatten Chet mit seiner, in dieser Gegend ungewöhnlichen Äußeren, entdeckt und liefen zum Zaun heran. Sie lachten, redeten und deuteten auf ihn. Als wäre er ein außergewöhnliches und sehr seltenes Tier. Manche deuteten an sich selber die seltsamen Haare des Fremdlings an. Hellgrün und Azurblau. Sicher hatte das noch keines der wohlhabenden Kinder hier gesehen, von der Straßenkleidung ganz zu schweigen.

Chet gefiel es mit jedem Schritt weniger. Ein Mann hatte ihm schon zugerufen, dass er woanders herumlungern sollte. Wieso suchte er also noch mal nach Karsten? Dem Blondchen? Ach ja. Er hatte Mitleid und wollte sich für seinen unbedachten Vorstoß entschuldigen. Sicher es war für seinen Geschmack nichts dabei gewesen, doch für seinen Gast war es eindeutig zu viel. Er hatte ihm ja auch zu Beginn gesagt, er würde ihn nicht begrabbeln und was tat er dann?

Unzufrieden blickt er durch einen der Zäune auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Er stutzte kurz und wechselte auf den anderen Fußweg um die Hände an die Stäbe zu legen und durch die Lücken des Zaunes zu sehen. Dort saßen vier Personen zum Abendessen auf der Terrasse, halb verdeckt durch eine noch nicht ganz ergrünte Hecke. Ein älterer Mann mit dunklem Haar. Die Tochter hatte ebenfalls dunkles Haar. Die ältere Frau dagegen hatte genau wie der Sohn helles Haar und genau auf den jungen Mann sah Chet. Von hinten, glaubte er ihn zu erkennen. Die Statur, das Haar. Konnte es sein? War das Karsten?

In genau diesem Moment machte das Mädchen ihre Familie auf ihren Zuschauer aufmerksam und alle sahen zu ihm hinüber. Tatsächlich. Das Gesicht. Das war Karsten, wenn auch viel gepflegter als er ihn kennengelernt hatte. Der ältere Mann runzelte die Stirn und erhob sich. Mit den Händen machte er eine eindeutige Geste, das Chet verschwinden sollte.

Dieser aber spürte eine gewisse Wut in sich aufbrodeln. Karsten tat wirklich so als würde er ihn nicht kennen. Das Gesicht ablehnend, mit einem gewissen Ekel.

„Verschwinde, hier gibt es nichts zu erschnurren“, rief ihm die Frau, welche wohl seine Mutter war, entgegen.

„Pff“ entkam es Chet, welcher Karsten noch kurz ansah. Er hatte sich also ganz umsonst gesorgt. Karsten war nach kurzem Ausreißen wieder heimgekehrt und dachte gar nicht mehr an den Punk, welcher ihm Obdach gewehrt hatte, nachdem er ihn abgefüllt aufgelesen hatte.

„Husch“, fügte auch das junge Mädchen nun hinzu, sodass Chet sich endlich abwendete. Er war verdammt enttäuscht von Karsten und machte sich auf den Heimweg. Die Hände dabei tief in seinen Taschen vergraben und den Kopf gesenkt. Mit den Füßen kickte er einen Stein vor sich her, während die Sonne langsam unterging.

 

11

Titel: Street life

Autor: kojikoji

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Die Nacht verging und am nächsten Morgen saß er nah dem Bahnhof auf einer Bank. Neben ihm saßen Jessica und Scot. Bernd war bisher noch nicht aufgetaucht, doch Chet bedauerte es nicht. Er kam mit den anderen beiden eh besser klar.

In Gedanken versunken spielte Chet schon seid einer ganzen Weile mit einer Blume herum. Er hatte neben sich aus einem Blumenbeet gepflückt. Sanft streichelte er über den Kelch und drehte sie hin und her. Die ganze Zeit dachte er an Karsten, welcher ihn so verarscht hatte. Er hatte ihm geglaubt, als er sagte, er würde nicht mehr nach Hause zurückkehren. Er hätte ihn sogar weiter in seinem Zelt wohnen lassen, doch das hatte sich ja nun erledigt. Der Stich in seinem Herzen nahm da nicht ein bisschen ab und blieb konstant.

Wirklich seltsam. Aber scheinbar hatte er den jungen Blonden nicht ohne hintergedanken bei sich leben lassen. Sein Kopf hatte klar geäußert, dass er nichts von ihm wollte, doch sein Herz hatte das Gehirn hinterrücks ausgetrickst. Es hatte seine eigenen Gefühle entwickelt, auch wenn es nicht wusste ob es erfolgreich sein würde.

„Alles klar?“ Scot hatte ihn eine Weile beobachtet und auch das seufzen vernommen. Besorgt sah der muskulöse Mann den Punk an und reichte ihm ein Bier. Ohne das alkoholische Getränk zu beachten, schielte Chet zu ihm hinüber. Einen Moment wanderte sein Blick über die beeindruckende Gestalt.

„Wo ist denn der Typ von letztens?“, fragte nun auch Jessica, welche sich aus dem Gespräch mit einer sehr blass aussehenden Frau löste.

„Hat sich verpisst“, knurrte Chet dem es auf die Nerven ging. Er wollte nicht über Karsten reden und auch keine besorgten Blicke von Scot erhalten. Widerwillig riss er sich zusammen, warf die Blume hinter sich ins Beet und lenkte das Gespräch von sich fort auf ein angenehmeres Thema.

Nach einer ganzen Weile, es musste Mittagszeit sein, da die ganzen Schüler aus dem Bahnhof stürmten und sich auf den Heimweg oder auf den Weg in die Stadt machten, entdeckte Chet einen Mann mit kurzem braunem Haar. Dieser kam direkt auf ihn und seine Truppe zu.

Ein junges Mädchen aus ihrer Gruppe hatte ihn auch entdeckt, packte eilig ihre Sachen und verschwand.

„Hey Tommy. Was treibt dich in diese Gegend?“, grüßte Scot und prostete dem Mann mit der Lederjacke entgegen. Dessen Gesicht blieb ernst, auch wenn er die Hand zum Gruß hob. Sein Blick war unverwandt auf Chet gerichtet.

Eben dieser seufzte theatralisch auf und erhob sich. Ohne auf den Mann zu warten, ging er in Richtung Park davon. Schnell hatte Tommy ihn eingeholt und hielt ihn an der Schulter fest, um ihn am Verschwinden zu hindern.

„Hab ich dich endlich gefunden. Hat dir Gary nicht Bescheid gegeben, dass du dich bei mir melden sollst?“, wollte Tommy statt einer Begrüßung wissen.

Unwirsch strich Chet die Hand von sich und sah ihn unwillig an.

„Klar. Der pflichtbewusste Gary hat es erwähnt, doch ich hatte die letzten Tage keine Zeit gehabt“, antwortete er und strich sich ein paar der azurblauen Strähnen aus dem Gesicht.

„Mensch Chet. Ich kann dir so nicht helfen, wenn du dich nicht an unsere Abmachungen hältst und den Kontakt zu mir abbrichst. Willst du denn gänzlich absacken?“, verlangte Tommy ernst und vorwurfsvoll zu wissen. Chet verzog die Lippen genervt. Er wusste, dass der Mann in der Lederjacke ihm nur helfen wollte, doch er war nicht bereit dazu. Noch lange nicht.

„Was willst du von mit Thomas?“, wollte Chet ernst wissen und gebrauchte absichtlich dessen richtigen Namen. Einen Moment schwieg dieser, doch er sah wohl ein, dass er hier gerade nicht weiter kam.

„Seid Neustem wird ein Minderjähriger vermisst. Er soll sich wohl auf der Straße herumtreiben. Ich wollte wissen, ob du ihn gesehen hast“, damit zog er aus seiner Jacke ein Foto heraus, welches er Chet reichte. Dieser nahm es entgegen und wollte nur einen kurzen Blick drauf werfen, doch das Foto ließ es nicht zu.

Blondes Haar, grüne Augen. Ein sauberes Gesicht und schicke Kleidung.

„Er heißt Karsten Himmelsschein und ist noch sechszehn Jahre alt. Er ist nach einer Feier daheim, verschwunden und nicht mehr aufgetaucht“, erklärte Tommy und nahm sich das Foto zurück um es wieder einzustecken. Chet ballte leicht die Fäuste. Dieser Dreikäsehoch hatte ihn angeschwindelt. Ihm gesagt er wäre volljährig.

„Der ist längst wieder daheim.“

„Woher weißt du das? Hast du ihn gesehen?“, wollte Tommy wissen und schien verblüfft zu sein.

„Würde ich es sonst sagen? Denn habe ich gestern im Schnödiviertel, bei einem gemütlichen Abendessen beobachtet.“

„Echt? Seltsam. Ich sprach heute Morgen noch mit den Eltern. Sie vermissen ihren Sohn noch immer. Kann es sein das du einen gesehen hast, der ihm ähnlich sieht?“, fragte Tommy, doch Chet schüttelte denn Kopf.

„Ich bin mir ziemlich sicher.“

„Nun gut. Aber vielleicht hältst du die Augen trotzdem noch etwas offen ... Aber was ich eigentlich von die wollte. Demnächst ist eine Firmenfeier. Hast du nicht Lust vorbei zu kommen? Wir können auch mal wieder einen gemütlichen Zocker oder Fernsehabend machen.“

„Ich überleg es mir“, erwiderte Chet welcher allerdings jetzt schon wusste, dass er weder zum Feier noch zu dem Abend auftauchen würde. Das schien auch Tommy zu wissen, da er dem Punk kumpelhaft eine Hand auf die Schulter legte.

„Es ist sehr lange her, seid du bei mir gewesen warst. Vergiss nicht, dass ich als dein Kumpel für dich da bin, also lass dich nicht zu sehr hängen.“ Chet reagierte kaum auf das Lächeln und nickte nur.

„Wars das?“

„Ja. Ich muss auch schon weiter. Hab da einen Minderjährigen Streuner im Westpark entdeckt.“

Tommy löste sich wieder von ihm und verschwand, während sich der Punk auch wieder in Bewegung setzte.

Er wusste, dass Tommy es nur gut mit ihm meinte. Doch er konnte nicht näher darauf eingehen, die Angebote, welche ihm dieser immer wieder machte, annehmen. Es ging einfach nicht.

Dann aber wanderten seine Gedanken zu dem Bild von Karsten zurück. Konnte es sein, dass er diesen im Schnödieviertel wirklich verwechselt hatte? Dabei sah dieser doch genauso wie sein Ex-Gast aus. Ob er sich da einfach noch mal vergewissern sollte?

Ohne sein zutun, übernahmen seine Füße die Führung und erleichterten ihm die Entscheidung.

 

12

 

Titel: Street life
Autor: kojikoji
Beta:

Kapitel: 12 von ?
Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.
Warnung: Slash- MxM ; Wer es nicht mag- einfach nicht lesen.
Anmerkung: Auf meiner Profilseite findet ihr einen Link zu meinem Blog, wo ich über meine Schreibfortschritte, meiner Storys berichte. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

 

Schon wieder war er in der Straße der Wohlhabenden, welche ihn von allen Seiten her misstrauisch und herablassend ansahen. Manche vielleicht auch neugierig doch der Großteil war ablehnend. Früher hätten sie ihn garantiert nicht so angesehen. Damals war alles anders gewesen. Damals wäre es ihm auch nie in den Sinn gekommen, an einen solchen Ort zu gehen.

Er benötigte nicht sehr lang, bis er an dem Zaun vom letzten Mal stand. Erneut hatte er einen guten Blick auf die Terrasse, die diesmal jedoch leer war. Langsam ging er weiter, bis zum Tor des Anwesens und las den Namen auf dem Schild. Himmelsschein. Er wohnte hier also wirklich.

„Hey sie. Waren wir gestern nicht deutlich genug? Hier gibt es nichts zu erschnurren“, erklang eine weibliche Stimme, sodass Chet aufsah und das dunkelhaarige Mädchen, vom Vorabend herankommen sah. Diese schien nicht sehr erfreut, doch das schockte Chet nicht im geringsten. Er blieb völlig ruhig und wartete, bis sie nah genug war, um nicht zu laut werden zu müssen.

„Ich hatte auch nicht vorgehabt etwas zu erschnurren. Ich bin Chet und auf der Suche nach einem gewissen Karsten Himmelsschein. Bin ich hier richtig?“, wollte Chet ernst wissen und wartete ungeduldig auf die Antwort. Die junge Frau schien sich nicht sicher zu sein, was er von der Gestalt halten sollte und in welcher Absicht dieser genau hier war.

„Ja sind sie. Was wollen sie von ihm?“, fragte sie pikiert als Chet eine Hand an einen der Stäbe des Zaunes legte.

„Ich bin ein bekannter und würde ihn gerne sprechen.“

„Er ist nicht hier.“

„Ich sah ihn aber gestern hier zu Abend essen, wo ist er hin?“, fragte Chet dessen Geduld auch irgendwann mal zu Ende war.

„Das war nicht Karsten, sondern sein Zwillingsbruder Hannes und nun verschwinden sie von hier“, forderte sie hochnäsig und drehte sich davon, um zurück ins Haus zu stolzieren.

Der Punk konnte solche Menschen nicht verstehen. Sie schien sich keine Sorgen um ihren Bruder zu machen. Wahrscheinlich ging sie ohne weitere Gedanken daran, gleich zur Maniküre und ließ es sich gut gehen, anstatt ihren eigenen Hintern mal hochzukriegen. Einfach mal selber suchen. Doch das war ja zu anstrengend und umständlich. Wofür gab es denn Streetworker wie Tommy, oder gar die Polizei die sich dafür den Arsch aufrissen die vermisste Person zu finden und später noch zu vermitteln. Beim Letzteren eher die Streetworker. Die Polizei lieferten die Kinder ja nur daheim ab und verschwanden wieder.

Kopfschüttelnd machte sich Chet daran, das Viertel wieder zu verlassen und erneut nach dem Ausreißer zu suchen. Dabei hatte er es eigentlich bleiben lassen wollen. Was ritt ihn da nur wieder? War es sein Pflichtgefühl? Dabei glaubte er, dies schon längst verloren zu haben. Damals …

Hastig schob er den Gedanken beiseite und sah sich aufmerksam um, während er durch die Straßen ging.

Nichts. Auch am frühen Abend hatte er Karsten noch nicht gefunden. Er hatte sich sogar bei seinen Straßenfreunden durchgefragt, doch niemand hatte ihn gesehen.

So führte ihn sein Weg auch bei Sissy vorbei. Diese war erstaunt über den Besuch, da sie sich ja erst vor einem Tagen gesehen hatten.

„Alles in Ordnung?“, wollte die stattliche Lady wissen und machte Chet einen Tee.

„Nicht wirklich.“

„Ist es wegen Karsten? Der Kleine, der bei dir gewesen war? Hast du ihn noch nicht gefunden?“, wollte Sissy wissen und lehnte sich an ihren schmalen Küchentresen.

„Hm. Nein. Hab ihn nicht wiedergefunden. Tommy ist auch auf der Suche nach ihm. Karsten hat mich angeflunkert und gemeint er wäre volljährig, dabei ist er gerade mal sechzehn Jahre alt“, murrte Chet und stützte seinen Kopf auf einer Hand ab.

„Kannst du ihm das verübeln? Du hättest ihn doch direkt bei den Streetworkern abgeliefert.“ Sissy klang eindeutig vorwurfsvoll, was Chet nun doch etwas runter holte.

„Was soll man denn sonst mit dieser Jugend machen. Denken nur ans Weglaufen“, murrte er und nahm dankend die Tasse Tee entgegen. Gerade wäre ihm ein starker schwarzer Kaffee lieber, doch so etwas hatte Sissy nicht im Laden. Sie hielt es für zu ungesund.

„Das sagt der Richtige. Als wärst du damals besser gewesen“, spottete Sissy und setzte sich nun ebenfalls endlich an den Tisch. Chet dagegen ballte eine Hand kurzzeitig unter dem Tisch, aber sie hatte ja recht mit ihrer Aussage. Er war als Jugendlicher auch nicht besser gewesen. Aber gerade deswegen wusste er doch auch, wovon er sprach.

„Das tut jetzt nichts zur Sache. Hast du eine Ahnung, wo einer wie Karsten hinlaufen könnte?“, fragte Chet und nippte an seinem Tee, welcher ihm heute nicht recht schmecken wollte.

„Vielleicht bei einem Freund oder bekannten?“, schlug Sissy vor.

„Bringt mir nichts. Ich weiß ja nichts über ihn.“

„Versuch es doch mal im Stinnys. Seine Kleidung sah so aus, als würde sie von da stammen.“

„Das hatte Gary auch schon erwähnt. Vielleicht ist es wirklich das Beste dort mal anzufragen“, seufzte Chet und stellte die Tasse wieder auf den Tisch. Ihm war einfach nicht nach Trinken und Plausch zumute.

„Na dann los, Cheti. Ich bin mir sicher, du findest denn kleinen“, lächelte Sissy aufmunternd, sodass er sich auf den Weg machte.

Er brauchte etwas, bis er vor dem Kleidergeschäft Stinnys ankam. Hier gab es das Neuste und Modischste, was die Modewelt zu bieten hatte. Sowohl für Männer als auch für Frauen. Die Stoffe und Marken waren edel und auch verdammt teuer.

Chet blieb ein paar Minuten vor dem Laden stehen. Er wusste, dass er sich darin völlig fehl am Platz vorkommen würde und trotzdem betrat er ihn. Wie gedacht. Über all teure Kleidung und Menschen, die eindeutig zur höheren Schicht gehörten. Mädchen, die sich mit Schminke nur so zukleisterten und glaubten sie sähen so hübsch oder verführerisch aus.

Sie alle sahen ihn wie ein kleines, ekelhaftes Parasit an. Viele tuschelten hinter seinem Rücken und deuteten nicht sehr heimlich auf ihn. Auch die Angestellten hatten ihn schnell entdeckt, doch keine der Damen schien sich zu trauen ihn des Geschäftes zu verweisen. Keiner außer einem älteren Mann in schicker, enger Kleidung und einem Kinnbärtchen.

Dieser kam mit einem freundlichen Lächeln zu ihm rüber und fragte ohne Umschweife, wie er ihm denn behilflich sein könnte, auch wenn er ihn eindeutig mit einem abschätzenden Blick bedachte.

 

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ich hoffe es gefällt euch bisher

Kommentare und Kritik sind gerne gesehen :D

13

 

Titel: Street life
Autor: kojikoji (Sandra Black)
Beta:

Kapitel: 13 von ?
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Ein ziemlicher Schickimicki Kerl, welcher ihm gerade den Weg versperrte. Nicht das Chet weiter hinein wollte oder dergleichen. Er suchte eigentlich nur jemanden, der ihm Auskunft gab. So hielt er sich nicht weiter mit der Musterung auf und blickte ernst in die weiblich wirkenden Augen, des älteren Mannes.

„Ich suche jemanden und ich hoffe, dass sie mir da weiterhelfen können.“

„Nun. Ich bezweifle ihnen da weiterhelfen zu können, doch schauen wir mal. Nach wem suchen sie denn?“, wollte der Verkäufer wissen. Chet gefiel die Art nicht, wie der Typ mit ihm sprach, doch er behielt die Fassung.

„Karsten Himmelsschein … blond, grüne Augen, etwa so groß. Kennen sie ihn?“, fragte Chet, während er die Größe mit der Hand anzeigte. Der Verkäufer schwieg einen Moment und schien nicht so als würde er überlegen. Die Lippen verzogen sich etwas spöttisch.

„Nein. Keine Ahnung. Wenn sie unseren Laden nun verlassen möchten? Außer Sie wollen etwas kaufen“, forderte der Mann, was Chet eindeutig verärgerte. Es war offensichtlich, das er sich hier nichts kaufen konnte und auch nicht würde. Versnobtes Pack. Missgelaunt drehte er sich um und verließ das Geschäft.

Davor blieb er stehen und sah nachdenklich in jede Richtung. Rechts, links, geradeaus und sogar noch mal über die Schulter.

„Was nun? Sollte er den Minderjährigen jetzt einfach abhaken? Er hatte sein bestes gegeben, wenn auch erfolglos. In diesem Moment kamen ihm die traurigen und verzweifelten Augen vom Abend ihres Kennenlernens wieder in den Sinn. Sie hatten ihn sofort in ihren Bann gezogen.

„Entschuldigen Sie?“, wurde er von hinten zögerlich, ja fast ängstlich angesprochen. Chet glaubte nicht, dass er wirklich Furcht einflößend aussah, doch manchmal gingen die Gedanken der Menschen, seltsam verschlungene Wege.

„Ich bin ja schon weg“, brummte er dennoch ohne die junge Frau hinter sich wirklich zu beachten. Es war ihm klar, dass er nicht vor dem Laden rumlungern sollte, auch wenn dies hier ein freies Land war und er bleiben konnte wo er war, solange er die Kundschaft nicht verschreckte, was er eindeutig nicht tat.

Ein blondes Barbiepüppchen, anders konnte er es nicht nennen, ging mit gerümpfter Nase an ihm vorbei, hinein in den Laden.

„Sie suchen nach Karsten?“, fragte die junge Frau aus dem Geschäft allerdings weiter nach und knibbelte unruhig an ihrem Oberteil herum. Nun drehte sich Chet doch zu ihr herum und mussterte sie kurz. Entweder hatte ihr Chef sie raus geschickt um ihn zu verscheuchen, oder was näherlag, bei ihrem unruhigen verhalten, sie war einfach so zu ihm heraus gekommen.

„Karsten hat mir mal erzählt, dass er oft und gerne in einen Buchladen, nahe der Altstadt ist. Vielleicht versuchen sie es dort einmal … sie sind doch auch wirklich ein Freund von ihm oder?“, wollte sie sich zum Schluss hin noch vergewissern und sah möglichst unauffällig über die schmutzige Kleidung.

„Ja. So was in der Art. Vielen Dank für die Auskunft.“ Dankbar lächelte er ihr entgegen und schlug den Weg in Richtung Altstadt ein. Es gab also doch noch gute Menschen auf der Welt, die selbst einem so dreckigen Rumtreiber wie ihm Auskunft gaben, ohne gleich schreiend abzuhauen oder in Schimpf und Schande auszubrechen.

Die Altstadt war nicht wirklich um die Ecke. Er musste fast eine halbe Stunde laufen, bis er endlich dort war. Jetzt hieß es nur noch den richtigen Laden finden. Es gab hier einige. Die meisten modern, andere eher klein und alt. Chet betrat einfach jeden, an dem er vorbeikam und fragte nach dem Gesuchten.

Viele schüttelten den Kopf. Manche wollten nicht mal bis zum Ende zuhören, was Chet schon sehr frustrierte. Wenn er an früher dachte, hatte er nie solche Probleme gehabt. Doch jetzt war alles anders. Die Menschen gingen nur nach Äußerlichkeiten. Ob er auch mal so gewesen war?Es wurde langsam Abend und er hatte Karsten noch immer nicht gefunden. Hoffentlich rutschte er so allein nicht ab und kam mit Drogen und dergleichen in Kontakt. Pillen, Spritzen und vieles mehr.

Missmutig lehnte er sich an eine der Mauern und strich sich über seinen Bauch. Bei dem ganzen Suchen hatte er ganz vergessen, etwas zu essen. Er hatte auch nichts dabei. Weder Nahrungsmittel, noch Kleingeld.

„Arrg“, knurrte er frustriert und spürte, wie die Menschen, die so spät noch unterwegs waren, lieber einen großen Bogen um ihn machten und auch die Kinder bloß weit fortzogen.

Sollten sie doch.

Frustriert rutschte er an der Wand hinab auf den Boden und lehnte den Kopf an seine Beine, nur um mit einer Hand durch sein Haar zu fahren. Eine Hand ruhte auf seinem protestierenden Bauch und versuchte ihn versöhnlich zustimmen. Er mochte dieses Gefühl nicht, wenn der Magen leer war. Es war unangenehm. Wie ein Knoten der sich dort langsam bildete. Manchmal auch nur ein Krampfen. Schlimm wurde es, wenn dieses Gefühl über Tage hinweg anhielt.

„Ich sollte wohl doch langsam zurück“, murmelte er leise und konnte sich nicht so recht dazu aufraffen, sich zu erheben.

Als plötzlich ein Brötchen vor seiner Nase auftauchte, schreckte er förmlich zurück und stieß mit seinem Kopf, hart gegen die Hauswand hinter sich.

„Aahh“, keuchte er und hielt sich die malträtierte Stelle am Hinterkopf. Sogar ein Tränchen wagte sich am rechten Augenwinkel hervor.

„Alles in Ordnung Onkel?“, fragte eine feine Stimme, so das Chet endlich aufsah. Ein kleines Mädchen in einem hübschen Kleidchen und einer pinken, flauschigen Jacke stand vor ihm. Ihre schwarzen Haare waren zu zwei Zöpfen, an jeder Seite einen, zusammengefasst. In der Hand hatte sie eine Tüte mit Brötchen, wovon sie ihm eines noch immer entgegen hielt.

„Ja. Alles okay“, seufzte Chet und rang sich zu einem überzeugenden Lächeln durch.

„Ich habe deinen knurrenden Magen gehört. Hier. Das schenke ich dir“, lächelte sie ihm entgegen und hob die Hand mit dem Brötchen etwas an.

„Vielen Dank“, schmunzelte Chet. Kinder konnten wirklich süß sein, wenn sie wollten, doch war sie hier ganz alleine? „Sind deine Eltern nicht dabei?“, wollte er wissen und bekam ein Kopfschütteln.

„Ich bin auf dem Weg zu meinem Opa. Der arbeitet ja gleich um die Ecke“, erwiderte sie und endlich nahm Chet das Brötchen entgegen.

„Du bist doch noch viel zu jung, um allein durch die Straßen zu laufen“, meinte Chet und runzelte missbilligend die Stirn. Wer ließ sein Kind denn um eine solche Uhrzeit unbeaufsichtigt draußen rumlaufen? Was wenn man sie verschleppte?

„Ich, bin schon sieben. Also alt genug, um alleine zu Opa zu laufen“, entrüstete sich das Mädchen und erhob sich aus ihrer gebeugten Haltung. Sie hob zum Abschied die Hand.

„Ich muss auch schon weiter.“

„Warte. Ich begleite dich, als Dank für das Brötchen, zu deinem Opa. Vielleicht kann der mir ja Auskunft geben. Ich suche nämlich jemanden, weißt du.“ Damit stemmte sich Chet auf und ging neben dem Mädchen her. Diese schien wirklich sehr naiv, da sie erfreut nickte.

Wie gut das Chet wusste, dass er das Mädchen nicht kidnappen würde.

 

14

 

Titel: Street life
Autor: kojikoji (Sandra Black)
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Kapitel: 14 von ?
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„Hast du eigentlich keine Angst?“ Eine ehrliche Frage die Chet einfach mal so entkam, während er neben dem Mädchen herlief und dabei immer mal wieder von seinem Brötchen abbiss.

„Nein. Wieso?“, fragte sie dagegen und summte das Kinderlied weiter, welches sie nun schon seit ihrem Aufbruch gesummt hatte. Chet glaubte es zu kennen, doch er war sich da nicht ganz sicher. Seine letzten Kinderlieder waren eben schon ziemlich lange her.

„Ich bin dir doch fremd. Du kennst mich doch gar nicht. Was wenn ich dich entführen würde?“, fragte Chet und erhielt dafür ein heiteres Lachen von dem Mädchen.

„Du siehst nicht böse aus, Onkel. Ich mag deine bunten Haare“, lächelte sie lieb und schnappte sich Chets herunterhängende Hand, nur um ihn in den nächsten Laden hinein zu ziehen. Es war ein Uhrengeschäft und hinter der Theke stand ein alter Mann mit weißem Haar und einer kleinen runden Brille auf der Nase. Dieser hatte bis eben ganz ungeduldig auf die Uhr gesehen und etwas vor sich hin gemurmelt.

Jetzt aber schien er eindeutig erleichtert zu sein und kam um den Tresen herum.

„Wo warst du den Jenna und wo ist deine Mama? Sie wollte dich doch bringen und … wer ist das?“, fragte der Opa mit einer solchen Geschwindigkeit, die Chet dem alten Mann nicht zugetraut hätte.

„Ich bin Chet. Ihre Enkelin war allein unterwegs, da habe ich sie hier her begleitet“, stellte er sich unter den misstrauischen Blicken vor.

„Vielen Dank. Jenna? Wo ist deine Mama?“, wollte der alte Uhrenverkäufer wissen und drehte sich zu seiner Enkelin, welche die Brötchentüte abgestellt hatte.

„Mama hat ihren Freund zu Hause. Da bin ich eben alleine gegangen. Aber schau. Ich habe dir Brötchen aus unserem Laden mitgebracht. Chet hat auch eines bekommen. Sein Bauch hat ganz laut geknurrt“, erklärte das Mädchen, was den Punk seinerseits in Verlegenheit brachte.

„Das war nett Jenna. Aber das nächste Mal hole ich dich ab. Nicht dass du verloren gehst“, meinte der Opa streng, was die Kleine theatralisch seufzen ließ. Dennoch nickte sie zustimmend, sodass der Mann sich zu Chet umdrehte und sich abermals für das Begleiten seiner Enkelin bedankte.

„Kein Problem. Aber sagen sie Mal. Vielleicht könnten sie mir helfen. Ich suche jemanden und man hat mir gesagt, dass er oft in einem Buchladen nah der Altstadt wäre. Karsten Himmelsschein. Blond, grüne Augen und etwa so groß.“

Nachdenklich wurde er angesehen und Chet glaubte nicht daran, dass man ihm hier weiter helfen konnte, doch er wurde überrascht.

„So schaut doch der Mann aus dem Nachbarladen auf, der, der gestern mit mir gespielt hat“, warf Jenna ein und ihr Opa nickte zustimmend.

„Stimmt. Nebenan ist ein altes Antiquariat, in dem auch Bücher angeboten werden. Vielleicht schaust du mal rüber“, nickte der Uhrverkäufer, während Chet eine Art Erleichterung verspürte. Doch er kämpfte sie erfolgreich zurück. Nicht dass er am Ende nur doch wieder enttäuscht wurde, weil er dort eine ganz andere Gestalt fand. Eine, die Karsten vielleicht ähnlich sah, aber es eindeutig nicht war.

So bedankte er sich höflich bei den beiden und verließ den Laden.

Es war wirklich ungewohnt für ihn, dass er so verbissen und hartnäckig nach jemandem suchte, denn er gerade mal zwei Tage kannte, bevor dieser verschwand. Nun endete langsam schon der dritte Tag und er hatte diesen Minderjährigen Jugendlichen eindeutig schon in sein Herz geschlossen, auch wenn es andersherum vielleicht nicht so aussah.

Hin und hergerissen stand er nun schon ein paar Minuten vor dem Antiquariat und wusste nicht, ob er da wirklich rein sollte. Wenn sich Karsten dort wirklich Unterschlupf gesucht hatte, dann brauchte er sein Zelt ja nun nicht mehr. Vielleicht lebte hier auch ein Verwandter oder ein Freund?

„Jetzt oder nie“, nuschelte er leise, legte die Hand auf die Türklinke und drückte die Tür auf. Sofort erklang ein kleines Bimmeln über ihm und eine rauchige Stimme, irgendwo im Laden, rief, dass er sofort käme.

Chet nutzte die Chance um seinen Blick schweifen zulassen. Eindeutig. Hier war alles alt aber nichts verstaubt. Alte Bücher, wohin das Auge sah. Fast jedes Buch hier hatte einen Ledernen einband. Es gab kaum und wenn überhaupt nur neuere Bücher. Aber garantiert keines, welches in denn letzten fünf Jahren herausgekommen war.

„Entschuldigen sie, dass ich sie warten ließ. Wie kann ich ihnen helfen“, begrüßte ihn der Ladenbesitzer freundlich lächelnd, als er zu ihm hinüber kam. Er war gar nicht so alt, wie ihn die Stimme hatte vermuten lassen. Vielleicht erst vierzig oder fünfzig, aber auf keinen Fall älter. Die Haare waren etwas länger und hinten zu einem Zopf zusammengefasst. Das ein oder andere graue Haar ließ sich ebenfalls erahnen.

„Hallo. Ich suche jemanden...“, fing Chet auch direkt an und wiederholte die Suchbeschreibung. Das Lächeln des Mannes blieb.

„Das klingt mir zwar nach keinem Buch. Aber ich denke mal, sie suchen nach meinem Neffen. Sind sie einer von diesen, … wie heißen die doch gleich ...“, sprach der Ladenbesitzer grübelnd.

„Streetworker?“, half Chet ihm freundlicherweise aus und bekam ein Nicken.

„Nein. Ich bin keiner“, seufzte er dann aber noch schwer.

„Ich bin ein neuer Bekannter.“

„Ah. Dann sind sie der Mann, der Karsten die letzten drei Tage, bei sich im Zelt hat wohnen lassen?“ Das erstaunte Chet nun doch. Es war wirklich Karsten denn er suchte? Und dieser hatte bei seinem Onkel von sich erzählt? Irgendwie bereitete es Chet ein wolliges Gefühl im Herzen.

„Ja. Der bin ich. Darf ich vielleicht zu ihm?“, bat er darum und folgte dem Zeigefinger zu einer Treppe hinter dem Tresen.

„Die erste Tür rechts. Karsten müsste eigentlich da sein.“

„Danke.“ Kurz nickte Chet dem Mann noch zu, ehe er die Treppe hinauf stieg. Stufe um Stufe und mit der Frage, was er dem Jugendlichen nun eigentlich sagen wollte. Wollte er ihn nun für die Lügen ausschimpfen? Für das plötzliche Verschwinden? Vielleicht wollte er ihm auch seine Sorge vorwerfen?

Chet war sich nicht sicher. Auch nicht, als er an die Tür klopfte und wirklich Karstens Stimme von drin hörte.

„Komm rein Onkel.“

Er war vielleicht nicht dessen Onkel, doch er kam der Aufforderung trotzdem nach, öffnete die Tür, betrat einen kleinen Raum, in welchem Karsten mit einem Buch auf dem Bett saß und las.

 

15

 

Titel: Street life
Autor: kojikoji (Sandra Black)
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Chet blieb einfach in der Tür stehen und betrachtete den jüngeren. Unbeschwert las er weiter und kam gar nicht auf die Idee, dass er nicht dessen Onkel war. Er sah auch viel sauberer und gepflegter aus als noch am Vortag, wo er ihm einfach abgehauen war.

„Onkel?“ Fragend blickte Karsten endlich auf und der Schreck konnte nicht größer sein. Der schlanke Körper zuckte so stark zusammen, das Chet schon befürchtete, dieser würde gleich vom Bett fallen, was zum Glück aber nicht geschah.

„Chet... Hast du mich erschrocken“, keuchte Karsten, während der Punk die Tür hinter sich schloss und die Arme vor der Brust verschränkte.

„Zurecht. Wieso bist du einfach abgehauen? Weißt du, was für Sorgen ich mir um dich gemacht habe, als du abends nicht mehr aufgetaucht bist?“, murrte Chet unzufrieden während Karsten ein Lesezeichen in sein Buch tat und dies neben sich auf den Nachttisch legte.

Karsten verschränkte abwehrend die Arme vor der Brust und der Blick wurde ablehnender. Er stand ja nicht mal auf, sondern blieb sitzen.

„Was denkst du denn, warum ich weg bin. Nur weil du schwul bist, musst du mich nicht anmachen.“ Während er sprach, wendete er den Kopf ab und blickte aus dem Fenster neben sich. Chet allerdings gefiel das alles nicht. Er kam die wenigen Schritte durch das Zimmer hinüber, beugte sich um den jüngeren und drehte ihn unnachgiebig an den Schultern zu sich herum.

„Und dafür musst du mich anlügen? Hättest du nicht einfach sagen können das dir das zu weit ging. Hättest du nicht gelogen, hätte ich dich garantiert nicht auf diese Art angefasst. Wobei es ja nicht mal schlimm war, dass ich dir die leckere Creme entfernte“,

„Lüge?“ Unverständlich sah er den Punk an und versuchte die Hände von seinen Schultern zulösen. Chet gab jedoch nicht nach.

„Ja Lüge. Du bist noch minderjährig und nebenbei suchen die Streetworker und wahrscheinlich auch die Polizei nach dir.“ Karsten war es eindeutig unangenehm und er ließ es auch sein, sich zu lösen.

„Willst du nichts dazu sagen?“, fragte Chet leise und war ihm so nah, dass er dessen jugendliches Gesicht nur zu deutlich mustern konnte. Eine gerade Nase, schmale Lippen, feine Wimpern an den Augen.

„Du hättest mich doch sofort ausgeliefert“, murmelte Karsten und wollte das Gesicht abwenden. Chet löste allerdings eine Hand und hielt dessen Kinn fest nur um ihn weiter ansehen zu können.

„Natürlich. Jemand so junges wie du, gehört nicht auf die Straße. Das ist kein Ort für Minderjährige“, murmelte Chet, welcher sich gegen dieses kribbelnde Gefühl, im Körper, kaum noch wehren konnte. Es war wie eine magnetische Anziehungskraft, die ihn dazu brachte, seine Lippen auf dessen zu legen. Sie waren so verdammt weich, süß und sie schienen den Kuss zu erwidern … Doch in diesem Moment wurde er mit einem Stoß vor die Brust zurückgedrängt.

„Lass das verdammt“, keuchte Karsten doch Chet konnte nicht anders. Er packte Karstens Hände, hielt diese gut fest und küsste ihn erneut.

Der jüngere versuchte sich eindeutig zu wehren, gab aber sehr schnell nach. Die aufbegehrenden Hände wurden schwächer und ließen sich an die Wand hinter ihm drücken. Die harten Lippen, welche dem Ganzen etwas entgegensetzen wollten, wurden nachgiebiger und erwiderten den Kuss, schlussendlich, zögerlich.

Chets Herz machte einen riesigen Satz und schlug doppelt so schnell weiter. Das kribbelnde Gefühl, nahm von seinem gesamten Körper besitz und ballte sich in seinem Bauch. Der Gedanke, dass sein Gegenüber minderjährig war, drängte er dabei völlig beiseite. Er vertiefte den Kuss noch weiter und lehnte sich an den schlanken Körper. Die Augen schlossen sich dabei wie von alleine und erst die Hände in seinen, brachten ihn wieder in die Wirklichkeit zurück. Er hatte eigentlich nicht vor, ihn jetzt gehen zu lassen, doch er entließ die schmalen Handgelenke. Den Kuss zog er noch etwas in die Länge. Er würde mitnehmen, was er konnte, auch wenn er sich später dafür verfluchen würde.

Wieder seiner Vermutung weggeschoben zu werden, schlangen sich die Arme um seinen Hals. Karsten zog den Punk enger an sich und erwiderte den Kuss von sich aus. Chet war völlig überrascht, musste dann aber leicht lächeln.

Mit seiner Zunge strich er vorsichtig über die weichen Lippen. Vielleicht würde sich Karsten ja noch etwas mehr auf ihn einlassen.

Die nunmehr freie Hand legte er dabei vorsichtig auf dessen Wange und streichelte mit dem Daumen immer wieder sanft darüber.

Zu seiner erneuten Verwunderung öffnete Karsten seine Lippen für ihn und begrüßte ihn mit seiner Zunge. Ihre Zungenspitzen berührten einander und sofort durchzuckte Chet ein erregter Schauder. Der Kuss wurde nur langsam immer intensiver.

Sie wurden allerdings durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. Schwer atmend lösten sich die beiden voneinander und sahen einander in die Augen. Karsten war es eindeutig peinlich. Er drückte Chet von sich weg und setzte sich vernünftig auf, ehe er die Person vor der Tür endlich hereinrief.

Es war sein Onkel, welcher mit einem Tablett hereinkam. Darauf standen Tassen und eine Kanne Tee.

„Ihr habt doch sicher Durst.“ Zuvorkommend stellte er das Tablett auf dem Schreibtisch ab und sah zu seinem erröteten Neffen. Nachdenklich runzelte er die Stirn.

„Alles Okay? Du bist ja ganz ro...“, doch da unterbrach Karsten ihn. Er war aufgesprungen und schob seinen Onkel zur Tür.

„Mir geht’s gut. Danke für den Tee“, stotterte Karsten schon fast und schloss die Tür hinter seinem Onkel. Er drehte sich herum und lehnte sich dagegen. So konnte er auch zu Chet sehen, welcher auf dem Bett sitzen geblieben war. Dieser beobachtete ihn aufmerksam und hatte sich etwas vorgebeugt um sich mit seinen Unterarmen, auf seinen Beinen abzustützen.

„Du bist wirklich ziemlich rot“, neckte Chet ihn dann aber auch und schmunzelte amüsiert, als Karsten ihn kurz vorwurfsvoll ansah.

„Wem ich das wohl zu verdanken habe, … willst du auch einen Tee?“, murrte Karsten und trat zu seinem Schreibtisch hinüber um sich eine Tasse einzuschenken.

„Sehr gern. Aber sag mal. Wenn du einen so freundlichen Onkel hast, … wieso bist du nicht gleich zu ihm gegangen und hast dich vor einer öffentlichen Toilette betrunken?“ Fragend beobachtete Chet ihn und ließ sich dankbar nickend, die zweite Tasse reichen.

„Ich konnte nicht, ... er … er war gar nicht daheim gewesen zu dem Moment und du … Aber das ist doch jetzt egal“, versuchte Karsten unsicher und zurückhaltend zu antworten, ehe er das Gespräch auf ein ganz anderes Thema brachte. „Das … das eben. War das ein Scherz gewesen?“, fragte Karsten nach kurzem Schweigen und Grübeln, leise. Chet verstand nicht ganz, wieso Karsten das jetzt fragte, doch er merkte wohl, wie verunsichert der jüngere war.

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P.S. vielen lieben Dank an meine tollen Kommischreiber :D und ein paar Antworten auf Chets Vergangenheit gibt es in Kapitel 17 ;)

16

Titel: Street life

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 16 von ?

Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

 

Karsten sah in Chets Augen, eindeutig verunsichert aus. Immer wieder wich dieser dem Blick des Punkes aus. Die Hände umklammerten die Teetasse so fest, dass das Weiße der Fingerknöchel deutlich zu sehen war. Karsten hatte sich auch nicht wieder zu ihm aufs Bett gesetzt und lehnte lieber am Schreibtisch.

Chet seufzte innerlich. Ihm gefiel diese nicht sehr eindeutige Antwort nicht und genauso wenig, dass er seine Frage, mit einer Gegenfrage erwiderte. Ebenso fragte er sich, wie er sich zu diesem Kuss hatte hinreißen lassen können. Der andere war schließlich minderjährig und gut sechs Jahre jünger. Sechs Jahre mochten für viele nicht sehr viel sein, doch für ihn war es einfach zu viel. Es war in seinen Augen dumm, dass er seine Hormone ganz offensichtlich kaum noch unter Kontrolle hatte.

„Karsten?“, sprach er ihn erneut an, räusperte sich und hatte dessen Blick nur kurzzeitig auf sich. So stellte Chet die Tasse beiseite und erhob sich vom Bett. Mit zwei Schritten war er bei dem jüngeren und nahm ihm die Tasse aus der Hand, um sie Beiseitezustellen. Er würde sicher nicht aufgeben, warum er ihn mit einbrachte, als er ihn gefragt hatte, warum er nicht gleich zu seinem Onkel gegangen war, doch jetzt war etwas anderes wichtiger. Karsten sah gerade einfach viel zu bedrückt aus und er wollte diesem, dieses Gefühl nehmen.

„Das eben. Das war vielleicht nicht ganz richtig von mir, aber gewiss kein Scherz. Es tut mir leid, dass ich dich so bedrängt habe“, seufzte Chet und hob eine Hand zu Karstens Gesicht an. Berühren tat er ihn allerdings nicht. Er verhielt kurz vor der weichen Haut und ließ die Hand wieder sinken.

„Mistkerl“, hauchte Karsten leise und wendete den Blick verletzt ab.

„Entschuldige. Normalerweise habe ich mich bei so jungen Männern besser unter Kontrolle und grabe sie nicht an, vom Küssen ganz zu schweigen“, seufzte Chet welcher das hübsche, junge Gesicht musterte. Dieses Gesicht verzog sich verärgert und erneut stieß er den Punk von sich fort, nur um sich von ihm Weg zubewegen und abstand zwischen sie zubringen.

„Du solltest jetzt gehen. Jetzt wo du weißt, dass ich nicht auf der Straße herumlunger. Du kannst dein Leben weiter leben und mich in Ruhe lassen“, forderte Karsten zwischen zusammengepressten Zähnen und öffnete die Tür.

„Sollten wir das nicht wenigstens noch bereden?“, fragte Chet dagegen.

„Da gibt es nichts mehr zu reden. Es ist alles gesagt und nun geh.“

Chet schwieg einen Moment, ehe er sich endlich in Bewegung setzte. Vor Karsten blieb er allerdings noch mal stehen und versuchte dessen abgewendeten Blick zu erhaschen.

„Du solltest deine Eltern anrufen, damit die Streetworker und eventuell auch die Polizei ihre Suche nach die einstellen und ...“, doch er wurde unterbrochen.

„Geh“, forderte Karsten leise.

„... und wenn etwas sein sollte. Du weißt, wo mein Zelt ist. Komm jederzeit vorbei.“ Damit wendete er sich von dem jüngeren ab und verließ das Zimmer. Er ging die Treppe runter, durchquerte das Antiquariat und betrat die Straße. Das hier war sein Gebiet, sein Zuhause. Hier kannte er sich eindeutig besser aus, als in solch engen, kleinen Räumen.

Eindeutig nervös fuhr er sich durch das Haar und setzte sich in Bewegung. Am Uhrladen winkte er Jenna noch kurz zu und verließ dann auch die Altstadt um wieder zu seinem Campingzelt zurück zukehren. Es fing bereits an dunkel zu werden und es war ganz dunkel, als er Daheim ankam und sich vor seinem Zelt niederließ, nur um sich rückwärts auf dem Boden auszustrecken.

Sein Blick war auf die nach und nach auftauchenden Sterne gerichtet. Leider störten ihn die Lichter des Campingplatzes, die den Weg zu den Hygieneanlagen beleuchteten. Müde schloss er die Augen und spürte seinem Knurren in seinem Bauch. Er sollte wohl noch etwas Essen, nur hatte er keine Muse, sich jetzt wieder hochzustemmen. Deswegen griff er nur hinter sich und ertastete den Zelteingang. Direkt dahinter war einer der vor wenigen Tagen gekauften Äpfel, in welchen er gleich darauf hineinbiss. Dabei behielt er den Blick weiter auf den dunklen Himmel gerichtet.

Der Apfel war schnell vertilgt und die Arme weit ausgebreitet.

Seine Augen fielen langsam immer weiter zu, während er jeglichen Gedanken an Karsten verdrängte. An dessen weiche Lippen und die zarte Wange. Der schlanke Körper an seinem und die Arme um seinen Nacken. Dazu noch die geschickte Zunge, welche die seine umschmeichelte.

In seinen Träumen spürte er deutlich Karstens Lippen auf sich, sah ihn auch vor sich und lächelte zufrieden. Auch wenn es nur ein Traum war, so gefiel es ihm. Er spürte, wie Karsten ihm ins Zelt half und mit ihm zusammen, auf den Schlafsack sank. Der Länge nach drückten sie sich aneinander und küssten sich erneut. Erst nur sanft ließen sie ihre Zungen tanzen. Nach und nach wurden sie allerdings leidenschaftlicher. Chet musste ihn einfach auf sich ziehen und rieb sich an dem willigen Körper, was ihm ein Stöhnen entlockte, da sein Glied sofort reagierte.

„Karsten“, nuschelte er leise und spürte den Traum vor sich verschwimmen, vernahm undeutliche Worte, die einfach keinen Sinn ergaben. Was war los?

Doch dann war alles Schwarz um ihn herum. Verdammte Träumerei. Er wollte diesen Traum weiter träumen. Er war so schön.

***

Blinzelnd öffnete Chet die Augen. Ihm war verdammt heiß und seine Augen fühlten sich verklebt an. In seinem Kopf hämmerten Dutzende kleine Männchen herum und peinigten ihn gnadenlos.

„Wasser“, nuschelte er leise. Seine Zunge fühlte sich total pelzig an. Ein ekelhafter Geschmack. Müde griff er nach der Flasche neben sich und trank mit schmerzendem Hals einige Schlucke. Etwas wehleidig verzog er das Gesicht und zwang sich selber noch einen Schluck zu trinken. Dabei sah er sich um und zögerte beim nächsten Schluck. Das war eindeutig nicht sein Zelt.

Weiße Wandtapeten, ein Fenster, Schreibtisch und Stuhl.

Nachdenklich runzelte er die Stirn. Wo war er hier? Er war doch eindeutig … Seine Kopfschmerzen und ein schlimmer Husten, der ihn schüttelte, ließen seine Gedanken unterbrechen.

Natürlich. Er war am Vorabend ohne etwas Wärmeres, wie einer Decke oder seinem Schlafsack, in seiner Jacke eingeschlafen. Er musste sich erkältet haben, schließlich waren die Nächte sehr frisch. Auch jetzt erst bemerkte, dass er ganz andere Kleidung als am Vortag trug. Einen himmelblauen Pyjama.

Wo war er hier nur?

In diesem Moment vernahm er Schritte vor der Tür und versuchte das Husten zu unterdrücken. Die Tür öffnete sich und zu seiner Verwunderung trat Gary ein. War er bei seinem Zeltplatzvermieter zu Hause?

„Gary?“, erstaunt und erneut krümmte er sich hustend zusammen.

„Das klingt ja schlimm ...“, erklang es leise von der Tür.

 

17

Titel: Street life

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 17 von ?

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Verwirrt sah Chet zur Tür, doch außer Gary stand da niemand. War Gary heiser? Dabei hatte seine Stimme überhaupt nicht danach geklungen.

„Es war unvorsichtig von dir, bei diesem Wetter, vor deinem Zelt, einzuschlafen. Du hast dir mächtig etwas eingefangen.“ Tadelnd kam Gary zu ihm herüber und stellte eine Kanne mit Tee und eine Tasse auf dem Nachtisch. Danach setzte er sich auf den Bettrand und legte seinem kranken Gast eine Hand auf die Stirn. Sein Gesichtsausdruck verriet Chet, dass er eindeutig nicht zufrieden mit diesem Zustand war.

„Hast du mich gefunden und hier her geschleppt?“, wollte der Kranke, völlig kraftlos wissen und hustete erneut, gequält auf.

„Du solltest dir lieber darüber Gedanken machen, wieder gesund zu werden. Aber solange wirst du hier bleiben und das Bett hüten. In dein Zelt wirst du die Zeit über nicht zurückkehren“, seufzte Gary ernst und schnappte sich ein Fiberthermometer, welches man nur in das Ohr der betroffenen Person stecken musste, damit er die Temperatur erfuhr. Chet ließ es ergeben über sich ergehen und schloss die Augen.

„Du bist doch sonst nicht so unvorsichtig. Ist etwas passiert?“, wollte Gary wissen, besah sich die Temperatur und legte das Gerät wieder zur Seite. Dafür drückte er Chet eine Tasse mit Tee und eine Tablette in die Hand. Notgedrungen musste dieser die Augen wieder öffnen und erblickte eine kleine Haushalsapotheke auf dem Nachttisch.

„So schlimm sehe ich doch nicht aus, dass ich den ganzen Kram brauche, … oder?“, murrte Chet fragend und schluckte die ihm gereichte Tablette.

„Lenk nicht vom Thema ab. Was ist passiert, dass du dich so vergessen hast?“ Streng blickte Gary seinen Teetrinkenden Patienten an und erwartete eine Antwort. Chet konnte es ihm deutlich ansehen und drehte sein Gesicht zur Seite. Sein Blick wurde traurig und ein Hauch Sehnsucht lag darin.

Eine Weile war es still zwischen ihnen, ehe Gary denn Kopf schüttelte.

„Es ist schon ein paar Jahre her, seid ich dich mit diesem Gesichtsausdruck gesehen habe. Dich hat es wohl ziemlich erwischt. Ist … ist es genauso schlimm wie damals? Wirst du wieder, wegen einem Mann, so absacken?“

„Ich weiß nicht, was du meinst. Lass mich noch etwas Schlafen. Ich bin verdammt müde“, erwiderte Chet ohne seinen Zeltplatzvermieter und Freund anzusehen. Dieser erhob sich tatsächlich.

„Ich bringe mal denn ganzen Alkohol in Sicherheit.“ Damit ließ Gary Chet allein und schloss die Tür hinter sich. Chet verzog dagegen die Lippen. Das Kommentar hätte sich dieser Weiberheld sparen können. Er würde schon keinen Absturz wie damals provozieren.

Lange Ruhe, hatter er allerdings nicht. Die Tür öffnete sich erneut. Chet murrte unzufrieden. Er wollte Schlafen und sich vielleicht etwas seinen Gedanken hingeben, doch als er den Eindringling erblickte, bekam er ganz große Augen.

Ein verlegener und ziemlich scheuer Karsten stand in der Tür und schien nach Worten zu ringen.

Was suchte der Junge hier? Hatte er ihm nicht zuverstehen gegeben, dass er ihn nicht sehen wollte? Dass er ihm zu Nahe getreten war?

„Was willst du?“

„Ich … du ...“, murmelte Karsten und schluckte einmal kräftig und sichtbar.

„Ich habe dich vor deinem Zelt gefunden. Gestern Morgen als ich dich, … äm … besuchen wollte. Du hast gestern und heute gut durchgeschlafen. Ich dachte schon, du wachst gar nicht mehr auf“, seufzte Karsten und fuhr sich verlegen über den Unterarm.

„Was wolltest du bei mir?“, fragte Chet leise und versuchte die Augen aufzuhalten. Er war sehr müde.

„Ist … ist das nicht egal? Ich wollte nach dir sehen ...“, versuchte sich Karsten aus der Affaire zu ziehen und trat langsam näher. Erneut zögerte er, ehe er sich auf den Bettrand setzte und Chets Blick auswich.

„Weshalb hast du das gesagt gehabt?“, fragte der Jugendliche leise, doch der Kranke kam da gerade nicht ganz nach.

„Was?“ Verwirrt versuchte er sich aufzusetzen und schaffte es auch, aber nur mit Karstens Hilfe. So aufrecht sitzend, fühlte er sich ein wenig wacher und hoffte nicht gleich einzuschlafen.

„Warum hast du gesagt, dass der Kuss nicht richtig war?“, formulierte Karsten seine Frage noch mal etwas deutlicher und blickte auf seine Hände, die gefaltet auf seinem Schoß lagen.

Chet versuchte seine Gedanken zu ordnen und seufzte tief.

„Und das fragst du, während ich mich kaum konzentrieren kann?“, fragte Chet zurück und griff nach der Teetasse um seinen kratzenden Hals zu beruhigen. Er würde so gerne schlafen, doch er musste das jetzt klären und dafür musste er es Karsten wohl deutlich machen. Deutlich, dass es falsch war, was er getan hatte. Dass es falsch war, dass Karsten auf der Straße gelebt hatte, so kurz es auch war und das ein Minderjähriger einfach in ein geregeltes Leben gehörte oder zumindest nicht auf die Straße.

Karsten sagte nichts, sodass Chet die Augen schloss und ihm seine Geschichte erzählte.

„Es war zwar eine andere Situation gewesen, aber ich lernte damals Reno kennen.“ Ein Seufzen entwich Chets Lippen, als er an den Mann zurückdachte.

„Seine Haare waren genau wie meine gewesen. Hellgrün und azurblaue, mit einem Sidecut auf der rechten Seite. Wir trugen damals, als noch alles gut war, einen Partnerlook. Allerdings nur, was die Haare betraf. Ansonsten war Reno eher der Durchschnittstwink. Er war schlank, hatte ein hübsches jedoch eingefallenes und vor allem verbrauchtes Gesicht und einen Blick, welcher sowohl unschuldig als auch frech sein konnte. Damals war ich selber noch minderjährig und hatte mich gerade erst vor meinen Eltern geoutet. Sie schmissen mich einfach aus der Wohnung. Wir hatten erst seid einer Woche in dieser Stadt gewohnt. Ich kannte hier niemanden und wusste nicht mehr wohin. Ich war ja auch erst vierzehn gewesen, doch Renofand mich und nahm mich mit sich. Er war fast acht Jahre älter gewesen.“

Müde rieb sich Chet über die Augen. Es war schwer über damals zureden. Doch Karsten wollt ja wissen, warum das alles ein Fehler war.

„Wir wohnten fast vier Monate lang, zusammen in einer heruntergekommenen Industriehalle. Sie stand still und wurde nicht mehr genutzt.

Zumindest nicht im eigentlichen Sinne. Viele Penner und Junkies nutzten die Halle um einen geschützten Ort zum Schlafen zu haben oder ihren Geschäften nachzugehen, viele auch um sich dem Rausch ihrer Drogen hinzugeben. Ich war erst unsicher gewesen, doch Reno hatte mich vor allen anderen in Schutz genommen und wir kamen sich schnell näher. Wir waren beide unzertrennlich und Reno brachte mir alles über das Geldschnurren bei. Erklärte mir, welche Leute Geld gaben und welche nicht. Selbst das Klauen brachte er mir bei, auch wenn ich da immer Hemmungen gehabt hatte. Nur bei den Drogen hatte ich mich immer geweigert, welche zu nehmen.“

Ja. Das war das Einzige, was er nie getan hatte. Alles andere hatte Chet ausprobiert. Nur keine Drogen, wozu er auch die Zigaretten zählten. Alkohol war dagegen immer etwas anderes für ihn gewesen, auch wenn er es nur in Maßen angerührt hatte.

Chet wollte gar nicht zu Karsten hochsehen, doch er konnte dem Drang nicht widerstehen. Das junge Gesicht wirkte verschlossen und doch beobachtete er diesen genau. Ein Hauch Neugier konnte er in den schönen grünen Augen erkennen, genauso wie einen Funken Unglauben. Vielleicht weil er auch mal in einer Familie gewohnt hatte? Er war sich nicht sicher.

„Heute weiß ich, wie stark ich gewesen war, denn viele Menschen verfallen auf der Straße diesem Rausch. Versuchen, in den Drogen, eine neue Welt zu finden. Auch Reno gehörte ab und zu dazu. Immer wenn wir so wenig Geld hatten, dass wir oft tagelang nichts zu essen gehabt hatten. Reno hatte sich dann immer zu einer Gruppe von Drogensüchtigen gesetzt und mich allein, auf ihrem Schlafplatz zurückgelassen hatte. Oft trank ich von dem Schnaps, den Reno immer da hatte. Dafür hatte er scheinbar immer Geld gehabt. Nur nicht für das Essen oder für Wasser. Dann kam die eine Nacht, als Reno zugedröhnt zum Nachtlager zurückkam. Er versucht sich, über mich herzumachen. Immer wieder sprach er verzweifelt auf mich ein. Klagte mir, wie Scheiße das Leben war, wie sehr er dieses Straßenleben hasste, aber einfach nicht raus kam. Aus diesem Sumpf, der ihn immer tiefer zu ziehen drohte. Ich konnte mich von Reno befreien und rannte fort, bis ich einem Streetworker in die Arme lief. Dieser begleitete mich zur Polizei, welche das Jugendamt anriefen. Der Streetworker redete beruhigend auf mich ein und war die ganze Zeit bei mir geblieben, bis das Jugendamt kam. Es kam zu Gesprächen zwischen dem Jugendamt, mir und meinen Eltern. Es wurde ohne Ende vermittelt, bis ich mit sechzehn, in eine Jugend-WG kam. Davor hatte ich notgedrungen noch bei meinen Eltern wohnen müssen. Wir hatten uns nichts mehr zusagen gehabt und lebten aneinander vorbei.“

Chet war eindeutig verbittert. Er hasste seine Eltern für ihre Engstirnigkeit. Seid er dort ausgezogen war, hatte er keinen Kontakt mehr zu ihnen gehabt. Das wünschte er einfach niemandem.

„Als ich Wochen nach der Sache mit dem Jugendamt zu meinem alten Unterschlupf zurückgekehrt, hatte ich nach Reno gesucht. Eigentlich hätte ich auf direkten Weg nach Hause, zu einem Gespräch mit der Jugendamtsmitarbeiterin gemusst, doch ich war so verliebt in Reno gewesen. Ich wollte ihn nicht alleine zurücklassen aber ich kam zu spät.

Ich hatte keine Ahnung, wie lange Reno dort schon unter der Decke lag. Die Haut war kalt und er roch sehr unangenehm. Nach Urin, Kot, Erbrochenen, Schweiß, Alkohol, Drogen und irgendwie auch nach Tod.“

Er erinnerte sich noch gut daran, wie er ihn damals starr angesehen hatte.

Die ganzen Penner und Junkies hatte er in dieser Zeit nicht wahrgenommen. Schlussendlich erhob er sich und verließ die Lagerhalle und kehrte zurück. Die Mitarbeiterin des Jugendamtes war erst ziemlich wütend über die Verspätung gewesen, doch er hatte sie ignoriert.

„Als ich Heim kam, hatte ich tagelang weder gesprochen noch gegessen. Nur getrunken hatte ich noch. Erst der Streetworker, der mich damals eingefangen hatte, schaffte es zu mir durchzudringen. Reno wurde aus der Halle geholt, doch ich geweigert mich, denn Leichnam noch mal zu sehen. Ich hatte Reno auf meine eigene, damals noch sehr naive Art und Weise geliebt. Ganz gleich wie dieser über mich hergefallen war.“

Chet spürte deutlich, wie die Trauer erneut von ihm besitz ergreifen wollte. Doch noch kämpfte er gegen die Tränen an. Es war nicht die Zeit, seinen Gefühlen nachzugeben.

„Er war damals meine erste große Liebe gewesen. Eine tragische Geschichte, wenn man es genau nehmen will. Ich war einfach zu jung gewesen, hatte keine Ahnung vom Leben und auch keine von Reno. Ich konnte ihm damals nicht helfen und wurde Streetworker. Ich wollte unbedingt, anderen Jugendlichen, meine Erfahrungen ersparen. So jung sollte man sein Leben genießen und nicht von irgendeinem Penner angemacht werden. Ich hätte es besser wissen müssen. Ich beendete meine Ausbildung mit zwanzig und arbeitete ein Jahr als Streetworker, als mich meine Vergangenheit einholte.

Ich kam in die Lagerhalle zurück, da ich mich um einen minderjährigen Punk kümmern wollte. Er lebte nicht auf der Straße, trieb sich aber immer zwischen zwielichten Pennern herum. Ich fand ihn. Er lag neben einem älteren Junkie. Beide hatten sich den goldenen Schuss gesetzt.“

Chet spürte verwundert eine Träne über seine Wange perlen und wischte sie sich fort. Dabei spürte er die heiße, fiebrige Haut unter seinen Fingern. So viel hatte er eigentlich nicht erzählen wollen, doch als er einmal angefangen hatte, konnte er einfach nicht aufhören. Es fühlte sich so befreiend an, es endlich jemanden erzählen zu können.

Erstaunt spürte er zwei Arme um sich. Spürte, wie er an einen schlanken Körper gezogen wurde und eine Hand, die durch sein Haar streichelte. Karstens Blick war abgewendet, als schäme er sich dafür, was er hier gerade tat.

Chets Herz schlug etwas höher, während seine Gedanken unruhig durcheinander schrien. Das durfte nicht sein. Er konnte das nicht zulassen. Er musste ihn von sich stoßen. Doch er konnte nicht und drückte sich etwas näher.

„Ich kannte denn Kleinen. Wir verstanden uns gut und er kam mit Problemen immer zu mir. Ich sah mich in ihm und versuchte ihn zu beschützen. Doch es hatte nicht geklappt. Ich konnte meinen Job nicht weiter ausüben und gelangte mit einundzwanzig Jahren, erneut auf die Straße. Jetzt lebe ich, seid mehr als drei, fast vier Jahren hier. Gary, mein bester Freund bot mir den Zeltplatz an. Nun ja. Hier lebe ich. Etwas das ich selbst jetzt noch anderen Jugendlichen ersparen möchte. … ich wusste genau, dass der Kleine in mich verliebt war. Doch ich konnte seine Gefühle nicht erwidern, sodass er zu diesem älteren Junkie flüchtete ...“ Chet konnte die Tränen einfach nicht zurückdrängen. Sie liefen und liefen.

Karsten sagte nichts dazu und rutschte zu Chet ins Bett. Nah lagen sie beieinander und Karsten tröstete ihn so lange, bis der Punk eingeschlafen war. Dabei schmiegte sich dieser eng an denn Jüngeren.

18

 

Titel: Street life

Autor: kojikoji (Sandra Black)

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Chet verschlief fast den gesamten nächsten halben Tag. Als er wach wurde, musste er sich erst mal den Schlaf aus den Augen reiben und sich orientieren. Er fühlte sich noch immer ziemlich Scheiße, doch seine Blase, forderte ihr Recht. Vorsichtig erhob er sich aus dem Bett und wankte zur Tür, wo er erst einmal tief ein und ausatmete, sich sammelte und dem Husten, freie Hand gab. Erst als er sich wieder beruhigt hatte, öffnete er die Tür und lief den Flur zu einer weiteren Tür, hinter welcher er allerdings Stimmen vernahm.

Also nicht das Badezimmer. Vorsichtig schleppte er sich zur nächsten Tür und hatte Glück. Es war das Badezimmer. So schnell es ging, erleichterte er sich und stellte sich auch gleich noch unter die Dusche. Er hatte keine Lust, so verschwitzt, wie er war, herumzulaufen. Zumal er auch sehr unangenehm roch. Zumindest für seine eigene Nase. Die Dusche erfrischte ihn total und einen Moment war die Verlockung groß, einfach nur stehen zu bleiben und sich nie wieder zu bewegen. Seine zitternden Beine belehrten ihn allerdings schnell eines besseren.

Er stellte das Wasser ab, griff sich ein weiches Handtuch, das er sich um die Hüfte schlang und ein Zweites, mit welchem er sich die Haare trocken rubbelte und es danach einfach über die Ablage warf. Er hatte gerade keinen Kopf dafür, jetzt alles ordentlich zu halten, auch wenn er hier nur Gast war.

Chet schnappte sich seine Kleidung und ging so leicht bekleidet, wie er war, zurück in den Flur. Die Stimmen aus dem Nebenraum erschienen ihm mit einem Mal viel lauter, was daran lag, dass die Tür nur noch angelehnt war. Er wollte es eigentlich nicht, doch als er Karstens Stimme vernahm, blieb er stehen und lauschte.

„... konntest du das machen. Was geht in deinem Kopf vor?“, fragte eindeutig Garys Stimme, während sich Chet an die Wand neben der Tür lehnte.

„Es tut mir ja auch leid. Ich wollte ihm sicher nicht wehtun aber ...“, versuchte sich Karsten zu verteidigen, doch der Hausherr unterbrach das Gestammel ohne viel Federlesen.

„Nicht wehtun? Spinnst du? Entweder du bist schwul und stehst zu ihm oder du bist es nicht, aber dann bitte ich dich meine Wohnung zu verlassen. Er braucht keinen jungen Hüpfer, der ihm das Herz bricht, zumal du eigentlich zu Hause bei Mama sein solltest.“ Der Spott war beißend in Garys Stimme, aber auch genauso ernsthaft. Er hatte Chet damals kennengelernt, als dieser bei ihm auftauchte und seinen Kummer in Alkohol ertränkte.

„Ich bin da, wo ich sein will und hier bin ich genau richtig“, erwiderte Karsten giftig und Chet konnte sich lebhaft vorstellen, wie dieser gerade abwährend die Arme vor der Brust verschränkte. Vielleicht um den Hausherren auf Abstand zu halten, vielleicht aber auch um sich selber Mut zu versprechen.

Nicht einen Tag zuvor hatte er Karsten so reden gehört. Es war, als würde dort eine Chet völlig unbekannte Person stehen und reden.

„Du hast in meinem Haus nicht wirklich etwas zu sagen. Wenn ich dich rausschmeißen will, dann mache ich das auch. Also … deine letzte Chance bevor ich deine Eltern, das Jugendamt oder sonst wenn anrufe. Was willst du von Chet.“

Chet wusste gut, dass Gary nur selten ein Ultimatum stellte. Auch bei ihm hatte er es in den ganzen Jahren, in denen sie sich nun schon kannten, nur ein Mal gewagt. Nämlich das er sich bei Tommy regelmäßig melden sollte, wenn er auf dem Zeltplatz bleiben wollte und das wollte er. Das Zelt, welches er als einziges Hab und Gut mitgenommen hatte, war sein Unterschlupf und seine Zuflucht zusammen.

„Das ...“, erklang es aus dem Raum neben Chet, welcher aus seinen Gedanken aufschreckte. Seine Beine fühlten sich verdammt wacklig an. Sie würden ihn nicht mehr lange tragen.

„... das geht dich nichts an“, knurrte Karsten schlussendlich und klang nicht sehr mutig dabei. Wie auch. Wenn Gary mal wütend oder aufgebracht war, dann musste man sich einfach eingeschüchtert fühlen.

„Dann mach, dass du fortkommst und halte dich in Zukunft von Chet fern.“ Die Worte klangen so endgültig und auch der protestierende Ausruf von Karsten ließ vermuten, dass Gary ernst machte. Es dauerte keine zehn Sekunden, als die Tür gänzlich aufgerissen wurde und die beiden herauskamen. Erst bemerkten sie den heimlichen Lauscher nicht.

„Hey … nimm deine Griffel von mir“, sträubte sich Karsten und versuchte die Hand von seinem Oberarm zu lösen, ehe sein Blick zu Chet wanderte, als dieser husten musste. Auch Gary wurde auf ihn aufmerksam.

„Was machst du denn hier? Du gehörst ins Bett“, fand Gary als Erstes seine Stimme wieder und ließ Karsten sofort los, um besorgt zu seinem Gast zu treten.

„Das Klo hat gerufen ... aber könnt ihr mir mal sagen, was ihr da macht?“

„Das hat Zeit. Komm ich bring dich ins Bett zurück.“ Mit diesen Worten wollte Gary nach seinem Arm greifen. Wahrscheinlich um ihn zu stützen. Chet verzog die Lippen.

„Ich bin nicht sterbenskrank und kann selber laufen. Aber Gary? Ich möchte dich bitten ihn nicht rauszuschmeißen“, murrte Chet und seufzte zum Schluss hin schwer auf. Erst jetzt löste er sich von der Wand und ging auf wackligen Beinen an Gary vorbei. Er hatte das Gefühl, dass das Fieber wieder gestiegen war. Unterwegs griff er nach Karstens Arm und zog ihn ohne etwas zu sagen mit sich mit.

Der Hausherr ließ es geschehen und verschwand leise knurrend im Wohnzimmer.

Karsten dagegen schien zu zögern, ehe er seinen Arm löste und nach Chets griff, um diesen zu stützen.

„Wie gesagt ich bin nicht sterbenskrank“, brummte Chet, welcher es hasste krank zu sein, auch wenn das letzte Mal schon weit zurücklag.

„Danke“, hauchte Karsten anstatt einer Antwort leise und ließ auch nicht von dessen Arm ab. Jetzt fühlte sich die Hand allerdings nicht mehr stützend an. Eher als wollte er sich bei ihm festhalten und Halt suchen. Nicht das Chet dies nicht gerne zuließ, doch momentan war er nicht in der Verfassung dazu.

Als er das Gästezimmer betrat, löste er seinen Arm von dem Jüngeren und ließ sich erleichtert aufseufzend auf dem Bett nieder. Die Augen schloss er kurz, um das schmerzhafte Brennen in diesen zu vertreiben. Als er sie wieder öffnete und zu dem unschlüssigen Karsten rüber sah, klopfte er neben sich auf das Bett. Eine Aufforderung, der erst nach kurzen, Folge geleistet wurde.

Chet hatte es sich derweil auf dem Bett gemütlich gemacht und halb in die Waagerechte manövriert.

„Danke ...“, wiederholte sich Karsten nach kurzem Schweigen noch mal nachdrücklicher und suchte nach dem Blick des Punks.

„Wenn du mir jetzt noch sagst, wofür, kann ich dir auch sagen, ob ich es gerne gemacht habe.“ Ihre Augen trafen aufeinander und suchten in dem jeweils anderen Gesicht nach einer Art Wahrheit. Etwas das ihnen sagte, wie weit sie gehen und ob sie ehrlich sein konnten.

„Dafür, dass du dich mir anvertraut hast. Ich hätte es bei deiner Vergangenheit wohl nicht gemacht und ich verstehe jetzt auch endlich, wieso du … wieso du den Kuss … als falsch ansiehst“, seufzte Karsten zurückhaltend und knibbelte nervös an seinem T-Shirt Saum herum.

Musternd nahm Chet jede noch so kleine Bewegung wahr und legte seine Hand schlussendlich auf dessen nervöse Finger. Sofort hielt dieser inne und hob ganz langsam den Kopf an.

„Es nimmt dich sehr mit, stimmt's? … möchtest du mir vielleicht auch von deinen Problemen erzählen?“ Mehr als anbieten konnte Chet es dem jüngeren auch nicht. Dennoch hoffte er, in Karstens Augen vertrauenswürdig genug zum Reden zu sein.

„Ich bin mir nicht sicher“, murmelte der Jüngere leise und wich dem freundlichen Blick schlussendlich aus.

„Karsten ...“, seufzte Chet tief und wusste das er dessen Aufmerksamkeit hatte, sodass er fortfuhr, „... mehr als dir anzubieten das ich dir zuhöre, kann ich nicht und jetzt bin ich auch nicht in der Verfassung dich zu deinem Glück zu überreden. Aber du bist doch zu mir gekommen, also rede auch mit mir.“

Deutlich konnte man das Schlucken an Karstens Kehlkopf erkennen. Es fiel diesem ganz offensichtlich schwer.

 

 

19

 

Titel: Street life

Autor: kojikoji (Sandra Black)

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Kapitel: 19 von ?

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„Es ist kindisch“, hauchte Karsten leise und zurückhaltend. Es war dem Jüngeren deutlich anzusehen, wie schwer es ihm fiel, überhaupt, auch nur ein Wort zu sagen. Chet ließ ihn und rührte sich nicht. Er wollte ihm keine Möglichkeit geben, sich nun doch noch herauszuwinden. Es war belastend für Karsten und das war so eindeutig wie das Amen in der Kirche.

„Es ist so kindisch, dass es mir peinlich ist, es dir zu erzählen … überhaupt es jemanden zu erzählen“, seufzte Karsten und suchte die Tür mit seinem Blick. Die Fluchtmöglichkeit war so nah und doch so fern. Konnte es so schlimm sein? Chet konnte es sich nicht wirklich vorstellen, was eine so junge Seele, so stark belasten konnte.

„Erzähl es mir.“

Karsten nickte leicht und sah in Richtung des Fensters.

„Es war an dem Tag, wo du mich betrunken aufgelesen hattest. Der Morgen war noch ganz normal gewesen. Aber als es Mittag wurde und die vorher schon angekündigte Feier begann, wurde ich unruhiger. Marcel, mein geheimer Freund war ebenfalls aufgeregt. Ich wusste nur nicht wieso … bis zur Verkündung. Er, Marcel, verlobte sich ganz öffentlich und offiziell mit irgendeiner reichen Tussi. Die Tochter eines Arbeitskollegen, seines Vaters. Dabei waren wir ganze zwei Jahre zusammen und es gab nie andere Anzeichen. Wir waren immer glücklich zusammen gewesen, auch wenn es eine Beziehung war, von der keiner wissen durfte. Ich stellte ihn, als es ruhiger wurde zur Rede. Naja … er meinte, dass die zwei Jahre, die wir hatten, nur Zeitvertreib waren. Dass er nur mit mir zusammen war, weil ihm sonst zu schnell langweilig werden würde und er diese Frau doch lieben würde. Nicht mich … nein, diese Frau soll es sein. Ich hätte nicht so dumm sein solln“, erzählte Karsten traurig und so frustriert, dass er die Hände zu Fäusten ballte und neben sich auf das Bett schlug.

Chet beobachtete ihn dabei genau. Der Schmerz in den klaren grünen Augen war nicht zu übersehen. Auch nicht das ehemalige Vertrauen, welches enttäuscht und durch Verrat ersetzt wurde.

Ein solches Erlebnis war grausam, wenn man glaubte, diese Person zu lieben. Wenn man glaubte, dass man selber geliebt wurde.

Sanft griff Chet nach Karstens Hand und zog ihn zu sich heran um ihn in die Arme zu nehmen. Er war noch vom Fieber geschwächt, doch Karsten leistete keinen Widerstand.

„Du bist noch jung. Das es die erste Liebe war tut weh. Doch bald wird jemand Neues für dich kommen. Jemand der dich liebt, wie du es verdienst. Marcel ist ein Idiot, dass er dich nicht wollte“, sprach Chet sanft und fuhr durch das helle, weiche Haar.

Karsten nutzte die Chance sich bei dem Punk Trost zu suchen und drückte sich nah an diesen. Die Finger verkrallten sich an dem dünnen Stoff des Oberteils. Chet verwunderte es kurzzeitig, doch schnell legte sich ein nachsichtiges und liebevolles Lächeln auf seine Lippen. Seine Finger fuhren weiter durch das blonde Haar, nahm einzelne Strähnen und zwirbelte diese um seinen Finger. Vorsichtig hob er die Strähne an und roch daran ohne Karsten wehzutun und diesen zu ziepen.

Karstens Geruch war wunderbar. Frisch gewaschen und nach irgendeinem fruchtigen Shampoo. Seine eigenen Haare rochen eher selten so gut. Diese Billigshampoos rochen meistens so chemisch und nicht so frisch.

Chets Herzschlag beschleunigte sich sofort und seine Gedanken kreisten nur noch um den weichen, nachgiebigen Körper in seinen Armen. Wie es wohl war, wenn es immer so sein könnte? Träumerisch schlossen sich Chets Augen von ganz alleine, während seine Sinne langsam schwanden.

Karsten, der ihn umwarb und Finger an jeder seiner Körperstellen. Fingerspitzen auf seinen Wangen und seiner Nase. Sie fuhren über seine Augenbrauen und runter zu seinem Hals, nur um sich wieder auf seine Stirn zu legen.

„Chet? Hey Chet.“ Nur undeutlich drangen die Worte in sein Bewusstsein. Blinzelnd öffnete er die Augen und konnte in grünen Seelenspiegel blicken. Sie musterten ihn besorgt, während sich die Hand auf seiner Stirn fortbewegte.

„Du solltest vielleicht etwas schlafen. Ich glaube, dein Fieber ist wieder gestiegen. Tut mir leid. Ich sollte besser gehen“, seufze Karsten und entfernte sich etwas. Chets Hand schoss für dessen Geschmack viel zu langsam hervor, erwischte Karsten aber noch.

„Belib … Wer soll mich denn sonst wieder gesund pflegen“, murmelte Chet und bemerkte, wie die schwarzen Punkte vor seinen Augen immer hartnäckiger wurden und sich nicht mehr fortblinzeln ließen.

„Aber ...“, murmelte Karsten, doch Chet schüttelte den Kopf. Er bereute dieses Geschüttel sofort, da ihm sofort schwindelig wurde.

„Ich will von dir gepflegt werden. Also komm ja nicht auf die Idee einfach abzuhauen während ich Schlafe“, brummte Chet mahnend, nur um dann aufmuntern zu lächeln. Karsten schien nicht ganz überzeugt zu sein, doch er erwiderte das Lächeln.

 

Ein Traum?

Die Augen ließen sich nur schwer öffnen. Chets Körper war schweißdurchnässt und seine Kleidung klebte wie eine zweite Haut an ihm. Die Decke über ihm war so grau. Hatte Gary sie nie gestrichen? Solang wohnte dieser doch noch nicht hier. Die paar Jahre. Vielleicht hatte die Zeit, die Farbe auch nur übertüncht.

Die Zeit holte doch alles und jeden irgendwann ein.

„Ngh ...“ Chet fuhr mit einer Hand über sein Gesicht und drehte den Kopf. Müde sah er zwischen seinen Fingern hindurch neben sich. Die Seite war leer. Sollte dort nicht jemand liegen? Ein schlanker Körper mit hellem Haar und wunderschönen Augen? Oder hatte ihm sein Fieber nur einen Streich gespielt? Einen grausamen Streich des Schicksals, welches nun über seine naiven Gedanken lachte und einen neuen Stein, auf ein neues Feld setzte. Einen weiterern perfiden Schachzug des Lebens.

Ein leichter Luftzug streifte seinen Nacken. Eine schmale Hand schob sich auf seinen Bauch und ein Seufzen drang an sein Ohr in seinen Kopf ein.

Ohne den Kopf drehen zu müssen, wusste Chet, was das alles zu bedeuten hatte, und schloss seine Augen wieder. Sein Körper drehte sich wie von selber dem anderen neben sich zu. Er legte seine Hand schwer auf die schmale Hüfte und vergrub seine Nase in dem wohlriechenden Haar.

Sein Herz pochte zufrieden vor sich hin und sein Puls beruhigte sich allmählich wieder vom Schreck, denn es beim Aufwachen empfunden hatte.

 

 

20

Titel: Street life

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 20 von ?

Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

 

Mittlerweile kannten sich Chet und Karsten schon 10 Tage. Karsten hatte es sich zur Aufgabe gemacht, darauf zu achten, dass der Punk wieder gesund wurde. Er hatte ihn anfangs sogar richtgehend ans Bett gefesselt, indem er ihn immer wieder ermahnte und böse ansah, wenn Chet auch nur den kleinen Zeh unter der Decke hervor steckte. Auch der hartnäckige Husten hatte Karsten sehr besorgt.

Deswegen hatte er Gary auch gebeten, dass er hier übernachten durfte. Natürlich musste er dafür erst mal seiner Familie bescheid geben. Dafür rief er seinen Onkel an, denn noch wollte er mit seiner Familie nichts zu tun haben.

Chet glaubte sogar daran, dass diese nicht mal wussten, wieso ihr Sohn von zu Hause ausgerissen war, doch er mischte sich nicht ein. Viel zu angenehm war die Gesellschaft des wesentlich Jüngeren an seiner Seite.

Immer wieder brachte ihn dieser zum Lachen, auch wenn ihm der Husten oft einen Strich durch die Rechnung machte. Chet glaubte sogar, dass Karsten in seiner Nähe immer mehr aufblühte. Viel öfter lachte und strahlte er ihn an. Suchte abends, wenn sie miteinander über belanglose Dinge sprachen, seine Nähe und warf ihm sogar das ein oder andere Mal einen scheuen Blick, mit erröteten Wangen zu.

Chet war in diesen Tagen der Genesung wirklich glücklich. Sein Herz fühlte sich an, als würde es schweben, als würde ihm das Glück nun auch endlich mal wieder zulächeln.

Und dennoch … etwas nagte die ganze Zeit an der nicht ganz verschlossenen Tür. Immer wieder vernahm er das Kratzen welches ihm schaurig den Rücken herunter ran. Immer wieder wurde die Tür ein Stück weiter aufgestoßen. Immer mehr wagte sich dieses etwas zu ihm heraus und flüsterte ihm leise Dinge ins Ohr.

Chet verschloss die Ohren davor. Er wollte die Wahrheit in seinem Innern nicht hören. Er bezichtigte diese Stimme sogar der Lüge. Es würde alles gut gehen, auch wenn … nein. Chet drängte die ganzen negativen Gedanken weit nach hinten. Hinter die Tür und schloss sie mit einem Rums.

Er wollte das alles hier genießen.

Natürlich fand er es gewöhnungsbedürftig, in einer Wohnung zu wohnen. Er hatte viel zu lange draußen in seinem Zelt und auf der Straße gelebt. Doch es war ja nicht auf Dauer. Nur solange, wie es brauchte, bis er wieder gesund war.

***

Am Morgen des elften Tages wurde Chet sehr früh wach. Müde blinzelte er an die Decke über sich und überlegte, was ihn da gerade geweckt hatte. Leicht runzelte er die Stirn und lauschte. Die aufgehende Sonne ließ es sich nicht nehmen, dabei sein Profil zu beleuchten.

Da. Chet war sich sicher, sich nicht verhört zu haben. Ein leises Murmeln zu seiner rechten Seite. Vorsichtig drehte er den Kopf und bemerkte auch erst jetzt, dass sein Arm etwas taub geworden war. Dennoch rührte er diesen nicht und sah auf die wirren, blonden Haare, welche Karstens Gesicht verdeckten.

Vorsichtig hob Chet seine nicht beschlagnahmte Hand und strich zärtlich ein paar der Strähnen fort. Sofort konnte er sich an dem zufriedenen und entspannten Gesicht erfreuen und seinem Herzen die Erlaubnis zum Sambatanzen geben.

Karsten war ein wirklich hübscher junger Mann. Eigentlich viel zu hübsch, um jetzt schon einer großen Liebe nachtrauern zu müssen. Sicher könnte der Junge sehr viele Männer an jedem seiner Finger haben. Doch gab es solche und solche Menschen. Welche die es taten und ihren Gelüsten freien Lauf ließen und welche die auf ihren Traumprinzen auf einem Schimmel warteten.

Vorsichtig drehte sich Chet zu dem Jüngeren um und spürte nur überdeutlich das Kribbeln in seinem Arm, welcher gegen den Kopf darauf, protestierte. Deswegen nutzte Chet die Chance auch und zog Karsten tiefer in seine Arme, sodass dieser seinen Kopf automatisch auf seiner Brust bettete.

Karsten musste es einfach hören. Sein Herz schlug so laut und so schnell, dass es gar nicht möglich war, es zu überhören. Ob er von dem Schlagen wach werden würde? Ob Karsten wusste, was er ihm damit antat, wenn er so süß auf seiner Brust schlief und in diesem Moment noch zusätzlich einen Arm um ihn schlang?

Nein. Gewiss wusste es dieser nicht und er konnte es ihm nicht einmal vorwerfen.

Leise seufzte Chet auf und strich noch einmal eine Strähne aus dem hübschen Gesicht. Liebkosend fuhren die Fingerkuppen über die helle Wange, zu den Augenbrauen und über die Nase wieder hinab. Kurz rümpfte Karsten die Nase, doch er wurde nicht wach.

„Wie schade, dass du noch so jung bist“, seufzte Chet leise, streichelte über den schlanken Hals und spürte den Puls unter seinen Fingern. Ruhig und gleichmäßig, nichts deutete auf das Erwachen des selig Schlafenden hin.

„Du bist wunderschön und noch so unschuldig, in deinen Gedanken an die wahre Liebe. Ich denke. Ich würde dich verderben, wenn du in meiner Nähe bliebst“, murmelte der Punk betrübt. Und zog seine Hand zögerlich zurück.

Dies schien auch der Moment zu sein, indem das Leben in den Schlafenden Körper zurückkehrte. Ein müdes Gähnen verließ die vollen Lippen und blinzelnd öffneten sich die Augen. Verschlafen suchten sie einen Fixpunkt und fanden ihn in Chets hellblauen Augen.

Kurzzeitig zeigte sich Verwirrung, doch dann huschte ein freundliches Lächeln auf die früher so mürrischen Lippen.

„Guten Morgen. Konntest du gut schlafen?“ Mit dieser Frage legte er auch eine Hand auf die Stirn des Punks, welcher in stiller Heimlichkeit das kribbelnde Gefühl genoss.

„Sehr gut sogar. Aber du schaust noch müde aus. Schlaf noch etwas.“ Lächelnd und mit einem Hauch Sehnsucht betrachtete er Karsten, welcher diesen Blick fragend erwiderte. Dann aber schien auch dessen Blick etwas zu fixieren. Nervös leckte sich Karsten über die weich aussehenden Lippen.

Chet ließ die vorwitzige Zunge nicht eine Sekunde aus den Augen, während die Lippen, durch diese freche tat, feucht glänzten. Kam es ihm nur so vor oder kam ihm der Jüngere immer näher. Sein Blick huschte zu den grünen Augen hinauf, die wie hypnotisiert wirkten.

Zögerlich öffnete Karsten seine Lippen einen Spalt. Chet konnte schon den warmen Atem auf seinem Gesicht spüren. Konnte er das wirklich zulassen? Sie kamen doch aus völlig gegensätzlichen Welten und würden auch in völlig gegensätzliche Welten wieder verschwinden.

„Kar...“, wollte Chet deswegen auch einwenden, doch das nur leichte Kopfschütteln unterbrach ihn.

„Nicht jetzt“, murmelte dieser und legte seine Lippen hauchzart auf die des Punks. Karsten konnte nicht widerstehen und seufzte sehnsüchtig in den Kuss hinein. Chets Hand glitt wie automatisch in dessen Nacken und kraulte ihn dort liebevoll.

Der Punk konnte einfach nicht anders und intensivierte den scheuen Kuss. Seine Augen fielen wie von allein zu, während er das Gefühl, tief in seinem Innern, genoss und auskostete.

So zärtlich und doch bestimmend war schon lange kein Kuss mehr gewesen, wenn Chet es denn mal zugelassen hatte. Karsten zeigte ihm nur zu deutlich, was er von ihm wollte. Deutlicher wurde es, als er während der Vereinigung ihrer Münder, noch näher heran rutschte. Eng schmiegten sich ihre Körper aneinander. Chet schlang sogar sein Bein um die Schlanken Karstens.

Der Punk wollte es aber nicht dabei belassen. Vorsichtig strich er mit seiner Zunge über die weiche Unterlippe und erbat sich Einlass, welchen er überraschend schnell gewehrt bekam. Neugierig begrüßten sich ihre Zungen, rieben aufreizend aneinander und umtanzten den jeweils anderen. Sie schienen einander sagen zu wollen: Schön das du da bist. Lass uns Freunde sein. Komm Tanz mit mir. Ich habe dich gern.

Nun konnte auch Chet sich ein zufriedenes Seufzen nicht mehr verkneifen.

Er wollte nicht aufhören.

Er wollte, dass dieser Kuss niemals ein Ende nahm.

 

21

 

Titel: Street life

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 21 von ?

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Doch der Kuss hatte enden müssen. In solchen Momenten verfluchte er es in einer Wohnung zu wohnen und zu wissen dass hier noch andere Menschen, wie zum Beispiel Gary, lebten.

Eben dieser unterbrach die traute Zweisamkeit der beiden, indem er an die Tür klopfte und eintrat. Karsten hatte sich vor Schreck noch rechtzeitig gelöst und starrte den Eindringling verschreckt und mit geröteten Wangen entgegen. Auch Chet blickte über seine Schulter zu seinem Freund hinüber und sah die nachdenklich gerunzelte Stirn, die wachsamen Augen und der zu einem Strich zusammengepresste Mund.

„Hier geht es kuschlig zu“, sprach Gary statt einem guten Morgen und verschränkte die Arme vor der Brust.

„Sag mir nicht du fühlst dich vernachlässigt“, scherzte Chet, auch wenn er tief in seinem Innern, bedauern empfand. Er hätte Karsten wirklich gerne weiter geküsst, doch vielleicht war es so besser. Er wollte den Jüngeren ja nicht unglücklich machen.

Bei diesem Gedanken zog er auch seine Hand von Karstens Hüfte zurück und setzte sich endlich auf. Er sah auch nicht noch mal in die wahrscheinlich vorwurfsvollen oder bedrückten grünen Augen.

„Lass die Witze, Chet. Tommy ist da und will mit dir sprechen. Also zieh dir was über und komm ins Wohnzimmer und du könntest die Chance nutzen und dich daheim mal wieder sehen lassen.“ Mit den letzten Worten war eindeutig Karsten gemeint, welcher beschämt auf seine Finger runter sah, dann aber nickte und eilig aus dem Bett sprang um mit gesenktem Kopf an dem Hausherr vorbei zu huschen.

„Das war unnötig“, seufzte Chet und schob endlich die Beine aus dem Bett heraus.

„Nein. Das war genau richtig. Hast du mir nicht immer vorgejammert, dass du nichts von solch jungen Hüpfern willst? Und jetzt willst du dich mit einem frühreifen Früchtchen einlassen. Ich verstehe dich langsam echt nicht mehr“, seufzte Gary vorhaltend und beobachtete seinen Freund beim Umziehen.

„Ich will doch gar nichts von dem Kleinen“, erwiderte Chet und wich Garys Blick die ganze Zeit aus.

„Natürlich nicht. Denkst du, ich bin blind? Du bist ihm doch schon völlig verfallen. Aber denk dran. Er ist minderjährig und du kannst dich strafbar machen. Du kennst die ganzen Regeln, was Minderjährige angeht.“

„Ich kenne sie und ich bin Karsten nicht verfallen. Lass uns jetzt endlich zu Tommy gehen. Mal sehen was der will“, murrte Chet und ging an Gary vorbei direkt zum Wohnzimmer hinüber.

Tommy saß auf dem Sofa und erhob sich sofort, als die beiden hereinkamen.

„Schön dich zu sehen. Ich habe schon gehört, dass du krank warst. Geht es jetzt wieder?“, fragte Tommy grüßend und sie reichten einander die Hand.

„Ja. Mir geht’s wieder gut. Weswegen bist du hier? Doch nicht nur wegen einem Krankenbesuch.“

„Naja. Zum Teil. Aber weswegen ich eigentlich hier bin. Wir haben einen neuen Fall reinbekommen und bräuchten deine Hilfe. Das Mädchen ...“, sprach Tommy, während sie sich hinsetzten, doch Chet hob die Hand, um den Sozialarbeiter zu unterbrechen.

„Du weißt, dass ich nicht mehr dabei bin. Ich bin da raus.“

„Das wissen wir. Doch in diesem Fall kommen wir einfach nicht weiter. Angelika, das Mädchen, sie lässt uns einfach nicht an sie heran.“

„Du weißt genauso gut wie ich, dass man den Jugendlichen nicht helfen kann, wenn sie es selber nicht wollen“, schnaubte Chet.

„Natürlich. Jedoch ist die Kleine erst zehn Jahre. Sie lässt sich weder von der Polizei noch von uns Sozialarbeitern einfangen. Sie ist geschickt, pfiffig und schnell. Wir befürchten, dass sie auf den besten Weg zum Babystrich ist. Wir versuchen jetzt schon seid zwei Monaten und wissen nichts über den Hintergrund, warum sie ausgebüxt ist. Die Eltern können uns auch nichts sagen, nur das Angelika eines Tags einfach fort war“, erklärte Tommy in aller Ruhe, doch Chet sah deutlich, wie nervös sein ehemaliger Kollege war.

„Klingt ja nicht sehr rosig. Aber sie ist ja nicht die Erste mit diesem Problem. Was steckt da also dahinter, wenn du dich so für diesen Fall einsetzt?“, verlangte Chet zu wissen während Tommy tief ein und aus atmete. Es schien ihm schwer zufallen auf diese Frage zu antworten.

„Ich kenne sie aus dem Park, wo ich immer mit Anna hingehe. Die beiden sind befreundet gewesen und deswegen fühle ich mich etwas verantwortlich für das Mädchen“, seufzte Tommy. Anna war dessen Tochter und wirklich ein süßes und freches Mädchen von 12 Jahren. Chet hatte sie, in seiner Ausbildung damals, kennengelernt gehabt.

„Dann wäre es doch besser, dass gerade du dich um sie kümmerst und nicht ich als fremder. Dich kennt sie“, erwiderte der Punk in aller Ruhe.

„Und genau das ist der Punkt. Sie kennt mich und weiß, als was ich arbeite. Sie flieht auch vor mir.“ Tommy war eindeutig frustriert, das sah man ihm an. Chet verspürte sogar Mitleid mit seinem Ex-Kollegen und fuhr sich nervös durch seine Haare, wobei er über die Stoppeln auf der rechten Seite glitt. Er sollte sich da unbedingt mal wieder rasieren.

„Nun gut. Gib mir die Unterlagen damit ich mich reinlesen kann und schreib mir auf, wo ich sie finden kann. Aber Tommy? … Nur dieses eine Mal noch. Ich kann das einfach nicht mehr.“ Seufzend wendete er den Blick ab, vernahm auch noch das erleichterte Aufatmen.

So nahm er die Unterlagen entgegen, ließ Tommy die Daten aufschreiben, welche dieser für wichtig erachtete und brachte ihn noch zur Tür. Bevor er allerdings gehen konnte, hielt Chet ihn noch mal auf.

„Der Junge von vor gut einer Woche. Wird er immer noch als vermisst gemeldet?“, wollte Chet wissen und fühlte sich unwohl in der Haut, ausgerechnet nach Karsten zu fragen.

„Du meinst Karsten Himmelsschein? Nein. Die Eltern haben sich ziemlich schnell gemeldet, dass er wieder Daheim war.“

„Und weißt du zufällig auch, warum der Junge von daheim abgehauen war?“, verlangte Chet trotzdem noch zu wissen, auch wenn solche Informationen eigentlich vertraulich waren. Tommy sah sich deswegen auch kurz wachsam um, doch niemand war in der Nähe.

„Ich habe im Nachhinein erfahren, dass es wohl ziemlichen Ärger bei ihm zu Hause gab. Weswegen weiß ich nicht. Aber der Krach musste gewesen sein. Aber warum fragst du überhaupt?“

„Nur so. Also bis irgendwann mal“, damit kehrte er in Garys Haus und auf das Gästezimmer zurück. Er wollte sich frisch machen, seine Sachen zusammensuchen und sich gleich an die Arbeit machen.

 

22

 

Titel: Street life

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 22 von ?

Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

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Hübsche braune Augen, langes zu einem Pferdeschwanz zusammengebundenes Haar, eine schmale Nase und an jedem Ohr einer dieser großen runden Ohrringe. Angelika war ein hübsches Mädchen, doch nicht außergewöhnlich auffällig, genauso wenig wie die Kleidung auf dem Foto. Ein schlichtes weißes Oberteil, eine Jeans und Sneakers. Die Figur war schlank, aber nicht mager.

Es würde wohl eine kleine Ewigkeit dauern, bis er das Mädchen gefunden hatte und sie zusätzlich noch einfing. Wahlweise auch sie dazu überreden konnte, mit ihm oder Heimzukehren. Er würde einfach abwarten und zeigen, was ihm der Tag so brachte. Er hatte sich die Unterlagen zu dem Bild genau durchgelesen. Er wollte gründlich sein, vor allem jetzt, wo sein letzter Auftrag soweit zurücklag.

Das Mädchen stammte aus normalen familiären Verhältnissen. Die Eltern nicht zu reich und nicht zu arm. Die Wohngegend war für Kinder wie geschaffen, während sie auf eine Realschule ging. Nichts Ungewöhnliches. Gut. Die Eltern waren schon sehr oft umgezogen. Fast jedes Jahr einmal. Aber das konnte passieren, wenn die Eltern immer versetzt wurden.

Vielleicht lag der Grund für das Verschwinden auch innerhalb der Familie bei der familiären Beziehung.

Leicht schüttelte Chet den Kopf und ließ seinen Blick schweifen. Er war nah an einem Industriegebiet, wo man Angelika zuletzt gesehen haben sollte. Er glaubte es nicht wirklich, doch er wollte jedem Hinweis nachgehen, zumal hier schon sehr zwielichtige Gestalten herumlungerten.

Schlurfend betrat er das Geländer und ging an dem Warnschild vorbei. Keinen hier interessierte es, wie baufällig diese Gegend war. Hier kam niemand um sie von ihrem Platz zu verscheuchen.

Hey alter. Haste mal Stoff für mich?“

Rück mal was rüber.“

Verpiss dich.“

Vieles wurde hier herumgerufen, gebrüllt, gelallt und gezischt. Chet war vorsichtig, interessierte sich aber nicht dafür. Er suchte nur nach dem Mädchen. Nach Angelika.

Ob Karsten bereits bemerkt hatte, dass er nicht mehr bei Gary wohnte? Kurz schüttelte Chet den Kopf. Er musste sich konzentrieren und durfte sich nicht ablenken lassen. Karsten war ja nicht aus der Welt und sie würden sich nach seinem Auftrag gewiss wiedersehen.

Gab es denn keine Möglichkeit für ihn und … Doch er wurde aus diesem Gedanken herausgerissen, als vor ihm eine kleine Gestalt vorbeihuschte. Schwarze Haare, ein dreckiges Oberteil und eine schmutzige fast schon schwarze Jeans.

Chet war sich nicht sicher. Konnte sie es sein? Er musste es einfach probieren und lief der Gestalt hinterher. Er drang immer weiter in das Industriegeländer vor und betrat eine von den Hallen.

Ab und zu knarrte es unter seinen Schuhen, sodass er unbewusst vorsichtiger herumlief. Wo war das Kind hin?

Es stank auf jeden Fall erbärmlich nach erbrochenen, Urin und anderen Exkrementen. Es war widerlich, doch man gewöhnte sich bekanntlicherweise an alles.

Ein Rascheln zu Chets linker ließ ihn abrupt dorthin sehen. Tatsächlich. Da war jemand und es war keiner dieser verbrauchten Menschen. Aufgeweckte und äußerst misstrauische Augen sahen zu ihm auf, während sich der Körper in eine alte, kaputte Decke gewickelt hatte.

Sie hielten den Blickkontakt eine ganze Weile, bis die Kleine zur Seite sah, der Körper fest angespannt.

Hallo. Ich bin Chet und wie heißt du?“, fragte er mit sanfter Stimme. Er wollte das junge Mädchen nicht verschrecken. Auch wenn sie nicht Angelika sein mochte, … die Kleine war keine zehn Jahre alt und sollte eigentlich nicht hier sein. Vorsichtig trat er ein paar Schritte näher und sah sofort das sie sich fluchtbereit machte.

Dies nahm Chet zum Anlass und blieb stehen, seufzte tief und setzte sich einfach so vor das Mädchen, das sie nicht an ihm vorbei rennen konnte, ohne eingefangen zu werden.

Ich tue dir nicht. Versprochen. … hast du vielleicht Hunger?“, fragte Chet freundlich und sah die hungrigen Augen auf sich ruhen. Er hatte es geahnt, doch darauf gehofft. So wühlte er in seiner Tasche herum und fischte aus der Innenseite seiner Jacke eine Brötchentüte hervor. Es war eigentlich sein eigenes Frühstück gewesen, doch er hatte keinen Hunger gehabt.

Er nahm sich eines der beiden Brötchen heraus, beugte sich etwas vor und hielt es dem Mädchen entgegen.

Für dich. Schenk ich dir.“ Das ließ sich das Mädchen nicht zweimal sagen und biss sofort ein großes Stück ab, als sie es sich geschnappt hatte.

Sagst du mir deinen Namen?“, fragte Chet erneut, doch die Kleine schwieg beharrlich.

Heißt du vielleicht Angelika?“ Sofort sah sie zu ihm auf und kniff die Lippen hart aufeinander.

Sie wollen mich zurückbringen?“, es war eher eine Feststellung als eine Frage.

Eigentlich schon, aber magst du mir erzählen, weswegen du weggelaufen bist?“, fragte Chet sanft und beobachtete, wie schnell das Brötchen in dem Mund verschwand.

Sie glauben mir ja eh nicht. Genau wie all die anderen Erwachsenen“, erwiderte sie und sah ihn trotzig an. In ihren Augen lag so viel Schmerz, dass Chet sich unwillkürlich fragte, wie die Eltern und andere dies übersehen konnten.

Möchtest du es probieren? Ich könnte dir helfen, dass du nicht weiter auf der Straße leben musst. Dass du in einem weichen Bett schlafen und leckeres Essen essen kannst“, bot er ihr an.

Angelika war eindeutig zwiegespalten, schielte aber auf seine Brötchentüte, welche er ihr reichte. Sofort nahm sie sie an sich und machte sich auch an das zweite Brötchen.

Mein Onkel Hans, der ...“, wisperte sie, brach aber ab und knabberte nervös auf ihrer Unterlippe herum. Chet schwieg und warf ihr einen aufmunternden Blick zu, welcher sie auch bestärkte.

... er sagt immer, ich darf es niemandem sagen, wenn er seine Kamera hervorholt, um mit mir einen Film zu drehen. Ich muss mich dann immer ausziehen, und wenn ich nicht will, dann sagt er, das Mama und Papa ganz traurig und böse wären. Doch ich wollte nicht mehr.“

Chet musste innerlich schlucken. Das war mehr als eindeutig und ein schwerer Vorwurf.

Und du hast es deinen Eltern nie erzählt?“, fragte er sanft und bekam nur ein Kopfschütteln.

Hat dein Onkel die Filme denn noch?“

Ja. Ich habe mal gesehen, wo er sie immer versteckt. Er tut sie und die Kamera im Keller hinter einer kleinen Tür in der Wand. Ich wollte sie holen, doch die Tür war abgeschlossen und gut versteckt“, seufzte sie traurig und kuschelte sich tiefer in die schmutzige Decke. Die leere Tüte hatte sie einfach neben sich geworfen.

Und du bist dir sicher, dass die Filme dort sind?“ Chet wollte sich einfach nur vergewissern doch Angelika verzog ihre Lippen.

Du glaubst mir auch nicht.“ Leise schniefte sie einmal und sprang auf, um wegzulaufen, doch Chet war schnell und hielt sie am Handgelenk.

Das siehst du falsch. Ich nehme solche Vorwürfe sogar sehr ernst Angelika. Wenn dir jemand etwas tut, dann werde ich mich darum kümmern. Aber dafür musst du mitkommen und mir zeigen, wo die Filme sind“, sprach Chet ernst und sah die Furcht in ihren Augen, als sie zwischen ihrem Arm und seiner Hand, hin und her sah.

Das sagst du doch nur so, damit ich keinen Ärger mehr mache.“

Nein. Das stimmt nicht. Vertrau mir Kleines. Wenn du möchtest, gehen wir sofort zum Jugendamt, die dir da helfen werden.“ Aufmunternd lächelte er ihr zu und nach unendlich langer Zeit, Stunden so kam es Chet vor, nickte sie.

Sie war eindeutig noch etwas naiv, doch auch sehr niedlich.

Gut. Dann lass uns gehen.“

Aber du musst dabei bleiben. Ich traue mich allein nicht“, hauchte sie leise und ging brav neben dem Punk her. Dieser hatte sie draußen nicht losgelassen, da die Gestalten die hier rumlungerten, nicht alle freundlich waren.

So auch die Person, die sich ihnen betrunken in den Weg stellte.

 

 

23

 

Titel: Street life

Autor: kojikoji (Sandra Black)

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Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

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Chets Augen wurden schmal, als er die betrunkene Gestalt betrachtete. Dessen Blick huschte unstet über sie beiden und fixierte keinen bestimmten Punkt. Sicher hatte dieser neben Alkohol noch anderen Drogen intus, was Chet aber nicht näher wissen wollte. Er war nur wegen dem Mädchen hier. Er konnte keinem der anderen hier jetzt helfen. Deswegen schob er Angelika auch hinter sich und hatte nun die volle Aufmerksamkeit.

Süßes Mädel, hast da. Lass uns teiln. Sind doch alles Brüder im Geiste“, philosophierte er und torkelte ein wenig näher heran, nur um an ihnen vorbei zu greifen. Chet wich direkt aus und zog das Mädchen, welche dem ganzen mit großen Augen zusah, mit sich.

Vergiss es Freundchen. Wir wollen keinen Ärger und gehen deswegen auch jetzt. Auf Wiedersehen.“ Damit machte sich Chet wieder auf den Weg, kam aber nicht weit, da der besoffene Typ schon wieder auf den Beinen war und ihn am Arm festhielt.

Nicht … nicht so schnell. Willst einen Kumpel doch nicht zurücklassen. Hast was dabei? Die Kleine hebt sicher ab“, lachte der dreckige Mann, weswegen Chet nur minimal die Lippen verzog.

Nein ich habe nichts mit, und wenn du mich nicht sofort loslässt, muss ich dir wehtun“, drohte er leise, was ihm jedoch nur ein schräges Lachen einbrachte. Mit solchen Menschen konnte man einfach nicht reden. Das war einfach unmöglich. Die Einsichtsfähigkeit war schlichtweg nicht vorhanden.

Deswegen ließ er Angelika los, befreite sich aus dem ziemlich festen Griff und presste den betrunkenen Kerl abrupt gegen irgendeine staubige und dreckige Wand.

Ich sagte, sie sollen mich loslassen“, knurrte er dem Mann ins Ohr. Ein unangenehmer Geruch stieg in seiner Nase hoch. Länger als nötig wollte er diesen nicht festhalten, drückte noch mal mahnend den auf den Rücken verdrehten Arm etwas hoch, ehe er ihn nach einem schmerzerfüllten Keuchen losließ.

Las uns gehen Angelika“, forderte er das Mädchen sanft auf, welche aber plötzlich entsetzt aufschrie, sodass Chet über die Schulter sah und zu spät auswich.

Drehe niemals einem Junkie den Rücken zu. Das war einer der wichtigsten Sätze, die ihm sein damaliger Chef immer in den Kopf getrichtert hatte. Wie hatte er ihn nur vergessen können?

Ein wenig verblüfft sah Chet auf das Taschenmesser, welches sich in seine Seite bohrte. Zuerst spürte er nichts außer der bodenlosen Überraschung, doch bei der ersten Bewegung blühte der Schmerz auf. Er schoss von der Wunde durch seinen gesamten Körper.

Chet verkniff sich ein Wimmern, packte den Mann am Handgelenk, sodass dieser den Griff notgedrungen loslassen musste, und schlug ihm mit der blanken Faust ins Gesicht. Der Mann verdrehte die Augen und sackte zu Boden. Chet ließ ihn und drehte sich zu der blassen Angelika herum.

Lass uns schnell gehen“, forderte er sich auf und legte seine Jacke über den Griff, um dem Mädchen den Blick zu versperren.

So schnell es ging, verließen sie das alte Industriegeländer und liefen die Straße runter.

Chet? Ist alles Okay?“, fragte Angelika mit dünner Stimme, als sie schon ein Stück gegangen waren. Als Chet zu ihr runter sah, bemerkte er das ihr Blick auf der Jacke lag, wo darunter das Messer war. Er verzog seine Lippen angestrengt zu einem Lächeln.

Es geht schon, doch ich glaube, wir sollten einen Krankenwagen rufen. Ich schaffe es wohl nicht mehr bis in die Stadt“, keuchte Chet und zu seinem Glück stand in einiger Entfernung eine Telefonzelle.

Mühsam suchte er in seiner Tasche nach Kleingeld. Er wusste, dass er etwas hatte, doch er fand nichts.

Kannst du mal in der anderen Tasche nach Geld schauen“, bat er Angelika deswegen auch, da er sich so wenig wie möglich bewegen wollte. Die Schmerzen waren einfach astronomisch.

Das Geld war dann auch schnell gefunden, sodass Chet mit letzter Kraft noch den Anruf tätigte und dann in der Telefonzelle zusammenbrach. Angelika hatte sich erschrocken neben ihn gekniet, wusste aber nicht was sie tun sollte. Sie traute sich nicht mal ihn zu berühren und winkte schlussendlich nur den Krankenwagen von der Straße heran.

Zusammen wurden sie ins Krankenhaus gebracht. Angelika wollte nicht von Chets Seite weichen, bis sie von einer Frau des Jugendamtes abgeholt wurde.

Chet bekam von dem Ganzen nichts mit. Weder das Angelika abgeholt wurde, noch das Gary und Tommy ihn besuchten. Die Wunde wurde versorgt, genäht und es hieß, dass alles noch mal gut gegangen war.

Er kam erst einen Tag später wieder zu sich und sah sich verwirrt um. Müde blinzelte er mit den Augen und versuchte sich zu orientieren. Diese weißen und kalt wirkenden Wände gehörten eindeutig weder seinem Zelt noch Garys Zimmer. Sie sahen eher nach Krankenhaus aus. Die Krankenschwester, welche in diesem Moment hereinkam, bestätigte seinen Verdacht und klärte ihn sofort über seinen Zustand auf.

Chet hörte sich das alles genau an und nickte dann und wann einfach nur.

Und was ist mit Angelika? Dem Mädchen, was nah dem Industriegebiet noch bei mir gewesen sein musste?“, fragte Chet und hoffte das die Kleine aus Angst nicht einfach davon gelaufen war.

Sie wurde vom Jugendamt abgeholt, nachdem sie die ganze Zeit an ihrem Bett gesessen hatte. Das war erst vor etwa acht Stunden gewesen“, antwortete die Frau freundlich und überprüfte Chets Werte. Entweder war die Frau neu, oder sie war ausgeschlafen, da Chet normalerweise nur miesepetrige Krankenschwestern kannte. Aber umso besser für ihn.

Könnte ich vielleicht telefonieren?“, fragte er sie auch gleich. Wenn sie schon so freundlich war, wollte er das nutzen.

Sie sollten sich besser ausruhen Herr Lind. Später können sie doch immer noch jemanden anrufen“, sprach sie freundlich weiter. Wahrscheinlich kannte sie das Spiel schon.

Es ist wichtig. Bitte“, lächelte er sie charmant an, auch wenn er noch ziemlich müde war. So seufzte sie nur entzückt und nickte. Da Chet sich nicht stark bewegen konnte, reichte sie ihm das Telefon und legte es auf dessen Schoß, sodass er das Jugendamt zuerst anrief.

Er erzählte ihnen alles über den Fall Angelika und erfuhr das man das Schweigsame Mädchen zu ihren Eltern zurückgebracht hatte. Chet forderte sie auch sofort auf, dem Verdacht auf Kinderpornografie nachzugehen. Er sagte ihnen auch, dass sie Angelika sagen sollten, dass er sie geschickt habe, da sie dann wohl ein größeres Vertrauen zu ihnen fassen würde. Kurz noch deutete er an, wo die Filme angeblich liegen sollten, und legte dann auch endlich auf.

Kurz nur sah er auf das stille Telefon, ehe er den Hörer noch mal abnahm und die Nummer aus seinem Gedächtnis wählte.

Es dauerte nicht sehr lang, bis er Tommys Stimme vernahm, und grüßte diesen. Der Sozialarbeiter war mehr als froh zu hören, dass Chet wieder wach war, und versprach an dem Tag noch vorbei zu schauen.

Leise seufzte er, als er endlich wieder auflegte, und versuchte das Telefon wieder wegzustellen. Seine Wunde tat dafür einfach zu sehr weh, sodass er es bleiben ließ und auflauschte, als er an der Tür klopfte.

Ja? Herein“, rief er und kurz geschah nichts, ehe sich die Tür öffnete und eine Gestalt hereintrat. Der Kopf war durch einen nicht sehr kleinen Blumenstrauß verdeckt, sodass Chet ihn im ersten Moment nicht erkannte.

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ich denke hier nach wird nur noch ein Kapitel kommen ;)

 

24

 

Titel: Street life

Autor: kojikoji (Sandra Black)

Beta:

Kapitel: 24 von ?

Disclaimer: Alle Charaktere und Elemente gehören mir und dürfen ohne meine Erlaubnis nicht weiterverwendet werden. Es besteht keinerlei Bezug zu realen Personen, sollte es Ähnlichkeiten geben waren diese nicht beabsichtigt.

Warnung: Slash - MxM ; Wer es nicht mag - einfach nicht lesen.

Anmerkung: Sie finden auf meinem Blogg http://sandra-blacks-world.blogspot.de/, Informationen über meine Schreibfortschritte, meiner Storys. Ebenso findet ihr auch Infos zu meinen ganzen Geschichten.

 

Nur langsam wurde der Blumenstrauß gesenkt.

Wie geht es dir Chet?“, fragte Karsten vorsichtig, verlegen und etwas besorgt, nur um mitten im Raum einfach stehen zu bleiben. Chet war ein wenig überrascht. Woher wusste der Blonde, dass er hier war? Woher das er Tulpen liebte? Und wieso sah er ihn nicht vorwurfsvoll oder dergleichen an? Er hatte ihn schließlich gehen lassen als Gary ihn aus dem Haus geworfen hatte.

Ganz gut. Was machst du hier?“, fragte der Punk zurück und bemerkte das Karsten von einem Bein aufs andere trat. Unruhig. Nervös.

Ich war heute Morgen bei Gary und der hat gesagt, dass du hier bist. Ich war gestern auch schon da, aber da wollte er mir nichts sagen … Störe ich?“

Nein du störst nicht. Willst du die Blumen nicht erst mal ins Wasser stellen und dann zu mir kommen?“, schmunzelte Chet und klopfte zum Abschluss neben sich auf das Bett. Hastig nickte Karsten und versorgte die Blümchen nur um sich dann zögerlich neben Chet niederzulassen.

Was ist passiert?“, fragte Karsten leise und strich abwesend über die Bettdecke. Chet beobachtete das einen Moment, ehe er die Hand einfing und zu sich zog, nur um sie zwischen seinen Händen zu verbergen.

Ein Arbeitsunfall. Mach dir keine Sorgen ...“, antwortete der Punk, doch Karsten verzog die Lippen, ehe er den Kopf schüttelte.

Ich mache mir aber Sorgen. Wie könnte ich auch nicht? Ich mag dich Chet ...Wir kennen uns vielleicht noch nicht sehr lang, aber mein Herz spielt dauernd verrückt, wenn ich dich sehe oder an dich denke. Ist es denn so falsch? Verdammt ich bin 17, darf mich in einen Älteren verlieben und wenn ich will auch mehr machen. Es ist nicht verboten. Ich habe mich erkundigt. Du bist weder mein Lehrer, Chef noch mein Sozialarbeiter. Ich bin keiner deiner Schützlinge“, sprach Karsten laut und ballte seine Hände.

Chet war erstunt. Hatte dem Jüngeren all das die ganze Zeit auf der Seele gelegen? Aber er hatte recht. Solange er nicht sein Schützling war, war es nicht so verboten, wie ihm sein Kopf die ganze Zeit vorgaukeln wollte. Aber …

Seit wann bist du denn 17 Jahre?“ Chet war sich sicher, dass er bei ihrem letzten Treffen noch 16 gewesen war.

Seit heute“, kam die verlegene Antwort.

Oh wirklich?“ Ein Nicken war Antwort genug für ihn. Er griff sich dessen Handgelenk, von der Hand die er eh schon festhielt, und zog ihn zu sich ran. Karsten gab dem sofort nach und lehnte sich an den Älteren.

Alles, alles Liebe zu deinem Geburtstag. Ich wünschte, ich könnte heute richtig mit dir feiern, nur geht das wohl nicht, aber wir holen das nach. Versprochen“, wisperte Chet liebevoll, hob das hübsche Gesicht an und konnte nicht widerstehen. Er senkte seine Lippen auf die anderen herab und berührte sie zärtlich. Sofort erklang ein leises, entzücktes Seufzen an seinem Ohr, was eindeutig nicht von ihm stammte.

Chet konnte einfach nicht anders als ihren Kuss leidenschaftlicher werden zulassen. Mit der Erlaubnis des Kleinen drang er in dessen Reich ein und entfachte ein heißes Zungenspiel.

Als sie sich wieder lösten, lehnten sie Stirn an Stirn und sahen einander tief in die Augen. Chet spürte es deutlich. Für ihn war ein zweiter Frühling angebrochen und er mochte dieses Gefühl sehr.

Karsten dagegen wirkte verlegen und war sogar rot um die Nasenspitze geworden. Unbewusst lehnte er sich näher, was den Kranken jedoch schmerzerfüllt aufkeuchen ließ. Er hatte seine Wunde ganz vergessen an die Karsten jetzt gekommen war. Erschrocken wich der Jüngere zurück und haspelte immer wieder eine Entschuldigung.

Schon gut, schon gut. Es ist ja nichts passiert. Aber sag mal. Warst du die letzten Tage wieder zu Hause? Du sahst so entspannter aus, als du vorhin rein gekommen bist“, fragte Chet und verschränkte seine Finger mit Karsten seinen.

Hm ja. War ich. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich mich auch direkt geoutet. Ich konnte es einfach nicht mehr geheim halten. So viele Jahre habe ich es getan und es hat mir nie Glück gebracht. Jetzt will ich es nicht mehr verstecken“, erklärte Karsten und strich sich eine blonde Strähne hinter das Ohr zurück.

Das finde ich wunderbar. Es ist toll, wenn man zu dem steht, was man ist. Wie haben deine Eltern reagiert?“

Naja. Meine Mutter und meine Schwester hat es wohl sehr geschockt, doch zu meiner Verwunderung hat mein Vater es ziemlich schnell akzeptiert. Selbst mein Bruder hat verstanden, wie ich mich gefühlt hatte, und hat versprochen, meinem Ex noch eine reinzuhauen, wenn er ihn das nächste Mal sieht“, erzählte er und musste zum Schluss sogar leise glucksen.

Chet konnte sich sein Grinsen ebenfalls nicht verkneifen. Sanft wuschelte er dem Jüngeren durchs weiche Haar.

Es ist schön, dass du wieder daheim wohnst.“

Ja das stimmt. Aber auch nicht mehr lange. Bald werde ich da ausziehen und in einer eigenen Wohnung leben. Spätestens nächstes Jahr. Es ist zwar schön zu Hause, doch die Zeit mit dir hat mir gezeigt, dass es nicht ewig so sein wird.“

Erstaunt sah Chet ihm in die Augen, ehe er zufrieden nickte.

Ich bin mir sicher, du schaffst das. Du kannst das.“

 

Es verging fast ein ganzes Jahr. Chet hatte seinen Job als Streetworker gänzlich aufgegeben. Dennoch brachte er es nicht übers Herz, ganz aus dieser Branche auszusteigen. Solang hatte er auf der Straße das Leiden aus nächster Nähe beobachten können, weswegen er sich entschied, im Jugendamt direkt zu arbeiten. Er wollte versuchen einen so guten Ruf unter den ganzen Mitarbeitern im Amt aufzubauen, dass die Opfer direkt zu ihm kamen, ohne das sie sich erst auf der Straße durchplagen mussten.

Chet und Karsten wurden zu einem Paar. Fast jeden Tag trafen sie einander und kamen sich immer näher. Chet hatte noch etwas an seiner Vergangenheit zu knabbern, doch sein Freund half ihm dabei, dies zu überwinden. Er hatte Chet sogar dazu überredet, eine kleine Wohnung zu beziehen. Natürlich mit dem Kompromiss, dass sie den Zeltplatz samt Zelt behielten. Sie verbrachten gleichviel Zeit sowohl in der Wohnung als auch im Zelt. Chet kam von seinem alten Leben nicht ganz los.

Die Straße war zu einem gewissen Teil zu seiner Heimat geworden.

Karsten war sehr oft bei ihm und blieb auch fast jeden zweiten Tag zum Übernachten bei ihm. Irgendwann schien dessen Mutter der Meinung zu sein, dass ihr Sohn bei dem Punk ganz gut aufgehoben wäre, und schmiss Karsten liebevoll hinaus. Chet hatte die Frau in der Zeit kennengelernt und für ganz in Ordnung befunden. Auch der Rest der Familie akzeptierte die Beziehung des Punks zu ihrem Sohn.

Chet hatte Karsten natürlich direkt bei sich aufgehoben, auch wenn die Wohnung für sie beide etwas zu klein war. Doch für den Anfang musste es einfach reichen, denn Chet hatte nicht vor, seinen Liebsten wieder gehen zu lassen.

 ***Ende***

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei kojikoji also bei mir
Tag der Veröffentlichung: 18.05.2013

Alle Rechte vorbehalten

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