Meisterdieb Captain Kitty
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Ein Tag wie jeder andere … Oder vielleicht doch nicht? Ihr wollt wissen wer oder was ich bin? Nun gut, aber nur wenn ihr mir versprecht es nicht zu verraten. Mein Name ist Christian Licht und ich bin 28 Jahre alt, meine Haare sind schulterlang und schwarz wie die Nacht - was eigentlich ein totaler Kontrast gegenüber meines Nachnamens ist, aber ich konnte es mir bei der Geburt ja nicht aussuchen. Meine Augen dagegen strahlen in einem schönen hellen Blau. Meine Statur ist groß und schlank mit einem Hauch von Muskeln. Wirklich nur ein Hauch. Mein Beruf ist eher langweilig – ich bin ein Bücherhändler bei Ludwig. Kennt sicher jeder von euch, viele Bücher, Mangas, Romane, Fachliteratur, Zeitschriften etc …
Jetzt fragt ihr euch wahrscheinlich wieso ihr das nicht verraten dürft, dass ich so ein stinknormaler Mensch bin. Nun ja. Christian Licht ist nur eine meiner Identitäten. Seit acht Jahren laufe ich auch als Meisterdieb Captain Kitty durch die Weltgeschichte. Ich möchte mir verbitten, dass ihr jetzt denkt: Meisterdieb Captain Kitty? Was ist das denn für ein dämlicher Name, oder so etwas in der Art. Es ist ein Name der viel Respekt und Furcht in die Herzen der Menschen sät. Wirklich jeder wohlhabende Mensch bangt darum als nächstes von mir beklaut zu werden. Doch es ist nicht meine Art jeden zu beklauen, der mir nicht passt oder mal böse zu mir war … obwohl - Martin meinen Mitarbeiter sollte ich vielleicht auf die Liste setzen. Der Mann kann nerven ohne Ende und ich habe wirklich den letzten Nerv schon aufgebraucht.
Selbst die Vorräte der Nerven sind leer! Hier, schaut in meine imaginäre Schachtel, leer, nada, alles weg. Aber nein, Martin hat Glück, auch wenn er noch so sehr nervt, werde ich ihn nicht beklauen. Ich bekomme meine Aufträge nur von seriösen Menschen aber von wem, sag ich euch nicht. Nein da müsst ihr auch nicht anfangen zu betteln oder zu bohren, ist schließlich ein Berufsgeheimnis. Es reicht schon, dass ihr darüber schweigen müsst wer ich bin. Aber jetzt fragt ihr euch sicher auch wieso ich das alles überhaupt erzähle.
Mir ist da vor Kurzem etwas ganz Blödes passiert, wollt ihr es hören? Na gut überredet, dann hört mal gut zu.
Es war vor einer Woche als ich endlich nach einem stressigen Tag von der Arbeit nach Hause kam. Ich hatte wirklich schon lange nichts mehr unternommen und mir war an diesem Abend langweilig. Als ich nach Hause kam, kickte ich erst mal meine Schuhe zu den anderen, damit sie sich nicht ganz so alleine fühlten und schlich in die Küche. Ich öffnete den Kühlschrank und erspähte sofort einen Pudding . Erdbeere, genau wie ich es mochte. Kurz sah ich zur Küchentür, doch die Luft war rein, so dass ich schon die Hand nach dem Objekt meiner Begierde ausstreckte.
Doch bevor ich es überhaupt berühren konnte ertönte eine mahnende Stimme. Nicht etwa in meinem Hinterköpfchen, nein - von der Küchentür. „Wage es ja nicht, meinen Pudding wegzuessen, Licht! Du hast deinen gestern schon verdrückt“. Ein Murren verließ meine Lippen. Ich sah um die Kühlschranktür herum und erblickte einen etwas kleineren jungen Mann. Mein Mitbewohner hier in der zweier WG, Michael. Im Gegensatz zu mir war er eher unscheinbar. Braune Haare, kleine braune, wässrige Augen, eine Brille auf der Nase, etwas pummelig. Er war vielleicht keine Schönheit aber normalerweise herzensgut. Außer es ging um sein Essen, dann kannte er kein Pardon.
So ein Mist aber auch.
„Nun sei doch nicht so“, maulte ich und schob die Unterlippe vor, was eigentlich ziemlich oft wirkte, doch diesmal wohl nicht, er sah mich nur strafend an. „Nein du hast mir gestern schon meine Chips und vorgestern meine Nudeln weggegessen und davor die Schokolade, meine Erdbeeren, meinen Joghurt und…“, doch weiter kam er nicht da ich den Kühlschrank schon zuwarf. „Ist ja gut. Behalte deinen doofen Pudding und lasse mich verhungern“, jammerte ich gespielt beleidigt, nur schien das der gute Michael oft nicht zu bemerken, da sein Blick unsicher wurde.
„Was machst du heute noch? Es ist ja Wochenende?“, fragte Michael ehe er noch schwach wurde und ich enttäuscht mit dem imaginären Finger schnippte. „Ich geh ins Lucky Strike. Willst du etwa mit?“, wollte ich wissen, zog fragend eine Augenbraue hoch und beobachtete Michael, wie er sich seinen Pudding holte, um ihn wohl vor mir in Sicherheit zu bringen. Mit großen Augen fixierte ich das Schälchen, was auch mein Mitbewohner mitbekam und den Pudding hinterm Rücken versteckte. „Nee. Geh du mal ruhig alleine. Ich habe heute Abend noch Lerngruppe und das wird mir dann zu stressig“, lehnte er ab und ging seitlich, mich nicht aus den Augen lassend, um mich herum, so das ich den Pudding ja nicht sehen konnte. Unterwegs besorgte er sich noch einen Löffel, so dass ich die Möglichkeit hatte etwas seitlich zu ihm zu treten doch hastig drehte er mir das Gesicht wieder zu.
„Michaeeeeel“, wimmerte ich, während ich das E herzzerreißend in die Länge zog und schon sah wie der Widerstand zu bröckeln begann. Ich würde auch heute wieder meinen Willen bekommen. Ganz sicher. „Nein. Ich komme nicht mit und ich muss auch gleich los also … bis Morgen dann.“ Damit drehte er sich um, zog den Pudding hinter dem Rücken vor den Bauch, so dass ich ihn wieder nicht sehen durfte und wollte hinaus schlüpfen, doch ich legte abrupt meine Hand auf seine Schulter. „Michaaeeell“, wimmerte ich nochmals und er blieb stehen. Gewonnen, schoss es mir durch den Kopf - doch dann passierte etwas, das mich sehr erstaunte: Michael verschwand ohne ein weiteres Wort und nahm die Süßspeise einfach mit.
Wie bestellt und nicht abgeholt stand ich da. Dann aber stampfte ich trotzig mit dem Fuß auf. „Mist“, murrte ich und suchte mir wohl oder übel etwas anderes zu essen. So vertrieb ich mir die Zeit bis zum Abend, machte mich ausgehfertig und betrachtete mich bevor ich los wollte noch mal im Spiegel.
Michael hatte sich schon verabschiedet, so dass ich alleine zu Hause war. Kurz zupfte ich eine Strähne meines schwarzen Haares zur Seite und befand mich für gut genug, so dass ich in meine Schuhe schlüpfte, mir Schlüssel und Geldbörse nahm und die Wohnung verließ.
Es dauerte eine halbe Stunde bis ich am Lucky Strike war und einfach an der wartenden Schlange vorbei ging. Ich wusste, dass mir viele Blicke folgten, doch das war immer der Vorteil, wenn man den Türsteher kannte. Ich warf ihm ein: „Hey, alles klar Mirco“, zu und er ließ mich direkt mit einem Nicken durch. Sofort hörte ich empörte Rufe, was mich grinsen ließ doch ich tauchte schnell in das laute Lichtermeer ab. Mein Weg führte mich als erstes zur Tanzfläche. Ich war niemand der erst mal zur Bar laufen musste um mich abzufüllen oder wie manche es nannten vorzuglühen oder mir Mut zum Tanzen anzutrinken. Ich mischte mich lieber gleich unter die Masse zuckender und sich windender Leiber. Ein Glück, dass ich etwas später losgegangen war, so war wenigstens schon etwas los.
Mitten im Gemenge blieb ich stehen und fing an mich zur Musik zu bewegen. Um mich herum wimmelte es nur so von heißen und sehr willigen Männerleibern. Frauen? Nicht zu sehen und auch nicht erwünscht im Lucky Strike, außer sie waren Lesben. Ja ihr hört richtig. Das Lucky Strike war ein Homoclub und der beste in dieser Stadt. Die Tanzfläche war groß, die Bar lang, die Drinks lecker und sie erfüllten ihren Zweck. Und obendrein kam man meistens mit einem leckeren Fang wieder hinaus. Obwohl, ich war bisher immer mit etwas Leckerem heraus gekommen.
Jetzt aber tanzte ich erst einmal und spürte wie ich oft angetanzt wurde, doch ich ließ mich nicht erobern. Ich war derjenige, der sich potentielle Kandidaten und Opfer aussuchte. Dafür öffnete ich auch endlich wieder die Augen und ließ meinen Blick umher schweifen. Mir gefiel das Angebot heute noch nicht so gut. Doch halt, was war das dort? Sofort huschten meine Augen von dem Dickerchen neben mir zurück zu einem Rotschopf. Trotz des Lichteinfalls nahm ich an, dass der Kerl tatsächlich rote Haare hatte. Er hatte ungefähr meine Größe, vielleicht einen Tick kleiner, war etwas schlanker als ich und sah sich suchend um. Na da suchte wohl jemand schon nach mir. So drängelte ich mich durch die Menschenmassen und je näher ich kam desto mehr konnte ich ihn erkennen.
Er trug ein schwarzes Hemd, der oberste Knopf stand offen. Bei der Hose war er bei einer klassischen Jeans geblieben. Die Haare gingen ihm bis zur Hälfte des Rückens und waren hinten mit einer Haarklammer zusammengehalten. Der junge Mann schien immer noch jemanden zu suchen, doch jetzt war ja ich da und nein ich hatte kein zu großes Selbstbewusstsein. Ich war Realist und sagte einfach, dass er nach jemandem wie mir suchte.
„Hey. Suchst du nach mir?“, fragte ich deswegen auch belustigt, nachdem ich mich zu seinem Ohr vorgebeugt hatte. Er hatte mich wohl nicht bemerkt und drehte sich erschrocken und mit großen Augen zu mir um. Er sah mich kurz staunend an und lächelte schüchtern, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein. Ich suche einen Freund, der mir im Gemenge verloren gegangen ist“, antwortete er laut über die Musik hinweg. Mist, da hatte ich also doch falsch geschätzt, aber so schnell gab ich nicht auf. Ich war schließlich kein Niemand. „Hm, aber gefunden hast du mich trotzdem. Darf ich dich auf einen Drink einladen?“, fragte ich charmant grinsend und besah mir seine Augen die bei dem ganzen Flackerlicht jedoch nicht eindeutig zu identifizieren waren.
„Das wäre lieb. Ich bin Finn“, stimmte er meinem Vorschlag zu. Innerlich begann ich breit grinsend zu jubeln, äußerlich aber bestellte ich so cool wie immer unsere Getränke beim Barkeeper und wendete mich meiner neuen Bekanntschaft, Finn zu. „Ich heiße Christian. Was hat dich denn heute hierher verschlagen?“, fragte ich lächelnd und bemerkte ein Muttermal unter dem rechten Auge. Klein aber doch nicht zu übersehen. „Ich begleite nur meinen Freund“, antwortete er so, dass ich erst mal richtig gehen musste „Ein Freund? Oder dein Freund?“.
Es wäre doch schade drum, wenn so ein Süßer schon vergeben wäre. Obwohl, wenn der Freund nicht aufpasste? Nicht meine Schuld, wenn das unschuldige Schäfchen vom bösen Wolf gefressen wurde. „Nur ein Freund, und du? Bist du alleine hier?“, fragte er verlegen zurück. Er schien wirklich einer von der schüchternen Sorte zu sein. Das gefiel mir sehr gut. Irgendwie niedlich der Kleine, doch etwas anderes hatte da meine Aufmerksamkeit. „Jupp. Ganz alleine. Möchtest du mir Gesellschaft leisten und mich etwas trösten?“, grinste ich frech zwinkernd. Finn lachte amüsiert auf. Hübsche Zähne.
„Gerne, ich habe schon befürchtet, ich müsste die ganze Nacht mit mir selbst tanzen. Prost!“ Damit stieß ich gegen seine gerade erhaltende Bierflasche und trank selbst einen Schluck. Den Kleinen kriegte ich bestimmt schnell rum. „Tja, man weiß nie, was die Nacht für einen bereit hält.“ Nun stieß auch Finn an und trank ebenfalls ein wenig. Doch ich hatte sicher nicht vor es beim Trinken zu belassen, so dass ich ihn nach einer Weile mit auf die Tanzfläche zog. Dort legte ich meine Hände auf seine Seiten und zog ihn beim Tanzen nach und nach näher zu mir heran. Während wir uns so nahe waren konnte ich trotz des Geflackers auch endlich seine Augenfarbe einigermaßen erkennen. Sie waren grün. Ein recht dunkles Grün.
Ich sah aber auch, wie Finn etwas errötete, doch das ließ mich nur selbstsicherer werden und so beugte ich mich vor und ohne auf eventuellen Protest zu achten verschloss ich seine Lippen. Eine Schrecksekunde lang blieb sein Mund hart, doch dann gab er unter den meinen nach und erwiderte den Kuss. Ziemlich süß und unschuldig diese Bewegungen, die Finn da machte, aber mir gefiel es ganz gut und wählerisch war ich ja selten … wenig … manchmal … okay ich war wählerisch aber wer war das nicht?
So knabberte ich sanft an Finns zarter Haut und legte meine Lippen wieder ganz auf seine, nur um leicht mit der Zunge über sie zu fahren und um Einlass zu bitten. Den bekam ich jedoch nicht, so dass ich ihn einfach so weiter küsste und wir uns leicht zur Musik bewegten. Auch spürte ich wie sich seine Hände mutig auf meine Hüfte und anschließend auf meinen Rücken vorwagten. Wirklich, ein ziemlich unschuldiger junger Mann.
Doch das hatte ja auch seinen Reiz, so dass ich unseren Kuss weiterhin genoss. Doch alles Gute hatte mal ein Ende. Ich löste mich von Finn, näherte mich zu seinem Ohr und knabberte kurz daran. Er erschauerte, abgeneigt war er also nicht. Sehr gut. „Lass uns gehen, Finn“, raunte ich ihm leicht ins Ohr und lehnte mich etwas zurück, um in die grünen Augen zu sehen und die leichte Röte um die Nase herum zu bemerken, oder war das nur das nervende Flackerlicht? Doch als ich ein Nicken wahrnahm, war das Licht Nebensache. Ich nahm die schmale Hand und zog ihn mit mir durch die Menge hindurch zum Ausgang. Hier draußen war es recht leise und die Musik war kaum noch zu hören. Finn zog ich an der Hand an meine Seite, löste die Hand und legte sie um ihn.
„Gehen wir zu dir?“, fragte ich lächelnd und spürte das Zögern nur zu deutlich und auch das Schlucken sah ich. „Lass uns erst mal etwas spazieren gehen, vielleicht fällt es dir dann leichter.“ Doch das Kopfschütteln ließ mich innehalten. „Nein. Lass uns zu mir gehen“, antwortete er und nun zog er mich hinter sich her . Ich musterte ihm im Lichte der Straßenlaterne etwas von der Seite. Er war ziemlich hübsch, wenn ich das mal so sagen oder denken durfte. Kurz bemerkte ich auch, dass er an seinem mir zugewandten Ohr drei Ringe trug. Sicher auf der anderen Seite ebenfalls.
Doch dann sah er zu mir rüber und die Ohren waren vergessen weil ich endlich die Augen ohne ständiges Flackern sehen konnte und sie waren … WOW! Ein dunkles Grün mit einem Touch Blaugrau. Hammerschön. Doch ich sollte mich zusammenreißen und vor allem aufhören ihm auf die Lippen zu starren. Am besten gleich nochmal kosten. So beugte ich mich beim Gehen rüber und verschloss die weichen Lippen.
Ich war kein Mann der das Küssen verabscheute, egal wie kurz der Abend war, solange ich bekam was ich brauchte und wollte. Und gerade wollte ich den jungen Mann neben mir. Ohne Wenn und Aber.
Doch da wir nicht gegen eine Laterne laufen wollten, mussten wir uns wohl oder übel voneinander lösen. Ich bekam von Finn auch direkt ein verlegenes Lächeln. „Du küsst wohl gerne?“, fragte er auch gleich und bekam von mir ein schelmisches Grinsen. „Natürlich, ich muss doch von meinen Qualitäten überzeugen.“ Sofort war er wieder still und so herrlich rot, was ich selbst jetzt noch sah, ohne dass uns Laternenlicht erhellte. „Wie alt bist du eigentlich?“, fragte ich nach.
Wirklich einschätzen konnte ich es nicht. „24, und du?“. Also jünger als ich, aber das war kein Problem für mich. „28. Also keine Sorge ich werde auf dich aufpassen, Kleiner“, lachte ich und bekam einen Hieb in die Rippen dafür kassiert. Ich sah jedoch, dass auch er grinste. „Pass auf. Ich bin zwar klein aber Oho.“
„Das kannst du mir ja nachher bei dir beweisen“, wisperte ich ihm ins Ohr, nahm das Ohrläppchen zwischen die Zähne und saugte leicht daran, ehe ich es dann wieder aus meinem Mund entließ.
Es dauerte auch wahrlich nicht mehr lange, da hielt Finn vor einem Mehrfamilienhaus an und suchte den Schlüssel heraus. Ich ließ es mir nicht nehmen mich hinter ihn zu stellen und etwas an seinem Nacken zu knabbern. Er erschauderte erneut so süß, doch ich erbarmte mich seiner und ließ ihn aufschließen, so dass wir bald im dritten Stock waren und er mich in seine Wohnung ließ. Etwas neugierig sah ich mich im Flur um, doch es gab nicht viel zu sehen, da es recht spärlich eingerichtet war. Höflich zog ich die Schuhe aus und sah wie Finn an mir vorbei huschte. Ich folgte ihm einfach rein und ging ins Wohnzimmer durch . Es war ebenfalls spärlich eingerichtet. Ein Sofa, ein Fernseher und nur ein Vitrinen-Schrank, in dem eine Art Schmuckkästchen stand. Nicht mehr.
„Bist du gerade erst gezogen?“, fragte ich deswegen auch und vernahm ein leises Klirren. Ich betrat das Wohnzimmer und ging zu dem Schrank hinüber, um den Inhalt aus nächster Nähe zu betrachten. Es hatte reichlich blumenartige Verzierungen in Silber während das Kästchen selbst in einem dunklen Rot gehalten war. Es war schön und ich konnte es mir gut in meiner Sammlung vorstellen, doch bevor ich weiter nachdenken konnte hörte ich Schritte und Finn betrat das Wohnzimmer mit zwei Gläsern. „Ja, bin gestern erst hier angekommen. Ist noch etwas kahl .“ Damit reichte er mir eines der Gläser, welches ich dankend annahm. Ich trank jedoch nicht, stellte die Cola auf eine Ablage und trat an Finn heran. „Na wenn das so ist wollen wir dein neues Heim doch gleich mal einweihen“, grinste ich, nahm auch sein Glas und stellte es zur Seite.
„Schlafzimmer?“, fragte ich als ich meine Arme um ihn schlang und mich an ihn drängte. Ich rieb mich etwas an ihm, denn gewisse Bedürfnisse machten sich bei der Aussicht auf mehr bereits bemerkbar. Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten. Finn murrte nur zustimmend und ließ sich von mir anstandslos ins Schlafzimmer dirigieren. Kurz hatte ich vorhin in das Schlafzimmer geschielt. Auch hier: nur ein Schrank und ein Bett.
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Finn war wirklich zeimlich unschuldig gewesen, aber dafür war ich ja besonders behutsam. Es war eine schöne Nacht so weit gewesen und ich war auch voll auf meine Kosten gekommen, doch nun saß ich hier unbekleidet neben ihm auf dem Bett, lehnte an der Bettwand und sah zu ihm runter. Er lag auf dem Bauch, hatte den Kopf in Richtung Fenster gedreht, also weg von mir, die Arme um ein Kissen geschlungen und schlief. Ich hatte ihn leicht zugedeckt und betrachtete ihn schon eine Weile. Doch ich sollte mich mal langsam aufmachen. So erhob ich mich leise, schlüpfte in meine Kleidung und verließ mit einem letzten Blick das Zimmer. Ich betrat den Flur und wollte gehen, doch dann hielt ich inne und betrat nochmal das Wohnzimmer, wo ich das Kästchen gesehen hatte.
Es stand immer noch unschuldig da und schürte mein Verlangen es zu besitzen. So trat ich näher, sah kurz über die Schulter und öffnete den Glasschrank. Ich nahm es heraus und versuchte es zu öffnen. Doch es war verschlossen, also nahm ich es einfach an mich, ging in den Flur, schlüpfte in meine Schuhe und verließ die Wohnung. Recht schnell war ich auf der Straße und schon einige Meter entfernt, als ich mich noch mal umdrehte und zu dem Fenster hochsah, welches zu Finns Wohnung gehörte. Das Licht zum Wohnzimmer war an. Ich hatte es gelöscht gehabt, also war Finn wach geworden.
Ich ging jedoch weiter und verschwand nach Hause.
Und nun? Nun sitze ich hier auf meinem Bett, starre das Kästchen vor mir auf der Bettdecke an. Ein Kästchen, welches sich nicht ohne Schlüssel öffnen ließ. Ich habe es nicht mal mit Haarnadel, Dietrich oder sonstigen Mitteln geschafft und beschädigen wollte ich es nicht. Dafür war es zu schön. Zusätzlich hatte sich bei mir aber noch etwas eingestellt. Ich dachte fast ununterbrochen an Finn. Konnte das denn sein? Der Kerl ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Die grünen Augen mit dem blauen Touch, die weichen Lippen, die zum Küssen eingeladen hatten. Das kleine Muttermal unter dem rechten Auge, die roten Haare, die wild aussahen als wir uns das Bett geteilt hatten.
Nicht mal auf der Arbeit im Buchladen konnte ich mich richtig konzentrieren, doch dieses Wochenende wollte ich zum Ausspannen nutzen und versuchen, Finn aus meinen Gedanken zu vertreiben. Nur leider wurde daraus wohl nichts, da es plötzlich klingelte. „Michael? Machst du auf?“, rief ich einfach durch die Wohnung und hörte ein leises Poltern, was mir sagte, dass er mich gehört hatte. Doch die neue Ruhe währte nicht lange, da Michael mein Zimmer nach kurzem Anklopfen betrat. Ich hatte einfach die Tagesdecke über das Kästchen gelegt. Fragend sah ich Michael an, dann fiel mein Blick auf die Post. Eine Eilsendung.
Also wurde aus dem ruhigen Wochenende nichts. Ich hatte Arbeit. Meine Auftraggeber schickten mir immer die Aufträge per Eilsendung, war einfach, bequem und sicher. Sicher weil sie zwar meinen Namen und meine Adresse nicht kannten, es jedoch über einen Verteiler an mich weiter geleitet wurde. Es reichte Captain Kitty drauf zu schreiben und es landete bei mir. „Danke Michael“, lächelte ich und nahm den Brief entgegen, doch das schien es noch nicht gewesen zu sein, da Michael zögerte das Zimmer zu verlassen. „Ist noch etwas?“
Michael druckste etwas herum, rückte dann aber mit der Sprache raus. „Du bist in letzter Zeit ziemlich durch den Wind. Wenn etwas sein sollte du kannst gerne mit dir … äh ich meine mit mir reden. Vielleicht kann ich ja helfen“, bot er mir an was mich schmunzeln ließ. „Das ist lieb Michael, doch es geht schon. Danke trotzdem“, winkte ich das Angebot ab doch Michael ging immer noch nicht. Was denn nun noch? Doch da holte Michael ein Schälchen Erdbeeren hinter seinem Rücken hervor. Ich hatte meines vorhin schon gegessen, also war es seins. „Hier, zur Ablenkung.“ Damit reichte er es mir. Ich war ziemlich verwundert, schnappte mir sein Handgelenk, zog ihn zu mir runter und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke“, grinste ich und ließ ihn flüchten.
Ich wusste ja, dass er Hetero war und immer so herrlich empfindlich auf meine Anmache reagierte. So aber stellte ich das Schälchen zur Seite und öffnete den Brief, um den Auftrag zu lesen. Meine Augen wurden aber mit jedem Satz immer größer, als ich las was mein nächster Auftrag war. Mein Auftrag lag genau unter der Tagesdecke neben mir. Der Auftrag war von Finn der mich im Schreiben um meine Hilfe bat. Ich, also Meisterdieb Captain Kitty sollte um jeden Preis das Kästchen wieder beschaffen. War das Kästchen so wertvoll? Doch ich würde den Auftrag annehmen schon allein weil mein Herz es mir so nervend befahl. Es wollte Finn wiedersehen.
Ich musste zugeben, ich hatte mich wohl wirklich in Finn verguckt. War mir eigentlich schon ewig nicht mehr passiert. So aber faltete ich den Brief wieder zusammen und tat ihn zu den anderen Aufträgen in eine abschließbare Schublade. Danach streckte ich mich auf dem Bett aus. Ich würde das Kästchen heute Abend noch vorbei bringen.
Als der Abend endlich hereinbrach legte ich meine Verkleidung an. Ich war auch nur ein Dieb der versuchte seine Identität zu verbergen, um nicht in den Knast zu wandern. Ich setzte meine Kätzenöhrchen auf den Kopf, setzte eine Maske auf, die das Gesicht einer Katze mit Augenklappe hatte, und zog mein Piraten-Outfit an. Ein Cape vervollständigte den Meisterdieb Captain Kitty.
Ich schnappte mir das Kästchen und machte mich auf den Weg. Natürlich durch das Fenster, denn Michael ahnte nicht mit wem er da zusammen wohnte und dabei wollte ich es auch belassen.
Der Weg war nicht sehr lange, so dass ich bald schon bei dem Haus ankam, in dem Finn wohnte. Ich hockte auf einem Baum und sah auf das erleuchtete Wohnzimmerfenster. Dort konnte ich ihn auf dem Sofa sitzen sehen. Er schien nicht sehr erfreut. Ich warf einen Stein gegen das Fenster und sah, wie Finn aufblickte. Beim zweiten Stein stand er hastig auf und öffnete das Fenster, um hinaus zu schauen und nach dem Übeltäter zu suchen. Ich machte einen großen Sprung und landete auf der Fensterbank. Finn wich mit einem halb erstickten und erschrockenen Schrei zurück und sah mich mit großen Augen an.
Ich hatte es mir derweil auf dem Fensterbrett gemütlich gemacht und beobachtete ihn durch die Schlitze meiner Maske hindurch. „Captain Kitty?“, fragte Finn dann aber erstaunt. „Wer sonst. Du hattest mich um einen Auftrag gebeten?“, fragte ich und meine Stimme klang zum Glück nur gedämpft unter der Maske hindurch. Finn aber nickte, so dass ich hinter mir das Fenster schloss und dann das Kästchen heraus holte. Finn schien sehr erleichtert zu sein, als er es sah und wollte es schon nehmen, doch ich zog es außer Reichweite. „Nicht so schnell … Was ist in dem Kästchen drin? Es sieht recht wertlos aus?“, fragte ich und beobachtete wie Finn die Arme verschränkte. „Was geht es sie an. Sie kriegen ihren Lohn und ich mein Kästchen“, murrte Finn verärgert.
„Behalt den Lohn. Ich will wissen was hier drin ist denn normalerweise sind meine Aufträge wertvoller“, fragte ich erneut und drehte das Kästchen etwas.
Finn jedoch schien hin und her gerissen zu sein, ob er mir antworten sollte oder nicht. „Du willst es wieder? Dann antworte mir“, forderte ich ihn erneut auf und vernahm ein Seufzen. „Mein ganzes Vermögen und Erinnerungsstücke an meine verstorbene Familie“, war die traurige Antwort und nun war ich doch verwundert. An dem Vermögen und an Erinnerungsstücken hatte ich kein Interesse. Wieso also hatte mir mein Sinn gesagt ich solle es mitnehmen? Es sah ja nicht mal wertvoll aus, nur hübsch.
„Und so ein Volldepp musste es mir klauen, sonst hätte ich deine Hilfe nicht gebraucht. Wieso habe ich auch einen Fremden mit heim genommen“, fügte Finn knurrend hinzu, was mir einen Stich versetzte und mein schlechtes Gewissen aktivierte. Langsam trat ich zu Finn hinüber, der sich auf dem Sofa niedergelassen hatte und setzte mich neben ihn. „Vielleicht hat er es auch nur mitgenommen um dich noch mal wiederzusehen?“, fragte ich deswegen und bekam einen schrägen Blick von der Seite. „Er hätte auch einfach fragen können, ob ich ihn nochmal treffen will“, murrte Finn angepisst. Ganz eindeutig angepisst. „Ich denke er war sich unsicher, da so ein hübscher junger Mann sicher nicht nur an einem interessiert ist“, meinte ich dann aber und es stimmte. So ein Mann wie Finn konnte jeden haben wenn er wollte.
Davor fürchtete ich mich sogar und selbst mein Selbstbewusstsein verkroch sich da einfach. „Klar. Ich der vorher noch keinen Kerl hatte poppt sich durch die Weltgeschichte“, kam es sarkastisch von Finn was mich nun verblüfft schweigen ließ. „Soll heißen?“, kam es kratzig von mir. Hatte er wirklich vorher noch keinen anderen gehabt? „Na was wohl? Ich war eigentlich hetero bevor dieser … Christian mich in der Bar aufgegabelt hatte. Ich hatte nur einen Freund begleitet. Dieser wollte ja nicht alleine in den Club und hat mich förmlich dazu gezwungen ihn zu begleiten“; seufzte Finn und nahm das Kästchen aus meiner Hand. Ich ließ es zu. „Scheiße“, nuschelte ich leise und bekam einen fragenden Blick, doch ich schüttelte den Kopf und aus einem Impuls heraus hielt ich Finn die Augen mit einer Hand zu, zog mit der anderen meine Maske etwas hoch und verschloss ihm die Lippen für einen innigen Kuss. So schöne weiche Lippen. Ich könnte sie ewig küssen.
Dann aber löste ich mich eilig wieder, zog die Maske richtig und stürmte aus der Wohnung, nahm sogar die Tür und rannte was das Zeug hielt. Die Blicke der Menschen, die mich wohl für einen Cosplayer hielten, ignorierte ich. Wie konnte ich nur so dumm sein. Aber mein Herz hatte Recht. Ich wollte Finn gerne wiedersehen und das nicht nur einmal. Doch nun hatte ich es wohl versaut.
Erneut verging eine Woche als wieder mal der Postbote klingelte. Ich hatte bis dahin deprimiert in meinem Zimmer gehockt wenn ich nicht gerade arbeiten war und habe mich selber verflucht. Selbst Michael machte sich wohl große Sorgen um mich und gab mir ab und zu sogar seinen Nachtisch. Schön blöd, dass ich keinen Appetit darauf hatte, aber noch mehr Besorgnis auf seinem Gesicht konnte ich nicht gebrauchen.
Ich nahm dem Postboten die Eilsendung ab. Lust auf einen Auftrag hatte ich nicht und doch sah ich nach und konnte nicht anders als plötzlich zu lächeln. „Lieber Mr. Meisterdieb Captain Kitty. Sie haben mir etwas gestohlen und das verlange ich zurück. Bringen sie mir mein Herz samt Anhang in Form von Christian zu mir. Der Preis ist verhandelbar. Liebe Grüße Finn.“
Ich konnte nicht anders als zu lächeln, hatte ich vielleicht doch noch mal Glück gehabt? Leicht fuhr ich mit einem Finger über die Unterschrift und verharrte über dem letzten °N° von seinem Namen. Ich würde heute Nacht noch einmal bei ihm vorbei kommen und ihm wie gewünscht das gestohlene zurück bringen… vielleicht würde ich das Herz ja auch behalten und nur zweiteres zurückgeben. Das würde sich zeigen.
Ich tanzte förmlich durch die Küche als Michael am Abend von seiner Lerngruppe wieder zurückkam. Dieser war mehr als verwundert und sah mir eine ganze Weile dabei zu wie ich durch die Küche wuselte und kochte. Zwar nur Nudeln aber besser als gar nichts. So ein guter Koch war ich dann doch nicht.
„Was ist denn mit dir los?“, fragte Michael während ich die Teller auf dem Tisch stellte und mit Besteck vervollständigte. „Nichts. Was soll los sein?“ Auch der Topf mit den Nudeln und ein zweiter mit der Soße fand seinen Weg auf den Tisch. „Heute Morgen warst du noch so ein Trauerklos und jetzt sprudelst du nahezu über vor Energie… du bist manchmal echt gruselig“, klärte er mich auf doch ich grinste nur belustigt „Sag ich dir nicht. Komm las uns zu Abend essen“, flötete ich und wenig später konnten wir essen.
Es schmeckte gut und Ausnahmsweise stibitzte ich Michael mal nicht seinen Nachtisch. Dafür war ich viel zu angespannt auf nachher. „Na ja. Ich freue mich auf jeden Fall das du endlich wieder aus deinem Loch raus gekrochen bist“, seufzte Michael dann aber als er sich erhob und den schmutzigen Teller in die Spüle stellte. „Danke“, das Wort sagte mehr als ein ganzer Satz und Michael verstand mich.
So machte ich mich als Michael sich in sein Zimmer verkrümelt hatte auf den Weg. Wieder hatte ich mein Outfit an und hockte vor dem Fenster meines Auftraggebers. Dieser war jedoch nicht im Wohnzimmer, doch das Fenster war offen. Sollte das eine Einladung sein? Ich war mal so dreist und nahm es eine solche an, sprang auf den Fenstersims und betrat die Wohnung um mich kurz umzusehen. Das Kästchen stand wieder auf seinem Platz in der Glasvitrine, doch heute hatte ich kein Interesse daran und folgte dem Geklirr von Geschirr bis in die Küche.
„Du bist spät dran. Hast du mir mitgebracht was du mir geklaut hast?“, fragte Finn ohne aufzusehen. Ich musterte bevor ich überhaupt Antwortete erst mal seine Rückfront. Ein wirklich knackiger Hintern. Ich hatte ja schon die Ehre gehabt, doch dann besann ich mich wieder. „Vielleicht, vielleicht auch nicht. Sag was willst du mit den Dingen? Ich würde sie nämlich viel Zugern behalten“, fragte ich zurück und endlich drehte er sich zu mir um. Als er mich sah legte sich ein schmunzeln auf seine Lippen, wohl wegen meinem Kostüm.
Aber hey. Es war einzigartig und ich fand es Todschick, oder zumindest bequem.
„Du darfst eines behalten, aber das andere gehört dann mir. Wähle klug Meisterdieb“, gab er mir dann aber die Chance wenigstens eines von beiden zu behalten und langsam trat ich näher heran. „Eines also nur…“, nachdenklich betrachtete ich den wenig kleineren und blieb einen Schritt vor ihm stehen. Finn jedoch wartete geduldig und lehnte an der Küchenanrichte. So ließ ich mir Zeit und hob eine Hand um sanft über seine Wange zu streicheln. Finn schien es zu genießen und ich spürte wie er sich leicht dagegen lehnte. „Ich will dein Herz behalten“, lächelte ich unter der Maske und sah direkt in diese Atemberaubenden Augen die mich so gut gefangen halten konnten.
„Dann bekomme ich aber Christian“, stellte der jüngere fest und leicht nickte ich, beobachtete wie dieser die Hände hob und mir vorsichtig die Maske abnahm. Ein kühler Lufthauch strich mein Gesicht, da es unter der Maske schon ziemlich warm war.
„Du hast einen seltsamen Geschmack für Maskeraden“, war der nicht sehr schmeichelhafte Kommentar, als sich Finn die Maske näher betrachtete, sie dann aber zur Seite legte und die Arme um meinen Nacken schlang. Ich nutzte die Chance und trat näher um endlich diese Lücke zwischen uns zu schließen. „Das ist nicht sehr nett, ich bin ziemlich stolz auf die Maskerade, aber was mache ich jetzt mit dir? Du weißt wer der Meisterdieb ist“, fragte ich im Plauderton und ließ die Augen über sein Gesicht wandern.
„Ich werde ganz brav sein. Aber nur wenn du mir nie wieder etwas stielst“, schlug Finn mir vor was mich leicht schmunzeln ließ. „Nein, nicht wirklich. Aber ich weiß was ich mit dir mache… erst einmal Küss ich dich, dann Liebe ich dich und dann lade ich dich für Morgen auf ein Date ein“, schnurrte ich und ein grinsen schlich sich auf meine Lippen. „Ist die Reihenfolge nicht eigentlich anders? Erst das Date, dann der Kuss und dann die Liebe?“, lachte Finn und streckte sich leicht meinen Lippen entgegen. „Das wäre langweilig, mir gefällt meine Reihenfolge ganz gut,“ damit verschloss ich ihm auch die Lippen.
Endlich konnte ich wieder diesen süßen Geschmack kosten.
Eine meiner Hände wanderte in seinen Nacken, kraulte leicht dadurch. Die andere wanderte auf seinen Rücken. Bestimmend zog ich ihn an mich heran und intensivierte den Kuss, ließ meine Zunge sich in sein Reich wagen und fand eine Spielpartnerin die mit Begeisterung mitspielte, mit mir Kämpfte.
Dann aber löste ich den Kuss doch noch einmal und lehnte meine Stirn an die seine. „Es tut mir Leid das ich dir das Kästchen geklaut habe, ich wollte dir nicht weh tun“, wisperte ich leise und sah in seine grünen-blauen Augen. „Du kannst es wieder gut machen“, wisperte er zurück und merkte wohl meinen fragenden Blick da er fort fuhr „du kannst heute Nacht hier bleiben und Morgen mit mir Frühstücken“.
„Eine schöne Idee und ich bin auch absolut dafür“, schnurrte ich gegen seine weichen Lippen und ja ich schnurre wirklich. Hallo? Was soll man bei einem Mann wie Finn auch anderes machen? Der hatte mich rum bekommen und das ohne große Anstrengung. Er hatte den Meisterdieb Captain Kitty bestohlen. Etwas was zuvor noch niemand geschafft hatte. Sein Diebesgut war ziemlich Wertvoll und ich hoffte das er gut damit umging. So ein Herz war sehr zerbrechlich. Ich würde ja auch auf seines gut aufpassen.
Tag der Veröffentlichung: 18.05.2012
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