Cover

Impressum

Coverfoto: Fotolia 93669080 © rdrgraphe

 

Sämtliche Personen und Handlungen in diesem Buch sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit real existierenden Personen sind somit rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Der Inhalt des Buches sagt nichts über die sexuelle Ausrichtung des Covermodels aus.

 

Dieses Buch, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung der Autoren nicht vervielfältigt oder weiterverbreitet werden.

 

Teuflische Weihnachtszeit

„Diese Erdlinge, werden die es denn niemals lassen? Alle Jahre wieder dreht sich bei denen alles um dieses dämliche Fest. Weihnachten! Was für ein Mist. Mit künstlichem Schnee dekorierte Holzbuden, ekliges Zeug auf geschmacklosen Oblaten, das die Leute Lebkuchen nennen, und zu guter Letzt noch diese vollkommen überflüssigen Weihnachtsfeiern. All das wird dann auch noch als Fest der Liebe deklariert, und das nur, weil … - ach, was rede ich!“

 

Außer sich vor Zorn starrt Luzifer auf seine Monitore und knurrt vor sich hin. Überall kann er Vorboten des heiligen Festes entdecken, was ihn mehr und mehr verärgert, je länger er darauf blickt.

 

„Martin!“, brüllt er plötzlich derart laut los, dass es in den Hallen der Unterwelt nur so donnert und selbst Ebija und Ruca unwillkürlich die Köpfe einziehen. „Martin, wo steckst du bloß wieder, du Nichtsnutz?“

 

Mit gewohnt gelassener Miene steht des Teufels Assistent Sekunden später vor seinem Meister.

 

„Ihr habt nach mir verlangt, Sir?“

 

„Warum muss man dich eigentlich immer erst gefühlte hundertmal rufen, Martin?“

 

„Verzeiht Sir, ich war lediglich einen Augenblick nicht zugegen. Was darf ich denn für Euch tun?“

 

„Solltest du nicht zukünftig etwas schneller … ach lassen wir das, du alter Dickschädel machst ohnehin … egal … nun, es geht um dieses dämliche Getue wegen der Geburt eines Kindes vor mehr als zweitausend Jahren.“

 

„Ihr meint Weihnachten, Sir?“

 

„Wie ich allein schon dieses Wort hasse. Ja, davon rede ich, Martin.“

 

„Nun, Sir, ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich spontan nachvollziehen kann, was Euch in diesem Moment derart erregt. Es ist nicht anders als in jedem Jahr. Müsstet Ihr Euch nicht längst damit arrangiert haben, dass die Menschen in diesem Fest einfach etwas ganz Besonderes sehen?“

 

„Martin, ich warne dich, hüte deine Zunge, sonst werde ich sie dir abschneiden. Du und dein ungebührliches Benehmen. Und nein, ich werde mich niemals daran gewöhnen können und diesen Scheiß erst recht nicht akzeptieren. Deshalb habe ich gerade beschlossen, dass es in allen Firmen auf der Erde, an denen ich oder die Teufels AG in irgendeiner Form beteiligt sind, keinerlei Feier, Schmuck oder gar Extrageld mehr geben wird. Schlimm genug, dass da zwei zusätzlich freie Tage zu finanzieren sind, an denen nichts geleistet wird. Also mach es überall bekannt: Weihnachten fällt aus, zumindest in all unseren Firmen.“

 

„Sir, selbstverständlich respektiere ich Euren Wunsch, dass Ihr Weihnachten aus Eurem Dasein verbannen möchtet, leider sehe ich jedoch für die irdischen Unternehmen keine Option, dieses Fest abzuschaffen. Denkt dabei nur an Euer wertvolles Personal. Alle würden unzufrieden werden und sich womöglich beruflich umorientieren. Vor allem die Hellkamp AG kann es sich derzeit nicht leisten, Personal zu verlieren, zumal ich als Erdling Christian Hellkamp eine Abschaffung in Eurem Sinne keinesfalls zu begründen wüsste. Außerdem …“

 

„Martin, du gehst mir mit deiner geschwollenen Laberei dermaßen auf den Geist, dass ich dich am liebsten sofort und für alle Ewigkeit unter höchster Folter einsperren würde“, fällt Luzifer Martin ins Wort. „Solche Einwendungen wie „ich weiß nicht, wie ich es begründen soll“ akzeptiere ich nicht. Also, du sorgst dafür, dass sämtliche Aktivitäten und Feierlichkeiten, die mit diesem … ach, ich mag es gar nicht aussprechen … Weihnachten zu tun haben, abgesagt werden. Ich gebe dir zwei Tage! Solltest du es versauen, bist du die längste Zeit mein Assistent gewesen. Ich werde dich zur ewigen Zwangsarbeit an Ebijas Kohlenkessel verurteilen, sofern nur eine einzige Feier dieser Art in meinen Unternehmen stattfinden wird.“

 

Für einen Augenblick schweigt der Höllenchef still.

 

„Hast du das verstanden?“, brüllt er anschließend derart heftig los, dass abermals ein Wirbelsturm durch sein Reich zieht und die gesamte Hölle wie bei einem Erdbeben erzittert.

 

„Sehr wohl, Sir!“, antwortet Martin unbeeindruckt ruhig.

 

„Dann sag es gefälligst!“, schreit Luzifer weiter.

 

„Wie Ihr wünscht, Sir!“

 

Martin dreht sich um und geht zur Tür hinaus. Während sein Chef weiterhin aufgebracht durch die Unterwelt wütet, nimmt Martin umgehend die Gestalt des Juniorchefs Christian Hellkamp an und betritt wenige Sekunden später die Firmenräumlichkeiten der Hellkamp AG.

 

Mit nachdenklichem Gesichtsausdruck läuft Christian in seinem Büro auf und ab und entscheidet letztendlich, seine Sekretärin zu bitten, ihm Darius Reimann ins Büro zu schicken, der bereits wenig später zu Tür hereinkommt.

 

„Darius, ich muss mit dir reden. Setz dich bitte!“, fordert Christian seinen Mitarbeiter auf und bietet ihm einen Platz vor seinem Schreibtisch an.

 

„Mar…, ähm Christian, wie kann ich dir denn helfen? Du siehst aus, als könntest du ein wenig Urlaub gebrauchen.“

 

„Ach, Darius, gut, dass du hier bist und über alles genau Bescheid weißt. So kann ich zumindest mit einem normalen Menschen über alles sprechen.“

 

Darius schaut seinen Chef leicht irritiert und ein wenig ratlos an. Eigentlich hat er fast schon verdrängt, weshalb er in der Firma an dieser Position arbeitet.

 

„Nun rede nicht um den heißen Brei herum, was ist geschehen?“

 

„Luzifer dreht derzeit total durch! Er brüllt nur herum und jetzt will er auch noch Weihnachten abschaffen.“

 

„Schon klar! Er möchte Weihnachten abschaffen“, grinst Darius und schlägt sein linkes Bein über das rechte.

 

„Nicht so, wie du denkst, obwohl ihm das wohl am liebsten wäre. Nein, er will, dass in seinen Firmen keine Feiern stattfinden, die etwas mit dem bevorstehenden Fest zu tun haben.“

 

„Wahrscheinlich, weil es heilig ist.“

 

Christian stimmt der getroffenen Aussage nickend zu, bevor Darius weiterspricht.

 

„Doch was, bitte schön, ist denn noch heilig an diesem Fest? Ursprünglich ist es sogar heidnisch. Die Feier zur Wintersonnenwende. Außerdem ist Weihnachten in der heutigen Gesellschaft mehr und mehr auf Kommerz ausgelegt. Der Weihnachtsmann hat ebenfalls nichts mit Jesus zu tun und macht sogar manchen Kindern wegen seines langen Bartes Angst. Das sollte Luzifer doch eigentlich gefallen, oder?“

 

Christian schaut Darius perplex an. Donnerwetter, warum ist er nicht selbst auf diese Idee gekommen? Darius hat ja recht.

 

„Mensch Darius, das ist der Knaller, deine Einfälle sind stets schlichtweg genial. Jetzt weiß ich auch, warum ich solche Dinge am liebsten mit dir bespreche.“

 

„Dafür sind Freunde doch da, oder?“

 

Mit einem Lächeln auf dem Gesicht zwinkert Darius Christian zu. Das mit dem Freund empfindet er wirklich genauso. Seit fast zwei Jahren kennt er Christian respektive Martin nun bereits und freut sich stets aufs Neue, wenn er mit ihm gelegentlich tiefsinnige Gespräche führen kann, so wie damals, als er in seinem Kummer um Melvin fast zu ertrinken glaubte. Immerhin ist es Martin gewesen, der letztlich die Lösung für sein Problem gehabt und Luzifer von jener anschließend überzeugt hat.

 

Über Christians Züge gleitet ebenfalls ein Grinsen, was ihn um Jahre jünger wirken lässt, als er in der Firma vorgibt zu sein. Dass er in Wirklichkeit sogar über zweihundert Jahre alt ist, weiß natürlich außer Darius niemand, aber selbst die hier bekannten achtunddreißig Jährchen sieht man Christian in diesem Augenblick aufgrund seines schelmischen Grinsens nicht an.

 

„Dann hilf mir bitte, einen Schlachtplan zu entwerfen, denn ich vermute, du magst Weihnachten oder hat sich das seit letztem Jahr etwa geändert?“

 

„Mensch Christian, du kannst Fragen stellen. Natürlich mag ich dieses Fest, immerhin habe ich meinen Melvin auf einem Weihnachtsmarkt kennengelernt. Wie sollte wohl ausgerechnet ich es nicht lieben? Schließlich bin ich seitdem der glücklichste Mensch auf der Erde, was ich nicht zuletzt dir zu verdanken habe.“

 

„Papperlapapp. Und nun wollen wir mal ein wenig brainstormen, okay?“, wehrt Christian Darius’ Lobeshymne mit einem verlegenen Schulterzucken ab.

 

„Vorab mal eine Frage: Bist du sicher, dass der große Meister nichts von diesem Gespräch erfährt? Ich meine, ich weiß doch, dass er immer und überall zugegen sein und ebenso alles sehen oder hören kann, sofern er das will.“

 

Zweifelnd blickt Darius zu Christian, der jedoch mit einer beruhigenden Handbewegung abwinkt.

 

„Keine Sorge. Dieses Büro ist absolut sicher. Die Scheiben tragen eine Schutzfolie, man kann nicht hineinsehen, lediglich hinaus, und zudem sind Störsender eingearbeitet, die jegliches Lauschen unmöglich machen. Selbiges gilt für die Wände. Nicht einmal der Leibhaftige kann sich hier heimlich Zutritt verschaffen. Es ist eine bestimmte Zahlenkombination, deren Code nur zwei Menschen bekannt ist, nötig, um diesen Raum auf unnatürlichem Wege zu betreten oder Gespräche unerkannt mitzuhören. Diese beiden Personen müssen zudem auch noch gleichzeitig anwesend sein. Als normaler Sterblicher kann er selbstverständlich jederzeit im Büro erscheinen, das ist klar. Es war übrigens damals sogar Luzifers ureigenster Wunsch, dass es in jedem seiner Unternehmen genau solch einen abgeschirmten Raum geben sollte, und das können wir uns nun zunutze machen.“

 

„Und was ist mit dem Modul? Darüber kann er sich doch jederzeit in alles einwählen und somit überwachen, oder hat sich das geändert?“

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Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: bei den Autoren
Bildmaterialien: Fotolia 9366909080 © rdr graphe
Cover: bei den Autoren
Tag der Veröffentlichung: 19.11.2017
ISBN: 978-3-7438-4208-3

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