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Leseprobe

 

 

 

 

PIERRE APESTEGUY

 

 

Venus in Texas

 

Roman

 

 

 

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

 

VENUS IN TEXAS 

ERSTER TEIL 

ZWEITER TEIL 

DRITTER TEIL 

 

 

Das Buch

Zum fünften Mal an diesem Abend hatten nun die Bluebell Girls, spärlich bekleidet, wie sie im berühmtesten Kabarett der Welt aufzutreten pflegten, ihren Ruf bestätigt, nicht nur außerordentlich hübsch zu sein, sondern auch die schönsten Beine zu haben, die je erschaffen wurden.

Venus wurde nicht müde, ihnen Beifall zu klatschen, und Médéric Sauvage, der nicht nur die Darbietungen des Lido, sondern auch die Gegenwart seiner Geliebten genoss, beobachtete sie aufmerksam. Nichts bereitete ihm größeres Vergnügen, als seine Freundin glücklich und sprühend vor Lebensfreude zu sehen, unerschütterlich optimistisch und voll jener ungestümen Munterkeit, die ihre strahlende Natur auszeichnete... Dramatisch war nur, dass diese Dynamik keinen Stillstand ertrug. Und Médéric hegte keinen Zweifel daran: Venus suchte eine Verwendung dafür...

 

Der Roman Venus in Texas des französischen Schriftstellers Pierre Apesteguy (* 12. September 1902 in Biarritz; † 17. November 1972 in Cagnes-sur-Mer) erschien erstmals im Jahr 1964; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte im gleichen Jahr.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der französischen Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

  VENUS IN TEXAS

 

 

 

 

 

 

  ERSTER TEIL

 

 

 

  Erstes Kapitel

 

 

Zum fünften Mal an diesem Abend hatten nun die Bluebell Girls, spärlich bekleidet, wie sie im berühmtesten Kabarett der Welt aufzutreten pflegten, ihren Ruf bestätigt, nicht nur außerordentlich hübsch zu sein, sondern auch die schönsten Beine zu haben, die je erschaffen wurden.

Venus wurde nicht müde, ihnen Beifall zu klatschen, und Médéric Sauvage, der nicht nur die Darbietungen des Lido, sondern auch die Gegenwart seiner Geliebten genoss, beobachtete sie aufmerksam. Nichts bereitete ihm größeres Vergnügen, als seine Freundin glücklich und sprühend vor Lebensfreude zu sehen, unerschütterlich optimistisch und voll jener ungestümen Munterkeit, die ihre strahlende Natur auszeichnete... Dramatisch war nur, dass diese Dynamik keinen Stillstand ertrug. Und Médéric hegte keinen Zweifel daran: Venus suchte eine Verwendung dafür... Die junge Frau hatte in den letzten Wochen anscheinend den Vorsatz gefasst, in Schmeicheleien verpackte Bosheiten über die internationale Polizei auszugießen, die fürs Nichtstun bezahlt wurde und offensichtlich vorhatte, einen gewissen dreißigjährigen Polizeioffizier kaltzustellen; das heißt natürlich, falls Inspektor Sauvage die Augen nicht offenhielt.

Ein märchenhafter Abend, wahrhaftig! Nach einer prächtigen Darbietung der schottischen Rhapsodie durch die Tambours de la Reine brachten die Bluebells eine Szene aus der Zarenzeit, eine Schwelgerei in sibirischem Weißfuchs, führten dann einen Kosakentanz vor und imitierten anschließend die Amazonen der Belle Epoque. Überall im Saal sah man an den mit Kristall, Whisky und Champagner überladenen Tischen die erlesensten Modelle der Haute Couture zwischen blauen und weißen Smokings und dunklen Anzügen. Matt schimmerten die nackten, gepuderten Rücken der Damen, und auf den brillantengeschmückten Armen und Schultern schienen sich die Vitrinen der Rue de la Paix, des Piccadilly und der Fifth Avenue ein Stelldichein zu geben... Der erste Teil des Programmes ging dem Ende zu; man erwartete nur noch das Finale mit den Bluebell Girls. Zwischendurch hatten die silbernen Kufen von Arnold Shodas Schlittschuhen tausend Arabesken auf die Eisfläche gezeichnet, Erich Brenn hatte mit seinen Fingerspitzen ohne Zwischenfälle die Schar der Kellner ferngesteuert, Guerre die Dressur seiner Ohrenrobbe im Schwimmbassin vorgeführt, und nichts fehlte zum Zirkus von 1900, nicht einmal das atemberaubende Ballett der Zemgannos auf ihren Trapezen.

Programm und Milieu waren die vollkommenste Erfüllung von Médérics Versprechen, das er Venus am Nachmittag des gleichen Tages ein wenig leichtfertig gegeben hatte.

»Heute Abend, Liebling, werden wir etwas ganz Besonderes auf die Beine stellen. Hast du eine Idee?«

Er hatte nicht einmal mehr genug Zeit, sich auf die Zunge zu beißen, denn Ideen hatte Marie Caroline Demilot, im engsten Freundeskreis Venus genannt, immer. Und alle waren ebenso großartig wie kostspielig.

»Nichts einfacher als das, Liebling! Gehen wir ins Lido!«

Welch hübscher Einfall! Médéric hatte ihn sofort akzeptiert, indem er beide Hände auf das Herz legte, über dem sich nützlicherweise seine Brieftasche befand... Was machte das schon aus? Dieser Abend war sehr bedeutungsvoll für das junge Paar: Um Mitternacht war es genau ein Jahr her, seit sie sich auf so abenteuerliche Weise auf der Terrasse des Kasinos von Monte Carlo kennengelernt hatten. Médéric Sauvage hatte also seinen weißen Smoking angezogen, der nicht nur seine athletischen Schultern und seine Ganzstahl-Karosserie, sondern auch sein dunkles, römisch geschnittenes Gesicht vorteilhaft unterstrich. Dichte Brauen überschatteten seine fast schwarzen Augen, und die braunen, melierten Haare lochten sich in der stattlichen Höhe von 1,80 m. Und Venus? Sie verdiente diesen anspruchsvollen Namen mehr denn je, denn ihr Abendkleid zeichnete klar und eindeutig alle Konturen ihres heidnisch-schönen Körpers nach und unterstrich sie noch. Die leidige Kleiderfrage hatte sie leicht gelöst: Die Schultern der jungen Frau, die denen einer griechischen Göttin glichen, waren nackt; ihr langes, schmales Kleid aus apricotfarbenem Crêpe war mit einem Besatz aus Straußenfedern geschmückt. An den Füßen trug sie paillettenbestickte Tanzschuhe aus Satin, und über die Schultern hatte sie einen plissierten, ärmellosen Mantel aus gelbem Musselin geworfen, den sie aufgeknöpft hatte, bevor sie sich setzte. Unterstrichen wurde diese Aufmachung noch durch die Frisur; die tizianroten Haare waren kurz geschnitten und lagen duftig gebauscht um ihren Kopf. Unregelmäßige Fransen lagen über ihren jadegrünen Augen und endeten über der kleinen, geistreichen Nase in einem Doppelpunkt. Dazu kam noch ein pikanter Hauch von Mandarin-Rosa auf den Lippen des empfindsamen Mundes. Dieser ganz pariserische Aufzug war wert, olympisch genannt zu werden: die menschgewordene Venus im Lido auf den Champs-Elysees,

Nach der großen Parade der Künstler wurde die Tanzfläche für das Publikum freigegeben. Das Sextett de Paris schwelgte in klagenden Jazzrhythmen, anschließend brillierte Ben, Meister exotischer Variationen, mit seinem Tropical Rhythm Orchestra, dann schwenkte Médéric seine Venus im Cha-Cha-Cha. Zuerst tanzte das ideale Paar ganz auf Distanz, ohne sich auch nur mit den Fingerspitzen zu berühren, bis die junge Frau einen Blick auf ihre Armbanduhr warf. Sofort näherte sie sich ihrem Partner und flüsterte ihm zu: »Viel Glück, du Flegel!«

Um die Wahrheit zu sagen, der Flegel war, soweit es ihn betraf, gar nicht so sehr böse auf sich selbst, dass er die Stunde der Erinnerung hatte verstreichen lassen... Was seine Freundin zuerst bekümmerte, schmeichelte seiner Eigenliebe. Mit einem Lächeln falscher Bescheidenheit lauschte er der reizenden Stimme. Schließlich schob er eine Hand in die Tasche seines Smokings, zog ein kleines, viereckiges Etui aus rotem Leder heraus, öffnete es, ohne den Tanz zu unterbrechen, und überreichte es der erstaunten Venus. Sie erkannte sofort den Clip wieder, der sie auf den ersten Blick schon fasziniert hatte, als sie mit Médéric bei Chartier vorbeiging. Das Schmuckstück bestand aus einem langen, gebogenen Stengel aus Iridium, der in einem Feldblumensträußchen aus Rubinsplittern endete.

Die jadegrünen Augen der Geliebten weiteten sich vor Staunen. Es wäre an diesem eleganten Ort unpassend gewesen, den Indianerschrei auszustoßen, der ihr in der Kehle steckte. Médéric platzte fast vor Freude. Seine kleine Überraschung war gelungen. Nichts hätte ihn dafür besser belohnen können als das Entzücken der jungen Frau. Außerdem hasste Venus Banalitäten. Als sie ihre Sprache wiedergefunden hatte, machte sie ihm keine Vorwürfe wegen seiner Narrheit, sie fragte nur mit strenger Miene, ob er nicht einen Scheck mit der Unterschrift seines schrecklichen Chefs, des Kommissars Portes von der Interpol, gefälscht habe...

»Ich habe einfach sein Versprechen für bare Münze genommen; er hat mir nämlich ein dreizehntes Monatsgehalt zugesagt! Ich hielt es für besser, das Geld im Voraus auszugeben.«

Von Zärtlichkeit überwältigt warf sie sich in seine Arme und schmiegte sich an ihn... Bald ging der Tanz in einen sentimentalen Slow über, den sie nach bester Tradition Wange an Wange tanzten.

Schließlich schwieg das Orchester und wurde abgelöst von dem Sextett; der Tanz ging in den stoßenden Rhythmus eines Rock'n'Roll über. Médéric, ein begeisterter Anhänger des Rock'n'Roll, stürzte sich unvernünftigerweise trotz seiner Abendkleidung in dieses Vergnügen und war im Handumdrehen so in Schweiß gebadet, als hätte er die erste Halbzeit eines Rugbyspieles hinter sich. Er stach alle Tänzer aus, die sich nun an ihre Tische zurückzogen... Und so ergab es sich also.

Denn es sind oft nur Kleinigkeiten, die über Leben und Tod entscheiden, wie Venus feststellte - natürlich sollte das, soweit wie möglich, nicht sie betreffen... Es ist anzunehmen, dass diese schreckliche Frau im Lido nicht dem Abenteuer begegnet wäre, dem sie doch abgeschworen hatte, hätte sich Inspektor Sauvage nicht dieser heilsamen Schwitzkur unterzogen.

Médéric hatte gerade den Rand der Tanzfläche erreicht, als ihm jemand so kräftig auf die Schulter schlug, dass er fast in die Knie ging. Wütend drehte er sich um und sah sich einem Menschen gegenüber, der ihm fröhlich zurief: »Na, du alte Bohne?«

Der Inspektor runzelte die Brauen. Der große Teufel mit dem Boxergesicht, dessen Worte genauso wenig der Etikette entsprachen wie seine Gesten, kam ihm irgendwie bekannt vor... Aus welcher Vergangenheit stammten die Augen in dem narbigen Gesicht mit den kantigen Kiefern und den blonden, lockigen, nach vorne gekämmten Haaren? Plötzlich ging Médéric ein Licht auf.

»Allan!«, rief er aus, und seine Freude war echt. »Das ist wirklich eine außerordentliche Überraschung!«

Die beiden Männer klopften sich gegenseitig auf den Rücken, bis Inspektor Sauvage den Neuankömmling am Ärmel zog und zu Venus sagte:

»Liebling, das hier ist Allan Drake, ein alter Kamerad vom FBI aus Houston!«

»Texas«, vervollständigte der G-Mann.

Sie begrüßte ihn mit einem kleinen Kopfnicken. »Sehr erfreut«, sagte sie, aber es klang nicht recht überzeugend.

»Dienstlich unterwegs?«, fragte Inspektor Sauvage seinen amerikanischen Kollegen.

»Well...«, zögerte dieser. »Ja und nein.« Er warf einen raschen Blick nach links und rechts. »Ich werde dir noch erklären, was ich in Frankreich zu tun habe«, flüsterte er.

Bei diesen vielversprechenden Worten spitzte Venus die

Ohren. Dieser Ausländer, überlegte sie, scheint doch nicht so unsympathisch zu sein. Zum Henker mit Vorurteilen!

»Sie trinken doch ein Glas Champagner mit uns?«, schlug sie mit plötzlicher Freundlichkeit vor.

Der Amerikaner wurde sich endlich dessen bewusst, dass hier eine junge Dame zum Tanz eingeladen und nun zur Untätigkeit verdammt war. Médéric wandte sich an Venus: »Bei Gott, diese Begegnung müssen wir begießen!«

Allan Drake entschuldigte sich, er sei nicht allein hier. Mit einer Kopfbewegung bezeichnete er eine Ecke des Saales, wo, wie er erklärte, sein Reisegefährte, eine bedeutende Persönlichkeit aus Texas, auf ihn warte.

»Das gilt nicht!«, entschied Médéric, »du führst uns deinen Wunderknaben vor, und er soll einen Schluck mit uns trinken«.

»Okay«, meinte Drake und verneigte sich vor Venus. »Er betet schöne Frauen an!«

Sie schenkte ihm ihr bezauberndes Lächeln, und Médéric führte sie an ihren Tisch zurück. Einen Augenblick später durchquerte Allan Drake wiederum den Saal, gefolgt von einem Mann in den Sechzigern, der, korpulent und mit breiten Schultern, offensichtlich von seiner Wichtigkeit durchdrungen war. Er trug den Kopf hoch, hatte silberne Haare, klare Augen und eine zufriedene Miene. Aus dem Umfang seiner Taille war zu schließen, dass er mit der Gabel recht geschickt umzugehen wusste.

»Das sind meine französischen Freunde«, erklärte der G-Mann, »und hier...« - er wandte sich an das junge Paar - »...der glücklichste Mann von Texas! Ein reicher Farmer, bemerkenswerter Reiter, Eigentümer unermesslich großer Herden, mit einigen Ölquellen gesegnet und Vater des schönsten Mädchens im ganzen Süden! In Houston, Texas, in Fort Worth und San Antonio braucht man nur den Namen Gordon Keller auszusprechen, das sagt alles!«

Médéric hatte sich erhoben. Er nahm die Hand, die der Milliardär ihm entgegenstreckte; Gordon Keller quetschte die des Inspektors, der mit seiner Eisenfaust das vergleichsweise sanfte Händeschütteln reichlich zurückgab, aber keiner verzog dabei eine Miene. Dann beeilte Gordon Keller sich, Venus die Hand zu küssen. Die junge Frau murmelte ein kühles Welcome. Ihr Instinkt warnte sie vor falscher Biederkeit, die mit echtem Charme gemischt war. Dieser Mann wirkte allein durch seine Gegenwart; der kantige Unterkiefer und die wache Intelligenz seines Blickes sprachen von einem leidenschaftlichen, berechnenden, vielleicht grausamen Temperament, von der Fähigkeit einer Dampfwalze, Hindernisse einfach zu überrollen. Venus bat ihn, an ihrer Rechten Platz zu nehmen, und sie überlegte dabei: Gott allein weiß, dass sich unter den Geschäftsleuten, die auf den Champs-Elysees ihren Weg machen, kaum Priesterzöglinge finden lassen: warum sollten ausgerechnet in Texas nur Idealisten sein?

 

 

 

Zweites Kapitel

 

 

Kaum hatte sich der Milliardär am Tisch von Médéric Sauvage niedergelassen, als auch schon der Oberkellner nahte; in den großen Häusern ist der Spürsinn des Personals so unfehlbar, als ob er von Radar gelenkt wäre. Recht bemerkenswert war außerdem der Berufsinstinkt des Fotografen vom Dienst: Der Rücken des Oberkellners verriet ihm genug durch die kleinste Nuance bei der Verbeugung; und dann die übertriebene Höflichkeit!... Der Fotograf schlenderte herbei und machte einige Blitzlichtaufnahmen der französisch-amerikanischen Gruppe, während Gordon Keller einen großen Jordon Rouge« mit entsprechender Jahreszahl bestellte. Médéric spendete ihm dafür uneingeschränkten Beifall, ohne indes den Hinweis zu vergessen, dass sich die Franzosen üblicherweise das Recht vorbehielten, Abendeinladungen auszusprechen. Der Texaner protestierte laut:

»Wenn schon die Korrektheit einem nicht erlaubt«, sagte er, »die schönste Frau dieser ganzen Gesellschaft an seinen Tisch zu bitten, dann gestatten Sie doch wenigstens einem Gentleman aus dem Süden, die Freunde seines künftigen Schwiegersohnes mit Champagner zu bewirten!«

Warum erzeugten diese mit so viel Wärme gesprochenen Worte doch eine gewisse Kühle? Ein Engel ging vorbei, zweifellos war es Venus’ Schutzengel... Die Schicklichkeit verlangte, dass die junge Frau als erste den Bräutigam von Miss Keller beglückwünschte, aber sie tat dabei kaum den Mund auf und blickte an ihm vorbei. Sie konnte sich seit dem Erscheinen Allan Drakes eines eigenartigen Gefühls nicht erwehren. Welcher sechste Sinn hatte die Unbehaglichkeit ausgelöst, die sie in Gegenwart Gordon Kellers verspürte? Sie bemühte sich vergeblich, eine Verbindung zu finden zwischen der Verlobung des charmanten G-Mannes aus Houston, Texas, und ihrer Abneigung. Der junge Mann verdiente auf jeden Fall Beachtung, denn es war nicht zu bestreiten, dass dieser amerikanische Polizeimann eines Tages die Ranch, die Herden und Ölquellen erben würde!... Médéric unterbrach das Schweigen und wandte sich an seinen Kollegen aus Übersee:

»Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann heiratest du das schönste Mädchen des ganzen Südens?«

»Wir werden in drei Tagen in Paris heiraten!«, sagte Allan Drake strahlenden Gesichtes. »Wir sind im Crillon abgestiegen. Und ich rechne bestimmt auf dich!«

»Aber gerne, mein Lieber!«, rief Médéric aus und wandte sich an Venus. »Es ist dir doch recht, Venus?«

»Venus?«, rief Gordon Keller fröhlich; »das ist der schönste Name aller Zeiten für eine Frau! Und Sie tragen ihn wie eine Fahne. Allan, mein Sohn, wenn du mich je zum Großvater eines Mädchens machst, nennen wir es Venus! Venus Drake, he, das klingt doch gut! Und die gnädige Fray wird Patin sein!«

»Abgemacht«, bestätigte die junge Frau, »vor allem, wenn die Taufe in Texas stattfindet. Ich reise liebend gerne, und für eine Weltreise ließe ich meine Eltern ausstopfen!«

Gordon Keller brach in schallendes Gelächter aus. Diese zweifellos ironisch gemeinte Bemerkung machte ihm außerordentlich Spaß, und das war es, was Venus wissen wollte. So beeilte sie sich zu erklären:

»Ich bin nämlich Waise!«

»Und zwar eine recht stürmische!«, stellte Médéric nachsichtig fest.

Allan lachte; sie fragte ihn:

»Seit wann sind Sie in Frankreich?«

»Seit acht Tagen«, antwortete er.

»Ich nicht«, warf Gordon Keller ein. »Ich bin erst seit gestern in Paris. Vorher war ich mit meiner Tochter in London. Kommen Sie doch morgen Abend auf ein Glas zu mir ins Crillon, dann werde ich sie Ihnen vorstellen.«

»Ah!«, rief Drake und stieß einen unendlich romantischen Seufzer aus, »wenn Sie erst Roxelane kennen!«

»Mein Gott, welch hübscher Name!«, bemerkte Venus anerkennend; sie konnte nämlich hervorragend lügen.

Sie war zu Gordon Keller so höflich wie nur möglich, aber den Namen seiner Tochter fand sie anmaßend und lächerlich, auch wenn sie der Meinung war, seine Wirkung hinge letzten Endes von der Trägerin ab. Trotz ihrer Keller-freundlichen Haltung nahm sie sich sofort vor, sich Roxelane wie die Pest vom Leibe zu halten... Die Unterhaltung stockte, während der Kellermeister die Champagnerkelche nachfüllte. Venus blieb nachdenklich. Könnte Médéric, so überlegte sie, ihre geheimsten Gedanken über seine Freunde lesen, so würde er nicht umhin können, das Leben recht beschwerlich zu finden.

Auf jeden Fall hatte sie nicht vergessen, dass Allan Drake für Médéric einige diskrete Mitteilungen über seine Reise nach Frankreich hatte, die, so schien es, offensichtlich nichts zu tun hatten mit seinem Abschied vom Junggesellenleben, und deshalb erhob sich die junge Frau und sagte zu dem Milliardär:

»Mister Keller, darf ich Ihnen erlauben, mich zu diesem Slow aufzufordern?«

»Ich sterbe vor Verlangen danach«, versicherte dieser und erhob sich ebenfalls. Er war ein wenig verwirrt, denn er verwechselte den Sektkübel mit dem Aschenbecher, und steckte dort hinein seine riesige Zigarre, wo sie verlöschte. Zuerst tanzten sie schweigend, und Venus sah, über die Schulter Kellers blickend, dass die beiden Freunde die Köpfe zusammensteckten und Médéric aufmerksam den Worten Allans lauschte.

»Du kommst wie vom Himmel gefallen«, sagte der letztere. »Ich hatte fest vor, morgen zur Interpol zu gehen und, falls ich dich dort nicht träfe, um eine Audienz beim großen Patron zu bitten... Mein Lieber, ich habe meine Nase in eine Waffenschmuggelaffäre an der mexikanischen Grenze gesteckt, und die Waffen sind französischer Herkunft! Ich habe Beweise dafür. Bald hätte ich auch die Quelle entdeckt, und ich bin schon ein ganz schönes Stück auf dem Weg dorthin vorwärtsgekommen.«

»Mensch!«, rief Médéric, »aus Frankreich? Und du hast Beweise?«

»Einige, und absolut zuverlässige; einen ganzen Sack voll, aber den kann ich hier im Lido nicht aufmachen. Mein Schwiegervater wird gleich wieder da sein, und dann muss ich den Schnabel halten. Es gibt da überhaupt keinen Zweifel. Kurz: ich brauche deinen Rat, und jede Minute ist kostbar!«

»Nichts einfacher als das«, meinte Médéric. »Nach Schluss der Vorstellung kommst du auf ein Glas zu mir. Wir haben die ganze Nacht zum Plaudern.«

»Okay, alter Junge! Aber die Sache verträgt nur ein Gespräch unter vier Augen, und ich möchte dich nicht gerne der Gesellschaft dieser anbetungswürdigen Venus berauben!«

»Mach dir nur um uns keine Sorgen. Sie hat eine eigene Wohnung und die Gewohnheit, dort zu schlafen. Sie ist ein ganz großartiges Mädchen, und ich hoffe, dass wir eines Tages so weit kommen wie du und Roxelane. Venus ist ihr Gewicht in Dollars wert! Aber sie ist sehr misstrauisch und würde es nicht ertragen, wollte man sie abschieben. Man muss sie mit Handschuhen anfassen; aber hab Vertrauen zu mir wegen deines Geheimnisses, ich werde mit dir allein sein!« - Venus und Gordon Keller unterhielten sich unterdessen über die Ländereien des Farmers in Texas.

»Drei Millionen Hektar im Südwesten des Mont Apache«, erklärte er; »fünfzehntausend Stück Vieh und einige zwanzig Krals, dreihundert Fohlen in Freiheit und ein Stab von Cowboys, die alle Akrobatenkunststücke vollbringen, die Sie je in einem Wildwestfilm sehen können.«

»Großartig«, flüsterte sie, »dass es so etwas noch gibt! Und wie nennt sich Ihr Rittergut?«

»Die Ranch der Coyoten. Zehn Meilen von Eagle Pass entfernt, am Rio Bravo, an der mexikanischen Grenze. Kennen Sie diese Ecke?«

»Mein Gott!...«

»Die Ranch der Coyoten ist ungefähr sechshundert Kilometer Luftlinie von Houston entfernt, Richtung Columbus- San Antonio. Eine verteufelte Strecke! Man überquert die Rios Colorado, San Antonio und Nueces, dann hält man sich, statt den Weg nach Laredo zu nehmen, nach rechts und folgt dem Rio Bravo bis Eagle Pass. Klar?«

»Eine gute Französin«, sagte sie bescheiden, »steht mit der Geographie immer ein wenig auf Kriegsfuß.«

Sie gingen zu Médéric und seinem Freund zurück. Es war anzunehmen, dass Keller die beiden ebenfalls beobachtet hatte, denn er sagte, als er Platz nahm:

»Man hat sich gut unterhalten?«

»Wir haben alte Erinnerungen aus Korea aufgefrischt«, bestätigte Inspektor Sauvage. »Ich lernte Allan 1952 in Seoul kennen; wir steckten miteinander in einer Geschichte, die sowohl Paris als auch Washington interessierte...«

»Eine dreckige Angelegenheit«, fiel Drake ein. »Die Vereinigten Staaten waren die ersten, die an der Nordfront die Napalm-Bombe einsetzten. Sechs Monate später - peng! - revanchierten sich die Chinesen. Die Herkunft des Materials war unbekannt. Es wurde in Chong-Jin von bewaffneten Transportern unter der Flagge Panamas abgeladen, und zwar nach einem mysteriösen Transit über Djibouti! Diese Passage über den französischen Hafen am Golf von Aden hatte den Austausch diplomatischer Noten zur Folge.«

»In zwei Worten«, wiederholte Médéric, »die Untersuchung war eine heikle Angelegenheit. In Paris wollte niemand etwas davon wissen. Der DST behauptete, der Pfeil sei von der Seepolizei abgeschossen worden und nicht von der Gegenspionage, obwohl sich die Polizei für nicht zuständig erklärte für Vorgänge jenseits der Grenze... Die Interpol griff gewohnheitsmäßig zu, und ich machte mich auf den Weg nach Seoul via Djibouti.«

»Und Sie beklagen sich!«, rief Keller und trank sein Glas leer, »und das bei einer solchen Reise!«

»Das hat Médéric Sauvage nicht getan«, warf Drake ein, »und es war großartig, wie er die französischen Behörden in Somali von jedem Verdacht reinwusch!«

»Welch ein Salat!«, seufzte Venus; »und das alles, um Menschen umzubringen! Ich verteidige die Rauschgifthändler keinesfalls, aber sie helfen euch wenigstens die Menschen so umzubringen, wie sie es anscheinend mögen; durch einen süßen Tod. Dagegen der Waffenhandel! Puh! Es gibt nichts, was gemeiner wäre!«

Allan wurde blass, und Médéric schluckte unmerklich. »Bah!«, sagte Gordon Keller mit großartiger Miene, »solange es Kriege gibt, finden sich auch Leute, die davon profitieren.«

Sein zukünftiger Schwiegersohn hielt den Blick gesenkt. Während des zweiten Teiles des Programmes amüsierten sich Venus und Gordon Keller wie Kinder über die Karikatur eines Abends in Neapel; sie ergötzten sich an einer Jazzdarbietung mit einem Bußprediger und seinen Getreuen und applaudierten schließlich den goldenen Stimmen der Nitwitts... Allan und Médéric blieben stiller und schauten oft auf ihre Armbanduhren. Drakes Gesicht erhellte sich bei der indischen Fantasie ebenso wie das des Milliardärs beim Big Chief, bei Mohawks und Squaw, dargeboten von den reizvollen Bluebells. Offensichtlich wussten sie nichts Besseres für die Männer aus dem Westen als an den Haaren herbeigezogene Berichte über die Schönheit der Länder des Skalps.

Nach dem Schlussfeuerwerk trat der Hausfotograf zur Gruppe, um zwei Abzüge seiner besten Fotos zu zeigen. Gordon Keller bezahlte ihn fürstlich für die beiden Fotos, gab eines davon Venus und behielt das andere für sich als persönliche Erinnerung, wie er sagte. Dann erklärte er traurig, dass er nicht mehr das Alter habe, um Vergnügungstouren mitzumachen; es sei nun halb drei Uhr morgens und höchste Zeit für ihn, sich ins Crillon zurückzuziehen. Er bat aber Allan Drake, sich seinem Beispiel nicht anzuschließen, sondern bei den sympathischen Freunden zu bleiben. Kaum hatte er sich verabschiedet, als Médéric Venus’ Hand ergriff und ihr erklärte:

»Liebling, wollen wir nun in die Rue Prony gehen? Es scheint, der alte Drake hat mir eine spannende Geschichte zu erzählen!« Sie war gnädig und genehmigte den Aufbruch; ja noch mehr: Médéric, in seiner Wohnung angekommen, bat sie schüchtern, ihn mit Allan Drake allein zu lassen, und sie empfahl sich, ohne auch nur eine Spur schlechter Laune zu zeigen..., aber auch ohne weiter zu gehen als bis ins Nebenzimmer...

Die beiden Männer richteten sich behaglich in den Clubsesseln des Büros ein. Vor ihnen stand ein mit Whisky, Zigaretten und Aschenbechern gut bestückter Tisch, neben ihnen die Stehlampe. Erst später kam Médéric auf den Gedanken, dass Venus, eifersüchtig und neugierig wie sie nun einmal war, statt wegzugehen an der Tür horchen könnte... Und tatsächlich: An der Wand des Nachbarzimmers lag das ebenso entzückende wie indiskrete Ohr der Venus.

 

 

 

Drittes Kapitel

 

 

»Erinnerst du dich«, sagte Allan Drake, »an den Abend in Seoul, als ich dir von meinem Bruder Steeve erzählte?«

»Nein, absolut nicht.«

»Nun, ich habe gute Gründe, mich daran zu erinnern. Nach dem Verhör wegen der zwei Schiffe im Gelben Meer, der Beschlagnahme des Napalm-Lagers und der Verhaftung der Kapitäne dieser Transporter...«

»...die nur ihren falschen Papieren nach aus Frankreich kamen!«

»...Der alte Syngman Rhee persönlich gratulierte uns!«

»Das habe ich nun ganz gewiss nicht vergessen«, antwortete Médéric und nickte mit dem Kopf.

»Wir hatten uns damals entschlossen, noch am gleichen Abend unseren Erfolg zu begießen.«

»Richtig. Beim Kommodore.«

»Du erinnerst dich ja wieder! Wir trennten uns am nächsten Tag, unsere Aufgabe war erfüllt. Und du erzähltest mir bei einem Glas Scotch, dass du keinen Bruder habest, aber falls Papa und Mama Sauvage dir einen geschenkt hätten, würdest du wünschen, dass er von meiner Art sei.«

»Und das denke ich noch immer, mein Lieber!«

»Ich antwortete, dass ich aber einen Bruder habe, und du fragtest mich, ob wir Drakes alle bei der Polizei seien.«

»Ja, nun hab ich’s!«, rief Médéric. »Deine Familie stammt doch aus Fort Worth in Texas, wo ihr weit weg von eurem Vater aufgewachsen seid, der, ich weiß nicht mehr wo, eine hohe Position hatte.«

»Direktor des Kasinos von Las Vegas, Nevada. Er verunglückte tödlich mit meiner Mutter bei einem Flugzeugunfall...«

»Und du wärst mit deinem Bruder irgendwo in Florida auf Ferien; mir scheint, ich kann mich erinnern, dass die Maschine irgendwo in den Rocky Mountains zerschellte.«

»Ja, in der Nähe von Santa Fé. Steeve war zwanzig, ich zehn Jahre alt. Er bereitete seine Aufnahme in die Rice University in Houston vor, dann studierte er die Rechte, um Anwalt zu werden. Wir hatten kein Vermögen. Steeve machte kurzerhand ein Geschäft in Houston auf, er aß oft nur ein Sandwich pro Tag und verbrachte manche Nacht mit Wagenwäschen, während ich schlief. Ihm verdanke ich es, dass ich die höhere Schule besuchen konnte, ein Dach über dem Kopf hatte in einem Bungalow in der Jackson Street, bei Schwarzen; ich hatte auch ein Stück Fleisch auf meinem Teller und Blue Jeans am Körper.«

»Dein Bruder ist ja ein Löwe!«

»Ja«, meinte, traurig Allan, »aber Löwen sind wilde Tiere... Mit achtzehn Jahren bestand ich die Prüfung als Hilfspolizist und habe dann recht und schlecht mein Geld verdient.«

»Und Steeve?«

»Ich habe ihn drei Jahre lang kaum gesehen. Er betrachtete sein Leben wie eine Partie Poker. Er kaufte ein Flugzeug auf Krecht und war damit immer an allen vier Ecken der Welt. Zwischen zwei Düsenmotoren hat er ein immenses Vermögen gemacht. Ich glaube nicht, dass es auch nur einen einzigen Amerikaner gibt, der eine solche Sammlung von Pässen und Visa aufzuweisen hat, wie er... Er hat sie alle zusammengetragen und hütet sie eifersüchtig.«

»Und du bist Polizeibeamter geblieben? Du hättest doch besser daran getan, bei ihm einzusteigen!«

»Er hat mir das auch angeboten, aber ich habe an dem Tag abgelehnt, als er mir seine Bedingung nannte: wenn ich mit ihm, oder besser, für ihn arbeiten wolle, müsse ich bei der Polizei bleiben. Da habe ich verstanden, welche Art von Diensten er von mir erwartete, er brauchte mir die näheren Einzelheiten über seine Tätigkeit nicht mehr zu beschreiben... Wie soll ich es ausdrücken?«

»Strafbar?«

»Genau am Rand - Er war sehr rasch zu etwas gekommen, und er hatte es verstanden, in wenigen Monaten einer der Großen zu werden, selbst auf die Gefahr hin, dass man ihm die Fresse einschlug oder er seine Geburt verleugnen müsse. Dollars in der Tasche oder eine Kugel durch den Kopf, das war sein Glaubenssatz!«

»Wenn ich richtig verstehe, hat er gewonnen?«

»Auf der ganzen Linie. Ergebnis: Er ist jetzt fünfundvierzig, ich bin fünfunddreißig. Ich bin noch immer das, was du siehst, mein Bruder aber ist Dollarmillionär!«

Allan Drake stürzte seinen Whisky in einem Zug hinunter, und auch Médéric hatte den seinen ausgetrunken. Er goss nach, bot seinem Freund eine Zigarette an, nahm sich selbst eine, lehnte sich im Sessel zurück und sagte:

»Das bestürzt mich! Im Lido sagtest du mir etwas von einem Waffenhandel an der mexikanischen Grenze. Ich habe die Ohren gespitzt, als du von deinem Verdacht sprachst, dass sie französischen Ursprungs seien. Übrigens scheinst du sehr in deine Roxelane verliebt zu sein; aber noch jetzt, drei Tage vor deiner Hochzeit, hältst du die Ergebnisse deiner Nachforschungen vor deinem Schwiegervater geheim. Und nun erzählst du mir das über deinen Bruder. Welche Rolle spielt er in diesem Stück?«

»Eine sehr schöne Rolle, glaub mir! Bis jetzt hat er sich aus zweifelhaften Geschichten herausgehalten, seine Geschäfte gedeihen ohne Schwierigkeiten, das Publikum der Main Street zieht vor ihm den Hut, und schließlich hat er auch noch politische Ambitionen, die aber auch gut fundiert sind.«

»Was meinst du damit?«

»Dass Steeve der Intimus, der beste Freund Gordon Kellers ist. Sie sind beide Mitglieder des vornehmsten Clubs von Houston, wohin ich von einem alten Freund zu einer Partie Tennis eingeladen worden war. Als ich dort die Garderobe betrat, sah ich sie in einer Ecke der Bar sitzen: Gordon Keller, Steeve - und Roxelane! Ah, mein Lieber! Beim Anblick von Miss Keller hat es bei mir eingeschlagen, als ob Su- gar Robinson mir seine Faust aufs Herz gesetzt hätte. Mein Bruder stellte mich vor. Ich habe Blödsinn gequatscht, so war ich durcheinander! Und da hat sie mich groß angelächelt und mich gebeten, sie zum Taubenschießen zu begleiten. Ich habe nicht nein gesagt... Sie wollte dann mit mir essen gehen, hernach

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Pierre Apesteguy/Apex-Verlag/Successor of Pierre Apesteguy.
Bildmaterialien: Christian Dörge/Apex-Graphixx.
Cover: Christian Dörge/Apex-Graphixx.
Lektorat: Dr. Birgit Rehberg.
Korrektorat: Dr. Birgit Rehberg.
Übersetzung: Magdalena Sobez (OT: Vénus aus Texas).
Satz: Apex-Verlag.
Tag der Veröffentlichung: 25.08.2021
ISBN: 978-3-7487-9248-2

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