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Leseprobe

 

 

 

 

JOHN CASSELLS

 

 

Das Geheimnis der Namenlosen

 

Roman

 

 

 

 

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

 

DAS GEHEIMNIS DER NAMENLOSEN 

ERSTER TEIL 

ZWEITER TEIL 

DRITTER TEIL 

 

 

Das Buch

Tom Sutton traf Brophy und Drew Selden im Moor. Diese Begegnung sollte nicht ohne düstere Folgen bleiben. Wer waren die namenlosen unbekannten Männer? Welch seltsames Geheimnis lag hinter dieser Vereinigung von Verbrechern, die erfolgreich das Schicksal herausfordern?

Oberinspektor Flagg und sein unermüdlicher Sergeant machen sich ihre eigenen Gedanken über diesen verbrecherischen Geheimbund. Manches Mitglied dieser zusammengewürfelten Gesellschaft, denen sie bei ihren Untersuchungen begegnen, könnte ihnen helfen. Doch sie tun es nicht. Warum? Was haben diese Männer zu verbergen?

 

Der Roman Das Geheimnis der Namenlosen des schottischen Schriftstellers John Cassells (ein Pseudonym des Bestseller-Autors William Murdoch Duncan - * 18. November 1909; † 19. April 1975) erschien erstmals im Jahr 1948; eine deutsche Erstveröffentlichung erfolgte 1964.

Der Apex-Verlag veröffentlicht eine durchgesehene Neuausgabe dieses Klassikers der Kriminal-Literatur in seiner Reihe APEX CRIME.

  DAS GEHEIMNIS DER NAMENLOSEN

 

 

 

 

 

 

 

  ERSTER TEIL

 

 

 

 

  Erstes Kapitel

 

 

Tom Sutton war bereits seit mehr als einem Jahr in Dartmoor, bevor er von den Namenlosen hörte, und dass dies überhaupt der Fall war, verdankte er Brophey. Er kannte Brophey gut und sollte ihn später noch besser kennenlernen. Er war mit Brophey, einem untersetzten, heiteren Mann mittleren Alters, im gleichen Abteil nach Devonshire gefahren, und dieser hatte ihn durch seine Kenntnis der üblichen Formalitäten beeindruckt. Sogar der sture uniformierte Sergeant, der sie begleitete, hatte sich ihm gegenüber höflich benommen, was Sutton sofort auffiel.

Später hatte er Brophey besser kennengelernt. Im Laufe der Zeit hatten sie sich bei der Arbeit in der großen Wäscherei oder bei trockenem Wetter auf dem Moor angefreundet, und hier bei dieser letzten Gelegenheit, wenn die Disziplin nachließ und sich die Wärter unterhielten, gab Brophey seine manchmal lehrreichen und stets interessanten Gedanken von sich. Tom Sutton hörte ihnen immer zu und fand sie wertvoll, sogar unterhaltend, denn Brophey war schon früher in Dartmoor gewesen (wenn er dies auch leugnete) und hatte aus seinen Erfahrungen gelernt. Er war Ire, hatte aber den größten Teil seines Lebens in London verbracht. Wie die meisten Iren war er ein guter Unterhalter, und es gab wenige Männer aus seiner Branche, über die der rothaarige Mann nicht einen Kommentar abgeben konnte.

Auf diese Weise hörte Tom durch ihn von den verschiedenen Verbrecherbanden und auch zum ersten Male von dem meistgehassten Mann, Chefinspektor Mackay. In Dartmoor gab es Männer, die allabendlich beteten, dass ihn der Blitzstrahl himmlischer Vergeltung treffen möge.

Von ihm erzählte Brophey mit mehr Feuer als üblich, denn er war kein leidenschaftlicher Mann.

»Von all diesen elenden, falschen Hunden, Mr. Sutton, ist Mackay der übelste. Was ich Ihnen von dem Burschen erzählen könnte...« Er schloss die Augen vor den entsetzlichen Bildern der Sünde, die vor ihm auftauchten.

Tom grinste. Er war es gewöhnt, Ausführungen über diesen vielgelästerten Mann zu hören.

»Mackay scheint hier bei niemandem beliebt zu sein.«

»Bei mir jedenfalls nicht«, sagte Brophey düster. Sie arbeiteten an einer Straße außerhalb der Gefängnismauer, und der Aufseher ihres Trupps rauchte mit seinem Kollegen von einer anderen Arbeitskolonne eine Zigarette. Eine Spur von Frühling lag in der Luft, und das abweisende Moor hatte im Licht der Aprilsonne etwas von seiner Düsterkeit verloren.

Brophey stocherte gemächlich mit seiner Hacke.

»Komisch, Mr. Sutton, wie wir zwei zusammengekommen sind. Als ich Sie zum ersten Mal gesehen habe - und das war auf dem Polizeirevier von Cannon Row -, da habe ich mir gesagt: Der Bursche hat Klasse. Das habe ich mir gesagt - mit diesen Worten.«

»Sie schmeicheln, Brophey.«

Mr. Brophey schüttelte den Kopf. »Ich kann einen Mann einschätzen.« Er sah Sutton leicht beunruhigt an. »Sie haben ein Diamanthalsband verschwinden lassen, hörte ich.«

Tom nickte. »So wird behauptet.«

Brophey zupfte an seinen Lippen. Dies war eine kleine Angewohnheit von ihm, wenn er sich konzentrierte.

»Gehörte Lady Hammerdale - und war fünftausend wert. Ich habe alles darüber gelesen. Die Polizei hat es nicht gefunden?«

Sutton lächelte. »Nein - die Polizei hat es nicht gefunden. Wenn sie sich auch alle Mühe gegeben hat.«

Brophey schloss die Augen. »Wer hat den Fall bearbeitet?«

»Inspektor Stead.«

»Kenne ich. Ein Gesicht wie ein Schwein und ein Charakter wie eine Klapperschlange! Reines Gift. Fast so schlimm wie Mackay.«

Brophey bekundete sein Missfallen, indem er in den Dreck spuckte. »Was für ein Leben! Na ja, ich habe keinen Monat mehr. Und wenn ich erst mal draußen bin, bringt mich kein Polizist von Scotland Yard wieder hierher zurück.«

»Nicht mal Mackay?«, fragte Sutton mit einem Zwinkern.

Brophey schüttelte entschieden den Kopf.

»Nicht einmal der. Bis jetzt habe ich mich immer für mich gehalten, Mr. Sutton. Ich habe nie mit den Großen zusammen gearbeitet, wenn Sie verstehen, was ich damit meine. Ich war so eine Art Einzelgänger. Aber bei den Großen kann man Geld machen, und das werde ich tun. Die Namenlosen sind...«, er unterbrach sich kurz, und Tom Sutton beobachtete ihn interessiert.

»Die Namenlosen? Wer ist das, Brophey?«

Der Ire hustete. »Hab’ ich was gesagt? Ich habe mich nur versprochen.« Er hob die kräftigen Schultern. »Ich weiß von nichts. Manchmal hört man was von ihnen. Lassen Sie die Sache auf sich beruhen, Mr. Sutton. Es bekommt einem nicht, wenn man von ihnen spricht.« In seiner Stimme lag ein merkwürdiger Ernst, dann fuhr er fort: »Schlucken Sie’s hinunter! - Da kommt Catcheside.«

Die stämmige Gestalt des Wachmannes schlenderte auf sie zu. »Was redet ihr da?«, fragte er, und Brophey grinste.

»Wir haben uns gerade über das Lied unterhalten, das Sie neulich abends bei dem Konzert gesungen haben, Mr. Catcheside. Was für eine Stimme! Ich weiß nicht, ob ich schon mal so was gehört habe.«

Catcheside brummte. »Hm - redet anderswo darüber.«

Er ging weiter, und Brophey verzog hochmütig die Lippen, dann verschärfte sich plötzlich sein Blick. »Hallo - was ist denn jetzt?«

Fünfundzwanzig Meter weiter blieb die stämmige Gestalt stehen. Einer der Sträflinge von der anderen Arbeitskolonne hatte sich genähert, und Catcheside sprach einen Augenblick mit ihm. Sie sahen, wie der Wachmann den Kopf schüttelte, und der Mann zuckte die Schultern.

Brophey pfiff leise.

»Sieh mal einer an, wer da ist. Ich wusste gar nicht, dass der bei uns ist.« In seiner Stimme lag beachtliches Interesse. Tom Sutton sah auf.

»Wer ist es denn?«

»Selden«, sagte Brophey. »Drew Selden. Haben Sie schon von ihm gehört?«

Suttons Augen verengten sich.

»Der Mörder von Hammersmith?«, fragte er scharf. Selbst er hatte schon von Drew Selden und seiner ganz speziellen Niedertracht gehört.

»Ganz recht«, bestätigte Brophey. »Ich möchte wissen, was der gewollt hat. Der alte Catcheside sieht nicht gerade beglückt aus, was? Selden ist das reine Gift. Er ist früher schon hier gewesen und kennt jeden Trick. Die Wachleute hassen ihn wie die Pest, weil er so viele Scherereien macht.«

Tom Sutton beobachtete den Mann mit ruhigen Augen. Er war von durchschnittlicher Größe, hatte aber breite Schultern und war kräftig gebaut, und das Haar, das unter der Sträflingsmütze herausguckte, war grau. Für einen Moment blickte der Mann in seine Richtung, und Sutton erkannte starke, klargeschnittene Züge in einem ausdruckslosen Gesicht. Dann hörte er, wie Brophey sagte:

»Selden ist schwierig. Es wird behauptet, eine Zeitlang hätte er den Verstand verloren. Er war fast ein Jahr in Broadmoor.«

Tom nickte. »Ich habe davon gehört. Stimmt das?«

Der kräftige Mann grinste. »Aber sicher. Ich kannte einen Burschen, der mit ihm im gleichen Block in Chelmington zusammen war, und der sagte, es wäre schauerlich gewesen, wie sich Selden aufgeführt hat. Er hat stundenlang geschrien.« Er betrachtete die mächtige Gestalt des Sträflings. »Das ist einer, von dem man sich besser fernhält, Mr. Sutton.«

Tom Suttons Aufmerksamkeit war nun auf die Straße gerichtet. Dann, nach einem Augenblick sagte er: »Wer hat ihn kassiert?«

»Selden? Das war Mackay. In ein paar Monaten möchte ich nicht in dessen Schuhen stecken; Selden wird ungefähr um die gleiche Zeit entlassen wie wir.«

Sutton beobachtete, wie die graue Gestalt wieder zur Arbeit zurückkehrte. Selden hatte einen schlimmen Ruf. Dass er für seine Missetaten hätte hängen müssen, war allgemein bekannt. Er drehte sich zu Brophey um.

»Er hat einen Ladeninhaber umgebracht, nicht?«

Brophey nickte. »Einen Juwelier unten in Hammersmith. Aber dafür haben sie ihn nicht belangen können.«

»Warum nicht?«

Der Ire zuckte die Schultern. »Selden ist klug wie eine Schlange, Das sind diese Verrückten alle. Man weiß, dass er Untersohn ermordet hat, aber man konnte es ihm nicht beweisen. Selden benutzt ein Messer. Es ist ziemlich schwer, ein Messer vom anderen zu unterscheiden. Und das Messer wurde ohnehin nie gefunden. Nein - sie haben nicht beweisen können, dass es Mord war. Aber Mackay hat ihm nach seinem Freispruch ein paar Monate anhängen können - wegen einer Kleinigkeit, für die er gar nicht verantwortlich war.«

Er wandte sich wieder seiner Graberei zu, da Catcheside näher kam. Der dicke Wachmann runzelte im Näherkommen die Stirn. Einen Augenblick lang stand er schweigend da, dann sagte er: »Noch ein paar Minuten, und wir machen Schluss.«

Brophey seufzte: »Ich habe nichts dagegen, Mr. Catcheside.«

Einer der Uniformierten blies einmal kurz in die Trillerpfeife, und Brophey hob seine Schaufel.

»Wieder ein Tag vorüber. Was ist das für ein Leben, Mr. Sutton! Aber hinterher werde ich mich dafür schadlos halten. Warten Sie’s ab.«

Sutton lachte leise. »Wer sind diese berühmten Namenlosen, Brophey?«

Die Augen des Iren begegneten den seinen. In ihrer Tiefe lag ein merkwürdiges kleines Licht.

»Ich habe diese Burschen damit gar nicht gemeint, Mr. Sutton. Das war ein Irrtum - ich habe mich versprochen. Besser, Sie vergessen, dass ich sie jemals erwähnt habe.«

Sutton rieb sich langsam sein eckiges Kinn.

»Ungesund, was?«

»Gift für jeden, der nicht dazu gehört.« Er wandte sich ab, da Catcheside, begleitet von dem übrigen Trupp, herankam. Dann sagte er aus einem Mundwinkel: »Reden Sie vor diesen Burschen nicht davon, Mr. Sutton. Das ist gefährlich. Später sprechen wir noch darüber - aber nicht hier. Diese Herde von Gaunern ist mir zu unsicher.«

Die Herde von Gaunern wurde von dem melancholischen Catcheside aufgerufen; sie mussten sich zu zweit formieren, und als sie sich in Bewegung setzten, hörte Sutton Bropheys unterdrücktes Fluchen.

Neben ihm ertönte ein leises kaltes Lachen. Er drehte sich nach links um und blickte in zwei graue stahlharte Augen. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte er das Gefühl, dass etwas eisig sein Herz berührte, denn dies waren die Augen eines Mörders.

»Wie heißen Sie, Kollege?«, fragte Drew Selden leise.

Sutton hielt erstaunt den Atem an, denn es war die Stimme eines gebildeten Mannes. »Sutton.«

Seldens hagere Züge zeigten leichtes Interesse.

»Sutton? Ich erinnere mich. Irgendwelche Schwierigkeiten mit einem Halsband - nicht wahr...?«

Der stämmige Catcheside war bei ihnen angelangt.

»Hier wird nicht gesprochen, Selden.«

Die hageren Züge verhärteten sich zu Granit, aber der Mann schwieg. Kurze Zeit trotteten sie weiter, dann hörten sie vor sich das Geräusch eines Wagens, der in einem niedrigen Gang dahergefahren kam. Gleich darauf tauchte er auf; es war ein langes elegantes Sportkabriolett, glänzend wie schwarze Emaille. Am Steuer saß ein Mann, daneben ein Mädchen. Plötzlich bemerkte Sutton, dass der Wagen hielt. Der Mann beugte sich heraus. Jetzt winkte er einem der Wachmänner, und Sutton hörte, wie er sprach.

»Wir sind von der Straße abgekommen - wir möchten nach Princetown.«

»Sie fahren in der falschen Richtung - drehen Sie besser um.«

Die Sträflinge waren stehengeblieben. Jetzt wendete der Wagen, und Tom Sutton sah das lange gelbe Gesicht des Fahrers. Nichts in den schweren Zügen kam ihm bekannt vor, trotzdem interessierten sie ihn. Dann hörte er, wie Brophey hinter ihm scharf den Atem einzog.

»Creed«, flüsterte er. »Hamilton Creed.« 

Trotz der leisen Stimme hatte Selden ihn gehört und fuhr herum.

»Was wissen Sie von Hamilton Creed?«

Brophey war bleicher als gewöhnlich.

»Ich habe ihn mal getroffen, Selden. Geschäftlich – rein geschäftlich.«

Der große Wagen hatte jetzt ganz gewendet, und als er herumschwang, wurden die Züge des Mädchens im Profil sichtbar. Sie war jung und sehr blond. Ein teurer Pelz hing lose über den zarten Schultern. Mit neugierigen Augen musterte sie die schäbigen menschlichen Gestalten, die da vor ihr aufgetaucht waren. Sie zitterte leicht vor Abscheu, und dann fuhren ihre Finger hinauf zu ihrem Hals. Dort schimmerte etwas golden und glänzend, und jetzt trafen ihre blauen Augen auf Tom Suttons braune, und sein Herz tat einen Sprung.

Das war Wenda! Wenda le Seur! Er hielt den Atem an. - Würde sie ihn erkennen? Würde sie sprechen?

Ihre Augen schweiften ab. Kein Erkennen, kein Mitleid, kein Interesse lag in ihnen. Er war einer aus dem schäbigen grauen Haufen. Er lachte bitter. Dann merkte er plötzlich, dass jemand sprach.

»Wer ist die Puppe? Die ist ’ne Wucht.«

Brophey hustete. »Muss eine Freundin von Creed sein.«

Der große Wagen hatte jetzt gewendet. Hamilton Creed sah sich nicht mehr um, ebenso wenig das Mädchen. Sutton registrierte das automatisch, so wie er die meisten Dinge registrierte. Die nächste halbe Stunde trotteten sie die harte, steinige Straße entlang, und während sie gingen, war Tom Sutton mit einem Problem beschäftigt, das nur ihn betraf. Was hatte Wenda le Seur nach Devonshire gebracht? Doch als die großen steinernen Mauern des öden Gefängnisses vor ihm auftauchten, war er noch zu keinem befriedigenden Schluss gekommen.

 

 

 

Zweites Kapitel

 

 

Eine Zeitlang fuhr Hamilton Creed schweigend weiter, dann wandte er sich an das Mädchen neben ihm. Er war ein großer, schwerer Mann, seine Züge waren dunkel, als stamme er aus einem Land, wo die Sonne wärmer schien als in England. Sein Haar war dicht und glänzend, und seine Zähne waren sein berechtigter Stolz. Jetzt lächelte er.

»Ungewöhnlich«, sagte er.

Wenda le Seur sah zu ihm auf. Sie war sehr zart und blond. Sie besaß die Art von Schönheit, die Männer gern als ätherisch bezeichnen, was jetzt noch von der Blässe ihrer Wangen unterstrichen wurde. Sie nickte.

»Ja - ich hätte beinahe laut geschrien, als ich ihn da sah, Mr. Creed. Glauben Sie, dass er mich erkannt hat?« Sie zitterte leicht.

Creed überlegte. »Vielleicht nicht. Er kann nicht erwartet haben, Sie hier zu sehen. Andererseits kennt er Sie gut.« Er zuckte mit seinen starken Schultern. »Im Grunde spielt es auch keine Rolle.« Er lachte leicht auf. »Oder etwa doch? Er war ein äußerst ritterlicher junger Mann, und vielleicht kann er einmal nützlich sein.«

Sie schüttelte den Kopf.

»Das glaube ich nicht.« Die Farbe kehrte in ihre Wangen zurück. Sekundenlang sah sie auf das öde Moor hinaus. »Merkwürdig, dass wir ihn hier getroffen haben! Beinahe wie Schicksal, nicht?« Ihre Augen glitten über die traurige

Landschaft. »Schrecklich, hier zu leben! Ich habe das Gefängnis gesehen. Es überläuft mich eiskalt, wenn ich daran denke. Es sieht grausig aus, so unmenschlich...«

Mr. Creed räusperte sich kurz. »Das soll es ja auch sein. Die Männer, die hierherkommen, verdienen es nicht besser. Es sind gewöhnliche Verbrecher - ein armseliger, dummer Haufen.«

»Tom Sutton war kein gewöhnlicher Verbrecher.«

»Sutton besitzt ein überentwickeltes Gefühl für Ritterlichkeit. Auf jeden Fall können schwerlich viele Männer wie Sutton in Dartmoor sein!« Er lehnte sich zurück und fuhr schweigend weiter; es dauerte eine Weile, bis sie wieder sprach.

»Wann kommt er heraus?«

Hamilton Creed überlegte.

»Sehr bald. Es kann kaum mehr als ein Monat sein. Haben Sie Angst vor ihm?« In seinen dunklen Augen lag ein seltsames Glitzern.

Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe keine Angst vor ihm. Sutton ist ein Gentleman.«

Er lachte leicht. »Ich glaube, Sie haben recht. Nicht einmal Dartmoor kann ihn ändern. Er hat gesehen, wie Sie das Halsband nahmen, nicht?«

»Er sah, wie ich aus dem Zimmer ging, und er wusste, dass ich es genommen hatte. Es war wirklich großartig von ihm...«

Er sah sie prüfend an. »Tut es Ihnen leid?«

Wenda le Seur lachte schrill.

»Nein. Warum auch? Aber es hat mir einen Stoß versetzt, ihn so zu sehen. Ob er mich erkannt hat?« In ihre Augen trat flüchtig ein harter Ausdruck. »Ist auch egal. Wann kommen wir endlich zu diesem verdammten Haus?«

Hamilton Creed hüstelte. Barsche Redensarten missfielen ihm, erklärte er.

»Mrs. Rutter ist eine meiner ältesten Klientinnen, Wenda, und in mancher Beziehung etwas - altmodisch. Ich möchte nicht, dass Sie in ihrer Gegenwart so sprechen. Sie^ selbst ist sehr - damenhaft. Ihr Vater war der jüngste Sohn eines Earls...«

Sie war wenig beeindruckt.

»Ich passe schon auf, keine Angst. Ich habe mich schon in allen möglichen Gesellschaftskreisen bewegt. Immerhin habe ich an einem Tisch mit einem Herzog gesessen. Solche Leute sind für mich kein Problem.«

»Wahrscheinlich werden Sie bei Mrs. Rutter wenig Ähnlichkeit mit Ihrem Herzog entdecken«, sagte er trocken. »Auf jeden Fall, seien Sie vorsichtig. Ich möchte ihr keinen Anlass zu Ärgernis geben, denn die geschäftliche Verbindung zu ihr ist für mich sehr wichtig.« Er sah auf die Uhr am Armaturenbrett. »Wir müssen in ein paar Minuten in Battery House sein.«

Während er sprach, hob sich die Straße vor ihnen und senkte sich dann wieder in eine kleine Niederung. Hier erhob sich, flankiert von den Ausläufern eines Tannenwaldes, ein großes graues Haus. Mr. Creed seufzte.

»Battery House. Noch ein oder zwei Minuten - meine Liebe, Sie werden Mrs. Rutter sehr liebenswürdig finden - eine reizende Frau, aber ohne jeden Sinn für geschäftliche Dinge. Ihr armer Mann war von völlig anderem Schlag. Er war einer der tüchtigsten Männer, die ich je erlebt habe.«

Dies interessierte sie wenig.

»Ist er tot?«

»Er ist schon vor vielen Jahren gestorben.« Hamilton Creed strich mit einer wohlmanikürten Hand über seinen schwarzen Schnurrbart. »Vor vielen Jahren«, wiederholte er. »Auch ein reizender alter Herr. Aber so ist das Leben, meine Liebe. Ich habe mich gerade neulich in der Kanzlei über ihn unterhalten - mit Mr. Bosanquet, dem jungen Mr. Bosanquet.«

Sie hatte von dem »jungen Mr. Bosanquet« gehört, und da sie einige Erfahrungen mit Juniorpartnern in Rechtsanwaltskanzleien besaß, überlegte sie, wie jung er wohl genau war.

»Hat Mr. Bosanquet ihn gekannt?«

Hamilton Creed schüttelte bedauernd den Kopf.

»Unglücklicherweise nicht. Der junge Bosanquet ging noch zur Schule, als Mr. Rutter starb. Das war zu Lebzeiten des alten Mr. Bosanquet, seines Onkels. Nun ja, wie die Zeit vergeht.«

Sie hatten jetzt das Parktor erreicht, und sie sah, dass es geschlossen war. Hamilton Creed drückte auf die Hupe, und sofort öffnete sich die Tür des Pförtnerhauses und ein großer alter Mann erschien. Sekundenlang starrte er sie bösartig an, dann trat ein Ausdruck des Erkennens in seine Augen, und gleich darauf hatte er das große Tor geöffnet.

Hamilton Creed nickte dankend.

»Guten Tag, Gallows. Wie geht’s?«

Der alte Mann nickte kurz.

»Gut, Sir.« Aber in seinen Worten lag keine Freundlichkeit.

Sie schauderte leicht, als sie die lange Auffahrt entlangfuhren. »Was für ein unangenehmer alter Kerl!«

»Aber ein treuer Diener. Soviel ich weiß, ist er seit zwei Generationen im Dienst von Mrs. Rutters Familie und ihr völlig ergeben.« Die Auffahrt öffnete sich auf einen weiten abfallenden Rasen, und dann türmte sich das Haus vor ihnen auf.

Creed fuhr vor den breiten steinernen Stufen vor. Als sie hinaufstiegen, öffnete sich die große Eichentür, und sie sah den weißen Kopf eines schmächtigen Dieners. Er verbeugte sich ehrerbietig.

»Guten Tag, Sir. Madam erwartet Sie.«

»Gut, gut.« Hamilton Creed reichte ihm seinen Hut. »Wie geht es Mrs. Rutter, Jepson?«

Der Butler neigte den Kopf. »Wie üblich, Sir. Doktor Mardike war heute Morgen hier.«

Hamilton Creed half dem Mädchen aus dem Mantel. Jetzt wandte er sich um. »Führen Sie Miss le Seur in den Wintergarten, Jepson, während ich Mrs. Rutter begrüße.«

Offensichtlich war er ein häufiger Besucher, denn er ging mit einem Nicken die Treppe hinauf, und Wenda le Seur hörte, wie er oben auf dem Flur entlangging. In der Mittelwand befand sich ein großer Spiegel, in dem sie sich musterte, während der alte Mann geduldig zurücktrat. Sie sah sich neugierig um. Sie hatte schon viele reiche Häuser gesehen, aber kaum eins hatte sie so beeindruckt wie dieses. Die Decke über ihr erhob sich wie in einem stolzen Dom mit Streben und Wölbungen. Die niedrigeren Wände waren mit Eiche getäfelt, und in der Mitte der Halle stand ein großer massiver Kamin aus schwarzem Marmor. Sie hielt bewundernd den Atem an.

»Wirklich sehr schön. Nicht?«

Jepson neigte den Kopf.

»Ich habe schon viele Menschen diese Ansicht äußern hören, Miss le Seur.«

Er ging ihr voraus, öffnete eine Tür, die in einen langen eichengetäfelten Raum führte, und von hier aus weiter in ein helles Zimmer, dessen Fenster nach Süden ging.

Hier verließ er sie, und einen Augenblick lang blieb sie unschlüssig stehen, dann ging sie weiter und sah auf den Rasen hinaus. Er breitete sich vor ihr aus wie ein grüner Teppich.

Hier war Schönheit, und zwar eine Art von Schönheit, die selbst dieses zwischen den Lichtern und Sensationen der Großstadt aufgewachsene Mädchen erkennen musste. Es war mehr als Schönheit - es war eine Atmosphäre von Ruhe und Frieden und Luxus, die sie bereits in der großen Halle bemerkt hatte.

Sie betrachtete ein kleines buntes Aquarell, das auf einem Tisch neben ihr stand, als sie hörte, wie jemand näher kam. Einen Augenblick später erschien Hamilton Creed, und aus seinem Lächeln war leicht zu ersehen, dass seine Unterredung mit Mrs. Rutter zufriedenstellend verlaufen war.

»Ah - da sind Sie! Was halten Sie von Battery House?«

»Es scheint sehr schön zu sein. Ich habe noch nicht viel gesehen, aber...«

Er rieb sich seine fleischigen Hände. »Und jetzt gehen wir nach oben zum Tee. Mrs. Rutter fand es sehr interessant, dass ich jemanden mitgebracht habe - eine so charmante junge Begleitung.«

In der Nähe klang der gedämpfte Ton eines Gongs, und Hamilton Creed öffnete leise die Tür. »Tee«, sagte er ehrfürchtig.

Im Flur begegneten sie Jepson, der ein Silbertablett trug. Sie gingen nach oben in ein Zimmer, wo ein Tisch und bequeme Sessel vor den Kamin gestellt worden waren. Das Zimmer war, soweit das Mädchen mit einem Blick sehen konnte, leer.

Hamilton Creed sah sich um.

»Das ist Mrs. Rutters Wohnzimmer«, sagte er flüsternd.

Sie hörte kaum zu, da ihre Augen auf einen silbernen Bilderrahmen gefallen waren; von dem Foto blickte ihr etwas töricht ein blonder, junger Mann mit Schnurrbart entgegen.

Creed hörte, wie sie einen leichten Laut des Erkennens ausstieß.

»Was ist?« In seiner Stimme lag ein stählerner Klang.

Sie war an den Kaminsims getreten und schaute auf das Foto, dann wurde sie sich des großen Mannes an ihrer Seite bewusst.

»Kennen Sie ihn?«

Sie nickte.

»Ja - da ist Lewis Slesser.« Sie wandte sich ihm leicht erstaunt zu. »Ich kenne ihn ganz gut. Ich habe ihn getroffen, als ich im Chor von The Jade Butterfly mitmachte. Er war ein Freund von Linda Rea...«

Sie sah, wie er erstarrte.

»Kennen Sie ihn gut?«

Sie lachte grell.

»Ziemlich gut, kann ich wohl sagen. Was hat das hier alles zu bedeuten, Mr. Creed? Wie kommt das Bild hierher? Mir scheint, dass Mrs. Rutter noch altmodischer ist, als Sie glauben.«

Für eine Sekunde glaubte sie, sie sei zu weit gegangen, da ein tiefes Rot die Backen des Anwalts färbte. Sie spürte seine Hand auf ihrem Arm, und sein Griff war wie Stahl.

»Seien Sie vorsichtig mit dem, was Sie sagen, Wenda.« Seine Stimme war sanft, doch in seinen Augen lag etwas, das sie erzittern ließ.

Sie wusste, dass sie blass geworden war.

»Es tut mir leid, Mr. Creed.« 

Sein Griff lockerte sich, und als er sprach, klang seine Stimme fast gut gelaunt.

»Schon gut.« Er betrachtete das Bild mit Missfallen. »Lewis Slesser - natürlich.«

Das Mädchen war verwirrt. »Warum steht sein Foto hier?«

Einen Augenblick lang glaubte sie, er habe sie nicht gehört, da er nicht antwortete. Offensichtlich dachte er selber über diesen Zufall nach; und sie hatte das Gefühl, als sei er ebenso verwundert wie sie. Dann zuckte er die Schultern.

»Ich weiß nicht, es spielt auch keine Rolle. Aber erwähnen Sie es Mrs. Rutter gegenüber nicht, dass Sie Slesser kennen. Wenn Sie neugierig sind - fragen Sie ihn selber.«

Im Flur klangen Schritte, und die Tür öffnete sich.

»Ah, da sind Sie ja, meine liebe Mrs. Rutter - Miss le Seur, dies ist Mrs. Rutter, von der ich so oft erzählt habe.«

Martha Rutter war eine dünne leblos wirkende Frau unbestimmbaren Alters. Ihre Wangen waren hohl und ihre dunklen Augen matt. Sie streckte ihre schwache, kalte Hand aus, deren Finger mit Ringen bedeckt waren.

»Wie geht es Ihnen? Sie sind sicher müde und brauchen einen Tee. Jepson bringt ihn. Läuten Sie ihm, Hamilton.« Ihre Stimme wirkte so leblos wie ihre Erscheinung.

Hamilton Creed läutete und schloss gleich darauf die Tür hinter dem Butler.

»Sie sind aus London?« Martha Rutter sah das Mädchen interesselos an. Sie schien sich zu dieser Konversation zu zwingen. Wenda nickte.

»Ja, ich bin in London geboren.«

»Mein Mann lebte nur für die City.« Ihre Augen glänzten leicht auf, und für einen Moment wurde sie fast lebendig. »Er war sehr stolz auf London und verbrachte die meiste Zeit dort.« Sie nahm die Tasse Tee, die Hamilton Creed ihr eingeschenkt hatte. »Vielen Dank. Hamilton ist so tüchtig - so fähig. Ich wüsste wirklich nicht, was ich ohne ihn anfangen sollte, Miss le Seur. Es ist so beruhigend, einen fähigen Mann um sich zu haben.«

Der Anwalt grinste.

»Sie schmeicheln mir zu sehr, Mrs. Rutter.« Er sah sich um. »Miss le Seur hat Ihr Zimmer bewundert.«

Die matten Augen wandten sich dem Mädchen zu.

»Wie nett von Ihnen. Es ist ein schönes Zuhause - aber so brauche ich es. Ich gehe kaum fort. Ich bin krank, müssen Sie wissen.« Sie schüttelte den Kopf, als die jüngere Frau sprechen wollte. »Nein - nichts Organisches. Nur die Nerven - ich schlafe kaum. Es gibt so viele Dinge, die einen beunruhigen. Der Besitz - Aktien und Anlagen. Ich bin an vielem beteiligt: Mein lieber Mann war Geschäftsmann, und seine Transaktionen waren so umfassend!« Sie seufzte, als sei das Gewicht von so viel Verantwortung zu viel für sie.

Hamilton Creed hüstelte. »Aber, aber, Mrs. Rutter, Sie regen sich auf.«

»Ohne Hamilton wäre ich verloren«, sagte sie, und Wenda le Seur war bereit, dies zu glauben.

Die alte italienische Uhr begann zu schlagen, und Hamilton Creed sah zu ihr auf.

»Vier Uhr. Ich hatte keine Ahnung, dass es schon so spät ist.« Er blickte zu dem Mädchen hinüber. »Wir werden bald zurückfahren, aber vorher muss noch etwas Geschäftliches erledigt werden.« Er schüttelte heiter den Kopf. »Geschäfte, Geschäfte! Wie herrlich wäre die Welt ohne Geschäfte.«

Wenda erhob sich.

»Dann entschuldigen Sie mich bitte. Ich gehe in Ihr bezauberndes Zimmer hinunter und warte.«

Martha Rutter streckte die Hand aus.

»Werden Sie mich wieder einmal besuchen?« Doch in ihrer Stimme lag keine Begeisterung.

Wenda nickte. »Schrecklich gern.«

»Irgendwann einmal, wenn Hamilton hier zu tun hat...« Sie wandte sich mit einem leichten Nicken an den Anwalt, und Wenda le Seur verließ das Zimmer. Auf dem Treppenabsatz blieb sie stehen und sah auf die Wiesen hinaus, die sich im weichen Licht des Nachmittags vor ihr ausbreiteten. Sie dachte an die leere Hülle dieser Frau, die sie eben verlassen hatte, und der Teufel des Neides erwachte in ihrem Herzen. Hier waren die Dinge, die sie sich so sehr wünschte. Reichtum - Luxus - alles, wovon sie immer geträumt hatte - alles, was sich eine Frau vom Leben erhoffte.

Jemand bewegte sich in der Nähe, und sie drehte sich um. Die gebrechliche Gestalt von Jepson, ein silbernes Tablett in der Hand, erschien auf der Treppe über ihr. Sie wartete, bis er näher kam, und sagte: »Können Sie mich in das Sonnenzimmer zurückführen, Jepson?«

»In den Wintergarten«, sagte er, und sie nahm die Verbesserung unbeanstandet hin, da in diesem Augenblick eine Idee in ihr Gestalt annahm. Eine halbe Stunde später fand Hamilton sie in dem Wintergarten.

»Entschuldigen Sie, dass ich Sie so lange habe warten lassen, Wenda, aber ich musste ein Dokument für Mrs. Rutter vorbereiten. Es war ziemlich verwickelt, und ich brauchte dazu länger, als ich gedacht hatte. - Wie fanden Sie übrigens Mrs. Rutter?«

Sie schwieg einen Augenblick lang. »Etwas rührend - und hilflos. Nicht? Ist sie sehr reich?«

Hamilton sah gegen die Decke.

»Sehr reich. Mr. Rutter war Millionär. Ich glaube nicht, dass die arme Frau überhaupt weiß, wieviel Geld sie besitzt. Bosanquet und ich haben uns gerade neulich darüber unterhalten.«

»Verwaltet Mr. Bosanquet auch ihr Vermögen?«

Creed öffnete seinen großen Mund.

»Der junge Bosanquet? Natürlich, ja... Er weiß darüber im Grunde sogar mehr als ich. Warum fragen Sie?«

Sie lachte, während er ihr in den Mantel half.

»Aus keinem besonderen Grund. Irgendwann möchte ich den jungen Mr. Bosanquet einmal kennenlernen.«

»Tatsächlich?« Seine Stimme klang sanft.

Sie nickte. »Ja, wirklich. Können Sie das nicht mal arrangieren, Mr. Creed?«

Er blickte in ihre Augen.

»Vielleicht«, sagte er ausdruckslos, »aber beten Sie, dass es nie geschehen möge. Denn an dem Tag, an dem Sie Mr. Bosanquet treffen, begegnen Sie dem Tod!«

 

 

 

Drittes Kapitel

 

 

Ungefähr drei Monate später wurde Tom Sutton ins Büro des Direktors gerufen; er begab sich leicht amüsiert dorthin. Captain Allan war ein großer, energischer Mann, der einem berühmten Regiment angehört hatte; seine kalten blauen Augen hatten ihm wahrscheinlich während seiner militärischen Laufbahn viele Feinde eingebracht. Er wies den diensthabenden Wachmann aus dem Zimmer und betrachtete den großen jungen Mann voller Interesse.

»Nun, Sutton, Sie sind entlassen.«

Tom Sutton nickte.

»Ja, Sir.«

»Sie sind ein interessanter Junge,

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: William M. Duncan/Apex-Verlag/Successor of William M. Duncan.
Bildmaterialien: Christian Dörge/Apex-Graphixx.
Cover: Christian Dörge/Apex-Graphixx.
Lektorat: Dr. Birgit Rehberg.
Korrektorat: Dr. Birgit Rehberg.
Übersetzung: Kuise Dräbitz und Christian Dörge (OT: The League Of The Nameless Men).
Satz: Apex-Verlag.
Tag der Veröffentlichung: 20.07.2021
ISBN: 978-3-7487-8924-6

Alle Rechte vorbehalten

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