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Leseprobe

 

 

 

 

 

ANDREW J. OFFUTT

 

Cormac MacArt

Band 3: Die Todesvögel

 

 

 

 

Roman

 

 

 

Apex-Verlag

Inhaltsverzeichnis

Das Buch 

Der Autor 

 

DIE TODESVÖGEL 

Prolog: Die schwarze Eule 

1. Der Rabe 

2. Zweikampf der Zauberer 

3. Wenn Tote zum Angriff stürmen 

4. Kein Lorbeerkranz 

5. Wenn Könige Krieg planen 

6. Korsarenfürst 

7. Wenn Seewölfe etwas ausbrüten  

8. Dämon auf einem schwarzen Pferd 

9. Die Raben fliegen 

10. Wenn Schurken Mord planen 

11. Wenn Rache regiert  

12. Omen 

13. Schatten der Hölle 

14. Die gebrochene Eule 

15. Cathula 

16. Die beraubten Seeräuber 

17. Der befreite Rabe 

18. Der Gott des Todes 

19. Die Schlacht von Soissons 

20. Überlebensinstinkt 

21. In Nantes 

22. Lucanors Seele 

23. Sigberts Seele 

24. Der finstere Jäger 

 

Das Buch

 

Wild und voller Gefahren ist das Leben auf den britischen Inseln zur Zeit König Arthurs. Cormac Mac Art, ein Abenteurer königlichen Geblüts von der grünen Insel Irland, muss seine Heimat verlassen, weil Neider ihm nach dem Leben trachten. Gerüstet mit ungewöhnlicher Körperkraft und mit der Fähigkeit, Vergangenheit und Zukunft zu sehen, durchstreift er das wilde Europa des fünften Jahrhunderts und die gefahrvolle See auf der Suche nach Abenteuern.

 

Als Sigbert Einohr des Nachts von einem gefiederten Ungeheuer heimgesucht wird, glaubt er zunächst an einen weinseligen Spuk. Doch bald enthüllt sich ihm die Wahrheit, und er verbündet sich mit einem mächtigen Magier zum tödlichen Komplott gegen seinen Schiffsherrn Cormac MacArt.

Cormac und Wulfher Schädelspalter stechen unterdessen in See, um für den König der Sweben die Klinge zu erheben, ahnungslos, welche Gefahr auf sie lauert. Sie geraten in uralte Stammesfehden – und in die Fänge eines Mannes, dem Menschenleben nichts bedeuten. Noch verlässt sich Cormac auf sein Schwert und auf seinen klaren Verstand – da schlägt das Grauen über ihm zusammen...

 

Andrew J. Offutt - Autor von Valeron, Der Barbar - setzt Robert E. Howards Erzählungen um Cormac MacArt (zusammengefasst in dem Band Krieger des Nordens, ebenfalls im Apex-Verlag erschienen) mit sechs spannenden Romanen fort, in denen Elemente der Artus-Saga mit Wikinger-Mythen und dem Cthulhu-Mythos verknüpft werden.

Der Apex-Verlag veröffentlicht diese Romane als durchgesehene Neuausgaben - illustriert vom Wiener Künstler Johann Peterka.

  Der Autor

Andrew J. Offutt (* 16. August 1934, † 30. April 2013)

 

Andrew Jefferson Offutt war ein US-amerikanischer Autor von Fantasy- und Science-Fiction-Literatur. Er veröffentlichte seine Werke teilweise unter Variationen seines bürgerlichen Namens, vornehmlich als Andrew J. Offutt, teilweise unter den Pseudonymen John Cleve, Jeff Douglas oder J. X. Williams. Gelegentlich ist sein Name auch vollständig in Kleinbuchstaben als andrew j. offutt geschrieben. 

Offutt wuchs in einer Blockhütte in der Kleinstadt Taylorsville im Spencer County auf. Später siedelte er nach Louisville um und studierte mittels eines Stipendiums der Ford Foundation an der dortigen Universität. 1955 wurde ihm der Bachelor of Arts im Fach Englisch verliehen.

Während seiner Arbeit in Lexington lernte er Jodie McCabe kennen, die er 1957 heiratete. Das Ehepaar Offutt war über fünfzig Jahre verheiratet und lebte im Rowan County im US-Bundesstaat Kentucky. Sie hatten vier Kinder, der älteste Sohn, Chris Offutt, ist heute ebenfalls als Schriftsteller und Drehbuch-Autor (True Blood, Weeds) bekannt. 

Andrew J. Offutts erste Publikation war die Kurzgeschichte And Gone Tomorrow, die 1954 in der US-amerikanischen Science-Fiction-Zeitschrift If veröffentlicht wurde. Nach dem Verkauf der Kurzgeschichte Blacksword (1959) an das Magazin Galaxy konzentrierte er sich zunehmend auf die Schriftstellerei. Mit Evil Is Live Spelled Backwards erschien 1970 sein erster Roman. 

Für den Romanzyklus Thieve's World (deutscher Titel: Diebeswelt) von Robert Lynn Asprin und Lynn Abbey schuf er die Figur Hanse und beschrieb sie zwischen 1987 und 1993 in drei Romanen: Shadowspawn (1987), Deathknight (1990) und The Shadow Of Sorcery (1993). 

Überdies verfasste er drei Romane über Conan sowie sechs Romane über Cormac MacArt, beides Figuren des Schriftstellers Robert E. Howard.

Zwischen 1976 und 1978 war Offutt Präsident der Science Fiction and Fantasy Writers of America. Ende der 1970er Jahre gab er unter dem Titel Swords Against Darkness fünf Anthologien mit Kurzgeschichten weniger bekannter Autoren heraus. 

Unter bis zu zwölf verschiedenen Pseudonymen schrieb Offutt eine Vielzahl erotischer Romane, darunter die von 1982 bis 1984 entstandene Spaceways-Reihe, die unter dem Autorenpseudonym John Cleve publiziert wurde. 

DIE TODESVÖGEL

 

 

 

 

 

  »Das Römische Reich ist enthauptet; mit der einen Stadt stirbt die ganze Welt... Alles ist dem Tod unterworfen... die Zeit zerstört der Menschen Werk... doch wer hätte gedacht, dass Rom zerfallen würde - Rom, gleichermaßen Mutter und Gruft ihrer Kinder.«

 

- Sophronius Eusebius Hieronymus, 415 A.D.

 

 

»Gallien war dem Reich verloren. Zwar trotzte die Auvergne dem Westgotenkönig Eurich... doch weniger aus Loyalität gegenüber Rom denn der neugewonnenen Unabhängigkeit wegen. Weiter im Norden wurde Syagrius, Sohn Ägidius', aus denselben Erwägungen De-facto-König Galliens zwischen Somme und Loire.«

 

- Larousse, Encyclopedia of Ancient and Medieval History 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

  Prolog: Die schwarze Eule

 

 

 

»Denn dies sind die Vögel des Todes: die Eule, der nächtliche Räuber, und der Rabe, der über das Schlachtfeld wacht.« 

 

- Alexandros von Chios

 

 

 

Böser Zauber schwebte auf mächtigen schwarzen Schwingen über Nantes. Hass und Ruchlosigkeit schliefen unruhig in der nächtlichen Stadt unter ihm. Diese beiden finsteren Kräfte riefen einander, wie das Land die ruhelose See. Schwarze Schwingen folgten dem Wind abwärts. Die linde Sommernacht erschauderte um die herabstoßenden dunklen Flügel, deren Spannweite größer als ein Mann war.

Sigbert von Metz, seit einiger Zeit Sigbert Einohr genannt, wälzte sich in seinem Bett und murmelte. Viel starker Wein war am Abend unverdünnt durch seine Kehle geflossen, und mehr als ein Becher davon war von seinem Arzt, einem Mann, der die Flüche seines Patienten nicht beachtete, mit einem Mittel vermischt worden. Doch der Wein schenkte Sigbert keine Ruhe, und es gab kaum einen, der nicht fand, dass er auch keine verdiente.

Ein Schwerthieb hatte ihm vor kurzem einen Winkel des sinnlichen Mundes aufgerissen, seine Wange tief aufgeschnitten und ihm das Ohr auf dieser Kopfseite abgetrennt. Trotz Betäubungsmittel und Trunkenheit quälte der brennende Schmerz ihn selbst im Traum. Doch stärker hoch war Sigberts Hass. Seinem schurkischen Gehirn waren die Bilder eines sehnigen, tigerhaften Gälen aus Eirrin und eines riesenhaften, axtschwingenden Dänen eingebrannt.

»Tod ihnen!«, murmelte er und keuchte. »Tod, Tod, Tod! Tod, langsam und qualvoll! Tod!«

Der Trommelschlag seiner Schmerzen weckte Sigbert.

Sein Alptraum hatte ihn in kalten Schweiß gebadet. Die Decken drückten auf seinen sportlichen Körper. Es fiel ihm schwer festzustellen, ob er träumte oder wachte, doch im Grund genommen war das einerlei. Keuchend, schwitzend, hassend lag er da.

Plötzlich erstarrte er. Augen drangen in seine Kammer. Augen - gelb wie Topase, leuchtend, brennend - waren am Fußende seines Bettes auf ihn gerichtet. Etwas - nein, jemand - war dort und blickte ihn an.

Bin ich wach? Nein, gewiss ist dies ein Traum...

Seine vor Entsetzen geweiteten Augen nahmen nicht mehr wahr als eine längliche, unscharfe Form, einem Baumstamm ähnlich oder dem Kopf und armlosen Rumpf eines Menschen. Schwarz wie das Herz der Mitternacht war sie, undeutlich in der Dunkelheit von Sigberts verhangene? Schlafkammer. Und doch erweckte sie den abstoßenden Eindruck von Missgestalt und Verzerrtheit. Vielleicht lag das aber auch an Sigberts von Schmerz und Alkohol benebeltem Verstand.

In seinem Entsetzen dachte er, dass ein Teufel gekommen sei, sich seine Seele zu holen, die zugegebenermaßen verdammt war.

Das Wesen bewegte sich. Auf groteske Weise schien es zu wachsen. Gewaltige Flügel breiteten sich aus, und ihre Spitzen berührten fast die gegenüberliegenden Wände. Ihre Spannweite war bestimmt größer als ein erwachsener Mann. Schwarze Federn sträubten sich.

Das Wesen sprach - tat es das wirklich? Sigbert hörte Worte... oder fühlte er sie?

»Schrei nicht, Sigbert von Metz. Tust du es, verschwinde ich sogleich, was zu deinem Schaden wäre. Ich bringe dir Neuigkeiten von deinen Feinden.«

Nachtgespenst, dachte Sigbert verstört. Ein Dämon in der Gestalt eines Riesenvogels...

»Wer bist du?« Er hörte, wie seine Stimme krächzte.

»Ich bin die Seele des Arztes Lucanus Magus. Weit...«

Hoffnung regte sich in Sigbert. Übernatürliche Hilfe? Blinzelnd vergewisserte er sich: »Sagtest du Arzt?«

»Ja. Und Magier, Sigbert von Metz, und Magier!«

»Du - du bist gekommen, meine Schmerzen zu lindern?«

Sigbert empfing das Gefühl spöttischen Gelächters. Es ergrimmte ihn, während es ihm gleichzeitig die zittrige Hoffnung wieder raubte. »Deiner Feinde wegen«, kam die Antwort. »Ist dein Hass nicht ebenso schmerzhaft wie deine Wunde?«

Diesmal brachte Sigbert kein Wort heraus, und der gespenstische Vogel fuhr lautlos fort:

»Weit im Süden, in einem Dorf der seefahrenden Basken, schläft mein fleischlicher Körper. Doch alles, was an mir zählt, ist hierhergeflogen, um dir zu helfen, jene zu vernichten, die du hasst und die ich ebenfalls hasse - ja, und aus schwerer wiegenden Gründen als du! Doch weiß ich jetzt schon, dass du nicht auf meinen Rat hören wirst - diesmal nicht. Morgen, im hellen Tageslicht wirst du dies für einen Traum halten, herbeigerufen durch deinen Hass und deine Schmerzen. Du wirst ihn nicht beherzigen.«

Sigberts Gedanken bewegten sich in zähen, düsteren Bahnen. Furcht hatte sich zu Ungläubigkeit gewandelt und wieder zu Furcht, diese wiederum zu Hoffnung, die zersprang; gefolgt waren Staunen - und Neugier. Halb betäubt, doch auch halb wachsam, stellte er eine kluge Frage:

»Das weißt du? Warum hast du dir dann die Mühe gemacht, zu mir zu kommen, Arzt, Magier - Kreatur?«

»Damit du aus deiner Dummheit lernen und auf mich hören wirst, wenn ich wiederkomme. Du kennst die Feinde, die ich meine; du kennst sie sehr gut, sie und ihr fast übermenschliches Geschick und Glück! Es sind Cormac MacArt und Wulfher, der Schädelspalter der Dänen - diese blutigen Teufel der See!«

Bei diesen Namen wurde Sigbert hellwach, und Hass pulsierte stärker in ihm als der hämmernde Schmerz. »Ah!«

»Sie leben, und es geht ihnen gut. Sie haben Zuflucht in dem swebischen Königreich gefunden, über das Weremund der Große herrscht«, fuhr die wispernde Stimme fort, die eigentlich keine war. »Sie stehen nun in seinen Diensten. Im Augenblick bereiten sie sich darauf vor, Hispania zu verlassen, diese blutigen Piraten, um im Auftrag dieses Weremunds zum Land der Dänen zu segeln. Einst diente ich Weremund, ich, Lucanor Magus, und ich diente ihm gut. Nun hat er mich verbannt und würde mich qualvoll töten lassen, bekäme er mich zu fassen. Daran sind sie schuld, dieser Cormac MacArt und Wulfher der Däne,  mit ihrem Schiff Rabe. Verflucht seien sie, verflucht bis ans Ende der Tage und zu dem Chaos, das ihm folgen wird. Und mögen die Schwarzen Götter von R'lyeh sie verschlingen!«

Sigbert Einohr lachte heiser. »Ich kenne deine Götter nicht Magier, aber deinem Wunsch schließe ich mich an.«

»Dann hör zu. In drei Tagen werden diese Piraten den Hafen von Brigantium in Gallaecia verlassen und ostwärts segeln. Eine kurze Weile werden sie in einer geschützten Bucht unterhalb der Pyrenäen vor Anker gehen. Sie wissen nicht, dass ich sie in dieser Gegend erwarte. Ich werde die Leute dort aufwiegeln, sie zu töten, und Basken sind ein Schlag, der Fremde gar nicht mag!

Gelingt mein Plan, wirst du mich nicht Wiedersehen, Sigbert Einohr, denn dann werde ich dich nicht brauchen. Sollte es den Basken jedoch nicht gelingen, diese Schurken umzubringen, werden sie zweifellos bei Nacht die Westküste von Gallien hoch segeln, vorbei an Burdigala, vorbei an den sächsischen Niederlassungen - und vorbei an Nantes, deiner Stadt. Danach kommt Armorika, auch Kleinbritannien genannt. Dort haben die beiden Freunde, die für ein Maß an Sicherheit für sie sorgen können. Wenn du wachsam bist, kannst du ihnen eine Falle stellen, ehe sie dort ankommen. Dann wird es in deinen Händen liegen, Agent des Königs.«

Sigbert strengte sich an, die Dunkelheit zu durchdringen. Er hatte den Eindruck, dass diese Kreatur, die einen großen Teil seiner Schlafkammer einnahm, eine ungeheuer große finstere Eule sein musste. Gottes Tod! Der muffige Gestank ihrer Federn würgte ihn.

Ja, eine Eule. Er konnte nun die Form des boshaft weisen Kopfes erkennen, die glühenden Augen und den Hakenschnabel. Obgleich er sie nicht sah, erahnte er die Krallenfüße, die bereit waren, sich mit erbarmungsloser Kraft in lebendes Fleisch zu schlagen. Eine Eule, eine schwarze Eule! Der Vogel Athenes. Raubvogel der Nacht mit lautlosen Schwingen. Der Schrecken der harmloseren Nachtgeschöpfe, von denen er sich ernährte. Symbol des Todes und okkulter Weisheit alter Zeiten. Und bei weitem größer als ein Adler.

Also die Seele eines Magiers,; die den Körper verlassen und feste Form angenommen hatte!

Sigberts Volk in den düsteren fränkischen Wäldern kannte dergleichen, denn trotz seiner lateinischen Erziehung und Manieren war Sigbert Einohr von Metz ein Germane: ein Franke. Sein eigener Stamm nannte diese Art von magischen Sendboten Fylgja. Er bezweifelte nicht, dass diese Eule echt war; Lucanors Fylgja.

Lucanor.

Ein fremdartiger Name. Vielleicht griechisch? Nun, was spielte das schon für eine Rolle. Umso vertrauter waren ihm die Namen Cormac MacArt und Wulfher Schädelspalter. Vor kurzem, als sie versucht hatten, ihre Seeräuberbeute an den Mann zu bringen, war Sigbert als Beauftragter des Königs eingeschritten. Er wollte sie der verdienten Strafe zuführen. Und da hatte einer ihrer Männer sein Gesicht verstümmelt.

»Du kannst dich darauf verlassen, dass ich eingreifen werde!«, versprach er, den man schon von Kindesbeinen an seines guten Aussehens wegen gerühmt hatte. Doch das war vorbei.

Gelächter?

»Ich bin sicher, dass du das nicht tun wirst. Im hellen Tageslicht wirst du glauben, dass das alles nur ein Traum war, und es verdrängen. Du bist nicht der Graf von Nantes, und du wirst auch nicht mit einer so zweifelhaften Geschichte vor ihn treten. Tor, der du bist!«

Sigbert knirschte mit den Zähnen, und die Nasenflügel blähten sich verärgert auf. Er würde gern diesem Lucanor in seinem wahren Körper begegnen und sehen, wie höhnisch er da war!

Der Besucher durchschaute seine Gedanken. Trotz seines herablassenden Tons wusste Lucanor sehr wohl, dass er diesen Franken vielleicht als Verbündeten brauchte. Als Oberzolleinschätzer von Nantes hatte Sigbert gewisse Macht und war gut über alles unterrichtet, was in der Stadt vorging. Außerdem hasste er den riesigen dänischen Piraten und seinen finsteren Freund nicht weniger als Lucanor. Doch Lucanors wahrer Körper ruhte tatsächlich fern des nördlicheren Nantes. Es war ihm nicht möglich gewesen, schnell genug zu Sigbert zu reisen, um ihm diese Warnung rechtzeitig zukommen zu lassen. Außerdem würde er sich diesem schlauen Schurken nicht leiblich zeigen, ehe er dem Franken seinen Wert nicht bewiesen hafte.

Doch nun musste sein Geist, sein Sendbote, sein Fylgja, wie die Barbaren ihn nannten, zu seinem Körper zurückkehren, denn das direkte Sonnenlicht könnte ihn vernichten. Sendboten und Sonnenlicht waren keine Freunde.

»Du wirst dich erinnern«, sagte oder flüsterte oder dachte die schwarze Eule. »Du wirst es nicht glauben, Sigbert Einohr, Franke von Metz und jetzt von Nantes... aber du wirst dich erinnern, und wenn es nötig ist, werde ich wieder zu dir kommen.«

Mit schreckerregendem Rauschen sprang der riesige Vogel zum Fenster und verschwand auf Geisterschwingen. Sigbert spürte den Luftzug. Der Schatten der gespenstischen Kreatur floss finster über die Dächer und dunklen Straßen von Nantes. Wachhunde und Straßenköter zogen den Schwanz ein und winselten, als er über sie streifte. Nicht einer wagte zu bellen.

 

 

 

 

 

 

  1. Der Rabe

 

 

 

»Die zeitweilige Rettung Italiens zog die dauerhafte Vernichtung Galliens nach sich. Eine gewaltige Horde Wandalen, Sweben und Alanen entfloh der mitteleuropäischen Herrschaft der Hunnen, überquerte den schlecht verteidigten Rhein, fächerte über die inneren Provinzen aus und drohte in Britannien einzufallen. Italien konnte nicht helfen, und die Briten ernannten einen eigenen Herrscher... Er setzte nach Gallien über und vertrieb die Invasoren, doch zogen diese sich in die falsche Richtung zurück, nicht über den Rhein, sondern über die Pyrenäen nach Spanien. Ihre Nachkommen (die Sweben) sind noch heute in Westspanien; die Wandalen zogen weiter und gaben Andalusien seinen Namen; schließlich gründeten sie im ehemals römischen Teil Afrikas ein stabiles Königreich.«

 

- John Morris, The Age of Arthur 

 

 

 

Die gleiche dunkle Sommernacht bedeckte auch eine andere Küste fern im Südwesten, die des swebischen Königreichs um Brigantium. Hier im nördlichen Spanien war sie angenehm warm und fast wolkenlos.

In dem großen Hafen mit seinen drei Piers seufzte und wogte das Wasser mit der Flut.

Fünf Männer hielten eine Besprechung in einem mit kostbaren Teppichen gehangenen niedrigen Gemach. Am Kopf des einfachen Eichentischs saß Weremund der Große, König dieses Landes. Er hatte die langen Beine ausgestreckt, war jedoch nicht der größte in dieser ungewöhnlichen Runde. Zu seiner Rechten saß sein Vetter und Ratgeber, der schnurrbärtige Irnic Axtschmetterer in seiner blauen Tunika mit den überkreuzten gelben Streifen; zu seiner Linken Zarabdas, der Magier, einst Priester Bels in Syrien und nun einer der meist geschätzten Getreuen des swebischen Königs. Seine bräunliche Haut, der pechschwarze geteilte Bart, die ausdrucksvollen dunklen Augen und ebenso sein Gewand von östlichem Schnitt hoben ihn von den hellhäutigen germanischen Sweben ab und verliehen ihm etwas Geheimnisvolles, eine Tatsache, die Zarabdas sich nicht scheute zu nutzen. Er war kein Scharlatan, dieser dunkelhaarige Magier unter den Menschen, deren Haarfarbe von fast Weiß bis allenfalls Mittelbraun reichte. Seine Kräfte und seine Weisheit waren echt, ebenso sein Instinkt fürs Theatralische, den er kultiviert hatte.

»Weisheit allein«, hatte Zarabdas seinem König erklärt, »verschafft einem noch kein Gehör.«

Die drei beherrschten und regierten die Sweben, die in Nordwestspanien dominierten. Und diese drei saßen am Kopf des Tisches, doch in dieser Runde dominierten sie nicht.

Die anderen beiden an dem fleckigen, ramponierten Tisch waren noch ungewöhnlicher: weder Germanen noch Kelten, noch kamen sie aus dem Osten; auch entstammten sie keinem Königshaus, und Zauberer waren sie ebenfalls nicht - jedenfalls nicht im üblichen Sinn. Dagegen konnte man ihnen eine gewisse Hexerei nicht absprechen, wenn es um Taktik ging, um die Erleichterung von Schiffen von ihrer Ladung und um die Geschicklichkeit im Umgang mit ihren Waffen. Tatsächlich gesellten sich bei einem dunkles Haar und dunkler Teint zu hellen keltischen Augen, allerdings lagen diese so tief unter den meist zusammengekniffenen Lidern, dass sie dunkler wirkten.

Der andere war ein riesenhafter Däne mit gewaltigem roten Bart, dessen kräftige Statur die Ratskammer kleiner wirken ließ und die anderen zu verdrängen schien. Senkte er die Stimme, dachte man an fernes Donnergrollen, hob er sie, krachte der Donner über den Köpfen. Es handelte sich um Stimme, die lange schon Befehle erteilte, die sich mit dem Sturm auf der See und dem Kampflärm gemessen hatte, um gehört zu werden, und der es schwerfiel, sich auf längere Zeit des höflichen Tons im Innern eines Hauses zu bedienen. Die Brust, aus der sie kam, wölbte sich wie Doppelschilde, und goldene Armreifen sowie anderer Schmuck zierten den Riesen.

Kein Bart verbarg die Narben vergangener Kämpfe des Dunkelhaarigen. Er trug auch keinen Zierrat am Leib, allerdings hellte eine Goldborte seine schwarze Tunika auf. Sein sehniger Körper verriet eine andere Art von Kraft als die des Dänen, sie war flinker und empfindsamer. Die Hände, von denen eine das Kinn stützte, während die andere entspannt auf der Tischplatte vor ihm lag, waren langfingrig und geschmeidig und die Sehnen hoben sich am Handrücken ab. Die Rechte wies Narben auf, genau wie sein Gesicht. Mit oder ohne Waffen wussten diese Hände sehr wohl, wie man sich Feinde vom Leib hielt.

König Weremund, sein Vetter Irnic und sein Magier Zarabdas. Und ihre beiden - Gäste. In diesem Augenblick träumte ein Franke namens Sigbert Einohr von beiden letzteren qualvolle Träume. Erst vor einigen Tagen hatten die beiden und ihre Mannschaft aus Seeräubern dem swebischen König einen großen Dienst erwiesen. Nun sprachen sie von handfesteren, doch kaum weniger wichtigen Dingen.

Die beiden waren Wulfher Hausakluifr und Cormac MacArt von Connacht in Eirrin.

»Handel!« Fast donnernd kam dieses Wort von den Lippen unter dem hellblonden, hängenden Schnurrbart. »Schifffahrt! Ich erwähnte bereits einmal, dass es in den letzten dreißig Jahren kaum viel schlechter hätte sein können, und dieses übernatürliche Grauen, das unsere Küste unsicher machte, hat es noch schlimmer gemacht. Dank Euch, meine Freunde, ist damit ein Ende - und doch ist das erst der Anfang. Es gibt noch andere Gefahren«, erklärte der König.

»Piraten«, sagte Cormac ohne den Hauch eines Lächelns.

»Gemeine, blutrünstige Hunde von Seefahrern, die nicht geduldet werden dürfen«, fügte Wulfher hinzu. Als er grinste, bewegte sein buschiger Bart sich wie ein feuriger Besen auf seiner gewaltigen Brust.

»So ist es. Ihr und Eure Leute habt Eure Sache gut gemacht«, fuhr Weremund der Swebe fort. »Auch Ihr hattet Eure Verluste. Habt Ihr noch mehr als vierzig Mann, die Euer Schiff, den Raben, rudern - und die kämpfen können?« Die Frage war müßig, Weremund wusste sehr wohl, dass das nicht der Fall war. »Ich würde gern dem Beispiel der Wandalen folgen, und mein Volk zu einer Seemacht machen, obgleich wir als Reitervolk fern im Osten begannen - genau wie sie. Ich glaube, das Beste wäre, Überläufer von den Wandalen anzuheuern, um Eure Besatzung aufzustocken, und ebenso wandalische Schiffsbauer. Was meint ihr dazu?«

Cormac MacArt runzelte nachdenklich die Stirn, während Wulfher sofort ungestüm antwortete. Allerdings musste man ihm zugutehalten, dass er sich bemühte, in des Königs Gegenwart taktvoll zu sein und zu verbergen, wie wenig er von diesem Vorschlag hielt.

»Das wäre keineswegs das gleiche, Lord König. Es stimmt, diese Wandalen begannen als Reitervolk im Landesinnern, genau wie Eure Sweben. Doch beendeten sie ihre Wanderung nicht in Hispania, wie die Sweben es getan haben. Vor Generationen schon setzten sie nach Afrika über, um nicht festzusitzen und vernichtet zu werden. Doch um dazu imstande zu sein, benötigten sie Schiffe, die ein römischer Lord in Karthago ihnen gab... Wie hieß dieser Narr bloß, Cormac?«

»Bonifacius«, antwortete der Gäle. »Er tat es, weil er mit ihrer Hilfe gegen den römischen Rivalen rechnete. Narr, der er war! Genauso gut hätte er die Pest einschleppen können. Einen ähnlichen Narren gab es auch in Britannien. Jüten und Sachsen-Jud er über seine Schwelle ein. Vortigern hieß er. Nun herrschen Jüten und Sachsen über viele britische Landstriche. Männer, die sich kaum zwanzig Rinder leisten konnten, nennen sich >König< und gewinnen immer mehr Land und Anhänger - und haben nun weit mehr als zwanzig Rinder!«

Letzteres erklärte er für Irnic, Zarabdas und den König, für die Britannien nur ein Wort war, genau wie das benachbarte Eirrin, das die Sweben unter Hivernia oder Hibernia kannten. Wulfher wusste von Vortigern und dass er Hengist eingeladen hatte. Hengist, der Jüte, war Wulfhers Erzfeind. Die Augen des Dänen funkelten kalt beim Gedanken an den stämmigen jütischen Tiger, doch Hengist war fern in nördlichen Gewässern - dieser verlogene, verräterische Hundsfott!

Doch hier, so weit im Süden, ging es um die Wandalen.

»Ja, Bonifacius«, bestätigte Wulfher grollend. »Nun, inzwischen ist er tot und sein Name fast vergessen, außer auf Lokis Liste großer Narren. Die Wandalen übernahmen Karthago und wurden zur größten Seemacht auf dem Mittelmeer.« Er beugte sich vor, und sein Ellbogen schlug auf die Tischplatte, als er gestikulierte. »Aber was würde uns das bringen? Das Mittelmeer ist landumschlungen und so gezeitenlos wie ein Waschzuber. Früher war es Roms See, jetzt ist es der der Wandalen. Schön für Kinder, wenn sie schwimmen wollen... aber, Lord König, es ist der Ozean eines Mannes, mit dem wir es hier zu tun haben!«

Als er bemerkte, dass jeder am Tisch sich ein wenig von ihm zurückgelehnt hatte, senkte Wulfher die Stimme ein bisschen. »Die Wandalen bauen ihre Schiffe immer noch nach römischer Art. Glaubt mir, sie ist nicht geeignet für den stürmischen Atlantik oder die tückische Trugbucht da draußen!« Er schwenkte den mächtigen Arm mit einem wahren Pelz roter Härchen und deutete mit dem Zeigefinger in die Richtung der See hinter Brigantium. Mit leichtem Kopfschütteln lehnte Wulfher sich zurück und sprach, als wäre er ein Grieche, der eine Schulklasse unterrichtete.

»Nur die kühnsten Wandalenkapitäne wagen sich an den Säulen des Herakles vorbei, wie sie die Meerenge nennen, und weiter die hispanische Küste entlang. Und ihnen sind ich und der Wolf...« Er schlug nun eine Faust auf den Schenkel des Gälen, um keine Missverständnisse entstehen zu lassen. »...begegnet - in ihren lächerlichen Triremen -, und wir haben mit ihnen gespielt.«

Er machte eine Pause, als müsste er sich seine Worte erst zusammensuchen, um sicher zu sein, dass er auch ausdrückte, was er meinte. Wulfhers Beherrschung seiner eigenen Sprache war keineswegs die eines Gelehrten; und sein Latein, das die meisten in diesem Teil der Welt sprachen, war grauenvoll, obwohl er bereits dazugelernt hatte, seit er und Cormac hier vor einer Weile angekommen waren, nachdem sie vor den Soldaten geflohen waren, die dieser Sigbert - dessen Gesicht sie verwüstet hatten - auf sie gehetzt hatte.

»Ihr wollt doch nicht, dass andere es mit Euren Schiffen so machen?«

Mund und Kinn verrieten Cormac MacArts Anspannung. Nur Zarabdas, der ihn beobachtete, bemerkte es.

»Da habt Ihr Recht, Kapitän«, entgegnete Weremund der Große. »Ich habe meine Antwort bekommen.«

Cormac entspannte sich so unmerklich, wie sein narbiges Gesicht sich zuvor angespannt hatte. Wenige Könige würden so unverblümte Offenheit so nachsichtig hinnehmen. Aber Weremund war ohnehin nicht wie andere Könige, die Cormac kennengelernt hatte - und er war der erste, den er achten konnte und den er mochte. Der Swebe war milde, ohne schwach zu sein - oder auch nur anderen gegenüber so zu erscheinen.

Wie sind die Sweben nur zu so einem guten Mann als König gekommen? fragte sich Cormac. Einmalig ist dieser Weremund.

Während der Gäle derart seinen Gedanken nachhing, fragte Irnic Axtschmetterer: »Was ist mit den Basken? Sie sind Seefahrer von alters her, und gewiss kennen sie die Trugbucht, wie einer sie nur kennen kann. Ich habe gehört, dass sie gute Schiffe bauen.«

Cormac war beeindruckt, obgleich seine Miene abweisend war. Für einen, der Befehlshaber von Reiterkriegern und Vetter des Königs war, war das eine sehr vorurteilslose Einschätzung. Aber sie stimmte. Baskische Schiffsbauer und Seeleute wären mehr als willkommen. Cormac gefiel es gar nicht, den Mann enttäuschen zu müssen, denn zwischen ihnen hatte sich echte Kameradschaft entwickelt.

»Ihr habt Recht«, gab er zu. »Für unsere Zwecke wären die Basken viel besser geeignet als die Wandalen - ließen sie sich dafür anwerben. Doch das dürfte unmöglich sein! Sie sind stolz auf ihre Unabhängigkeit - ünd in unabhängige Clans aufgeteilt, mehr noch als die Gälen von Eirrin, und das sagt schon allerhand. Sie hielten seinerzeit die Römer von ihren Bergtälern fern und die Goten ebenso. Und bei den finsteren Göttern, sie hassen Fremde. Nie würden sie jemandem helfen, der nicht von ihrer Rasse ist; dagegen sind sie schnell mit der Waffe zur Hand, wenn es um Fremde geht.«

Cormac MacArts schwertgraue Augen schauten flüchtig grübelnd in seine eigene Vergangenheit. »Sie sind im Grund genommen von derselben Rasse wie die Silurer Westbritanniens und die Pikten von Alba«, sagte er nachdenklich. »Letztere vermischten sich allerdings vor undenklicher Zeit mit einer seltsam gedrungenen, affenähnlichen Rasse, was jetzt noch erkennbar ist. Zwischen ihnen und meiner Rasse herrscht Erzfeindschaft, solange man sich erinnern kann.« Cormac, den man den Wolf nannte, übertrieb nicht. Älter als die Welt war diese Feindschaft - oder vielmehr älter als die Welt, wie sie jetzt war. Vage Erinnerungen an frühere Leben und Zeitalter regten sich manchmal in ihm, dass er zeitweilig die Gegenwart vergaß. Und dieses Erinnern überwältigte ihn gewöhnlich ohne Vorwarnung. Im Augenblick wehrte Cormac sich mit aller Kraft dagegen und konzentrierte sich auf die Gesichter der beiden Sweben unter dem nach barbarischer Sitte zu einer Acht geknoteten Haar.

»Wenn Ihr an meinen Worten zweifelt, meine Lords«, fuhr er grimmig fort, »so schickt Gesandte zu diesem Volk. Verglichen mit den nördlichen Pikten sind die Basken geradezu sanftmütig - trotzdem tätet Ihr gut daran, Männer zu schicken, die Ihr entbehren könnt.«

König Weremund zweifelte nicht im Geringsten daran, und er hatte auch nicht vor, sich unter allen Umständen davon zu überzeugen. Die Basken der Pyrenäen waren, was die Entfernung betraf, näher als die Wandalen. Er wusste alles über sie.

»Was ist mit den Bretonen von Armorika?«, fragte Zarabdas. »Sind nicht auch sie gute Schiffsbauer und Seefahrer?«

»Das sind sie«, bestätigte Cormac. »Ihre Vorfahren überquerten das Meer von Britannien, hauptsächlich von Cornwall. Der Ruf der See war schon laut in ihnen, ehe Rom zur Weltmacht wurde. Für Euer Silber, Lord König, wären sie bestimmt zu haben. Doch sind sie keltische Bretonen durch Blut und Sprache. Eine zu feurige Mischung gäben sie ab mit Dänen und Sweben.« Cormac schüttelte den Kopf und zeigte wieder eine abweisende Miene. »Nein, wenn wir unsere Mannschaft aufstocken und Euch einen wirklich guten Schiffsbauer bringen sollen, Lord König, müssen wir uns auf eine weitere Reise einrichten.«

Weremund blinzelte und blickte Irnic an, doch ehe er etwas sagen konnte, warf Wulfher ein:

»Außerdem bauen Dänen bessere Schiffe und sind auch noch viel bessere Seefahrer.«

König Weremund runzelte nachdenklich die Stirn, und obgleich er kein Wort sagte, konnte sein Vetter Irnic seinen Gedankengängen folgen. Der König war sehr an den Diensten dieser beiden Männer interessiert - ja, er brauchte sie. Daher zauderte er, sie so weit wegzuschicken.

»Eine weitere Reise«, wiederholte der König der Sweben nachdenklich. »Bis zum Land der Dänen?«

Wulfher Schädelspalter lachte. »Eben dort findet man die meisten Dänen.«

Die Pest auf dich, Wulfher, dachte Cormac, doch weder der König noch seine beiden Ratgeber fühlten sich durch die allzu freien Worte des Dänen gekränkt. Man sah es Weremund an, dass er überlegte. Die Gedanken, die ihm durch den Kopf gingen, waren so verschlungen wie der Achterknoten auf seinem Kopf.

»So sei es denn«, sagte er schließlich. »Man bittet Sachverständige nicht um Hilfe und sagt ihnen dann, wie sie ihre Arbeit machen sollen. Der Himmel möge Eure Reise beschleunigen und Euch sicher nach Gallaecia zurückbringen. Macht Euch währenddessen um Eure Verwundeten keine Gedanken, sie werden so gut gepflegt werden wie meine eigenen Herdgefährten.«

Cormac lächelte bewundernd über diese sanfte Mahnung: Der König hatte seine Geiseln, falls die Seeräuber daran dachten sich dessen, was er für ihre

Pflicht hielt, zu entziehen. Wulfher konnte ein Lachen tief in der Kehle nicht zurückhalten.

Er sagte: »Der Schiffsbauer, den ich meine, heißt Ketil, Lord König. Er ist ein weitgereister Mann. In seiner frühen Jugend war er Geselle bei einem wandernden Schiffsbauer, der sächsischen Familien - und manchmal ganzen Dörfern - half, das Meer nach Britannien zu überqueren. Danach ging er seinem Handwerk unter den Franken und Friesen nach, ja und auch unter den armorikanischen Bretonen. Nach dem, was ich zuletzt hörte, hat er sich mit seiner Familie in Jütland niedergelassen.«

»Aber würde er sie denn verlassen, um in unseren Dienst zu treten?«, fragte Weremund und strich über seinen braunen Bart. »Es ist eine lange Reise.«

»Ich glaube nicht, dass er widerstehen kann, wenn er die Möglichkeit bekommt, einem König eine Flotte zu erbauen! Er ist ein Meister seines Handwerks, das er zur Kunst gemacht hat, und er liebt es - so, wie ich meines, beim Donnerer! Außerdem wird der Klang Eures Silbers es ihm noch versüßen, König der Sweben! Wenn wir ihm unseren Nachwuchs Eurer Kette zeigen, wird kein Schiff Ketil schnell genug hierherbringen können!«

Lächelnd dachte Cormac an Weremunds Reichtum an Silber. Reichtum, wahrhaftig! 

In des Königs Schatzkammer lag eine Kette aus massiven Silbergliedern, zwölf große Schritte lang. Zwerge hatten sie vor langer Zeit nach der Anweisung ihres Königs Motsognir geschmiedet. Sie hatte die einmalige und überaus erfreuliche Eigenschaft, im Feuer neue Glieder dazu wachsen zu lassen. So konnte sie in alle Zeit neuen Reichtum hervorbringen, solange ihre Kräfte nicht überbeansprucht wurden. Cormac und Wulfher hatten sich fünf Schritte eines solchen neuen Ablegers verdient. Sie konnten ihn an sich nehmen, wann immer sie wollten - und es war echtes Silber und dauerhaftes. Trotzdem verengten Weremunds Augen sich bei Wulfhers Worten ein wenig, denn ihm wurde bewusst, dass sie vorhatten, das Silber von Callaecia fortzuschaffen.

Aber es spielte ja eigentlich keine Rolle. Sie hatten es sich verdient. Und wenn sie so kurzsichtig waren, nicht zu ihm zurückzukommen, waren sie ohnehin nicht die Männer, die er brauchte. Es war Zarabdas Idee, und bisher spielte der König nur am Rand mit ihr: Reichtum war Macht. Unbegrenzter Reichtum konnte zu unbegrenzter Macht werden. Mit einer guten Flotte und guten Führern guter Kämpfer sowie tüchtigen Kaufleuten und Diplomaten - konnte diese Kette den Lauf der Geschichte ändern und Weremund den Großen zum Herrscher von Europa machen - und darüber hinaus.

»Gestattet Ihr, Lord König?«

Es war die trockene Gelehrtenstimme Zarabdas, des Magiers. Weremunds Geste forderte ihn auf, offen zu sprechen.

»Cormac MacArt«, begann der Mann aus dem Osten, und seine Augen waren so durchdringend wie die eines Schiffsausgucks bei stürmischer See. »Ich weiß, dass nichts Euch von dieser Reise abbringen kann. Doch sehe ich voraus, dass sie voller Gefahren sein wird, physischer, aber auch psychischer, wie Ihr Euch ihnen selten stellen musstet. Ungeheuer und Zauberer erheben sich drohend auf Eurem Pfad, und Geister der Finsternis flattern auf Todesschwingen unter den Schatten der Zeit, die bevorsteht. Ob Ihr siegen werdet oder sie, kann ich nicht erkennen. Doch einen hilfreichen Rat vermag ich Euch zu geben: Tragt immer das goldene Amulett an Euch, das Ihr mir einmal gezeigt habt. Es wird Euch helfen.«

Trotz seiner Überraschung blieb Cormacs Gesicht unbewegt. Das Amulett, von dem Zarabdas sprach, war ein sehr alter goldener Anhänger in Form einer geflügelten Schlange. Es war in die Hände des Gälen gekommen, wie Wertgegenstände einem Seeräuber gewöhnlich in die Hand fielen: Er hatte es mit anderem erbeutet und behalten, obgleich Aberglaube ihm wahrhaftig fremd war. Jetzt hing es unter dem schwarzen Leinen seiner Tunika. Doch seine Hand griff bei der Erwähnung nicht danach, wie die eines anderen es gewiss unwillkürlich getan hätte. Er war nicht wie andere.

»Das sagt Ihr jetzt, Zauberer? Obgleich es noch gar nicht lange her ist, da Ihr diesen Anhänger nicht mehr als ein gewöhnliches Kleinod genannt habt.«

»Eine Täuschung.« Zarabdas beredte Hände taten die Sache als unwichtig ab. »Eine Ablenkung. Ihr wart ein Fremder der des Nachts mit Piraten an unsere Küste gekommen war. Ich kannte Euch nicht. Außerdem war ich mir über das Wesen dieses Schmuckstücks nicht sicher. Inzwischen aber habe ich eine annähernde Abbildung davon in einem meiner Bücher gefunden und einige Worte darüber. Die geflügelte Schlange ist ein ägyptisches Sonnensymbol, MacArt, und viel älter als die geflügelte Scheibe Atons, die der fromme, doch unpraktische Pharao Echnaton verehren ließ. Ja, älter und auch mächtiger.«

»Und dieses Amulett wäre fast zwischen den Brüsten einer Schankmaid von Nantes hängengeblieben!« entfuhr es Wulfher, der nicht daran gedacht hatte, dass diese junge Frau dem König der Sweben von Gallaecia - dessen Gemahlin im Dienst von Lucanors uraltem finsteren Gott den Tod gefunden hatte - nun sehr nahe stand.

Zarabdas achtete nicht auf die Worte, die der Däne so unbedacht herausgesprudelt hatte. Sein Blick verharrte angespannt auf MacArt. »Ich glaube, dieses Amulett zierte den Bug eines der mystischen Schiffe Ras, in denen die Seelen zum Paradies des Sonnengotts geschafft wurden. Aber«, fügte der Magier mit einer Handbewegung hinzu, dass sein weiter Ärmel raschelte, »das wisst Ihr doch, MacArt. Ihr selbst habt an dem Tag, da wir uns kennenlernten, von seiner schützenden Kraft gesprochen.«

»Ja.« Cormac nickte brüsk. Dergleichen hatte er gesagt, um Zarabdas zu bluffen und zu ergründen, wieviel er darüber wusste. Es war nicht das erste Mal, dass, eine Notlüge ein Körnchen Wahrheit enthielt.

Doch soweit Cormac wusste, hatte das ägyptische Amulett nicht mehr Zauberkraft als ein Stein, den er am Strand aufheben mochte. Konnte das Tragen des Türkises, vielleicht ergänzt durch ein paar Zaubersprüche, einen furchtlos machen? War der Aventurin einst der heilige Stein der Macht des versunkenen Atlantis gewesen? Konnte der Amethyst, wie so viele glaubten, die Schlauheit erhöhen, vor allem, wenn es um Handel und Geschäfte allgemein ging? Zarabdas mochte nun seinerseits versuchen, ihn zu täuschen. Andererseits war es durchaus möglich, dass er es ernst meinte und es auch stimmte, obwohl die Wahrscheinlichkeit gering war. Aber es spielte keine Rolle. Cormac hatte den Anhänger behalten, weil er aus Gold und damit wertvoll war. Er würde die geflügelte Schlange auch weiterhin unter seiner Rüstung tragen, vielleicht half sie ihm wirklich - doch verlassen würde er sich darauf nicht. Er hatte kein Vertrauen zu solchen Dingen.

»Und sollte es Euch doch nichts nutzen, Cormac«, warf Irnic Axtschmetterer ein, »wird Euer Schwert es wettmachen.«

Cormac zuckte mit der Schulter. »Mein Verstand und mein Schwert sind das einzige, dem ich je vertraute.«

»Nun gut, meine Lords«, Wulfher nahm einen tiefen Schluck Ale, »ich segle mit dem Wolf hier, sobald wir Proviant und alles, was wir sonst brauchen, an Bord haben.« Er schaute sich zufrieden um. »Und wenn damit alles besprochen ist, wäre es grausam von mir, zwei sehnsüchtig meiner harrende Mädchen noch länger warten zu lassen.«

Weremund grinste nun unbeschwert. »Dann beeilt euch aber, Kapitän Wulfher.« Zweifellos dachte er an die Frau, der sein eigenes Interesse galt.

»Und ich muss mich wieder einigen Studien widmen«, sagte Zarabdas.

Irnic Axtschmetterer gestand, dass er vorhatte, mit den Comites, den Leibwächtern seines Vetters, einen zu heben, und er fragte Cormac, ob er nicht Lust hätte, sich ihm anzuschließen. Der dunkle Gäle schüttelte den Kopf.

»Danke, Irnic. Vielleicht komme ich später nach.«

Er verließ Ratskammer und Königsburg, um sich die Füße zu vertreten und seinen Gedanken nachzuhängen. Er wanderte durch die nächtlichen Straßen von Brigantium, ein sehniger, muskulöser Mann, und schritt leichtfüßig in seiner schwarzen Tunika mit der Goldborte dahin. Er war das Gewicht seines Kettenhemds über dem Lederunterwams gewöhnt, doch nun, obgleich er keinen Treueeid geleistet hatte, war er der Getreue eines Königs und genoss als solcher eines Königs Gunst. Das machte einen Unterschied.

Doch unbewaffnet war er nicht. Das Schwert in seiner Scheide schlug bei jedem Schritt gegen sein Bein, und ein langer doppelschneidiger Dolch hing in einer Hülle an der anderen Hüfte. Seit sein Leben als Verbannter mit vierzehn begonnen hatte, trennte MacArt sich nicht mehr von seinen Waffen. Mit ihnen fühlte er sich wohler.

Männer bedachten ihn im Vorübergehen mit neugierigen Blicken. Hispano-Römer waren sie hauptsächlich, mit krausem schwarzem Haar und zum größten Teil bedeutend kleiner als er. Er war schnell und viel kräftiger, als man bei seinem Körperbau erwartete, wie so manche hier wussten. Er glich ihrem swebischen Herrscher nicht mehr als ihnen. Viele lebten in verwahrlosten Häusern und hatten kaum etwas anderes zu tun als herumzulungern. Sie stellten nur einen kleinen Teil des römischen Zerfalls dar. Die Einwohnerzahl der von Römern erbauten Stadt war seit den großen Tagen des Reichs erheblich geschrumpft.

Es war ungewohnt für MacArt, durch eine nächtliche Stadt zu schlendern, ohne von Frauen angesprochen zu werden, doch hier in Brigantium war es so. Nicht, dass man ihm nicht dann und wann ein Lächeln schenkte, das als Aufforderung dienen mochte. Aber er spazierte weiter.

Cormac gelangte ins Hafenviertel, das sich in einem noch schlechteren baulichen Zustand befand als der Rest der Stadt. Es waren außer den Fischerkähnen auch kaum Schiffe an den langen weißen Piers festgemacht. Unbemannt und in großen Abständen liegend wirkten die Kähne einsam und traurig. Seewasser platschte melancholisch gegen Stein, als trauere es der geschäftigen Vergangenheit Brigantiums und seiner Bedeutung nach. Der einzige Gäle von Eirrin im ganzen Land schnupperte das offene Meer und sehnte sich nach seinen Weiten.

Cormac wusste zu gut, wieso der Hafen so leer war.

In den vergangenen Monaten hatte das Meer an Gallaecias Küste Furcht und Schrecken verbreitet. Schiffe waren selbst in den windstillsten Nächten von unbekannten Mächten zerstört worden. Und in dem alten römischen Leuchtturm, wo sie das Leuchtfeuer bewacht hatten, hatten Männer einen grauenvollen Tod gefunden. Lange wusste niemand, welch übernatürlichen Kräfte dahintersteckten. Strandräuber waren am Werk gewesen - doch keine üblichen, keine natürlichen, auch keine mit natürlichen Motiven.

Cormac und Wulfher hatten das fast Unmögliche geschafft und diese Küste angesegelt, ohne zu ahnen, welches Grauen hier sein Unwesen trieb. Zurückgelassen hatten sie Verrat und Kriegsschiffe, die auf ihren Untergang aus waren. Und fast wären sie den übernatürlichen Strandräubern zum Opfer gefallen, als sie Gallaecia sturmgetrieben und müde in ihrem Langschiff Rabe erreichten.

Die tiefliegenden grauen Augen des Gälen schauten sich um. Jetzt brannte das Leuchtfeuer hell und sicher in dem vielstufigen Turm, der sich in der Hafeneinfahrt dem Himmel entgegenstreckte. Ein freudloses, düsteres Lächeln spielte um Cormacs Lippen, als er sich an den Tag erinnerte, da er diesen Turm zum erstenmal gesehen hatte, und an das, was er dort vorfand. Ein Turm des Todes war er gewesen. Er hatte ihn erklommen und blutleere Leichen entdeckt, aus deren starren Augen das Grauen sprach. Auch an seine erste Begegnung mit Weremund dem Großen, König der Sweben, erinnerte er sich, und die Abmachung, die sie trafen. Für Asyl und Silber hatten Cormac und Wulfher sich bereit erklärt, Brigantium von dem geheimnisvollen Grauen zu befreien, das hier sein Unwesen trieb.

Das hatte schließlich das Leben einer Anzahl von Dänen gekostet, Gallaecia das eines seiner Ärzte, und den König das seiner Gemahlin.

Cormac starrte auf den Turm und dachte an die schreckliche Nacht, da er dort dessen geharrt hatte, was gekommen war. Massen von kriechendem, sich windendem Seetang, entweder vernunftbegabt oder zaubergeschickt, erhoben sich triefend und raschelnd aus dem dunklen Wasser. Wie gespenstisches Efeu war es den Turm hochgekrochen mit Tausenden und Abertausenden von Rankenfühlern und Tausenden und Abertausenden egelgleichen Mäulern, dazu bestimmt, den Männern das Blut auszusaugen.

Nur Cormacs Umsicht, das Brennholz und der Ätzkalk, die sie bei Tag in den Turm gebracht hatten, halfen ihnen, den grauenvollen Ansturm zu überleben, doch sie waren einem grässlichen Tod dabei sehr nahe gekommen.

Dann hatte der Gäle den Urheber und das Wesen der Angriffe erkannt. Mit eigenen Augen hatte er die uralten abscheulichen Untertanen von R'lyehs finsteren Göttern gesehen, Grauen aus einer anderen Zeit und lange schon schlafend - das zumindest hatte man angenommen. Jetzt noch hörteer ihre zischelnden, quakenden Stimmen. Er hatte gegen sie gekämpft. Außerdem war die Geheimsekte aus Menschen und Halbmenschen aufgedeckt worden, deren Bestrebung die Erweckung jener uralten Feinde der Menschheit war. Und die Führer dieser Sekte waren des Königs ehemaliger Leibarzt gewesen - und seine von diesem verzauberte Königin.

Selbst Cormac MacArt, der viel Schreckliches erlebt hatte und dadurch abgestumpft war, wollte nicht daran denken, wie alles geendet hatte.

Doch das war vorbei. Das weite Meer wogte ruhig und bot nur noch seine üblichen Gefahren, die durchaus genügten. Lucanor, der Arzt, als Lucanor, der Zauberer, aufgedeckt, Lucanor, der Verräter - nicht nur seinem König gegenüber, sondern der eigenen Menschlichkeit - war entkommen.

Zweifellos ist er aus dem Königreich geflohen, dachte der Gäle. Nur die finsteren, menschenhassenden Götter, die er verehrt, mochten wissen, wo dieser romano-griechische Hund sich verkrochen hatte.

Cormac schüttelte den Kopf, um sich von diesen Gedanken zu befreien. Es lag ihm nicht, Vergangenem nachzuhängen. Wäre es anders, würde die Erinnerung an all das Schreckliche und die Ungerechtigkeit, die ihm widerfahren waren, ihn zu Boden drücken. Er warf seine düstere Stimmung ab wie einen Umhang und verspürte nicht länger das Bedürfnis, allein zu sein.

Er wandte sich ab von der rauschenden, schlagenden See. Bestimmt amüsierten Irnic und die Comites sich inzwischen köstlich! Der Gäle lenkte den Schritt zur Königsburg und verbot sich ungute Gedanken.

Als er sich einer Gruppe dunkler, schlanker Bäume näherte, die im Nachtwind säuselten, sah er jemanden in langem, vermummendem Umhang zwischen zwei Tannen hervortreten und ihn zu sich winken. Cormacs Hand glitt über den Bauch zum Schwertgriff an seiner linken Hüfte, während die zusammengekniffenen Augen sich bemühten, die tiefere Schwärze hinter der vermummten Gestalt zu durchdringen. Schon einmal hatte man in diesem Land versucht ihn zu ermorden.

Da erkannte er den Schritt, die Bewegung der Gestalt und die Haltung des feinen Kopfes. Auch sah er nun das Glitzern von Edelsteinen im hochgesteckten Haar. Er erkannte Eurica, die jüngere Schwester des Königs. Cormac biss die Zähne zusammen, um die Verwünschung zu unterdrücken, die sich Luft verschaffen wollte. Obgleich sie erwachsen und mit ihren fünfzehn oder sechzehn Jahren eine Frau war, hatte Eurica ein behütetes Leben geführt und war unsagbar jung - im Vergleich zu Cormac, der in ihrem Alter, was Reife und Erfahrung betraf, unendlich älter gewesen war.

Die zusammengebissenen Zähne knirschten. Die Prinzessin war verliebt in ihn oder in das, was er für sie darstellte - oder sie war es zumindest gewesen. Was sie jetzt für ihn empfand, wusste er nicht, und es interessierte ihn auch nicht sonderlich. Einmal war sie des Nachts in sein Schlafgemach gekommen. Er hatte sie umgehend hinauskomplimentiert. Für ihn war sie attraktiv - und ein Kind und - ganz einfach lästig. Und eine größere Gefahr für sein Leben, als jeder bewaffnete Gegner sein konnte. Cormac hatte seine Erfahrungen mit Königstöchtern gemacht.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Andrew J. Offutt/Apex-Verlag/Successor of Andrew J. Offut.
Bildmaterialien: Christian Dörge/Apex-Graphixx. Die Illustrationen im Text stammen von Johannn Peterka.
Cover: Christian Dörge/Apex-Graphixx.
Lektorat: Peter Sladek.
Übersetzung: Lore Strassl (OT: When Death Birds Fly). Mit freundlicher Genehmigung der Edition Bärenklau/Literatur-Agentur J. M. Munsonius.
Satz: Apex-Verlag.
Tag der Veröffentlichung: 10.10.2018
ISBN: 978-3-7438-8337-6

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