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Der dritte Brief




Nur ein Werbeprospekt ist der Ausgangspunkt für eine Reihe von Ereignissen, die sich auf dem kleinen Gutshof der Domaine Bender ereignen werden.

Dieser Gutshof ist eine Domaine abseits der historischen Stadt Schwerin, zu der auch ein schönes Schloss gehört und über eine reizvolle Seenlandschaft verfügt.

Das ehemals sehr große Gut wurde nach dem Krieg zum Teil enteignet und wird jetzt als Pferdehof bewirtschaftet. Hier werden z.Zt. 14 edle Pferde, die von anderen Besitzern eingestellt sind, betreut und gepflegt.

Der Gutsherr Johann Bender lebt und arbeitet hier nur mit seiner Frau Elfriede und der Tochter Susanne, sowie auch einer externen Hilfskraft.

* * *

Ein Prospekt zur Landwirtschaftsmesse in Hannover ist eingetroffen.

Elfriede - Johanns Frau - hat diesen Prospekt achtlos auf den Küchentisch geworfen und sich wieder ihrer Hausarbeit gewidmet. Das Mittagessen ist vorzubereiten und ihr Johann erwartet dieses und seine beiden `Mädels` - wie er sie nennt - pünktlich um 12 Uhr.

" Wann kommt denn Onkel Werner " ruft aus der Diele die 23 jährige Susanne, " er wird mir doch hoffentlich etwas schönes mit bringen ? "

Der Bruder der Mutter hat sich zu einem kurzen Besuch angemeldet, weil er als Inhaber eines Reisebüros auf dem Weg zu einem Kunden sowieso an dem alten Gutshof der Benders vorbei muss. Er ist auch Susannes Patenonkel und stets gut gelaunt.

" Das einzige was der dir mitbringt, sind doch nur Reisekataloge und die kannst du gleich wegwerfen " erwidert die Mutter, " für so was haben wir keine Zeit."

Die einzige Tochter Susanne betritt daraufhin mit gesenktem Kopf die Küche und greift sich den bereit gestellten Kartoffeleimer, um ihrer Mutter bei den Vorbereitungen zum Mittagessen wie üblich zu helfen.

" Ich möchte aber auch mal verreisen " entgegnet Susanne, " die Grabeners vom Nachbarhof waren letztes Jahr zwei mal für eine Woche im Urlaub."

" Lass das nur nicht den Papa hören, der hält die Grabeners sowieso für eine schludrige Familie, die ihren Hof nicht richtig bewirtschaften."

" Keiner nimmt mich mal raus aus dieser Arbeitsmühle " meint Susanne entrüstet, " noch nicht einmal zum Scheunenball darf ich ohne eure Begleitung."

Die Mutter setzt gerade den Gemüsetopf auf den Herd, als Onkel Werner die Küche betritt. " Hallo ihr beiden Hübschen " begrüßte er - wie immer gut gelaunt - die beiden fleißigen Frauen, " ist das nicht mal wieder ein mieses Wetter draußen. Man sollte sich sofort auf den Weg in den Süden machen " provoziert er wissentlich.

" Du kannst gut reden " meint Elfriede, " du hast auch keinen Hof mit so vielen Pferden zu versorgen und übrigens, las diese Anspielungen in Gegenwart von Susanne, die liegt mir wegen ihrer Reiselust sowieso schon lange in den Ohren."

Werner schätzt den sonst so gepflegten Umgangston der Benders sehr und erlaubt sich daher anzumerken: " Das Mädel muss doch mal raus, jemanden kennen lernen und so … " weiter kommt Onkel Werner aber nicht.

" Jemanden kennen lernen " entrüstet sich Elfriede lautstark, " womöglich so einen ollen Mitgiftjäger oder einen von denen, die die Mädchen reihenweise nur ins Bett haben wollen. Nee mein Lieber, noch passen wir auf, das sie den Richtigen kriegt. Es wird sich mit der Zeit schon was Passendes für Susanne finden."

Die vormals gute Stimmung in der Küche droht umzukippen. zumal bei Susanne die ersten Tränen zu erkennen sind, denn Werner spricht genau ihre Sehnsüchte an.

" Das Mädel sieht gut aus und hat jetzt die besten Chancen einen ordentlichen Mann kennen zu lernen " meint Onkel Werner.

" Einen ordentlichen Mann " fragt Elfriede, " schau dich doch mal um in der Nachbarschaft, wo siehst du da einen Mann der mit unserer Susanne zusammen leben könnte, nicht säuft, keine Schulden hat, ordentlich gekleidet ist und überhaupt kümmere du dich mal lieber um deinen Kram. Willst du zum Essen bleiben ? "

" Nee las mal ich muss dringend weiter " entgegnet Werner, " da will ein älteres Paar nach Argentinien zu einem Familienfest fliegen und ich muss mich noch um die Pässe, Visa u.s.w. kümmern " sagt es, gibt Susanne ein flüchtiges Küsschen auf die Wange und verschwindet.

Elfriede musste sich erst einmal sammeln. " Was der sich wohl einbildet, wie das bei uns abläuft, " - Susanne zugewandt - " jetzt will der dich auch schon verkuppeln und unter die Haube bringen, der spinnt wohl."

" Aber Mama … "

" Nichts da, kümmere du dich jetzt mal um das Mittagessen und deck schon mal den Tisch, Papa kommt gleich."

Die unüberhörbaren Treckergeräusche kündigen den Vater Johann an. Das leichte Stöhnen beim Stiefel ausziehen und die bebenden Stubendielen unter dem schweren Gang des großen und kräftigen Bauern zeugen von einem bisher anstrengenden Vormittag.

" Na ihr Beiden, was habt ihr denn heute schönes gekocht " und ohne eine Antwort abzuwarten, " der Grabener repariert nebenan seinen Pflug schon wieder. Der sollte das alte Ding mal besser pflegen, oder sich einen neuen kaufen."

Ohne weitere Worte nimmt Johann am Tisch Platz, wartet bis seine beiden Frauen sich auch setzen, murmelt ein kurzes Tischgebet und danach wird gegessen.

Als Susanne den Tisch anschließend abräumt, will sie auch den bisher unbeachteten Prospekt der Landwirtschaftsmesse mit entfernen. Die hierauf abgebildeten landwirtschaftlichen Maschinen erwecken aber sogleich das Interesse von Johann.

" Gib mal her " sagt Johann, indem er auf den Prospekt zeigt und diesen sofort von Susanne überreicht bekommt. Sein Interesse gilt den Zusatzteilen zur Erntehilfe.

" Hm, scheint ja interessant zu sein " meint er, " vielleicht ist das auch was für uns. Ich suche schon lange nach kompatiblen Zusatzgeräten für unseren Traktor."

" Willst du etwa bis nach Hannover fahren, nur um so ein paar Teile anzusehen " fragt seine Frau Elfriede sogleich und hat dabei bereits die Reisekosten für zwei Personen, mit einer Übernachtung und die rund 250 km pro Strecke überschlagen.

" Ja, schau dir mal die vielen Aussteller an, so was kriegst du hier nirgends geboten und die haben sogar eine Börse für Gebrauchtteile " erwidert Johann interessiert.

" Da komme ich aber mit " ruft Susanne aus dem Hintergrund, " das lasse ich mir nicht entgehen. Schließlich muss ich später mit unseren Helfern diese Geräte auf den Feldern auch bedienen können " argumentiert sie sogleich sachlich.

Die Benders bauen ihr Pferdefutter auf eigenen Feldern zum Teil selbst an und bevorraten sich mit Heu als Beifutter sowie auch für den Winter mit Silage.

" Deine Mithilfe auf dem Felde ist mir " - mit Blick auf Elfriede -, " pardon uns sehr wichtig. Natürlich kommst du mit. Ich werde uns morgen zwei Hotelzimmer buchen."

Elfriede ist das Grinsen von Susanne nicht entgangen, als diese ihren Kopf zur Seite dreht und sich der weiteren Hausarbeit widmet.

" Aber wer soll denn hier auf dem Hof in der Zeit nach dem Rechten sehen und die Pferde versorgen " fragt Elfriede zaghaft ?

" Die Grabeners von nebenan jedenfalls bestimmt nicht " meint Johann, " aber Marias Ingo. Der hat uns schon oft geholfen, ist zuverlässig und kennt unseren Hof."

" Da hast du Recht " nickt Elfriede zustimmend, " ich frage mal seine Mutter, ob sie ihren Sohn in der Zeit unseres Messebesuches frei gibt, denn mit seinen 45 Jahren kann der Junge noch kräftig arbeiten und ist uns schon lange eine echte Hilfe."

Ingo ist ein liebenswerter Junggeselle, arbeitet in Schwerin als angestellter Schlosser und wohnt noch bei der Mutter - den Feldweg hinauf - nur 300 Meter weiter. Seinen früh verstorbenen Vater hat er nie kennen gelernt.

Susanne hat das Gespräch mitbekommen und neben dem Abwasch in der Küche auch schon heimlich Pläne geschmiedet, was sie sich auf der Messe alles ansehen will. Bei dem Gedanken an die vielen Menschen ist ihr jedoch etwas flau im Magen.

Bauer Johann ist schon wieder unterwegs und Elfriede kann es sich nicht verkneifen, Susanne anzusprechen: " Das hast du mal wieder gut hingekriegt, Papa zu belullen, das er dich für die zwei Tage zur Messe mit nimmt " sprach es und verschwindet in Richtung Pferdestall. " Das die mal raus will verstehe ich ja " murmelt Elfriede leise vor sich hin.

Susanne malt sich in Gedanken alle möglichen Bilder aus: " Ein schönes Kleid muss her - oh weh, welche Schuhe - soll ich mich kräftiger oder dezent schminken, wo ist überhaupt meine Handtasche geblieben, kann ich den Schmuck von Mama tragen. Wenn wir dann abends noch ausgehen, will ich dass meine Eltern stolz auf mich sind."

So vergeht der Nachmittag bei der Haus- und anschließenden Stallarbeit wie im Fluge und Susanne merkte erst spät, dass es draußen immer dunkler wird und sie noch die Wäsche von der Leine holen muss.

Zum späteren Abendessen wird am Tisch nur wenig über Details zum Messebesuch gesprochen und der restliche Abend verläuft bei einem ` Tatort ` vor dem Fernseher.

" Was ziehe ich bloß an, bleibe ich bei dem ausgesuchten blauen Kleid " sind Susannes letzten Gedanken bevor sie oben in ihrem Zimmer langsam einschläft.

Die Tage bis zur Abreise verlaufen in dem gewohnten Rhythmus und
- wie zu den Geburtstagen - ist der Tag ganz plötzlich gekommen, an dem die ( Reise- ) Vorbereitungen eigentlich schon abgeschlossen sein sollten.

Susanne gerät in leichte Panik. " Oh nein, es gilt noch so vieles zu bedenken, was hab ich denn in den letzten Tagen eigentlich gemacht, warum ist die Reisetasche noch nicht gepackt, wo sind meine Schuhe hingekommen ?"

Auf dem Weg zu ihrem Zimmer im Obergeschoß: " Maaama, wo sind meine Schuhe, die blauen mit den Bändern geblieben ?"

Elfriede kennt ihre Tochter seit 23 Jahren und bewahrt ihre so oft bewunderte Ruhe. " Mein Liebes, die hast du vor vier Tagen zuletzt geputzt und hinter den Vorhang im Korridor gestellt, schau mal nach und bring mir bitte Papas braunen Hut mit runter."

" Danke, mach ich " ist von oben noch so eben zu hören.

Ihr Kleid hängt schon seit Tagen an ihrem Kleiderschrank und wird täglich begutachtet: " Ich werde doch dieses blaue Kleid mit dem schicken weißen Kragen tragen."

Johann kann sich auf seine Frau verlassen. Er brauchte also nicht zu packen und kann bis zum Einbruch der Dunkelheit sein Tagwerk auf dem Felde noch beenden.

Am nächsten Morgen ist der Abreisetermin wegen der dreistündigen Fahrt nach Hannover schon auf sechs Uhr angesetzt und Susanne hatte wegen ihrer Unruhe eine viel zu kurze und traumlose Nacht.

Das Frühstück am nächsten Morgen ist etwas spartanisch, da keiner im Auto mit vollem Magen die drei Stunden bis zur Messe in Hannover absitzen möchte.

" Alles bereit " ruft Johann durch den Hausflur, " von mir aus kann es los gehen."

Der weiße ungewaschene aber unwesentlich schmutzige Mercedes der Benders steht schon auf dem Kiesweg vor dem Eingangsbereich. Jetzt um 6 Uhr ist die Luft noch kühl und etwas feucht, wobei in einiger Entfernung Vögel zu hören sind.

" Bring schon mal die Reisetaschen ins Auto " bittet Elfriede ihren Johann, " wir sind sofort für dich da. Susanne, wo bleibst du denn wieder, wir wollen los ?"

" Bin gleich da " erklingt hoch überspitzt Susannes Stimme, die noch eben das Frühstücksgeschirr wegräumt, " fahrt bloß nicht ohne mich los."

Die Fahrt nach Hannover erweist sich - bis auf zwei unbedeutende Baustellen - als problemlos, so dass das Reiseziel bereits um halb zehn Uhr erreicht ist.

Ein Parkplatz ist auch schnell gefunden und den kleinen Fußmarsch zum Eingang der Messe legen sie in Erwartung eines interessanten Tages leichtfüßig zurück.

Noch bevor die drei die Kasse passiert haben, kommen ihnen bereits aus der ersten riesigen Halle Gerüche und Geräusche entgegen, die ihnen wohl vertraut sind - nur die vielen Besucher störten irgendwie.

" Schau mal da " ereifert sich Susanne, " da steht ´ne künstliche Kuh, bei der sich die Städter blamieren können, wenn sie sich in melken üben."

Ein leichtes verständnisloses Grinsen geht über alle drei Gesichter. Aber schon nach kurzer Zeit entdeckten sie einen Vorführ- und Verkaufsstand, der ihr besonderes Interesse weckt. Hier werden medizinische Hygieneartikel für div. Tiere angeboten.

Sonst sind es oft die Frauen, die überall verweilen um zu schauen, hier ist es Johann, der sich ausgiebig an vielen Ständen informiert und echtes Interesse zeigt.

" Johann, beherrsch dich, wir wollen erst mal nur schauen und kauf nicht gleich wieder alles " sagt Elfriede besorgt und zieht Johann am Ärmel leicht zurück.

" Keine Sorge meine Liebe " entgegnet Johann, " aber ich muss wissen, was heutzutage so angeboten wird und sich verbessert hat."

Nach zahlreichen weiteren Verkaufsständen und interessierten Fragen an die geduldigen Verkäufer wurden anschließend nur einige Prospekte mitgenommen.

" Lasst uns mal hier rechts zu den Außenanlagen gehen " sagt Susanne plötzlich.

Kaum draußen angekommen, imponieren die riesigen Erntemaschinen, als wollen sie sagen: " Schaut her, wir sind die größten Fortschritte in der Landwirtschaft."

Was Johann jedoch vermisst sind die Traktor - Zusatzgeräte, die er zur Erntehilfe gern angeschafft hätte. Diese Geräte sollen aber - lt. Werbeprospekt - hier auf der Messe zu besichtigen sein. " Wo verdammt stehen diese Dinger nur ?"

Inzwischen ist es bereits Mittag geworden und Johanns Magen meldet sich wie gewohnt um 12 Uhr. " Habt ihr keinen Hunger " fragt er die beiden Frauen, " es ist bereits Mittagszeit und ich brauche jetzt eine anständige Mahlzeit."

Elfriede konzentriert sich kurz auf ihre Nase und sieht sobald den hellen Rauch eines Imbissstandes in einiger Entfernung. " Lasst uns da mal rüber gehen und gucken was die so haben " antwortet sie und zeigt in die erspähte Richtung.

Der auswärtige Stand verfügt über ein breites Angebot der üblichen Imbissspeisen, sowie auch diverser heimischer Traditionskost. Vom Eintopf über Geselchtes ( Wellfleisch ) bis hin zum Gratin.

Von den div. Gerüchen beeindruckt meint Johann: " Hier finden wir sicherlich für alle das Passende, lasst uns hier bleiben und nicht weitersuchen."

Vor dem Imbissstand sind mehrere bayerische Bierzeltgarnituren aufgestellt, die jetzt schon so gut besucht sind, dass nach freien Plätzen Ausschau gehalten werden muss.

Susanne hat nach einiger Zeit Platz für drei Personen entdeckt und ruft aus der Distanz, " Ich halte dort schon mal frei " und zeigt in die Richtung der Sitzlücke " bringt mir bitte, wenn sie haben, einen Erbseneintopf mit Würstchen mit."

Es ist für Elfriede und Johann nicht einfach, mit den Speisen beladen, in der Sitzlücke Platz zu nehmen, zumal Susanne in der Mitte sitzt und mit den Händen rechts und links die Plätze frei hält, ohne sich zu bewegen.

" Was ist los mit dir " fragt Johann leicht verärgert, " kannst du bitte mal ein bisschen Platz machen ?" Er ahnt nicht, dass sich deren, aber insbesondere Susannes Leben ab heute erheblich verändern wird !

Susanne hat - ihr gegenüber - einen Mann erblickt, so ca. 27/28 Jahre alt, mit einer sehr gepflegten modernen Freizeitjacke, gemustertem Hemd und einem bübisch, schelmischen aber dezentem Lächeln - aber erst die Augen, die Augen ... ein Traum.

Der Mann schaut abwechseln in die Runde, als würde er jemanden suchen und dann wieder kurz zu ihr. Sie ist es nicht gewohnt, einem so gut aussehenden Mann unmittelbar gegenüber zu sitzen, der sie auch noch liebevoll anschaut.

Susanne ist gerade so verstört, als suche sie nach einer Verwendungsart oder Gebrauchsanweisung für eine Vision. Sie kann ihre Gedanken aber nicht ordnen und weis auch nicht, wohin sie ihre Augen richten soll. Wie in Trance macht sie dennoch den Platz für ihre Eltern frei und so können die sich auch setzen und die Speisen untereinander aufteilen.

Elfriede merkt, dass hier eine Situation in der Luft liegt, die unbedingt sofort ergründet werden muss, denn Susannes Verhalten ist äußerst seltsam! Die Erklärung ist Elfriede schnell bewusst, als sie den aufmerksam herüberschauenden jungen Mann sieht. Bei ihr klingeln sofort alle " Alarmglocken " und es geht ihr auch gleich ein " Licht " auf. Susanne ist wohl von diesem Mann beeindruckt ( ! )

Als der junge Mann das Wort ergreift und die Benders allgemein nach dem Grund ihres Messebesuches befragt, ist Elfriede klar: " Der Kerl hat auch noch eine sympathische, leicht sonore und beruhigend wirkende Stimme - solche Männer sind für Frauen gefährlich."

Susanne leicht errötet, wendet laufend ihren Kopf, schaut sich um und schielt aus den Augenwinkeln immer wieder zu ihrem Gegenüber.

Johann, schildert unbekümmert dem fragenden Fremden, das er und seine Familie nach kompatiblen Teilen für ihren Traktor suchen, die z.B. beim Maisschälen dienlich sind, diese aber nach Stunden der Suche noch nicht gefunden haben.

" Diese Geräte stehen ganz hinten am Zaun " erklärt der Fremde, " wenn sie es wünschen, führe ich sie gern dort hin, dann brauchen sie nicht lange suchen. Es sind auch zwei Prototypen von mir dabei. Vielleicht suchen sie so etwas auch."

" Prototypen " wiederholt Johann, " sind sie etwa Konstrukteur oder Hersteller solcher Geräte " will er wissen ?

" Ja, beides " antwortet der Fremde, " ich bin Diplomingenieur für Landmaschinen und baue diese Dinger nach eigenen Konstruktionen im Kundenauftrag."

Johann senkt anerkennend sein Haupt ohne den Blick von dem Mann zu lassen, verzieht leicht den Mund und lächelt ihm anerkennend zu: " Alle Achtung, eine echte Herausforderung."

Diese möglicher Weise verhängnisvolle Annäherung ihres Mannes an den Fremden geht Elfriede erheblich zu schnell. " Junger Mann " sagt sie, " wenn sie uns die Richtung zeigen, finden wir die ausgestellten Geräte auch alleine. Wir möchten ihre sicherlich kostbare Zeit nicht über Gebühr in Anspruch nehmen."

Jetzt wird instinktiv Susanne aktiv. " Aber Mama, der Herr ist so freundlich, uns den Weg zu zeigen und du lehnst sein Angebot ab uns zu begleiten, das ist unhöflich."

" Susanne, Susanne " denkt

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Manfred Timmermeister
Bildmaterialien: Eigenes lizenzfreies Archiv
Lektorat: Traute Nullmeier
Tag der Veröffentlichung: 03.12.2012
ISBN: 978-3-7309-0257-8

Alle Rechte vorbehalten

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