Das Mädchen stand auf, um zu gehen. Ich wurde traurig, immer wenn ich sie sah war ich ganz glücklich, obwohl sie ein Mädchen war. Sie ging tatsächlich, doch kam kurz danach wieder. In den Händen hielt sie eine Flasche. Nicht so eine wie die aus der Papa immer trinkt, sondern eine viel schönere. Sie holte einen Zettel und einen Stift raus. Wollte sie ein Bild malen? Ich mochte malen sehr gerne, obwohl ich schon fünf war. Oma hat immer gesagt dass man sie zu alt zum malen ist. Ich vermisste Oma ganz doll, aber sie wartete im Himmel auf und Mama. Jeden Tag, sitze ich am Ufer und beobachte das Mädchen, sie guckt auch ganz oft zu mir. Sie schmiss die Flasche ins Wasser. Das habe ich mal mit Oma in einem Film gesehen, das heißt Flaschenpost. Ganz schnell, holte ich die Flasche aus dem Wasser un mache sie auf, aber das ist gar kein Bild sondern ein Text. Nächstes Jahr lerne ich auch lesen, aber jetzt kann ich dass noch gar nicht. Als es dunkel wird, muss ich nach Hause gehen. Schon von der Straße, höre ich wie mein Papa meine Mama anschreit und sie weint. Er haut sie bestimmt wieder wie immer, wenn er aus der Flasche trinkt. Ich bin immer traurig gewesen wenn meine Mama geweint hat.Leider, bin ich noch nicht so groß, dass ich meine Mama beschützen kann. "Mama, lass mich rein." Rufe ich ganz laut. Mein Papa knallte die Tür und geht, aber Mama machte die Tür auf. Auf ihrer Wange sah ich wo Papa sie geschlagen hatte. "Hallo Charlie." Mama klingt müde. "Mami, liest du mir das vor?" Ich strecke ihr die Flasche hin, aber sie schüttelt den Kopf. "Ich bin müde." Schade, aber sie muss ja auch ganz viel arbeiten. "Dann morgen?" Fragte ich, aber Mama hörte mir gar nicht mehr zu. Am Abend, schlafe ich ganz schnell ein, weil ich müde war. Die Sonne ging gerade erst auf, als ich schon zum Ufer rannte. Das Mädchen war auch schon da, aber sie war gar nicht alleine. Ein Mann, der ganz böse aussah, stand neben ihr. Sie schrie und er hatte so ein Messer wie dass, womit mein Papa die Hühner immer tötet in der Hand. Er machte das Mädchen einfach so Tod. Ihr blut färbte das Gras um sie herum ganz rot. Der Mann rannte weg, ich fing an zu weinen. Meine Mama hörte mich und ich zeigte nur auf das Mädchen. Große Jungs weinen nicht, aber ich war so traurig. Mama zerrte mich ins Haus und telefonierte. Sie weinte auch,obwohl sie das Mädchen ja gar nicht kannte. Irgendwann kam die Polizei und nahm uns mit auf das andere Ufer. Einer der Männer fragte mich etwas, aber ich antwortete nicht. Mein Hals war wie zu geschnürrt. Die ganzen Fragen verwirrten mich, und ich fing wieder an zuweinen. Ab diesem Tag redete ich nicht mehr, wirklich ich versuchte es, aber ich schaffte es einfach nicht.
Einige Monate später, wurde Charlie ermordet aufgefunden. Der Komissar sah traurig auf den sechs jährigen Jungen runter. Sein Vater hatte seine Mutter vor wenigen Wochen Tod geprügelt. Endlich hatte der Junge seine Stimme wieder und wollte heute den Täter beschreiben, doch nun war es zu spät. Ein Messer steckte in seiner schmalen Brust und er starrte die Decke an. In seinen Augen lag nun frieden und der Kommissar klappte seine Augen vorsichtig zu. Sein Blick fiel auf eine Flasche, die unter dem Kinderbett lag. Er öffnete sie und ein ordentlich zusammmen gerollter Zettel fiel ihm in den Schoss. In einer kritzeligen Kinderschrift stand dort geschrieben:
Hallo liber junge von dem anderen ufer. ich heise Hannah und du? Kanst du üperhaubt schon sreiben? Ich habe gans grose angst wegen dem bösen Mann der neben unserem haus wont. er guckt mich imer gans böse an und macht meiner mami gans grose angst. kanst du deiner mami sagen das sie uns helven soll, bite? Das wäre gans dolle liep. Ich mak dich gans gerne wegen du imer da bist. komst du mich mal besuchen?
Tag der Veröffentlichung: 30.05.2012
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