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Nobody is perfect

1. Episode

Der Nebel umhüllte den Wald, die Sonne ging gerade auf und tauchte die Stadt in ein tiefes rot. Keith saß in seinem Wohnzimmer vor dem Fernseher, gerade liefen die Nachrichten und die Moderatorin präsentierte die Wettervorhersage. Sein Haus hatte Keith vor 20 Jahren selbst gekauft, es war im viktorianischen Baustil errichtet worden, so wie es ihm beliebte.
Seit einigen Jahren hatte er sogar den Kredit abbezahlt, sodass es nun ganz ihm gehörte. Seine Frau hatte sich von ihm getrennt, wegen unüberbrückbaren Differenzen, so hieß es. In Wahrheit wurde sie jahrelang geschlagen und misshandelt und keiner hat je etwas von alledem mitbekommen. Die Narben und blauen Flecken stammten dann immer von Ausrutschern oder Unfällen. In Gesellschaft gab Keith stets den fürsorglichen Ehemann, er war ein guter Schauspieler.
Sein Wohnzimmer lag im ersten Stock des Hauses und war seit ihrem Auszug eher spartanisch eingerichtet, die Zeit der Duftsprays und Blumen war vorbei, nun hingen wieder Poster von Rockbands und leicht bekleideten Damen in seinem Reich, so hatte er es gern. Der Kühlschrank hatte für Keith einzig und allein die Aufgabe der Aufbewahrung für, vor allem, alkoholische Getränke.
Er saß auf seinem Ledersofa. Vor 23 Stunden hatte er seinen letzten Atemzug tätigen können. Sein Kopf war nur noch schemenhaft zu erkennen, das Sofa, sowie der Parkettfußboden waren blutgetränkt. Sein Schädel war gespalten, die Axt steckte noch in seinem Kopf, sie hatte ganz schöne Arbeit geleistet. Augenscheinlich wurde sein Brustkorb aufgeschnitten und sein Herz entnommen. Der Täter hatte anscheinend noch nie mit einem Seziermesser zu tun gehabt, die benutzte Schere lag noch auf seinem Körper. In diesem Augenblick wurde Keith Wohnungstür geöffnet.


2. Episode


Evelyn betrat den Raum, den Haustürschlüssel hatte sie natürlich behalten, für alle Fälle. Sie war 43 Jahre alt, hatte blond gefärbtes langes Haar und trug ein beiges Top und eine eng ansitzende Jeans. Das Rauchen hatte auf ihrer Haut schon seine Zeichen hinterlassen, trotzdem war sie nach wie vor leidenschaftliche Kettenraucherin. In der Schule war sie zwar die Sozialkompetenz in Person, ihre Leistungen im Unterricht ließen allerdings immer zu wünschen übrig, sodass sie es zu keiner vernünftigen Ausbildung gebracht hatte. Sie hatte sich stets mit Gelegenheitsjobs durchgeschlagen, bis sie Keith kennenlernte. Anfangs war er ein Charmeur, sie hatten sich im Internet, bei einer Seite für Singles mittleren Alters kennen und lieben gelernt. Er gab den spendablen Gutmenschen, sie die leicht zu habende Ex-Schönheit, alles passte perfekt zusammen. Doch kurz nach der Hochzeit fing er an zu trinken, und wenn er getrunken hatte sollte man ihm lieber nicht über den Weg laufen. Vergewaltigungen in der Ehe sind schwer nachzuweisen, dies nutzte er und misshandelte sie brutalst. Er schlug sie, er fesselte sie, zog sie aus und vergewaltigte sie stundenlang. Ein Jahr lang hatte sie diese Torturen ausgehalten, bevor es ihr gelungen war sich scheiden zu lassen. Doch damit hörte der Terror nicht auf, nächtliche Anrufe, Morddrohungen und gewaltsame Überfälle waren weiterhin Alltag. Trotzdem hatte sie sich dazu entschieden noch einmal in Ruhe mit im zu reden, da er nicht an sein Mobiltelefon gegangen war, erachtete sie es als richtig direkt zu ihm zu fahren.
„Keith, Keeeiith?“, rief sie in ihrer rauchigen, aber dennoch geschmeidigen Stimme.
Nach mehrmaligen Nachfragen hatte sie immer noch keine Antwort erhalten, also suchte sie eigenhändig nach ihm. Zuerst schaute sie im Schlafzimmer nach, es war zwar unordentlicher, als sie es je zugelassen hätte, von ihrem ehemaligen Lebensgefährten war aber nichts zu sehen, Evelyn zündete sich eine Zigarette an. Anschließend war die Küche an der Reihe, auch hier konnte sie ,außer einem hohen Berg aus Geschirr und teilweise vergammelten Essen, nichts finden.
Als nächstes schaute sie im Wohnzimmer nach, ohne Vorahnungen ging sie hinein und rief nach ihrem Ex. Anscheinend hatte sich Keith nach ihrer Scheidung einen modernen Plasmafernseher besorgt, dieser fiel auf jeden Fall direkt ins Auge. Evelyn senkte ihren Blick in Richtung Sofa.
Ein ohrenbetäubender Schrei ertönte an diesem Samstagmorgen die Straßen. Evelyn brach unter dem Anblick, der sich ihr bot, zusammen.
Als sie das Bewusstsein wiedererlangt hatte, versuchte sie ihre Gedanken zu ordnen. Wer hat Keith so zugerichtet? War das vielleicht sogar meine Tat? Sie wollte es nicht glauben, aber wahrscheinlich war das wirklich ihre Arbeit. Gestern hatte sie einen Wodka alleine geleert, um zu vergessen was geschehen ist. Ich muss im Vollsuff hierhin gefahren sein... das herausgerissene Herz spricht doch Bände! Trotzdem blieben ihr Zweifel, ob sie zu einer solchen anormalen Brutalität in der Lage sein könnte. Da sie aber einen Filmriss besaß und heute morgen auf einer Parkbank wieder aufgewacht war, konnte sie diese Frage nicht mit Sicherheit beantworten.
Wenn sie die Polizei rufen würde, könnten ihre Fingerabdrücke auf den Tatwaffen sie als Täterin identifizieren und letztendlich überführen, außerdem besaß sie das perfekte Motiv, denn sie wurde jahrelang missbraucht und geschlagen, ein Alibi hatte sie auch nicht. Für Evelyn stand fest, dass sie sich nicht freiwillig bei der Polizei stellen würde. Dieser Misstkerl sollte nicht der Grund sein, warum sie hinter Gitter landen sollte. Nicht ER!
Sie steckte sich eine zweite Zigarette an und atmete tief ein. Ihr wurde klar das sie diese unschöne Situation, wahrscheinlich eigenhändig aus der Welt schaffen musste.
Sie ging in die Küche, holte sich einen Eimer mit Wasser und einen blauen Lappen, außerdem zog sie sich Arbeitshandschuhe über, man wollte ja nicht noch mehr Fingerabdrücke verursachen. Sie begann das Sofa von den Blutspuren zu befreien, dies gestaltete sich als schwierig, da das Blut größtenteils schon getrocknet und großflächig auf dem Ledersofa verteilt war.
Nach gut einer Stunde Arbeit hatte das Sofa wenigstens ansatzweise wieder seine normale Farbe erreicht. Evelyn rauchte eine weitere Zigarette, sie überlegte, was sie mit der Leiche ihres Mannes anstellen sollte. Sie könnte ihn im Garten vergraben, dies könnte aber von Nachbarn beobachtet werden, und dann würde sie als Täterin feststehen. Sie kam zu dem Schluss, dass es das beste sein würde, wenn sie ihn mit ihrem Auto wegschaffen und dann irgendwo im Wald vergraben würde.
Evelyn umwickelte die Leiche mit Bettlaken und packte sie dann in eine Mülltüte. Unglücklicherweise hatte die Leichenstarre schon voll eingesetzt, weshalb er in einer sitzenden Position verharrte. Sie beseitigte die letzten Spuren und ging bevor sie sich in Richtung Auto begeben wollte noch einmal in den Keller.
Keith war leidenschaftlicher Jäger gewesen, das wusste sie und seine Waffen und Munition bewahrte er im Keller des Hauses auf.
Keith hatte eine sehenswerte Sammlung zusammenbekommen, er besaß eine Heym Bockdoppelflinte Kaliber 16, eine Miroku Flinte Kaliber 12 und eine Benelli ARGO Kaliber 30. Außerdem noch jede Menge Kleinkaliber. Evelyn nahm sich die Bockdoppelflinte und eine Colt Cobra sowie einen Smith und Wesson Revolver. Die Flinte hing sie sich um die Schulter, die beiden anderen platzierte sie in ihren Hosentaschen.


3. Episode


Tony war schon lange Postbote gewesen, er war eine Art Reliquie der alten Postbotengeneration. Er war 62 und der mit Abstand erfahrenste unter seinen Kollegen. Die kurzen, grauen Haare hatten seine einst famose, blonde Dauerwelle längst abgelöst. Er wusste, dass er auf die Rente zusteuerte, aber er war kein Nostalgiker. Tony war in Ehre gealtert, während seiner Midlife Crisis gab es zwar noch die ein oder andere Affäre, mit jüngeren Damen. Außerdem hatte er sich einen Porsche 912 gekauft, eigentlich nicht sein Stil, aber irgendwie musste das sein.
Vor gut sechs Jahren hatte er seinen Coming-out, er war all die Jahre zuvor nicht glücklich geworden, war von der einen Beziehung, in die andere geschlittert, Tony hatte unzählige Affären ... bis er Michael kennenlernte.
Michael war seit er denken konnte schwul, für ihn war diese Beziehung nichts neues. Tony hingegen war anfangs sehr zurückhaltend, obwohl seine Gefühle ihn zu Michael trieben. Nach ihrem ersten Kuss, hatte sich Tony wochenlang nicht mehr gemeldet, aus Angst vor sich selbst. Inzwischen standen aber beide offen zu ihrem Verhältnis.
An diesem Morgen hatten sich beide mit einer Umarmung verabschiedet, daran musste Tony noch jetzt denken. Sein nächstes Paket war an einen gewissen Keith Murray adressiert, Tony hatte noch nie von ihm gehört.
Das Haus lag Downtown New York, es grenzte an einen idyllischen Wald, die Sonne fiel romantisch auf das Haus. Als er gerade klingeln wollte öffnete sich die Tür. Eine Frau, mittleren Alters, stand ihm plötzlich gegenüber, sie umklammerte etwas seltsames. Es war in Bettlaken und Mülltüten eingewickelt, außerdem trug die Frau ein Jagdgewehr um die Schulter.
Ehe Tony genauer darüber nachdenken konnte, ertönte ein dumpfer Knall. Tony spürte einen unglaublichen Schmerz im Rippenbereich. Blut floss aus seinem Bauch. Tony begann zu schreien, ein zweiter, dumpfer Knall war zu hören. Der Schuss traf Tony mitten ins Gesicht, er war auf der Stelle tot.

Keith Leiche war ein verdammt guter Schalldämpfer gewesen, damit hatte sie nicht gerechnet. Warum musste dieser verfluchte Postbote genau jetzt hier aufkreuzen?
Evelyn zog Tonys Leiche ins Haus, dies gestaltete sich schwieriger als gedacht, er brachte gut 250 Pfund auf die Wage und es war nicht leicht ihn an seinen Rettungsringen in das Haus zu buchszieren. Als die Leiche außer Sichtweite war zündete sie sich eine weitere Zigarette an. Sie holte eine Flache Whisky aus Keiths Kühlschrank, schenkte sich ein volles Glas ein und trank dieses in einem Zug aus. Ihre Situation hatte sich nicht großartig verändert, jetzt hatte sie eben zwei Leichen an der Backe. Sie stand auf, holte die restlichen Bettlaken und wickelte Tony genauso wie Keith ein. Danach entfernte sie die Blutspuren und verbrannte all die, mit Blut getränkten Beweise im Kamin.
Sie ging nach draußen, stieg in ihren weinroten Suzuki Swift und fuhr diesen exakt vor die Haustür, stieg wieder aus und ging zurück ins Haus. Zuerst nahm sie Tonys

Körper, bei dem die Leichenstarre noch nicht eingesetzt hatte, und verfrachtete diesen in ihrem Kofferraum. Probleme machte da eher die Leiche ihres Ex-Mannes, diese hatte sich nämlich in einer sehr ungünstigen Position verharrt. Zuerst versuchte sie auch die zweite Leiche in den Kofferraum zu laden, dieses Unterfangen stellte sich aber als unmöglich heraus, sodass sie Keith auf der Rückbank platzieren musste.
So war es zwar nicht perfekt, möglicherweise könnte man von außen das Laken sehen, aber ein normaler Mensch würde nicht gleich auf eine Leiche schließen. Bei dieser Aktion war Evelyn so ins schwitzen gekommen, dass sie sich entschloss noch einmal in Keiths Haus zu gehen um zu duschen.
Unter dem Schauer dachte sie weiter über ihre jetzige Situation nach. Sie glaubte nicht daran, dass sie die ganze Geschichte lange geheim halten konnte, allerdings wollte sie sich auch nicht ohne Gegenwehr einfach so verhaften lassen. Sie duschte ziemlich lange, vielleicht glaubte sie sich so aus dem Dilemma befreien zu können. Plötzlich zog sich der beißende Geruch von Benzin in ihre Nase. Benzin? Warum den Benzin? Der Geruch war so intensiv, das ihr schon schwindelig wurde. Sie stieg aus der Dusche zog sich an und ging in Richtung Tür. Auf einmal stieg Rauch in das Zimmer und sie hörte Flammen schlagen. Was zum Teufel ist hier los? Sie drückte die Türklinke runter um die Tür zu öffnen, doch zu ihrem Entsetzen gab die Klinke nicht nach und die Tür ging nicht auf. „Hallo, Haallllooo? Ist da jemand?“, tönte es aus ihrem Mund. Keine Reaktion. Panik brach in Evelyn aus, die Tür war aus massiven Eichenholz, sich dort gegen zu werfen wäre nicht nur sinnlos, es wäre reine Körperverletzung gegenüber sich selbst. Sie wusste nicht welche der Immobilien sie nutzen könnte um sich zu befreien. Ihr Blick wanderte durch den Raum. Der Schrank war zu schwer, als das man ihn hätte tragen können, das Klo war ebenfalls unbeweglich, genau wie das Waschbecken. Die Duschwände waren viel zu leicht. Der Rauch füllte mittlerweile fast den gesamten Raum, da kam Evelyn plötzlich ein Einfall. Sie musste die Jagdgewehre benutzen, sich den Weg quasi freischießen. Die Gewehre haben in ihrer Laufzeit sicherlich vielen Hasen, Rehen und Wildschweinen das Leben genommen, nun konnten sie ihres retten. Welch eine Fügung des Schicksals, dachte sie. Sie nahm die Bockdoppelflinte, legte an und schoß genau auf die Tür. Ein Loch kam zum Vorschein, es war aber noch viel zu klein, um dort durchzuklettern, sie legte ein zweites Mal an und schoß erneut, dies wiederholte sie noch vier weitere Male. Nun hatte sich ein größeres Loch gebildet, so würde sie zwar immer noch nicht durchpassen, sie musste aber nur noch mit der Hand das Loch erweitern. Obwohl sie täglich mindestens eine Schachtel Zigaretten rauchte, machte Evelyn Sport, sie war im örtlichen Fitnessstudio angemeldet und besuchte dieses unregelmäßig. Außerdem ging sie ein paar Mal im Monat joggen, um ihre Figur zu halten. Dies kam ihr hier zu gute, denn sie schaffte es mit einer schwungvollen Bewegung, die sie selbst überraschte, durch die Öffnung zu springen.

4. Episode


Evelyn wohnte in einer Vierzimmerwohnung im dritten Stock einer Wohnsiedlung in Queens, nach ihrem Auszug bei Keith hatte sie sich natürlich erst Mal nach einer Wohnung in Manhattan umgesehen, es aber schnell aufgegeben, da die Preise ihr Budget um ein vielfaches überschritten. Nun war es eben Queens geworden. Die Einrichtung stammte fast ausschließlich von IKEA, es war zwar etwas eintönig, der Preis hatte aber Vorrang.
Als sie ihre Wohnungstür öffnete war sie todmüde. Erst die Leiche ihres Ex-Mannes, dann dieser Postbote und schließlich noch dieser mysteriöse Brand. Sie war, nachdem sie es aus dem Badezimmer geschafft hatte, durch das brennende Haus gerannt, in ihr Auto gesprungen und so schnell wie es ging weggebraust. Ob sie jemand gesehen oder erkannt hat, war ihr in diesem Moment ziemlich egal.
Die Leichen befanden sich noch im Auto. Ihre ganze Kleidung stank nach Ruß und Rauch, sie zog sich aus und fiel ausgepowert in ihr Bett.
Am nächsten Morgen, duschte sie erst einmal, bevor sie kurz in die Stadt ging.
Sie suchte den nächsten McDonald’s auf und aß zwei Cheeseburger und einen BigMac. Danach ging sie noch in einen Baumarkt und kaufte eine Schaufel. Damit sie nicht als außergewöhnlich auffiel kaufte sie noch ein paar Blumensamen und Schrauben.
Als sie sich wieder in ihr Auto setzte konnte sie schon riechen, dass in ihrem Auto gerade etwas verweste.

Sie betrachtete sich im Rückspiegel. Wo war sie da nur reingeraten? Sie startete den Motor und fuhr los. Nach gut zwei Stunden Fahrzeit war sie in einem abgelegenen Waldstück angekommen. Sie merkte nicht, dass sie den gesamten Weg über von einem grauen Saab 900 verfolgt wurde.
Evelyn parkte ihren Suzuki am Waldrand und machte sich mit der Schaufel auf in den Wald. Die Dunkelheit hatte ihr schon immer Angst bereitet, doch sie ging wie in Trance durch den Wald. Nach vier Minuten Gehzeit machte sie Halt und begann zu graben. Der Boden war teilweise gefroren, dies erschwerte die ganze Angelegenheit enorm, sie kam nur langsam voran, aber sie grub stur weiter. Als sie nach gut 20 Minuten ihre Arbeit abgeschlossen hatte war sie ganz schön aus der Puste. Sie machte sich auf den Weg zurück zum Auto. Nach zehn Minuten hatte sie ihr Ziel immer noch nicht erreicht, langsam begann sie sich Sorgen zu machen. Sie irrte weitere Minuten durch die Dunkelheit. Wie kann ich nur den Rückweg vergessen haben?, dachte sie. Plötzlich hörte sie einen Ast knacken, Evelyn zuckte zusammen. Ich werde hier schon paranoid! Sie setzte ihren Irrweg fort ohne zu ihrem Auto zurück zu gelangen. Auf einmal hörte sie Schritte. Ihr Herzschlag wurde schneller, die Atmung intensiver. Die Schritte schienen näher zu kommen und sie wurden schneller. In Evelyn brach Angst aus, sie begann zu rennen. Ohne Plan und ohne Ziel rannte sie durch die Dunkelheit, sie wusste nicht worauf sie trat, sie wusste nicht wohin sie lief und nicht wovor sie flieh. Ohne Vorahnung hatte sie völlig überraschend keinen Halt mehr unter den Füßen. Evelyn fiel mit voller Wucht auf die Erde. Ihr Gesicht rammte sich in den Boden, sie schmeckte die Erde. Evelyn war in das Grab gefallen was sie für die Leichen gegraben hatte. Sie versuchte aufzustehen, aber anscheinend war in ihrem Knie etwas gerissen, auf jeden Fall lies eben dies, bei jedem Versuch aufzutreten, nach. Es gab keine Möglichkeit zu entkommen, sie war in ihrem eigenen Grab gefangen. Der Mond schien auf sie herab. Ein zierlicher, fast gebrechlicher Mann mit grauen Haaren und einem markanten Gesicht auf dem eine schwarze Hornbrille Platz gefunden hatte schaute auf sie hinab. Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover, eine dunkle Jeans und so sah es jedenfalls aus Leoparden-Plateauschuhe. Er musterte sie ganz genau und schaute ihr gut drei Minuten lang nur in die Augen. In seinen Augen erkannte sie nur Leere. Die Pupillen waren kräftig grün, Emotionen vermisste Evelyn aber. Der Mann holte einen CD-Player hervor und drückte auf die Starttaste. Edvard Griegs In the Hall of the Mountain King begann zu spielen. Der Mann fing an merkwürdige Bewegungen zu machen, man könnte es fast als Tanzen bezeichnen. Dabei lachte er schrill auf. Er sprang auf und landete exakt auf ihr. Er trat ihr mit seinen Plateauschuhen mehrmals ins Gesicht. Evelyn brüllte so laut, wie es ihr Kehlkopf zuließ. Evelyn glaubte ein „es tut mir Leid“ aus seinem Mund vernommen zu haben, diesen Gedanken verwarf sie aber schnell. Hier in einem Waldstückchen, welches sie genau wegen seiner Abgelegenheit ausgesucht hatte, würde sie aber niemand hören. Sie resignierte schnell, und lies die quälenden Tritte über sich ergehen. Die Schmerzen waren nicht auszuhalten, Evelyn war sich sicher, dass schon mehrere Wangenknochen und weitere Gesichtsknochen gebrochen waren. Irgendwann verlor sie das Bewusstsein.


5. Episode


Benommen und voller elender Schmerzen im Gesicht wachte sie auf. Evelyn lag blutverschmiert in der Ecke eines Raumes. Sie sah sich um. Ein großer weißer Raum bot sich ihr dar, das einzige Möbelstück war ein runder hölzerner Tisch auf dem eine rote Decke lag, außerdem war an der Decke eine Kamera installiert. Langsam verstand sie gar nichts mehr. Was will dieser komische Typ von mir? Sie versuchte sich zu bewegen, aber schon beim ersten Versuch fiel sie gleich wieder hin und ein stechender Schmerz durchzog ihren ganzen Körper. Evelyn war gefangen, eine Flucht war zumindest vorerst nicht möglich, sie war im hilflos ausgeliefert. Fenster besaß der Raum nicht, die einzige Lichtquelle war eine flackernde Glühbirne, die mit einem rostigen Kabel von der Decke hing. Einzig eine Stahltür führte aus dem Raum hinaus. Vor drei Tagen war ihr Leben noch verhältnismäßig normal gewesen, jetzt war sie eine zweifache Mörderin und die Gefangene von irgend einem, offensichtlich schizophrenen Menschen.
Auf einmal öffnete sich die Stahltür. Ein Mann kam zaghaft hinein, er trug eine Schweinsmaske, seine Leoparden-Plateauschuhe und einen schwarzen, hautengen Herrenslip. Diese Kollektion stammte anscheinend aus einem sadomasochistischen Sex-Shop. Seine Gangart war unortodox, aber eher feminin. Mit kleinen, tapsigen Schritten bewegte er sich auf sie zu. Evelyn bekam eine unglaubliche Angst. Zwei Meter vor ihr kam der Mann zum stehen. „Hallo“, sagte er mit einer piepsigen angsteinflößenden Stimme. „Mein Name ist Maximilian, du kannst mich aber Max nennen, wenn du willst.“ Evelyn konnte nicht glauben, was sie da hörte. „Mir ist völlig egal wie sie heißen... Was wollen sie von mir?“, schrie sie in einer, ihr selbst, ungeahnten Aggressivität aus sich heraus. Doch der Mann, der sich Maximilian nannte, drehte sich ohne Gefühlsregung um und verließ, in seinem gewohnten Gang, gepaart mit diesem schrillen Lachen den Raum. Sie wusste nicht, was sie von dieser Begegnung halten sollte.

Maximilian schämte sich, niemals wollte er jemanden Schaden zufügen. Aber er hatte keine Wahl, nun zeigte wieder die Mündung der Schrotflinte, mit der er schon seit Tagen bedroht wurde, genau auf ihn. Eigentlich war Maximilian Büroangestellter in einer Kanzlei mitten in New York City. Die Arbeit befriedigte ihn zwar nicht wirklich, finanziell konnte er aber nicht meckern. Überstunden gehörten zum Alltag dazu, bezahlt wurden sie nicht, aber bevor er sich mit seinem Chef anlegen wollte leistete er sie eben ab. Er war Vater von drei Kindern, zweifach geschieden und derzeit Single.
Am Samstag war er nach einem erneut harten Arbeitstag ausgelaugt nach Hause gekommen. Er hatte sich ein Bier aufgemacht und wollte sich gerade auf seine Couch werfen, da stand plötzlich dieser Mann vor ihm. 1,80 groß, blonde lange Haare, mit ordentlich Gel nach hinten gekämmt und einem Dreitagebart. Bewaffnet mit einer abgesägten Schrotflinte stand er mitten in der Wohnung. Maximilian bekam den Schock seines Lebens. Der Mann erzählte ihm seelenruhig, dass dies eine Entführung sei, ihm würde aber nichts passieren, täte er keine Fissematentchen. Maximilian wurde schnell klar, dass Widerstand nicht viel Sinn machte, er hätte schnell noch schreien können, genauso schnell wäre sein Leben dann aber zu Ende gewesen. Warum gerade er entführt wurde konnte er sich nicht erschließen. Es schien reiner Zufall gewesen zu sein.
Mit vorgehaltener Waffe führte der Mann in hinunter auf die Straße und steuerte auf einen älteren grauen Saab 900 zu, der schon ordentlich Rost angesetzt hatte. Maximilian sollte auf dem Fahrersitz Platz nehmen, der Unbekannte begnügte sich mit dem Beifahrersitz. Er steuerte ihn durch halb New York, bis sie schließlich in Queens angelangt waren. Dann sollte er sich in der Nähe eines roten Suzuki Swift, der am Straßenrand parkte einordnen. Der blonde Mann bot ihm einen Sandwich an. Er hatte gleich drei mitgenommen. Einen mit Pute und Salat belegt, einen mit Schinken und Käse und ein vegetarisches. Dieses Angebot verunsicherte Maximilian auf der einen Seite, auf der anderen suggerierte es den Eindruck, der Mann würde sich um sein Wohl bemühen. Er nahm das Sandwich mit Pute und Salat dankend an, er hatte einen ganz schönen Kohldampf. Er aß es innerhalb von zwei Minuten auf, danach fragte er auch noch nach dem vegetarischen, und aß dieses ebenfalls. Kurz danach wandte er sich an den Entführer. Er fragte, was sie hier eigentlich vorhatten, eine vielsagende Antwort erhielt er nicht. Der andere Mann entgegnete nur: „Warten sie ab.“
Nach gut zwei ein halb Stunden Warten, regte sich sein Entführer zum ersten Mal. Er beobachtete augenscheinlich eine Frau auf der anderen Straßenseite. Sie war blond, Mitte vierzig und rauchte eine Zigarette. Sie ging in Richtung Stadt. Nach einer weiteren Stunde kam sie wieder, in der Hand hatte sie eine Schaufel. Sie setzte sich in den Suzuki Swift und fuhr los. Der blonde Mann forderte Maximilian auf dem Auto zu folgen, er hatte keine Wahl. Sie fuhren zwei Stunden, mittlerweile war es dunkel. Die Frau lenkte in ein Waldstück ein, Maximilian war nie zuvor hier gewesen. Sie hielt an, stieg aus und machte sich mit der Schaufel auf in den Wald. Der blonde Mann zwang ihn auch auszusteigen. Sie gingen hinüber zum Suzuki, der Mann öffnete die Tür, der Wagen war nicht verschlossen. Sie stiegen ein und fuhren das Auto gut fünfzig Meter weit weg. Der Entführer schaltete alle Lichter aus, und verließ zusammen mit Maximilian das Auto. Danach warteten sie ab. Nach fünf Minuten kam die Frau wieder. Der Mann setzte sich eine Art Nachtsichtgerät auf. Sie war ziemlich außer Puste. Der blonde Mann trat auf einen Ast, die Frau zuckte zusammen. Er begann in Richtung Frau zu rennen, und schleppte dabei Maximilian hinter sich her. Sie floh vor ihnen und rannte zurück in die Richtung aus der sie gekommen war. Nach zwei Minuten Verfolgungsjagd fiel die Frau plötzlich in eine Art Grube. Der Entführer wandte sich an Maximilian. Er drückte ihm Leoparden-Plateauschuhe und einen CD-Player in die Hand. Maximilian solle die Schuhe anziehen, zu der Frau hingehen, die Starttaste drücken und einen wilden Tanz veranstalten. Danach solle er mit den Schuhe solange auf sie eintreten, bis sie sich nicht mehr rührte. Außerdem solle er bei der gesamten Aktion schrill aufschreien. Maximilian wich schockiert zurück, bei dem Blick auf die abgesägte Schrotflinte stimmte er, aber schweren Herzens zu.

6. Episode


Evelyn war verzweifelt. Sie hatte seit einer Ewigkeit nicht mehr geraucht. Der Nikotinentzug machte sich bemerkbar. Sie war sehr unruhig, wenn man genau nachdachte hatte sie aber auch allen Grund dazu. Es war ziemlich heiß und stickig. Eine Schweißperle ronn über Evelyns Gesicht, sie schwitzte wie ein Schwein. Bei McDonald’s war sie zuletzt auf Toilette gegangen, auf ihrer Blase lastete ein ordentlicher Druck. Dieser verdammte Psychopath! Der hätte hier doch wenigstens ne Toilette hinbauen können!, dachte sie bevor sie in die Zimmerecke urinierte.
Wenige Minuten später kam Maximilian, mit seinen Plateauschuhen und dem Herrenslip hinein. Er trug ein Tablett mit einem Teller, diesen stellte er auf den Tisch. „Ihre Mahlzeit Madame.“, sagte der Mann und verließ den Raum.
Evelyn rappelte sich auf, ihr Knie schmerzte, ihr Gesicht noch mehr, aber sie quälte sich zum Tisch. Auf dem Teller lag ein Stück Fleisch, neben Kartoffeln und grünen Bohnen. Mit einem solch vernünftigen Gericht hatte sie nicht gerechnet. Unter starken Schmerzen aß sie Stück für Stück das Filet auf. Es war zwar zäh, sättigen tat es sie aber schon. Plötzlich kaute sie auf etwas komischen herum. Sie griff sich in den Mund und eine kleinen Zettel kam zum Vorschein.


Du und Ich, wir sind beide Opfer, wir müssen zusammen arbeiten! 13 1 24

Sie verstand zwar nicht wie diese Nachricht gemeint war, ein Funken Hoffnung keimte aber auf. 13 1 24? Evelyn kam beim besten Willen nicht drauf, was das bedeuten sollte. Sie aß ihr Gericht zu Ende und setzte sich anschließend wieder in die Ecke. Kurz darauf war sie eingeschlafen. Als sie wieder aufgewacht war machte sie sich Gedanken über die Botschaft, und über die Zahlen. War damit etwa ein Datum gemeint? Ist irgendetwas am 13. Januar 1924 passiert? Ihr wollte einfach nicht einfallen wofür diese Zahlen standen.
Die Tür öffnete sich und zwei Männer traten in den Raum. Der eine, mit den Plateauschuhen und ein zweiter, mit blonden, nach hinten gekämmten Haaren und einem Fünftagebart. Zuerst erkannte Evelyn ihn nicht wieder, doch dann fiel es ihr wie Schuppen von den Augen.

7. Episode

Keith Murray ihr Ex-Mann stand ihr Auge in Auge gegenüber. Sie konnte es überhaupt nicht fassen und rieb sich die Augen. Als er anfing zu sprechen bekam sie es mit der Angst zu tun. „Hallo, Evelyn.“, sagte er in seiner ruhigen, fast melodischen Art. Sie wollte emphatisch herrausschreien, was er ihr alles angetan hatte, doch bei dem Anblick seiner Schrotflinte blieb es ihr im Halse stecken. „Hat es dir geschmeckt?“, fragte Keith. „Das Herz des Mannes, den du für mich gehalten hast ist wirklich eine Delikatesse, oder nicht?“ Evelyn wusste nicht ob diese Aussage stimmte oder nicht, alleine der Gedanke reichte aber aus, und sie musste sich übergeben.
„Ich konnte ja nicht ahnen, das du gleich ausrastest und wild um dich schießt.“ Evelyn ging es immer schlechter, der arme Postbote war ganz umsonst gestorben, und sie war daran Schuld. „Das Haus musste natürlich abgebrannt werden, es konnte ja keiner wissen, dass du Schlampe dich noch darin befindest.“
„Aber warum Keith? Warum ermordest du einen wildfremden Mann und tust mir das ganze hier dann an?“
„Die Geschichte mit dem Mann hatte nichts mit dir zu tun. Wie du vielleicht weißt bin ich in der Drogenszene tätig, und diese Ratte hatte vor uns zu hintergehen, das Ergebnis der logischen Reaktion hast du ja gesehen, als Beweis nahm ich sein Herz. Aber dann musstest du dort aufkreuzen, du elende Hure!“
„Aber warum die ganze Geschichte mit den Plateauschuhen und diesem Mann dort?“, fragte Evelyn.
„Ich wollte dir einfach mal ein bisschen Angst einjagen, hat es geklappt?“
„Du bist und bleibst ein schmieriges Arschloch!“, entgegnete sie.
Keith lachte auf. „ Dir ist klar, das du das ganze hier nicht überleben wirst.“, sagte Keith und richtete die Schrotflinte auf Evelyn. In diesem Augenblick trafen sich die Blicke von Evelyn und Maximilian. Auf einmal wurde es ihr klar, die Zahlen 13 1 24 standen für den jeweiligen Buchstaben im Alphabet. 13 für M, 1 für A und 24 für X. Max. Sie beide waren Opfer und mussten zusammenarbeiten, das hatte er geschrieben und dies war ihre einzige Möglichkeit sich zu befreien.

Als Keith sich auf sie zubewegte rammte sich Maximilian mit voller Wucht gegen ihn. Für einen kurzen Augenblick verlor Keith die Kontrolle über sich und die Waffe glitt im aus der Hand. Sie knallte genau vor Evelyn auf den Boden, ein Schuss löste sich. Evelyn wurde an der linken Schulter getroffen. Sie schrie auf. Zum Glück war es nur ein Streifschuss, geistesgegenwärtig sprang sie auf und griff nach der Waffe. Sie konnte sie aber nicht greifen. Beim zweiten Versuch schaffte sie es aber. Nun war sie an der Reihe. Sie lag nun mit der Schrotflinte in der Hand vor Keith und zielte auf ihn. Keith fing an um sein Leben zu betteln, doch Evelyn befand sich in einem Tunnel und nahm seine Schreie gar nicht war. Sie drückte ab. Fast wie in Zeitlupe flogen die Kugeln auf ihn zu. Sie trafen in am Hals. Blut spritze durch die Luft, Keith schrie wie am Spieß. Er versuchte verzweifelt nach Luft zu schnappen, doch seine Luftröhre war zertrennt. Er sank auf die Knie und kippte vorn über, genau auf Evelyn.
Blutverschmiert stand sie auf, es war vorbei. Die Erinnerungen an ihre schreckliche Zeit mit ihm schossen ihr durch den Kopf. Maximilian stürmte auf sie zu und umarmte sie innig. Die beiden Schüsse waren so laut gewesen, dass sie nur noch ein tönendes Piepen vernahm. So konnte sie auch nicht den dritten Schuss hören, den sie in diesem Moment auf Maximilian abgefeuert hatte. Sein Körper sank leblos auf den Boden und blieb dort neben dem von Keith liegen. Sie konnte keine Zeugen dieser ganzen Aktion gebrauchen.
Sie humpelte durch die Metalltür und ging eine Treppe hinauf. Nach einigen Minuten war sie endlich draußen angekommen. Überrascht stellte sie fest, dass sie sich mitten in Manhattan befand. Sie überquerte die Straße und setzte sich mit letzter Kraft auf eine Parkbank. Sie keuchte vor Anstrengung. Der Nachthimmel war sternenklar, die Luft angenehm kühl. Nun hatte sie drei Menschen das Leben genommen, zwei davon waren unschuldig in die Sache reingeraten. Sie fuhr sich durch die Haare, schloss die Augen.
Ein lauter Knall tönte durch die Straßen Manhattans.


...

Die Bezeichnung „stressiger Arbeitstag“ wäre bloßer Euphemismus gewesen. Eugen Tschenko war Leiter des Morddezernats von Manhattan. Sein Mobiltelefon hatte ihn äußerst unsanft aus all seinen Träumen gerissen. Der 55 jährige besaß rumänische Wurzeln, ist aber schon im Alter von vier Jahren mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten eingewandert. Er lebte seinen eigenen amerikanischen Traum. Die Schule und anschließende Ausbildung hatte er mit Bravour gemeistert. Zwar hatten einige Kollegen Vorurteile, aufgrund seines Namens und seiner Herkunft. Aber Eugen belehrte seine Kritiker sehr schnell eines besseren. Nicht ohne Grund war er nun Leiter des Morddezernats, seine Fantasie und sein Fingerspitzengefühl zeichnete ihn aus.
An diesem Morgen hätte er auch darauf verzichten können. In einer Lagerhalle mitten in Manhattan wurden zwei, mit einer Schrotflinte, erschossene Männer tot aufgefunden. Der eine Maximilian Smith, war in einer New Yorker Kanzlei tätig, der andere Keith Murray ist mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und häuslicher Gewalt. Gut 200 Meter entfernt von der Lagerhalle wurde die 43 jährige Evelyn Murray ebenfalls tot durch einen Schuss mitten in den Kopf aufgefunden. Die Waffe, eine Browning Auto 5 wurde neben der Leiche gefunden und als Tatwerkzeug identifiziert. Evelyn und Keith Murray waren ganze 13 Monate verheiratet, seit drei Jahren lebten sie aber wieder getrennt.
Eugen atmete gestresst ein, wählte die Nummer seiner Frau und stellte fest: „Das kann heute noch lange dauern, Schatz.“



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Tag der Veröffentlichung: 07.12.2011

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