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KENIA - wieder ein interessantes Reiseland (2009)

Nach unserer Nilkreuzfahrt und dem Badeurlaub am Roten Meer in Ägypten, war Kenia das zweite Land auf dem afrikanischen Kontinent, das wir besuchten. Die Vorbereitung dieser spannenden Reise war allerdings getrübt durch die schlimmen Nachrichten, die über das Land Kenia bei uns eintrafen. Als Reiselektüre hatte mir meine Frau JUTTA zu Weihnachten das Buch "KENIA - Reportagen aus dem Inneren eines zerrissenen Landes" von Thilo Thielke (Brandes & Apsel, 1. Auflage 2008, 229 S.) geschenkt. Seit Januar 2008 stand Kenia an der Schwelle zum Bürgerkrieg. Auslöser für diese Unruhen waren die Präsidentschaftswahlen am 27. Dezember 2007, die von der Opposition als Wahlfälschung angefochten wurden.

 

Davon war während unseres Aufenthaltes im Oktober 2009 nichts mehr zu spüren. Das Land hatte sich beruhigt und die Menschen - auch unterwegs - begegneten uns mit einer ausnehmenden Freundlichkeit. Da wir von Hannover über Frankfurt nach  Mombasa flogen, gestaltete sich das Einchecken in Frankfurt als besonders mühselig. Der Reiseveranstalter TUI wog auf eine sehr primitive Art (mit einer Federwaage!) das Handgepäck jedes Passagiers, was ein unglaubliche Verzögerung und Verärgerung (Nachzahlung für das Übergewicht) hervorrief. Da ich meinen Rucksack auf dem Rücken trug, kam ich ungeschoren durch die Kontrolle (was mir ein "spitzbübisches" Vergnügen bereitete). Auch auf dem Rückflug war diese Taktik erfolgreich.

 

Ein leidiges Thema dieser Flugreisen sind auch die Wasserflaschen. Grosse Flaschen darf man nicht mitnehmen - kleinere Flaschen, die fast leer sind, haben u. U. eine Chance. Diese kann man dann im Transitbereich auf der Toilette mit Wasser nachfüllen (wie in Hannover oder Frankfurt). Dies war natürlich nicht im Flughafen Mombasa sinnvoll - dort wurde "teueres" Wasser in Flaschen in den entsprechenden Shops im Transit-Bereich angeboten. Nach über 8,5 Stunden Flug von Frankfurt nach Mombasa mussten wir erst einmal die VISA-Prozedur über uns ergehen lassen. Dies war insofern kompliziert als das VISA auch am Ankunftsschalter im Flughafen beantragt werden konnte. Wir hatten uns diese bereits bei der kenianischen Botschaft in Berlin besorgt und hätten auf unkompliziertem Wege den entsprechenden Schalter (ohne VISA-Ausgabe) passieren können (leider bemerkten wir dies zu spät - also wichtig für den nächsten Besuch!).

 

Und dann machten wir die besondere Erfahrung, daß Mombasa auf einer Insel liegt. Unser Transfer-Bus vom Flughafen zum Hotel am Diani Beach (Südstrand) musste die Likoni-Fähre benutzen, um dorthin zu gelangen. Nun war die erste Etappe vom Flughafen bereits ein Schockerlebnis durch eine Anhäufung von Elendshütten und Mernschenmassen, die irgendwelchen Tätigkeiten auf den Strassen am frühen Morgen nachgingen. Und dann die vielen Menschen, die versuchten einen Platz auf der Fähre zu bekommen. Viele trugen ihre Habseligkeiten auf dem Kopf oder schoben altersschwache Fahrräder neben sich her.

 

Gerne wäre ich auf der Fähre aus unserm Bus ausgestiegen (aus Sicherheitsgründen war dies wohl nicht möglich). Denn mein Bild von Kenia wurde sehr stark von dem Film "Die Weiße Massai" geprägt. Die ausgezeichnete Darstellung beruht auf dem Tatsachen-Roman mit dem gleichnamigen Titel der Schweizerin Corinne Hofmann, die sich in den Samburu-Krieger (er war kein Massai) Lketinga verliebt hat. Sie zog zu ihm in den kenianischen Busch, um ihn dort zu heiraten. Nun zurück zur Fähre: es gibt eine Szene im Film, wo sie mit ihrem Freund und Urlaubsbegleiter auf dem Oberdeck steht und auf der gegenüberliegenden Seite den beeindruckenden Samburu-Krieger (in der Stammeskleidung) entdeckt, in den sie sich unwiderruflich verliebt. Dieses Motiv (Perspektive) hätte ich gerne fotografiert - leider ging es nicht.

Nach weiteren, anstrengenden 1,5 Stunden kamen wir dann todmüde im LEISURE LODGE RESORT am Diani Beach an (insgesamt war unsere Reisedauer fast 25 Stunden - von Hildesheim aus gerechnet). Um einigermaßen schlafen zu können, genossen wir auf unserem Balkon (mit einer herrlichen Aussicht über den Hotelstrand) noch eine Flasche "teueren" Rotwein. Nach einigen Stunden Schlaf hatten wir uns akklimatisiert und waren dann von der tropischen Anlage (mit zahlreichen Kapuziner-Äffchen) und dem sehr freundlichen Personal angenehm überrascht.

 

Sehr gut gefiel uns die Tee-Zeremonie, die jeden Tag gegen 16 Uhr an der Bar vor dem Bahari Pool zelebriert wurde. Dies war die erste Gelegenheit, die anderen Hotelgäste kennenzulernen. Auffallend war sofort das Fehlen von Kindern und der Überhang an älteren Herrschaften, die diese Ferienanlage schon seit Jahren genießen. Es ist eine der ersten Erfahrungen, dass aufgrund der klimatischen Bedingungen (schwülwarm mit einer angenehmen Brise) kein Platz für hektische Aktionen ist. Das "polle, polle.. (langsam, langsam...) des Dienstpersonals erinnert daran, dass hier in diesem afrikanischen Land die Uhren sehr viel langsamer gehen (für uns eine sehr "heilsame" und geschätzte Erfahrung).

Jutta hatte für den nächsten Morgen bereits die zweitägige Safari in den TSAVO EAST NATIONAL PARK organisiert. Dafür bekamen wir von dem deutschen Organisator Denis Moser (DM Tours, Diani Beach) im Hotel einen Anruf, dass wir am folgenden Morgen gegen 5 Uhr 30 abgeholt werden würden. So galt es also den Rucksack mit den Teilen zum Wechseln, den Schlafsachen und den Toilettenbeutel zu packen. Dazu organisierten wir das Frühstück (4 Uhr 30) und stellten den Wecker auf 4 Uhr morgens. Entsprechend war die Überraschung am frühen Morgen, denn der Wecker klingelte nach deutscher Zeit zwar um 4 Uhr - das war aber nach kenianischer Zeit bereits 5 Uhr. Also wurde es etwas hektisch und das Frühstück fiel aus. Spannend war auch die Verabschiedung an der Hotel-Rezeption, denn unser Schlüssel wurde (wohl aus Sicherheitsgründen) mit einem beschriebenen Briefumschlag in Hotel-Safe deponiert. Und dann gab es noch ein Ausgangsbuch, in dem Namen, Reiseziel und Reisedauer vermerkt wurden. Die Rückkehr wurde entsprechend im Buch registriert.

 

Am Eingang wartete geduldig mit seinem geräumigen Safari-Jeep (für 4 Personen plus Fahrer) unser farbiger Chauffeur und Reiseleiter, der sich als NICOLAS vorstellte. Er war ein Glücksgriff, denn er war ein sehr sicherer Fahrer, beantwortete geduldig unsere Fragen und fand auf der Safari auf unglaubliche Art und Weise Tiere, die wir alleine nicht entdeckt hätten. Wie bei unseren anderen Fernreisen fiel auch diesmal JUTTA's Geburtstag wieder in den Urlaub - und zwar auf den Beginn der Safari. Entsprechend beteiligte sich auch Nicolas am Geburtstagsständchen "Happy birthday to you...", das unterwegs auf dem Weg zur Likoni-Fähre erklang.

 

Über eine Brücke gelangten wir zum nördlichen Teil von Mombasa. Dort wartete bereits ein nettes Ehepaar aus Frankfurt auf uns und die Besatzung des Safari-Jeeps war nun vollständig. Es kam mir sehr lange vor, bis wir auf einer breiten Ausfallstrasse mit sehr viel Verkehr Mombasa verlassen hatten, um uns auf der Strasse nach Nairobi dem Tsavo East National Park zu nähern. Gegen 9 Uhr war die erste Pause und für uns die Gelegenheit zu einem kleinen Frühstück (Kekse und Kaffee). Wir kamen hier auch erstmals in Kontakt mit Einheimischen, die uns freundlich aber bestimmt ihre Souvenirs "andrehen" wollten.

 

Unterwegs fielen mir größere Säcke mit schwarzer Holzkohle auf, die am Strassenrand zum Verkauf gestapelt waren. Ich machte mir Gedanken, wie hier in Afrika das "köhlern" vor sich geht, denn entsprechende Hügel konnte ich nirgendwo erkennen. Auffallend war auch der beträchtliche LKW-Verkehr, mit dem Waren aus dem Hafen von Mombasa nach Nairobi oder im Transit nach Uganda transportiert werden. Von unserem Fahrer Nicolas erfuhr ich, dass seine Familie in Nairobi lebt und er zwischen Mombasa und Nairobi pendelt. Die Fahrtzeit im PKW dauert ca. 5 Stunden. Der Zug benötigt dafür 10 Stunden. Was er monatlich verdient, wollte er uns nicht sagen. Auf jeden Fall hat er mehrere Kollegen als Fahrer und Reiseleiter, die bei Bedarf von Denis Moser eingesetzt werden.

 

Gegen 10 Uhr und einer entspannten Fahrt waren wir am Ziel unserer Träume: das südöstlich gelegene BUCHUMA Gate des Tsavo East National Parks. Wir waren wohl die einzigsten Besucher und sofort kamen mehrere Farbige, die uns intensiv ins Gespräch verwickelten. Einer sprach von notwendigen Sonnenbrillen (gegen den Staub) und einer Kopfbedeckung wegen der Sonneneinstrahlung. Für Letzteres bot er ein Bündel von Safari-Hüten zum Verkauf an. So kamen JUTTA und die anderen Mitreisenden zu ihrem Kopfschutz. Seit unserer Indien-Reise im Jahre 2007 bin ich Besitzer eines sehr praktischen Safari-Hutes, den ich auch vor dem Taj Mahal nicht abgenommen habe.

So, nun begann also das Safari-Abenteuer! Erst einmal fiel nur die rote Erde und sehr viel Staub auf. Von den "Big 5" war überhaupt nichts zu sehen. Aber je mehr wir uns in Richtung Norden bewegten, umso spannender wurde es. Denn plötzlich tauchten die "roten" Elefanten auf (sie hatten sich mit dem roten Staub besprüht). Und vor allen Dingen lernten wir die Bedeutung der Wasserstellen kennen. Dort waren Windräder, die das Wasser an die Oberfläche pumpten. Dies war dringend notwendig, denn es war eine schlimme Trockenzeit, die zu dieser Jahreszeit völlig unüblich war. Alle warteten gespannt auf Regen.

 

Später - am Ende der zweitägigen Safari - erklärte mir Denis Moser in Diani Beach, dass der ausbleibende Regen die Ursache für die vielen Tiere gewesen wäre, die wir während unserer Safari beobachten konnten. Der erfahrene Safari-Guide Nicolas hatte uns schon im Park mitgeteilt, dass wir auf unserer Safari sehr viel Glück mit der Beobachtung wilder Tiere hätten. Immer neue Tiermotive hielten uns als Fotografen beschäftigt: Elefanten, Giraffen, Zebras, Wasserbüffel, Antilopen, Löwen, Warzenschweine, Somalia-Strauße - selbst Paviane konnten wir beobachten. Und am nächsten Vormittag kamen uns auch Geparden - allerdings in reichlicher Entfernung - vors Objektiv.

 

Nach mehreren Stunden kreuz und quer durch Tsavo East National Park waren wir mächtig eingestaubt, durstig und voller berauschender Eindrücke.Die reservierte ARUBA LODGE mitten im Park wartete auf uns. Zum Namen "Aruba" möchte ich gerne einiges sagen, denn dieser Begriff hat eine fast magische Bedeutung für mich. 1982 verbrachte ich mit meiner Familie einen herrlichen Urlaub auf der Niederländischen Antillen Insel BONAIRE.

 

Dort konnte ich über eine Woche in einem Paradies unter Wasser tauchen. Die folgende Woche flogen wir mit einer befreundeten Familie zur Nachbarinsel ARUBA. Dort fanden wir den schönsten Strand der gesamten Karibik. 1985 war ich mit meiner damaligen Frau ULLA (JUTTA ist meine zweite Frau) auf einer Weltreise. Wir stoppten auf dem Weg nach Fidschi in Long Beach (Kalifornien) und besuchten dort das ehemalige Passagierschiff "Queen Mary", das dort fest vor Anker liegt (mit einem Hotel an Bord). Auf dem Rückweg ins Zentrum kamen wir an einem Bungalow mit der Bezeichnung "Aruba" vorbei!!! Es gibt davon sogar ein Foto.

 

Zum Schutz gegen die wilden Tiere ist die ARUBA LODGE eingezäunt und nur durch ein bewachtes Tor zu erreichen. Ein abendlicher Spaziergang in der freien Natur ist also hier nicht möglich. Trotzdem erhält man auch so (z.B. auf der Veranda vor dem Haus, in dem wir übernachteten) einen herrlichen, stimmungsvollen Eindruck von dem Leben und den Geräuschen im Nationalpark. Da kein Telefon vorhanden war, wurden wir am frühen Morgen gegen 6 Uhr vom Diener geweckt, der an unsere Tür klopfte. Nach einem ausgiebigen Frühstück begann für uns der 2. Safari-Tag, der uns die Begegnung mit den Geparden brachte. Aus Gründen, die ich leider nicht nachgefragt hatte, mußten wir den Tsavo East National Park um 10 Uhr durch den Voi Gate wieder verlassen.

Unterwegs machte uns unser Reiseleiter NICOLAS den Vorschlag, ein Massai-Dorf zu besuchen. Allerdings nannte er eine "Eintrittsgebühr" von 1.000 Ksh (10 Euro) pro Person. Das war uns eindeutig zu viel und JUTTA handelte den Betrag auf 500 Ksh (5 Euro) herunter. Da Jutta und ich am Ende des Besuches noch Massai-Schmuck zur Erinnerung kauften, kam die Dorfgemeinschaft der MASSAI auf ihre Kosten. Sehr überraschend fanden die Massai meinen Ring im rechten Ohrläppchen. Sofort ernannten sie mich zu einem richtigen Massai und sie forderten mich auf an, ihren Tänzen teilzunehmen . Wie man so schön sagt: das Eis war gebrochen! Aber erst mußten wir Männer das Feuermachen lernen: ein Holzstab wurde solange auf einem Holzplättchen gerieben, bis soviel Hitze entstand, um trockenes Gras zu entzünden. Beide mußten wir feststellen: wir brauchen noch etwas Übung als "Feuermänner" (die notwendigen Teile wurden uns geschenkt).

Es entstand eine echte Gastfreundschaft mit den Massai (mit Familienanschluß) und als Abschiedsgeschenk wollte man uns rohes Ziegenfleisch mitgeben. Dies mussten wir aber dankend ablehnen. Noch ein paar Worte zum Massai-Schmuck, der uns sehr gut gefiel: seit unserer Griechenland-Kulturreise 2006 war ich Besitzer eines "steilen Zahnes" (oder einer Kralle - die Jutta mir unterhalb der Akropolis geschenkt hatte), die ich am Hals trug. Irgendwann verlor ich diesen Anhänger. Nun entdeckte ich unter den zahlreichen Massai-Schmuckstücken wieder einen "steilen Zahn", den ich seitdem mit sehr viel Stolz und in Erinnerung an meine Massai-Freunde trage. Auch Juttas buntes Ohrgehänge fand nach der Rückkehr zahlreiche - jugendliche - Bewunderer. 

 

Nach einem kurzen Stopp am Buchuma Gate (wir nahmen dort unser Mittagessen ein) fuhren wir wieder zurück nach Mombasa. Am 2. Tag war die Rückfahrt sehr viel anstrengender (es war wohl etwas wärmer und Rush-hour in Mombasa) und wir freuten uns auf die Rückkehr in unser Leisure Lodge Resort). Allerdings hatte mir NICOLAS nahegelegt, unbedingt mit seinem Chef Denis Moser (DM Tour, Diani Beach) zu sprechen - was ich am Ende der Tour auch tat. Vor allen Dingen drückte ich - auch im Namen meiner Frau (sie blieb im Hotel) - unsere volle Zufriedenheit mit der Organisation und mit unserem Reiseleiter NICOLAS aus. Offensichtlich erhielt er als Reaktion darauf sofort ein Engagement für den folgenden Tag.

 

Nun begann also unser Entspannungsurlaub in der "Wellness-Oase am Indischen Ozean". Jegliche Hektik war von uns abgefallen und wir genoßen jeden Tag. Wir hatten sehr viel Zeit, unsere Safari-Eindrücke zu verarbeiten (eigenes Bildmaterial stand reichlich zur Verfügung). Ob wir jemals wieder so etwas erleben dürfen? Jutta könnte sich noch eine Safari in der Serengeti und in der Massai Mara vorstellen. Nun hat sie sich aber als nächstes Fernreise-Ziel CHINA vorgenommen. Für unser Ruhelager am Pool wurde hervorragend gesorgt - mit reservierten Liegestühlen und bequemen Auflagen. Und dann gab es für jeden mindestens ein kaltes Getränk. Diese unglaubliche Ruhe wurde nur zur Mittagszeit gestört, denn dann fand sich eine kleinere Gruppe, die bei entsprechender Musik - unter Anleitung eines sportlichen Animateurs - Wassergymnastik im Bahari Pool übten.

 

Die Sitzplätze zum Frühstück (im DIANI Restaurant) und zum Abendessen (wahlweise auf der BAHARI Terrace oder im  DIANI Restaurant) wurden nach den Zimmernummern (C6) vom Personal festgelegt und fanden so garnicht unsere Zustimmung. Unser Platz auf der Bahari Terrace war mitten im Durchgangsbereich. Deshalb wünschten wir einen Platz auf der rechten Seite unterm Baum und unser Wunsch wurde erfüllt. Noch etwas energischer musste ich unsere "complaints" dem Oberkellner im Restaurant vermitteln. Kurz danach wurden wir zu einem sehr schönen Tisch an der Fensterseite zu Aussichtsterrasse hin geleitet. Auf der Terrasse nahmen wir unser Mittagessen vom Buffet ein. Mit freier Tischwahl, denn es gab keine festgelegte Sitzordnung.

 

Bei dieser Gelegenheit erwähnte ich unsere zahlreichen "Reisen rund um die Welt" und meine jahrelange Tätigkeit für www.holidaycheck.de als Hotel-Bewerter (Punktzahl z.Z. 3.000, interne Rangordnung Pos. 7, Nutzername: klmmetzger). Ich habe auch versprochen, mich nach meiner Rückkehr nach Deutschland im Rahmen von "Beamer Presentationen" für das herrliche Reiseland KENIA einzusetzen. Meine Hotelbewertung "LEISURE LODGE RESORT" wird bei www.holidaycheck.de eifrig gelesen.

Den wunderschönen Strand eroberten wir auf unsere besondere Art und Weise. Es sollte eine richtige Wanderung zum CONGO River (so nennen die Einheimischen den kleinen Fluss in ca. 3 km Entfernung) werden. Wir hatten unsere Safari-Hüte und unseren Rucksack mit den Wasserflaschen und der Fotoausrüstung dabei. Als wir die Hotelanlage verließen, kamen sofort zwei junge, einheimische Begleiter auf uns zu. Sie waren vorzügliche Unterhalter (in englischer Sprache) und hielten uns die anderen "Beach Boys" vom Leibe. Natürlich haben wir beide am Ende der interessanten Tour ausreichend belohnt (800 Ksh für jeden!) - trotzdem zeigte sich einer der beiden unzufrieden. Damit war aber auch unser Interesse am Strand befriedigt und wir genossen die Ruhe am Pool. Interessant war auch der abendliche Tanz der Samburu-Krieger.

Zum ersten Mal haben wir auf unseren Reisen ein Hotel-Ärztin kennengelernt. Sie war eine Inderin und sprach nur Englisch. Jutta mußte sie zweimal in Anspruch nehmen (Honorar jeweils 10 Euro) und sie war überrascht, wie gut sie mit ihr kommunizieren konnte. Die Konsultationen fanden immer im Hotelzimmer statt und Jutta legte Wert darauf, die Ärztin alleine zu treffen. Wir waren im Jahre 2007 im Rahmen einer 14-tägigen Rundreise in Radjasthan/Indien und die Ärztin befragte meine Frau über die Maharani von Rohetgarh Fort (dort hatten wir königlich übernachtet). Voller Stolz konnte Jutta erwidern, dass sie die Maharani und den Maharadscha Siddharth Singh persönlich gesprochen hätte (unser indischer Reiseleiter hatte das fürstliche Paar über unsere Aktivitäten als Hotel-Bewerter informiert).

 

Als Beispiel für die besonders freundliche Beziehung zum Personal möchte ich unseren ausgezeichneten Kontakt zum Gärtner, der für unseren Anlagenteil zuständig war, beschreiben. Häufig fanden wir eine Vase mit Blumen vor unserer Türe, die er für uns gepflückt hatte. Irgendwann fand ich im Garten vor unserem Zimmer C6 (es lag im 1. Stock) eine herabgefallene Kokos-Nuss. Ich bat den Gärtner sie für uns zu öffnen und Jutta durfte dann die köstliche Kokos-Milch genießen. Ich aß das Kokos-Fleisch und dachte dabei an die Kokos-Makronen, die ich von Weihnachten her kenne. In diesem Zusammenhang möchte ich an den Sinn des Trinkgeldes (in 100 Ksh-Scheinen entsprechend 1 Euro) erinnern. Für das Personal ist es ein wichtiges Nebeneinkommen und wirkte Wunder (Beispiel: Gärtner!).

 

Unserer Meinung nach gehört zu einem Wellness-Urlaub eine Ganzkörper-Massage. Bereits in Deutschland wurde Jutta auf die Massage-Hütten am Strand hingewiesen, wo man sich für 25 Euro "verwöhnen" lassen konnte. Dies entsprach nicht unseren Vorstellungen. Wir ließen uns für 33 Euro p.P. im LOTUS health & relaxation center des Leisure Lodge Resort verwöhnen. Bei angenehmer Hintergrund-Musik wurde meine Frau und ich über eine Stunde von einfühlsamen und diskreten Massage-Damen behandelt. Wir fühlten uns wie im Paradies - auch wenn zwischendurch der Strom ausfiel (oder gerade deswegen). Dieses Gesamtkonzept, das vorzüglichen Essen der Spitzenklasse und die beispiellose Ruhe und Gelassenheit waren für uns ideale Voraussetzungen "unsere Seelen gemeinsam baumeln lassen zu können". Für Touristen unseres Alters (53/65 Jahre) ist KENIA ein ideales Reiseland!

 

FRANKREICH und das mittelalterliche COLMAR im Elsaß (2010)

Vom Freitag, den 8. Oktober, bis zum Montag, den 11. Oktober 2010, verbrachten wir ein sehr schönes Wochenende in der französischen Stadt Colmar. Und wieder hatte meine Frau, Jutta Hartmann-Metzger, dieses Reiseziel auf "intuitivem" Wege festgelegt - ohne zu wissen, dass ich bereits vor mehr als 50 Jahren in Colmar gewesen bin. Damals besuchte ich die Mittelschule in Schwetzingen und wir verbrachten 1960 eine Schulfreizeit im Landschulheim in Todtnauberg (Schwarzwald).

 

Von dort unternahmen wir Ausflüge in die Schweiz nach Grindelwald (in der Nähe der Eiger-Nordwand) und nach Bern. Wir übernachteten in der Jugendherberge von Grindelwald. Da Colmar auf der anderen Rheinseite lag, besuchten wir dort im Rahmen eines Tagesausfluges die Ausstellung mit dem "Isenheimer Altar" von Matthias Grünewald. In meiner Erinnerung blieb nur das Bild dieses Altares präsent und ich dachte, wir hätten es in einer Colmarer Kirche besichtigt. Dies stellte sich aber nun als Fehler heraus.

 

Es ist schon ein Phänomen, dass Jutta immerwieder Reiseziele auswählt, wo ich schon einmal gewesen bin. Ich kann versichern, dass wir vorher nicht darüber gesprochen hatten. Im Oktober 2008 verbrachten wir eine sehr schöne Woche am TITISEE im Schwarzwald und ich habe darüber ausführlich berichtet (siehe meinen Reisebericht "Radtour zum Bodensee")

 

Dieses Jahr im Juli waren wir eine Woche in Swinemünde (im heutigen Polen). Wir wollten dort einen Kururlaub verbringen. Dies war aber eine einzige Enttäuschung. Obwohl Jutta auch dieses Reiseziel unabhängig von mir festgelegt hatte, ergaben sich doch in Swinemünde vorzügliche Möglichkeiten, über die Vergangenheit meiner Eltern zu forschen. Denn ich bin Ende Januar 1945 als acht Wochen altes Baby mit meiner Mutter unter äußerst dramatischen Bedingungen über die eiskalte

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Klaus Metzger
Bildmaterialien: Klaus Metzger
Tag der Veröffentlichung: 31.12.2011
ISBN: 978-3-7309-5555-0

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