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Der kalte Wind pfeift durchs offene Fenster und lässt meine Haare nach hinten wehen. Für viele ist die Nacht kalt, doch für mich ist es auch der Tag. Eine Träne entblößt sich aus meinen mit Kajal umrahmten Augen.
Ich sitzte jetzt schon seit 2 Wochen jeden Abend zusammengekauert in der leeren Ecke meines Zimmers und denke über mein Leben nach. Wieso mich meine Mutter, als ich ein halbes Jahr alt war, in eine Mültonne gesteckt und sich danach umgebracht hat. Wieso ich, von Mutter zu Mutter gegeben wurde und zum Schluss in einer Familie landete, die ständig auf der Flucht vor der Polizei ist. Die Mutter Alkoholikerin und der Vater ein Serienvergewaltiger von Mädchen und Jungen ab 6 ist. Warum sich mein bester Freund wegen mir das Leben nahm und warum ich seit zwei Jahren Erscheinungen von einer schwarzen Gestalt in meinem Zimmer warnehme. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als jemand unten die Tür mit voller Wucht zugeknallt hat. Ich stand auf und lauschte an der Tür, ob es ein Polizist sein könnte. Aber nein, es war nur Lexa die meine Mutter wieder mit nach Hause gebracht hat. "Lia !". Na toll es ging wieder los. Gerade als man dachte Lexas Drang jemanden wie ein Baby zu behandeln wäre vorbei, fängt sie wieder an. Langsam ging ich die Treppe runter die in unsere Küche führte. "Lia, warum bist du denn noch nicht in deinem Schlafanzug"? "Bin ich doch Tante Lexa". "Also ich sehe nur eine Unterhose und ein Unterhemd, was du an deinem Leib trägst". Ich hasse es wenn sie ihre mittelalterlichen Fachbegriffe benutzt." Heutzutage nennt man soetwas Schlafanzug." "Die Jugend heutzutage". Ich fluchte leise vor mich hin, aber anscheinend bekam Tante Lexa es mit, denn kurz danach sagte sie, "Mit einer kleinen Flucherrei fängt es an, dann geht es zu den Drogen und ein halbes Jahr später darf ich dich im Knast besuchen. Und wenn ..., " Ich unterbrach sie, um mir nicht noch mehr von ihrem öden Gesülze anhören zu müssen. "Oh, Tante Lexa, ich habe vergessen mir die Zähne zu putzen." "Oh, ok dann tu es lieber schnell, bevor der Karies sich an deinen Zähnen erfreut." Schnell ging ich die Treppen die ich vor fünf Minuten runtergegangen war wieder hoch. Als ich an meinem Zimmer vorbei ging, um im Badezimmer meine Nägel zu lackieren, wärend Lexa glaubt das ich Zähne putze, bemerkte ich, das zwei rote Auge mir hinterher starrten. Als ich ein paar Schritte zurück zu meiner offenen Zimmertür ging, blieb mir fast der Atem stehen. Vor mir stand ein Mann, mit blutroten Augen, einem höhnischen Lächeln und so weit ich in der Dunkelheit erkennen konnte, einen bis zum Boden langen schwarzen Mantel. Der Mann oder was auch immer es war ging langsam auf mich zu und streckte seine Hand aus, ich hatte panische Angst, aber plötzlich sah ich etwas glitzerndes in seiner Hand. Am Anfang konnte ich es nur schwach erkennen, aber dann sah ich das es eine Kette war. Der Fremde legte mir die Kette um den Hals, schloss sie aber nicht. Ich verstand nicht, warum sie nicht abfiel, fühlte mich aber geborgen. Eine Minute später, sah ich alles nur noch verschwommen. Der Mann zeigte seine messerscharfen Zähne und ging so dicht wie es nur geht, an mich heran. Bevor ich mitbekam, was er tun wollte, kippte ich auch schon zur Seite über. Bevor ich ganz die Orientierung verlor, sah ich noch einmal die Kette vor meinen Augen. Erst jetzt erkannte ich, wie schön sie ist. In der Mitte des Kreuzes ist ein regentropfförmiger Diamant und eine eingravierte Rosenranke verzierte alles. Dann sah ich nichts mehr...
Ich wachte auf, lag aber nicht imn meinem wohlersehnten Bett, sondern im Krankenhaus.
Lauter Menschen standen um mich herum mit fröhlichen Gesichtern.
So fröhlich, dass man glaubte sie haben die Hoffnung für mich aufgegeben und dachten ich würde verrecken und redeten auf mich ein.
Ich verstand noch nicht viel, ich fühlte mich wie eine Schnecke, die gerade einen Marathon von 50 metern gelaufen ist.
Doch plötzlich bemerkte ich einen Mann, der mir bekannt vorkam .
Ja, irgendwo her kannte ich ihn.
Er lachte mich an, mir kam es so vor, als würde nur ich ihn bemerken.
Ich grübelte.
Plötzlich zeigte er auf meinen Hals und ich fasste an die gezeigte Stelle.
Ich fühlte eine Kette.
Als ich die Hand wieder weg nahm, bemerkte ich, das Blut an meinem Finger runterlief.
Ich hatte mich nicht geschnitten, nein das Blut kam vonder Kette.
Ich hatte Glück, das die Ärtzte sich gerade darüber unterhielten, was sie jetzt mit mir machen, denn so konnten sie meinen erschrockenen Gescihtsausdruck nicht erkennen.


Fortsetzung folgt...

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Tag der Veröffentlichung: 09.06.2010

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