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Ich werde es allen beweisen.

"Ach hören Sie doch auf, Hoover! Erst wollen Sie Spuren von außerirdischem Leben im Meteorit von '66 entdeckt haben und jetzt wollen Sie in den Hyperraum reisen und beweisen, dass es Multiversen gibt?!" Er lacht auf. "Das ist lächerlich!"
Der weiß wohl nicht, WEN er vor sich hat. Ich bin Richard Hoover, Meteoriten- und Hyperraum - auch Subraum genannt - Forscher.
Ich werde beweisen, dass es noch mehr Universen gibt, denn in Multiversen gibt es Abermillionen von unseren Sonnensystemen.
"Clainy, glauben Sie mir doch!"
"Okay, Hoover, Sie wollen sagen, es gibt dort in diesen Universen noch mehr von uns auf einer gleichen Erde? Nur wir führen dort ein anderes Leben?"
"Ja, davon bin ich überzeugt. Es kann sein, dass wir dort nicht in der Marine der NASA arbeiten, sondern Straßenpenner oder in einer anderen Welt Zahnarzt sind."
Clainy tippt sich an die Stirn. "Man Hoover! Werden Sie wach, Sie sind verrückt!"
Ich schüttele energisch meinen Kopf. "Nein! Und ich werde es beweisen. Ihnen allen!"
"Und wie, wie wollen Sie in den Hyperraum gelangen? Man bräuchte eine Geschwindigkeit, die kein Fortbewegungsmittel dieser Welt je erreichen könnte."
Lachend setzt Clainy noch einen drauf. "Oder wollen Sie es wie in Raumschiff Enterprise mit Max. Geschwindigkeit machen?"
"Jaja Clainy, machen Sie nur Ihre Witze. Doch wenn ich erst die Beweise habe, werden Sie der Erste sein, der dumm aus der Wäsche glotzt."

Am Tag darauf traf ich den Chef der NASA, Michael Griffin.
"Hoover, was habe ich da gehört, Sie wollen in den Hyperraum? Zu den Multiversen!? Sind Sie jetzt völlig verrückt?" Na, das nenne ich doch mal eine nette Begrüßung.
"Ja, Sie haben richtig gehört, Sir. Und ich weiß auch schon, wie ich es bewerkstelligen werde."
"Ach ja, Hoover?" Diese Stimme kenne ich doch. Es ist Clainy, der Machtgeile Marineoffizier der NASA. "Wie denn?"
Nicht ohne Stolz erkläre ich:"Ganz einfach, Clainy, ich benutze meinen neuen Subatomaren Treibstoff."
Voller Angst stottert Clainy:"Aber...meines Wissens nach wurde er doch noch nie getestet. Er könnte ein schwarzes Loch erzeugen, sobald Sie die Erdatmosphäre verlassen haben."
Er wirkt ein wenig panisch. "Und wenn dann unsere Erde den Ereignishorizont vom Loch erreicht, werden wir erbarmungslos in die endlose Tiefe gezogen."
Mit einer abschwächenden Handbewegung erkläre ich ihm, dass der Treibstoff niemals so stark sein kann, dass er schwarze Materie so schwer macht, dass das Raum - Zeit - Kontinuum zerstört wird.
"Davon bin ich überzeugt!" beendete ich meinen Vortrag eindrucksvoll.
Ich wende mich wieder Griffin zu. "Sir, lassen Sie mich es versuchen!"
Kräftig schüttelt dieser seinen Kopf. "Nein, Hoover, das könnte die gesamte Menschheit gefährden. Das kann ich nicht zulassen!"
Niederschmetternd beendete er seine Aussagen mit den Worten:"Die NASA hat sich für Sie ab sofort erledigt."
Entsetzt blicke ich ihn an. "Aber Sir, das können Sie doch nicht machen!"
Grinsend flüstert Clainy:"Tja..."
"Ach, halten Sie Ihre Klappe, Clainy!" schneide ich ihm das Wort ab.
Dieser Machtbesessene Tomas Clainy von der Marine macht mir seit jeher alles kaputt.

Am nächsten Morgen...
Clainy hat Griffin in sein Büro geordert. "Warum haben Sie mich herbestellt, Clainy?"
"Das müssen Sie sich ansehen", sagt Clainy und zeigt auf den Bildschirm an der Decke.
Es beginnt ein Video, mein Abschiedsvideo um genau zu sein.

"Wenn Sie dieses Video sehen, Sir", salutiere ich stolz", "bin ich bereits aus der Erdatmosphäre ausgetreten. Ich werde in ungefähr siebzehn Jahren zurück sein und alles beweisen können."



Wütend fragt Griffin:"Womit ist er geflohen?"
"Mit dem Subatomaren Treibstoff und der Sojus - 2.3", klärt Clainy den Chef der NASA auf.
Mit dieser Rakete ist Neil Armstrong vermutlich auf dem Mond gelandet.
"Was sollen wir tun, Clainy? Wenn das an die Presse gelangt, sind wir die Lachnummer der Nation!" Griffin klingt verzweifelt und sauer zugleich.

"Ich habe eine Idee, Sir", sagt Clainy wichtigtuend", "wir lassen Hoover von einem Psychiater für verrückt erklären, zeigen der Welt seine Arbeit und behaupten, er sei bei der Durchführung des Projektes MV - 1* im Hyperraum verschollen."
(*Multiversen, erster Versuch)

Da bin ich also.
Allein im Weltall.
Nur mit meiner Rakete und meinem Navi, damit ich mich zurecht finde.
Niemand wollte mir glauben. Aber mit diesem Hochleistungsnavi werde ich den Hyperraum und den Standpunkt der Multiversen finden.
Doch vorerst muss ich mich auf den vor mir liegenden Meteoritengürtel konzentrieren.
Wenn mich einer frontal erwischt, bin ich erledigt.

Jetzt ist der Meteoritengürtel direkt vor mir. Ich fliege vorsichtig zwischen den ein bis zwei Kilometer großen Brocken hindurch. Völlig unerwartet kommt mir eines dieser Gesteine entgegen und ich ziehe erschreckt die Rakete hoch, um dem Meteoriten gerade noch ausweichen zu können. Erleichtert atme ich auf. "Geschafft!"
Ein Blick über die Schulter verrät mir, dass ich den Gürtel überwunden habe.
Kaum drehe ich mich nach vorn, entdecke ich einen Nebel mit so intensiven Farben, die ein Mensch mit bloßem Auge noch nie erblickt hat.
Ein atemberaubendes Schauspiel!
Dieser Nebel entsteht nur durch eine Supernova, also eine Sternen- und Sonnenexplosion.
Leider muss ich meinen Blick jetzt wieder auf das Navi richten. Es zeigt mir, dass ich mich kurz vor dem Andromedanebel befinde. Denn von diesem aus muss ich meinen Subatomaren Treibstoff einsetzen. Der nicht beim Verlassen der Erdatmosphäre, wie Clainy vermutete, explodiert ist. Insofern also auch kein schwarzes Loch, das die Erde verschlingen könnte.

Nach geschlagenen zweihundertunddreizehn Tagen habe ich den Andromedanebel erreicht.

Ich kann es immer noch nicht glauben!
Ich bin in den unendlichen Weiten!

Jetzt ist es soweit, ich befinde mich mitten im Andromedanebel. Hier gibt es über 10.000.000.000.000 Sterne.
Dieser Anblick ist faszinierend!
Leider kann ich nicht bleiben, um die Sternenbilder noch länger zu genießen. Denn gleich geht es los, ich muss mein ganzes Leben beweisen. Mein Lebenstraum wird in Erfüllung gehen, dann bin ich endlich ein Jemand.

Wieder bei Sinnen drücke ich den Knopf, der meinen Treibstoff aktiviert. In Windeseile schnalle ich mich an und halte mich fest. Es geht los, die Rakete fliegt per Autopilot zu meinem eingegebenen Punkt. Durch den Treibstoff werde ich immer schneller und schneller. So schnell, dass mir schwarz vor Augen wird und ich ohnmächtig werde.

Müde und erschöpft erwache ich.

"Wow!" entfährt es mir verzückt, "das ist doch...nein, das kann nicht sein."
Ich bin inmitten einer riesigen Blase. Dem Hyperraum.
Voller Glücksgefühle und Stolz schlägt mein Herz immer heftiger. Mir wird schwindelig und ich falle erneut in Ohnmacht.

Fünf Stunden später wache ich auf. Ich kann es immer noch nicht glauben, ich bin tatsächlich im Hyperraum! Ich werde jetzt alles per Video dokumentieren. Los geht's!

"Sir! Nach zwei Jahren habe ich den Hyperraum erreicht. Er ist eine riesige Blase, mit vielen kleinen Blasen in sich. In dessen Inneren sich alle Universen befinden, die vollkommen identisch sind. Nur, dass dort alles Leben anders ist als in unserem Universum

."

Schnell mache ich noch ein paar Schnappschüsse der riesigen Blase.

"Tja, Clainy, jetzt sind Sie baff, richtig! Ich gehe davon aus, dass auch Sie dieses Video ansehen werden. Leider gibt es jetzt kein Zurück für mich. Denn mein Subatomarer Treibstoff reicht nicht mehr aus. Das bedeutet, ich muss den Code unserer wahren Erde in mein Navi eintippen. Dieser lautet: MG521. Mit diesem Index werde ich, trotz der identischen Universen, in das Leben zurückkehren, das ich kenne.
Sir, ich verabschiede mich bis auf Weiteres. Dank dem Code kann ich dieses Video jetzt zur Erde senden. Es müsste in circa fünf Jahren bei Ihnen ankommen."



Als ich gerade die erste Blase und dessen Universum befliegen möchte, komme ich nicht voran, sondern bewege mich rückwärts. Es scheint, ich werde von irgendetwas angezogen.
Ich schaue auf mein Navi. "Verdammt!" Als ich das Video erstellte, bemerkte ich nicht, dass sich ein schwarzes Loch auf mich zu bewegte. Voller Anst stelle ich fest, dass ich den Ereignishorizont längst überschritten habe. Panisch schwebe ich in der Rakete umher.
Was soll ich bloß tun? Mein Blick fällt auf den Raumanzug mit dem Jetpack.
Dann fällt mir die rettende Idee ein wie Schuppen von den Augen. Ich fülle mit zitternden Händen den letzten Rest meines Subatomaren Treibstoffes in den Tank des Jetpack.
Denn nur dieser Treibstoff ist stark genug, um dem schwarzen Tod zu entkommen. Ich öffne die Luke und springe heraus. Voller Angst fliege ich mit dem Jetpack aus dem Ereignishorizont heraus.
Erleichterung macht sich in mir breit.
Doch diese wird schnell verdrängt, da ich ohne Rakete und ohne Navi im Hyperraum verloren bin. Lauthals schreie ich:"Verschollen im Subraum! Das kann auch nur mir passieren!"
Etwas großes, leuchtendes fliegt auf mich zu, kommt immer näher.
Was ist das?...

Impressum

Texte: kleinerPoet14
Bildmaterialien: google.de
Lektorat: Reggi67
Tag der Veröffentlichung: 14.06.2012

Alle Rechte vorbehalten

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