Cover

Titel

 

Lana Hartmann

 

Endlich gut ?!

 

 

 

 

 

 

Fortsetzung zu

Teuflisch gut !?!

Danksagungen

 

Danksagungen:

 

 

Ich möchte mich ganz herzlich bedanken bei:

 

 

Bernd: für tolle seine Hilfe, Unterstützung und Zeit.

 

♦♦♦

 

Mandy: Du weißt genau warum!

 

♦♦♦

 

Caro: für ihre Unterstützung und großzügige Hilfe bei dem Cover. Ohne sie würde ich noch immer an einem Entwurf sitzen.

 

♦♦♦

 

DANKE!

Endlich gut !?

Seit knapp einem halben Jahr bin ich wieder Single, noch immer will ich es nicht wahr haben, hoffe, dass alles nur ein Irrtum, ein Versehen, ein Missverständnis war. Aber ich muss es wohl einsehen, ob ich will oder nicht.

 

Vor einigen Monaten war ich noch überglücklich, an ein Singleleben nicht zu denken. Frisch verliebt und verlobt, nach drei Jahren Beziehung. Einfach war es bei uns beiden nicht, Milo war vor Jahren mit meinem Bruder zusammen, aber ein von Stefan verschuldeter Autounfall unter Alkoholeinfluss beendete diese Beziehung und Milos Leben, so wie er es vorher kannte. Seine Verletzungen waren schlimm, an seine Leidenschaft, das Tanzen, nicht mehr zu denken, durch Narben teilweise entstellt. Nein, nicht für mich, für mich war Milo schon immer der schönste Mann, den ich mir vorstellen konnte.

 

Mit achtzehn hatte ich mich schon einmal in ihn verliebt, doch als Freund meines Bruders war er für mich natürlich tabu. Nach einem Praktikum meinerseits in einer anderen Stadt erklärte mir Stefan, dass Milo Geschichte ist. Erst Jahre später habe ich von meinem Bruder die ganze Story erfahren, die alles andere als schön war. Das war, als ich Milo durch Zufall in der Stadt entdeckt hatte. Tagelang habe ich darum gekämpft, ihn für mich zu gewinnen, und am Ende, tja, was soll ich sagen, ich hatte es geschafft. Das dachte ich jedenfalls.

 

Ich habe ihn in der Fußgängerzone tanzen sehen, als Teufel verkleidet, wusste nicht, wer er war, dass ich ihn kannte, aber ich wusste, dass ich ihn haben wollte. Letztendlich habe mich als Engel verkleidet, nachdem nichts anderes geholfen hat, und habe mich in der Fußgängerzone für ihn zum totalen Deppen gemacht. So habe ich ihn schließlich dazu bekommen, sich bei mir zu melden. Er hat mir noch erzählt, dass sein Chef meinte, er solle mir eine Chance geben, denn Engel und Teufel würden einfach zusammengehören. Wo dieser diese Weisheit herhatte, weiß ich bis heute nicht, aber ich war so wahnsinnig glücklich darüber, dass Milo der Weisheit gefolgt ist und mir eine Chance gegeben hat.

 

Drei Jahre ging das mit uns beiden nur. Ich habe keine Ahnung, was passiert ist, aber Milo hat mich verlassen. Von heute auf morgen. Die Nacht vor diesem schicksalhaften Morgen habe ich nicht zu Hause geschlafen, sondern bei meinem Freund Jan. Mein Bruder Stefan war bei Milo, schließlich sollte er sein Trauzeuge sein. Wir wollten uns vor dem Standesamt treffen, um unsere Lebenspartnerschaft amtlich zu machen. Mit anderen Worten: Wir wollten heiraten.

 

Gemeinsam mit Familie und Freunden wartete ich auf Milo und Stefan. Um so knapper die Zeit bis zum Termin wurde, um so aufgeregter war ich. Der Termin verstrich ohne meinen Verlobten und ohne dass wir diesen Bund beschließen konnten. Weder Stefan noch Milo sind aufgetaucht. Pausenlos hatte ich versucht die beiden auf dem Handy anzurufen, jedoch immer nur die Mailbox erreicht. Die anschließende Feier habe ich noch vor dem Standesamt abgesagt, bin nach Hause gefahren. Von da aus habe ich die Polizei und die Krankenhäuser abtelefoniert. Als der Polizist am anderen Ende gehört hat, dass ich vor dem Standesamt stehen gelassen wurde, hat er sich halb totgelacht. Irgendwelche Paragrafen hat er runtergerasselt. Er könne nichts machen, Milo sei erwachsen, und nur weil er nicht heiraten wollte, wäre das noch lange kein Grund, ihn suchen zu lassen.

 

Die Krankenhäuser haben mir die Auskunft Milo betreffend verweigert, aber schließlich suchte ich ja auch meinen Bruder. Überall bekam ich dieselbe Antwort, mein Bruder wäre nicht dort. Anschließend habe ich die Schränke durchsucht, aber es fehlte nichts. Seinen Ausweis musste er zur Trauung ja eh bei sich haben, Milo ging nie ohne seine Papiere aus dem Haus. Am Ende musste ich einsehen, dass ich ihn verloren hatte. Das Schlimmste für mich war, dass ich keine Chance hatte, um ihn zu kämpfen.

 

Ich kann es noch immer nicht glauben. Immer und wieder bin ich unseren letzten gemeinsamen Tag in Gedanken durchgegangen. Aber egal wie oft, ich habe nie ein einziges Anzeichen finden können, dass etwas nicht stimmte. Am Tag zuvor haben wir uns noch geliebt. Nicht nur gefickt, nein, jedes Mal mit Milo war etwas Besonderes für mich. War ich doch wirklich glücklich mit ihm. Sogar zusammen gefrühstückt haben wir am Morgen noch gemeinsam, bevor ich zur Arbeit aufgebrochen bin. Nach dem Job bin ich noch mit einigen Kollegen und Freunden in die Kneipe, um meinen Junggesellenabschied zu feiern. Ich wollte kein ausschweifendes Fest, nur ein gemütlicher Abend unter Freunden, um die Tradition zu wahren.

 

 

Heute Abend werde ich ausgehen, mein Freund Jan hat mich gebeten, ihn zu begleiten. Er wolle mal wieder in einen Club, hätte aber keinen Bock allein zu gehen. Ich war in der letzten Zeit nicht oft aus, hatte ich doch immer noch gehofft, dass Milo zu mir zurück kommt. Es ist aber auch nicht so, als wenn ich das letzte halbe Jahr abstinent geblieben wäre. Noch immer habe ich Gefühle für Milo, aber deshalb bin ich nicht zum Mönch geworden.

 

Wütend wie ich war, habe ich einige Wochen extrem über die Stränge geschlagen, zu tief saß der Frust, die Trauer und zu sehr haben mich die beiden verletzt. Ja, beide. Nicht nur Milo, sondern auch Stefan ist in dem vergangenen halben Jahr nicht mehr aufgetaucht. Wahrscheinlich sind die beiden wieder zusammen und leben irgendwo glücklich und zufrieden, während ich noch immer an der ganzen Geschichte verzweifele.

 

Ich bin gerade einmal dreißig, und so schlecht sehe ich nun auch wieder nicht aus, als dass ich mich verstecken müsste oder keinen Kerl für eine Nacht abbekommen würde. Ja, ich glaube, ich könnte heute Abend mal wieder was fürs Bett gebrauchen. Der Club, in den wir heute gehen, hat keinen Darkroom, und darauf, es in irgendeiner Seitenstraße zu treiben, habe ich einfach keinen Bock.

Mal sehen, was sich so ergibt.

 

Eine enge schwarze Hose und ein schwarzes Hemd, das ist seit einigen Monaten mein bevorzugtes Outfit. Bis vor ein paar Monaten war ich noch blond, irgendwann hat es mich allerdings gepackt und ich habe meine Haare und auch die Augenbrauen schwarz gefärbt. Heute Abend habe ich mich für farbige Kontaktlinsen entschieden, auch diese habe ich mir vor einigen Monaten besorgt. Ich brauchte einfach eine Typveränderung, wollte von dem engelhaften Aussehen, das mir Milo immer bescheinigt hat, einfach weg.

 

Schließlich war es das, was uns zusammengeführt hat, meine Hartnäckigkeit und meine Verkleidung als Engel. Blonde Haare, blaue Augen und ein zartes Gesicht. Ja, so hat es Milo beschrieben. Nach über dreieinhalb Jahren ist davon nichts mehr zusehen. Alles, was mich an diese Zeit erinnert, habe ich abgelegt. Um den Schmerz zu überdecken und mich zu beschäftigen, habe ich angefangen viel Sport zu treiben.

 

Was anfangs eine Quälerei für mich war, wurde bald schon zur Sucht. Heute bin ich stolz auf meinen Körper und meine Muskeln. Ich wollte einfach nicht mehr als weich angesehen werden, nicht mehr als leichtes Opfer für Verletzungen, so, wie es wohl Milo sah. Seit der letzten Nacht mit Milo habe ich mich nicht mehr nehmen lassen, momentan kann ich mir auch nicht vorstellen, wann ich je wieder so vertrauen werde, um mich anzubieten.

 

 

Ich bin kaum gute zehn Meter von Jan entfernt, als er mich begrüßt. Nicht leise, nein, er schreit über den halben Platz. Aufmerksamkeit ist uns sicher.

„WOW! Ich hätte dich ja beinahe nicht erkannt. Heiß siehst du aus, willst du heute Nacht jemanden aufreißen? Ich dachte, wir zwei machen uns einen netten Abend.“

„Dir auch einen schönen guten Abend, Jan. Ich bin Single, und wenn sich was ergibt, warum nicht. Wir wollten in 'nen Club, was glaubst du denn, was ich da anziehe, etwa 'nen Anzug?“

 

„Ich habe mich immer noch nicht so ganz an deine Veränderung gewöhnt. Das ist alles, obwohl ich sagen muss, du siehst heute echt heiß aus. Also, wenn wir nicht so gute Freunde wären, dann könnte ich echt schwach werden.“

„Quatschkopf, und nun komm, lass uns reingehen, hab kein Bock ewig hier rumzustehen.“

 

Ich bin froh, dass unsere Freundschaft noch immer Bestand hat. Wir sind echte beste Freunde, kennen uns schon seit über zehn Jahren. Bei Jan und mir lief nie etwas. Aber nein, das ist etwas, was ich mir irgendwie nicht vorstellen kann, obwohl er recht ansehnlich ist. Dunkelblonde Haare, grüne Augen und bezaubernde Grübchen. Knackige achtundzwanzig Jahre, was aber auch das einzig Knackige an ihm ist. Meiner Meinung nach hat er ein paar Kilo zu viel auf der Waage, ihn kümmert es nicht. Er ist der Meinung, wenn ihn jemand will, soll er ihn so nehmen, wie er ist. Irgendwie hat er ja recht.

 

Wir sind so verschieden, aber wahrscheinlich macht gerade das unsere Freundschaft aus. Jan war auch bei meiner verrückten Aktion vor Jahren dabei, als ich Milo von mir überzeugen wollte. Er hat sich zwar kaputt gelacht, aber er stand mir immer zur Seite, hat mir geholfen, und als ich damals deprimiert nach Hause bin, hat er sich um den Abbau und Abtransport gekümmert.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Lana Hartmann
Bildmaterialien: Pixabay, Bearbeitung Caro Sodar
Lektorat: Bernd Frielingsdorf
Tag der Veröffentlichung: 12.08.2015
ISBN: 978-3-7396-0929-4

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Danksagungen: Ich möchte mich ganz herzlich bedanken bei: Bernd: für tolle seine Hilfe, Unterstützung und Zeit. ♦♦♦ Mandy: Du weißt genau warum! ♦♦♦ Caro: für ihre Unterstützung und großzügige Hilfe bei dem Cover. Ohne sie würde ich noch immer an einem Entwurf sitzen. ♦♦♦ DANKE!

Nächste Seite
Seite 1 /