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Nur

Sehnen
Aber ach
Ein Sehnen nur
Und Schmerzen
Aber ach
Schmerzen nur.
Und eine Berührung nur.
Und eine Stunde nur.
Und ein Leben nur.
Und ein Lächeln nur.
Und ein Menschlein nur.
Und ein Bächlein
Und ein Bäumlein
Und ein nur nur
Und nur ein nur
Und nur ein und
Und eins und zwei
Und doch
Ach, ein Sehnen nur

Sinnlose Aneinanderreihung I

Er schießt
Sie fällt
Raum weicht
Zeit bleibt
Ein Schlag
Und ein Erwachen




November

Ein Herbstgedicht ist was Feines.
Reim hie! Reim da!
Laub! Bunt! Rascheln!
Kennen wir schon.
November


Juli

Aufwachen.
Die Augen
Haare Ästen gleich
Und Schweigen.
Schweigen, Schweigen und nie etwas sagen.
Die Lippen bewegen sich.
Lass es Juli werden.


Juli II

Bewege
Verharre in dir
Starre
Träume weiter
Lache
Zweifle an mir
Sei da
Nah
Sichtbar
Unberührt.

In der Suppe

Dort in der Suppe ,
Dort wo die Möhre die Erbse berührt,
der Sellerie mit dem Wasser spricht,
und die Fleischstückchen versuchen
mit dem Gewürz in Kontakt zu treten,
dort liegt meine Erlösung.




Vielleicht

Vielleicht hilft es mir.
Vielleicht hilft es dir.
Noch ein Bier.


Sinnlose Aneinanderreihung II

Wenn sie Kirschen isst,
kann er wieder sehen,
dass Schnee fällt,
ohne Grund.


Das ewige Gift in meinen Gedanken (für Juliane Seibt)

Kennt nicht den Vergleich mit berühmten Dichtern.
In ihren Schatten tretend, hoffe ich keiner von ihnen zu sein.
Heine schreibt über Märchen im Winter.
Auch mir ist manchmal kalt.
Doch muss ich deshalb Schnee definieren?
Und muss deshalb Eis durch meine Adern fließen?
Kann ich denn kein Wort mehr sagen ohne ein Symbol zu meinen?
Kann denn Blut nicht Blut sein?
Und Tod Tod?
Und muss ein Gedicht nicht mehr sein,
als die Selbstbestätigung
für mein Ego?
Nein.


Volltönendes eines Feueralarms (für Christian Hinze)

Als ich klein war
Wusste ich wer die sind
Was sie wollen und wann sie es wollen und wie oft.

Als ich mittel war wusste ich’s nicht mehr.
Hab`s vergessen.
Doch die gab es immer noch.
Wie es sie immer geben wird.

Ich erinnerte mich wieder an sie,
womit die 3. Person Plural Nominativ gemeint ist.
Und ich fragte mich was sie von mir wollten.

Sie beobachteten mich und wussten
Auch wer ich bin und dass ich wusste,
dass sie wussten, dass ich sie kannte.

Da haben sie sich einen Hut gekauft
Und sich an die gewendet die so tun als ob.
Und ich sah mich nach anderen um
die so sind wie sie.

Davon wussten sie natürlich nichts,
also habe ich mich gefragt was sie überhaupt wissen.

Gar nichts wussten die, deshalb fragten sie mich.

Da fühlte ich mich stark und sagte:
Wohin denn nun? Und: Wer verkauft welchen Fisch? Ihr, Die?

Und die wunderten sich dass ich keine Antwort wusste.
Ihre Fragen waren konfus, genauso wie meine.
Wie, Wo, Wann, Weshalb, Wohin, Wer, Was?

Ihr Weshalb war gleichzeitig das Warum.
Und darum machte ich mich auf meinen Weg.
Und die waren darüber sehr verwirrt. Wieso?

Mein Weg war das Was. Das Ende kommt näher.
Was ist der Sinn und Wer?
Und das ist es was wofür es an der Zeit ist herauszufinden.

Feueralarm! Alle nehmen jetzt ihre Jacken und gehen geordnet aus dem Gebäude! Und die Fensterreihe schließt die Fenster.
Ihr seid alle Helden.


Sinnlose Aneinanderreihung III

Wenn die Metaphasenschilde versagen,
kann ein dehydrierter Skarabäus
die Schönheit einer sozialen Interaktion
genießen.
Während Flaschen einfach
Der Gravitation nachgeben.




Der Sehnsucht
nach dem Anderswo
wirst du wohl nie entrinnen
Nach drinnen wenn du draußen bist
Nach draußen bist du drinnen


Die Dächer

Da draußen am Fenster kämpfen die Dächer,
rot, rot, rot.
Sie kämpfen und sie töten sich,
tot, tot, tot.
Ein Ziegel fällt, ein Dachstuhl bricht, Familien sind drunter begraben,
Die Dächer erdrücken sie durch ihr Gewicht,
Staub und Dreck in jedem Gesicht,
Es trauern einzig die Raben.

 

Impressum

Texte: Rights reserved 2003 Centromer
Tag der Veröffentlichung: 20.12.2008

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