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Amelees Geschichte

Die junge Frau  war eine wirklich auffallende Erscheinung, größer als die meisten Frauen, schlanke sportlich trainierter Körper, aber dabei ganz Frau. Aber wirklich. Als erstes fiel das weißblonde Haar auf, dass in vollen, etwas wilden Locken ihr schmales Gesicht umrahmte. Strahlend blaue Augen nahmen jeden gefangen, der dort erstes Mal hinein schaute. Augen, wie Kristall klare Bergseen, mit einem Blau von dunklen Saphiren.

Es war nicht viel über Amelee bekannt, nur dass sie wohl aus einem Land hoch im Norden stammt und nicht nur ihre Familie, sondern ihr ganzes Volk durch die schwarze Magie verloren haben sollte. Trotz der furchtbaren Vergangenheit war Amelee ein freundlicher, umgänglicher Mensch.

 

Es  war in der Zeit zwischen Winter und Frühjahr. Die Kinder drängten immer häufiger ungeduldig ins Freie. Die lange Winterzeit in den Häusern eingesperrt, war jetzt ihre Geduld vorbei. Lärmend, wild schreiend und  herum toben in den Resten von dem hohen Schnee, eroberten sie die Freiheit draußen zu sein, zurück.

Schnell fanden die vielen Kinder zu einem ihrer Lieblingsspiele zurück, die Jungens mussten die Mädchen suchen und einfangen. Die gefangenen  Mädchen nutzten natürlich jede Möglichkeit der Flucht, so dass sich das Spiel über den ganzen Tag hin zog.

Mit der beginnenden Dämmerung kehrten die Kinder in die Häuser zurück, müde gespielt, nass und schmutzig, aber mit einem fröhlichen Lachen im Gesicht.

Amelee liebte, genau wie die vielen anderen Kinder, ihr freies, ungebundenes Leben. Von den Sorgen und Nöten der Erwachsenen bekamen sie kaum etwas mit. Die kleinen Pflichten und Aufgaben erledigten sie gerne, es waren ja nicht viele, die Tiere auf die Weide bringen, Früchte sammeln, mal bei der Ernte helfen.

Und dann passierte eines Tages etwas Furchtbares, blutende Männer wurden ins Dorf gebracht, die Kinder sahen die ersten toten Menschen.  Sehr schnell wurden die Verwundeten versorgt, die Toten ehrfürchtig, aber auch sehr schnell der Erde anvertraut. Die Kinder mussten Sachen zusammen packen, wenige Stunden später verschwand das ganze Dorf in den dichten Wäldern. Sorgfältig verwischten die Männer ihre Spuren, achteten darauf, dass keine  Pflanzen nieder getreten, kein Zweig gebrochen wurde.

Viele  Stunden hasteten die Menschen voller Furcht tiefer und tiefer in den dichten Wald, bis es zu dunkel wurde. Es wurde kein Feuer entfacht, kaltes Fleisch und Brot wurde gegessen. Immer wurde ermahnt, leise zu sein. Die Nacht war kalt und ungemütlich, ein Baby wimmerte leise und wurde sofort von seiner Mutter beruhigt.

Hastig wurde das kalte Frühstück verschlungen und die Menschen liefen tiefer und tiefer in den dichten Wald.

Am dritten Abend wurde ein winziges Feuer angezündet, damit die Kinder etwas Warmes zu trinken bekamen.  Ganz leise sprachen die Menschen über das Geschehene und Amelee wurde es Angst und Bange.

Vorsichtig kroch sie zu ihren größeren Geschwistern, sie wollte mehr erfahren. Ihr ältester Bruder flüsterte dem Mädchen sein Wissen leise ins Ohr und Amelee wurde es schlecht vor Angst.

Am Nachmittag des vierten Tages ihrer Flucht passierte es! Die Verfolger hatten sie eingeholt. Amelee schrie vor Entsetzen gellend auf, ihr Entsetzensschrei war nur einer von hunderten. Die Menschen standen starr vor  Grauen, unfähig, sich zu wehren. Die wenigen Krieger waren schnell getötet. Amelee sah mit

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Klaus Blochwitz
Tag der Veröffentlichung: 06.02.2014
ISBN: 978-3-7368-2171-2

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