......dann war Litha mit ihren Eltern weit weg in England bei Timothy, Carlos, Martin, Feuerkopf und all die anderen gingen ihrer Wege. Egon und Simon mussten aus beruflichen Gründen die kleine Stadt verlassen, Egon hatte einen Arbeitsplatz im Südwesten gefunden und Simon in der Hauptstadt.
Es ist auffallend ruhig geworden in dem großen Haus, nach dem großen Kampf um den unendlichen Zauber.
Kalli drehte das Schreiben von der großen Magie noch unschlüssig in seinen Händen, Shirame stupste ihn aufmunternd an: „ Na los, raff Dich auf, Du willst es ja so wie so anpacken.“
Shirame erhielt einen schiefen Blick von den großen, jungen Mann: „ Du hast ja recht, weiter warten bringt auch nichts!“
Kalli packte seine Sachen zusammen und fuhr mit Shirame zu der kleinen Stadt hoch im Norden.
Shirame war ganz nervös: „ Ich bin ja mal gespannt, was da in der Zentrale abgeht!“ Kalli grinste sie freundlich an: „Lassen wir uns doch einfach überraschen.“
Kalli fuhr wie bei seinem ersten Besuch in das Industriegebiet, bog einmal nach links, ein Stück weiter noch mal nach rechts ab und parkte seinen Wagen vor einer großen Halle.
Er war mit Shirame schon gestern losgefahren und sie hatten in der kleinen Pension übernachtet, die Kalli schon von seinen ersten Besuch kannte.
Shirame schaute etwas enttäuscht, etwas mehr hätte sie von der großen Magie schon erwartet. Sie sah bloß eine der üblichen weißen Gewerbehallen, total unscheinbar.
Kalli grinste sich eins, seine Shirame wird schon noch ihre Überraschung erleben.
Kalli stieg aus, öffnete Shirame die Autotür und ging mit ihr auf die kleine Tür zu, öffnete sie und sie standen in einem modernen, äußerst eleganten Entree.
Shirame schaute sich verblüfft um, dass vermutet man von außen überhaupt nicht.
Der Empfangsraum war immer noch kreisförmig, wie Kalli es kannte, links und rechts waren je zwei Aufzüge.
Shirame schaute überwältigt in die Höhe: „ Das ist schon beeindruckend!“
Kalli ging zu dem Empfang, stellte Shirame vor und legte der jungen Frau sein Schreiben vor: „ Wir haben Sie schon erwartet, Herr Ronners, bitte fahren Sie mit dem Aufzug eins auf der linken Seite bis zur achten Etage. Dort werden Sie erwartet! Sie kennen es ja schon von Ihrem ersten Besuch.“
Kalli bedankte sich und ging mit Shirame zu dem genannten Aufzug.
Der Aufzug surrte leise hoch zur achten Etage, die Türen glitten auseinander und Kalli stand mit Shirame wieder vor einer Frau und zwei Männern der großen Magie.
Er und Shirame wurde von den dreien freundlich willkommen geheißen, die Frau bat Shirame, in der Cafeteria zu warten.
Kalli wurde wieder in einen kleineren Konferenzraum geführt. An dem Tisch saßen sechs weitere Magier, die jetzt aufstanden, um Kalli zu begrüßen. Die Frau an der Stirnseite des Tisches forderte alle auf, Platz zu nehmen und kam ohne Umschweife sofort zum Thema.
„Ich möchte nur kurz zusammen fassen“, wandte sie sich direkt an Kalli, „ wie wir schon bei Ihrem ersten Besuch erwähnten, ist uns natürlich alles über Sie und Ihrer Familie und Ihren Aktionen bekannt. Beeindruckt hat uns Ihr auftreten bei der Aktion zur Rettung des unendlichen Zaubers. Wir haben Ihre Entwicklung sehr genau beobachtet und würden uns sehr freuen, wenn sie jetzt ihre Tätigkeit hier in der Zentrale der großen Magie aufnehmen würden. Wie bereits gesagt, gehen wir von einer zwölf monatigen Einarbeitung aus und daran anschließend übernehmen sie die Leitung der großen Magie.“
Kalli holte tief Luft, nickte der Magierin zustimmend zu und erhielt daraufhin eine etwas dickere Mappe mit dem Hinweis, dass darin alle Einzelheiten seiner Tätigkeit benannt sind.
Der Magierin fuhr dann lockerer fort: „ Wir haben für Sie am Stadtrand ein Haus mit allem, was die große Magie zur Zeit zur Verfügung hat, bereit gestellt. Sie können es sich natürlich nach ihren Wünschen einrichten.“
Kalli bedankte sich und fragte die Frau: ob es der großen Magie recht wäre, wenn seine Freundin Shirame ebenfalls hier arbeiten würde. Er persönlich wäre um einiges erleichtert.
Die Antwort kam umgehend von der Gesprächsrunde: „ Wir hatten schon damit gerechnet, für uns ist das in Ordnung.“
Zufrieden bedankte sich Kalli und sah sich erwartungsvoll in der Runde um.
Die Magier räusperten sich, sahen sich die vor ihnen liegenden Papiere an und stellten Kalli jetzt der Reihe nach die unterschiedlichsten Fragen, die Kalli alle zur Zufriedenheit beantworten konnte.
Mit den Worten, dann bis morgen früh, wurde Kalli entlassen und er ging zur Cafeteria, wo er Shirame sichtlich nervös antraf.
Kalli nahm Shirame kurz in seine Arme, alles ist gut.
Kurz nach Kalli traf der Magier ein, der Kalli während seines ersten Besuches schon die Zentrale gezeigt hat. Der Mann fragte die beiden, ob er ihnen ein wenig die Zentrale zeigen soll?
Zustimmend nickte Kalli und der Magier zeigte auf den Ausgang, lief ein Stück den langen Flur entlang bis zum Ende und öffnete dort eine elegante Holztür.
„ Ihr Büro“, sagte der Magier und trat zur Seite, damit Kalli und Shirame eintreten konnten.
Der Mann lächelte, als er das Staunen der beiden jungen Leute sah.
Shirame hauchte erschlagen, das ist ja fantastisch, aber wieso brauchst du zwei Schreibtische?
„ Na, ist doch klar, einen für Dich und einen für mich“, lachte Kalli fröhlich Shirame an.
In kurzen Worten erklärte Kalli Shirame, dass sie mit ihm in der Zentrale arbeiten wird. Die junge Frau sah ihren Kalli verblüfft und erstaunt an, dann ein Jubelschrei und Shirame umarmte Kalli.
Der Magier räusperte sich diskret und erinnerte, dass er doch die Zentrale zeigen sollte.
Wieder sah Kalli die unendlichen Reihen von Büros, Labors und Werkstätten.
Kalli hörte Shirame überwältigt aufstöhnen, dass sind aber eine Menge Büros und Labore!
Hier wurde geforscht und experimentiert, was das Zeug hielt. Überall Unmengen von PC`s, riesigen Rechenanlagen und Großbüros, in denen viele, sehr viele Mitarbeiter an Überwachungsbildschirmen arbeiteten.
Kalli sah die verschiedenen Ebenen und Zeiten, die er schon bei seinen Abenteuern kennen gelernt hatte. Shirame erinnerte Kalli daran, dass er doch zusammen mit Franz genau diese Ebene und Zeiten Karten konstruiert hatte. Ihr Führer lachte verhalten: „ Daher hat die große Magie jetzt auch diese Möglichkeit.“
Shirame sah Kalli beinahe bewundernd an.
Es folgten noch riesige Großraumbüros, Archive von gewaltigen Ausmaßen und ein beeindruckender Fuhrpark, angefangen vom kleinsten und unauffälligsten Auto bis hin zur herrschaftlichen Großkarosse, selbst einige Panzer in Tarnfarben waren zu sehen.
Der Magier fragte Kalli und Shirame, ob sie zum Mittagessen bleiben, Kalli bedankte sich, denn jetzt verspürte er doch Hunger! Shirame sagte auch, dass sie gerne eine Kleinigkeit essen würde.
Mit dem Aufzug erreichten die drei den riesigen Speisesaal. Also, die Mensa in der Uni war ja auch nicht gerade klein, aber der Saal war wirklich riesengroß! Shirame sah Kalli völlig überwältigt an: „ Noch größer geht es ja nun nicht mehr!“
Der Magier lachte: „ Den Speisesaal können wir jederzeit je nach Bedarf entsprechend vergrößern.“
Kalli stimmte in das Lachen ein: „ Das kennen wir von der Uni!“
Das Essen war wirklich gut und der Magier stellte Kalli und Shirame die eine oder andere Frage bezüglich des Abenteuers um den unendlichen Zauber. Kalli antwortete sachlich und präzise, was seinem gegenüber sichtlich gefiel.
Shirame antwortete etwas emotionaler, schilderte die Gefahren und erwähnte auch die schlimmen Verluste, der Magier nickte mitfühlend dazu.
Nach einer guten Tasse Kaffee wurden sie mit den Worten, bis Morgen früh, verabschiedet.
Kalli fuhr mit Shirame zu der Adresse, die er von der Magierin erhalten hatte. Die junge Frau neben ihm sah in etwas verwundert an: „Der Weg zu der Pension ist das aber nicht.“
„ Ich weiß“, antwortete Kalli, „ ich möchte mir noch etwas anderes ansehen.“
Shirame war zufrieden und lehnte sich bequem zurück.
Kalli parkte seinen Wagen vor einem großen Tor und bat Shirame aus zusteigen.
Wie selbstverständlich öffnete Kalli das Tor und ließ Shirame durch gehen: „ Das ist ja fantastisch, ein wunderschöner Park!“
Kalli hakte sich bei Shirame ein und ging mit ihr den roten Aschenweg in den Park hinein, die junge Frau war von dem Park restlos begeistert. Uralte Bäume, Farben frohe Blumenbeete und lichte Blumenwiesen wechselten einander ab.
Wieder schrie Shirame vor Überraschung leise auf: „ Schau mal, wie Dein Elternhaus!“
Kalli war auch von dem Haus etwas überrascht, so groß hatte er es nicht erwartet und es war wirklich mit seinem Elternhaus sehr ähnlich. Nur das das Haus nicht nur einen Turm an der linken Seite hatte, sondern einen zweiten an der rechten Hausseite.
Das Pärchen stellte beim näher kommen fest, dass die zwei Türme, anders als an Kallis Elternhaus, sechseckig gebaut waren.
Shirame konnte sich gar nicht satt sehen: „ So ein schönes Haus, in den zwei Türmen müssen ja ganz tolle Zimmer sein!“
Kalli nahm Shirame an die Arme, lachte breit über das ganze Gesicht und sagte zu ihr: „ Und es ist unser Haus. Die Zimmer werden wir uns so einrichten, wie es uns gefällt“
Die junge Frau konnte gar nicht fassen, erst als Kalli die Haustür aufschloss, dämmerte es ihr langsam, dass es doch stimmen könnte, was Kalli da gesagt hatte.
Genau wie in Kallis Elternhaus, standen die beiden jungen Leute, in einer herrlichen Eingangshalle, die von der schönen Holztreppe dominiert wurde.
Kalli steuerte sofort das Turmzimmer an, es war anscheinend als Gästezimmer eingerichtet, er nahm Shirame an die Hand und ging die Treppe hoch zur ersten Etage und sah sich das Turmzimmer an: „ Hier werde ich mich einrichten!“
Shirame sah Kalli etwas erstaunt an: „ Und was ist mit mir?“
Kalli lachte die Frau an: „ Wir haben doch noch zwei Turmzimmer auf der anderen Seite. Beide Zimmer kannst Du Dir einrichten!“
Shirame war damit zufrieden.
Schnell folgten die komplett eingerichtete Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer. Sie gingen Hand in Hand die Treppe hoch und jetzt war es an Kalli, vor Freude laut zu jubeln, er hatte die Bibliothek entdeckt! Bei näheren hinsehen konnte er fest stellen, dass die Bücher identischen mit denen in seinem Elternhaus waren, einfach herrlich!
Völlig geplättet saßen die beiden in den bequemen Sesseln im Wohnzimmer und versuchten, das alles zu verarbeiten.
Die Glocke an der Eingangstür meldete sich und Kalli stand auf, um nach zu sehen.
Vor der Tür standen eine Frau und ein Mann. Die Frau stieg eine Stufe höher und stellte sich Kalli vor: „ Ich heiße Margarete und bin Hauswirtschafterin. Ich würde gerne bei Ihnen arbeiten.“ Die Frau drehte sich zu ihrem Begleiter um: „ Das ist Hermannjosef, er ist eine Art Hausmeister und würde sich gerne um das Haus und den Garten kümmern. Er kann Sie auch chauffieren und auch für Ihre Autos sorgen. Die Zentrale war der Meinung, dass sie zu mindest für den Anfang Hilfe gebrauchen könnten!“
Kalli war völlig überrascht und bat die beiden ins Haus und rief Shirame dazu.
Margarete erklärte Shirame ihr Anliegen und Shirame war sofort mit allem einverstanden.
„Gut“, freute sich Margarete, „ dann beginnen wir Morgen früh, wenn es Ihnen recht ist?“
Kalli und besonders Shirame nickten erleichtert.
„ Wir wohnen, wenn es Ihnen recht ist, in dem Gartenhaus hinter den Garagen.“ Sagte Margarete beim hinaus gehen zu Kalli.
Shirame fiel Kalli sehr erleichtert um den Hals: „ Du glaubst gar nicht, was ich froh bin, dass die beiden aufgetaucht sind. Die Küche hat mir schon Angst gemacht.“
Kalli nahm seine Shirame und wirbelte sie erleichtert und froh herum. Bis sie nach Luft schnappend rief: „ Schluss, es ist genug für heute!“
Kalli verschloss die Tür sorgfältig und ging mit Shirame um das Haus zu den drei Garagen. Er öffnete die Tore und es fiel ihm die Kinnlade herunter. In der rechten Garage stand ein sehr ähnliches Auto, wie es seine Eltern haben und in der mittleren Garage ein chicer englische Sportwagen! Die linke Garage war leer.
Hinter der Garage war das Gartenhaus zu sehen.
Restlos überwältigt von dem erlebten, fuhr Kalli zur Pension zurück. Shirame neben ihn war auffallend still geworden. Erst nach dem Abendessen kam langsam wieder ein Gespräch in Gange. Es dauerte lange, bis die beiden jungen Leute das heute erlebte verarbeitet hatten.
Während des Frühstückes machte Kalli Shirame den Vorschlag, noch mal in ihr neues Haus zu fahren und um sich die Einrichtung zu überlegen.
Shirame war sofort Feuer und Flamme und so fuhr Kalli nach dem Frühstück zu ihrem Haus. Kaum hatten sie das Tor erreicht, schnurrte es leise surrend auf. Erstaunt sahen sich die beiden an. Kalli fuhr langsam den Weg zum Haus hoch und sah dann Hermannjosef am Wegesrand stehen, Kalli bremste den Wagen ab und Hermannjosef klärte die beiden auf: „ Er habe eine Kamera angebracht, dadurch wird automatisch das Tor für sie geöffnet!“
Kalli bedankte sich für die praktische Idee und fuhr zum Haus vor. Sie waren kaum ausgestiegen, kam Margarete aus dem Haus und wünschte einen guten Morgen.
Kalli ging mit Shirame von Zimmer zu Zimmer und richteten diese nach ihren Vorstellungen ein. Zum Schluss folgten die Gästezimmer, die Küche und die Bibliothek war ja schon gut eingerichtet.
Shirame fuhr mit den chicen Sportwagen nach Haus, um den restlichen Umzug zu organisieren, während Kalli die erste Nacht in seinem neuen Heim verbrachte.
An nächsten Morgen in der Zentrale wurde Kalli in die Finanzabteilung geschickt. Den ganzen Tag büffelte er die Finanzierung der großen Magie und stellte dabei überrascht fest, dass die große Magie ein weltweit umspannendes Unternehmen ist.
In der Mittagspause in dem großen Speisesaal wurde Kalli von den Magiern, die er bei dem gestrigen Gespräch kennen gelernt hatte, an den Tisch gewunken.
Nach der Pause ging es mit Zahlungen, Buchungen, Börsendaten munter weiter. Kalli machte am späten Nachmittag mit rauchendem Kopf Feierabend.
Shirame meldete sich per Handy und teilte Kalli mit, dass sie soweit alles erledigt hat und am Wochenende zu ihm zurück kommt.
Die ersten vierzehn Tage vergingen Kalli und Shirame wie im Flug, obwohl sie sich fast nur in den Pausen sahen. Kalli arbeitete sich durch die Finanzabteilung und Shirame wurde in der Datenerfassung eingewiesen. Hier wurden alle Vorkommnisse, Erfahrungen und Kenntnisse, alle Zauber und Orte erfasst, die täglich anfielen. Oft waren ganz erstaunliche und unvorstellbare Dinge dabei.
Schnell war der erste Monat vorbei und Kalli wechselte in den Einkaufsbereich. Shirame blieb noch weitere 14 Tage in der Datenerfassung, weil Shirame die Erfassung der unendlich vielen Daten faszinierend fand.
Nach Feierabend fuhren die beiden ziemlich geschafft nach Haus und verschwanden nach dem Abendessen ziemlich schnell ins Schlafzimmer.
Schrill, grell, Ohren betäubend brüllte der Alarm durch das Gebäude der großen Magie. Blitz schnell schlossen sich sämtliche Fenster und Türen
Eine Lautsprecher Durchsage informiert mit ruhiger Stimme, dass ein völlig unerwartender Angriff der schwarzen Magie erfolgte, na ja, kam die beruhigende Korrektur, es ist wohl mehr nur ein missglückter Versuch, soll wohl ein Lebenszeichen der schwarzen Lumpen sein!
In dem Gebäude rumpelte es zwei, dreimal, ein paar Mal knallte es heftig. Danach öffneten sich Fenster und Türen wieder, als wenn nichts gewesen wäre.
Kalli suchte nach Shirame und fand sie ziemlich wütend inmitten einer größeren Menge. Beim näher kommen verstand Kalli, dass Shirame sehr wütend war, weil die schwarze Magie immer noch vorhanden ist, obwohl sie doch den schlimmen Kampf um den unendlichen Zauber so bravourös geschafft haben.
Bevor Kalli mit Shirame sprechen konnte, wurde er über den Lautsprecher in den Konferenzraum gerufen. Er winkte Shirame beruhigend zu und ging zum Konferenzraum.
Kaum hatte Kalli die Tür zum Konferenzraum geöffnet, prallte ihm schon ein wildes Stimmengewirr entgegen. Als sein eintreten bemerkt wurde, beruhigte sich die anwesenden Magierinnen und Magier. Kalli wurde von der Magierin, die sich als Agnes Mayers vorgestellt hatte, an den Kopf des großen Konferenztisches gewunken.
Kalli hob seine rechte Hand und bat um Ruhe und nickte erfreut Carlos, Jensen und Till zu, schön euch hier zu wissen. Kalli sah dann noch Tilda und Tekanou an dem großen Tisch. Er grüßte Tilda und Tekanou hoch erfreut.
Die vielen Magier an dem großen Tisch hatten sich beruhigt und Kalli sagte zu ihnen: „ Der Angriff der schwarzen Magie hat mich ebenso überrascht wie euch. Wir waren uns nach der Aktivierung des unendlichen Zaubers so sicher, dass wir endlich Ruhe vor der schwarzen Plage haben. Sie hat uns gezeigt, dass sie immer noch sehr aktiv ist. Meine Freundin Litha hat einen guten Gedankengang gehabt. Nach dem Franz und Peedaste die schwarze Magie am ehemaligen Ronnersberg vernichtet hatte, so glaubten sie zu mindest, war sich Litha sicher, dass die schwarze Magie eine unglaubliche Anzahl dieser Wissenspunkte weltweit haben muss, da sie durch die Zerstörung von einigen Wissenspunkten nicht besonders geschwächt wird.“
Kalli sah sich aufmerksam in der Runde um, Tekanou, Tilda und auch Jensen und Till nickten zustimmend.
Kalli fuhr fort: „ Um die schwarze Magie endgültig zu vernichten, müssen wir alle Wissenspunkte der schwarzen Magie auf einen Schlag vernichten!“
Kallis Behauptung löste eine heftige Debatte unter den Magiern aus. Kalli bremste die hitzigen Gespräche und bat die Magier, ihre Meinung nach einander zu sagen. So kommen wir nicht weiter und gute Vorschläge gehen dabei wo möglich verloren!
Die Runde wurde wieder ruhiger und Kalli schlug vor, dass jetzt jeder seine Meinung sagen soll und diese auch aufschreibt, damit die Vorschläge nicht verloren gehen.
Die Magier brachten die verrücktesten und skurrilsten Ideen vor, einige Magierinnen und Magier verloren sich in Diskussionen, die nichts erbrachten.
Kalli beendete die Runde mit der Bitte, die Notizen auf den Tisch zu legen, damit diese eingesammelt werden können.
Am Ende blieben Soonandt, Carlo, Jensen und Till, so wie Tilda und Tekanou im Konferenzraum und Kalli trat zu ihnen und sagte leicht erschüttert: „ Wisst ihr was? Ich glaube, dass wir die Sache in die Hand nehmen müssen. Was meint ihr?“
Tilda sagte etwas bedrückt: „ Das könnte für uns schnell zu viel und zu groß werden.“
Carlos nickte zustimmend: „ Wenn überhaupt, müssen wir einen super Plan haben und jede Menge guter Leute, sprich Kämpfer.“
Tekanou hörte sich alle Argumente an, nickte dazu und sagte dann mit ruhiger Stimme: „ Wir müssen heraus finden, wo die Wissenspunkte sind, ob sie an dem Ort fixiert oder beweglich sind und wir müssen eine Waffe haben, die diese Plage wirklich vernichtet.“
Kalli schlug vor, eine Arbeitsgruppe zu gründen, die sich ausschließlich dieser Aufgabe widmet und erst, wenn diese Gruppe sich sicher ist, dass ein Angriff wirklich Erfolg verspricht, schlagen wir los!
Die kleine Gruppe Magier nickte zustimmend und Kalli bat Tilda, die Notizen ein zu sammeln.
Es war spät geworden an diesem Tag und Kalli suchte Shirame, die etwas verloren in der leeren Cafeteria saß. Sie sprang auf, als sie Kalli kommen sah. Sie drängte sich in Kallis Arme und fragte etwas nervös: „ Was war denn bloß los?“
„ Es war ein läppischer Angriffsversuch der schwarzen Magie, der leicht abgewehrt werden konnte!“
„ Und wo warst Du so lange?“ Shirame sah Kalli mit großen Augen an.
„ Wir hatten eine lange Diskussion im Konferenzraum!“
„Und was ist dabei heraus gekommen?“
„ Wir gründen eine Arbeitsgruppe, die sich ausschließlich um die endgültige Vernichtung der schwarzen Magie kümmern soll.“
„ Na, ob das etwas bringt?“ Zweifelnd sah Shirame Kalli an.
„Hoffen wir es.“
Kalli sah Shirame jetzt verschmitzt an: „ Weißt Du, wer noch hier in der Zentrale arbeitet?“
„Nein, woher auch.“ Schüttelte Shirame ihren Kopf, das ihre Haare nur so flogen.
Kalli zählte die Namen auf und Shirame war richtig begeistert: „ Die Clique laden wir zu uns ein!“
„Einverstanden!“ Lachte Kalli dazu.
Schnell war Kalli wieder voll in der Einarbeitung, nach der Finanzabteilung folgte die Einkaufsabteilung, die Immobilienabteilung, mit der Personalabteilung beschäftigte sich Kalli sehr intensiv, auch weil er hoffte, hier noch zusätzlich gute Leute und Kämpfer zu finden, der er so dringend für den Kampf gegen die schwarze Magie benötigt.
Nach den vier Wochen im Personalbereich hatte Kalli dann doch eine beruhigend lange Namensliste von Magierinnen und Magier, die bereit waren, an diesen Kampf aktiv teilzunehmen. Klar waren viele von denen dabei, die an dem Kampf um den unendlichen Zauber teilgenommen hatten.
Kalli erzählte Shirame auf der Heimfahrt mit leuchtenden Augen, dass er im nächsten Monat in die Technik Abteilung eingearbeitet wird. Shirame lachte schallend, da kommt der richtige in die richtige Abteilung, mit Sicherheit kannst Du da den Mitarbeitern das eine oder andere ganz locker beibringen! Kalli überlegte einen kurzen Moment und stimmte dann mit in das Gelächter von Shirame ein. Einige Autofahrer sahen sichtlich irritiert zu den beiden lachenden Menschen.
Shirame fragte Kalli dann nach dem Stand der Dinge von der Arbeitsgruppe? Kalli seufzte etwas nieder geschlagen: „ Es geht sehr langsam voran, wir müssen ja Welt weit nach den Wissenspunkten der schwarzen Magie suchen und das sehr, sehr genau, uns darf ja nicht ein einziger durch die Lappen gehen.“
„Oh ja, “ sagte Shirame sofort, „ wenn das passieren sollte, geht der Ärger immer weiter.“
„ Außerdem arbeiten wir ja auch noch an der Entwicklung der Waffen, die die Wissenspunkte zuverlässig vernichten können“, fuhr Kalli nachdenklich fort, „ wir experimentieren an alle Richtungen, dabei kommen die verrücktesten Sachen zusammen.“
„Und wie sieht es mit passenden Zaubern aus?“ Fragte Shirame.
„ Da suchen Carlos, Till und Tilda intensiv in den Archiven.“ Antwortete Kalli und Shirame meinte, sie achtete bei ihrer Arbeit auch auf brauchbare Zauber.
Kalli bog in die Straße ein, in der sie jetzt schon eine ganze Weile lebten, vor dem Tor sagte Kalli: „ Ich werde Franz bitten, uns dabei zu helfen. Auch Peedaste wäre mir herzlich willkommen!“
„Frag die beiden doch einfach!“ Kam die praktische Antwort von Shirame.
Der Monat neigte sich dem Ende zu und Shirame und Kalli freuten sich auf das kommende Wochenende. Endliche hatte es mit der lange geplanten Party geklappt, alle Leute, die Shirame und Kalli dabei haben wollte, haben an dem Wochenende Zeit.
Außer den alten Freunden und bekannten waren auch etliche der neuen Kolleginnen und Kollegen dabei.
Tilda sagte zu Kalli gut gelaunt: „ Die Party erinnern mich ein wenig an unsere verrückten Partys auf der Uni!“
„Stimmt!“ Freute sich Kalli mit Tilda, „bis auf den Flug mit der gläsernen Höhle.“
„Das wäre doch der Knüller für eure Party!“ Lachte Tilda Kalli vergnügt an.
„ Vielleicht beider nächsten Party!“ Kalli kniff Tilda ein Auge zu.
Kalli war sehr erleichtert, das Franz und Peedaste sofort zugesagt hatten, als Kalli sie am Telefon um Hilfe gebeten hatte.
Drei Tage später erschienen die beiden in der Zentrale der großen Magie und Kalli zeigte Franz und Peedaste die wichtigsten Bereiche. Danach ging er mit den beiden in sein Büro und legte Franz und Peedaste die bisher erarbeiteten Unterlagen vor.
Der große Mann und die schöne Frau sahen sich die Unterlagen sehr genau an und Peedaste sagte dann zu Kalli anerkennend: „ Da habt ihr aber eine echte Fleißarbeit hingelegt.“ Und Franz fügte hinzu: „ Die Suche nach der alles vernichtenden Waffe sollten wir vielleicht schwerpunktmäßig auf die Verwendung von Wasser legen.“
Franz sah Kalli fragend an: „ Du erinnerst Dich an den Vorfall am Ronnersberg?“
„ Klar.“ Sofort nickte Kalli zustimmend.
Franz verschwand in der Technik Abteilung und Peedaste schloss sich der Gruppe von Carlos an.
Abends trafen sich Kalli und Shirame mit Franz und Peedaste, Kalli lud die beiden Freunde sofort ein, in ihrem Haus zu wohnen, es ist groß genug, ihr werdet es sehen.
Shirame sah Kalli an und lachte schallend.
Franz folgte Kalli mit seinem großen Geländewagen, der sogar auf dem Dach Gepäckstücke trug.
Peedaste brach vor lauter Begeisterung in laute Schreie aus, als sie das Haus von Kalli und Shirame sah. Auch Franz zeigte sich recht angetan.
Ziemlich stolz sagte Shirame zu Peedaste und Franz: „ Wartet mal ab, bis ihr unser Haus von innen seht!“
Und von Kalli kam die Ergänzung: „ Wartet mal ab, bis ihr die Garage seht!“
Peedaste stand stumm vor Begeisterung vor der schönen Holztreppe und staunte nur, auch Franz war sichtlich überwältigt: „ Da hat sich die große Magie aber mächtig ins Zeug gelegt.“
Shirame lud Peedaste ein, ihr das Haus zu zeigen und Franz fragte Kali nach der Garage. Voller Vorfreude ging Kalli mit Franz um das Haus zur Garage und als die Tore den Innenraum frei gaben, konnte Franz seine Begeisterung kaum bremsen. Schon stand er an dem schwarzen, großen Wagen und schaute sich alles sehr, sehr genau an.
„ Der Wagen ist fast identisch mit dem Wagen von deinem Vater!“ Kalli nickte dazu.
„ Bist Du damit schon gefahren?“ Kam die nächste Frage von Franz.
„Nein“, antwortete Kalli, „ wir wollten Dich fragen, ob Du zusammen mit uns die erste Ausfahrt machst?“
Franz war damit sofort einverstanden und hopste vor Freude wie ein kleiner Junge um das tolle Auto.
Hermannjosef half Franz das Gepäck ins Haus und in die Gästezimmer von Franz und Peedaste zu schaffen. Kalli hatte ein Gästezimmer als Schlafzimmer und das daneben liegende Zimmer als Wohnzimmer eingerichtet. Zwischen den beiden Zimmern waren eine kleine Küche und das Badezimmer.
Die Idee von Kalli fand Peedaste spitzenmäßig und Kalli wies daraufhin, dass diese Idee von Shirame stammt. Sie war der Meinung, so sei es für einen längeren Aufenthalt bestimmt bequemer für euch.
Das Abendessen verlief in einer sehr angenehmen Atmosphäre, Franz und Peedaste lobte die Kochkünste von Margarete über den grünen Klee, worauf Margarete ein rotes Gesicht bekam und artig knicksend dankte.
Das kommende Wochenende wollten die vier Freunde ganz ruhig und entspannt angehen. Franz schlug eine Rundfahrt mit dem großen Wagen von Kalli vor. Peedaste fügte ein leckeres Essen in einem netten Lokal hinzu und Shirame meinte, als Abschluss wäre doch Kaffee und Kuchen in dem Cafe in der Altstadt prima. Vergnügt stimmten alle den Vorschlägen zu. Shirame sah etwas erstaunt zu Kalli herüber und von Dir kommt gar nichts? Kalli schüttelte lächelnd seinen Kopf, für essen und trinken ist gesorgt, wir sind zusammen, was will ich mehr. Die kleine Runde lachte vergnügt!
Am Samstag Morgen nach dem Frühstück winkte Franz schon ungeduldig, kommt, kommt schon, wir wollen doch los. Die zwei Frauen lachten und Kalli sagte was von Franz hat doch recht.
Hermannjosef hatte den Wagen schon vor die Haustür gefahren Franz blieb vor Bewunderung auf der Treppe stehen: „Ist das nicht einfach ein herrliches Auto?“ Kalli stimmte sofort zu und die zwei Frauen stänkerten: „ Da könnten wir ja fast neidisch werden.“
Franz setzte sich wie ein Krösus hinter das große Lenkrad und Kalli half den beiden Frauen beim einsteigen. Shirame setzte sich mit sichtlichen Vergnügen in die weißen Lederpolster, auch Peedaste ließ es sich anmerken, dass sie eine Menge Spaß an dem herrlichen Auto hatte.
Mit leichten blubbern des großen Motors rollte der Wagen auf die Straße und Franz beschleunigte das Auto und genoss wie ein Pascha die bewunderten Blicke der Passanten. Auf einer gut ausgebauten, aber ohne jeden Verkehr, fragte Franz Kalli, ob er es mal ausprobieren dürfte. Kalli lachte über die Frage von Franz und über die verständnislosen Blicke der zwei Frauen.
„Klar doch, darauf habe ich doch die ganze Zeit gelauert!“ Kalli nickte Franz zu und der nickte im Rückspiegel zurück.
Das Auto beschleunigte enorm und dann schrie Peedaste erstaunt aus: „ Der kann ja fliegen! Schallendes Gelächter war die Folge und Kalli hatte für einen Moment den Eindruck, dass selbst das Auto mitlachte.
In diese herrlich gelöste Stimmung knallte etwas heftig gegen den Wagen und schüttelte die Insassen heftig durch einander.
„ Deckung!“ Brüllte Franz und Kalli hatte Shirame und Peedaste schon auf den Wagenboden gedrückt. Vorsichtig sah sich Kalli um und sah zwei Schattenwesen auf sie zu rasen.
„ Deckung!“ brüllte jetzt Kalli aus Leibeskräften und sah erstaunt und auch sehr erleichtert Peedaste im Wagen stehend auf die Angreifer feuern. Sekunden Bruchteile später bellte auch die Waffe von Shirame auf.
Kalli hörte Franz heftig fluchen: „ Ich habe keine Waffen dabei, verdammt, keine einzige!“ Kalli tastete sich mit fliegenden Händen ab, keine Waffe! Wo war er bloß mit seinen Gedanken gewesen?
Peedaste und Shirame sahen die Männer an: „ Na ihr Helden, was würdet ihr ohne uns machen?“ Kalli nahm sehr erleichtert beide Frauen in seine Arme und bedanke sich herzlich und sehr erleichtert wie die schnelle Hilfe.
Franz hat den Wagen inzwischen auf die Straße zurück gebracht und parkte ihn am Straßenrand. Der große Mann war stinksauer und wütend bis über beide Ohren, wie konnte mir nur so etwas passieren, verdammt noch einmal.
Ein Stück weiter fanden sie das Speiserestaurant und die vier entspannten sich langsam, Franz pustete noch einmal kräftig durch, ich habe mich einfach zu sicher gefühlt. schnaubte er sauer auf sich.
Bis das Essen serviert wurde, diskutierten die vier heftig und auch zornig den Vorfall, wo kommt die verdammte schwarze Magie schon wieder her? Diese Frage beschäftigte sie den ganzen Nachmittag.
Das Essen war erstklassig und die vier Magier aßen mit gutem Appetit.
Nach dem Essen steuerte Franz in einer weiten Runde durch die schöne Landschaft nach Haus. Während der Fahrt diskutierten die Magier heftig weiter und Kalli brachte es auf einen einfachen Nenner: „ Wir müssen unsere Vorbereitung enorm beschleunigen, damit wir schnellst möglich zu schlagen können!“
Shirame konnte schon wieder lächeln: „ Das ist ein echter Kalli Ronners Plan.“
Am Montag war Kalli völlig aus dem Häuschen, weil seine Eltern in der Zentrale eingetroffen waren. Kalli ging mit seinen Eltern ins Büro und ließ Peedaste, Shirame und Franz dazu rufen. Eine junge Frau brachte Getränke und Agnes Mayers kam noch ins Büro. Die Frau wurde von seinen Eltern auffallend herzlich und vertraut begrüßt und Kalli merkte es sich vor, seine Eltern danach zu fragen.
Kalli wurde von seinen Vater gebeten, ihn und seine Mutter auf den neuesten Stand der Vorbereitungen zu bringen. Kalli tat es mit präzisen Sätzen, Franz folgte mit weiteren Ergebnissen, ebenso Shirame und Peedaste. Kallis Mutter wurde etwas blass, als sie die Anzahle der bereits entdeckten Wissenspunkte der schwarzen Magie erfuhr und Shirame ergänzte: „ Wir gehen davon aus, dass wir damit im besten Fall etwas 10% der gesamten Wissenspunkte weltweit lokalisiert haben.“
Franz hob seine Hand: „ Erschwerend kommt noch hinzu, dass wir nicht sicher sind, ob die Wissenspunkte auf ihren Plätzen fixiert sind oder den Standort wechseln können!“
„ Wir haben folgende Theorie entwickelt: entweder hat die schwarze Magie unzählige Wissenspunkte auf der ganzen Welt verteilt oder aber sie schiebt wenige Wissenspunkte ständig hin und her, um vor zu täuschen, dass es sich um sehr viele handelt.“ Shirame sah sich jetzt fragend um, als niemand nach fragte oder antwortete, fuhr sie fort: „ Wir tendieren sehr zu der zweiten Theorie, dass die Wissenspunkte ständig ihren Standort wechseln. Leider haben wir noch nicht heraus gefunden, wie der Wechsel durchgeführt wird.“
Kallis Vater schaltete sich jetzt ein: „ Ich tendiere ebenfalls zu eurer zweiten Theorie. Die schwarze Magie ist meines Erachtens nicht in der Lage, riesige Mengen an Wissenspunkten zu produzieren. Das verlangt eine ungeheure Energie und die hat die schwarze Magie mit größter Sicherheit nicht.“
„Kommen wir zur Frage der Waffen“, wechselte Franz das Thema, „ wir haben leider erst schwache Ansätze zu brauchbaren und sicheren Waffen.“
Franz sah sich in der Runde um: „ Deswegen möchte ich folgendes vorschlagen: Mit den neu entwickelten Waffen werde ich den nächst bekannten Wissenspunkt angreifen und dabei fest stellen, welche Waffe brauchbar ist und welche nicht!“
Kalli meldete sich sofort: „ Ich bin dabei, unbedingt.“ Auch Peedaste und Shirame waren sofort dazu bereit.
Kallis Mutter sah etwas besorgt in die Runde: „ Seit bloß vorsichtig dabei, ich habe noch zu gut den letzten Kampf um den unendlichen Zauber im Kopf, so etwas darf uns einfach nicht noch mal passieren.“ Die Frau sah fast flehentlich zu Kalli und in die ganze Runde.
Peedaste streichelte beruhigend über die Hand von Kallis Mutter: „ Versprochen, wir werden keinerlei Risiko dabei eingehen. Aber wir müssen die Wirksamkeit unserer Waffen kennen lernen.“
Schnell bildete sich das Team, das die bisher entwickelten und gebauten Waffen ausprobieren wollte. Franz übernahm mit Kalli die Leitung der Testreise. Die Gruppe wurde von den zwei Männern über den geplanten Reiseverlauf informiert. Sie werden wieder in die Dimensionen eindringen und den zu letzt von Franz und Peedaste bekannten Wissenspunkt aufsuchen. Zum Ersten, um fest zu stellen, ob er tatsächlich vernichtet worden ist und falls nicht, ihn endgültig den Garaus zu machen.
Carlos grinste breit über das ganze Gesicht, das ist ein Plan, den ich sofort verstehe!
Kalli teilte das Team in mehreren zweier Gruppen auf und gab ihnen jeweils eine von den zu testenden Waffen.
Das Team tauchte unter der Führung von Peedaste und Franz durch das von Franz geschaffene Portal in die obere Dimension ein und steuerte das zweite Portal an, um in die unteren Dimensionen zu gelangen.
Kaum hatte die Gruppe der Magierinnen und Magier das Portal durchquert, änderte sich das Umfeld rapide. Hier war es nicht mehr so angenehm und friedlich. Hier fegten wilde Stürme den Magiern entgegen, von denen sie ordentlich durch geschüttelt wurden. Hinzu kamen Fels Brocken, die wie verrückt durch die Luft torkelten.
Der Sturm wurde stärker und heißer, je weiter das Team vordrang. Franz legte um die Magier einen schützenden Zauber und sofort wurde es für alle sehr viel angenehmer.
Der erste Angriff erfolgte direkt nach dem erreichen der nächst tieferen Dimension. Feuer glühende Monster stürzten sich aus allen Richtungen auf die kleine Gruppe Magier. Der Zauber von Franz hielt den Angriffen der Feuermonster stand und alle kamen unbeschadet in der Ebene vor dem Ronnersberg an.
Franz und Peedaste sahen sich sichernd um, während Kalli mit den anderen Magiern das Lager errichteten. Franz winkte Kalli zu sich und zeigte und erklärte ihm, was er und Peedaste damals hier erlebt und gesehen hatten. Peedaste fügte noch einige Details zu und jetzt konnte sich Kalli das seltsame aussehen des Ronnersberges erklären.
Der durch den Angriff von Peedaste und Franz entstandene See war beachtlich gewachsen und so beunruhigend friedlich aus. Wasservögel schwammen darauf, Grün wuchs an dem Ufer. Mehr als seltsam und Franz warnte seine Mitstreiter vor der idyllischen Ruhe.
„Wir müssen halt einfach feststellen, ob sich der Wissenspunkt der schwarzen Magie noch in dem See befindet oder nicht. Sollte er tatsächlich verschwunden sein, müssen wir feststellen, ob er von uns damals vernichtet wurde oder ob er es geschafft hat, einen neuen Platz zu erreichen.“
Damit schloss Franz die Besprechung und die Runde der Magierinnen und Magier nickte zustimmend. Morgen früh sollte es also los gehen. Die einzelnen Teams werden von verschiedenen Punkten in den See eintauchen und alle werden den See intensiv nach dem Wissenspunkt absuchen.
Der Abend wurde trotz der angespannten Situation mit dem gemeinsamen Abendessen, hier konnte Kalli mal wieder brillieren, ein recht angenehmer Abend, der mit angeregten Gesprächen bis weit in die Nacht reichte.
Früh am Morgen sorgte Kalli für ein willkommenes Frühstück und danach folgte der Aufbruch zum See.
Peedaste war mit Franz an der Spitze der Magier, dicht gefolgt von Kalli. Franz verteilte die zweier Teams um den See und gab dann, nach einem kurzen Blick zu Kalli, das Startzeichen.
Vorsichtig glitten die Magier in das klare Wasser des Sees und sahen sich sehr aufmerksam um. Es war nichts Auffälliges fest zustellen, es war einfach ein See mit kristallklarem Wasser.
Die Magier tauchten tiefer und tiefer ab, das Wasser wurde dunkler und die ersten Taschenlampen leuchteten auf.
Peedaste fragte Franz erstaunt und beunruhigt: „ Wieso ist der See so tief? Von Deinen Feuerkugeln kann das doch nicht her rühren oder?“
Bevor Franz antworten konnte, schossen aus der Tiefe des dunklen Wassers Unmengen an Schatten wesen hoch und schnappten gierig mit weit aufgerissenen Mäulern nach den Magiern. Blitzschnell verkleinerten sich die Teams, so dass sie für die Bestietalen und Warakalen nicht mehr sichtbar waren.
Franz gab an, dass alle tiefer tauchen sollten, bald erreichten die ersten den Grund des Sees. Hier begann sofort die Suche nach dem von Peedaste und Franz angegriffenen Wissenspunkt. Es war nichts, aber auch gar nichts zu entdecken.
Das Team der Magier kehrte etwas ernüchtert zum Lager zurück und Franz erklärte etwas sauer: „ Jetzt müssen wir uns auf die Suche nach diesem widerlichen Ding machen, Mist, verdam…!“ Die Runde nickte, Peedaste nahm den Riesenkerl tröstend in ihre Arme und Kalli besorgte das Essen.
Am nächsten Morgen erklärte Kalli der Runde der Magier, dass sie alle jetzt auf die Suche nach einem Wissenspunkt gehen müssen. Um von diesen dann den nächsten finden zu können, die schwarze Magie hat irgendein System dabei und wenn es noch so verrückt ist. Also müssen wir auch total verquer denken, um diese Wissenspunkte zu finden.
Die Magier sahen sich an und nickten zu stimmend.
Kalli fuhr fort: „ Franz und Peedaste plus einem weiteren Team werden den nächst gefundenen Wissenspunkt vernichten und dabei sehr darauf achten, mit welcher Waffe der größte Schaden angerichtet wurde oder sogar vernichtet werden konnte. Diese Erkenntnis ist für uns mehr als wichtig.“
Kalli sah sich in der Runde um und schloss dann mit den Worten: „ Und seit im Himmels Willen mehr als vorsichtig, die Saubande hat eine Menge fieser Sachen auf Lager, also aufgepasst. Sobald ein Team einen Wissenspunkt gefunden hat oder untrügliche Anzeichen dafür erkennen kann, kommen Franz und Peedaste mit ihrem Team dorthin und werden den Angriff auf den Wissenspunkt beginnen.“
In kurzer Zeit waren die Magier reisefertig und ein Team nach dem anderen verschwand in der Dimension.
Franz sah Peedaste, dann die beiden Magier an: „ Wollen wir los?“
Ein Nicken von allen und schon sausten sie in die brodelnde Dimension, in der vor kurzen erst alle anderen verschwunden sind.
Kalli flog mit Carlos an seiner Seite, die beiden Männer wurden von den heftigen Stürmen mächtig hin und her geschüttelt. Die Stürme brachten unvorstellbar Regengüsse mit, die dann in einen furchtbaren Schnee und Eissturm wechselten. Kalli deutete nach unten und Carlos ging in einen spiralförmigen Sinkflug über und fand überraschend schnell einen Unterschlupf.
Im Schutze des Felsüberhangs beriet sich Kalli mit Carlos über den weiteren Ablauf der Suche. Carlos sah Kalli ziemlich ratlos an: „ Das ist wie das Suchen der Stecknadel im Heuhaufen. Wir müssen ein Schema finden, sonst sausen wir wie die Blöden durch die Dimensionen.“
Kalli nickte zustimmend: „ Und an was denkst Du?“
„ Vielleicht sollten wir jede Dimension nach einer Art Raster durch suchen, so könnten wir zu mindest sicher sein, dass wir nichts ausgelassen haben.“
Kalli klopfte Carlos hoch erfreut auf die Schultern: „ Prima Idee, ich informiere sofort die anderen Teams!“
Carlos strahlte vor Freude und Kalli konzentrierte sich darauf, den Kontakt zu den anderen Teams her zu stellen.
„ Wir sind in der dritten Reihe von links eingeteilt.“ Sagte Kalli zu Carlos, der sofort aufstand und durch starten wollte. Im allerletzten Moment konnte Kalli seinen Freund zurück reißen und schon krachten mächtige Felsbrocken sehr dicht an dem Felsüberhang vorbei. Dichte Staubwolken wurden durch den Aufprall aufgewirbelt. Etwas blass bedankte sich Carlos bei Kalli, nicht dafür, wollen wir los? Carlos nickte und schon flogen die beiden jungen Männer steil nach oben, sortierten sich in die Reihe der Magier ein, die gestaffelt in verschiedenen Höhen die Dimension absuchten.
Ernüchtert mussten die Magierinnen und Magier feststellen, dass in dieser Dimension nichts zu finden war. Nicht der Hauch von der schwarzen Magie, keine Spur, kein noch so winziger Fetzen.
Franz meldete sich und gab bekannt, dass er alle in einem Zauber zusammen fasst und nah einer längeren Pause in der nächsten Dimension weiter gesucht wird.
Nach der ausgedehnten Pause, in der viel diskutiert wurde, alle denkbaren und alle noch so verrückte Möglichkeiten erörtert wurden, gab Kalli das Zeichen zum Aufbruch: „ Seit weiterhin sehr vorsichtig und aufmerksam, die nächste Dimension ist um einiges härter als die vorherige.“
Und wie recht Kalli mit seiner Warnung hatte, merkten sofort alle Magier beim eintauchen in diese Ebene.
Tosende Stürme, ständig wechselnd zwischen kochend heißer Luft und beißender Kälte, die ganze Dimension war ein einziges Chaos. Alles tobte und bewegte sich, nichts hielt sich an bekannte Gesetze.
Durch die tosenden Elemente hörten die Magier die Stimme von Franz, etwas verzerrt, aber gut verständlich, meldete Franz die Entdeckung eines Wissenspunktes. Ein unbeschreiblicher Jubel voller Erleichterung brach aus. Alle fanden sich bei Franz ein, tief unten war deutlich einer dieser Punkte zu erkennen. Hin und wieder wischten Rauch und Nebelschwaden darüber hinweg, waren aber keine echte Tarnung.
Kalli schickte die Teams wieder los und Franz näherte sich mit seinem Team sehr vorsichtig dem Wissenspunkt der schwarzen Magie.
Franz spürte, wie Peedaste immer unruhiger wurde, je näher sie dem Wissenspunkt der schwarzen Magie kamen.
Franz hob seine rechte Hand und das Team hielt an. Franz sah seine Begleiter durch dringend an: „ Mit diesem Wissenspunkt stimmt etwas nicht.“
Peedaste nickte energisch dazu: „ So offen, ohne jede Deckung, dass ist mehr als untypisch für die schwarze Magie. Die halten uns für blöd genug, dass wir darauf herein fallen.“
Franz meinte lakonisch. „ Probieren wir es aus. Einverstanden?“ Peedaste bekam große Augen, dass ist wieder mal typisch ihr Franz!
Schon hatte Franz sein Team miniaturisiert und in einen schützenden Zauber gehüllt. In einer weiten Schleife näherten sich die Magier dem Wissenspunkt, der beim näher kommen immer mehr seine ekelhafte, schwarze Wabbelgestalt zeigte. Ohne Probleme kam das Team dem schwarzen Wabbel näher und jetzt sahen sie, dass der Wissenspunkt zwischen großen Felsen eingeklemmt und sich kaum noch bewegen konnte. Nur die gallertartige Oberfläche schwabbelt noch widerlich als wolle sie sich aus ihrem Gefängnis befreien.
Das war Franz und den drei Magiern des Teams völlig wurscht, er verteilte die Waffen und wies noch einmal eindringlich daraufhin, dass wir vier unbedingt heraus finden müssen, ob unsere Waffen den Wissenspunkt vernichten können oder nicht. Falls nicht, müssen wir heraus finden, woran es liegen könnte.
Franz hatte einen guten Platz gefunden, der gute Deckung bot und er und sein Team hatten ein gutes Schussfeld vor sich. Der Magier links von Franz feuerte mit seiner Waffe auf den schwarzen Schwabbel und musste verblüfft feststellen, dass die Geschosse einfach in dem Wissenspunkt ohne jede Wirkung verschwanden.
„ Oh, oh, „ kam es ärgerlich von Franz, „ schon haben wir den ersten Ausfall!“
Von rechts kamen harte metallische Geräusche. Franz sah den ungewohnt geformten Geschossen nach und stöhnte erleichtert auf, die mochte das schwarze Mistvieh aber überhaupt nicht. Mit widerlichen Geräuschen reagierte die schwarze Masse auf die Einschläge. Die Geschosse hatten große Wunden in den Wissenspunkt gerissen.
Jetzt schoss auch Peedaste, aus der Waffe flogen in rascher Folge große Granaten in die jetzt heftig zuckende schwarze Masse. Schon die ersten Geschosse mussten großen Schaden angerichtet haben, denn die vier Magier hörten jetzt so etwas wie jammervolle Geräusche.
Peedaste jagte das ganze Magazin in die hin und her zuckende Masse.
Franz wartete lauernd auf die Reaktion der Geschosse, Franz stöhnte erleichtert auf, die Granaten sind in dem schwarzen Wissenspunkt explodiert und das darin stark komprimierte Wasser schoss mit verheerender Gewalt in den Körper und zerriss ihn innerlich!
Jubelnd sprang Franz vor Freude über den Erfolg auf und hopste wie ein Indianer herum. Peedaste schrie entsetzt einen Warnschrei, blitzschnell reagierte Franz und konnte dadurch dem Angriff der schwarzen Magier entkommen. Mit Sorge sah er, dass sein Team von einer ziemlichen Menge an schwarzen Magiern und Schattenwesen eingekreist war.
Höhnisch lachten die schwarzen Magier und die Schattenwesen fauchten und brüllten markerschütternd dazu. Noch hielt der Zauber den Angriffen stand, aber wie lange noch? Franz versuchte Kalli und die anderen Teams zu erreichen, er wollte gerade aufgeben, da meldete sich Team. Franz bat um schnelle Hilfe und die Magier kamen unmittelbar über ihm aus der Dimension. Franz gab den Befehl zum Angriff, änderte dabei die Wirkung des Zaubers und Peedaste schoss mit erhöhter Geschwindigkeit die Wassergranaten in die Masse der schwarzen Magier.
Innerhalb kürzester Zeit erschienen weitere Teams und dadurch wurde die schwarze Magie von allen Seiten beschossen. Franz meldete den guten Erfolg der Wassergranaten. Sofort schossen weitere Magier mit diesen Granaten in die schwarze Masse. Der Erfolg war überwältigend, die schwarzen Magier und die Schattenwesen wurden im wahrsten Sinne des Wortes weggespült. Die wenigen, die noch nicht erwischt wurden, wandten sich unter furchtbarem Wutgebrüll zur Flucht.
Franz sah sich nach dem Wissenspunkt um und erschrak bis ins Mark, das Ding war weg, verschwunden!
Die Teams sammelten sich um Franz. Heftig wurde die Situation diskutiert, bis Peedaste energisch sagte: „ Wir verfolgen den Wissenspunkt, irgendwohin muss er ja verschwunden sein. Wir haben ihn heftig verletzt, also werden wir Spuren finden.“
„Also los, „ knurrte Franz wütend bis unter die Haarspitzen. Er winkte ein weiteres Team zu sich, wünschte den anderen Teams viel Erfolg bei der Suche nach den weiteren Wissenspunkten.
Wieder in einen schützenden Zauber gehüllt, erreichten die Magier den Rand der Grube, in der bis vor kurzen nach der Wissenspunkte schwabbelte. Sorgfältig wurde nach Spuren gesucht, einer der neu hinzu gekommene Magier meldete sich aufgeregt: „ Ich habe etwas gefunden!“
Aus dem Fund der Spur zeigte sich deutlich, dass der Wissenspunkt in die Erde verschwunden ist.
Peedaste zupfte Franz am Ärmel: „ Das die sich immer wie die Maulwürfe in der Tiefe verschwinden.“
„ Die fühlen sich in der Dunkelheit und in dem Dreck wohl, „ antwortete Franz Peedaste, „ aber wir finden sie und dann können die sich warm, sehr warm anziehen!“
Kalli meldete sich mit einer fundierten Information bei Franz: „ Die schwarze Magie hat einen zentralen Wissenspunkt um den mehrere Wissenspunkte gruppiert sind. Durch diese Ausrichtung kann die schwarze Magie ihre Kräfte unvorstellbar bündeln und erreichen dadurch eine wahnwitzige Wirkung.“
Franz überlegte einen Moment: „ Das hört sich sehr plausibel an. Was schlägst Du jetzt vor?“
„ So wie es aussieht, sind diese Wissenspunkte sehr genau fixiert. Sie werden also diese Formation nicht so schnell verändern oder verlegen können. Ich bin mir jedoch sehr sicher, dass wir nur Erfolg haben werden, wenn wir alle Wissenspunkte mit den Wassergranaten auf einmal angreifen. Machen wir Schluss und bauen genügend Wassergranaten und Abschussgeräte, wir brauchen auch viel mehr Kämpfer dazu.“
„Ok, machen wir es so, aber bevor wir zurück kommen, wollen wir nachsehen, wohin der stark angeschlagene Wissenspunkt verschwunden ist.“ Franz drehte sich zu seinem Team und sah fragend jeden einzelnen an, alle nickten zustimmend.
„ Seit weiterhin vorsichtig!! Kam es noch von Kalli, dann verschwunden die sechs Magier unter der Leitung von Franz in dem großen Loch, schnell hatten sie den Gang gefunden, in dem der Wissenspunkt verschwunden ist.
Absolute Finsternis herrschte in dem Gang der sehr schräg nach unten führte. Die Magier waren gut geschützt in einem Zauber und folgten den Spuren, die gut in dem Licht der Lampen zu sehen waren.
Peedaste wollte gerade sagen, dass es viel zu einfach ist, als ein brüllender Feuerball aus dem tiefen Gang hoch schoss. Franz konnte den Zauber gerade noch in eine Felsspalte quetschen, da wurde es schon sehr heiß in der schützenden Hülle, Sekunden später war der Spuk vorbei.
Sehr vorsichtig ging das Team der Magier in ihrem Zauber den Gang weiter abwärts, jederzeit damit rechnend, dass die nächste fiese Überraschung folgt.
Und diese Vorsicht war mehr als angebracht, kaum hatten die Magier die nächste Biegung des Ganges erreicht, kam nicht nur ein Feuerball mit lautem Getöse angeschossen, nein es war eine ganze Serie. Franz erreicht in letzter Sekunde eine sehr enge Felsspalte, in der sich die Magier nur mit großer Mühe hinein quetschen konnten
Es wurde sehr, sehr kritisch für die Magier in der engen Felsspalte, sie konnten sich kaum bewegen und es wurde heiß, mächtig heiß. Peedaste drehte sich ein klein wenig in der Enge, ihre rechte Hand schnellte vor und es bildete sich eine schützende Eiswand vor dem Zauber. Sofort wurde es merklich kühler innerhalb des Zaubers. Dankbar klopfte Franz Peedaste leicht auf die Schulter.
Aus den zwei Angriffen klug geworden, gingen die Magier sehr aufmerksam weiter und gerieten in einen Pulk Schattenwesen. Wieder versteckten sich die Magier in einem der vielen Risse, diesmal im Boden des Ganges. Die Schattenwesen suchten wie blöd nach den Eindringlingen und verloren dabei schnell ihr unnützes Leben.
Die Magier schossen von unten in die Leiber der Warakalen und Reptitoren ohne sich selbst einer Gefahr aus zu setzen
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Franz nutzte die kurze Ruhe nach dem Kampf Ende und schlug seinen Gefährten vor, die Aktion ab zu brechen, sie können hier nicht viel mehr ausrichten. Um diese Pest endgültig zu vernichten, müssen sie viel mehr sein, wie Kalli es schon gesagt hatte.
Die Zentrale der großen Magie summte und brummte wie ein Bienenstock vor lauter Betriebsamkeit. Die Menschen liefen geschäftig von einem Büro zum anderen von einem Labor zum nächsten.
Franz musste grinsen, Kalli macht richtig Dampf. Peedaste fragte Franz erstaunt nach dem Grund seines Grinsens und Franz klärte die Frau gut gelaunt auf.
Peedaste fragte nach, wo sie Kalli finden können und machten sich auf dem Weg zu dem erfahrenen Ort.
In einer Werkstatt, die mehr einer Produktionsanlage glich, entdeckte Franz Kalli und jetzt lachte Frantz vor Freude laut auf, dass war Kalli wie er leibt und lebt. Kalli hob seinen Kopf, als er den Ruf von Franz und Peedaste hörte und winkte beide zu sich.
Ohne zu überlegen reichte Kalli Peedaste seine dreckig, Öl verschmierte Hand, Peedaste lehnte dankend ab und beugte sich vor und küsste Kalli auf beide Wangen.
Kalli strahlte Peedaste an: „ Das gefällt mir auch viel besser!“
Franz klopfte Kalli auf die Schultern: „ Wie sieht es mit Deinen Vorbereitungen aus?“
„ Gut“, antwortete Kalli, „ sehr gut sogar. Wir haben jede Menge Abschussgeräte und Wasser Granaten hergestellt. Mit Tekanou und Till haben wir außerdem ein PC Programm entwickelt, mit dessen Hilfe wir die schwarze Magie schnell finden können!“
„Wie habt ihr das geschafft“, fragte Peedaste erstaunt, „ bislang scheiterte doch jeder Versuch, weil die PCs nur logisch denken können.“
Zustimmend nickte Kalli: „ Unser Programm arbeitet genau so unlogisch wie die schwarze Magie, kommt, ich zeige es euch.“
Kalli wischte sich die Hände an einem Knäuel Putzwolle ab, schlenkerte sich hin und her und die Hände waren sauber. Franz staunte über Kalli immer mehr.
Kalli steuerte das große Büro an, in dem nur Computer standen und unzählige Frauen und Männer damit arbeiteten. Kalli beugte sich zu einer Mitarbeiterin herunter und fragte, ob er mal an ihrem PC dürfte. Etwas erschreckt sprang die junge Frau auf: „ Natürlich, selbstverständlich Herr Ronners.“ Und wollte sich entfernen.
„Nein, nein“, bleiben Sie ruhig hier, hielt Kalli die Frau an, „ ich brauche Sie gleich!“
Kalli setzte sich vor dem PC, tippte einen Befehl ein und Franz und Peedaste staunten mächtig. Auf dem großen Monitor erschien exakt das Bild von dem letzten Wissenspunkt, jetzt sahen sie, wie Peedaste die Wasser Granaten in die schwarze Masse schoss. Kalli betätigte weitere Tasten und sofort erschien ein Bild von der Dimension, es folgten zwei weitere Bilder von den Dimensionen und dann waren die Wissenspunkte der schwarzen Magie zu sehen. Und zwar genau so wie Kalli sie in seiner Vermutung beschrieben hatte. Franz sah Peedaste mit offenem Mund an, Peedaste staunte genau so.
Kalli bat die junge Frau, jetzt die zwei anderen Monitore dazu zu schalten, die Frau arbeite schnell und sicher und jetzt kannte das Erstaunen bei Franz und Peedaste keine Grenzen mehr.
Sie sahen auf den drei großen Monitoren die drei Dimensionen, die von der schwarzen Magie vereinnahmt worden sind.
Kalli erklärte mit Hilfe der Mitarbeiterin Franz und Peedaste den Ablauf und das jede Bewegung und Aktion der schwarzen Magie sofort eingearbeitet werden. So sind wir immer auf den neuesten Stand und die schwarze Magie hat von alledem keine Ahnung.
Franz holte tief Luft und klopfte Kalli anerkennend auf die Schultern, prima Arbeit!
„ Das haben wir hier alle geschafft“, sagte Kalli laut in den großen Raum und mit einem lauten trommeln bedankten sich die vielen Mitarbeiter.
Kalli winkte tschüss sagend in das Büro und die junge Frau sah ihn mit großen Augen nach. Peedaste bemerkte es und flüsterte es Kalli leise zu. Kalli nickte, ich weiß, da sind einige Frauen, die mich so angucken, ich weiß gar nicht warum.
Zum ersten mal war Peedaste wortlos vor erstaunen, dass war typisch Kalli, die halbe weibliche Belegschaft macht ihm schöne Augen und er hat absolut keine Ahnung.
Auf dem Weg zu den Aufzügen kam Shirame dazu und Kalli busselte sie herzlich ab. Die Fahrt nach Haus verlief auffallend ruhig, alle vier waren froh, etwas Ruhe zu finden.
Margarete steckte ihren Kopf durch den Türspalt und bat zum Abendessen. Kalli hielt das Tischgespräch mit seinen Gedanken über den weiteren Ablauf der geplanten Aktion gegen die schwarze Magie im Gange.
Franz nickte hin und wieder, auch die beiden Frauen hörten sehr aufmerksam zu.
Zum Ende seiner Ausführungen bat Kalli Franz und die beiden Frauen, sich ebenfalls Gedanken über die mögliche Angriffsweise zu machen. Diese wollte er dann zusammen fassen und draus den endgültigen Angriffsplan entwickeln.
Die Woche ging genau so hektisch zu Ende, wie sie begonnen hatte, nur mit dem Unterschied, dass die große Magie jetzt endlich harte Fakten gegen die schwarze Magie geschaffen hat, mit denen ein weiterer Angriff erfolgreicher ablaufen wird.
Kalli stand mit Franz, Tekanou, Conzath und Carlos in der riesigen Halle und checkten die darin gelagerten Waffen, Munition und Hilfsmittel ab. Die fünf Männer waren sehr zufrieden und Kalli gab Tekanou und Conzath den Auftrag, die Menge für erst mal fünfzig Teams aufzuteilen, sobald ihm die genaue Zahl der Teilnehmer vorliegt, müssten die Menge der Waffen möglicherweise erhöht werden.
Franz meinte aber, dass fünfzig Teams ausreichen müssten, da sie ja jetzt wissen, wo die schwarze Magie steckt.
Die Tage vergingen wie im Flug, Tekanou und Conzath meldeten Kalli, dass die Waffen auf fünfzig Teams aufgeteilt waren, es ist bei den von Franz genannten fünfzig Teams geblieben. Einige der Teams hatten ein paar Magier mehr.
Franz bereitete für die Teams eine Art Manöver vor, um alle Teilnehmer mit den Waffen vertraut zu machen und damit sich die einzelnen Teams unter einander kennen lernen konnten.
Kalli fand die Idee von Franz ganz prima und sagte: „ Sollte es irgend wann noch einmal von Nöten sein, dass ein Kampf gegen die schwarze Magie sein muss, wird auf jeden Fall vor dem Kampf ein solches Manöver abgehalten.“
Der Termin des Angriffs gegen die schwarze Magie wurde festgelegt, einige Teams blieben auf dem Manövergelände, andere verschwanden, um privates zu erledigen.
Der Tag kam und Franz öffnete wie beim letzten Mal auch das Portal und ein Team nach dem anderen verschwand darin. Zwei junge Magierinnen arbeiteten intensiv an mehreren Laptops und gaben die Erkenntnisse unmittelbar an Kalli weiter. Das von den Mitarbeitern der großen Magie geschaffene Programm erleichterte das Auffinden der Wissenspunkte der schwarzen Magie ungemein.
Nur die Angriffe der schwarzen Magie verhinderte das Programm nicht!
Wieder schossen auf die Magier der großen Magie aus allen Richtungen die Schattenwesen zu, schnappten gierig nach Magiern, Kalli machte sich den Spaß und verwandelte die Warakale, Bestietalen und Reptitoren abwechselnd in Kaninchen, Ziegen und Schafe. Und wieder geschah das fast unglaubliche, die Schattenwesen vergaßen vor lauter Fressgier den Angriff.
Die Teams der großen Magie kamen unbeschadet durch den Angriff und Kalli glaubte hier und da ein leises Lachen zu hören.
Etwas unvorhergesehen schossen urplötzlich zwei Feuerbestien aus den Hügeln hervor, die der großen Magie anfänglich doch etwas Mühe bereiteten. Bis Franz mit einem energischen Befehl die Feuerkraft der fünfzig Team koordinierte und unter den massiven und konzentrierten Beschuss wurden die Feuerbestien vernichtet.
Kalli wurde von der jungen Magierin am Laptop aufmerksam gemacht, dass sie gleich den ersten Wissenspunkt erreichen. Kalli bedankte sich und gab die Anweisung, bis zu dem Wissenspunkt vorzustoßen
Die Magier der großen Magie haben sich gerade formiert, als sie von der schwarzen Magie mit einer brachialen Gewalt angegriffen wurden. Aus allen Richtungen schossen die Schattenwesen auf sie zu, Feuerbälle lösten die Formation fast auf. Bevor es kritisch wurde, aktivierte Franz den schützenden Zauber, der die ganze Gruppe einhüllte und gleichzeitig minimalisierte.
Der Zauber trug sie blitzschnell aus der Gefahrenzone und versteckte sich in einen Steinhaufen. Wieder erlebten die Magier, dass die Schattenwesen völlig orientierungslos umher sausten. Kalli und zwei weitere Magier machten sich den spaß und verwandelten wieder einen Teil der Bestien in Kleintiere und die Warakale, Bestietalen und Reptitoren stürzten sich gierig auf das Futter.
Kalli atmete sehr erleichtert auf, durch diesen kleinen Trick hatte er die kritische Stimmung fort wischen können, jetzt hörte er wieder da und dort ein erleichtertes Lachen.
Aber Kalli muss sich auch eingestehen, dass er mit seinem Latein beinahe am Ende war. Keine ihrer Waffen nutzten wirklich gegen die schwarze Magie, eine leichte Verzweifelung stieg in ihm auf. Ratlos sah er sich die Gruppe der Magier an, die eine Magierin oder der andere Magier nickten ihm vertrauensvoll und aufmunternd zu.
Ganz tief in seinem Gehirn ein kleines Licht zu leuchten, Kalli konnte es noch nicht definieren, es formte sich sehr langsam zu einer Idee und da war sie, die Lösung!
Kalli stellte sich noch die praktische Lösung vor und bat dann seine Gruppe um Ruhe und Aufmerksamkeit.
„ Wir wissen doch mit ziemlicher Sicherheit, dass die schwarze Magie und deren Wissenspunkte Wasser nicht leiden können. Vor allem viel Wasser nicht, wie wir von Peedaste und Franz wissen,“ Kalli schaute sich um und alle nickten wissend dazu, „ also müssen wir irgend wie viel Wasser heran schaffen und den Wissenspunkt ersäufen!“
Eine Magierin meldete sich: „ Ich kenne einen Zauber, der uns Wasser in Mengen herbringt.“
„Na Klasse, “ klatschte Kalli erleichtert in die Hände, „ jetzt müssen wir nur noch die Wasser Mengen unauffällig zu dem Wissenspunkt bringen.“
Jetzt meldete sich ein Magier mittleren Alters: „ Ich kann Öffnungen wie Rohre in den Fels schneiden. Sag mir,
wie viel Wasser befördert werden muss und es kann los gehen.“
Die Magierin ging zu dem Magier, die beiden sprachen eine Weile intensiv mit einander. Dann wandte sich der Magier an Kalli: „ Wie viele Zuflüsse benötigst Du?“
Die Antwort kam von Kalli prompt: „ So viele wie möglich und von allen Seiten!“
Der Magier nickte, wandte sich wieder an die Magierin und kurz darauf zelebrierten beide ihren Zauber – und Kalli und alle anderen Magier sahen nichts. Enttäuschung kroch in Kalli hoch, bis urplötzlich ein Hurra Geschrei auftönte: „ Seht nur, seht!“
Und Kalli sah es, Unmengen von Wasser schossen auf den schwarzen Wissenspunkt, der sich wandte und stöhnte, schon war der Wissenspunkt klatschnass bis zur Hälfte im Wasser. Die schwarze Magie flatterte mehr als aufgeregt darüber hin und her und ratlos sahen sie sich an.
Jetzt wölbte sich der Wissenspunkt wie eine Kuppel aus seinem Loch, er wollte wohl das Wasser abließen lassen. Das war ein schlimmer Fehler, denn die beiden Magier reagierten sofort und ließen das Wasser jetzt unter das wabbelnde und stöhnende Ding laufen. Jetzt konnten es alle sehen, der Wissenspunkt geriet wohl in Panik und wollte das Loch verlassen, die Verbindungen hielten ihn jedoch unerbittlich in dem Loch fest.
Das starke Wasser spülte jetzt schon die ersten Stücke aus dem Wissenspunkt heraus, dass Stöhnen eskalierte zu entsetzlichen Schreien. Das Ding musste höllische Schmerzen haben.
Die Magierin erhöhte unerbittlich die Wasser Menge und unter entsetzlichen Schreien löste sich der Wissenspunkt auf und verschwand im nichts.
Kalli rief die zwei Magier zu sich: „ Klasse Arbeit, gebt bitte euer Wissen an die anderen Gruppen weiter.“ Beide nickten zustimmend und Kalli sah zusammen mit seiner Gruppe, wie sich die zwei Magier konzentrierten, ein, zweimal nickten und Kalli bescheid gaben, dass die Gruppen Bescheid wüssten.
Erleichtert atmete Kalli auf und sah aus den Augenwinkeln den Angriff der schwarzen Magie!
Er brüllte seinen Alarmruf heraus und blitzschnell war sein Gruppe kampfbereit, jetzt machten sich die Übungen bemerkbar! Die Gruppe hatte sich aufgestellt, die Waffen im Anschlag und schon feuerten sie, was das Zeug hielt.
Kalli sah, dass ein stämmiger Magier mit den Wassergranaten in den schwarzen Pulk der Angreifer schoss, das Ergebnis war verblüffend, jede Wassergranate riss Riesenlöcher in die schwarze Magie! Andere Magier sahen es und griffen ebenfalls nach den Wassergranaten. Damit war der Spuk schnell vorbei und Kalli informierte die anderen Teams darüber.
Ein erleichtertes Lachen kam zurück, das haben wir auch schon fest gestellt! Ein befreiendes Lachen kam auf und als die Meldungen eintreffen, das ein Wissenspunkt nach dem anderen vernichtet worden ist, fühlte sich Kalli wie zu Weihnachten,
Kalli rief alle Teams zurück und erfuhr dabei, dass der Hauptwissenspunkt noch nicht gefunden worden ist. Kalli sah sich nach der jungen Magierin um, er sah sie gebeugt über dem Laptop, ihre Finger rasten über die Tasten, heftiges Kopfschütteln von der jungen Frau, sie sah hoch: „ Er ist weg! Der Wissenspunkt ist einfach verschwunden. Wie vom Erdboden verschluckt!“
Entsetzt sah Kalli die junge Magierin an, die junge Frau hob entschuldigend die Schultern: „ Im Bruchteil einer Sekunde war er verschwunden, ohne jede Spur zu hinterlassen.“
Zwischen zeitlich waren alle Teams eingetroffen und alle diskutierten sehr heftig über die Situation, wie finden wir das Ding, wie können wir es endgültig erledigen, es muss doch mal Schluss sein. So ging es hin und her, ohne eine Lösung zu finden.
Kalli trat zu der Magierin am PC und fragte sie, ob sie feststellen könnte, wo sich der Wissenspunkt zuletzt befunden hatte? Die junge Frau nickte, tippte einige Tasten an und deutete dann auf dem Monitor: hier!
Kalli winkte die Magier zu sich: „ Wir suchen den letzten Standort des letzten Wissenspunktes auf und versuchen von dort eine Spur zu finden!“
Schnell waren die Sachen zusammen gepackt und als alle Teams abreisefertig meldeten, hob Kalli seinen rechten Arm: „ Vorwärts, es geht weiter!“
Shirame, Peedaste und Franz hatten sich zu Kalli gesellt und während sie zu dem Wissenspunkt unterwegs waren, tauschten sie ihre Erlebnisse aus. So erfuhr Kalli, dass auch andere Teams mit den Wassergranaten gegen die schwarze Magie vorgegangen sind und das mit durch schlagenden Erfolg.
Nach Angaben der jungen Magierin aus dem PC wurde der Wissenspunkt schnell erreicht. Kalli rief die Team Leiter zu sich und erklärte ihnen, dass er mit einer anderen Taktik angreifen möchte.
Erwartungsvoll sahen die Magier Kalli an.
Franz stieß Peedaste unauffällig an, zu hause rutscht Kalli wie ein kleiner Lausebengel das Treppengeländer herunter und tritt er wie ein alter Fuchs auf, als machte er es schon hundert Jahre!
„Genau deswegen ist Kalli ja die große Hoffnung der großen Magie und unsere auch!“ Antwortete Peedaste.
Zustimmend nickte Franz.
„ Wir greifen den Wissenspunkt heimlich und unauffällig an, wir miniaturisieren uns und die Waffen und versuchen uns der schwarzen Magie so lange wie möglich unauffällig zu nähern. Sollte uns der Angriff gelingen, schießen alle fünfzig Teams auf einen Schlag mit allem was wir zur Verfügung haben, in den schwarzen Wissenspunkt!
Kalli sah sich um, alle nickten zu stimmend.
„ Also dann los!“ Rief Kalli mit gewaltiger Lautstärke und die vielen Magier und Waffen waren blitzschnell unsichtbar geworden. Die fünfzig Teams bildeten unentdeckt von der schwarzen Magie, einen kompletten Ring um den großen schwarzen Wissenspunkt, der ruhig vor sich hin wabbelte.
Kalli gab das Zeichen zum Angriff und die Wasser Granaten bohrten sich in die schwarze Masse. Für einen Moment sah es so aus, als wäre der Wissenspunkt durch den völlig überraschenden Angriff der Magier wie erstarrt. Große Fetzen wurden durch die Explosion der Wasser Granaten aus dem schwarzen Klumpen heraus gerissen. Eine eklig stinkende dickflüssige Masse floss aus dem wabbeligen schwarzen Wissenspunkt.
Entsetzt gellte der Warnruf auf: „Vorsicht, Achtung, aufpassen, das Zeug brennt wie Säure!“
Die Magier hüllten sich in einem schützende Zauber und schossen weiter die Wasser Granaten in die zuckende Masse des Wissenspunktes.
Franz meldete sich bei Kalli, unser Angriff bringt nichts, unsere Waffen verletzen das Ding zwar, aber genau so schnell regeneriert es sich. Kalli bestätige Franz sofort, dass er die gleiche Feststellung gemacht habe. Wir brechen den Angriff ab, er bringt nichts. Der Wissenspunkt ist in der Lage, die Verletzungen durch unsere Wasser Granaten sehr schnell zu heilen.
Kalli ließ den Angriff abblasen und die Magier sammelten sich in einem Zauber. Die Meinung der Teams war über einstimmend mit der von Kalli und Franz.
„Also, erstmal ab nach Haus und nach neuen Möglichkeiten suchen.“
Alle nickten zustimmend, so bringt ihr Angriff nichts, rein gar nichts.
Ernüchtert kamen die Teams in dem großen Saal der Zentrale zusammen und diskutierten heftig, ja, fast wütend über ihren Angriff, der bei der schwarzen Magie so Wirkungslos verpufft ist. Kalli hörte eine Zeit lang sehr intensiv zu, ab und zu nickte er zustimmend, schüttelte mit dem Kopf und hob dann beide Hände und bat um Ruhe,. Die heftige Diskussion verebbte und die Magierinnen und Magier setzten sich an die Tische, auf denen sofort Essen und Getränke erschien.
„ Ich weiß zwar, dass ein voller Bauch nicht gerne studiert und denkt, aber das Essen haben wir uns trotz des Misserfolges verdient!“ konnte Kalli schon wieder lachen. Schnell wurde die Runde der Magier still und dann waren nur noch das Geklapper der Bestecke und der Teller und Gläser zu hören.
Zufrieden lehnten sich die ersten zurück, andere folgten, jetzt zufrieden und wieder beruhigter.
Es wurde ruhig an den Tischen und Kalli stand auf, sah sich zufrieden in der Runde um, die Magier haben den vergeblichen Angriff verarbeitet und weg gesteckt.
Mit ruhiger Stimme begann Kalli eine Zusammenfassung der letzten Stunden, die Runde nickte zustimmend zu seinen Worten.
„ Was mir jedoch völlig unverständlich ist, dass wir Anfangs mit unseren Wasser Granaten prima Erfolge hatten und als wir den konzentrierten Angriff starteten, konnten wir zwar den Wissenspunkt schlimm verletzen, aber vernichten, nein, vernichten konnten wir das fiese Ding nicht!“
Wieder klang zustimmendes Gemurmel auf.
„War das Ausstoßen dieser entsetzlichen und Sau gefährlichen Brühe eine Abwehr Maßnahme oder einfach nur eine Reaktion? Man könnte beinahe annehmen, dass der Wissenspunkt der schwarzen Magie blitzschnell dazu gelernt hat und entsprechend reagierte.“
Wieder nickte die Runde zustimmend und die ersten Wortmeldungen zeigten sich. Eine Magierin stellte die Hypothese in die Runde, dass sie sich vielleicht zu sehr auf die Wasser Granaten verlassen haben und ihre anderen Waffen einfach außer acht gelassen haben. Wir sollten mit allem, was wir an Waffen haben, den Wissenspunkt bekämpfen. Und zwar mit allen Waffen auf einmal, damit könnten wir den Wissenspunkt eventuell so irritieren, dass er nicht mehr schnell darauf reagieren kann.
Kräftiger Beifall klang auf und die Magierin dankte der Runde.
Franz sah Kalli intensiv an, dass könnte die Lösung sein. Wir haben ja eine Menge guter, sehr guter Waffen, die alle sehr erfolgreich gegen die schwarze Magie eingesetzt worden sind. Wenn wir tatsächlich mit allen unserer Waffen gegen die schwarze Magie vorgehen, könnten wir es vielleicht schaffen, sie endgültig zu besiegen.
Kalli bat die Team Leiter zu sich, bedankte sich bei den anderen Magiern für ihren Einsatz, Wir sehen uns bitte morgen früh hier am Saal wieder. Die Zimmer für sie alle sind hergerichtet.
Die Runde setzte sich enger zusammen und Kali fragte die Magierin, wie sie sich einen Angriff mit allen Waffen auf die schwarze Magie vorstellt.
Die Magierin stand auf und mit ruhiger und sachlicher Stimme schlug sie vor, die Teams mit allen Waffen auszustatten und den Angriff gleichzeitig mit allen Waffen zu starten. Die Frau hielt einen Moment inne, es sah aus, als lausche sie in sich hinein.
Sollte dieser Angriff, fuhr die Magierin fort, nicht den gewünschten Erfolg bringen, versuchen wir es in einem stetigen Wechsel, ein oder zwei Teams feuern mit den Wasserkanonen, weitere Teams mit den Feuerbällen usw.
Franz stand auf, er war sichtlich begeistert von der Idee und dem Vortrag der Magierin, dass könnte wirklich funktionieren. Durch den ständigen Wechsel kann sich der Wissenspunkt nicht auf eine Waffe einstellen und bis er unsere Taktik begriffen hat, haben wir ihn erledigt.
Die Magierin meldete sich noch mal: „ Wir sollten sogar den Wechsel sehr unregelmäßig durch führen, damit könnte der Wissenspunkt noch mehr irritiert werden.
Die ganze Runde klatschte begeistert der Magierin zu und Shirame sagte leise zu Kalli, hol Dir die Magierin in Deine Gruppe hier in die Zentrale. Kalli strahlte seine Shirame erfreut an, dass ist eine ganz prima Idee!
Eine junge Magierin reichte Kalli das Protokoll der Sitzung, Kalli bedankte sich und verabschiedete die Runde mit einem freundlichen dann bis morgen früh.
Der große Saal summte wie ein riesiger Bienenstock, jedes Team, jede Gruppe sprach und diskutierte intensiv. Kalli hob beide Hände und bat um Ruhe: „ Ich wünsche allen einen guten Morgen und schlage vor, dass sich Gruppen von 5, 6 Teams bilden, die ihre Ideen und Vorschlage erarbeiten und notieren. Einer von ihnen sollte alles notieren. Sobald wir mit der Diskussion durch sind, vergleichen wir die einzelnen Gruppenergebnisse und werden dann fest legen, wie wir vorgehen werden oder können!“
Ein kurzes hin und her und schon haben sich zehn Gruppen gebildet und Kalli nickte kurz und die Tische und Stühle passten sich der Größe der Gruppen der Magier an.
Die junge Magierin mit den fantastischen PC Kenntnissen meldete sich: „ Darf ich bei jeder Gruppe Mikrofone anbringen und die Gespräche speichern? Nach der Sitzung kann ich dann die Ergebnisse abgleichen und auswerten. So würden wir die Protokolle sparen und hätten trotzdem alles sehr genau zur Hand!“
Alle Magier klatschten zu dem Vorschlag der Magierin und Kalli bedankte sich hocherfreut bei der jungen Frau;. „ Das ist ein super Vorschlag, vielen Dank dafür. Genauso machen wir es.“
Die Magierin errötete leicht vor Freude über das Lob von Kalli, drehte sich um und machte einige Handbewegungen und schon schwebten über den Gruppen mehrer Mikrofone..
Sie gab Kalli ein OK und Kalli wandte sich an die Magier: „ Also, es kann los gehen, jede Idee und sei sie noch so verrückt ist willkommen!“
Ein gedämpftes Murmel klang auf und wurde lauter und lauter, die Magier waren voll in dem Thema. Kalli trennte mit einer schwingenden Handbewegung die einzelnen Gruppen durch eine Glaswand von einander, so störten sie sich gegenseitig.
Die junge Magierin saß hoch konzentriert vor ihrem PC und sortierte schon die aufgenommenen Gespräche. Es gliederten sich schon zehn Waffen als meistgenannte heraus, die Frau sortierte die Gespräche in mehrere Kategorien, ebenso die Gruppen oder Team Größen.
Es ging schon auf Mittag zu und die Magier diskutierten immer noch sehr angeregt, Kalli ließ die Glaswände verschwinden und bat die Frauen und Männer zu Tisch.
Selbst auf den Weg in die Kantine diskutierten die Magier weiter. Kaum hatten sie das Essen beendet, strömten alle in den Sitzungssaal zurück und Kalli trennte die Gruppen wieder durch die Glaswände.
Zum späten Nachmittag meldeten die ersten Gruppen die Beendigung ihrer Gespräche, nach einander folgten weitere Gruppen. Die junge Magierin sortierte die letzten Sätze ein und brachte Kalli mit den Worten, ich habe die Ergebnisse der Diskussion in mehreren Gruppen unterteilt, wenn es nötig sein sollte, kann ich die einzelnen Gruppen weiter unterteilen, einen Laptop.
Kalli sah schon mit einem Blick, dass die Magierin sehr gute Arbeit geleistet hat, die Unterteilung war perfekt. Während Kalli sich die Gruppen an sah, werkelte die Frau an dem Laptop, schloss Kabel an und ließ an der gegenüber liegenden Wand einen riesigen Bildschirm aufleuchten. Als Kalli es bemerkte, bedankte er sich überrascht bei der Magierin.
Die Frau tippte noch auf eine Taste auf dem Laptop und sofort erschienen auf dem Bildschirm die Ergebnisse der einzelnen Gruppen. Kalli tippte noch einmal auf die Taste und schon waren die Ergebnisse der Vorgehensweise zu sehen. Die Unterteilung, die die Magierin vorgenommen hat, war erstaunlich logisch und sehr übersichtlich.
Kalli hörte es auch den Kommentaren der vielen Magier, die sehr interessiert die Angaben auf dem Bildschirm studierten. Die junge Magierin bedanke sich mit einem leichten Knicks, was sofort einen begeisterten Beifall hervor rief.
Kalli schlug vor, die erfassten Ergebnisse von Gruppe zu Gruppe zu besprechen und die Ergebnisse wiederum zu erfassen, er sah zu der jungen Frau, die wieder vor dem PC saß und diese nickte zustimmend.
Schon nach den ersten zwei Gruppen stellte es sich heraus, dass die Tendenz dahin geht, dass alle Waffen eingesetzt werden sollen und dass der Angriff nicht offen, sondern unsichtbar ausgeführt werden soll. Im Laufe der Abfrage dessen, was die einzelnen Gruppen ausdiskutiert haben, kristallisierten sich ganz klar zwei Vorgehensweisen heraus. Die eine sah einen Angriff mit allen Waffen als gegeben an, dabei sollte jedes Team konzentriert mit einer Waffengattung angreifen und dabei den Wissenspunkt im schnellen Wechsel mit Feuer, Wasser, Eis und entsprechenden Zaubern attackieren.
Die zweite Gruppe wollte den Waffen Einsatz noch differenzierter zum Einsatz bringen, ein Magier schießt mit den Wasser Granaten, der nächste Magier parallel dazu sofort mit Feuergeschossen, der nächste schießt mit Eis usw.
Franz sah zu Kalli herüber, hob den Daumen, diese zwei Angriffsmethoden könnten es bringen!
Das Schlussergebnis sah dann so aus, dass jeweils fünfundzwanzig Teams für die erst genannte Variante waren und fünfundzwanzig Teams für die zweit genannte.
Kalli sah sich das Ergebnis konzentriert an und sagte dann leicht schmunzelnd: „ Wir probieren beide Vorschläge aus! Die erste Gruppe greift mit der Variante eins an und die zweite Gruppe mit Variante zwei. Sollten wir während des Angriffes feststellen, dass uns eine der Varianten einen größeren Vorteil bringt, schaltet das andere Teams sofort darauf um, OK?“
Sofort brauste zustimmender Beifall auf, die jüngeren unter den Magiern trommelten begeistert auf die Tische.
Peedaste machte sich bei Kalli bemerkbar und zeigte auf die Uhr und Shirame machte die Geste des Essens.
Kalli schlug sich Schuld bewusst vor die Stirn und bat die Versammlung zum Mittagessen.
Erleichtert und unter einander scherzend gingen die Magier in die Kantine, die um diese späte Mittagszeit nur noch wenig besucht war, so konnten sie sich alle zusammen setzen.
Kalli machte sich einen Spaß und „besorgte“ mit einem schnellen Gedankenspiel allen genau das Essen, an dem jeder einzelne gerade dachte. Das löste natürlich sofort wieder einen Heiterkeitssturm aus. Peedaste und Shirame lachten sich darüber halbtot!
In heiterer und gelöster Stimmung gingen die Magier wieder in den Saal zurück. Als sich alle gesetzt hatten, kam die Magierin mit einer weiteren Frau mit einem Laptop zu Kalli und erklärte ihm, dass die Wahrscheinlichkeit hoch sei, dass die große Magie mit diesen Angriffsvarianten gute Chancen gegen die schwarze Magie habe. Ihre Kollegin. Samula habe zusätzlich heraus gefunden, dass sich immer drei Wissenspunkte synchronisieren und dadurch eine sehr starke Einheit bilden. Diese Formation kann eine Reihe darstellen, ein Dreieck, eine Diagonale usw., dass kann aber Samula vor Ort anhand der Kommunikation der Wissenspunkte unter einander relativ leicht feststellen.
Kalli nahm das mehr als erleichtert zu Kenntnis und bat die Magierin dieses auf dem Bildschirm zu erklären, aber vorher sagst Du mir endlich Deinen Namen.
Mit hochroten Kopf sagte die junge Frau: „ Mein Name ist Amelee.“
Sofort wandte sich Amelee an Samula und beide Frauen begannen, sehr angespannt an den PC`s zu arbeiten. Nach wenigen Augenblicken erschienen auf dem großen Bildschirm drei Wissenspunkte, drei in einer waagerechten Linie. Amelee`s Stimme ertönte jetzt aus den Lautsprechern: „ Das hier wäre ein Beispiel, wie sich immer drei Wissenspunkte zusammen schließen und mit einander im steten Kontakt sind.“ Das Bild wechselte auf dem Schirm und zeigte jetzt drei Wissenspunkte diagonal von oben links nach unten rechts.
Wieder erfolgte ein Klick und jetzt sahen die Zuschauer drei Wissenspunkt in der Form eines Dreiecks, zwei neben einander, der dritte mittig darüber.
Samula erklärte jetzt, dass diese Dreier Reihe immer, ich sage mal, einen Oberwissenspunkt haben und genau diesen müssen wir bei unserem Angriff als erstes erwischen! Denn die beiden anderen Wissenspunkte sind mehr oder weniger nur Datenspeicher und ohne den Oberwissenspunkt relativ hilflos.
Deswegen müssen wir vor jedem Angriff unbedingt den Oberwissenspunkt lokalisieren und sobald wir wissen, um welchen Wissenspunkt es sich handelt, können wir los schlagen.
Samula machte eine Pause und sah etwas unsicher zu Kalli! Kalli sah die junge Frau etwas erstaunt an, ist noch etwas? Samula nickte, ich will mich wirklich nicht wichtig machen, aber bei dem Angriff sollten zwei Drittel der Waffen den Oberwissenspunkt angreifen und der Rest der Magier die beiden anderen. Denn wenn die Speicher keine vernünftigen Anweisungen mehr erhalten, können sie kaum noch rational reagieren und werden für uns ein leichtes Opfer.
Erleichtert schnaufte Samula auf, dass hätte sie geschafft. Amelee grinste ihre Kollegin vergnügt an und klatschte verhalten Beifall. Die anderen Magier sahen und hörten es und schon brach ein tobender Applaus los.
Kalli bat nach einer Weile um Aufmerksamkeit und gab bekannt, dass sie sich morgen hier wieder zusammen finden und dann die Einzelheiten festlegen.
Schon etwas erleichtert, es war ja ein langer Tag gewesen, standen die vielen Menschen auf. Schnell leerte sich der große Saal, bis auf einzelne Gruppen, die sich noch über den Tag unterhielten.
Kalli bedankte sich noch einmal sehr herzlich bei Amelee und Samula, dass war von euch beiden eine ganz tolle Arbeit. Shirame, die inzwischen zu Kalli gekommen ist, stimmte dem sofort zu. Aus dem Hintergrund erklang die sonore Stimme von Franz, die auch voll des Lobes war. Wenig später kam von Peedaste ein weiteres Kompliment dazu.
Erleichtert schnauften alle vier auf, als sie im Auto saßen und Franz sie nach hause fuhr. Ein warmes Gefühl der Freude kam Kalli hoch, als er den Wagen seiner Eltern vor dem Haus stehen sah.
Kalli wurde von seiner Mutter liebevoll in die Arme genommen: „ Du siehst erschöpft und angespannt aus!“
„Wir haben viel zu tun, unser nächster Angriff auf die schwarze Magie muss endlich den Durchbruch schaffen, erfreulicherweise haben wir prima Mitarbeiter.“ Erwiderte Kalli mit ruhiger Stimme.
Sein Vater drückte Kalli kurz und kräftig an sich, Franz sagte beruhigend in die Runde: „ Kalli hat zusammen mit den vielen Magiern einiges heraus finden können, was uns bestimmt gut weiter helfen wird!“
„ Und die besten Hinweise wurden natürlich von Frauen heraus gefunden!“ Sagte Shirame stolz und Peedaste fügte noch hinzu: „ Und kämpfen können wir Frauen auch verdammt gut!“
Jetzt lachte alles schallend, so das Peedastes letzte Worte darin untergingen. Die Spannung hat sich dadurch gut gelockert und als Margarete bescheid gab, dass das Essen serviert sei, klang wieder schallendes Gelächter auf, weil Kalli schon durch die Tür verschwunden war.
Das Abendessen verlief in heitere Lockerheit, die kleine Gruppe Menschen rund um den Esstisch ist mit einander vertraut, man kannte und schätzte sich.
Mit der Tasse Kaffee nach dem Essen begann Kallis Vater mit der Frage nach den Ergebnissen des heutigen Tages das Gespräch, Kalli informierte seinen Vater detailliert über die Arbeit und erwähnte ausgiebig über die neuen Erkenntnisse der Wissenspunkte. Hier hakte Kallis Vater mit einigen Fragen nach und auch Franz stellte zwei, drei sehr gezielte Fragen nach den Ergebnissen aus der PC Arbeit.
„ Wir wissen jetzt“ , beantwortete Kalli die Fragen seines Vaters, „ dass sich die Wissenspunkte immer in einer Dreier Formation zusammen finden. Einer der drei ist so etwas wie der Oberwissenspunkt und steuert die Dreier Gruppe. Die zwei anderen Wissenspunkte sind lediglich so etwas wie große Speicher und ohne den Oberwissenspunkt ziemlich hilflos. Vor Ort kann Amelee und Samula anhand der Kommunikation zwischen den drei Wissenspunkten feststellen, wer der Oberwissenspunkt ist. Samula hat heraus gefunden, dass, wenn der Oberwissenspunkt ausgeschaltet werden konnte, die beiden anderen keine große Bedrohung mehr waren. Ferner schlug Samula vor, den Oberwissenspunkt mit zwei Drittel unserer Teams anzugreifen und das letzte Drittel die zwei anderen Wissenspunkte.“!
Kalli griff zu seinem Glas, trank einen langen Schluck und vor fort: „ Weiterhin hat Amelee und Samula heraus gefunden, dass, wenn wir völlig unterschiedlich unsere Waffen gegen die Wissenspunkte einsetzen, die Abwehr der Punkte zusammen brechen könnte, weil der Oberwissenspunkt darin keine Logik erkennen kann und völlig konfus reagieren könnte.“
Kallis Vater und auch Franz bedankten sich für Kallis Erläuterungen, Kalli sah sich um, noch Fragen dazu? Als alle verneinend ihre Köpfe schütteln, griff Kalli zu seinem Kognakglas, hob es hoch und tat Bescheid: „ Hoffen wir alle, dass wir diesmal den Joker haben und die schwarze Magie endgültig besiegen.“
„ Darauf trinke ich gerne!“ Kam es auch von seiner Mutter, Shirame und Peedaste.
Franz stand auf, es war ein langer Tag, lasst uns schlafen gehen. Damit waren alle einverstanden und das große Haus wurde schnell still.
Der neue Morgen sah wieder den alten Kalli, mehr vergnügter Lausejunge als ernsthafter Chef der großen Magie. Auch der Rest der Familie kam ausgeschlafen und guter Dinge zum Frühstück. Die drei Frauen vertreten wieder vor Entsetzen die Augen, als sie sahen, was Kalli so alles verputzte. Margarete brachte mit höchsten Vergnügen ständig frische Brötchen, duftende Hörnchen, Wurst und Käse Platten an den Tisch.
Recht vergnügt fuhr Kalli mit Shirame nach dem Frühstück in der Zentrale der großen Magie, wurden von der Empfangsdame freundlich begrüßt. Der Aufzug brachte sie flott auf die Etage, auf der sich die Säle befinden. Schon auf den Gängen war lebhafter Betrieb, verursacht durch die ankommenden Magier. Kalli und Shirame wurden von allen Seiten freundlich gegrüßt.
Kalli ging zu den Tischen an der Front des Saales, an der auch mehrere Rednerpulte standen. Shirame setzte sich zu Tilda und Thalia und Kalli trat zu Amelee und Samula und fragte die beiden Frauen nach Neuigkeiten.
Samula winkte Kalli zu sich und deutete auf den großen Monitor, der auf dem Tisch stand. Kalli sah eine unwirkliche Landschaft und mitten drin drei Wissenspunkte in einer Diagonale von rechts oben nach links unten. Samula sah Kalli an, jetzt pass mal genau auf!
Samula tippte auf einige Tasten und Kalli sah einen Angriff auf die drei Wissenspunkte! Die Magierin deutete auf den Oberwissenspunkt, der sich links unten am äußeren Ende der Diagonale befand. Dieser war durch einen orange farbigen Ring gekennzeichnet, die Angreifer hatten den Wissenspunkt Kreisförmig eingeschlossen und schossen in unterschiedlichen Wechsel auf den schwarzen Klumpen.
Kalli war völlig gebannt und sah wie hypnotisiert auf den Monitor.
Der Erfolg der Angreifer war nicht gerade überwältigend, Samula betätigte wieder ein paar Tasten und die Angreifer gingen jetzt ganz anders vor!
Es schien Kalli, als ob jeder der Angreifer ständig seine Waffe wechseln würde und der Erfolg war verblüffend. Der angegriffene Oberwissenspunkt wirkte wie in Panik geraten und irgendwie, Kalli suchte einen Moment nach dem richtigen Begriff, richtig hilflos. Erzuckte wie unter wahnsinnigen Schmerzen hin und her und vergaß darüber völlig seine Verteidigung!
Die junge Magierin zoomte jetzt einen der zwei anderen Wissenspunkte näher heran und Kalli konnte sehr deutlich erkennen, dass dieser Wissenspunkt ebenso hilflos war und von den Angreifern im wahrsten Sinne des Wortes zerfetzt wurde.
Kalli klopfte Samula vor Erleichterung auf die Schulter, bis er von Shirame gestoppt wurde, hör auf, wir brauchen Samula bestimmt noch. Kalli stotterte verlegen eine Entschuldigung heraus und Samula `nickte mit einem sehr blassen Gesicht, ist schon gut.
„ Schalte das Bild bitte gleich auf den großen Bildschirm.“ Sagte Kalli und wandte sich den Magiern zu, die ihn schon sehr gespannt anstarrten.
Kalli begrüßte die vielen Magierinnen und Magier und wünschte ihnen alle einen guten Morgen, laut schallte ihm der Gruß zurück. Es schien ihm, als ob sich die Menge der Anwesenden stark erhöht hätte.
„ Amelee und Samula haben eine fantastische Simulation am PC geschafft, die uns allen sehr deutlich zeigt, wie unser Angriff aussehen könnte.“ Kalli gab den beiden jungen Frauen ein Zeichen und schon erschien das Bild, das Kalli kurz vorher schon gesehen hatte, auf dem großen Bildschirm. Die Reaktion der versammelten Magier war überraschend, wie gebannt, wortlos sahen alle auf den Bildschirm und sahen sich sehr konzentriert das Geschehen an.
Und dann brach ein Stimmengewirr los, dass Kalli lauthals um Ruhe bitten musste: „ Einen kleinen Moment noch, Amelee und Samula werden uns gleich die Simulation genauestens erklären!“
Kalli sah zu den beiden Frauen und nickte auffordernd.
Schon erklang die Stimme von Amelee, abwechselnd mit Samula erklärten sie die Vorgänge auf dem Monitor.
„ Wir haben alle Angaben, Vorschläge und Fakten von euch eingegeben und mit einander verknüpft. Daraus resultieren diese Abläufe.
Wir können also mit hoher Wahrscheinlichkeit die Existenz der drei Wissenspunkte mit einem Oberwissenspunkt bestätigen. Auch die Dominanz des Oberwissenspunkt ist Fact, genau wie die immer wiederkehrende Anordnung der drei Wissenspunkte. Die bereits vorgestellten Anordnungen der drei Wissenspunkte ist ebenfalls Fact.“
Samula fuhr jetzt fort: „ Wie schon erwähnt, reagieren die Wissenspunkte sehr unterschiedlich auf unsere Waffen. Ein Angriff mit nur einer Waffen, wie erlebt mit den Wasser Granaten, kann der Oberwissenspunkt sofort kompensieren und entsprechend reagieren die drei Wissenspunkte. Wie die Erfahrung und auch unsere Planspiele gezeigt haben, ist ein geplanter „chaotischer“ Angriff mit allen Waffen ohne jedes erkennbare System für die Wissenspunkte nicht zu verstehen, weil sie versuchen, bei unseren Angriffen, logisch zu denken.“
Hier übernahm Amelee wieder: „ Wir sollten also unsere Teams mit allen erprobten Waffen, die der schwarzen Magier schon Schäden zugefügt haben, ausstatten und diese mit einer völlig unlogischen Taktik einsetzen, „hier lachte Amelee etwas, „ das ist natürlich falsch, da Taktik ja jede Menge Logik enthält. Also die Waffen praktisch gerade so wie es kommt, einsetzen“
Die Zuhörer klatschten und trommelten kräftigen Beifall und die beiden Frauen bedankten sich hoch erfreut.
Amelee fuhr fort: „ Es wäre sicher empfehlenswert, alle Teams mit allen, na ja, mit so vielen Waffen wie möglich auszustatten, damit sich der Wissenspunkt erst gar nicht auf unsere Taktik und vor allem nicht auf unsere Waffen einstellen kann. Ferner sollte der Schwerpunkt unseres Angriffes dem Oberwissenspunkt gelten. Wie schon vorgeschlagen, mit zwei Drittel der Teams, das andere Drittel kümmert sich um die zwei anderen Wissenspunkte.
Zum Schluss müssen wir leider zugeben, dass wir noch nicht heraus gefunden haben, ob und was die unterschiedlichen Formationen der drei Wissenspunkte bedeuten und ob sie überhaupt etwas bedeuten. Aber wir arbeiten intensiv daran und werden es sicher noch früh genug heraus finden.“
Amelee schwieg und sah Kalli an und nickte, jetzt kann er übernehmen.
Kalli bedankte sich bei Amelee und Samula sichtlich beeindruckt, mit einem Lächeln drehte er sich dann zu den versammelten Magiern: „ Wir haben eine ganze Menge toller Daten von Amelee und Samula erhalten, die wir bei unserem nächsten Angriff auf die schwarze Magie gut gebrauchen und verwenden können. Die Teamleiter kümmern sich bitte um die Ausstattung ihrer Teams mit Waffen. Beachtet dabei auch Vorschläge aus eurem Team und gebt diese bitte auch an die anderen Teams weiter.“
Kalli sah, dass Shirame verstohlenen Zeichen machte, Kalli sah auf die Uhr, schreckte hoch und sagte: „ Zeit für unser Mittagessen!“ Ein erleichtertes Lachen klang auf und guter Stimmung gingen alle in die Kantine.
Shirame und Peedaste sahen Kalli erwartungsvoll an, dieser grinste wie ein Lausbub und schon stand vor jedem das Essen, dass er sich gerade vorgestellt hatte. Wieder klang fröhliches Lachen auf.
Auch während des Mittagessens hielt die gelockerte, ja fast heitere Stimmung an. Jetzt hatte die große Magie endlich handfeste Fakten die ihren Kampf gegen die schwarze Magie aussichtsreicher machten.
Shirame stupste Kalli an: „ Falls Du heute noch etwas arbeiten willst, solltest Du langsam die Mittagspause beenden!“
Kalli sah Shirame etwas erstaunt über den Tassenrand an, Shirame sah ihren Kalli lieb an und deutete auf die Uhr. Jetzt nickte Kalli Shirame verstehend zu, er stand auf und die Gespräche verstummten langsam.
„ Wenn wir heute noch etwas schaffen wollen, sollten wir in den Saal zurück gehen, wir können aber auch hier bleiben und alles und mit jedem durch diskutieren.“
Wir bleiben hier und diskutieren über das gehörte und gesehen, schallte es Kalli aus laut und recht aufgekratzt entgegen. Kalli hob zustimmend beide Hände und setzte sich wieder.
Schnell war die Runde wieder im Gespräch, wiederholt traten Magier an den Tisch, an dem Kalli mit Shirame, Peedaste, Franz, Amelee und Samula saßen und stellten sehr unterschiedliche Fragen oder machten auch Vorschläge zu den Waffen, der Vorgehensweise oder der Zusammenstellung der Teams. Auffallend oft kamen junge, sehr attraktive Magierinnen an den Tisch!
Shirame beugte sich zu Peedaste, ich glaube, ich muss ein scharfes Auge auf Kalli halten. Peedaste sah Shirame beruhigend an, da brauchst, glaube ich, wirklich keine Sorgen haben. Sieh doch nur und nickte in Richtung Kalli. Um Kalli drängten sich jetzt gleich vier junge Magierinnen, Kalli beantwortete freundlich jede Frage, lachte mit den Frauen, machte sich Notizen und wandte sich dem nächsten Magier zu. Etwas verblüfft blieben die Frauen noch stehen und gingen dann etwas ernüchtert zu ihren Plätzen zurück.
„ Man könnte glauben, dass Kalli das Interesse der Frauen gar nicht bemerkt,“ stellte Shirame fest, „seltsam.“
Peedaste lachte verhalten, sei doch froh darüber, anders herum wäre es doch weniger fröhlich.
„ Das stimmt allerdings sehr genau!“ Lachte Shirame froh und erleichtert.
Am späten Nachmittag löste sich langsam die Versammlung der Magier auf und Kalli bat sie im hinaus gehen, morgen früh wieder zu erscheinen.
„ Mein Kopf brummt und summt wie ein voller Bienenstock.“ Lachte Kalli erleichtert, er schloss die Wagentür und ließ sich von Franz nach Haus fahren. Peedaste unterhielt sich angeregt mit Shirame und Kalli schloss für einen Moment seine Augen. Es stürmte doch viel auf ihn ein, er musste alles richtig sortieren und dann entsprechend einsetzen.
Das große Tor schnurrte leise auf und gab die Einfahrt frei, der große Wagen fuhr leise schnurrend zum Haus. Das Tor schloss sich genauso leise.
Shirame und Kalli genossen diese einmalige Abgeschlossenheit ihres Hauses in dem großen Garten oder besser gesagt großen Park. Kalli war sich sicher, dass es Peedaste und sogar Franz es ebenso empfanden.
Die vier Freunde ließen sich von Margarete nach Strich und Faden verwöhnen. Das Abendessen war fantastisch. Margarete freute sich sichtlich über das Lob, dass aufrichtig von Kalli und seinen Freunden kamen.
Den Abend verbrachte die vier mit ruhigen Gesprächen, nur wenig wurde das eine oder andere aus dem Tagesablauf in der Zentrale erörtert.
Nach einem ausgiebigen Frühstück erreichte Kalli und Shirame die Zentrale der großen Magie. Franz und Peedaste hatten noch etwas zu erledigen und kamen später nach.
Schnell füllte sich der Saal, die Magier tauschten ihre Meinungen unter einander aus, sie hatten sich wohl abends noch mit der Thematik des Tages beschäftigt.
Als Kalli den Eindruck hatte, dass wohl alle Magier anwesend waren, stand er auf und bat die Magier um Ruhe: „ Ich möchte als erstes von dem Teamleitern erfahren, von allen anderen natürlich auch sehr gerne, ob sich in den Gesprächen etwas neues ergeben hat.“
Sofort reckten sich viele Arme in die Höhe, Kalli schlug deswegen vor, dass die Wortmeldungen der Reihe nach abgehandelt werden. Alles nickte das einverstanden und ein Magier von der linken, äußeren Tischreihe stand auf: „ Die Gespräche unter einander am Abend haben einen Punkt konkretisiert, wir sollten oder besser gesagt, wir müssen unsere Vorgehensweise trainieren. Wie die Teams vorzugehen haben, wie und in welchen Wechsel die verschiedenen Waffen eingesetzt werden sollen. Das alles muss uns in Fleisch und Blut übergehen, damit wir sofort und immer das richtige tun.“
Der zustimmende Applaus zeigte Kalli, dass der Magier die Meinung aller vorgetragen hat.
Kalli schwieg einen Moment und ein Gedanke formte sich in seinem Kopf. Er lachte verhalten und schlug seine rechte Hand in die linke Hand.
„ Da habe ich doch etwas Passendes für uns!“ Er versank für Sekunden in höchste Konzentration, machte einige Handbewegungen - tobender Applaus brach los, als die Magier sahen, was Kalli da geschaffen hat.
Die hintere Wand des Saales war verschwunden, dafür dehnte sich jetzt über die gesamte Breite des Saales ein perfektes Übungsgelände. Sogar zwei Ebenen waren zu sehen, ganz weit hinten, am rechten Horizont war eine dreier Gruppe Wissenspunkte zu erkennen. Ganz vorne waren Stapel von Waffen zu erkennen!
Das war einfach fantastisch von Kalli,! Shirame sah ihn mit begeisterten Augen an. Vom Eingang her ertönte ein schriller Pfiff, den Kalli nur zu gut kannte. Er sah zum Eingang, Franz und Peedaste winkten ihm begeistert zu.
Schon gingen die ersten Teams zu den Waffen Stapeln, suchten sich die entsprechenden Waffen aus, so wie es Amelee und Samula während ihres Vortrages vorgeschlagen hatten.
Franz war auch schon an den Waffen, Peedaste zeigte auf die Waffen, Franz nickte zustimmend oder schüttelte verneinend seinen Kopf. Das Team war komplett und mit Waffen versehen, Franz hob seinen rechten Arm, zeigte vorwärts und weg waren sie.
So verschwand ein Team nach dem andren in die von Kalli geschaffene Übungswelt, zum Schluss waren er, Shirame, Amelee und Samula die letzten in dem großen Saal. Samula trat nervös von einem Fuß auf den anderen: „Los jetzt, worauf warten wir noch?“ Die junge Magierin zeigte mit ausgestrecktem Arm auf die verschwundenen Teams. Zwei weitere Magierinnen traten zu der kleinen Gruppe: „ Wir möchten auch mittrainieren!“
Kalli grinste Shirame verschmitzt an: „ Na dann los, worauf warten wir noch?“
Samula stieß vor Freude einen lauten Triller aus, Kalli machte noch eine schnelle Handbewegung, damit war sein kleines Team in Kampfanzügen verpackt.
Alle griffen nach den von Kalli genannten Waffen, Shirame nickte Kalli zu und schon sauste die kleine Gruppe durch Zeit und Raum, durchquerten Dimensionen, wichen glutheißen Feuerstürmen aus und schlitterten über gewaltige Eisplatten. Wilde Stürme warfen sie hin und her, Schattenwesen griffen sie von allen Seiten an, der Höhepunkt war ein furchtbar anzusehender Feuerdrachen, der die Gruppe mit brachialer Gewalt an griff.
Shirame machte Kalli ein Zeichen, dass es jetzt mit seinen Zaubern genug sein sollte, aber die jungen Magierinnen protestierten energisch: „ Es muss realistisch sein, sonst werden wir leichtsinnig?“
Kalli lachte schallend und ließ sofort eine Herde wildester Büffel auf seine Gruppe zu rasen, Shirame schüttelte nur noch ihren Kopf.
Das kleine Team erreichte die Wissenspunkte, die Teams hatten sich wie eine Halbkugel über den Oberwissenspunkt verteilt und schossen im schnellen Wechsel mit den unterschiedlichsten Waffen auf den schwarzen Riesen Knubbel. Das Ding zuckte und bebte, stöhnte und keuchte, irgendwie wirkte er richtig hilflos.
Kalli gab seinem Team Bescheid, dem entsprechend nahmen die Frauen ihre Positionen ein.
Wieder bäumte sich der Oberwissenspunkt nach einer heftigen Salve wie unter furchtbaren Schmerzen hoch auf hoch und noch höher. Schreie klangen aus den Reihen der Magier auf, schnell wurden daraus Warnschreie. Die schwarze Masse hat sich unwahrscheinlich aufgebläht und wirkte jetzt wie ein riesiges schwarzes Tuch. Im Bruchteil einer Sekunde versuchte der Oberwissenspunkt sich als schwarzes Tuch über die Magier zu werfen. Ein wildes, massiertes Abwehrfeuer brüllte auf, dass schwarze Tusch wurde wie ein Papierfetzen zerrissen. Die schwarzen Fetzen des Oberwissenspunktes schwebten leicht zuckend zu Boden und verbanden sich dort sofort wieder!
Kalli schrie den Magiern einen lauten Warnruf zu, aber alle hatten gut aufgepasst und schussbereit den Vorgang beobachtet. Kaum konnten sich die Fetzen wieder vereinen, knallten die Geschosse der Magier in die nur immer hin und her zuckende schwarze Masse. Was jedoch alle gut sehen konnten, war, dass der Oberwissenspunkt mächtig an Volumen verloren hat! Er verfügte jetzt vielleicht noch über knapp die Hälfte seiner ursprünglichen Größe. Franz änderte jetzt die Schuss Technik und Folge, eine Gruppe Magier schoss jetzt nur Wasser Granaten, die nächste Feuerkugeln,, die folgende Gruppe knallte Eisgeschosse usw. in die schwarze Masse des immer stärker schrumpfenden Oberwissenspunktes.
Wieder änderte Franz die Angriffstechnik, jetzt wurden nur Feuerkugeln in den kläglichen Rest geschossen und wenig später folgte eine Schussfolge aller Magier mit den Wassergranaten. Dieser stetige Wechsel der Geschosse war wohl zu viel für den armseligen Rest des Oberwissenspunktes, er zerbröselte unter den Beschuss und löste sich dann schließlich und endlich in dem Wasser der Wassergranaten zu einem schmierigen Brei auf.
Franz sah, wie sich der kleine schwarze Rest in den Boden verkrümeln wollte und knallte blitzschnell eine geballte Ladung Feuerkugeln in das Erdloch. Der Oberwissenspunkt verdampfte in der wahnsinnigen Hitze mit entsetzlichen Gestöhne und hinter ließ nur eine stinkende Wasserdampfwolke!
Wenig später kamen die Teams, die die zwei Nebenpunkte bekämpft hatten, zu dem Haupttrupp zurück und meldeten, dass die Nebenpunkte plötzlich im nichts auflösten! Kalli zeigte auf das jetzt leere Loch: „ Als der Oberwissenspunkt vernichtet war, konnten die Nebenpunkte nicht existieren!“
Franz trat zu Kalli, beide Männer sahen angestrengt und hoch konzentriert in das jetzt leere Bodenloch des besiegten Oberwissenspunkt. Es war nichts mehr von ihm zu sehen. Franz zeigte sich unruhig und Kalli sah den großen Mann fragend an.
„ Es ging mir einfach zu leicht, wenn ich an die zurück liegenden Angriffe denke, war das doch ein Kinderspiel!“
Nachdenklich nickte Kalli mit dem Kopf, wo Franz Recht hatte, hatte er Recht.
„ Was willst Du noch unternehmen?“
„ Ich will den Boden unter dem Loch untersuchen, wenn sich darunter keine Spuren finden lassen, bin ich auch beruhigt!“
„ Wenn und wie viel willst Du mitnehmen?
Franz überlegte einen Moment: „ Peedaste, Shirame, Dich, dass reicht!“
Franz winkte Peedaste zu und erklärte ihr sein Vorhaben. Peedaste nickt zustimmend: „ Genau daran habe ich auch schon gedacht.“
Kalli informierte Amelee und Samula über ihr Vorhaben, die junge Magierin hörte aufmerksam zu, nickte, ich werde das Programm frei laufen lassen, damit es so realistisch wird wie irgend möglich!
Kalli informierte alle Magier über ihr Vorhaben und schon verschwand der kleine Trupp in dem von Franz geschaffen Tunnel. Franz ging an der Spitze, es folgten Peedaste und Shirame, den Schluss bildete Kalli. Langsam und sehr aufmerksam ging der kleine Trupp durch die Unterwelt des vernichteten Oberwissenspunktes. Sehr, sehr gründlich sahen sich die Magier alles an, Franz führte sie nach oben, noch tiefer herunter, nach links und nach rechts.
Nichts, es war nichts zu finden, der Oberwissenspunkt und seine zwei Satelliten waren wohl total vernichtet worden. Der Trupp kehrte an die Oberfläche zurück und Kalli berichtete den zurück gebliebenen Magiern.
Peedaste sah Franz an: „ Du bist noch immer nicht zu frieden?“
Franz schüttelte zweifelnd seine Kopf: „ Irgendetwas stört mich, irgendetwas passt nicht, irgendetwas…..“
Kalli klopfte Franz beruhigend auf die mächtigen Schultern: „ Vergesse nicht, dass das ganze eine Übung war.“
„ Eben deswegen, knurrte Franz immer noch unzufrieden, „es war alles so realistisch, dass ich glatt vergessen habe, dass es sich um eine Übung handelte.“
Kalli wandte sich an die Magier: „ Lasst uns diesen Tag mit einer Tasse Kaffee und einem Stück Kuchen beenden. Morgen früh treffen wir dann wieder zusammen und diskutieren über die wirklich fantastische Übung, dank Amelee und Samula.“ Die beiden jungen Frauen knicksten wieder dankend und prompt brandete lauter Beifall auf.
Mit dem Kaffee und dem Kuchen wurde es in dem großen Saal ruhiger, die Magierinnen und Magier sprachen unter einander über die Übung, einige machten sich Notizen.
Nach einem angenehmen Abend und einem tiefen erholsamen Schlaf kam Kalli mit Shirame am nächsten Morgen in die Zentrale der großen Magie. Erfreut stellte er fest, dass sich trotz der frühen Stunde schon eine große Menge Magier eingefunden hat. Die Kaffeetassen dampften auf den Tischen und Kalli fühlte eine gute, optimistische Stimmung.
Kalli ließ alle in ruhe den Morgenkaffee trinken, sah erfreut, dass sich jeder mit jedem unterhielt. Eine Cliquen Bildung konnte er nicht erkennen.
Kalli stand auf und zeigte damit den Beginn des offiziellen Teils des Tages an, schnell verstummten die Gespräche. Kalli schlug der versammelten Magie vor, dass jeder oder zumindest jeder Teamleiter seine Meinung oder auch Ideen, Vorschläge zu dem Vorgehen usw. sagen sollte.
Sofort stand eine sehr resolut wirkende Magierin auf und gab mit einer tragenden Stimme die Meinung ihres Teams bekannt. Der Vortrag war gut verständlich gegliedert nach Einsatz der Waffen, der Vorgehensweise des Teams, die zusammen Arbeit mit den anderen Teams und ähnliches. Der Vortrag wurde mit wohlwollendem Beifall belohnt. So ging es den ganzen Vormittag weiter, die Magier und Magierinnen brachten richtig gute Vorschläge zur Sprache. Kalli sah nach Amelee und stellte erleichtert fest, dass sie alles gewissenhaft notierte.
Zur vorgerückten Mittagszeit wurden die Wortmeldungen weniger und mit dem letzten Vortrag eines sehr wild wirkenden Magiers schloss Kalli den Vormittag und bat alle zum Mittagessen.
Nach dem Mittagessen erhielt Kalli von Amelee und Samula die Gesprächsnotizen, fein säuberlich in zwei fundierte Meinungen getrennt! Kalli schnaufte sehr erleichtert auf und dankte den zwei Frauen mit einem freundlichem Augen zwinkern.
Kalli gab der Versammlung der Magierinnen und Magier bekannt, dass sich ganz klar zwei Arten des geplanten Angriffs heraus kristallisiert haben. Die eine, wie schon bei der zurück liegende Übung erkannt, sagte klipp und klar, dass die Waffen von Magier zu Magier wechseln sollten, das der Angriff geheim erfolgen soll und der Angriff erst beendet werden soll, bis mit Sicherheit fest steht, dass die drei Wissenspunkte endgültig und absolut vernichtet sind.
Die zweite Art, den Angriff durch zu führen, war wesentlich rustikaler, auch hier sollte der Angriff geheim erfolgen, aber die Teams sollten wechselweise Waffen einsetzen, hinzu sollten richtig starke Sprengwaffen eingesetzt werden. Unbedingt wurde der Einsatz der Lichtstrahlkanonen verlangt, damit das Umfeld der Wissenspunkte sicher vernichtet werden konnten. Es muss einfach sicher gestellt sein, dass von dem angegriffenen Wissenspunkten nicht aber auch gar nichts übrig bleibt.
Dazu nickte Franz mit breitem Grinsen seine Zustimmung, dieser Punkt gefiel ihm ausnehmend gut. Peedaste sah den großen Mann verständnisvoll an, Franz hatte mit der schwarzen Magie genug erlebt, als dass jemand von ihm Rücksicht erwarten konnte.
Kalli suchte den Blick Kontakt mit Franz und die beiden Männer waren sich sofort einig. Kalli schlug den Magiern vor, dass sich die zwei Gruppen zusammen setzen und ihre Vorschläge ausarbeiten und fixieren. Sobald die Zusammenfassung der zwei Gruppen der Leitung der großen Magie vorliegt, wird diese schnellstens ausgewertet und sofort erfolgt dann die Umsetzung der Vorschläge.
Sie alle erhalten von der großen Magie sofort Bescheid, sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind und der Angriff erfolgen kann.
Kalli bedankte sich bei allen für die intensive Mitarbeit, die neue Erkenntnisse gebracht hat, die sicher zum gelingen des Angriffs beitragen. Beifall klang auf und ein allgemeiner Aufbruch der Magier begann.
Nach dem Kalli alle Aufgaben delegiert hatte, kehrte etwas Ruhe in seinem Alltag ein. Shirame war dafür sehr dankbar, die letzten Wochen und Tage waren schon heftig für sie gewesen. Beide saßen jetzt an ihren Schreibtischen und arbeiteten sich intensiv durch die aufgestapelten Unterlagen. Kalli stöhnte um die Mittagszeit etwas genervt auf, da ist mir ein Angriff auf die schwarze Magie fast lieber, als diese trockene Büroarbeit. Shirame sah tröstend hoch, die Arbeit gehört halt ebenso zu unserem Job wie die sehr aktiven Tätigkeiten. Bald haben wir es ja geschafft, sieh doch, der Stapel hat doch schon tüchtig abgenommen. Kalli stand auf, ja das stimmt schon, deswegen können wir jetzt auch zu Mittag essen. Shirame lachte lauthals auf, Du findest doch immer einen Grund, um von Deinem Schreibtisch verschwinden zu können.
Mit weitaus besserer Laune ging Kalli mit Shirame in die Kantine, die schon gut besucht war. Franz und Peedaste winkten den Beiden zu. Sie setzten sich an den Tisch, an dem auch Amelee und Samula saßen.Natürlich drehte sich das Tischgespräch um die Planung, um die Vorbereitung, um die Waffen für den nächsten Angriff. Kalli hörte sehr aufmerksam zu, es war für ihn enorm wichtig, die Meinung von den sehr geschätzten Freunden und Mitarbeiter zu hören. Selbst von den noch recht jungen Frauen wie Amelee und Samula kamen sehr fundierte und sachlich vorgetragene Argumente, die sehr deutlich zeigten, dass sie genau wussten, von was sie sprachen. Selbst Franz hatte großes Vergnügen, mit den Tischnachbarinnen zu diskutieren. Peedaste hörte dem Gespräch sehr aufmerksam zu und gab dann ihren Kommentar dazu ab. Es war ein lebhaftes Tischgespräch, das sich weit über das Essen hinaus zog.
Kalli machte Amelee darauf aufmerksam, das Gespräch zu notieren und Amelee lächelte ihren Chef freundlich an und hob ein Table PC hoch. Kalli lachte die junge Frau dankend an und wandte sich Franz zu, der gerade den Einsatz und die Effektivität der Waffen mit einander abwägt. Von Peedaste kamen Einwände und Argumente, die sehr deutlich zeigten, dass sie in dem Thema mithalten konnte
Shirame zeigte Kalli an, das es Zeit für sie wurde, Kalli trennte sich nur ungern von der Runde, aber seine Arbeit im Büro wartete, sie erledigte sich nicht alleine. Es herrschte Ruhe in dem großen Büro, nur das Rascheln der Unterlagen war zu hören, wenn sie umgeblättert wurden. In der Zentrale der großen Magie ist es ruhig schon geworden, als Kalli erleichtert aufstöhnte, geschafft! Shirame sah hoch, klappte die letzte Mappe zu, auch geschafft!
Lachend fielen sich die beiden in die Arme, jetzt machen wir uns einen gemütlichen, ruhigen Abend, Kalli hielt Shirame die Bürotür auf und ging mit ihr zu den Aufzügen.Die Frau im Empfang wünschte freundlich einen schönen Feierabend, Shirame lachte erleichtert zurück, danke, den werden wir haben!
Kalli reckte und streckte sich, bevor er los fuhr. Shirame kuschelte sich an ihm, puh, war das ein Tag! Kalli nickte bestätigend dazu und lenkte das Auto vom Gelände der großen Magie auf die Straße. Leise brummend fuhr der Wagen die Straße herunter und da knallte etwas mit richtiger Gewalt auf das Autodach. Shirame schrie erschreckt auf, durch den heftigen Knall ist sie unsanft aus ihren Gedanken gerissen worden.
Kalli rief nur: „ Schattenwesen!“
Blitzschnell schaffte Kalli einen Schutzzauber um das Auto, so dass der zweite Angriff der Schattenwesen wirkungslos verpuffte. Verblüfft musste Kalli jedoch feststellen, dass der dritte Angriff der Warakale und Bestietalen trotz des Zaubers voll durch kam. Beide wurden im Auto tüchtig durch einander geschüttelt!
Shirame sah Kalli überrascht und auch etwas erschreckt an, wie kann das? Kalli schüttelte mit dem Kopf, bremste unerwartet den Wagen ab und sprang heraus. Er sah sich Gedanken schnell um, sehr erstaunt sah er die Massen der Schattenwesen, die sich zum Angriff sammelten. Er zelebrierte den Zauber, der eine Glocke über den Wagen bildete und einen sicheren Schutz bot.
Shirame ist zwischen zeitlich ebenfalls aus dem Auto ausgestiegen und unterstützte Kalli im Kampf gegen die Bestietalen und Warakale. Als die Schattenwesen fest stellten, dass ihr Angriff vergeblich war, verschwanden sie mit wüsten Beschimpfungen und Drohgebärden im nichts!
Völlig entgeistert sah Shirame Kalli an: „ Was war das denn?“
Kalli schüttelte auch ungläubig mit dem Kopf: „ Ist die schwarze Magie jetzt völlig verrückt geworden.“
„ Wir müssen unsere Vorbereitungen jetzt aber tüchtig voran treiben, noch mal möchte so einen Angriff nicht erleben, “ kam es immer noch etwas fassungslos, aber auch energisch von Shirame.
„ Worauf Du Dich verlassen kannst, „ kam die sehr energische Antwort von Kalli, „ das erlaubt sich die schwarze Magie nicht noch einmal!“
Der Rest der Heinfahrt verlief ruhig, Kalli war erleichtert, als sich das große Tor hinter dem Wagen schloss, hier waren sie sicher vor der schwarzen Magie. Kalli und Shirame wunderten sich nicht, als auch Franz und Peedaste von einem ähnlichen Angriff der schwarzen Magie berichteten. Die vier Magier waren sich schnell einig, ihr Angriff auf die schwarze Magie muss schnellstens erfolgen, die schwarze Magie scheint sich erholt zu haben oder hat sich neue Kraft beschafft.
Am nächsten Morgen in der Zentrale erfuhr Kalli von weiteren Angriffen der schwarzen Magie auf Magier der großen Magie. Franz und Kalli trieben jetzt die Vorbereitungen mächtig voran und alle machten mit, die Wut auf die schwarze Magie war ein guter Antrieb.
Für Kalli waren die nächsten Tage, wie für alle anderen Magier auch, nur noch intensivste Arbeit und Tod müde ins Bett fallen. Endlich, endlich sahen alle Ergebnisse dieser Arbeit, die Waffen türmten sich zu beeindruckenden Stapeln, viele der Waffen waren allen vertraut, aber die eine oder andere war neu. Vor allem ein seltsames Gerät fiel allen ins Auge. Es war eine Zusammenfassung von Feuer und Wasserwerfer und Eisbomben Kanone, auch Wassergranaten verschoss dieses seltsame Gerät.
Kalli sah das harte Training der einzelnen Teams, die Ausbilder, allen voran natürlich Franz, scheuchten die Magierinnen und Magier immer und immer wieder ins Trainingsgelände, sie inszenierten Angriffe von den Schattenwesen, von Feuerungeheuern, wild tobende Stürme wirbelten die Frauen und Männer durch einander.
Natürlich erfolgte am Ende eines jeden Trainingstages der Angriff der schwarzen Magie. Hier war Franz unübertroffen in seiner Fantasie. Es gab nichts, mit dem die schwarze Magie versuchte, Sieger über die Magierinnen und Magier der großen Magie zu werden. Shirame meinte leise und voller Mitgefühl zu Kalli, ob Franz nicht etwas übertreiben würde. Kalli schüttelte nur verneinend mit dem Kopf, er wechselte gerade die Schussart seiner Waffe und jagte der angreifenden schwarzen Magie in rasender Folge Wassergranaten entgegen. Die Geschosse zerfetzten die Angreifer augenblicklich, ihre entsetzten Schreie verwehten im Sturm des wilden Kampfes.
Unerbittlich jagte Franz die Teams bis zum Wochenende in das Trainingsgelände, er und Peedaste waren immer im dicksten Gewühl an vorderster Front. Die Frauen und Männer der großen Magie sahen es mit Genugtuung. Zusammen kamen alle total verdreckt und erledigt aus dem Trainingsgelände zurück, erschöpft, kaputt wie Sau, aber auch stolz, es geschafft zu haben. Die anerkennenden Worte von Franz taten ein Übriges, schnell war die Plackerei vergessen, jetzt ging es erst mal ins Wochenende.
Kalli nahm Franz und Peedaste mit nach Haus. Shirame blieb die ganze Fahrt über stumm, sie war wie alle anderen, völlig erledigt. Margarete nahm die vier an der Tür in Empfang und empfahl nach der Begrüßung ein erholsames und entspannendes Bad. Peedaste und Shirame stimmten der Frau sofort zu. Margarete winkte den zwei Pärchen zu, ihr zu folgen. Die Gruppe verließ das Haus an der Rückseite und folgte Margarete zu dem Gartenhaus. Kalli sah Shirame überrascht an. Ich weiß auch nichts, war Shirame auch im Unklaren.
Margarete öffnete eine Tür und sie standen in einem Baderaum, in dem zwei Kabinen mit je zwei größeren Wannen zu sehen waren. Franz steuerte mit Peedaste auf die rechte Kabine zu und Shirame zog Kalli in die andere Kabine. Erstaunt stellte Kalli fest, das eine Art dickflüssiges Wasser in der Wanne war, genussvoll legte er sich in die angenehm temperierte Flüssigkeit.
Angenehm überrascht sagte er zu Shirame: „ Das ist fast vergleichbar mit den Heilbädern von Ingaborg.“
Shirame nickte nur und schloss höchst zufrieden ihre Augen.
Kalli hat jeden Zeit Begriff verloren, als er die Stimme von Margarete vernahm: „ Das müsste für heute reichen, in einer halben Stunde ist das Abendessen fertig.“
Fantastisch erholt ging Kalli mit Shirame zurück ins Haus, dicht gefolgt von Franz und Peedaste. Es wurde einer dieser unendlich angenehmen, harmonischen Abende unter Freunden, die es leider viel zu selten gibt.Am Samstag Morgen nach dem Frühstück, saßen die vier Freunde sehr entspannt in einem lockerem Gespräch vereint, noch eine Weile am Tisch, als Peedaste den Vorschlag machte, an diesem Wochenende etwas völlig losgelöstes zu unternehmen.. Irgend etwas, dass allen hilft, auf andere Gedanken zu kommen.
Erst sahen die drei angesprochenen ein wenig überrumpelt hoch, dann kam aber sehr schnell der Vorschlag von Kalli; Freizeit-Park, wir fahren in einen Freizeit-Park und toben uns dort so richtig aus.Franz war sofort dabei, voller Begeisterung schlug er mit der flachen Hand auf die Tischplatte, dass es nur so knallte. Die zwei Frauen sahen sich noch unsicher an, dann nickte Peedaste und Shirame machte dann die Bedingung, dass Peedaste und sie abends ganz chic zum Essen ausgeführt werden, damit war es abgemacht.
Die vier verschwanden schnell, um für den Wochenendausflug zu packen, Margarete räumte kopfschüttelnd das Geschirr ab, wenn ich geahnt hätte, welche Wirkung mein Erholungsbad hat, hätte ich die Wirkung herunter gefahren.Keine viertel Stunde später saßen die vier schon im Auto, Franzjosef chauffierte den großen schwarzen Wagen. Franz entkorkte eine Flasche Champagner, was Peedaste ein sehr erstauntes „oh“ entlockte.
„Wie das, gibt es einen besonderen Grund für diesen Luxus?“
Franz schüttelte seinen Kopf, mir war einfach danach. Shirame fand die Idee von Franz ganz toll und Kalli holte aus dem Fach vier Gläser.Es wurde eine ausgelassene und fröhliche Fahrt, Franzjosef fuhr mit unbeweglicher Miene, als gäbe es nichts besonders.
In beinah alberner Stimmung trafen die Vier in dem Freizeit-Park ein. Auch während des Eincheckens hielt die ausgelassene Stimmung an. Franzjosef fuhr wieder zurück, alleine im Auto gönnte er sich ein winziges Lächeln.
Nur wenige Augenblicke später standen Franz und Kalli wartend auf dem Flur, ungeduldig trampelten sie von einem Fuß auf den anderen, bis endlich Peedaste und Shirame aus den Zimmern kamen. Wie kleine Jungens alberten Fran und Kalli auf dem Weg zur ersten Attraktion. Peedaste und Shirame gingen kopfschüttelnd ein paar Schritte hinter her. Als alle vier in dem Wagen der Achterbahn, na ja, es war einer Achterbahn nur noch wenig ähnlich, saßen und die ersten Kurven schossen, hinauf, hinunter, links, rechst, wieder hoch, tauten die beiden Frauen auch auf und kreischten vor Vergnügen. Nach der zweiten wilden Fahrt waren Shirame und Peedaste ebenso auf gekratzt, wie Franz und Kalli. Das Mittagessen wurde vergessen, selbst der Kaffe, von allen vier heiß geliebt, wurde vergessen. Erst zum angefangenen Abend legte Shirame ein Veto ein: „Das war genug Spaß, jetzt habe ich Hunger und möchte toll ausgeführt werden!“
Kalli schnappte sich Shirame und wirbelte sie herum, sollst Du haben! Dieser Tag hat mir so was von gut getan, mein Kopf ist wieder klar, hoffentlich geht es euch auch so? Franz nickte breit grinsend, Peedaste breitete ihre Arme aus, ja, mir geht es auch wieder prima. Dann los, gehen wir lecker essen. Shirame hakte sich bei Kalli ein und Peedaste machte es bei ihrem Franz.
Die zwei Frauen hatten sich in Schale geschmissen und Franz und Kalli trugen zur Feier des Tages sogar eine Krawatte. Das Essen war hervor ragend, der Wein Spitze und die Stimmung heiter und gelassen. Die Alltags Probleme blieben, als ob abgesprochen, außen vor. Shirame wollte ein Blumenbeet anlegen, Peedaste sprach über einen möglichen Urlaub, Franz erklärte Kalli ein Problem mit der Kurbelwelle. Spät verabschiedeten sich die Freunde von einander und wünschten eine angenehme Nachtruhe.
Den Sonntag verbrachte Kalli mit seinen Freunden mit einem gemütlichen Spaziergang über das weit läufige Gelände des Freizeit-Parks. Es folgte das Mittagessen, danach bummelten die vier wieder durch das Gelände. Zum späten Nachmittag erschien Hermannjosef, er lud die Gepäckstücke in den Kofferraum und brachte sie alle in einer ruhigen Fahrt nach Haus.
In der neuen Woche fand Kalli und Shirame genügend Zeit, um die angefallene Routine Arbeiten zu erledigen. Shirame genoss sichtlich die Ruhe im Büro, die das arbeiten natürlich sehr erleichterte. Zufrieden ging Kali mit Shirame in der Mittagspause in die Kantine. Auch hier herrschte eine angenehme entspannte Atmosphäre.
Bei der Tasse Kaffee nach dem Essen kam Franz mit Peedaste an Kallis Tisch und sagte zu den Beiden: „ Irgend etwas stimmt nicht.“
„Was meinst Du damit?“ Fragte Kalli, schon hellhörig geworden, zurück. Auch Shirame war mit einem Schlag voll konzentriert und sah Franz sehr aufmerksam an.
„ Ich kann es noch nicht packen, aber es wird für mich immer klarer.“ Sagte Franz nachdenklich. Die Runde schwieg und dann fuhr Franz fort: „ Euch ist doch sicher auch aufgefallen, dass es die schwarze Magie immer wieder schafft, verblüffend schnell spurlos zu verschwinden.“
Franz sah seine Gesprächspartner gespannt an, alle Köpfe nickten zustimmend.
„ Entweder bereitet die schwarze Magie ständig mit höchster Akribie ihre Fluchtwege vor oder sie hat eine Möglichkeit gefunden, entdeckt oder gar geschaffen, die es den schwarzen Magiern ermöglicht, blitzschnell zu verschwinden und was das wichtigste und entscheidenste dabei ist, wir haben keine Ahnung, wie der Vorgang funktioniert, wie er abläuft, ist es ein fieser Zauber von der schwarzen Magie oder aber ein rein technischer Vorgang?“ Franz schloss und sah sich fragend in der Runde um.
Die Nachbartische sind auf den Vortrag von Franz aufmerksam geworden und immer mehr Magier sammelten sich um den Tisch. Schnell entstand eine intensive Diskussion, in der die verrücktesten Ideen, Vermutungen und Gedanken die Runde machten.
Franz wandte sich jetzt direkt an Kalli: „ Du kannst Dich doch an Dein Modell von den verschiedenen Dimensionen erinnern?“
„ Klar“, kam es sofort von Kalli zurück, „ wir haben es mit Laserlicht sichtbar gemacht.“
Zustimmend nickte Franz: „ Ich glaube oder besser gesagt, ich vermute mit ziemlicher Sicherheit, dass das überraschende Verschwinden der schwarzen Magie mit den Dimensionen zusammen hängt!“
„ In welcher Hinsicht?“ Kam die Gegenfrage von Kalli.
„Die schwarze Magie muss es auf eine uns unbekannte Art und Weise geschafft haben, in kritischen Situationen blitzschnell durch die Dimensionen verschwinden zu können. Deswegen finden wir sie auch erst nach langem Suchen wieder!“
„Wir sollten sofort damit beginnen, in dieser Richtung zu forschen.“ Kam es nachdenklich von Shirame und Peedaste fügte hinzu: „ Vielleicht können uns dabei Amelee und Samula helfen.“
Kalli nickte zustimmend: „ Ich werde die beiden Frauen sofort damit beauftragen!
Franz klopfte kurz auf den Tisch, dann bis heute Abend, Kalli sah auf die Uhr, es wird auch für uns Zeit. Auf dem Weg zum Büro sagte Shirame zu Kalli: „ Da hat Franz möglicherweise den entscheidenden Knackpunkt gefunden, hoffentlich finden Amelee und Samula Hinweise.“
Shirame und Kalli setzten sich wieder an ihre Schreibtische und Kalli betätigte die Gegensprechanlage und bat Amelee zu ihm ins Büro zu kommen und sie möchte auch gleich Samula mit bringen.
Es dauerte nur wenige Minuten, bis an die Bürotür klopfte und Kalli bat die beiden Frauen erfreut ins Büro.
„Bitte nehmen sie Platz“ und rückte zwei Sessel vor seinem Schreibtisch zu recht. Erwartungsvoll wurde Kalli von Amelee und Samula angeschaut. Shirame musste innerlich grinsen, ihr Kalli, so ein intelligenter und pfiffiger junger Mann, aber bezüglich auf Frauen ist er wirklich naiv. Amelee sah ihren Kalli so verliebt an, dass es selbst ein Blinder merken würde. Ruhig und sachlich erklärte er den zwei Frauen die Vermutung von Franz und Peedaste, dass die schwarze Magie einen schnellen, einen Blitz schnellen Weg gefunden haben könnte, der ihr ermöglichte, so schnell von den Kampfplätzen spurlos zu verschwinden.
Amelee und Samula schwiegen nachdenklich. Endlich sagte Amelee zu Samula und Kalli etwas Gedanken verloren: „ Wir müssen eine ganz neue Art der Suche finden, die schon vom Ansatz her so wirr und unlogisch ist, wie die schwarze Magie auch."
Kalli nickte nachdenklich.
Shirame sagte leise, wie in Gedanken verloren: „ Eigentlich ist doch das Muster der verschiedenen Ebenen der schwarzen Magie nur eine Ansammlung wirrer Ideen und Gedanken. Wenn wir es mal nüchtern betrachten, wiederholt sich doch das Muster auf allen Ebenen immer wieder. Feuerstürme, verrückte Erschütterungen, Feuermonster, völlig abstrakte Temperaturen usw.“
Kalli wollte öffnete seinen Mund, aber Amelee stoppte ihn mit einer schnellen Handbewegung.
Shirame sprach leise weiter: „ Wenn wir diesen irren Rhythmus begreifen könnten, kämen wir der Sache vielleicht näher. Denn allzu kompliziert kann es ja nicht sein, den die Magier der schwarzen Magie sind nicht gerade Intelligentbestien oder?
Sah Shirame fragend in die Runde.
Samula lächelte Shirame an: „ Du bist mit Deinen Gedanken sehr nahe an dem Kern unseres Problems gekommen. Ich habe immer mehr den Eindruck, dass wir der Lösung sehr nahe sind.“
Amelee stimmte Samula zu: „ Wir denken einfach zu kompliziert. Wir müssen uns in die Situation der schwarzen Magie versetzen. Sie ist ständig unseren Angriffen ausgesetzt, neben unserer physischen und physischen Überlegenheit kommt unser Waffenarsenal hinzu. Die schwarze Magie hat gar keine Zeit für lange und komplizierte Entwicklungen. Viele ihrer Zauber kommen mir schon länger als sehr schnell entwickelte Halbheiten vor, die nur den Effekt der Neuheit ausnutzen, um einen kleinen Vorteil zu erzielen.“
Die kleine Runde schwieg eine Weile, bis sich Kalli mit der flachen Hand an die Stirn schlug, na klar, Amelee hat Recht! Stellt euch doch mal die schwarze Magie selbst in einem heftigen Kampf, wie den letzten, vor. Immer kam etwas für den Moment für uns völlig überraschendes, dass uns einen Moment beschäftigte, dann hatten wir es durch schaut und konnten darauf reagieren.
Kalli sah grinsend in die Runde: „ Genau so simpel verschwindet auch die schwarze Magie, möglicher weise taucht sie einfach in eine senkrechte Ebene weg!“
Samula sagte zu Amelee: „ Wir müssen bei unseren Recherchen wie die schwarze Magie denken und vorgehen, gar nichts kompliziertes, etwas schnelles mit einem großen Überraschungseffekt, das einen sofortigen, wenn auch kurzen Vorteil verschafft.“
Jetzt nickten die drei Frauen mit Kalli im einigen Verständnis und Kalli beendete das Gespräch mit einem sehr herzlichen danke schön und dem Wunsch für einen angenehmen Feierabend.
Als Shirame im Wagen Platz genommen hatte, schnaufte sie erleichtert auf, die schwarze Magie beschäftigt uns ganz schön.
„ Diesmal werden wir sie endgültig in den tiefsten Höllenschlund jagen und einschließen für alle Zeiten der Äonen!“
„ Es wäre so schön, wenn Du Recht hättest.“ Shirame kuschelte sich in die weichen Polster und freute sich über das sehr entschlossene Gesicht von Kalli.
Vor dem Haus sah Kalli den Wagen seiner Mutter. Warm stieg die Freude über das Wiedersehen in ihm hoch. Jetzt wurde ihm bewusst, wie lange es her war, dass er seine Eltern besucht, geschweige gesehen hatte. Die Arbeit in der Zentrale nimmt ihn voll in Anspruch. Im Stillen nahm sich Kalli vor, dass wenigstens ein klein wenig zu ändern.
Mit seinen Eltern, mit Franz und Peedaste wurde es ein angenehmer Abend, der Kalli ruhig werden ließ, obwohl über die anliegenden Probleme gesprochen wurde.
Gut ausgeschlafen und erholt führ Kalli am nächsten Morgen mit Shirame in die Zentrale. Während der ruhigen Fahrt nahm sich Kalli fest vor, mehr von Amelee und Samula zu erfahren.
Die junge Frau war eine wirklich auffallende Erscheinung, größer als die meisten Frauen, schlanke sportlich trainierter Körper, aber dabei ganz Frau. Aber wirklich. Als erstes fiel das weißblonde Harr auf, dass in vollen, etwas wilden Locken ihr schmales Gesicht umrahmte. Strahlend blaue Augen nahmen jeden gefangen, der dort erstes Mal hinein schaute. Augen, wie Kristall klare Bergseen, mit einem Blau von dunklen Saphiren.
Es war nicht viel über Amelee bekannt, nur dass sie wohl aus einem Land hoch im Norden stammen und nicht nur ihre Familie, sondern ihr ganzes Volk durch die schwarze Magie verloren haben sollte.
Trotz der furchtbaren Vergangenheit war Amelee ein freundlicher, umgänglicher Mensch.
Es war in der Zeit zwischen Winter und Frühjahr. Die Kinder drängten immer häufiger ungeduldig ins Freie. Die lange Winterzeit in den Häusern eingesperrt, war jetzt ihre Geduld vorbei. Lärmend, wild schreiend und herum toben in den Resten von dem hohen Schnee, eroberten sie die Freiheit draußen zu sein, zurück.
Schnell fanden die vielen Kinder zu einem ihrer Lieblingsspiele zurück, die Jungens mussten die Mädchen suchen und einfangen. Die gefangenen Mädchen nutzten natürlich jede Möglichkeit der Flucht, so dass sich das Spiel über den ganzen Tag hin zog.
Mit der beginnenden Dämmerung kehrten die Kinder in die Häuser zurück, müde gespielt, nass und schmutzig, aber mit einem fröhlichen Lachen im Gesicht.
Amelee liebte, genau wie die vielen anderen Kinder, ihr freies, ungebundenes Leben. Von den Sorgen und Nöten der Erwachsenen bekamen sie kaum etwas mit. Die kleinen Pflichten und Aufgaben erledigten sie gerne, es waren ja nicht viele, die Tiere auf die Weide bringen, Früchte sammeln, mal bei der Ernte helfen.
Und dann passierte eines Tages etwas Furchtbares, blutende Männer wurden ins Dorf gebracht, die Kinder sahen die ersten toten Menschen. Sehr schnell wurden die Verwundeten versorgt, die Toten ehrfürchtig, aber auch sehr schnell der Erde anvertraut. Die Kinder mussten Sachen zusammen packen, wenige Stunden später verschwand das ganze Dorf in den dichten Wäldern. Sorgfältig verwischten die Männer ihre Spuren, achteten darauf, dass keine Pflanzen nieder getreten, kein Zweig gebrochen wurde.
Viele Stunden hasteten die Menschen voller Furcht tiefer und tiefer in den dichten Wald, bis es zu dunkel wurde. Es wurde kein Feuer entfacht, kaltes Fleisch und Brot wurde gegessen. Immer wurde ermahnt, leise zu sein. Die Nacht war kalt und ungemütlich, ein Baby wimmerte leise und wurde sofort von seiner Mutter beruhigt.
Hastig wurde das kalte Frühstück verschlungen und die Menschen liefen tiefer und tiefer in den dichten Wald.
Am dritten Abend wurde ein winziges Feuer angezündet, damit die Kinder etwas Warmes zu trinken bekamen. Ganz leise sprachen die Menschen über das Geschehene und Amelee wurde es Angst und Bange.
Vorsichtig kroch sie zu ihren größeren Geschwistern, sie wollte mehr erfahren. Ihr ältester Bruder flüsterte dem Mädchen sein Wissen leise ins Ohr und Amelee wurde es schlecht vor Angst.
Am Nachmittag des vierten Tages ihrer Flucht passierte es! Die Verfolger hatten sie eingeholt. Amelee schrie vor Entsetzen gellend auf, ihr Entsetzensschrei war nur einer von hunderten. Die Menschen standen starr vor Grauen, unfähig, sich zu wehren. Die wenigen Krieger waren schnell getötet. Amelee sah mit weitaufgerissenen Augen das wilde, erbarmungslose Töten. Die riesigen Bestien kamen dem Kind so unwirklich vor, wie ein schrecklicher Alptraum.
Plötzlich fühlte sich Amelee gepackt, sie schrie erschreckt auf und sah ihren Bruder, an der anderen Hand hielt er ihren jüngeren Bruder: „Wir müssen verschwinden, schnell.“ Amelee wurde herum gerissen, die Hand ihres Bruders hielt sie eisenhart, die drei Kinder rannten blind links in den dunklen, dichten Wald.
Amelee rannte, so schnell sie konnte. Bis ihr Bruder stoppte und sie und ihren Bruder auf einen mächtigen, etwas schräg stehenden Baumstamm hoch hob: „ Schnell, da hinauf!“
Die drei kletterten wie die Eichhörnchen den dicken Baumstamm hoch und verschwanden schnell in dem dichten Blätterdach. Bewundernd sah Amelee, wie ihr Bruder aus den Zweigen ein Nest für sie zusammen steckte. Tod müde und zitternd vor Angst rollte sich das Mädchen zusammen, mit großen Augen sah sie ihren Bruder an, der ihr jetzt sehr erwachsen vor kam.
Ein kleiner Sonnenstrahl weckte sie, Amelee war erstaunt, wie gut sie geschlafen hatte, auch ihre Brüder sahen gut ausgeschlafen aus. Bondum, ihr großer Bruder, lächelte sie leicht an, öffnete einen Fellbeutel und holte ein Stück Brot und etwas Fleisch hervor. Sorgfältig teilte er es auf und gab es Amelee und Mandur.
Amelee fühlte und spürte die Anspannung ihres Bruders, ist etwas? fragte das Mädchen ängstlich.
„ Nein, nein, es scheint alles ruhig zu sein, aber wir müssen immer noch sehr leise sein, damit sie uns nicht finden.“ Ernst und eindringlich sah Bondum seine Geschwister an und Amelee sah erstaunt in das über Nacht hart gewordene Gesicht ihres Bruders.
Der Tag ging langsam zur Neige und Mandur klagte leise: „ Ich habe schrecklichen Durst.“ Amelee nickte sofort: „ Ich auch, ich habe auch sehr Durst.“
Bondum horchte angestrengt in die Stille des Waldes.
„ Seit leise, ich versuche eine Quelle zu finden. Gleich was passiert, ihr bleibt hier oben in dem Baum.“ Brav nickten die beiden Kinder. Ohne jedes Geräusch verschwand Bondum und sofort fühlte sich Amelee grenzenlos verlassen. Sie zog ihren Bruder an sich und so fanden beide aneinander ein wenig Trost.
Es wurde Nacht und Bondum kam nicht zurück. Amelee wusste, dass ihrem Bruder etwas Schreckliches geschehen sein musste, er würde sie nie allein lassen.
Die ersten Sonnenstrahlen blinzelten durch die Blätter und sahen zwei völlig verstörte Kinder.
„ Ich habe Hunger und Durst, schlimmen Durst.“ Kam es krächzend aus dem trockenen Mund von ihren Bruder. Amelee begriff in diesem Moment, dass sie jetzt ihren kleinen Bruder beschützen musste. Sie sah die Tautropfen auf dem Blättern glitzern, ihr Bruder begriff sofort und vorsichtig ließen sie die Tropfen in ihre trockenen Münder laufen.
Amelee sah ihren Bruder sehr ernst an: „Wir müssen weiter, wir müssen ein zu hause finden!“
Mandur nickte und ganz vorsichtig kletterten die Kinder den Baum hinunter.
Sie liefen den ganzen Tag, Amelee achtete immer darauf, dass sie in dem Schutz von Büschen und Sträuchern blieben. Sie fanden Beeren und Pilze, die ihren Hunger etwas stillten. Endlichen fanden sie auch eine winzig kleine Quelle mit herrlich kühlem Wasser.
Das Mädchen suchte einen Baum für die Nacht und mit viel Glück fanden sie einen gut geeigneten Baum. Mit den Zweigen bauten sie sich eine Schlafkuhle. Dicht aneinander gekuschelt schliefen sie vor Erschöpfung sehr schnell ein.
Seltsame, bedrohliche Geräusche lärmten durch die Stille der Nacht, Amelee und Ihr Bruder schreckten hoch, mit vor Entsetzen weit aufgerissenen Augen starrten sie in das Dunkel der Nacht. Diesen Lärm kannten sie nur zu gut, dass waren die Angreifer, die ihr Dorf und ihre Leute vernichtet haben. Harte Schläge gegen ihren Baum ließen sie fast laut aufschreien. Amelee hielt ihrem Bruder den Mund zu, nur mit Mühe konnte sie ihr eigenes Schreien unter drücken. Der fürchterliche Lärm, diese Angst einflößende Bedrohung unter ihnen auf dem Waldboden ließ die beiden Kinder beinah sterben.
Erst spät nach der Mittagssonne verebbte der Lärm und die Bestien verloren sich im Wald, sie hatten wohl die Hoffnung aufgegeben, die zwei Kinder noch zu finden.
Amelee konnte ihren Bruder kaum noch beruhigen, er jammerte vor Durst und Hunger. Amelee gab trotz besseren Wissens nach und verließ den schützende Baum. Sie hatten kaum die kleine Quelle erreicht, als tosender Lärm über sie herein brach, starr vor Schrecken konnten die Kinder nicht fort laufen. Mandur wurde von einem der Bestien gegriffen, sein qualvoller Schrei weckte Amelee und sie rannte blind vor Grauen davon.
Instinktiv rannte sie in die dichtesten Büsche, zerkratzte sich an Dornen und rannte weiter und weiter.
Sie rannte wohl den ganzen Tag, erst als die Dämmerung herein brach, hielt sie ihre Flucht an und ließ sich vor Erschöpfung auf die Knie fallen.
Durch den etwas lichter werdenden Wald konnte das Mädchen einen kleinen Fluss erkennen, der eine schmale Insel umfloss. Sehr vorsichtig schlich Amelee tief geduckt bis zum Ufer und ging mit kurzen Schritten in das kühle Wasser. Das Wasser wurde etwas tiefer, es reichte Amelee bis knapp unter die Arme, die Strömung zerrte leicht an ihren Kleidern. Auf der kleinen, schmalen Insel war das Mädchen allein. In einem dichten Gebüsch legte sich das todmüde Mädchen in das Gras.
Das Kind schlief lange, die Morgensonne störte es nicht, erst das Gezwitscher der vielen Vögel weckte es auf.
Amelee setzte sich auf, rieb sich den Schlaf aus ihren Augen und sah sich erstaunt um. Es war ein so friedlicher Ort, die Vögel sangen ihre Lieder, ein Eichhörnchen geckerte sie von dem kleinen Baum an, ein junges Kaninchen sah sie neugierig an. Amelee schossen die Tränen in die Augen und sie weinte das ganze Elend der letzten Tage heraus. Sie hat ihr zu hause verloren, ihre Familie und ihre Freunde und zuletzt noch ihre zwei Brüder. Schluchzend saß das Mädchen im hohen Gras und ließ ihren Tränen freien Lauf.
Lange Zeit saß das kleine Mädchen ohne jede Hoffnung und Energie auf der kleinen Insel, bis sich der Hunger meldete. Amelee stand auf, der Durst ließ sie zum Wasser gehen, dabei entdeckte sie auf der anderen Uferseite mehrere Sträucher mit essbaren Früchten. Sie trank das kühle Wasser und ging danach durch das flache Wasser zu den Beerensträuchern. Sie kannte die Früchte gut, mit ihren Geschwistern zusammen hatte sie diese gesammelt. Wieder schossen ihr die Tränen in die Augen.
Während sie die Beeren aß, schoss ihr plötzlich der erschreckende Gedanke durch den Kopf, wo soll sie denn hin, sie hatte niemand mehr, zu dem sie hätte gehen können. Zu Tode erschreckt sah sich Amelee um, kein Mensch, kein Haus weit und breit und der Tag ging zu Ende. Amelee sah sich unschlüssig um, zögernd ging sie wieder durch den Fluss auf die kleine Insel. Sie suchte ihren Schlafplatz von der letzten Nacht auf, legte die gepflückten Beeren auf ein paar Blätter. Müde und Hoffnungs los legte sich das Kind in das Gras.
Amelee wurde durch das Vogel Gezwitscher wach und sofort erfasste sie wieder das ganze Elend. Mut los sah sich das Mädchen um und erschreckte wieder, sie sah, dass sich die Blätter der Bäume schon bunt färbten, es dauert nicht mehr lange, dann wurde es kalt und der Winter kam.
Entsetzt sprang Amelee auf die Füße, sie musste eine Unterkunft finden und das sehr schnell, sie brauchte Vorräte für den langen Winter, vor allem viel Holz für ein Feuer. Fassungslos schlug Amelee die Hände vor ihr Gesicht, Feuer, wo sollte sie Feuer her bekommen? Auch hatte sie kein Geschirr, keine Decken oder Felle, nichts an Vorräten. Das Kind ließ sich auf die Knie fallen und weinte Hemmungslos.
Am nächsten Morgen lief Amelee einfach drauflos, wo sollte sie auch hin? Nichts kannte sie hier, sie folgte wohl instinktiv dem Verlauf des kleinen Flusses. Überall schaute das Mädchen nach einer möglichen Unterkunft, vielleicht sogar eine Höhle. Die Tage vergingen und es wurde von Tag zu Tag kühler.
Erschöpft stolperte das Kind am Flussufer entlang, es hatte Hunger und es war ihm kalt. Mit dem letzten Sonnenlicht entdeckte es eine dünne Rauchfahne, so dünn und fein, dass sie den Rauch fast über sehen hätte. Vorsichtig ging Amelee auf die Rauchfahne zu, erreichte einen lichten Wald und sah wenig später eine einfache Hütte zwischen den Bäumen.
Unschlüssig blieb das Mädchen in gebührenden Abstand zur Hütte stehen, sie konnte niemanden sehen, auch in der Hütte regte sich nichts. Es wurde dunkel, Amelee rollte sich in dem Gras zusammen und schlief erschöpft ein.
Geklapper von Blechgeschirr weckte sie, erstaunt rieb sie sich den Schlaf aus den Augen, eine schlanke Frau trat aus der Hütte und schüttete Wasser aus einer Schüssel ins Gras. Die Frau hob ihren Kopf und sah Amelee direkt an: „ Ich mache mir gerade Frühstück, wenn Du möchtest, kannst Du mit mir frühstücken!“
Alle Vorsicht vergessen, stand das Mädchen auf und nickte der Frau bejahend zu.
„ Fein, dann komm herein.“ Einladend hielt die Frau die Tür der Hütte auf. Amelee trat in die Hütte ein, herrlichen Essengeruch schnupperte sie und es wurde ihr beinahe schlecht davon. Ihre Knie gaben nach und die Frau konnte sie gerade noch auffangen.
Die Frau legte Essen auf den Teller vor Amelee und forderte das Mädchen freundlich auf, zu zugreifen. Das Kind vergaß seine gute Erziehung und schlang das Essen gierig herunter. Sofort legte die Frau auf den leeren Teller Essen nach und wieder aß das Mädchen den Teller sehr schnell leer. Wieder legte die Frau Essen auf den leeren Teller, aber jetzt aß Amelee langsamer, gesittet, wie sie es gelernt hatte.
Amelee war satt und wurde müde, sie schlief schon, als die Frau das Mädchen aufnahm und es ins Bett legte. Erstaunlich zärtlich deckte die schlanke Frau das kleine Mädchen zu und murmelte dabei beruhigende Worte.
Das Mädchen schlief den ganzen Tag und auch noch die folgende Nacht. Anfangs unruhig, die Frau trat ans Bett und strich mit ihrer Hand beruhigend über den Kopf des Mädchens.
Die Sonne stand schon nahe dem Mittag am Himmel, als Amelee wach wurde und sich erstaunt um sah. Erschreckt fiel ihr wieder alles ein und sprang schnell aus dem Bett. Jetzt sah sie die Frau am Tisch, entschuldigend hob es die Hände, die Frau jedoch lächelt sie freundlich an und zeigte auf den Stuhl: „ Komm, setzt Dich zu mir.“ Wieder erhielt Amelee reichlich zu essen und zu trinken. Die Frau saß freundlich lächelnd dabei: „ Wenn Du möchtest, kannst Du mir erzählen, wie Du mich hier gefunden hast.“
Amelee nickte, aber die Frau hob lachend ihre Hand: „ Erst essen und dann erzählst Du mir Deine Geschichte.“
Amelee nickte der Frau vergnügt zu, nach dem letzten Bissen begann das Mädchen von zu Hause zu erzählen, wie schön es dort war, mit ihrer Familie, mit ihren Freundinnen und Freunde.
Aufmerksam sah die Frau die kleine Erzählerin an, sie erzählte ihre Geschichte ruhig ohne Übertreibungen, so dass man ihr sofort glaubte. Nur als Amelee von dem furchtbaren Überfall, ihrer wilden Flucht und den Verlust ihrer Brüder erzählte, kamen die Erinnerungen mit Macht zurück und laut aufweinend legte sie ihren Kopf in ihre Hände. Das Mädchen weinte bitterlich, die Frau ließ das Mädchen in Ruhe ausweinen. Nach einer ganzen Weile verebbte der Tränenstrom, schluchzend sah Amelee entschuldigend die nette Frau an.
Amelee sah in freundliche und mitfühlende Augen, sanft strich die Frau Amelee übers Haar.
„ Wenn Du magst, kannst Du bei mir bleiben, so lange Du möchtest.“
Etwas verlegen und zögerlich stand das Mädchen auf und legte der Frau ihre Arme um den Hals: „ Danke schön, vielen Dank.“
Nach dem Frühstück nahm die Frau Amelee an die Hand und ging mit ihr zurück in die Schlafkammer: „ Schau, ich habe ein Kleid für Dich in meiner Truhe gefunden! Probiere es an, wenn es Dir gefällt, kannst Du es tragen.“
Es war ein hübsches Kleid, in einer leuchtend blauen Farbe mit einem weissen Spitzeneinsatz im Oberteil. Selig drehte sich Amelee im Kreis.
Die Wochen gingen dahin, der Winter kam, in dem kleinen Haus war es urgemütlich. Die Frau las Amelee aus schönen alten Büchern Geschichten vor oder sie erzählte selbst spannende Geschichten. Ab und zu bekam das Mädchen eine Bluse oder einen Rock, zu letzt gar eine richtig dicke warme Winterjacke. Zusammen mit den warm gefütterten Fellstiefel konnte Amelee Stunden lang draußen im Schnee herum toben.
Fast unmerklich lernte Amelee schreiben und lesen, rechnen kam dazu, sie bekam bunte Kreiden und malte damit Bilder von zu hause, aber die Erinnerungen verblassten und Amelee lebte in der Gegenwart.
Die Frau, ihr Name war Ulla, lenkte Amelee behutsam in die Welt der Wissenschaften. Das Mädchen lernte gerne und leicht und es wurde von Tag zu Tag neugieriger. Ulla lenkte das Mädchen ohne jeden Zwang in die Geheimnisse der Magie und Zauberei.
Amelee wuchs heran, sie hatte das Wissen von Ulla aufgesogen wie ein Schwamm. Eines Morgens sagte Ulla zu Amelee: „ Meine Zeit ist gekommen, ich möchte in die unendliche Ruhe gehen, mein Leben war lang genug!“
Amelee war tot traurig, aber sie konnte Ulla verstehen, sie hatte wirklich ein langes Leben, ein abenteuerliches und spannendes Leben gelebt.
Am späten Nachmittag gingen die zwei Frauen ein Stück in den tiefen Wald hinein. Ulla blieb stehen, nahm Amelee in die Arme, wünschte ihr alles Gute und löste sich in einer lichten Wolke auf.
Die junge Frau blieb noch eine ganze Weile an dem Ort ihrer Trennung von Ulla stehen. Mit der beginnenden Dämmerung kehrte Amelee zu dem Haus zurück, in dem sie so freundlich aufgenommen worden ist, traurig dachte sie an die vielen schönen Jahre mit Ulla zurück.
Amelee blieb den Winter noch in dem Haus im Wald und machte sich im Frühjahr auf, die Welt zu suchen.
Brutal, entsetzlich und voller Schrecken zeigte sich die Welt Amelee! Nach mehreren tagen Wanderung durch die stille Natur sah Amelee dunkle Rauchwolken, hörte furchtbare Geräusche, grauenvolle Schreie. Ihre ganze Erinnerung war mit einem Schlag wieder da, Wütend, zornig stürmte Amelee vor, erreichte das Dorf, dass gerade von einer wilden Horde angegriffen wurde.
Ohne zu zögern setzte die junge Frau die von Ulla gelernten Fähigkeiten ein, den fürchterlichen Angreifern stürmten glühende Feuerwesen entgegen, Feuerkugeln stoppten brutal die Fußtruppen. Sehr schnell war der Angreifer vernichtet, zwei, drei konnten fliehen. Sie drohten Amelee beim davon reiten mit einer fürchterlichen Rache. So hatte Amelee, ohne es zu wissen, den ersten Kontakt mit der schwarzen Magie.
Die Dorfbewohner, nur wenige sind heil davon gekommen, holten Amelee ins Dorf und dankten ihr viel tausendmal.
Die wenigen Überlebenden boten ihrer Retterin ein kleines Haus in dem schlimm zerstörten Dorf an. Amelee bedankte sich bei den Menschen und richtete sich in dem Haus ein. Ganz nach ihrem Vorbild Ulla half sie den Dorfbewohnern unauffällig aber sehr effektiv. Das Korn gedieh besser, das Vieh auch, die Menschen wurden von Krankheiten verschont und vor weiteren Überfällen. Die wenigen Kinder rannten mit fröhlichen Geschrei die kurze Dorfstraße herauf und herunter, ja, das Leben in ihrem Dorf ist sehr angenehm geworden.
Leider blieb es nicht aus, dass die Nachbar Dörfer im Laufe der Zeit von dem angenehmen Leben in dem vorher so ärmlichen Dorf erfuhren.
Dadurch wurde Amelee mehr und mehr gefordert, ihre Schutzmaßnahmen und ihre alltäglichen Hilfen wurden im massiver.
Und schon kam das erste Geflüster, die ersten bösen Vermutungen hörbar. Amelee wusste sofort, dass ihre Zeit hier zu Ende ging.
Sie packte einige Sachen in einem Bündel zusammen und in dunkler Nacht verließ sie das Dorf. Am nächsten Morgen wussten die Dorfbewohner nichts mehr von Amelee, so, als wäre sie nie in ihrem Dorf gewesen.
Auf ihrer Wanderung und auch Suche nach einem neuen zu hause traf sie viele unterschiedliche Menschen, angenehme und weniger angenehme. Eines Tages kreuzte eine Frau ihren Weg und die beiden Frauen erkannten sich sofort als Magierinnen. Sie gingen viele Tage gemeinsam und so erfuhr Amelee von der großen Magie, die ständig versuchte, die schwarze Magie zu vernichten. Amelee erfuhr die Anfänge der zwei so unterschiedlichen Magier Bünde. Magierin erzählte ihr die Geschichte um den Ronnersberg, sie erfuhr die Geschichte von Franz und Peedaste, sie wusste sofort, dass sie sich der großen Magie anschließen wird.
Über viele Jahre arbeitete Amelee mit vielen Magiern der großen Magie zusammen, sie lernte die unglaublichsten magischen Künste und irgendwann wurde sie in die Zentrale der großen Magie berufen.
Ihr außergewöhnliches Geschick, die alten, uralten Künste mit der modernsten Technik zu verknüpfen, war für die große Magie ein unschätzbarer Vorteil gegenüber der schwarzen Magie.
Die Jahre vergingen mit vielen Kämpfen gegen die schwarze Magie. Amelee wurde fast wütend darüber, dass die große Magie wohl kein probates Mittel gegen die schwarze Magie findet.
In dieser Zeit hörte sie zum ersten mal von Kalli, Kalli Ronners wurde durch seine recht erfolgreichen Attacken gegen die schwarze Magie in der Zentrale bekannt.
Und seine Bekanntheit wuchs ständig, so kam dann Kalli zwangsläufig in die Zentrale der großen Magie und war jetzt sogar ihr Chef.
Amelee war ein wenig stolz, dass sie mit Kalli so eng zusammen arbeitete, sie sogar schon den einen oder anderen Tipp, Hinweis oder Rat beitragen konnte, die dann in die Überlegungen von Kalli und der großen Magie eingebunden wurden.
Nach dem letzten, äußerst heftigen Kampf, mit der großen Magie suchte die schwarze Magie fast verzweifelt ein neues Versteck. Die große Magie war ihnen dicht auf den Fersen und ihre Übermacht wurde erdrückend.
Gehetzt rasten die schwarzen Magier durch die Ebenen der Magie ohne ein geeignetes Versteck zu finden, in dem sie ihre Wunden lecken konnten.
Obwohl es schon so aus sah, als ob die schwarze Magie diesmal endlich die große Magie besiegen könnte, die Verluste waren auf beiden Seiten schrecklich, musste die schwarze Magie fluchtartig das Weite suchen, weil sie kurz vor einer vernichtenden Niederlage stand. Ihr großes Glück war, dass die große Magie nicht bemerkte, dass sie vor einem grandiosen Sieg stand, weil ihre Verluste auch enorm waren.
Die schwarzen Magier sausten wie verrückt durch die Welten der Magie, mussten immer wieder plötzlichen Angriffen von Urweltmonstern, von Feuerdrachen, Eisstürmen und Wasserfluten ausweichen und verloren dadurch jedes planvolle Suchen nach dem sicheren Versteck. Einer der drei leitenden Magier zeigte deutlich nach unten, alle Magier stürzten sich in die brodelnden Tiefen. Selbst den hart gesottensten wurde es mehr als mulmig, als sie in das tobende Chaos eintauchten.
Der komplette Pulk der schwarzen Magier stürzte Kopf über in einen schwarzen Irrsinn von total verrückt gewordenen Elementen. Feuer, Wasser, fließende Glut, Eisstürme mit verheerender Gewalt warfen die Magier durch einander. Aber unbeirrbar stürzte der Magier an der Spitze weiter und weiter in den Wahnsinn der Elemente und als schon alle glaubten, sie stürzen in das endgültige Ende, verschwand der führende Magie in schwarze, völlig zerrissene Felsen. Mit einemmal wurde es still, so still, dass viele der schwarzen Magier nicht nur erstaunt, sondern beinahe ängstlich umher schautem. Sollten sie es tatsächlich wieder einmal geschafft haben, der großen Magie entwischt zu sein?
In dem engen, dunklen Felsengang herrschte ein ungeduldiges Gedränge, der alte Magier hob die rechte Hand und sprach mit krächzender Stimme: „ Verteilt euch in dem Fels, schafft euch Unterkünfte, wir sehen uns zum Essen!“ Schnell verschwanden die höchst nervösen Magier in den Felsen. Schon hörte man die ersten Geräusche der verschobenen Felsen, die Platz machen mussten für die Unterkünfte der schwarzen Magie.
Nach viel vergangener Zeit erhielten die Magier die Nachricht, dass sie zum Essen kommen sollen. Die drei alten Magier, die ein wenig die Führung übernommen hatten, haben in der verflossenen Zeit einen großen Saal in dem Fels geschaffen, Tische und Stühle waren vorhanden und auf den Tischen dampfte das Essen.
Die aufgeregte, ja Kopf lose Stimmung beruhigte sich mit dem Fortgang des Essens, die Gespräche wurden ruhiger.
Als der letzte Magier das Essen beendet hatte, erhob sich einer der alten Magier und verlangte Aufmerksamkeit.
„ Wir konnten bis jetzt Unkelè nicht erreichen, um ihr von dem Ausgang des Kampfes zu berichten. Auch hofften wir“, dabei zeigte er auf die neben ihm sitzenden zwei Magier, „ dass wir von Unkelè hilfreiche Hinweise zu erhalten, wie wir uns in der nächsten Zeit verhalten sollen.“
Der Alte machte etwas erschöpft eine kurze Pause und fuhr dann fort: „ Vorläufig werden wir uns hier in den schwarzen Felsen der tiefsten Ebene unauffällig aufhalten. Wir werden jede Auffälligkeit tunlichst vermeiden, wir können es uns nicht erlauben, die große Magie wieder zu einem Angriff auf zu fordern. Also haltet euch daran, die kommende Zeit sind wir wie vom Erdboden verschluckt.“
Vor jedem schwarzen Magier standen jetzt Gläser mit einer dunklen, dickflüssigen Substanz. Erfreut griffen die Magier zu. Dieses Getränk war jetzt genau das richtige für ihre Situation. Nach dem dritten oder vierten Glas klang sogar das erste Lachen auf. Lange nach dem Essen löste sich die Runde der schwarzen Magier auf und sie suchten ihre Kammern auf, die sie sich in dem Fels geschaffen haben.
Die drei alten Magier mussten am nächsten Morgen sehr lange warten, bis die ersten Männer und Frauen der schwarzen Magie den großen Saal betraten. Etwas missmutig sahen sich einige der Magier um, bevor sie Platz nahmen. Das Frühstück kam sehr schleppend in Gang, aber nach und nach füllte sich der Saal und die Stühle waren fast alle belegt.
Die drei Alten hörten den Gesprächen der Magier sehr aufmerksam zu, immer noch war die verheerende Niederlage gegen die große Magie das alles beherrschende Thema.
„ Wir müssen den Leuten eine Aufgabe oder wenigstens Arbeit geben, von denen sie von dem Geschehen abgelenkt werden!“
Der zweite Alte fügt sofort hinzu: „ Sie sollen Gruppen, Teams bilden und jede Gruppe arbeitet an einer anderen Aufgabe.“
Der dritte der drei alten Magier der schwarzen Magie nickte nachdenklich dazu: „ Jedes Team soll unabhängig von einander nach Lösungen, gleich welcher Art, suchen, die einen erneuten Kampf gegen die große Magie ermöglichen und vor allem erfolgreich werden lässt.“
Der erste der drei alten Magier hob seine rechte Hand und sofort wurden die Gespräche der Magier leiser und verstummten ganz. Mit seiner Greisen Stimme erklärte er den versammelten Magiern ihren Plan: „ Jedes Team oder Gruppe soll absolut unabhängig von den anderen nach einer Lösung suchen. Erst wenn mindestens dreiviertel der Gruppen eine Lösung, eine Idee oder einen Zauber hat, mit dem wir erneut gegen die große Magie antreten können und zwar diesmal erfolgreich!“
Schon während sich der alte Magier hinsetzte, brandete erregtes Stimmen Gewirr auf, die Gruppen fanden sich schnell, Schwerpunkte bildeten die Techniker, die besten Magier, um neue Zauber zu finden und die Waffenexperten.
Mit den Worten, wir nehmen nur Kontakt mit euch auf, wenn wir etwas von Unkelè hören, wurden die schwarzen Magier in ihre Unterkünfte entlassen.
Die schwarze Magie verschwand in der Unendlichkeit der untersten Dimension, die von den alten Magiern so eingehüllt wurde, dass kein Lebenszeichen heraus finden konnte.
Kalli und die Leitung der großen Magie kam im Laufe der Zeit zu der Erkenntnis, dass die schwarze Magie wohl endgültig dem Garaus gemacht worden ist, dass sicherste Zeichen war dafür die absolute Stille, kein Zeichen der schwarzen Magie, keine fiesen Überfälle oder eine der üblichen fiesen Gemeinheiten.
Die große Magie genoss die Ruhe, den Frieden. Einige Magier verließen die Zentrale und richteten sich ihr privates Leben ein.
Auch Kalli und Shirame, Franz und Peedaste waren nur noch Leute wie alle anderen auch. Kallis Eltern ebenso, Ingaborg wurde ob der Ruhe schon nervös und sprach in einem ruhigen Moment Franz an: „ Glaubst Du auch, dass die schwarze Magie vernichtet worden ist?“
Franz sah Ingaborg durch dringend an: „ Nein, nicht wirklich, ich habe meine Fühler immer noch ausgestreckt. Sollte sich irgendwo etwas tun, erfahren wir es!“
Sehr erleichtert drückte sich Ingaborg kurz an Franz: „ Na, was bin ich jetzt erleichtert. Ich dachte schon, ich wäre die einzige, die misstrauisch geblieben ist.“
„ Keine Sorge, Kalli und die Zentrale der großen Magie ist auch sehr wachsam!“ Grinste Franz Ingaborg verschmitzt an.
Die Magier der schwarzen Magie tüftelten an den verrücktesten Dingen, keine Idee konnte noch so verwegen, unvorstellbar oder absurd sein, dass sie von den Magiern nicht weiter verfolgt wurden. Die unausbleiblichen Misserfolge steckte die schwarze Magie unberührt weg und stürzte sich in das nächste Experiment.
Die Magier bemerkte nicht einmal ihre ungemütliche Behausung in dem schwarzen Fels, Hauptsache war für sie die Arbeit, die sie irgendwann zu dem so brennend heiß begehrten Sieg über die große Magie bringen sollte.
Die einzige Abwechselung war für die intensiv arbeitende schwarze Magie die in unregelmäßig stattfindenden Treffen aller Magier in dem großen Saal. Während des Treffens wurde von den drei alten Magiern nach Ergebnissen und Erfolgen ihrer Forschung gefragt.
Nach dem so und so vielten Treffen stellten nicht nur die drei alten schwarzen Magier fest, dass trotz der intensiven Arbeit der vielen Magier kein konkretes Ergebnis erreicht worden ist. Sicher, es lagen die verrücktesten Ideen vor, makabre Vorschläge, richtig bösartige Zaubersprüche, aber nicht war darunter, mit dem es sicher schien, damit die große Magie besiegen zu können.
Wie nach jedem Treffen verschwanden die schwarzen Magier in den Gängen und Höhlen, die sie sich in den schwarzen Fels gegraben haben. Keiner störte sich an den mehr als ungemütlichen Löchern, in denen sie hausten und arbeiteten. Alle waren nur auf ein Ziel fixiert, die Waffe, den Zauber, die Kreaturen zu schaffen, zu finden, dass absolut unfehlbare, alles vernichtende für die große Magie.
Die schwarze Magie versank in die Unendlichkeit der Zeit, kein Lebenszeichen entfloh aus dem selbst gewählten Gefängnis, nichts drang bis zur großen Magie vor.
Kalli tobte mit Shirame durch den herrlichen Park, in dem ihr Haus lag. Das Grün des Rasens war eine wahre Pracht, wie ein wertvoller Teppich wirkte das Grün. Alte, dicke Bäume spendeten Schatten, bunte Blumenbeete leuchteten um die Wette. Lachend setzten sich die Beiden auf eine Bank unter einem der uralten Bäume, Shirame schnappte nach Luft und Kalli sagte lachend: „ Es ist fast wie in alten Zeiten, als wir noch unbeschwert leben konnten, ohne ständig an die schwarze Magie zu denken!“
„ Genau das ist es, was mir so unheimlich vorkommt, die schwarze Magie verschwindet nicht einfach so mir nichts, dir nichts.“ Antwortete Shirame sehr nachdenklich.
„ Sie hat aber bei dem letzten Kampf mächtig eins auf die Mütze bekommen.“ Wandte Kalli ein.
„ Hach, die große Magie war aber auch fast am Ende, nur unser Glück war, das die schwarze Magie in Panik ausbrach und die Flucht ergriff!“ Shirame sah Kalli mit großen Augen an.
„ Es ist gut möglich, dass die schwarze Magie ein Versteck gefunden hat, dass wir noch nicht gefunden haben und sich dort die Wunden leckt.“ Wurde Kalli auch nachdenklich.
Kallis Vater trat zu den zweien: „ Was für ernste Gespräche führt ihr denn?“
„ Es geht um den Verbleib der schwarzen Magie.“ Antwortete Kalli seinem Vater.
„ Viele unsere zuverlässigen Leute passen höllisch auf und bei dem geringsten Anzeichen schlagen sie Alarm.“
„ So, kommt, lasst uns das Leben genießen.“ Kallis Vater zog Shirame von der Bank hoch, auch Kalli erhob sich.
„ Margarete hat herrlichen Kuchen gebacken und den Tisch auf der Terrasse gedeckt.“ Shirame hakte sich bei den beiden Männern ein und dachte dabei, was ihr Kalli für ein großer und prächtiger Mann geworden ist, er ist ruhiger und ausgeglichener geworden, aber ein großer Lausebengel ist er immer noch.
Mit lautem Hallo wurden die drei von den Leuten am Kaffeetisch begrüßt. Kalli begrüßte seine Mutter und Peedaste, klopfte Franz herzhaft auf die breiten Schultern und nahm neben Shirame Platz.
Es entwickelte sich schnell ein intensives Gespräch über die neuesten Errungenschaften an dem großen Geländewagen von Franz, dass für und wider wurde fachmännische abgewägt. Das eine wurde für gut befunden, das andere eben weniger. Im Laufe des Gespräches haben sich die Frauen zusammen gefunden, die sich lieber über Mode und kochen unterhielten.
Als Margarete zum Abendessen rief, sagte Kallis Mutter, wir möchten euch gerne zum kommenden Wochenende zu uns einladen.
Damit waren sofort alle einverstanden.
„Das ist schön, dann sehen wir uns am Wochenende bei uns.“ Kallis Mutter strahlte in die Runde und Kalli fand, dass seine Mutter einfach toll aussah.
Nach dem leckeren Abendessen saßen Kalli mit Franz bei seinem Vater, die drei Frauen saßen ihnen gegenüber. Kalli wurde von seinem Vater nach dem Stand der Dinge gefragt und Kalli konnte nur antwortet, dass alles ruhig sei, keine Spur der schwarzen Magie.
Franz meinte lakonisch und genau das macht mich etwas nervös. Die schwarze Magie verschwindet nicht einfach ins nirgendwo.
Wir sind sehr wachsam und passen höllisch auf, kam es beruhigend von Kalli, aber wir haben einfach keinerlei Hinweis. Von Kallis Mutter kam es ruhig herüber: „Ingeborg findet auch nichts und sie hat eine Menge Möglichkeiten, etwas zu finden!“
Von Margarete, die mit einem Tablett frischer Getränke aus der Küche kam, kam der Hinweis, dass auch sie und Hermannjosef nichts gefunden haben, keine noch so winzige Spur.
Die kleine Runde entspannte sich in leichten Gesprächen und ging dann zu fortgeschrittener Zeit zu Bett.
Samstagmorgens fuhr Kalli mit Shirame nach dem Frühstück zu seinen Eltern. Franz wollte unbedingt mit seinem Geländewagen fahren, Kalli fragte Peedaste, ob sie mit ihnen fahren möchte, aber Peedaste lehnte dankend ab, ich möchte Franz doch nicht sauer machen.
Kalli grinste die schöne Frau verständnisvoll an und brauste mit Shirame davon.
Wenig später nach Kalli kam Franz mit seinem Riesending von Auto in die Tiefgarage gedonnert. Shirame hielt sich lachend die Ohren zu. Höchst aufgekratzt kam Franz mit Peedaste zu Kalli und Shirame und die vier begrüßten sich so herzlich, als hätten sie sich seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen.
Peedaste sagte zu Shirame, dass sie sich etwas frisch machen und sich umziehen wollen, dann kämen sie auch nach oben. Shirame nickte und ging mit Kalli nach oben und wurden dort schon von Kallis Eltern erwartet. Nach einer kurzen, aber herzlichen Begrüßung ging Kalli und Shirame auf ihre Zimmer, um sich etwas Bequemes anzuziehen.
Als Kalli ins Wohnzimmer seiner Eltern kam, saß Franz und Peedaste mit seinen Eltern schon am Kaffeetisch und Kalli wurde von Ingaborg herzlich gedrückt. Shirame setzte sich neben Kalli und Ingaborg brachte dampfenden Kaffe und jede Menge Kuchen. Die Frauen schlugen ob der Menge die Hände über ihre Köpfe zusammen, wer soll das alles essen?
Kalli lachte: „ ich esse von jeden Kuchen ein Stück, dann sieht es nicht mehr so viel aus!“ Franz lachte lauthals: „ Genauso mache ich es auch!“
Ingaborg strahlte, solche Männer gefallen mir sehr.
Nach dem Kuchenessen wurde über dieses und jenes gesprochen und irgendwann landete das Gespräch wieder bei dem Verhalten der schwarzen Magie. Dieses absolute Verschwinden macht mich fast nervöser als die ständigen Attacken der Schattenwesen, kam es nachdenklich von Kalli. Shirame ergänzte, man weiß überhaupt nicht was los ist und woran man ist. Es wurde still in der Runde, jeder hing seinen Gedanken nach.
Ich bin mir nach wie vor sicher, kam es nach einer Weile von Franz, dass der Rest der schwarzen Magie es irgendwie geschafft hat, ein Versteck zu finden und zwar in einer Ecke, die wir noch nicht entdeckt haben oder einfach übersehen, weil es so blöd simpel ist.
Was meinst Du damit, hakte Kalli ein, na ja, meinte Franz, in etwa so, als ob sich die schwarze Magie auf Ingaborgs Dachboden eingenistet hätte.
Mensch, dass wäre ein Ding, kam es richtig entsetzt von Shirame.
Aber an Deiner Theorie ist etwas dran, fuhr Kalli fort, die Idee von Franz aus zu weiten, es könnte auch meine Burg sein.
Oder aber eine neu geöffnet, magische Ebene, von der wir noch keine Kenntnisse haben, kam es ruhig von Kallis Vater.
Das glaube ich weniger, antwortete Kalli seinem Vater, die Überwachung der Ebenen ist nahezu perfekt. Wir erhalten in Bruchteilen von Sekunden Nachricht über jede noch so winzige Veränderung.
Peedaste sah Kallis Vater und dann Kalli an, eine ganz neue Ebene wäre denkbar, aufgeteilt in winzigen Teilen über alle uns bekannten Ebenen. Franz sah Peedaste bewundernd an, so hübsch und so klug, diese Idee sollten wir verfolgen und Kalli nickte zustimmend.
Das Gespräch wurde durch Ingaborgs Hinweis, dass das Abendessen bereit sei, beendet und Shirame stöhnte entsetzt auf, schon wieder essen. Kalli lachte schallend, es wurde aber auch wirklich Zeit. Kallis Mutter schüttelte ihren Kopf, wo isst unser Junge das bloß alles hin? Kallis Eltern sahen sich stolz an, ihr Kalli war ein prächtiger Mann geworden. Groß, mit breiten Schultern, mit auffallend leichten und eleganten Bewegungen.
Ingaborg hatte ihre Freude, als sie sah wie Franz und ihr Kalli zu langten. Shirame stöhnte entsetzt auf, wenn ich das alles essen würde, würde ich weg rollen und kurz darauf platzen! Peedaste nickte wissend dazu und Kalli grinste Shirame vergnügt an, dann seh nur zu, dass, wenn Du schon platzt, einer von der schwarzen Magie in der Nähe ist.
„ Oh, Du, du…!“ Funkelte Shirame ihren Kalli an. Der verschluckte sich fast vor lauter Lachen.
Nach dem Essen schlug Kalli vor, morgen Vormittag einen schönen Spaziergang zur Burg zu machen, ich war schon so lange nicht mehr da, da gibt es bestimmt einiges neues.
Da niemand etwas Besonderes vorhatte, stimmten alle zu.
Spät in der Nacht gingen die in dem großen Haus die Lichter aus und leicht flimmernd hüllte ein Schutzschirm das Haus und das Grundstück ein.
Etwas, wie ein schwarzer Schatten huschte über das Haus.
Nach dem opulenten Frühstück machten sich die sechs auf den Weg zur Burg, Ingaborg stand in der Tür und rief winkend nach: „ 13 Uhr wird gegessen!“
Kalli winkte lachend zurück: „ Keine Sorge, liebe Ingaborg, dass vergesse ich bestimmt nicht!“ Alles lachte und vergnügt winkte Ingaborg der Gruppe nach.
Franz nahm bei passender Gelegenheit Kalli auf die Seite: „ Hast Du in der Nacht auch etwas seltsames gespürt?“
Ernst nickte Kalli: „ Ja, dass erste Anzeichen der schwarzen Magie. Also existiert sie noch.“
„ Sieht ganz danach aus“, Franz nickte mit seinem Kopf, „ aber sie scheinen noch sehr schwach zu sein.“
„ Das ist ja auch kein Wunder“, meinte Kalli lakonisch, „ nach dieser Niederlage ist es überhaupt sehr erstaunlich, dass noch einige übrig geblieben sind.“
Die Gruppe hatte die kleine Altsstadt verlassen und wanderten gemütlich durch die Felder und Wiesen zur Burg. Kalli konnte schon die Türme sehen und die Fahnen, die darauf flatterten.
Das schwere Burgtor stand offen und kaum hatte die Gruppe das Tor durch schritten, kam ihnen schon der Burgwächter entgegen. Strahlend begrüßte Jakob Hermannsen die wichtigen Gäste und besonders Kalli als den Burgherrn. Den drei Frauen schenkte er sogar einen altmodischen Handkuss, was Shirame in Verzückung brachte, altmodisch, aber sehr schön und höflich.
Hermannsen fragte dann, ob er ihnen einige neue Sachen zeigen darf, die sich im Laufe der Zeit angesammelt haben. Als alle zustimmend nickten, zeigte der Mann an, dass er vorgehen wird. Er wandte sich dem hinteren Turm zu und zeigte seinen Gästen die hier inzwischen eingerichteten Gästezimmer. Beim Verlassen des Turmes erklärte Hermannsen, dass auch die übrigen Gästezimmer komplett eingerichtet sind.
Vom Turm aus ging die Gruppe um das Hauptgebäude und voller Stolz zeigte der Burgwächter den jetzt fast komplett eingerichteten Rittersaal. Kallis Mutter staunte, das ist ja eine Pracht. Alle nickten zustimmend, die Teppiche, die Gobelins, die alten Bücher in den Regalen, herrlich auch das Farbenspiel des Sonnenlichtes, das durch die bunten Fenster fiel.
Der Brunnen wurde gezeigt und Hermannsen bot allen ein Glas Wasser an. Das Wasser schmeckte richtig gut und es war erstaunlich kühl, ja fast kalt. Shirame sah den Burgwächter fragend an und dieser erklärte, dass das Wasser aus über einhundert Metern Tiefe kommt, daher die Temperatur.
Kalli bedankte sich bei Hermannsen für die Führung, wir schauen uns noch etwas um. Hermannsen verbeugte sich und mit einem freundlichen Lächeln entfernte er sich.
Kaum aus der Hörweite, zupfte Shirame an Kallis Ärmel, hier stimmt etwas nicht! Kalli sah Shirame fragend an: „ Du meinst, dass Hermannsen…
„ Nein, nein“, kam es etwas aufgeregt von Shirame, „ nicht Hermannsen, hast Du nichts gerochen oder gespürt?“
Peedaste sagte in ihrer ruhigen Art: „ Stimmt, da muss ich Shirame recht geben, ich habe die Kälte und den unangenehmen Geruch auch fest gestellt.“
Kallis Eltern nickten zustimmend und sahen Kalli sehr ernst an.
„Für einen Moment hatte ich auch das unbestimmte Gefühl“, sagte Kalli etwas Gedanken verloren, wurde dann aber sofort wieder tatendurstig, wir müssen die Burg und das Gelände durch checken.
„ Wir machen drei Teams“, schlug daraufhin Franz vor und schauen uns mal um.
Damit waren alle einverstanden und die zweier Pärchen gingen in verschiedenen Richtungen auseinander.
Kallis Eltern sahen sich die Gebäude an, Kalli mit Shirame die Türme und Mauern und Franz tauchte mit Peedaste in die Keller der Burg ab.
Nach einer knappen Stunde trafen sich alle wieder am Brunnen und alle schüttelten verneinend mit den Köpfen, nichts Konkretes entdeckt, vielleicht den Hauch einer Spur, aber einer sehr alten Spur.
„Sobald Colosso und Tekanou zurück sind, werde ich sie dies bezüglich ansprechen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich die zwei nicht gemeldet hätten, wenn hier auf der Burg wirklich etwas Genaues feststellbar gewesen wäre.“ Dem stimmten alle zu und wandten sich dem Heimweg zu.
Erleichtert verkündigte Kalli: „ Und jetzt gehen wir essen, Ingaborg wartet bestimmt schon auf uns!“
Schallendes Gelächter wischte alle trübseligen Gedanken weg. Sehr vergnügt gingen die sechs Magier durch die Felder zurück in die kleine Stadt und wurden schon von Ingaborg erwartet.
Nach dem Essen setzte sich Kalli mit Amelee und Samula in der Zentrale der großen Magie in Verbindung und berichtete den beiden Frauen von den Vorfällen. Amelee bestätigte Kalli sofort eine genaue Überprüfung, wir werden alles gründlich abchecken. Sollten wir etwas Handfestes finden, geben wir bescheid.
In der gemütlichen Runde, die sich nach dem Abendessen im Wohnzimmer zusammen gefunden hat, plätscherte eine leichte Unterhaltung dahin. Kallis Mutter schaute zufrieden umher und freute sich, dass sich alle am Gespräch beteiligten.
So sehen zufriedene Menschen aus, ohne große Sorgen, vor allem ohne jede akute Bedrohung durch die schwarze Magie. Kalli übertönte für eine Bemerkung die Runde: „ Ist etwas für die nächsten Tage geplant? Hat schon jemand etwas vor?“
Alle schüttelten verneinend die Köpfe, dann sollten wir uns etwas vornehmen. Die ruhige Zeit sollten wir wirklich so richtig für uns ausnutzen. Kalli sah fragend in die Runde.
Kallis Vater meldete sich: „ Da hat Kalli eine prima Idee, wir sollten alle zusammen mal wieder etwas unternehmen.“
Jetzt prasselten von allen Seiten Vorschläge, die verrücktestes Ideen kamen natürlich wieder von Kalli.
Als die Runde wieder ruhiger wurde, sagte Peedaste ruhig: „ Ein paar schöne Tage auf dem Landhaus im Süden wäre doch Erholung pur!“
Mit dem Vorschlag waren sofort alle einverstanden und Kallis Mutter sagte kurz entschlossen: „ Anreise morgen früh nach dem Frühstück, alle einverstanden?“ Begeisterte Zustimmung von allen Seiten und Franz hob sein Glas mit dem roten Wein, darauf trinke ich gerne und wünsche uns allen eine schöne Zeit!
Kallis Eltern erhoben sich, wir werden Ingaborg darüber informieren. Wir sehen uns dann beim Frühstück.
Der große schwarze Wagen stand mit offener Kofferraum Klappe vor dem Haus, Franz packte unverdrossen ein Gepäckstück nach dem anderen in den Kofferraum. Der Zustrom der Koffer, Taschen und Kleiderbeutel versiegte irgendwann dann doch und Franz wischte sich erleichtert übers Gesicht, ich dachte schon, dass jetzt der Kofferraum zum ersten Mal nicht ausreicht und alles lachte schallend.
Der schwarze Wagen fuhr mit blubberndem Motor durch die schmalen Gassen zum Osttor, bog rechts ab, um die Umgehungsstraße zu erreichen, die vor Jahren zwischen der Altstadt und der Neustadt gebaut worden ist. Franz bekam von Kallis Vater bescheid, sobald die Gelegenheit kommt, gib Gas. Franz nickte vergnügt und schob wenig später den mächtigen Hebel, der mittig auf dem Kardantunnel thronte, stetig nach vorne.
Als die ersten Wolken an dem Wagen vorbei flogen, jauchzte Shirame wie ein kleines Kind vor Freude, ich liebe dieses Auto. Da bist Du sicher nicht die einzigste, lachte Kalli fröhlich zurück. Auch von Franz kam mit Daumen hoch Zustimmung.
Nach einer angenehmen und kurzweiligen Fahrt setzte der große Wagen butterweich auf dem Weg, der zum Landhaus führte, auf. Franz lenkte das Auto durch den kleinen Ort, vorbei an den kleinen Hafen, Kalli winkte voller Freude der „Selbo“ zu, der Wagen fuhr links herum und stand vor dem Haus.
Mit lauten freundlichen Buenos Dias kamen Felicitas mit ihrem Mann aus dem Haus gelaufen und begrüßten alle sehr herzlich. Die Männer brachten die Gepäckstücke ins Haus, nach einer Weile tauchten alle wieder auf, die Frauen hatten sich schon leichte, luftige Sachen angezogen. Kalli kam in Badeshorts, direkt dahinter Franz, ebenso gekleidet und als dritter folgte Kallis Vater. Alle drei sprangen mit Hurragebrüll in den Pool.
Das lasse ich mir doch nicht nehmen, lachte Shirame, schlüpfte aus T-Shirt und Rock, darunter war ein knapper Bikini zu sehen. Mit vergleichbarem Gebrüll sprang die junge Frau in den Pool, was von den drei Männern wiederum mit lautem Gebrüll begrüßt wurde.
Ein wildes und vergnügtes Gebalge entwickelte im Pool, bis Shirame schreiend das Weite suchte.
Der Abend verlief weit aus beschaulicher, die Sterne funkelten wie Brillanten in dem samtigen, nachtblauen Himmel. Es war eine dieser unbeschreiblichen Abende, die es so nur im Süden gibt.
Die Gespräche wurden ruhiger und die Menschen am Pool gelassener, es war alles herrlich weit weg.
Das Frühstück war dann doch wieder weit aus fröhlicher und lauter, die Urlaubsstimmung hatte alle erfasst. Die ersten Vorschläge für den Tages Ablauf wurden laut, alles wurde ernsthaft diskutiert, wie es sich eben für Urlauber gehört!
Die Männer waren mehr für Action, die Damen mehr für den bequemen und ruhigen Tages Ablauf.
Schnell waren die Männer im Haus verschwunden und genau so schnell kamen sie umgezogen wieder heraus. Alle drei hatten legere Sachen an, Kallis Mutter lachte, die lassen sich wenigstens gut waschen.
Schnell verschwanden die Männer Richtung Garagen und schon war das Motoren Geknatter der vierrädrigen Motorräder zu hören.
„ Das war klar,,“ lachte Shirame, „ es konnte ja auch gar nicht anders sein!“
Ein letztes winken und alles verschwand in einer gewaltigen Staubwolke.
Die drei Frauen machten es sich den Gartenstühlen bequem, Pepe rückte die Sonnenschirme passend an die Stühle und Peedaste streckte behaglich ihre Arme gen Himmel: „ so lässt es sich aushalten.“
Kallis Mutter und Shirame nickten zustimmend.
Das laute Geknatter der zurück kehrenden Quads beendete die behagliche Ruhe am Pool und Kallis Mutter stand seufzend auf: „ Schluss mit unserer Ruhe, die Herren der Schöpfung kommen zurück.“
Auf dem Weg ins Haus meldete sich das Handy von Shirame und Litha sagte fröhlich Hallo! Shirame hörte ein paar Minuten Litha zu und sagte dann ins Handy: „ Litha, dass ist eine Super Idee! Die Männer kommen gerade zurück, so kann ich alle am Mittagstisch fragen und dann sage ich Dir sofort bescheid, OK?“
Aus dem Handy kamen noch einige Worte von Litha, dann war das Handy still.
Mit lautem Hallotria verschwanden die drei Heimkehrer ins Haus und kamen nach kurzer Zeit frisch geduscht und umgezogen zu den Frauen zurück. Kalli küsste Shirame und erzählte ihr begeistert von der Motorrad Fahrt quer Feld ein.
Franz tat gleiches mit Peedaste. Felicitas und Pepe servierten das Essen und Kalli zog Shirame hoch, komm, ich habe einen Mordshunger! Shirame lachte schallend, wie könnte es auch anders sein!
Kalli Mutter sah neugierig herüber und Shirame erzählte ihr von Kallis Bemerkung. Laut lachend stimmte sie in das Gelächter von Shirame ein.
Als alle Platz genommen hatten, erzählte Shirame von Lithas Anruf und das sie alle eingeladen seien, ein, zwei Wochen auf bei ihnen auf der Burg zu verbringen!
Kalli konnte sich vor Begeisterung kaum noch bremsen und auch Franz und Peedaste waren von der Einladung restlos begeistert.
Kallis Eltern schlugen dann vor, noch ein paar Tage hier zu verbringen und dann nach England zu Litha und Timothy zu fahren. Der Vorschlag wurde sofort von allen angenommen und Shirame sagte dann, dass sie Litha entsprechend informieren wird.
Kallis Vater schien irgendwie erleichtert und Kalli fragte ihn, ob alles in Ordnung sei? Zustimmend nickte sein Vater und sagte leicht lachend: „Ich hatte etwas Sorge, dass unser Segeltörn ins Wasser fallen könnte!“
Die Runde lachte vergnügt und Peedaste sagte: „ Dann können ja die Männer segeln und wir Frauen fahren in die Stadt zum shoppen!“ Diesmal lachten die drei Frau herzhaft.
Die Ferientage plätscherten angenehm dahin, die drei Männer waren mit dem Selbo unterwegs und die Frauen machten die Stadt unsicher.
„Wollen wir doch mal sehen, was die „Selbo“ so alles drauf hat.“ grinste Kallis Vater Franz und Kalli an, Franz und Kalli konnten sich gerade noch festhalten, da machte das große Segelboot einen mächtig Satz nach vorne, der starke Wind legte die „Selbo“ heftig auf den Backbord Bug! Der riesige Spinnacker schaffte gerade noch die Windstärke, Franz grinste Kalli etwas gequält an: „ Ich bin sehr gespannt, ob Dein Vater an das Segel denkt!“
„Da bin ich mir sehr sicher:“ kam es lautstark und höchst vergnügt zurück.
Das große, schlanke Segelboot jagte mit einer unvorstellbaren Geschwindigkeit über das blaue Wasser, eine lange weiße Gischtfahne hinter sich lassend.
Kalli lachte Franz an: „Manchmal ist Magie schon eine feine Sache oder?“
Franz bestätigte es Kalli laut : „ Ja, das stimmt hundertprozentig!“
Die beiden Männer sahen zu Kallis Vater herüber, der große schlanke Mann stand mit sichtlichem Vergnügen am Steuerrad und nutzte jede noch so kleine Veränderung des Windes aus, um die Geschwindigkeit der „Selbo“ zu halten und nach Möglichkeit noch zu erhöhen.
Das Segelschiff durch schnitt mit seinem scharfen Bug das ruhige Wasser und warf dabei eine Wasserfahne hoch, in der Millionen Wassertropfen funkelten. Ganz langsam ließ der von Kallis Vater befohlende Wind nach und die „Selbo“ sank langsam in das Wasser zurück und segelte nun wie jedes andere Segelboot drei Strich Backbord vor dem Wind.
Kalli wurde von seinem Vater ans Ruder gerufen, auf den fragenden Blick von Kalli antwortete er, ich muss mich doch ums Abendessen kümmern. Kalli strahlte, das bedeutete, dass es heute Abend gegrillten Schwertfisch geben wird.
Kallis Mutter, Shirame und Peedaste fielen sogar in dem Gewimmel von Menschen auf, sie sahen aber auch wirklich gut aus! Alle drei strahlten, sie wussten um ihre Wirkung. Von einem Laden und zum nächstem, einen Kaffee zwischen durch und weiter ging es.
Kallis Vater hatte den geplanten Kurs auf der See karte abgesteckt und fragte seine zwei Begleiter nach dem leckeren Abendessen, ob sie mit dem Kurs einverstanden sind. Kalli stimmte sofort voller Begeisterung zu, von Franz kam etwas gequält ein OK. Kalli und sein Vater schauten Franz etwas schadenfroh an, beide wussten um die Vorurteile von Franz gegen über jeder Art von Wassersport. Außer schwimmen und herum toben im Pool.
Die Tage auf See gingen in angenehmer Ruhe zur Neige und Kalli lenkte die „Selbo“ sicher in den kleinen Hafen zurück. Das Boot wurde sorgfältig vertäut und der alte Hafenmeister über ihre Rückkehr informiert.
Zu Hause wurden die drei Männer mit großem Hallo von den Frauen begrüßt und Kallis Vater schlug im gespielten Entsetzen seine Hände über den Kopf zusammen, als er die vielen Tüten und Schachteln sah, die von dem Einkaufsbummel der drei Frauen stammten.
Er stieß Kalli an und sagte mit bitterernster Miene: „ Und wir leben vom selbst gefangenem Thunfisch!“
Kallis Mutter hob warnend ihren Zeigefinger: „ Dazu brauche ich ja wohl nichts zu sagen oder…..!“
Alles brach jetzt in schallendes Gelächter aus und alle sprachen wild durch einander. Bis Peedaste etwas laut sagte: „ Vielleicht wäre es praktischer, wenn einer nach dem anderen erzählt.“
So geschah es dann auch und alle waren zufrieden.
Während des Abendessens wurde beschlossen, morgen zu packen und übermorgen zurück zu fahren und dann geht es ab nach Litha und Timothy.
Franz lenkte den großen schwarzen Wagen in einer eleganten, weiten Kurve über Timothys Burg. Alle staunten und viele Ohs und Ahs waren zu hören. Kalli fiel vor lauter Begeisterung fast aus dem Wagen, Shirame konnte ihn gerade noch fest halten. Der junge Mann konnte sich gar nicht beruhigen, dass ist ja mal eine Burg, einfach fantastisch, überwältigend! Er wies auf die Türme, auf das prächtige Gebäude, auf die Burgmauern. Die Burg war, bis auf einige kleine Lücken in der Burg Mauer, komplett wieder hergestellt.
Franz ließ den Wagen langsam absinken und Kalli schrie wieder vor Begeisterung, ich sehe Litha und Timothy, ich kann sie sehen! Wild winkte er mit beiden Armen, dass Shirame in Deckung gehen musste.
Sanft setzte Franz den schwarzen Wagen kurz vor dem schweren, Eisen beschlagenem Doppeltor und schon sprang Kalli hinaus und lief die wenigen Schritte zu Litha und Timothy. Jubelnd fiel Litha Kalli um den Hals, schön Dich zu sehen, Mensch, bist Du aber groß geworden und eine richtige Berühmtheit dazu.
Kalli lachte fröhlich und schwenkte Litha im Kreis, ich freue mich, Dich endlich wieder zu sehen. Auch Timothy wurde von Kalli in die Arme genommen und die beiden jungen Männer strahlten vor Wiedersehens Freude.
Irgendwann war die Begrüßung geschafft und wild durch einander sprechend betraten die Gäste die imposante Burg Anlage. Kalli war wie erschlagen vor lauter Staunen, die Burg sah jetzt noch viel wuchtiger und wehrhafter aus als auf dem Video, dass er von Timothy bekommen hatte.
Timothy führte seine Gäste, dem Verlauf der Landzunge folgend, zu dem großen, schön gestaltetem Gebäude. Warm strahlte aus den Fenstern helles Licht. Litha blieb auf der obersten Stufe der breiten Treppe stehen, jetzt ganz Burgherrin, hieß sie ihre Gäste herzlich willkommen und sprang Kalli voller Freud e um den Hals, jetzt war der Größen Unterschied erträglicher, lachte sie laut.
Sichtlich stolz bat Timothy seine Gäste ins Haus und allen fiel vor Staunen die Kinnlade herab, dass war mal ein prunkvolles Haus, ein wahrer Palast. Timothy freute sich sichtlich über das Erstaunen seiner Gäste, er hob beide Hände und sagte seinen Freunden, dass sie ihre Zimmer in der ersten Etage finden und wenn es recht wäre, würde das Dinner um 20 Uhr serviert.
Shirame, Peedaste und Kallis Mutter nickten dankend, dann haben wir noch etwas Zeit um uns frisch zu machen. Der Besuch ging die Treppe zur ersten Etage hoch und fand linker und rechter Hand die genannten Zimmer. Auch hier waren alle von dem Luxus und der Pracht überrascht.
Pünktlich zur genannten Zeit trafen sich alle in der großen Eingangshalle und Litha und Timothy baten ihre Gäste in das Speisezimmer. Auch hier staunten wieder alle über die Pracht des großen Raumes.
Timothy hob sein Glas und begrüßte seine Gäste oder besser gesagt seine Freunde noch einmal offiziell und mit einem herzlichen Salut wurde der offizielle Teil abgeschlossen.
Schnell war die Tischrunde in anregende Gespräche verwickelt, Litha erzählte mit leuchtenden Augen von ihrem schönen Leben hier mit Timothy zusammen auf dieser tollen Burg. Die Landschaft ringsherum war wunderschön und eine sehr angenehme Ruhe bestimmte das Leben hier im Norden von England.
Kalli und Franz mussten Timothy in allen Einzelheiten von den zurück liegenden Abenteuern und Kämpfen erzählen.
Ein paar Mal lachte Timothy schallend auf über eine besonders trockene Schilderung von Franz.
Die Frauen waren längst in ihren Frauen Geschichten vertieft und so wurde es eine lange Nacht, bis Litha in die Hände klatschte und darauf aufmerksam machte, dass es längst Schlafenszeit sei.
Am nächsten Morgen erklärte Timothy den geplanten Ablauf des Vormittages bis zum Mittagessen. Zusammen mit Litha möchte er seinen Freunden per Pferd die nähere Umgebung zeigen, die wirklich sehenswert ist.
Alle stimmten begeistert zu und so fanden sich alle wenig später vor dem Haus ein, wo schon von mehreren Stallburschen die entsprechende Anzahl Pferde gehalten wurden. Kalli nahm Timothy zur Seite, vergiss bloß nicht, mir Deine Burg zu zeigen! Lachend beruhigte Timothy seinen Freund, dafür haben wir noch viel Zeit, ich werde Dir alles zeigen, versprochen.
So beruhigt, kletterte Kalli auf sein Pferd und Litha setzte sich an die Spitze der Gruppe und im Schritttempo verließen die Reiter und Reiterinnen die Burg.
Timothy schloss zu Litha auf und beide lenkten ihre Pferde in einen Berg aufwärts führenden Weg. Der Weg führte die Gruppe rund um den Hügel bis zum Gipfel. Auf dem flachen Gipfel angekommen, kamen von allen die begeisterten Ahhhs und Ohhhs über die unter ihnen liegende Landschaft. Linker Hand war die Burg zu sehen, deren Größe erst jetzt richtig zu erkennen war. Weit dehnte sich das hügelige Land in einem satten Grün, unberührte Natur, so weit die Augen reichten.
Kalli konnte sich von dem Anblick der Burg gar nicht losreißen. Er erinnerte Timothy noch einmal daran, dass er unbedingt die Burg erforschen möchte. Timothy legte seinem Freund beruhigend seine Hand auf den Arm, ich sage es Dir, ich werde mit Dir durch alle Gänge schleichen, kriechen, bis Du genug hast.
Litha hatte die letzten Worte von ihrem Mann mit bekommen und lachte Kalli an: „Du nimmst Dir am Besten genug Verpflegung mit, sonst kannst Du nicht lange in den Burg Gängen bleiben!“
Kalli drohte Litha voller Freude mit erhobenen Finger: „ An Verpflegung habe ich schon gedacht, dass kannst Du mir glauben!“
Laut lachend gab Litha das Zeichen zum weiter reiten.
Die Gruppe ritt den Hügel wieder herunter und Litha lenkte ihr Pferd jetzt nach Westen und nach kurzer Zeit wurde die Landschaft rauer, nackter Fels war mehr und mehr zu sehen, das Grün wurde merklich weniger.
Der Wind blies jetzt den Reitern kräftiger ins Gesicht und alle waren über die dicken Jacken froh. Der von Litha eingeschlagene Weg führte die Reitergruppe hoch in die Berge. Die Hufeisen der Pferde klapperten auf dem nackten Fels und die Tiere schritten spürbar vorsichtiger den Weg hoch.
Nach einer guten Weile erreichten Reiter den Gipfel eines deutlich höheren Bergs als es der erste Aussichtspunkt war. Die Aussicht war dem entsprechend einfach überwältigend. Ganz links war gerade noch die Burg zu erkennen. Unter ihnen dehnte sich ein weiterer See, sehr viel größer als der See, an dem Timothys Burg lang. Nach Nordwesten waren schon bedeutend höhere Berge zu erkennen, in den Tälern grüne Wiesen, ab und zu eine Schafsherde. Hoch oben drehte ein großer Adler seine Kreise.
Die Menschen konnten sich nur schwer von diesem fantastischen Ausblick trennen, bis Litha etwas energisch sagte: „ Liebe Freunde, es geht weiter, einen besonderen Punkt möchte ich Euch noch vor dem Mittagessen zeigen!“
Timothy und Litha führte jetzt ihre Freunde in ein weit läufiges Tal, das sich in einem sanften Bogen nach links bog. Alle blieben wie auf Kommando stehen und es war nur noch ein stilles Staunen.
Etwa einhundert Meter vor der Gruppe stand ein Kreis aus mächtigen Steinbrocken, die zehn, fünfzehn Meter in die Höhe ragten, auf einigen lagen quer genau so große Steine und bildeten dadurch eine Art Tor.
Fast ehrfürchtig schwiegen die Menschen über dieses grandiose Bauwerk, nach einer langen Stille kam es ungewohnt leise von Franz: „ Es ist mir ein Rätsel, wie die Menschen es damals geschafft haben, diese gewaltigen Steinbrocken zu bewegen und auf diese Höhe zu heben!“
Dazu wusste keiner eine Antwort und wieder schwiegen alle.
Litha trieb ihr Pferd langsam vor und ebenso langsam folgte ihr die Gruppe. Je näher sie dem Ehrfurcht einflößenden Stein Kreis näher kamen, um so mehr spürten alle seine Magie, seine Kraft und seine Geheimnisse.
Kalli saß tief in Gedanken versunken aus seinem Pferd, es machte den Anschein, als ob er mit jemanden Kontakt aufgenommen hat.
Seine Eltern sahen sehr aufmerksam zu ihrem Sohn. Auch Franz und Peedaste beobachteten Kalli sehr genau. Shirame wollte Kalli ansprechen, wurde aber sehr schnell von Kallis Eltern daran gehindert. Etwas erstaunt, ja verwirrt sah Shirame das Elternpaar fragend an. Kallis Mutter legte ihren Zeigefinger auf den Mund und gebot Shirame zu schweigen.
Litha und Timothy beobachteten Kalli sehr konzentriert, sie registrierten jede Bewegung, jeden Gesichts Ausdruck von Kalli.
Die Zeit rann dahin und jetzt schien es, als ob Kalli mit jemand sprechen würde, wieder stoppte Kallis Mutter Shirame, lächelte die junge Frau beruhigend an.
Kalli hob langsam seinen Kopf und sah sich in der Runde um, Shirame lenkte ihr Pferd an Kalli Seite: „ Was war los mit Dir? Ich spürte eine starke Magie, eine enorme Kraft!“
Kalli nickte zu Shirames Worten: „ Es ist eine sehr starke Magie in diesem Kreis und sie ist uns gut gesonnen!“ Erleichtert atmete der ganze Gruppe auf und Kalli sah zu Litha und Timothy: „ Wusstet ihr davon?“ Beide nickten und Timothy sagte: „Wir wussten von der Magie dieses Stein Kreises, aber wir konnten keinen Kontakt herstellen.“
Litha fuhr fort: „ Deswegen haben wir uns auf Deinen Besuch gefreut, du solltest ohne jede Kenntnisse diesen Ort kennen lernen und so hofften wir, dass es Dir gelingt, einen Kontakt herzustellen.“
„ Deswegen haben wir auch nichts von diesen Stein Kreis erzählt“, fuhr Timothy fort, „Du solltest völlig unbelastet den Ort kennen lernen.“
Kalli nickte zustimmend zu den Worten seiner Freunde: „ Dieser Stein Kreis bewahrt die ältesten Kenntnisse und das älteste Wissen der großen Magie. Diese Stein Kreis wurde, nach dem die große Magie den großen Zauber über die Vulkane geschaffen hatte, angelegt und das gesamte Wissen der großen Magie wurde hier verwahrt!“
Alle schwiegen beeindruckt, das war mal eine Entdeckung!
Versonnen fuhr Kalli fort: „ Das Wissen, dass dieser Stein Kreis behütet kann nur von einem ganz bestimmten Menschen geöffnet werden.“
Alles schwieg gespannt.
Mit einem sehr erstaunten Gesichtsausdruck fuhr Kalli fort: „ Ich glaube fast, ich bin der Mensch.“
Alles brach sehr erleichtert in schallendes Gelächter aus, dass war ihr Kalli, er war sich gar nicht, ganz und gar nicht seiner Stärke bewusst, seiner Wichtigkeit im Kampf gegen die schwarze Magie.
Shirame fiel ihrem Kalli voller Erleichterung um den Hals und Kalli, jetzt wieder ganz der Alte, strahlte sie an; „ Das gefällt mir ausnehmend gut, sehr gut sogar!“
Jetzt drängte alles auf Kalli ein, erzähl mal, was war los, was hast Du erfahren, wie geht es weiter?
Kalli lachte seine Freunde und seine Eltern beruhigend an: „ Ich werde wohl für ein paar Tage hier bleiben müssen, „ er sah mit Bedauern zu Timothy, „ Deine Burg muss wohl ein paar Tage auf mich warten.“ Timothy machte eine beruhigende Handbewegung, die Burg läuft nicht davon.
„ Wie, was meinst Du, Du musst ein paar Tage hier bleiben, wurde Kalli nun von allen Seiten bestürmt.
In den Tagen wird mir das gehortete Wissen offenbart, es gibt noch einige Zauber, die zu lösen sind und es wird mir wohl eine Möglichkeit aufgezeigt, wie ich, wie wir die schwarze Magie endgültig vernichten können.
Wann soll es los gehen, fragte Shirame Kalli, ich bleibe gleich hier, so bald ich alles erfahren habe, komme ich zurück.
Franz sagte sofort sehr rigoros: „ Und ich bleibe in der Nähe und halte ein Auge auf Dich!“
Kalli lachte den großen Mann beruhigend an: „ Das brauchst Du nicht, mir droht keine Gefahr, in dem Stein Kreis bin ich sicher wie ein Baby in Mamas Arm.“
„Na gut, wenn es so ist, “ knurrte Franz betont ernst, „ dann reiten wir jetzt nach Haus.“
Nach einem herzlichen Abschied ritt die Reitergruppe davon und Kalli wandte sich dem Stein Kreis zu. Er schritt, wie ihm gesagt wurde, die Außenseite ab und fand den magischen Eingang, der sich mit einem leuchtenden Blau bemerkbar gemacht hat. Kalli trat durch das Tor und verschwand in einem lichten Schimmer.
Als die Gruppe die Burg erreichte, warteten schon Lithas Eltern auf sie. Nach einer herzlichen Begrüßung gingen alle auf ihre Zimmer, um sich für den Lunch frisch zu machen und neue Kleider an zu ziehen.
Das Tisch Gespräch drehte sich natürlich um Kalli und den Stein Kreis, die wildesten Vermutungen wurden laut, bis Kallis Vater Einhalt gebot: „ Warten wir doch ab, was uns Kalli zu erzählen hat, wenn er zurück kehrt.“
Kalli fühlte im Inneren des Stein Kreises unendlich wohl, unwillkürlich griff er nach dem blauen Stein, den er seinerzeit von der wunderschönen Zauberin Ndesisa geschenkt bekommen hatte.
Kalli sah plötzlich einen Weg vor sich, den er langsam folgte. Der Weg führte ihn in eine ihm unbekannte Ebene, die einfach eine unwirkliche Ruhe ausstrahlte. Die Stille, die Harmonie dieses Ortes machte Kalli völlig entspannt, gelassen, alle Sorgen und Probleme waren plötzlich weit weg.
Nach wenigen Schritten öffnete sich der Weg zu einem weiten Platz, Kalli staunte wieder über die unendliche Ruhe, die über diesem Ort lag. Jetzt vernahm Kalli die leisen Stimmen, das Wispern rings herum klärte sich zu verständlichen Stimmen. Wie eingeschaltet war Kalli voller Konzentration und nahm die Informationen wie ein schneller PC auf.
Ab und zu nickte Kalli mit seinem Kopf, fasste sich im tiefen Erstaunen an den Kopf oder schlug voller Zorn seine rechte Faust in die linke Hand.
Kalli hatte die Hälfte des Weges geschafft, die Stimmen wurden still und Kalli sah in einem schönen weißen Pavillon einen gedeckten Tisch. Erleichtert setzte sich Kalli an den Tisch und schon erschien auf dem Tisch eine Suppentasse, aus der es verführerisch duftete und dampfte.
Das Hauptgericht folgte und Kalli dachte einen Moment an Ingeborg.
Ein Dessert, das den Geschmack betörte, rundete das herrliche Mahl ab. Kalli trank den guten Kaffee und streckte dabei äußerst zu frieden seine langen Beine aus.
Die zweite Hälfte des Weges wartete noch auf ihn, Kalli erhob sich und trat aus dem Pavillon. Sofort war er wieder von den Stimmen eingefangen, die ihm unglaubliches Wissen über die Magie mitteilten. Sein Gesichtsausdruck wechselte vom höchsten erstaunen, erfreutem lächeln bis hin zur wütenden Grimasse.
Kalli stoppte seinen Gang überrascht, vor ihm schwebte ein etwas größerer Aktenkoffer! Kalli begriff ganz schnell, dass der Koffer für ihn bestimmt war und griff danach. Der Koffer kam sofort in die geöffnete Hand von Kalli und Kalli wunderte sich über das minimale Gewicht des doch recht großen Aktenkoffers. Kaum hatte Kalli den Koffer fest in seiner Hand, stand er etwas überrascht wieder in dem Stein Kreis, der jetzt wieder ganz normal wie eine Menge alter Steine aussah.
Kalli trat aus dem Stein Kreis und schüttelte im stillen Erstaunen mit dem Kopf, dass war ja mal eine tolle Geschichte. Er griff sich mit der rechten Hand an den Kopf, er hatte den Eindruck, als ob mindestens tausend kleine Helfer die Daten flut in seinem Kopf sortierten und einordneten.
Wenige Schritte weiter sah Kalli ein Reitpferd und ein kleines Stück dahinter ein Packpferd. Erfreut ging er auf die beiden Tiere zu .Er befestigte den Aktenkoffer an dem Sattel des Packtieres, das Pferd sah Kalli fast empört an, als wäre der Koffer viel zu schwer!
Kalli nahm den Zügel auf und schwang sich in den Sattel des Reitpferdes.
Der Tag ging zur Neige, als Kalli die Burg von Litha und Timothy erreichte. Von dem Hohen Turm klang ein Trompeten Signal hell in den frühen Abend. Die Tür des Haupthauses öffnete sich und alle seine Lieben kamen auf ihn zu gelaufen. Die ersten Minuten war ein wildes durch einander von Worten, jeder und jede wollte alles sofort von Kalli wissen, Shirame flog ihm voller Erleichterung und Freude um den Hals und wollte ihn gar nicht mehr los lassen. Litha hatte die linke Seite von Kalli erobert: „Erzähl schon, erzähl, was war los?“
Kallis Eltern sahen voller Freude ihren Sohn an, wohl behalten und offensichtlich voller Tatendrang, mit großen Vergnügen ließ sich Kalli von den zwei schönen Frauen abknuddeln.
Kallis Mutter klatschte laut in ihre Hände: „ Lasst uns doch ins Haus gehen, dort können wir es uns gemütlich machen und alles erfahren.“
„ Und endlich etwas essen!“ Fügte Kalli strahlend hinzu und das einsetzende Lachen wischte die Anspannung der letzten Stunden restlos fort.
Als die Gruppe den Speisesaal betrat, war der große Tisch bereits gedeckt und alle nahmen Platz. Kalli sah sich um und freute sich offensichtlich sehr, wieder zu Haus zu sein.
Irgendwie schaffte Kallis es, von seinem Abenteuer zu berichten und gleichzeitig zu essen. So erfuhren die Zuhörer von Kalli alles, was er in dem Stein Kreis erlebt hat, er berichtete, wie er unermessliche Informationen erhalten hat, die ihnen und der großen Magie den Kampf gegen die schwarze Magie sehr erleichtern wird und zum endgültigen Sieg führen wird.
Shirame sah ihren Kalli ungläubig an, wie kann ein Mensch ununterbrochen erzählen und ebenso ununterbrochen essen? Kalli bemerkte Shirames Blich und strahlte sie mit seinen fantastischen Augen spitzbübisch an.
Sehr erleichtert stellten Shirame , Litha und Kallis Mutter fest, das Kalli das essen beendet hat und sofort bestürmten die Frauen Kalli wegen des großen Koffers, den er aus dem Stein Kreis mit gebracht hat. Sie wollten endlich wissen, was es mit dem Koffer auf sich hat und würden augenblicklich vor lauter Neugierde platzen, wenn der Koffer nicht unverzüglich geöffnet werden würde.
Kalli stand auf, ging zu dem Koffer und wollte ihn öffnet, aber der Koffer hüllte sich in ein irisierendes, Licht, dass sich in allen Regenbogen Farben abwechselte. Überraschungsrufe der Frauen tönten durch Speisesaal, Kalli wehrte mit einer Handbewegung die Rufe der Frauen ab. Seit bitte still, der Koffer sagt etwas. Alle waren sofort ruhig und Kalli konnte die ruhige Stimme verstehen, die aus dem Koffer kam.
Kalli richtete sich auf und sagte zu seinen Freunden: „ Der Koffer sagt, ich soll den Koffer vor dem Haus öffnen, der Raum hier sei zu klein!“
Verblüfft schauten sich alle an und Franz trat als erster zu Kalli: „ Also, schaffen wir den Koffer hinaus.“
Gesagt, getan, der Koffer stand jetzt schräg vor dem Haus und…..wurde größer und größer!
Überraschungsrufe klangen allenthalben auf, selbst die Männer staunten mit offenen Mündern die Verwandlung an.
Der Koffer wuchs zu einem kleinen Steinhaus, mit einer kleinen, aber sehr stabilen Holztür an der Stirnseite. Das bunte Licht verblasste und verschwand ganz. Schweigend stand die Gruppe vor dem Haus.
Timothy sagte sehr trocken: „ Der Zauber ist wenigstens so freundlich und erstellt das Haus passend zur Burg!“ Alle sahen sich um und bestätigten laut lachend Timothys Feststellung.
Kalli war inzwischen zu dem Haus gegangen und griff gerade zur Türklinke, als Franz etwas warnend rief: „ Lege vorsichtshalber einen Schutzzauber an!“
Kalli hob dankend die linke Hand und drehte mit der rechten Hand den Türknauf. Bevor sich die schwere Holztür knarrend öffnen konnte, schimmerte der Zauber um Kalli. Kaum war die Tür ganz geöffnet, da wurde das Innere des Hauses hell und Kalli trat ohne zu zögern ein.
Der ganze Raum war angefüllt mit Regalen an allen vier Wänden, die vollgestopft mit Bücher, Papierrollen und Schachteln waren. Auf dem Boden standen zig Truhen und Kisten, die ebenfalls voll mit Papierrollen und Büchern waren.
Kalli winkte alle in das Haus, hier drohte keine Gefahr, im Gegenteil! Das Haus strahlte spürbares Wohlgefühl aus. Es wurde eng in dem Haus, als alle eingetreten waren, vor lauter Staunen waren alle erst mal stumm.
Shirame brachte es auf einen Punkt: „ Wir schließen Kalli ein und lassen ihn erst wieder heraus, wenn er alles gelesen hat!“
Empört sah Kalli Shirame an: „ Ihr werdet mir alle helfen, basta!“
Das aufkommende Gelächter löste die Spannung und Kallis Vater machte einen guten Vorschlag: „ Wir bringen den Koffer in die Zentrale der großen Magie und lassen dort die vielen Bücher und Schriftrollen prüfen!“
Kalli machte ein so erleichtertes Gesicht, dass wieder alle in schallendes Gelächter ausbrachen. Es verließ als letzter das Haus und kaum stand er wenige Schritte davor, als das Haus wieder zum Koffer wurde!
„ Na bitte, „lachte Kalli, „ der Koffer scheint mit Deinem Vorschlag einverstanden zu sein!“
Franz trat vor und bot sich an, mit dem großen Wagen von Kallis Vater den Koffer in die Zentrale zu bringen und er möchte bitte vorschlagen, den Koffer der Obhut von Amelee und Samula zu überlassen. Alle waren damit einverstanden, Franz nahm den Koffer hoch und trug ihn zu den großen schwarzen Wagen.
„ Ich bin morgen früh zurück und dann erkunden wir die Burg!“ Und weg war Franz mit dem schwarzen Wagen.
Es wurde spät in dieser Nacht, aber unendlich erleichtert und voll guter Hoffnung, dass es mit der schwarzen Magie zu Ende geht, gingen alle zu Bett.
Wie versprochen, erschien Franz pünktlich zum Frühstück und berichtete kurz, dass alles bestens verlaufen sei. Während des Frühstücks schlug Timothy seinen Gästen vor, dass sie, da er ja mit Kalli die Burg erkunden will, eine Segelpartie auf dem See unternehmen oder unter Lithas Führung einen weiteren Ausritt in die Berge oder in die nächst gelegene größere Stadt einen Einkaufsbummel machen.
Das letztere fand bei den Damen ungeteilten Beifall und Kallis Vater fragte Timothy spontan, ob er auch an der Burg Erkundung teilnehmen zu dürfen. Die vier Männer sahen sich verständnisvoll grinsend an und Timothy verließ den Speisesaal und die Männer folgten ihm.
Die Damen verschwanden auf ihren Zimmern, um sich Stadt fein zu machen. Lithas Eltern dagegen blieben lieber bei ihrer Tochter, sie kannten ja schon alles.
Timothy winkte Kallis Vater, Franz und Kalli zu sich: „ Ich habe schon die nötigen Sachen vorbereiten lassen.“
Timothy ging mit den drei Männern im Schlepp auf eine Zimmertür zu, öffnete diese und jetzt sahen die drei Besucher vier Stapel mit Rucksack, festen Schuhen, dicken Pullover und Wasser dichten Jacken und Hosen. Auch Seile und Karabinerhaken waren zu sehen.
Schnell hatten sich die vier Männer umgezogen und verließen tatendurstig das Haus Timothy ging direkt auf den hohen Turm zu, öffnete die kleine, sehr stabile Tür und ließ seine Gäste eintreten. Die Männer standen in einem erstaunlich großen Raum, die Mauern gingen mehrere Meter hoch bis zur Decke, rechts an der Seite des Turmes führte eine sehr schmale Steintreppe noch oben. Aber Timothy zeigte auf eine kleine Tür unterhalb der Treppe: „ Da müssen wir hinein!“
Knarrend öffnete sich die uralte Holztür und muffige Luft kam den Männern entgegen. Hinter der Tür war es stockdunkel. Timothy schaltete seine Taschenlampe ein und drei Männer machten es ihm nach. Das Licht der Taschenlampen leuchtete einen schmalen und niedrigen Gang aus, der komplett gemauert war.
Timothy betrat als erster den Gang und die drei Männer folgten direkt nach. Der Gang führte leicht, aber spürbar in die Tiefe.
Der Gang machte einen links Knick und nach wenigen Schritten winkelte der Gang nach rechts. Der Gang führte die vier Männer immer noch in die Tiefe. Der Gang verbreiterte sich jetzt etwas und Timothy blieb stehen: „ Wir befinden uns jetzt auf der Höhe des Haupthauses, ein Stück weiter biegt ein Gang dahin ab, der wohl in der Vergangenheit als Fluchtweg diente. Wir halten uns links, bitte etwas vorsichtig sein, es geht gleich eine sehr alte Treppe hinunter.“
Die Warnung von Timothy war sehr berechtigt, die Stufen der alten Treppe waren von vielen Stiefeln glatt und rund getreten worden. Die Treppe führte die vier Männer in einen größeren Raum, der wohl in früheren Zeiten eine Art Wachraum gewesen war.
Kalli schaute Timothy voller Freude an: „ Das alles erinnert mich sehr an den alten Gang in der Stadtmauer und in der Burg!“
Timothy grinste seinen Freund vergnügt an: „ Warte noch einen Moment, gleich wird es besser.“
Erwartungsvoll folgten die Männer Timothy in den dunklen Gang, schon nach wenigen Schritten blieb er stehen und winkte Franz zu sich: „ Trete hier einmal kräftig drauf.“ Franz hob sein rechtes Bein an und trat auf die angezeigte Stelle in Boden.
Mit einem gewaltigen Donnergetöse verschwand ein Teil des Bodens in die Tiefe und ein schwarzen Riesen Loch gähnte den Forschern entgegen. Franz hat wohl instinktiv einen mächtigen Satz nach hinten gemacht und dabei Kallis Vater angerempelt. Der große Mann entschuldigte sich sehr verlegen bei Kallis Vater, der laut lachend abwinkte.
Kalli sah jetzt, wie Timothy einen unauffälligen Hebel umlegte und mit dem gleichen Donnergetöse kam der verschwundene Boden wieder hoch. Es rumpelte noch einen Moment und dann sah alles wie vorher aus.
Timothy winkte den Männern zu und ging tiefer in den Gang. Es wurde merklich kühler und Timothy erklärte seinen Freunden, dass sich der Gang nahe dem See und schon etwas darunter befindet. Kalli fragte höchst interessiert, ob nicht die Gefahr besteht, dass der Gang überflutet werden könnte?
„ Das ist schon einige male passiert“, kam die prompte Antwort von seinem Freund und leuchtete die Wand an, „ hier sind Markierungsmarken!“ Alle
sahen die Ritzungen in unterschiedlicher Höhe, die den Wasserstand anzeigten.
„Aber das ist schon lange her, zu meiner Zeit ist es noch nie passiert.“ Schloss Timothy das Thema.
Jetzt ging es über eine Treppe noch oben und der Trupp erreichte einen größeren Raum, in dem einige Rüstungen und Waffen zu sehen waren. Timothy durch schritt den Raum und verschwand in dem gegenüber liegenden Torbogen. Kalli folgte schnell und wäre fast auf dem glatten Fels ausgerutscht, Timothy rief hoch, haltet euch an dem Feil fest. Tief unten sah Kalli die Taschenlampe von seinem Freund leuchten. Sehr vorsichtig gingen die drei Männer den steilen Abhang hinunter und Timothy erklärte, dass dieser Abhang bewusst so belassen wurde, um etwaige Eindringlinge oder Angreifer zu über rumpeln und so besiegen zu können. Alle drei nickten zustimmend.
Der Gang querte jetzt einen Bach, dessen kräftige Strömung heftig an den Beinen zerrte. Die folgende Treppe brachte die Gruppe in eine größere Höhle, die als Nachtlager für einen größeren Trupp Soldaten geeignet war. Mehrere der alten Lagerstätten waren noch gut zu erkennen.
Timothy erklärte noch das eine und andere und schritt dann auf die Felswand zu, als wenn er sie nicht sehen würde und war plötzlich verschwunden!
Verblüfft und erstaunt sahen sich drei zurück gebliebenen Männer an, wie ist so etwas möglich? Dann aber hörten sie sehr dumpf Timothys Stimme, macht es mir einfach nach und schon stampft Kalli auf die Wand zu und war verschwunden.
Kalli stand unmittelbar vor Timothy, der seinen Freund herzlich umarmte: „ Du machst ein saudummes Gesicht, mein Lieber!“
Kalli grinste: „ Das glaube ich Dir sofort.“
Franz und Kallis Vater erschienen ebenfalls etwas perplex und Timothy freute sich diebisch.
Alle drei bestürmten jetzt den jungen Burgherren mit Fragen und dieser erklärte, dass in der Felswand wohl ein Zauber steckte, der gut gesinnten Menschen den Durchgang ermöglichte, bei allen anderen blieb es einfach eine sehr stabile Felswand.
Unter Timothys Führung erreichte die Gruppe unterirdisches Gefängnis, sehr stabil gemauert und mit auffallend dicken Gittern versehen. Kalli überschlug die Anzahl der Zellen und fragte Timothy erstaunt, wann diese vielen Zellen gebraucht wurden?
„ Es gibt leider keine eindeutigen Hinweise auf dieses furchtbare Gefängnis, es wurde wohl vor ca. 400 bis 500 Jahren errichtet und in den Zellen verschwanden wohl alle unbequemen und unliebsame Mitmenschen.“ Timothy verzog ein wenig sein Gesicht: „ Auch unsere Familie hatte ihre dunklen und schrecklichen Zeiten!“
Verständnisvoll klopfte Kallis Vater Timothy auf die Schultern.
Die Männer verließen das grausame Gefängnis, das im Dunkeln zurück blieb und folgten den Burgherrn nach. Der Gang führte in einem links Bogen aufwärts und nach kurzer Zeit öffnete Timothy eine weitere Holztür. Dahinter war eine Steintreppe zu erkennen, die Männergruppe stampfte die steile Treppe hoch. Sie erreichten das Ende der Treppe und Timothy verschwand nach rechts und öffnete noch mal eine Tür.
Die vier Männer standen wieder in dem Turmzimmer, von dem sie gestartet waren! Jetzt stand aber ein gedeckter Tisch mit dampfender Töpfen und Schüsseln und der junge Burgherr bat seine Freunde zu Tisch. Zwei Diener versorgten die Männer mit Getränken. Kalli war in seinem Element, eine aufregende Burg Besichtigung und jetzt ein prima Essen, was will der Mensch mehr. Franz grinste verständnisvoll.
Gerade wurde der Kaffee serviert, als ein Diener etwas aufgeregt Timothy eine Nachricht zu flüsterte. Timothys Gesicht wurde mit jedem Wort ernster und als der Diener endete, sah Timothy Kalli sehr ernst an: „ Du wirst umgehend in der Zentrale erwartet.“
Erstaunt sah Kalli seinen Freund an: „Was ist passiert?“
„Amelee lässt mitteilen, dass sich der Koffer nicht öffnen lässt.“ Erwiderte Timothy.
Kalli schlug sich mit der flachen an die Stirn: „ Daran hätte ich denken müssen, ich muss wohl dabei sein. Zumindest beim ersten Mal!“
„Aber wir durften doch auch ohne Probleme das Haus betreten.“ Kam es etwas irritiert von Franz.
„Klar doch, Kalli war ja dabei!“ Lachte Kallis Vater erleichtert.
„ Der Raum ist für den Koffer groß genug?“ Fragte Kalli noch und Franz nickte bestätigend.
Kalli stand auf, sah Franz an, machen wir uns auf den Weg, wenn alles gut geht, sind wir zum Dinner wieder zurück.
Franz jagte den großen Wagen ungewohnt heftig durch Zeit und Raum, Kalli grinste Franz an: „ Willst Du mal aus probieren, was das Auto leistet?“
Nein, nein, „ schüttelte Franz seinen Kopf, „ ich möchte nur verhindern, dass aus Unwissenheit etwas falsches mit dem Koffer angestellt wird!“
Das wollte Kalli natürlich auch nicht.
Sanft setzte Franz den Wagen vor dem Gebäude der großen Magie auf und schnell stiegen die beiden Männer aus.
Die Dame im Empfang sah überrascht die Männer an, die schnell zu den Aufzügen gingen. Kalli drehte sich zu der Frau um und hob grüßend die Hand. Beruhigt nahm die Frau ihre Arbeit wieder auf.
Der Aufzug fuhr sehr schnell bis zur Büro Etage hoch und als Amelee Kalli und Franz erblickte, rief sie den beiden ein sehr erleichtertes Willkommen entgegen. Schnell war die Begrüßung erfolgt und dann stand Kalli mit Franz zusammen vor dem schwarzen Koffer.
Kali sah sich noch einmal um, OK, der Raum ist für den Koffer groß genug. Kalli hörte ringsum Überraschungsrufe, sah zu Amelee und genoss das verblüffte Gesicht der jungen Frau!
Der Koffer wurde größer und größer!
Aus dem schwarzen Leder wurden große Steine.
Die Tür entstand, das Dach und Kalli griff nach der Hand von der völlig überrumpelten Amelee und ging mit ihr in das Haus.
Es war genau so wie beim ersten mal, der Innenraum des Steinhauses wurde mit dem Betreten hell und Amelee bekam vor lauter Staunen ihren Mund nicht mehr zu.
„Das sind aber eine Menge Unterlagen!“ Keuchte die junge Frau überwältigt.
Kalli nickte zustimmend und meinte dann: „ Ich glaube, dass einfachste ist, die Bücher, die Schriftrollen und Karten ein zu scannen und dann sortieren, einordnen und vergleichen.“
Amelee sah Kalli mit großen Augen an: „ Das ist eine sehr gute Idee, denn diese Mengen an Unterlagen lesen, ist fast unmöglich.“
„ Dafür sind PCs genau richtig, die können arbeiten, während wir uns um die Auswertung kümmern.“ Antwortete Kalli und fuhr fort: „ Wir haben ja auch noch die Vorbereitungen zu erledigen, um endlich hinter das Geheimnis der schwarzen Magie zu kommen!“
Inzwischen sind so viel Menschen in das Steinhaus eingetreten, dass es langsam eng wurde. Kalli sagte noch zu Amelee und Samula, die hinzu gekommen war, ich über lasse es euch, wie ihr die Sache hier erledigt. Das Haus und seine Magie sind uns wohl gesonnen, also keine Sorge, es passiert euch nichts.
Die beiden Frauen nickten und Kalli winkte Franz und zeigte an, dass sie zurück fahren können.
Wieder merkte Kalli nichts von den Blicken von Amelee und Samula, auch nicht den Blick der Empfangsdame, Franz schmunzelte still in sich hinein, dass ist Kalli, auf der einen Seite ein Supergenie, auf der anderen Seite ein fast naiver und harmlos natürlicher junger Mann.
Kalli setzte sich vorne zu Franz und der startete den Motor. Auf den Zubringer zur Autobahn wurde der Wagen schnell und schneller und in einem günstigen Augenblick verschwand er in den Wolken.
Franz setzte den großen Wagen sanft vor dem großen Haus auf und Kalli strahlte, genau passend zum Abendessen zurück.
Voller Freude wurden die beiden Männer von begrüßt und Litha führte sie in das Esszimmer. Kaum hatte alle Platz genommen, als Kalli auffallend ruhig wurde und in sich versank. Shirame sah Kalli sehr aufmerksam an, jetzt merkten auch alle anderen, dass mit Kalli etwas vor sich ging.
Kalli hatte den Kopf tief gesenkt, die Schultern nach vorne geborgen und er hörte irgendjemand sehr, sehr konzentriert zu. Die Tischrunde wurde still, man hätte eine Feder fallen hören können.
Es dauerte an und Litha wurde unruhig, Shirame, legte beruhigend ihren Zeigefinger auf ihren Mund und lächelte die Freundin freundlich zu.
Kallis Eltern sahen so konzentriert zu ihrem Sohn, dass sie die Veränderung im Raum nicht registrierten. Peedaste und Franz sahen sich sehr wachsam um, auch Lithas Eltern waren sichtlich auf der Hut.
Shirame sah den lichten Schatten nach, die durch den Raum schwebten.
Es blieb aber ruhig und angenehm und die Menschen entspannten sich wieder.
Kalli hob seine Kopf, sah sich wie aus einem Traum erwachend um und sagte mit ruhiger Stimme: „ Jetzt weiß ich, wie wir die schwarze Magie schnappen und vernichten können.“
Sprachs und griff zur Fleischgabel. Der Bann wurde gebrochen und alle redeten wie wild auf Kalli ein. Der lächelte alle freundlich an, erst essen wir alle und berichte ich alles in allen Einzelheiten. Empört kam es aus allen Mündern, das kannst Du doch nicht mit uns machen, erzähle schon, spann uns nicht auf die Folter, was hast Du erfahren, wie soll es mit der schwarzen Magie passieren. Die Stimmen überschlagen sich.
Kalli hob beruhigend beide Hände, lasst uns essen, sonst wird alles kalt und es wäre doch schade um das schöne Essen.
Widerwillig beugten sich seine Eltern, seine Freunde, Shirame sah Kalli beinahe entsetzt an: „ Das, das kannst Du doch nicht mit uns machen!“
„Doch“, lachte Kalli Shirame an, „ ich habe Hunger, als wenn ich seit Jahren nichts mehr gegessen habe. Also lasst uns essen!“
Langsam beruhigte sich die Runde und als Kalli die Serviette nahm, wurde es mucksmäuschenstill, alle sahen Kalli erwartungsvoll.
Kalli setzte sich bequem und sehr entspannt, sah alle sehr aufmerksam an: „ Ihr erinnert euch, dass ich den Eindruck hatte, als wenn kleine Männchen die vielen Daten in meinem Kopf sortieren und einordnen würden.“ Alle nickten zustimmend.
„ Ich kann jetzt die Daten aus dem schwarzen Koffer abrufen wie aus einem PC. Die wichtigste Information, neben vielen anderen sehr erstaunlichen und kaum glaublichen, ist die, wie wir die schwarze Magie finden und vernichten können.“
„Kalli“, stöhnte Shirame gequält auf; „ komm bitte zur Kern der Sache.
Zustimmendes Gemurmel kreiste um den großen Tisch.
„ Es ist tatsächlich so, wie Franz es schon vermutet hat, die schwarze Magie kann in kritischen Situationen blitzschnell in nicht existente Ebenen abtauchen. Also nicht nur in die uns bekannten waagerechten über einander liegenden Ebenen, auch nicht nur in die von uns vermuteten senkrechten Ebenen. Sie verschwinden einfach in die gedachte Ebene, die ihre verrückten Gehirnen durch Todesgefahr oder Todesangst realisiert.“
Kalli griff nach seinem Glas und trank einen langen Schluck, sah seine Familie, seine Freunde lange und bedeutsam an: „ Das alles ist ja an sich nichts grundsätzlich neues, da wir ähnliches schon lange vermutet haben. Aber das grundsätzlich bedeutende hat mir der Koffer oder wer auch immer, endlich erklärt. Wir haben zwei Möglichkeiten, endgültig mit der schwarzen Magie Schluss zu machen, die erste ist, sollten wir in einem Kampf die schwarze Magie bis kurz vor die Niederlage gebracht haben, müssen wir den Rest der schwarzen Magier in einen ganz bestimmten Zauber einschließen. Die zweite Möglichkeit ist die, sollten uns tatsächlich einige schwarze Magier entwischen, habe ich einen Zauber erhalten, der uns sofort und untrüglich auf die Spur der fliehenden schwarzen Magier bringt.“
Kalli nahm einen langen Schluck und fuhr fort: „ Das einzigste, auf das wir höllisch achten müssen, ist, dass wir die drei Ältesten der schwarzen Magie erwischen und eliminieren. Ein einfacher schwarzer Magier ist nie mehr eine Gefahr für uns! Selbst wenn ihm die Flucht gelingt!“
Kalli lehnte sich erleichtert zurück.
Tausende Fragen stürmten jetzt auf ihn ein. Kalli beantwortete alle geduldig, so das ihn seine Mutter mehr als erstaunt ansah, sie erkannte ihren Sohn kaum wieder, dieses Erlebnis hat ihn endgültig zum Erwachsenen werden lassen.
Timothy stand auf und bat seine Gäste in die bequemeren Sessel. Rot funkelnder Wein wurde serviert, die Gespräche gingen intensiv weiter.
Litha wollte wissen, was von den unendlich vielen Unterlagen aus dem Kofferhaus für den Kampf gegen die schwarze Magie wichtig sind.
Kalli lachte seine Freundin fröhlich an: „ Damit hast Du einen passenden Ausdruck und Namen für den Koffer gefunden! Nun zu Deiner Frage, so weit ich inzwischen informiert wurde, sind alle Unterlagen irgendwie mit der schwarzen Magie verknüpft. Sie reichen bis weit in die längst vergessene Zeit zurück. Wir werden über die PCs den Verlauf erfahren und uns das für uns wichtige heraus suchen können!“
„Hast Du auch erfahren“, kam eine Frage von Franz, „ wie wir die schwarze Magie einfacher finden können oder müssen wir immer warten, bis sie aktiv wird?“
„ Ja, auch das haben wir jetzt der schwarzen Magie voraus“, Kalli sah Franz intensiv an, „ sobald wir die Unterlagen in den PCs bearbeiten können, werden wir alle Punkte, Merkmale und Anzeichen erhalten, die uns zur schwarzen Magie weist.“
Mehr als zufrieden lehnte sich Franz zurück. Damit ist die leidige Passivität und Sucherei auch vorbei.
Allmählich wurde es ruhiger, Kalli sah sich um und zog die Aufmerksamkeit aller auf sich. Spitzbübisch grinste er in die Runde: „ und wir brauchen keine Waffen mehr!“
Päng, das war der Knallbonbon, den sich Kalli bis zu letzt aufgespart hatte. Alle bestürmten Kalli jetzt, wie das, wie ist das möglich, warum keine Waffen mehr, gibt es etwas anderes?
Kalli stand auf, griff in die Jackentasche, seine verschlossene Faust kam wieder heraus. Kalli streckte seine Faust seinen Leuten entgegen, es wurde still und langsam drehte Kalli seine Faust, öffnete sie und auf der Handfläche lag ein kleiner, in allen Farben funkelnder Behälter.
Enttäuschte Gesichter in der ganzen Runde, das winzige Kästchen soll die Super Waffe gegen die schwarze Magie sein?
Kalli lachte schallend: „ Eure Gesichter müsstet ihr jetzt mal sehen!“
Er schloss seine Hand und steckte das Kästchen in seine Jackentasche zurück: „ Morgen früh zeige ich euch, welch sagenhafte Waffe dieses unscheinbare Kästchen ist!“
Wieder helle Aufregung, dass kannst Du uns doch nicht antun, zeige es uns jetzt, los, mach schon!
Kalli hob beruhigend beide Hände: „ OK, Ok, ihr habt mich überzeugt!“
Kalli ging zur Zimmertür und wie aufgeregte Hühner folgten ihm alle nach.
Kalli sah Franz an: „ Würdest Du bitte dort einen kleine Steinhaufen errichten?“
„Klar“, kam es ruhig von Franz.
Schnell war die kleine Stein Pyramide errichtet. Kalli winkte Franz zurück, sah dann von links nach rechts und winkte alle ein wenig zurück.
Kalli stand jetzt in einen flachen Halbkreis seiner Freunde, griff in die Jackentasche und auf seiner flachen Hand funkelte wieder das kleine
Kästchen. Kalli richtete seine Hand zu dem Steinhaufen aus, beugte sich etwas über seine Hand und aus dem kleinen Kästchen löste sich ein blau schimmernder Strahl, erreichte die kleine Pyramide, die unmittelbar verschwand. Der blaue Strahl erlosch und Kalli steckte das Kästchen wieder in die Jackentasche.
Alle blieben stumm, ja fast enttäuscht, das soll die tolle Wunderwaffe sein?
Kalli sah die enttäuschten Gesichter und lachte sie aufmuntert an: „ Seht ihr noch die Steine, die Franz aufgestapelt hat?“
Kollektives Kopfschütteln, seht ihr, das ist es, einfach weg, als wenn es die Steine nie gegeben hätte!
Jetzt fiel der der Penny reihenweise, klar einfach weg. Futsch, für immer.
Die Menschen fielen sich erleichtert und jubelnd in die Arme. Endlich ist ein Ende der ewigen Kämpfe gegen die schwarze Magie in Sicht.
Am nächsten Morgen beendete ein Anruf von Amelee und Samula aus der Zentrale die heitere Urlaubsstimmung, Kalli wird dringend in der Zentrale gebraucht. Traurig blickte Litha ihren großen Freund an: „ Das ist der Nachteil der Berühmtheit eines Menschen.“
„ Keine Sorge, liebe Litha, diesen Besuch werden ganz sicher wiederholen, versprochen!“ Antwortete Kalli der hübschen jungen Frau und Litha schlang ihre Arme um Kallis Hals: „ Kommt bald wieder, alle.“
Timothy versprach Kalli, dass er ihm auch den Rest der Burg noch zeigen wird.
Noch vor dem Mittagessen verschwand der große Wagen in den tief hängenden Wolken.
Peedaste saß wieder vorne bei Franz und so schaltete Kallis Vater die Sprechanlage ein, damit sie sich an der Unterhaltung beteiligen konnten.
Was meint Amelee und Samula bloß damit, sie haben etwas höchst Interessantes bezüglich der Wissenspunkte gefunden?
Kallis Mutter sah mit großen Augen ihren Sohn an: „ Du hast keine Ahnung?“
„Leider nein, dafür habe ich noch zu wenig in die Unterlagen sehen können. Ich weiß nur, dass es darin etwas über die Wissenspunkte geschrieben ist.“
Shirame meinte sehr nachdenklich: „ Wenn die beiden Frauen wirklich etwas relevantes gefunden haben sollten, dann sieht es für uns um vieles besser aus!“
Dem stimmten alle zu.
Franz meldete sich von vorne: „ wir haben die Zentrale erreicht!“ Der große schwarze Wagen senkte sich merklich und rollte sanft bis vor dem Eingang aus.
Amelee und Samula begrüßten Kalli und seine Begleiter schon freudig erregt im Empfang, wir haben in den Unterlagen, beziehungsweise die PCs, etwas äußerst interessantes gefunden. Wenn das zutrifft, sind die Wissenspunkte Schnee von gestern. Kalli freute sich mit den zwei Frauen, die ganz wibbelig vor Freude über ihre Entdeckung waren.
Die Gruppe verließ in der Büroetage den Aufzug und Amelee strebte eilig dem Raum an, in dem der geheimnisvolle Koffer placiert worden ist.
Das Steinhaus hat sich seit dem letzten Mal noch einmal um einiges vergrößert. Amelee und Samula liefen an dem Haus vorbei zu den summenden und blickenden PCs.
Schnell waren ein paar Tasten betätigt und alle schauten verblüfft und erstaunt auf die großen Bildschirme. Was sie da sahen, war so simpel, so einfach, Kallis Vater schlug sich die flache Hand gegen die Stirn: „ Wir denken einfach viel zu kompliziert!“
Alle nickten und Samula stellte sich vor den großen Monitor, zeigte mit einem Laserpointer auf den ersten Punkt des Textes und las langsam und deutlich vor: „ Die Vernichtung eines Wissenspunktes erfolgt mit einer Art Kurzschluss!“
Es wurde sehr still in dem großen Raum.
Das Bild wechselte und zeigte jetzt einen nach empfundenen Wissenspunkt, um dem sich fünf Magier aufgestellt haben, mit ihren ausgestreckten Händen bildeten sie einen Energiestrahl.
Das nächste Bild zeigte, wie die Magier den Energiestrahl mittig über den Wissenspunkt, es bildete sich daraus ein pulsierender Energieball. Die Magier nickten sich zu und in einer flüssigen, koordinierten Bewegung schleuderten sie den Feuerball in den Wissenspunkt.
Staunende Rufe wurden laut, als der Energieball den Wissenspunkt quasi aufsaugte und die Nebenpunkte einfach vertrockneten und zerbröselten.
Samula wartete noch einen Moment ab, sah Kalli an, der nickte ihr zu und Samula sagte etwas stolz: „ Das entscheidende, was Amelee und ich in den Unterlagen gefunden haben, war der Hinweis, die Wissenspunkte niemals mit Energie zu versorgen.“
Hier wurde Samula von Franz unterbrochen. „ Aber wir haben die Wissenspunkte doch nie mit Energie versorgt!“
„ Entschuldige bitte, Franz“, und sah Franz etwas bange an, „ die Wissenspunkte konnten alles in die Energie umwandeln, die sie benötigten. Egal, ob sie mit Wasser, Geschossen, Granaten oder mit magischer Kraft angegriffen wurden.“
Samula sah Franz immer noch etwas bange an.
Peedaste stieß Franz an, der begriff sofort und strahlte Samula an: „ Du bist ein tüchtiges Mädchen!“ Sah dann Amelee an: „ Und Du auch, ihr beide seit schon richtig Klasse!“
„ Sag ich doch, hübsch und klug“, kam es dann noch von Kalli.
„ Das musste doch von Dir kommen, hach!“ Kam es betont säuerlich von Shirame und Kalli empfing einen bösen Blick.
Jetzt lachten allen aus vollem Hals und die Situation entspannte sich.
Jetzt trat Amelee vor und setzte den Vortrag von Samula fort: „Und das allerschönste ist daran, dass sich die vernichteten Wissenspunkte nicht regenerieren können. Kaputt ist kaputt!“ Schloss die junge Frau etwas burschikos.
Wieder klang Lachen auf, heiter und erleichtert.
Franz trat zu Amelee und Samula: „ Habt ihr oder die PCs auch etwas darüber gefunden, wie wir die Wissenspunkte leichter finden können?“
Die beiden sahen Franz spitzbübisch an: „ Klar doch, wir dachten schon, dass keiner danach fragt!“
Samula schon keck ihren Arm unter den Arm von Franz, sah zu Peedaste und kniff ihr ein Auge zu, Peedaste lächelte vergnügt zurück.
Der große Franz und die zierliche Samula verschwanden in dem Steinhaus und kamen wenig später wieder heraus.
Franz hielt beinahe ehrfürchtig einen alten, aber schönen Holzkasten in beiden Händen. Vorsichtig stellte er den Holzkasten auf den nächst gelegenem Tisch und Samula hob den Deckel von dem Kasten.
Ein helles Licht strahlte aus dem offenen Kasten und Franz strahlte alle an: „ Das ist ein Kompass, da bin ich mir ehr sicher!“
Und damit findest Du oder ihr jeden noch so versteckten Wissenspunkt garantiert, kam es voller Freude von Samula.
Franz griff Samula um die Taille und hob sie hoch und drehte sich ausgelassen herum. Samula lachte voller Freude, jetzt war ihr vor Franz nicht mehr bange.
Franz stellte Samula auf die Füße und schon stand Amelee vor dem großen Mann: „ Ich möchte auch belohnt werden!“ strahlte sie Franz mit großen Augen an.
Franz ließ sich nicht zweimal bitten und wirbelte Amelee ausgelassen im Kreis herum.
Kalli hat sich inzwischen den Kompass in dem schönen Holzkasten angesehen und als Franz dazu kam, konnte Kalli schon die Funktion des Gerätes erklären. Kallis Vater stellte einige Fragen, auch Shirame wollte einiges wissen, Franz fragte Kalli Löcher in den Bauch.
Nach einer längeren Erklärung wehrte Kalli lachend die Frager ab: „ich habe Hunger, gehen wir essen und machen anschließend weiter.“
Lachend und sich angeregt unterhaltend erreichte die Gruppe den großen Speisesaal, wo sie von allen Anwesenden mit lautem Beifall und Hurra Rufen empfangen wurden.
Nach dem Mittagessen gingen die beiden jungen Frauen sofort wieder zu den PCs, beide gaben einige Befehle ein und auf dem großen Monitor erschien eine Karte, die Kalli und Franz laute Begeisterungsschreie entlockte.
Der Grund dafür war offensichtlich, die Karte zeigte klar und deutlich jede Menge dieser verflixten Wissenspunkte.
Franz sah Amelee an. „Sind alle Wissenspunkte darauf gezeigt?“
Amelee nickte bestätigend und Franz sagte zu Kalli: „ Ich glaube, nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich die Gegend kenne.“ Und zeigte auf die Karte.
„ Das ist die drittunterste Ebene, die sehr unstabil ist und sich ständig verändert.“
Kalli nickte leicht mit dem Kopf, dass könnte hinhauen.
Amelee meldete sich mit dem Hinweis, dass der Kompass, neben vielen anderen Fähigkeiten, auch die Ebenen stabilisieren kann.
Wieder nickte Kalli und zeigte auf einige Regler rechts neben der Nadel.
„Stimmt!“ Kam es einstimmig von Amelee und Samula.
Kalli drehte ganz vorsichtig und aufmerksam an den obersten Regler und Franz rief total begeistert: „ Seht, die Ebene wird ruhiger!“
Alles schaute jetzt gespannt auf den großen Monitor. Kalli drehte den Regler etwas weiter nach rechts und wieder rief Franz laut: „ Seht, es wird immer ruhiger in dieser Ebene!“
Alle Anwesenden nickten bestätigend mit ihren Köpfen, einige riefen ihre Zustimmung wie Franz laut in den Raum.
Kalli probierte den nächsten Regler und Franz sprang vor lauter Begeisterung von einem Bein auf das andere: „ Es klappt, es klappt wirklich!“
Die nächsten Regler dienten dazu, die Ebene in verschiedene Richtungen zu kippen, die linke Seite wurde hoch gehoben, während die rechte Seite nach unten kippte. Eben so funktionierte es mir der vordere und hintere Seite, wurde eine davon angehoben, senkte sich die gegen über liegende Seite nach unten.
Schnell stellte Kalli dann noch fest, dass die anderen Regler dazu dienten, die Schärfe ein zu stellen und einen Karten Ausschnitt heran zu zoomen.
Die Magier zeigten sich alle beeindruckt und begeistert von dem Kompass mit seinen vielen Funktionen.
Franz trat nach vorne zu Amelee und Samula und bat um Ruhe. Schnell wurde es still und Franz sagte sehr überzeugend zu den vor ihm stehenden Magiern: „ Bevor wir den großen Schlag gegen die schwarze Magie starten, sollten wir, nein müssen wir dieses Gerät unbedingt testen, damit wir seine Funktionen richtig kennen lernen und schnell und gut bedienen können.“
Zustimmung und lauter Beifall klang Franz entgegen.
Kalli trat zu Franz und sagte, nach dem Ruhe eingetreten war, wir sollten einen Trupp erfahrener Magier zusammen stellen und mit dem Kompass versehen, in die Dimensionen schicken, um fest stellen zu können, ob er so funktioniert, wie Amelee und Samula es heraus gefunden haben.
Die beiden Frauen sagten sofort zu Kalli, dass sie unbedingt dem Trupp angehören müssen, weil sie den Kompass kennen und dadurch mit Rat und Tat zur Seite stehen können.
Der aufklingende Beifall gab den Frauen recht und Kalli fragte in die Runde, wer von den anwesenden Magiern noch mit kommen möchte.
Sofort schossen alle Hände in die Höhe, Kalli freute sich sehr darüber, sagte dann aber bedauernd zu den Magiern: „ Es ist ganz toll, dass sofort alle dabei sein wollen, aber der würde einfach zu groß werden. Ich möchte vorschlagen, dass der Trupp ca. 20 Personen umfassen sollte, so kann jeder Mal mit dem Kompass arbeiten, das Gerät kennen lernen und seine Kenntnisse weiter geben.“
Es waren viele enttäuschte Gesichter zu sehen, aber alle gaben Kalli recht.
Franz sucht jetzt die Teilnehmer aus und sobald der Trupp bereit ist, starten wir. Eventuell, wenn uns die Zeit bleibt, starten wir einen zweiten Trupp, damit so viele wie möglich, den Kompass kennen lernen und dann bedienen können.
Kallis Worte beruhigten die nicht berücksichtigten Magier und deren Mienen hellten sich schnell auf.
Gesagt, getan, die Teilnehmer standen fest, die Vorbereitungen wurden auf die Magierinnen und Magier verteilt
Franz wies noch einmal alle Teilnehmer daraufhin, dass komplette Kampfausrüstung angesagt ist, wir müssen auf alles gefasst sein und mit allem rechnen.
Die Magier nickten und in zweier und dreier Gruppen verließen den großen Raum.
Kalli, Shirame, Peedaste und Franz standen mit Amelee und Samula zusammen und Peedaste schlug nach einer Weile vor: „ Wir machen am Besten zwei dreier Gruppen, dann kann zu einer Gruppe Amelee und zur anderen Samula, Damit haben wir jeweils eine Magierin, die sich bestens mit dem Kompass aus kennt.“
„ Und sobald wir die Handhabung des Kompasses beherrschen, gehen wir zur nächsten Gruppe.“ Sagte Samula abschließend und Shirame sagte zu Samula: „ Das ist ein sehr guter Vorschlag von Dir!“
„ Damit hat Shirame recht.“ Kam es spontan von Peedaste und Kalli, auch Franz nickte sofort zustimmend.
Kalli legte Franz seine Hand auf die Schulter: „ Du sagst mir bitte bescheid, sobald die Vorbereitungen abgeschlossen sind und wir starten können.“
„Klar.“ Kam es sofort von Franz.
Kalli sah sich um und grinste vergnügt: „ Und wir sehen uns jetzt noch einmal sehr gründlich in dem Steinhaus um, vielleicht entdecken noch etwas brauchbares.“
Shirame und Peedaste tuschelten leise mit einander, Amelee und Samula kicherten leise mit einander.
Jetzt hat er es erreicht, mit vier tollen Frauen in das Steinhaus verschwinden, ja, ja, kam es leise von Peedaste und Shirame nickte feixend dazu.
Kalli drehte sich zu den Frauen um, ist etwas?
Nein, nein, kam es mit großen, unschuldigen Augen von den vier Frauen zurück.
Amelee suchte zusammen mit Shirame, Peedaste und Samula standen vor dem prall vollen Regalen und Kalli verschwand fast in einer der vielen Kisten.
Viele Tage suchten die Fünf intensiv in den unendlich vielen Schriftrollen, Büchern und Pergamentbögen nach brauchbaren im Kampf gegen die schwarze Magie. Sie fanden vieles brauchbare wie Medizin gegen fast alle Krankheiten, Zauber gegen alle möglichen Sachen, sogar das immer brennende Feuer fanden sie.
Franz meldete zwischen durch immer wieder den Fortschritt in den Vorbereitungen, endlich meldete Franz, dass der Trupp übermorgen Start klar ist.
Kalli war über diese Nachricht so froh, dass er vor lauter Erleichterung beim auftauchen aus der Kiste, diese gleich ganz um stieß. Die vier Damen lächelten süffisant, ja, ja unser Kalli, immer zu viel Energie.
Samula sah sehr konzentriert zur der umgestoßenen Kiste, dann flitzte sie Blitz schnell durch die engen Gänge, bückte sich und hielt triumphierend einen kleinen Gegenstand in die Höhe.
Schnell waren alle bei Samula und fragten aufgeregt, was sie da gefunden habe.
„ Ich weiß es doch noch nicht.“ Kam es leise von Samula, die sehr konzentriert den kleinen Gegenstand in ihren Händen hin und her drehte.
Kalli stand wie abwesend unmittelbar neben der jungen Frau und sah wie hypnotisiert auf die Hände von Samula.
Plötzlich hob Kalli seinen Kopf, strahlte die vier Frauen wie ein Kind zu Weihnachten den Tannenbaum, an.
„ Los sag schon, was ist es, Du weißt doch etwas.“ Kam es jetzt aufgeregt von den Frauen. Samula hielt immer noch den Gegenstand in ihren Händen. Der erhob sich jetzt und schwebte langsam auf Kalli zu und blieb etwas unterhalb von Kallis Kinn stehen.
Kalli knöpfte sein Hemd etwas auf und holte den Anhänger hervor, den er seiner Zeit von der zauberhaften Magierin Ndesisa erhalten hatte.
Der Stein pulsierte heftig und der von Samula gefundene Gegenstand schwebte auf den Stein zu und……..beide Gegenstände verschmolzen mit einander! Es legte sich wie eine lockere Kette um Kallis Hals und das Leuchten des Steines wurde weniger und Kalli knüpfte sein Hemd wieder zu.
Kalli war immer noch wie abwesend, dann legte er unter aufstöhnen seine Hände an den Kopf und bewegte seinen Kopf heftig von links nach rechts.
„ Kalli, Kalli, was ist? Hast du Schmerzen? Können wir Dir helfen?“ Fragte sehr aufgeregt und voller Sorge Shirame. Kalli schüttelte verneinend seine Kopf: „ Mir ist nur so, als wenn alle Magier dieser Welt mir auf einmal all ihr Wissen erzählen wollen!“
Shirame hielt besorgt Kalli am Arm. Kalli lächelte Shirame beruhigend an, es ist alles OK, mein Kopf ist im Moment bloß wie ein PC!
Peedaste kam hinzu und die beiden Frauen brachten Kalli zu einem Stuhl. Dankbar nahm Kalli Platz und bat Shirame, ihn etwas zu trinken zu geben.
Wenig später war Kalli wieder ganz der Alte, ruhig und gelassen beantwortete er alle auf ihn einprasselnden Fragen der Frauen. Shirame sah ihren Kalli sehr aufmerksam an, irgendetwas ist mit ihm geschehen. Das Jungenhafte war verschwunden, ihr Kalli machte jetzt einen richtig erwachsenen Eindruck, strömte eine Autorität aus, die körperlich spürbar war.
Peedaste trat dicht an Shirame: „ Dein Kalli, unser Kalli ist der Magier der großen Magie geworden!“
Ehrfürchtig sahen Amelee und Samula den veränderten Kalli an, auch Shirame und Peedaste standen schweigend vor Kalli.
Franz kam herein gestürmt: „ Leute, es kann los gehen, es ist alles fertig!“ Franz riss seine Augen auf, bremste sein herein stürmen und starrte Kalli an.
Etwas stotternd sagte Franz dann zu Kalli: „ Du bist der Magier der großen Magie!“ Und neigte sich Respekt voll vor Kalli.
Plötzlich war der Raum voll von ehrfürchtig staunenden Magiern, Kalli schüttelte seinen Kopf, stand auf und sagte zu den versammelten Magiern: „ Franz hat mir gerade mitgeteilt, dass die Vorbereitungen für den Test des Kompasses angeschlossen sind. Wir sollten also morgen früh starten.“ Er sah zu Franz hinüber, der nickte sein OK.
„Also startet der Trupp morgen früh.“ Kallis Stimme ist dunkler geworden, weit tragend, seine Körperhaltung hat sich verändert, wie ein Fürst zuckte es Shirame durch den Kopf.
„ Lasst uns zusammen zu Abend essen!“ Kalli drehte sich Richtung Speisesaal und nahm Shirame an den Arm.
Der nächste Morgen zeigte Kalli inmitten der Magierinnen und Magier, die dem Trupp angehörten. Genau so wie alle, richtete er seine Ausrüstung, half anderen dabei, nahm die Waffen entgegen, die Franz verteilte.
Franz teilte die Magier in zweier und dreier Gruppen auf, an Kallis Seite stand Shirame und Amelee. Franz drückte seine Peedaste und begrüßte Samula herzlich.
Kalli gab das Zeichen zum Aufbruch und Franz öffnete das Portal zu den Dimensionen und nach einander verschwanden die Magier in der Unendlichkeit der Zeit.,,
Kalli hielt den Kompass vor sich und Amelee drehte vorsichtig an dem obersten Regler. Schnell zeigte der Kompass die Richtung zu der drittuntersten Ebene und nicht nur das, das Gerät zeigte auch sofort die senkechte Variante dieser vermaledeiten Ebene an.
Kalli informierte Franz darüber und der gab die neue Information sofort an alle Magier weiter. Es ging ein Ruck durch den Trupp, jetzt wird es ernst!
Amelee drehte wieder einen der Knöpfe und sofort erhöhte sich die Geschwindigkeit des Trupps. Franz schrie Kalli an: „ Was ist passiert?“
Beruhigend winkte Kalli ab, Amelee hat bloß ein wenig Gas gegeben. Franz grinste und hob den rechten Daumen!
Mit einem unvorstellbaren Tempo raste der Trupp durch die Dimensionen und näherte sich sehr schnell der verflixten drittuntersten Ebene.
Wieder griff Amelee in den Kompass und drehte den Knopf, der die Geschwindigkeit regulierte, langsam zurück auf normales Tempo.
„ Wir sollten hier anhalten und unsere Strategie noch einmal durch gehen.“ Amelee sah Kalli fragend an, der stimmte den Vorschlag von Amelee sofort zu und gab Franz bescheid. Der Trupp der Magier stellte sich in einem Halbkreis vor Kalli und Franz und sah die zwei Männer erwartungsvoll an.
Genau in diesem Moment geschah es, als alle auf die Worte von Franz oder Kalli warteten, schossen Feuerdrachen aus allen Himmelsrichtungen auf die Gruppe zu. Schnell wurde es heiß, sehr heiß. Mit einem Warnschrei stieß Franz die neben ihm stehende Peedaste und Samula zu Boden Instinktiv warfen sich alle auf den Boden, nur Kalli blieb stehen und hielt den Feuerdrachen seinen Zauber entgegen. Erst schien es, als ob die Drachen gegen den Zauber immun seien, aber dann bogen sie im letzten Moment mit einem sehr zornigen Gebrüll.
Franz und Peedaste hatten zwischen zeitlich die Gruppe in einen starken Schutzzauber gehüllt.
Wieder formierten sich die Feuerdrachen für einen weiteren Angriff und Franz brüllte seine Warnung hinaus. Kalli stand aufrecht und hielt den angreifenden Feuerdrachen seinen Zauber entgegen!
Wieder bogen die Urviecher im letzten Moment vor der Gruppe ab. Kalli hantierte an seinem Zauber und hielt anschließend den Zauber den Drachen entgegen. Peedaste lachte hell auf, die Feuerdrachen wurden klein und kleiner, bis sie die Größe einer Maus erreicht hatten.
Kalli sah Shirame fragend an, ist die Größe nicht niedlich? Oder soll ich sie ganz vernichten?
Shirame schüttelte lachend ihren Kopf, in der Größe sind sie mir fast sympathisch.
Die winzigen Feuerdrachen hatten sich inzwischen in den Ritzen der Felsen zurück gezogen und Shirame fragte Amelee, ob der Angriff der Feuerdrachen von der schwarzen Magie angezettelt worden ist.
Amelee und auch Samula schüttelten sofort und sehr bestimmt verneinend ihre Köpfe, die schwarze Magie hat damit nichts zu schaffen. Das war wohl ein Angriff der Feuerdrachen aus purer Gewohnheit.
Dann ist es ja gut, lachte Shirame erleichtert.
Kalli sprach kurz Franz an, sah zu Amelee und Samula, sah deren bejahendes Nicken und wandte sich an die Magierinnen und Magier: „ Wie ihr wisst, benötigen wir pro Wissenspunkt vier bis fünf Magier. Ich möchte ganz sicher gehen, daher werden wir vier Gruppen a fünf Magier bilden. Jede Gruppe greift einen Wissenspunkt an. Sollten sich Schwierigkeiten auftun, werden wir sofort Unterstützung zu dem kritischen Punkt schicken. Wenn wir feststellen, dass wir mit vier Magiern pro Wissenspunkt auskommen, bilden wir eine Gruppe mehr. Alles OK?“
Alle nickten zustimmend und einige Magier brannten schon vor lauter Tatendrang und konnten den Start kaum erwarten.
Franz konnte gerade noch sagen, dass sie die ersten vier Wissenspunkte links angreifen, da waren die ersten drei Trupps schon unterwegs!
Kalli grinste seine Mitstreiter sitzbübisch an, was im harten Gegensatz zu seiner Erscheinung stand, los, packen wir es an und weg waren sie.
Auf den Weg zu ihrem Wissenspunkt konnte sie sehen, wie der erste Wissenspunkt, von Franz und seiner Gruppe angegriffen, verschrumpelte! Die Nebenpunkte wurden von der Energie der Magier einfach aufgesogen!
Kalli war einfach begeistert und seine Gruppe ebenfalls.
Jetzt stellte sich Kallis Gruppe um den vierten Wissenspunkt, streckten ihre Arme aus, der Energiestrang schloss sich und schon hoben die Magier die Energie über den Wissenspunkt der schwarzen Magie. Der kräftig pulsierende Energieball wuchs und Amelee schrie, jetzt, hinein mit ihm.
Der Wissenspunkt bäumte sich wie unter furchtbaren Schmerzen auf, schreckliche Laute drangen an die Ohren der Magier und dann sahen alle, wie der Wissenspunkt zusammen schrumpelte.
Zwischen durch sah sich Kalli immer wieder aufmerksam um, aber von der schwarzen Magie war nichts zu sehen.
Amelee und Samula beruhigten Kalli, keine Sorge, die schwarze Magie bekommt von unserem Angriff nichts mit!
Franz griff schon den zweiten Wissenspunkt an und Kalli sah, dass nächste Gruppe Magier zum nächsten Punkt wechselte.
Kalli wurde etwas unruhig, es ging einfach zu einfach, keine Schattenwesen, keine schwarzen Magier, kein Angriff von Feuer Drachen und ähnlichem.
Kalli gab die Nachricht weiter, dass er versuchen wollte, den letzten Wissenspunkt mit seinem speziellen Gerät zu vernichten.
Die Magier sammelten sich um den letzten hässlichen schwarzen Knubbel und sahen Kalli gespannt an. Von Shirame kam die Bitte, sei trotzdem vorsichtig, bitte!
Kalli nickte seine Shirame beruhigend zu, er werde keinerlei Risiko eingehen und bat die Magier, im Falle eines Falles bereit zu sein.
Kalli richtete den kleinen Gegenstand auf seinen Handteller auf den Wissenspunkt. Erst tat sich gar nichts, es wollte sich schon Enttäuschung breit machen, da glühte der kleine seltsame Gegenstand in Kallis Hand rot auf und Blitz ähnlicher Strahl zuckte in den Wissenspunkt und schnell schrumpelte die ekelhafte schwarze Pampe zusammen. Viel schneller ging es voran, als mit dem Energiestrahl der fünf Magier!
Alle Wissenspunkte waren mit ihren Satelliten verschwunden und noch immer herrschte Ruhe und Frieden!
Die Magier lästerten Kalli freundlich an, dass hätte er ja auch von Anfang an machen können, denn hätten sie sich ihre Energie sparen können. Kalli nahm die spöttischen Bemerkungen freundlich lachend zur Kenntnis. Als Ruhe einkehrte, sagte Kalli beruhigend zu den Magiern, ich wollte lieber auf Nummer sicher gehen, wäre es schief gegangen, hätten wir vielleicht Probleme bekommen. So war es einfach sicherer.
Einer der Magier trat vor und sagte unternehmungslustig: „ Machen wir doch gleich weiter und greifen die schwarze Pest an!“
Aber hier trat schnell Samula vor, ehe Kalli überhaupt etwas sagen konnte, wir sollten ob dieses Erfolges nicht leichtsinnig werden, lasst uns in Ruhe den Angriff vorbereiten und dann zuschlagen. Die schwarze Magie läuft uns nicht davon. Fast bittend sah die junge Frau die Magier an. Peedaste trat vor und unterstützte Samula: „ Lasst uns Ruhe bewahren und den letzten entscheidenden Angriff ebenfalls sorgfältig vorbereiten. Warum sollten wir ein unnötiges Risiko eingehen, schmerzliche Verluste hatten wir doch schon zu viele.“
„Gut, “ kam es jetzt energisch von Kalli, „ kehren wir zur Zentrale zurück und bereiten uns sehr sorgfältig auf den Angriff vor.“
Gut, sieht wirklich gut aus, kam es sehr zufrieden von Franz, als er seine Blicke über die sorgfältig sortierten Ausrüstungspacken und den vielen Waffen gleiten ließ.
Ordentlich waren die Stapel für jedes Team getrennt, locker standen die Magierinnen und Magier zusammen und diskutierten über den bevor stehenden Angriff auf die schwarze Magie.
Hoch erfreut warf Kalli seine Arme in die Höhe, als er Litha, Timothy und Lithas Eltern in den großen Raum herein kommen sah.
Jubelnd lief Litha in die weit ausgebreiteten Arme von Kalli und ließ sich willig herum wirbeln. Kalli bekam seinen Kuss von Litha, artig begrüßte er dann Lithas Eltern. Timothy bekam einen kräftigen Händedruck mit einem kameradschaftlichen Klaps auf die Schulter.
Sofort waren Litha, Shirame, Peedaste, Kallis Mutter und auch Lithas Mutter im Gespräch verwickelt.
Kalli nahm Timothy mit zu Franz, der den jungen Magier herzlich willkommen hieß. Timothy fragte Franz nach dem Stand der Dinge und erhielt sofort die Antwort, nach Kallis verabschiedenden Worten kann es los gehen.
„Prima!“ Kam es hoch erfreut von Timothy, der sich dabei erwartungsvoll die Hände rieb.
Litha winkte ihren Mann zu sich und als Timothy in dem Kreis der Frauen stand, fragte Litha etwas fassungslos, was mit Kalli passiert ist. Kallis Mutter leicht beruhigend, nicht schlimmes, im Gegenteil, beim durch suchen des Steinhauses, dabei wies sie auf das Haus, fand Samula einen kleinen merkwürdigen Gegenstand, der sich sofort auf Kalli zu bewegte
Wie Geistes abwesend holte Kalli den blauen Stein hervor, den er seinerzeit von der zauberhaften Magierin erhalten hatte.
Ach ja, ich erinnere mich, Ndesisa hieß sie, sie starb leider bei dem ewigen Zauber.
Die zwei Gegenstände verschmolzen mit einander und Kalli wurde der Magier der großen Magie.
Fast ehrfürchtig sah Litha und auch Timothy zu Kalli hinüber. Aber keine Sorge, er ist immer noch unser aller Kalli, schloss Kallis Mutter, die Worte wirkten seltsam erleichtert.
Kalli stand groß und heraus ragend nahe der vielen PCs und winkte die Magier näher zu sich. Schnell standen Magierinnen und Magier in einem lockeren Halbkreis vor Kalli.
Wieder sah Litha Kalli voller Ehrfurcht an, Kallis Mutter bemerkte es und legte beruhigend ihren Arm um Lithas schmale Schultern.
Kalli sah sich die vor ihm stehenden Magier an und sagte dann ruhig zu ihnen: „ Wir starten gleich den hoffentlich letzten Angriff auf die schwarze Magie. Durch das Auffinden des geheimnisvollen Koffers und wies bei seinen Worten lachend auf das Steinhaus, hat die große Magie einen sehr starken Zauber erhalten, der zusammen mit dem Zauber von Ndesisa, die schwarze Magie vernichten wird.
Zusätzlich haben wir ja noch einen zusätzlich Zauber, den ich bereits in dem Stein Kreis erhalten habe, als ich meine lieben Freunde hoch im Norden von England besucht habe.
Franz, euch allen als über aus vorsichtiger Mensch bekannt, hat uns trotzdem zusätzlich mit allen erdenklich Waffen ausgestattet, es kann eigentlich nichts mehr schief gehen!“
Kalli sah sich um, keine Fragen mehr? Gut dann lasst es uns anpacken. Amelee und Samula werden uns mit Hilfe des Kompasses zur schwarzen Magie führen und schlagen wir alle feste drauf!
Kalli lachte laut auf und Litha erkannte ihren alten Freund sofort wieder.
Die Magierinnen und Magier eilten zu ihren Ausrüstungspacken und luden sich ihre Sachen auf den Rücken. Einige befestigten Taschen und Packen an ihren Schenkeln oder auch an den Oberarmen.
Kalli strahlte seine Shirame an, die hübsche Frau sah jetzt wirklich zum fürchten aus, aber auch alle anderen Frauen waren zu Waffen starrenden Kämpferinnen geworden.
Samula und Amelee sahen Kalli an: „ Wir sind bereit!“
Kalli sah sich noch einmal um und stieß dann seine rechte Faust in die Höhe: „ Los geht es, viel Glück uns allen!“
Franz öffnete das Portal zu den Dimensionen und Amelee und Samula starteten in die unendliche Zeit der Dimensionen und die große Menge Magier dicht hinter her.
Die Magier flogen in einem angenehmen Tempo hinter den führenden Frauen her. Franz sagte zu Peedaste: „ Jetzt können wir uns wenigsten mal die oberen Ebenen in Ruhe anschauen, ohne jeden Moment mit einem Angriff rechnen zu müssen.“
Peedaste nickte dazu: „ Aber wir sollten trotz allem die Augen offen halten und mit allem rechnen.“ Dem stimmte Franz sofort zu.
Ohne Probleme erreichten die Magier die zweite Ebene, auch hier herrschte angenehme Ruhe, kein Gefühl einer möglichen Bedrohung oder gar eines Angriffes.
Shirame stupste Peedaste an, mir kommt es vor, als ob sich die Ebenen der Dimensionen verändert hätten. Ich habe sie ganz anders in Erinnerung.
Den Eindruck habe ich auch, Peedaste sah Shirame an, die Ebenen machen aufgeräumten, einen ordentlichen Eindruck.
Ja, ja, genauso, stimmte Shirame zu.
Die eindrucksvolle Stimme von Franz war zu hören, schaut mal nach links vorne und schon kamen die Ahs und Ohs von den Magiern.
Unterhalb vor der Gruppe war eine richtig kleine Idylle zu sehen, ein See mit strahlend blauen Wasser, unzählige rosafarbene Flamingos, auf den satt grünen Wiesen tummelten sich Rehe und Hirsche.
Da könnte man glatt ein Ferienhaus bauen, kam es sehr praktisch denkend von Kalli und erntete prompt von den Frauen missbilligende Blicke.
Ich mein ja bloß, kam es etwas lahm von Kalli zurück.
Samula und Amelee unterhielten sich sehr intensiv und dann kamen sie zu Kalli, wir möchten mal etwas ausprobieren.
Macht mal, kam es sofort von Kalli.
Das Tempo erhöhte sich beträchtlich und dann ging es sehr plötzlich sehr steil abwärts. Auf Kallis fragenden Blick antwortete Amelee, dass sie einen direkten Weg zur schwarzen Magie entdeckt haben und diesen folgen wir jetzt.
Es wurde merklich turbulenter und die Magier der großen Magie wurden kräftig durch geschüttelt. Immer noch ging es rasant abwärts.
Franz zeigte den zwei Frauen an, dass sie die Geschwindigkeit etwas reduzieren sollen, die Turbulenzen waren schon sehr heftig.
Eifrig drehte Samula an den Knöpfen des Kompasses, aber es änderte sich nicht besonders viel. Die Geschwindigkeit, mit der die Magier in die Tiefe stürzten, blieb sehr hoch.
Plötzlich schrie Franz lautstark, wir sind kurz vor der drittuntersten Ebene, abbremsen, abbremsen!
Samula drehte an einen Knopf des Kompasses und in einem eleganten Bogen schoss die Gruppe nach oben, verloren dadurch an Geschwindigkeit und schwebten angenehm zu Boden.
Hier sah es nicht besonders gemütlich aus, dunkle, bizarre Felsen, wenig Grün, alles sah wie verdorrt aus, richtig ungemütlich.
Wieder bewegten Samula und Amelee den Kompass von rechts nach links, von oben nach unten und dann zeigten sie die Richtung an, die sie zur schwarzen Magie bringen sollten.
Kalli hatte sofort einen schützenden Zauber über die Gruppe gelegt, aber es passierte nichts. Kalli nahm seinen Zauber in die Hand und richtete diese in die angezeigte Richtung. Dunkelrot glühte der Zauber auf und Kalli ging langsam voraus.
Die Magier schlossen sich an und jede Magierin und jeder Magier hatte eine Waffe in den Händen. Franz sah sich zu frieden um. Das Bild beruhigte ihn schon beträchtlich.
Nach nur einer kurzen Wegstrecke baute sich vor den Magiern eine schwarze, hässliche Felswand auf und Samula sagte ganz ruhig: „ Wir sind angekommen, dass ist das Verstecke der schwarzen Magie.“
Amelee und Samula verstauten das kostbare Gerät gut in dem Behälter und hielten schnell ihre Waffen in den Händen.
Kalli ging immer noch festen Schrittes auf die schwarze Felswand zu. Franz winkte den Magiern zu und zeigte an, dass sie Kalli folgen sollen.
Die hässlich Felswand wurde mit dem näher kommen immer hässlicher, auch der Gestank der schwarzen Magie war jetzt gut zu riechen, es stank einfach fürchterlich.
Als Kalli die Kälte spürte, die aus der Felswand strömte, blieb er stehen, legte seinen Zauber jetzt in seine flachen Handflächen und der Zauber glühte jetzt in einem fantastischen Blau auf.
Die Magier bildeten einen Halbkreis dicht hinter Kalli, alle hatten ihre Waffen bereit. Eine Weile war nichts zu sehen und die Gruppe wurde etwas unruhig, aber dann sahen es alle, der schwarze Fels an der linken Seite begann zu zerbrechen, aber es rollten keine Felsbrocken herunter, der Fels verschwand einfach.
Langsam führte Kalli seinen Zauber weiter nach rechts und der schwarze Fels verschwand im nichts!
Plötzlich wurden die Magier unruhig, ein schreckliches, ein wütendes, ein hasserfülltes Geschrei und Gebrüll dröhnte von der Felswand herüber. Kalli hatte die Unterkünfte der schwarzen Magie in der Felswand ereicht und die schwarze Magie brüllte ihre Wut über ihre Hilflosigkeit der großen Magie entgegen.
Kallis Zauber hatte die Mitte der hässlichen Felswand erreicht, dass schreckliche Gebrüll der schwarze Magie wurde Ohren betäubend, der Gestank aus den Felsen wurde unerträglich.
Der Zauber hat die Felswand bis zur Mitte vernichtet und Kalli führte den Zauber nach rechts weiter, als mit einem Ohren betäubenden Knall der Fels explodierte und ein schwarzer Gegenstand in die Höhe geschleudert wurde. Genauso schnell war Kalli unterwegs. Der Zauber war nicht mehr auf die Felswand gerichtet, sondern auf den schwarzen Gegenstand. Kalli schwebte jetzt kurz vor dem schwarzen Gegenstand, der sich jetzt als eine Art Kabine zeigte, darin die drei alten Weisen der schwarzen Magie. Unbeirrbar hielt Kalli seinen Zauber auf diesen Behälter.
Die drei alten Magier der schwarzen Magie schimpften und fluchten, als sie erkennen mussten, dass keiner ihrer Zauber gegen Kallis Angriff half. Die Kabine begann zu glühen und die drei alten Männer flehten Kalli an, sie zu schonen.
Kalli hielt unerbittlich seinen Zauber auf die drei Männer gerichtet, die Kabine glühte Feuer rot und langsam löste sie sich auf. Jetzt bekamen die drei Magier die volle Kraft des Zaubers zu spüren und schreiend vor Schmerzen wälzten sie sich auf den langsam verschwindenden Boden.
Noch einmal richtete sich einer der drei Magier auf, schüttelte drohend seine dürre Faust, was etwas albern wirkte und dann war nichts mehr!
Der Gestank war verschwunden, keine Kälte mehr zu spüren, die schwarze Felswand bröselte auseinander und schon zeigte sich stattdessen eine saftig grüne Wiese.
Kalli folgte noch einmal den Verlauf der schwarzen Felswand, so dass auch der letzte Krümel davon verschwand. Da brach der Boden auf und aus dem Erdreich kam eine wütende, aber auch verzweifelte, zu allem entschlossene Gruppe von Magiern der schwarzen Magie.
Mit einem hysterischen Gebrüll griff der Rest der schwarzen Magie an und lief in das konzentrierte Feuer der großen Magie. Es war ein kurzer Kampf, der unerbittlich den Rest der schwarzen Magie vernichtete.
Kalli kam zu den Magiern zurück und sehr erleichtert fiel ihm Shirame um den Hals: „ Haben wir es geschafft?“
Kalli sah Shirame lange an und nickte dann: „ Ja, wir haben es wirklich geschafft.“
Litha und Timothy kamen zu Kalli, Franz und Peedaste folgten, alle klopften Kalli hoch erfreut auf die Schultern, endlich ist es vorbei.
Etwas abseits standen Kallis Eltern und freuten sich über den Erfolg ihres Sohnes, auch Lithas Eltern beglückwünschten Kalli:“ Wo ist bloß der kleine nette Nachbarsjunge geblieben? Jetzt bist Du der Magier der großen Magie!“
„ Ich bin immer noch Kalli“, lachte Kalli in die Runde und alle lachten gerne mit.
Nach und nach kamen die Magierinnen und Magier zu Kalli, klopften ihm anerkennend auf die Schultern, die Frauen küssten ihn links und rechts auf die Wangen. Eine kleine zierliche Magierin zupfte Kalli an der Jacke: „ Heb mich bitte hoch, ich möchte Dir auch gratulieren.“
„ Aber gerne, sehr gerne.“ Antwortete Kalli freundlich, legte seine Hände um die Taille und hob die zierliche Frau mühelos hoch. Die Magierin legte ihre kühlen Hände auf Kallis Gesicht, beugte sich etwas vor und küsste Kalli zart auf die Wangen. Leise sagte sie dann: „ Herzlichen Dank, dass Du uns die schwarze Magie vom Hals geschafft hast.“
„Das haben wir alle zusammen geschafft.“ Kalli stellte die Frau wieder auf den Boden, hob beide Arme hoch in die Luft und rief laut in die Runde: „ Wir, wir alle haben die schwarze Magie besiegt!“ Tobender Beifall und Applaus klang auf, Hüte flogen in die Luft und einige Magier sprangen vor Freude und Begeisterung in die Luft.
Kalli sah vergnügt zu der Magierin hinunter und die Frau hielt ihm auf ihrer flachen Hand einen Anhänger entgegen: „ Für Dich, er wird Dich immer an diesen Tag erinnern und dafür sorgen, dass Dir nie ein Leid geschieht.“
Kalli hockte sich hin und nahm die zierliche Magierin ganz zart in seinen Arm und bedankte sich mit leisen Worten.
Kalli hielt die Frau an der Schulter fest und fragte in die Runde: „ Wollen wir hier alle etwas essen? Ich hätte genug Hunger dafür!“ Wieder tobte die Runde der Magier und schnell hatte sich ein großer Kreis gebildet und ebenso hatte jeder sein Essen vor sich.
Kallis Eltern, Shirame, Franz und Peedaste, sowie Amelee und Samula hatten links und rechts von Kalli Platz genommen. Kalli legte seinen Arm um Shirame und drückte die Frau an sich.
Kalli stellte mit erstaunen fest, das sich seine Eltern mit der kleine Magierin wie mit einer alten Bekannten unterhielten. So nebenbei er dann, dass sich seine Mutter und die Magierin schon aus Kindertagen kannten. Da sich Beate, so hieß die zierlich Frau, schon früh aus der Magie zurück zog, ging der Kontakt etwas verloren.
„Aber bei dem letzten Kampf wollte ich dabei sein.“ Lächelte Beate Kalli ganz lieb an. Dankend nickte Kalli der Magierin still zu.
Plötzlich ein vielstimmiger Aufschrei, Kallis Kopf ruckte nach rechts, sprang auf und schon der lag sein Zauber auf der seiner flachen Hand, beinahe synchron war Franz aufgesprungen und hatte über die Magier der großen Magie einen Schutzzauber gelegt.
Irgendein Ding kam mit wahnsinniger Geschwindigkeit auf sie zu geflogen
Wieder ertönten laute Rufe und Schreie, es ist Unkelè, wahrlich, es ist Unkelè in ihrem unendlichen Zauber Kalli Zauber hatte den Zauber, der Unkelè und ihre letzten Gefährten so grausam einschloss, erfasst und jetzt sahen alle die entsetzliche Vernichtung der letzten Magier der schwarzen Magie. Wie die Felswand zerbröselte der Zauber und genau so zerbröselten Unkelè und die letzten Magier!
Die gellenden Schmerzens –und Wutschreine schrillten in den Ohren der Magier. Unerbittlich hielt Kalli seinen Zauber auf Unkelè gerichtet und sah unberührt zu, wie die letzte Magierin der schwarzen Magie zu Staube zerfiel. Kalli richtete seinen Zauber auf den Boden, auf dem die Krümel gefallen waren und hielt erst inne, als wirklich nur noch Erde zu sehen war.
Und dann war es vorbei
Die so fürchterliche, drittunterste Ebene mit ihrer angehängten senkrechten Fortsetzung war ein friedlicher und angenehmer Ort geworden!
Kalli sah sich aufmerksam um, wandte sich mit einem erleichterten Lächeln an seine Mitstreiter: „ Ich hoffe, dass unser Essen nicht zu kalt geworden ist. Falls doch, werde ich doch noch richtig sauer auf die nicht mehr vorhandene schwarze Magie!“
Erleichtertes Lachen löste die entstandene Spannung auf und nach dem Essen machten sich die Magier der großen Magie auf den Heimweg.
Niemand sah den kleinen schwarzen Stofffetzen, der beinah sanft zu Boden schaukelte und wie gewollt in einem kleinen Loch im Boden verschwand.
Die große Magie organisierte eine Feier und alle kamen. Freunde, die sich seit Ewigkeiten nicht gesehen haben, fielen sich in die Arme. Kalli begrüßte voller Freude seine alten Freunde aus den gemeinsamen Uni Tagen. Der große Speisesaal dehnte sich und alle fanden Platz an den langen Tischreihen. Die Feier blieb auffallend ruhig, trotz des Sieges und des Triumphes über die schwarze Magie. Es wurde ein ruhiger und angenehmer Abend, der erst spät in der Nacht endete.
Viele friedliche Jahre erlebte die große Magie, vieles konnte sie zum Guten richten, unauffällig hilfreich eingreifen. Hier und da auch Menschen direkt helfen, die vom Schicksal arg gebeutelt worden sind.
Heiß wehte der Wind über das Staub trockene Land. Der Boden ist durch die Trockenheit aufgeplatzt und gerissen. Nirgendwo war eine grüne Pflanze zu sehen. Die zwei ausgemergelten Rinder standen mit tief gesenkten Köpfen an der Hüttenwand, so tief, das ihre Mäuler schon den Boden berührte.
Ein kleines, dünnes Mädchen kam aus der armseligen Hütte gekrochen, die riesengroßen schwarzen Augen suchten nach Wolken auf dem gnadenlos blauen Himmel, die heiße Sonne knallte erbarmungslos auf das dürre Land.
Das Mädchen kroch wieder in die runde Hütte zurück, hier war wenigstens etwas Schatten. Voller Angst blickte es zu seiner Mutter, die völlig apathisch an der Hüttenwand lehnte, genau so wie ihre zwei kleinen Schwestern.
So jung Samula auch war, sie wusste ganz genau, dass sie alle vor Durst und Hunger sterben werden, wenn nicht ein Wunder geschieht.
Samula griff nach dem Blechkanister, in dem sie immer das Wasser von der Wasserstelle geholt haben. Weder ihre Mutter noch ihre Geschwister reagierten auf ihr Tun. Langsam, mit schlurfenden Schritten verließ Samula die Hütte. Sie wollte Wasser holen, unbedingt, obwohl sie tief in ihrem Herzen wusste, dass es kein Wasser gab.
Nirgendwo.
Der heiße Wind empfing das kleine Kind bösartig mit einer heftigen Bö voller stechendem Sand. Das Mädchen schrie krächzend vor Schmerzen, als die Sandkörner furchtbar in ihren Augen rieben. Den Blechkanister hinter sich herziehend, schleppte sich das Kind durch die heiße Hölle zur Wasserstelle.
Ihre Füße, ihre Beine, ihr ganzer Körper tat schrecklich weh und dann noch der heiße Wind, der die letzte Feuchtigkeit aus ihrem Körper saugte.
Samula lief, schleppte sich mühselig weiter, immer weiter. Sie weinte Tränen los, als sie zusammen brach. Auf allen vieren kroch sie instinktiv in Richtung der Wasserstelle weiter.
Schöne Bilder von früheren Zeiten blitzten in ihrem Kopf auf, grüne Felder mit Gemüse, grüne Weiden für die Rinder, auf der Feuerstelle ein großer Topf, lachend rannten die Kinder fröhlich um die Hütte.
Ganz langsam dämmerte sie in die furchtbare Welt zurück und sah sich erstaunt um. Sie hatte es tatsächlich bis zur Wasserstelle geschafft und es war sogar noch eine winzige Pfütze Wasser vorhanden. Für Samula war es ein kleines Wunder. Sehr vorsichtig beugte sich das dürre Mädchen über das Wasser und in kleinen, vorsichtigen Schlucken trank es das trübe Wasser.
Jetzt legte Samula sehr vorsichtig den Kanister flach in das kostbare Wasser. Ganz langsam floss das Wasser in den Kanister. Samula schob sehr sehr vorsichtig den Sand zur Seite, damit auch der letzte Rest Wasser in den Kanister fließen konnte. So etwas wie Freude spürte das Mädchen, als sie sah, dass der Kanister fast halbvoll war.
Erschöpft hockte sich Samula in den heißen Sand und hoffte, dass noch etwas Wasser nach fließen würde. Sie dachte an ihre Mutter und an ihre Geschwister, hoffentlich kam sie nicht zu spät zurück. Sehr behutsam schob Samula den Sand aus der kleinen Wasserlache und trank noch einige Schlucke, bis es nichts mehr zu trinken gab. Enttäuscht wartete das Mädchen, aber es lief kein Wasser nach.
Voller Mühe und unter schlimmen Schmerzen schleppte das Mädchen den Kanister mit dem kostbaren Wasser zurück zu ihrer Hütte. Es sah hoch, es war noch weit bis zu ihrer Hütte, mühsam setzte es Fuß vor Fuß. Und dann sah es die dunkle Rauchfahne, voller Entsetzen krächzte Samula einen Schrei, sie ahnte, nein sie wusste sofort was passiert war. Andere Menschen haben ihre armselige Hütte gefunden und voller Wut und Enttäuschung in Brand gesetzt, weil sie nichts Essbares gefunden haben und nichts zu trinken gab.
Das bisschen Stroh der Hütte war nieder gebrannt, als das Mädchen ihr ehemaliges zu hause erreichte. Unter der Asche sah sie die Körper von ihrer Mutter und ihrer Schwestern. Die Rinder waren verschwunden. Samula fiel in den Sand und jammerte lautlos ihren Kummer in die grausame Welt.
Ganz langsam kehrte das Mädchen aus einem tiefen Erschöpfungsschlaf in die grausame Welt zurück. Erstaunt spürte Samula, das der heiße Wind nicht mehr blies, dass kein harter Sand mehr in der Luft war. Zu tiefst erschreckt setzte sich Samula auf und sah sich furchtsam um. Wo war sie, wo waren die Hütte, ihre tote Mutter und ihre toten Schwestern?
Voller Furcht sah sie sich um, sie war in einem Schlafraum in einem fremden Haus. Solche Häuser hatte sie bisher nur einmal in der fernen Stadt gesehen. Ihr Vater hatte sie einmal dorthin mit genommen. Leise, vorsichtig stand sie von der Lagerstatt auf und ging zu dem großen Fenster, das vom Boden bis an die Decke reichte. Erschreckt zuckte sie zusammen, als sie ein klopfen an der Tür hörte. Voller Angst ging sie rückwärts zur Lagerstatt, die Augen starr auf die Tür gerichtet.
In der Tür stand ein älterer Junge und winkte ihr zu, komm mit, der Herr möchte Dich sehen. Als Samula nicht reagierte, lachte der Junge, Du brauchst keine Angst haben, der Herr ist ein sehr gütiger Mensch. Trotz der beruhigenden Worte ging Samula mit furchtsamen Herzen hinter dem Jungen her. Die Pracht des Hauses flößte ihr noch mehr Furcht ein, lebte sie noch oder war dies nur ein schöner Traum?
Der Junge zog eine hohe Tür auf und schob das wartende Mädchen in den Raum. Die überwältigende Pracht des riesengroßen Zimmers ließ erneut die Furcht in Samula heiß hoch steigen. Der Junge ließ Samula nicht mehr los, bis er halt vor einem prächtigen Sessel machte, in dem ein freundlich lächelnder alter Mann saß. Er sah das kleine Mädchen lächelnd an und fragte sie, ob sie Hunger habe und Durst. Samula konnte nur stumm nicken. Der alte Mann zeigte auf einen niedrigen Tisch, auf dem die schönsten Kostbarkeiten standen. Der Junge zog Samula zu dem Tisch, drückte sie auf ein Sitzkissen und zeigte ihr, dass sie zu greifen solle. Samula sah fragend zu dem alten Herrn und dieser nickte ihr aufmunternd zu.
Zögerlich, ängstlich griff das dünne, ausgemergelte Kind nach einem Stück Brot. Der Junge goss herrlich kühles und Glas klares Wasser in einen schönen Becher. Der Junge lachte Samula freundlich an und legte in eine flache, irdene Schale, Gemüse, Reis und Hühnchen Fleisch. Das Mädchen sah den Jungen entsetzt an, so etwas darf man doch nicht. Der Junge lachte wieder freundlich herüber und gab Samula die flache Schale in die Hand. Als auch von dem alten Herrn keine Einwände kamen, griff das Mädchen zu und stopfte sich die ungewöhnten Köstlichkeiten in den Mund. Sie glaubte, noch nie etwas Leckeres gegessen zu haben, selbst das herrliche Wasser war völlig unwirklich für Samula, wenn sie an die schmutzige Brühe dachte, die ihr Trinkwasser bisher gewesen war.
Irgendwann war das Bäuchlein voll und Samula wurde herrlich müde. Sie spürte nicht mehr, dass der Junge sie ins Schlafgemach zurück trug. Behutsam legte er das dünne Mädchen auf die Bettstatt und verließ leise den Raum.
Die ersten Tage vergingen für Samula wie im Traum, das herrliche und kühle Haus, das unvorstellbar Essen, Wasser war immer genug da. Samula wusste jetzt, dass sie in einem wunderschönen Traum das reine Paradies erlebte.
Unmerklich und sehr vorsichtig führte der Herr des Hauses Samula in ein normales Leben. Das Mädchen wurde gebadet und hübsch gekleidet. Der alte Herr führte das schüchterne Mädchen mit erzählten Geschichten in den normalen Alltag seines Hauses.
Als sie dann erfuhr, dass sie am nächsten Tag mit dem Jungen zur Schule gehen soll, bat sie alle Götter und guten Geister, dass dieser Traum nie zu Ende gehen soll.
Durch den herrlichen Park, in dem das große Haus stand, führte der Junge Samula zur Schule. Mit bangen Schritten ging sie neben dem Jungen, der unbeirrt auf ein großes weißes Gebäude zu ging, die Treppe hinauf, durch das große Portal. Nach ein paar Schritten klopfte er an eine Tür, die Tür öffnete sich und die beiden Kinder gingen in das Zimmer.
Wieder erlebte das ängstlich umher blickende Mädchen etwas unglaubliches, die Frau wusste ihren Namen, wusste von ihrem Unglück!
Der Junge, er hatte Samula wiederholt seinen Namen Saleem genannt, brachte Samula zu einem anderen Zimmer und erklärte ihr, dass hier ihr Schulraum sei. Fast mit Todesangst betrat das Mädchen den Klassenraum und erschrak, mit Hallo und klatschen wurde sie von den vielen Mädchen begrüßt. Eine Frau zeigte Samula einen freien Platz und führte den Unterricht fort.
Das Mädchen aus der Steppe lernte schnell schreiben, lesen und rechnen. Später kam Heilkunde dazu, Experimente in einem anderen Raum, spannende Bücher durfte sie lesen und immer war die Lehrerin oder ein Lehrer da, die alles erklären konnten.
Die Zeit verging schnell, Samula wuchs heran, machte ihren Schulabschluss und wurde von dem alten Herrn in die Magie eingeführt!
Samula war mit Feuereifer dabei, sie studierte die uralten Schriften, lernte geheimnisvolle Zaubersprüche und hatte den ersten Kontakt mit der schwarzen Magie. Es war wie ein kalter, sehr unangenehmer Luftzug, hässliche Stimmen flüsterten ihr Bösartigkeiten zu, Bruchteile von Sekunden nur, dann war der Spuk vorbei
Der alte Herr übergab Samula zusammen mit Saleem und einer weiteren Magierin das Haus und setzte sich zur wohlverdienten Ruhe. Voller Freude hatte der alte Herr die Entwicklung von dem Findelkind verfolgt. Schnell hatte Samula ihre Freude an den Schulbesuch und wissbegierig verschlang sie alles, was sie in ihre Hände bekam.
Das dünne Mädchen wuchs heran und wie aus einer Puppe ein wunderschöner Schmetterling kam, so wurde Samula eine auffallend hübsche Frau. Sie hatte immer noch die großen schwarzen Augen, in denen das Leid zu lesen war. Groß und schlank, mit einer fantastischen Hautfarbe und langen schwarzen Haaren war sie eine Augenweide.
Samula und Saleem versuchten mit allen Mitteln vorsichtig zwar, aber intensiv, der armen Bevölkerung in ihrem Land zu helfen.
Sie schafften eine medizinische Versorgung, schafften Brunnen für viele Dörfer, zeigten der Landbevölkerung, wie sie eine bessere Feldbewässerung bauen konnten. Beide experimentierten in dem Labor mit verschiedenen Pflanzen, um sie Widerstands fähiger gegen Dürre und Hitze zu machen.
Langsam zeigten sich die ersten Erfolge ihrer intensiven Arbeit, das Wasser Problem war an vielen Orten gelöst, die neu gezüchteten Pflanzen übertrafen all ihre Erwartungen, das Leben der Landbevölkerung besserte sich ständig.
Leider zog das aber auch die Missgunst einiger sehr unangenehmer Leute mit sich und es kam, wie es leider immer wieder passiert. Gierige, neidische Menschen überfielen das Land und verjagten die Bewohner.
Schnell hatten Samula und Saleem erkannt, dass die schwarze Magie das ganze im Hintergrund steuerte.
Die große Magie trat in ihr Leben und Samula erkannte, dass es auch die gute Seite der Magie gab.
Nach dem schlimmen und heftigen Kampf wurde die schwarze Magie verjagt und Samula wurde Mitarbeiterin in der Zentrale der großen Magie.
Endlich war Zeit für die längst fällige Hochzeit von Kalli und Shirame. Seine Eltern organisierten eine fantastische Hochzeitsfeier. Das Wetter spielte mit und der Park um Kallis Haus war voll fröhlicher Menschen. Ingeborg zerfloss in Tränen, ihr kleiner lieber Kalli heiratete und sie durfte es mit erleben. und sie feierte tüchtig mit. Da sie sich um nichts kümmern musste, genoss sie den herrlichen Tag in vollen Zügen.
Die alten Freunde waren gekommen und viele Kampfgefährten der großen Magie. Shirame schlug ein um das andere Mal ihre Hände über den Kopf zusammen, ob der nicht enden wollenden Flut der Geschenke.Kalli strahlte Shirame, seine wunderschöne Frau, voller Liebe an. Sie sah einfach hin reißend in ihrem Brautkleid aus.
Nach dem Abendessen war auf der großen Rasenfläche eine Tanzfläche zu sehen. Am oberen Ende der Tanzflächen stellte sich eine Band auf und mit den ersten Akkorden waren die Paare auf der Tanzfläche.
Punkt O Uhr krachte ein Wahnsinns Feuerwerk los, Franz freute sich diebisch über seine Überraschung.
Es war schon lange heller Morgen, als sich die letzten Gäste verabschiedeten und Kalli den letzten Koffer verstaute.
Shirame kam in einem bequemen Kostüm aus dem Haus und Kalli hielt ihr höflich die Wagentür auf. Kali drehte sich zum Fahrersitz und sah Hermannjosef schon hinter dem großen Lenkrad sitzen. Er sah erstaunt seine Shirame an und diese lächelte vergnügt ihren frisch angetrauten Ehemann an: „ Wir sind auf Hochzeitsreise, da bleibe ich doch hier nicht alleine sitzen!“
Kalli nahm neben seiner Frau Platz und Hermannjosef startete den großen Wagen. Sofort ertönte ein Höllen Krach, erschreckt zuckte Shirame zusammen und Kalli sah das lachende Gesicht von seinem Vater und Franz. Vergnügt winkten sich alle noch einmal zu, dann fuhr Hermannjosef los.
Kalli und Shirame sahen sich viele Sehenswürdigkeiten in vielen Ländern an, ob es der berühmte Balkon aus einer traurigen Geschichte war oder die Traumstrände der Südseeinseln, der schöne Vulkan mit seiner Schneemütze oder die wilde Spielerstadt mitten in der Wüste.
Hinzu kam, dass sie in jedem Land bekannte Magier trafen, die oft ganz tolle und verrückte Feste für das Brautpaar organisierten. Ein absoluter Höhepunkt war für Kalli der Flug über den Weltberühmten Canon mit den Gleitflügeln. Er schrie während des Fluges seine Begeisterung in die Welt hinaus.
Für Shirame waren die großen Boulevards in den großen Städten die Höhepunkte.
Nach mehr als sechs Wochen kehrten die Hochzeitern zurück und das erzählen hielt Tage lang an.
Es dauerte nur 6 Tage, da kam ein Anruf von der Zentrale, wenn es recht wäre und machbar, sollte Kalli und Shirame bitte in die Zentrale kommen.
Tags darauf Fuhr Kalli mit seiner Frau zur Zentrale, Der zwei Frauen vom Empfang stürmten gratulierend auf das Ehepaar zu, mit feuchten Augen wünschten die Frauen alles Gute.
Kalli und Shirame fuhren mit dem Aufzug hoch zur Büroetage, die Aufzugstüren öffneten sich und ein tosender Beifall ertönte. Eine unübersehbare Menschenmenge drängte sich um die frisch Getrauten. Gratulationen, Glückwünsche und Hände schütteln ohne Ende. Es dauerte sehr lange, bis etwas Ruhe einkehrte und sich das so toll bejubelte Paar für Glückwünsche bedanken konnte. Die Menge teilte sich und Kalli sah Samula und Amelee mit einigen Magiern auf sich zu kommen. Kalli wurde links und rechts geküsst, Shirame herzlich gedrückt. Dann traten die Magierinnen und Magier zu Seite und jetzt war ein großes und sehr großes Paket zu sehen.
Kalli und Shirame sahen sich überrascht an, aufmachen, öffnen skandierte die Menge klatschend. Die beiden taten der Menge den Gefallen und Shirame zog sehr effektvoll die große Schleife auf, wieder brauste tosender Beifall auf. Kalli entfernte das Papier und die zwei Hälften des großen Kartons fielen auseinander.
Ein wunderschöner Kinderwagen war jetzt zu sehen und Shirame und Kalli fielen sich vor Freude in die Arme.
Samula trat vor und erklärte den beiden, welche Raffinessen dem Kinderwagen eingebaut wurden. Shirame staunte nur und selbst Kalli war überrascht, darin kann ja unserem Kind absolut nichts passieren, das ist ja sicher wie ein Panzer!
Besser noch, lachte Amelee fröhlich, dagegen ist ein Panzer eine Konservendose.
Kalli und Shirame bedankten sich überschwänglich bei ihren Kameraden und Mitarbeitern.
Kalli machte eine unauffällige Handbewegung und alle hatten ein Glas Champagner in der Hand, lasst uns auf uns alle einen Toast ausbringen, alle hoben das Glas in die in die Höhe und Kalli sagte plötzlich etwas ernster: „Das wir alle in Ruhe und Harmonie leben können.“
Nach und nach löste sich die Gesellschaft auf und Kalli stand mit Shirame bei Amelee und Samula. Zwei, drei weitere Magierinnen aus dem Bereich EDV kamen dazu. Kalli sah Amelee fragend an, die junge Frau reagierte mit einem geheimnisvollen Lächeln und winkte ihren Chef und Shirame zu einem der vielen PCs. Vor dem großen Bildschirm blieb Amelee stehen und Samula tippte eifrig auf der Tastatur.
Plötzlich ein erstaunter Ruf von Shirame: „Schau mal Kalli, siehst Du…..?“
Kalli nickte Shirame zu, ich habe es gesehen.
Gebannt blickten die Beiden auf den großen Monitor. Samula zeigte die Ebenen, die alle mehr oder weniger kannten, in langsamer Folge, so dass jede Einzelheit in Ruhe betrachtet werden konnte. Die Ebenen machten alle so einen beruhigenden friedlichen Eindruck, dass sich Kalli langsam entspannte. Shirame bemerkte es mit Erleichterung.
Jetzt war auf dem Monitor die drittletzte Ebene zu sehen, der Ort der letzten Schlacht gegen die schwarze Magie, auch sie ist ein Ort der Ruhe und des Friedens geworden. Nach einer Weile sah Kalli zu Samula, es kann weiter gehen. Amelee drehte sich um und sagte etwas stockend: „Es geht nicht weiter.“
Erstaunt fragte Kalli zurück: „ Wie, es geht nicht weiter, jetzt müsste doch ….“ Er wurde von Amelee sehr ungewohnt unterbrochen: „ Es geht nicht weiter, es ist wie vernagelt. Als wenn wir das Ende der Welt erreicht hätten.“
Amelee schwieg bedrückt und Samula sagte mit leiser Stimme: „Wir haben wirklich alles versucht, es geht wirklich nicht weiter.“
„Immer mit der Ruhe, ich mache euch doch gar keinen Vorwurf“, kam es ruhig von Kalli. Für einen Moment herrschte nachdenkliche Ruhe.
Dann fragte Shirame sehr nervös: „Kann die schwarze Magie dahinter stecken?“
„Wir wissen es noch nicht, es gibt aber auch keinerlei Hinweise auf die schwarze Magie. Zu mindest haben wir noch keinen fest stellen können.“
Kalli wurde ganz ruhig. In sich versunken, sortierte er das gehörte und gesehene, wog für und wieder ab. Er hob seinen Kopf, sah alle der Reihe nach an und sagte dann ruhig aber sehr bestimmt: „ Wir werden uns das sehr genau ansehen. Wir stellen einen Trupp von erfahrenden Magierinnen und Magier zusammen und werden uns das sehr genau vor Ort ansehen.“
Für eine lange Zeit herrschte Ruhe, jeder hing seinen Gedanken nach. In die Stille sagte Amelee: „ Ich werde eine Namensliste erstellen und Ihnen dann vorlegen.“
Kalli nickte: „ Franz und Peedaste, Tekanou und Colosso gehören unbedingt dazu.“
Amelee nickte und notierte die Namen.
„Schreib bitte Dich und Samula auf die Liste, wir brauchen euch schon wegen dem Kompass. Wir treffen uns in fünf Tagen.“ Wieder nickte Amelee.
Kalli und Amelee gingen ins Büro, als Kalli die Stapel von Unterlagen auf seinem Schreibtisch sah, stöhnte er gequält auf und drehte sich wieder zur Tür.
Lachend stoppte Shirame ihren Mann: „Du bist der Chef und musst mit guten Beispiel voran gehen.“
Mit einem tiefen Schnaufer setzte sich Kalli hinter seinen Schreibtisch und griff nach der obersten Mappe.
Die Zentrale der großen Magie summte wie ein nervöser Bienenstock, auf der einen Seite brodelte die Neugier und Sorge um die neue Situation, auf der anderen Seite war auch extrem Freude und Abenteuer Lust der versammelten Magier zu spüren. Endlich geht es wieder los, es wurde ja schon langweilig usw.
Franz hatte die Vorbereitungen für das geplante Unternehmen in die Hand genommen und dem entsprechend sah der Berg der Ausrüstungsgegenstände aus.
Kalli sah sehnsuchtsvoll zu der Gruppe der Magierinnen und Magier, die intensiv an den Vorbereitungen arbeiteten. Wie gerne wäre er hier dabei, Shirame spürte es und zog Kalli zurück ins Büro und an den Schreibtisch. Kalli stöhnte zum Stein erweichen, Shirame klopfte auf die Schreibtischplatte, Herr Ronners, sie sind der Chef der großen Magie und ihr Aufgabengebiet umfasst auch den Papierkram!
„Du hast ja Recht, aber Du musst auch zu geben, dass die Vorbereitungen für unseren Kontrollausflug weit aus interessanter sind!“
„Stimmt ja, Kalli, aber jede Arbeit muss erledigt werden.“ Und legte Kalli einen Stapel Mappen auf den Schreibtisch, bitte unterschreiben, drehte sich kess auf dem Absatz um und ging zu ihrem Schreibtisch zurück.
Die Uhr zeigte an, dass es schon lange Feierabend war, als Kalli die letzte Mappe zu klappte. Shirame nahm den Stapel und brachte die Mappen in die Verteilung.
Kalli stand auf und reckte sich erleichtert, Shirame staunte immer wieder über die Größe ihres Mannes. Ich gehe schon mal herüber zu Franz, ein fröhliches OK kam von Shirame zurück.
Kalli winkte Franz zu und der große Mann kam auf Kalli zu, Peedaste war mit gekommen und Kalli begrüßte die schöne Frau herzlich.
Kalli sah Franz fragend an und Franz legte los: „Wir haben die Ausrüstung für 50 Teilnehmer zusammen gestellt, mit den Waffen handhaben wir es so, wie bei dem letzten Kampf gegen die schwarze Magie. Hinzu kommt ja Dein fantastischer Zauber, so das wir gut gewappnet sind!“
Peedaste ergänzte in ihrer ruhigen Art: „Zusätzlich haben wir einige Magierinnen und Magier mit speziellen Begabungen und Zauber ausgesucht.“
Als Kalli nichts sagte, fuhr Peedaste fort: „Dadurch haben wir Teilnehmer, die speziell bei Wasser oder Erde, besondere Hindernisse zum Einsatz kommen oder aber auch für oder gegen bisher unbekannte Angreifer.“
Kalli dankte Peedaste und Franz für ihre gewohnt gute Arbeit und bat dann, dass ihm alles gezeigt wird.
Nach dem längeren Rundgang war Kalli zufrieden und mehr als beruhigt, jetzt kann es los gehen!
Die Zentrale ist ruhig geworden, als Shirame zurück kam, standen nur noch Amelee und Samula bei Franz, Peedaste und Kalli. Kalli strahlte seine hübsche Frau voller Freude an, als ob er sie schon tagelang nicht mehr gesehen hätte. Er klärte Shirame darüber auf, dass die Vorbereitungen abgeschlossen sind und sie gerade darüber sprechen, wenn sie starten wollen.
Amelee hielt Shirame die Teilnehmerliste hin: „ Die letzten Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind bis Freitag alle eingetroffen.“
Shirame schlug vor: „Dann lasst uns doch am Montag starten, gönnen wir uns alle noch ein schönes Wochenende und dann legen wir los.“
Franz und Kalli waren darüber hocherfreut, auch die drei Frauen nickten zustimmend.
Als Kalli mit Shirame ihr zu hause erreichten, wurden sie angehupt und Litha winkte herüber, Timothy hupte noch einmal, auch Lithas Eltern winkten freundlich. Shirame tat zusammen mit Margarete wirklich alles, damit es ein schönes Wochenende wurde. Am späten Abend trafen Kallis Eltern ein und sie brachten Tekanou und Colosso mit. Kalli begrüßte alle voller Freude, klopfte Tekanou freundschaftlich auf die Schultern und fragte Colosso nach dem Leben auf der Burg. Alles gut, kam es mit sonorer Stimme kurz und bündig von dem Riesen.
Shirame dachte, was bin ich froh, dass es noch größere Männer als Kalli gibt. Colosso überragte Kalli ganz locker um mehr als Haupteslänge!
Nach dem von Margarete gekochten fantastischen Abendessen setzte sich die Gruppe in loser Folge im Wohnraum in die Sessel und Kalli hatte blitzschnell den Sessel, auf den Colosso zu steuerte, kräftig verstärkt. Shirame schickte ein dankbares Lächeln zu ihrem Mann.
Die Gespräche drehten sich natürlich in erster Linie um den geplanten Ausflug, Franz bestätigte allen, dass die Vorbereitungen abgeschlossen sind, die letzten Teilnehmer sind eingetroffen.
Nein, mit dieser seltsamen Wand, Mauer oder was es auch immer ist, hat sich nichts Neues ergeben. Sie ist einfach vorhanden und verhindert das weiter kommen in die unteren Ebenen der unendlichen Dimensionen.
Eine Sperre der Dimensionen gab es noch nie, wer auch immer dahinter steckt, wird uns Antwort geben müssen. So oder so.
Im Laufe des Abends fanden sich die Frauen auf der einen Seite und die Männer auf der anderen Seite zusammen. Während sich das Gespräch bei den Männern weiterhin um den Kontrollflug handelt, waren die Frauen endlich bei der zurück liegenden Hochzeit und der Hochzeitsreise angekommen. Voller Freude wurde jede Einzelheit noch mal und noch mal erwähnt, bis Shirame lachend aufstand und zu den Frauen sagte, kommt, ich zeige euch mal unseren supertollen Kinderwagen.
Das war natürlich etwas für die Frauen und angeregt mit einander redend, folgten sie Shirame.
Die Zentrale der großen Magie summte und brummte wie ein aufgeregter Bienenstock. Es haben sich nicht nur die Magierinnen und Magier, die an dem Flug teilnehmen, zusammen gefunden, nein, es waren auch noch jede Menge an Magiern hinzu gekommen, die dem Geschehen ganz nahe sein wollten.
Kalli stand mit einer Gruppe Magiern vor dem großen Monitor und hörte den Erläuterung von Samula und Amelee zu: „Leider sind wir keinen Schritt weiter gekommen. Die Wand steht wie eine eins. Selbst das Material können wir nicht analysieren, wir gehen aber davon aus, das es eine organische Materie ist, da es sich bewegt und ständig die Farbe wechselt.“
Samula fügte hinzu: „ Diese gewaltige Wand, Mauer oder Sperre macht aber keinen bedrohlichen Eindruck. Wir können keinerlei gewalttätigen Impulse oder Ausstrahlungen fest stellen.“
Kalli klatschte in die Hände, also, los geht es. Schnappt eure Ausrüstung, Franz gibt euch die Gruppeneinteilung, zwei Gruppen gehen an die Spitze, weil Amelee und Samula den Kompass bedienen. Die anderen Gruppen schließen uns an.
Die teilnehmenden Magierinnen und Magier bannten sich einen Weg durch die zurück bleibenden Magier hin zu dem Platz, auf dem die Ausrüstungen aufgereiht waren.
Franz öffnete das Portal und die erste Gruppe mit Amelee startete, dicht gefolgt von der Gruppe mit Samula an der Spitze.
Gruppe für Gruppe verschwand in die Dimension der unendlichen Zeit. Mit einem Plopp schloss sich das Portal hinter den Magiern. Auf den großen Bildschirmen waren die Gruppen klar und deutlich zu sehen. Die Magier der großen Magie flogen über schöne Landschaften, grüne Ebenen und sanfte Hügel,
überquerten ein Gebirge und verschwanden in die nächste Ebene der Dimensionen. Gebannt starrten die zurück gebliebenen Magier auf die Bildschirme.
Die nächste Ebene wurde erreicht, auch hier war alles friedlich. Samula machte Kalli darauf aufmerksam, dass sie in der nächsten Ebene die seltsame Wand erreichen.
Der Übergang in die nächste schüttelte die Magier etwas durch einander, Kalli wurde sofort hellwach, er sah zu Franz hinüber, Franz machte sofort ein Vorsichtszeichen und Kalli nickte zustimmend und dann sahen alle diese Wand!
Sie reichte von Horizont zu Horizont, ein Ende ihrer Höhe war nicht zu erkennen. Samula hatte recht mit ihrer Feststellung, eine Bedrohung kam von dieser seltsamen Barriere nicht.
Franz gab sofort das Zeichen zum Halt und die Magier versammelten sich um Kalli und Franz, beide sahen etwas ratlos aus, was ist das bloß für ein Ding?
Kalli sagte dann: „Ich werde mich mit allen schützende Zaubern sichern und dann zu dieser Wand gehen. Ich werde nicht aggressiv auftreten und auch keinerlei aggressive Gedanken hegen. Vielleicht erziele ich so eine Reaktion dieser seltsamen Erscheinung!“
Shirame sah ihren Mann etwas besorgt an, sei bloß vorsichtig. Kalli nahm Shirame in seine Arme, versprochen, ich bin vorsichtig.
Kalli überprüfte seine Ausrüstung, von Peedaste und Franz bekam er noch einen zusätzlichen Zauber. Er drehte sich der Wand zu, auf deren glasähnlichen Oberfläche ein buntes Farbenspiel zu sehen war. Langsam, aber bestimmt schritt Kalli auf die Wand zu.
Je näher Kalli der Wand kam, umso mehr spürte er einen Widerstand, als wenn ihm die Wand Einhalt gebieten wollte. Abwartend blieb Kalli stehen, um fest zu stellen, ob sich der Widerstand verringert oder sogar noch erhöht. Als keine Reaktion erfolgt, machte Kalli sehr vorsichtig weitere Schritte auf die Barriere zu.
Er spürte noch Widerstand aber weit aus geringer. Kalli sah sich um, er sah die Magier der großen Magier, allen voran Shirame, Peedaste und Franz, in wachsamer Bereitschaft. Beruhigt ging Kalli langsam und völlig passiv auf die bunt schillernde Wand zu.
Jetzt stand Kalli in Armlänge vor der Wand, deren Farbenspiel jetzt wild durch einander wirbelte, dass es Kalli beinahe schlecht davon wurde, sonst passierte nichts.
Kalli streckte seine rechte Hand aus und berührte ganz sanft mit den Fingerspitzen die Oberfläche, die mit total verrückten Farben auf die Berührung reagierte. Sonst wieder nichts. Jetzt legte Kalli die flache Hand etwas fester auf die Wand, die sich wie, irgendwie, ja, wie eigentlich, anfühlte. Langsam strich Kalli mit seinen Fingerspitzen über dieses seltsame Material, aufmerksam beobachtete er dabei die Reaktionen der Barriere, langsam wurde sich Kalli auch sicher in der Annahme von Amelee, dass es sich um organisches Material handelt.
Er erhöhte den Druck seiner Hand und spürte plötzlich, dass das Material nach gab, es bildete sich eine Mulde in der Wand und dann war seine Hand blitzschnell in der Wand verschwunden. Kalli hörte hinter sich Schreckensschreie, aber erkonnte seine Hand ganz normal bewegen. Jetzt zu allem entschlossen, schob Kalli seinen Arm nach, berührte mit der Schulter die Wand und verschwand hinter der Wand!
Kalli reagierte sofort und minimierte sich in Gedanken schnelle, keinen Sekunden Bruchteil zu früh! Der Schreck, ja fast Entsetzen fuhr ihm wie ein elektrischer Schlag in den Körper! Er war in einer total verrückten Welt der schwarzen Magie gelandet. Alles, was die schwarze Magie nur aufwenden konnte tobte in der finsteren, kalten und stinkenden Pseudowelt wie verrückt herum.
Kalli blieb ganz ruhig in seinem Versteck, die Bestietalen, Warakale und Reptitoren rasten wie verrückt herum, um ihn zu finden. Jetzt tauchten die ersten schwarzen Magier auf, auch sie versuchten ihn in hektischer Suche zu finden.
Kalli konzentrierte sich auf absolute Ruhe, um der schwarzen Magier kein Signal zu geben, er schob sich so tief wie möglich in die winzige Erdspalte, in die er sich recht zeitig verstecken konnte. Er war sich langsam sicher, dass die schwarze Magie keine Ahnung hatte, wo er sich versteckt hat. Kalli orientierte sich und stellte fest, dass er etwas nach halb links halten muss, um hinter die Barriere zu gelangen. Über vorsichtig bewegte sich der Magier der großen Magie rückwärts, mit wachsamen Augen auf die schwarze Magie, die noch immer wie verrückt nach ihm suchte. Kalli staunte, die von der schwarzen Magie erschaffende Barriere ging sogar ein gutes Stück ins Erdreich hinein, Wieder drückte Kalli vorsichtig seine flache Hand auf die Oberfläche, langsam entstand wieder durch den Druck eine Mulde und er war durch! Erst nach einiger Entfernung zu der bunt schillernden Wand nahm es seine Größe an und stand etwas schräg zur Gruppe der Magier.
Shirame schrie erleichtert auf, als sie ihren Kalli sah, sofort kamen alle auf Kalli zu gestürmt, tausende Fragen prasselten auf Kalli ein. Lachend währte er ab, lasst uns ein Stück zurück gehen, dann erzähle ich alles in aller Ruhe. Shirame hatte sich bei Kalli eingehängt und strahlte ihn sehr erleichtert an.
Die Magierinnen und Magier hatten sich ein einem Kreis zusammen gesetzt und diskutierten heftig das von Kalli geschilderte. Als der erste Schock über die tatsächliche Existenz der schwarzen Magie überwunden war, kamen die Forderungen, diese Brut endgültig ein für alle mal zu vernichten.
Kalli hörte sich alle Argumente sehr konzentriert an, wägte für und wider gegen einander ab und ergriff dann das Wort: „Wir werden folgender maßen vorgehen, wir teilen uns in vier Gruppen auf, jeweils eine der Gruppen erkundet die Sperre nach links, rechts, nach oben und nach unten. Wenn es gelingt, entnehmen wir eine Probe von der Materie, vielleicht hilft es uns, wenn wir wissen, aus welchen Material es besteht. Zwei, drei Magier bleiben zusammen mit Amelee und Samula hier und stehen für eventuelle Fragen zur Verfügung, wenn eine Gruppe zum Beispiel die Hilfe des Kompasses benötigt und ähnliches.“
Kalli sah sich fragend im Kreis um, sah zustimmendes Nicken der Magier, die vier Gruppen stellten sich zusammen. Franz zeigte Kalli an, dass er mit seiner Gruppe in die Tiefe startet. Tekanou zeigte an, dass er mit der Gruppe nach oben startet.
Die Gruppen nach links und rechts waren schon gestartet. Kalli folgte der Gruppe, die die rechte Seite ausgewählt hat und schloss sich dieser an.
Mit dem letzten Blick sah Kalli noch, wie Franz den Boden öffnete und seine Gruppe in der Öffnung verschwand.
Kalli Gruppe flog in Wellenlinien herauf und herunter die Barriere entlang. Das Aussehen dieser Sperre änderte sich nicht im Geringsten, so weit sie auch daran vorbei flogen. Kalli spürte, dass sich in seinem Innern heiliger Zorn aufbaute, Zorn auf die schwarze Magie, die anscheinend nicht zu besiegen war.
Ein gellender Warnschrei riss Kalli aus seinen Gedanken, mit Entsetzen sah er, wie sich die Barriere nach innen wölbte und einen Magier mit hinein zog. Kalli erhöhte in Sekundenschnelle seine Geschwindigkeit, erreichte den wild schreienden Magier, griff zu und nutzte seine Geschwindigkeit, um die Sogkraft zu überwinden. Gleichzeitig verkleinerte er sich und den Magier, schoss in einem aberwitzigen Tempo aus der Ausbuchtung in der Barriere. Ein schneller Blick nach unten zeigte ihm, dass alle Magier in Sicherheit waren, sie hatten sich wohl sehr schnell von der Wand entfernt.
In sicheren Abstand sammelte sich die Gruppe und der von Kalli gerettete Magier nahm seinen Helm ab und schüttelte wild mit dem Kopf. Erstaunt stellte Kalli fest, dass der Magier eine recht junge Frau war, die ihm jetzt die Hand hinstreckte und sich sehr erleichtert bedankte.
Kalli informierte sofort alle drei Gruppen über die Reaktion der Wand. Kalli rätselte sich darüber, wieso er sich der Wand ohne weiteres nähern konnte, als sich Franz etwas undeutlich meldete, danke für die schnelle Warnung, leider haben wir das Ende der Barriere im Boden noch nicht erreicht.. Die zwei anderen Gruppen meldeten auch negative Ergebnisse. Die Wand scheint unendlich zu sein.
Kalli kontaktierte Amelee und fragte nach, ob sie schon etwas Neues über diese seltsame Grenze heraus gefunden haben. Leider war die Antwort auch negativ.
Kalli fragte seine Gruppe, ob jemand eine Idee hätte, alle schüttelten verneinend mit den Köpfen. Die junge Frau meldete sich verlegen. „Ich bedanke mich noch einmal sehr herzlich bei Euch. Mir ist bei dem Vorfall aufgefallen, dass sich die Wand nach innen biegt. Dadurch bin ich auf die Idee gekommen, dass es sich um einen großen Behälter handeln könnte. Eine Rechteck oder vielleicht eine Kugel..“
Kalli sah die junge Magierin interessiert an: „Ich bin einfach nur Kalli OK? Erzähl mir mehr von Deiner Feststellung.“
„Ich ja sehr nahe an der Wand geflogen, dadurch löste ich mit Sicherheit auch die Reaktion der Wand aus. Als wir wieder hoch flogen, fiel mir die Biegung nach innen auf. Vielleicht hat sich die schwarze Magie eine Art riesigen Kokon geschaffen, in dem sie sich, unbemerkt von uns, wieder neu regenerieren konnte.“
„Mensch“, sagte Kalli zu der Magierin, „dass ist es, genau das ist es!“ Kalli klopfte der jungen Frau lobend auf die Schultern, dass sie dabei ins Stoppern geriet, bekam Kalli gar nicht mit, er hatte schon Verbindung mit den drei Gruppen aufgenommen und bat sie, umgehend zu seinem Sammelplatz zu kommen.
Es dauerte eine Weile, bis alle eingetroffen waren und dann bat Kalli die junge Magierin, allen ihre Feststellung zu schildern.
Etwas verlegen stand die Magierin vor den vielen Menschen und schilderte ich Vermutungen. Franz nickte sofort dazu, auch Peedaste und Tekanou. Kalli bedankte sich und fragte dann nach, ob jemand etwas berichten kann, dass uns alle weiter hilft. Nichts, alle standen ratlos da, so etwas wie diese Wand hatten sie noch nie gesehen. Auch eine Probe konnte keiner entnehmen, das Material war mit herkömmlichen Mitteln nicht angreifbar.
In Kalli wuchsen Berge von Sorgen, dass war eine Bedrohung für die große Magie, wie sie schlimmer nicht sein konnte.
Eine lange Pause entstand, bis Kalli wild entschlossen sagte: „ Ihr alle geht jetzt sehr weit weg von der Barriere und ich werde meinen Zauber gegen diese Wand einsetzen, dann werden wir sehen, was passiert, wenn überhabt etwas passiert.“
Shirame versuchte Kalli von seinem Vorhaben ab zubringen, aber Kalli, jetzt ganz Chef der großen Magie, schickte seine Frau zu den anderen Magiern.
Kalli legte den Zauber auf seine flache Hand, ging einige Schritte auf die Barriere zu und es passierte nichts! Sein Zauber trat nicht in Aktion! Kalli war wie erschlagen, was hat die schwarze Magie damit bloß ausgeheckt?
Völlig ratlos rief er die Magier zusammen und ordnete die Heimkehr an.
Dieses gewaltige Problem muss genauestens untersucht werden und wenn sich die große Magie absolut sicher ist, wird sie die schwarze Magie angreifen und vernichtend schlagen.
15. Kapitel: Die Barriere der schwarzen Magie
Etwas ernüchtert kehrten die Magier der großen Magie zurück. Auch in der Zentrale der großen Magie herrschte Ernüchterung. War man sich zu sicher geworden, wo möglich sogar etwas überheblich?
Egal wie oder was, die große Magie ist sehr brutal auf den Boden der Tatsachen zurück gekehrt.
Kalli ergriff sehr resolut und energisch das Ruder, wir mussten sehr schmerzvoll feststellen, dass die schwarze Magie nicht einfach so mir nichts dir nichts zu vernichten ist. Bevor wir überhaupt nur den Gedanken an einen weiteren Abgriff auf die schwarze Magie hegen, werden wir uns so gründlich vorbereiten, wie noch nie zu vor. Alle Fakten müssen untersucht werden, sämtliche, uns bekannte Daten müssen erfasst und ausgewertet werden. Erst wenn wir sagen können, wir haben alles untersucht, alles berücksichtigt, es gibt nach unserem Wissen nichts mehr, was wir vergessen haben. Dann und erst dann schlagen wir zu und zwar mit allem, was die große Magie aufbringen kann.
Kalli rief neben Amelee und Samula noch einige weiterer Magierinnen und Magier zusammen und beauftragte diese, über die PCs alles zusammen zutragen und erst mit der Auswertung zu beginnen, wenn wirklich nichts vergessen worden ist.
Die Magierinnen und Magier nickten sehr ernst nach Kallis Worten, Amelee sah Kalli fast ängstlich an, bevor sie zu ihrem Arbeitsplatz zurück kehrte.
Kalli rief Franz zu sich und beauftragte diesen, eine oder auch mehrere Arbeitsgruppen zusammen zu stellen und mit diesen Gruppen alles zu überprüfen und nach zu forschen, was Waffen und Angriffsstrategien betrifft. Auffallend ruhig nahm Franz den Auftrag von Kalli entgegen.
Kalli sah sich suchend um, sah Shirame und winkte sie zu sich, selbst seine Frau kam sehr ruhig zu ihm. Kalli beauftragte Shirame, eine oder auch mehrere Gruppen zu bilden und diese Gruppen sollten sich ausschließlich mit allem ungewöhnlich, übersinnlichen, mit Zaubersprüchen und magischen Tricks der schwarzen Magie befassen. Alles zusammen tragen, wir müssen unbedingt hinter das Geheimnis dieser seltsamen Barriere kommen.
Jetzt brummte die Zentrale der großen Magie wie tausend Bienenstöcke! Jetzt war jedem klar geworden, warum Kalli der Magier der großen Magie geworden ist. Dafür reichte ein halbe Stunde glasklarer Anweisungen, um aus dem sympathischen Lausebengel den Chef des ganzen werden zu lassen.
Kalli ging mit Shirame in das gemeinsame Büro und erst dort traute sich Shirame Kalli etwas privat anzusprechen. Bist sauer auf uns wegen des Misserfolges an der komischen Mauer, fragte sich recht vorsichtig nach? Nein, lachte Kalli, so wie sie es kannte und liebte, nur darf uns so etwas nie wieder passieren. Ich habe den Eindruck, das Gefühle oder nenne es, wie Du willst, dass die schwarze Magie aus jedem unserer Fehler gestärkt hervor geht, selbst wenn sie von uns mächtig Dresche bekommen hat.
Shirame wurde nachdenklich, nach einer ganzen Weile sagte sie dann: „Du könntest damit verdammt noch mal sehr Recht haben! Wenn ich nur an den einen oder anderen Vorfall denke.“
Kalli nickte zustimmend: „Deswegen möchte ich ja, dass Du Dir einige Magierinnen und Magier zusammen suchst und mit diesen genau diese Situationen heraus findest und analysierst, ob meine Vermutung zutreffen könnte.“
Shirame stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Kalli, der sich zu ihr gebeugt hatte. Ein Riesenkerl, dachte sie im hinaus gehen.
Neben seiner umfangreichen Verwaltungsarbeit informierte sich Kalli ständig nach dem Stand der Dinge bei den Arbeitsgruppen. Noch war nichts Konkretes fest zu stellen, die Magier hatten Berge von Informationen gesammelt, auf mehrere Themengebiete verteilt, an eine Auswertung war noch gar nicht zu denken.
Probleme hatte Kalli zusätzlich mit dem eines neuen Schulkomplexes, der vom Kindergarten über die Grundschule bis hin zur Universität alle Schularten quasi unter einem Dach beherbergen soll.
Die betroffene Gemeinde befürchtete plötzlich Nachteile für ihre Schulstandorte. Etwas genervt knurrte Kalli, die sollten doch froh über so einen super modernen Schulkomplex sein. Jetzt passte selbst der geplante Busshuttle nicht mehr.
Ein weiterer Schulneubau konnte aber erfreulicherweise kommenden Monat eingeweiht werden.
Wieder machte Kalli seinen täglichen Rundgang, fragte in den Arbeitsgruppen nach, ließ sich von Amelee die Datenerfassung in den PCs zeigen und schüttelte enttäuscht seinen Kopf, Unmengen von Daten, aber genau genommen nichts konkretes. Nichts, was die große Magie nicht schon kannte, aber irgendwo muss der Schlüssel zu dem neuen großen Zauber der schwarzen Magie sein.
Kalli verzog sich sehr ernüchtert in sein Büro. Shirame sah ihren Mann an uns senkte sofort wieder ihren Blick auf die vor ihr liegenden Unterlagen. Den Ausdruck in Kallis Gesicht kannte sie nur zu gut, jetzt wäre eine Unterbrechung das schlechteste was sie tun könnte.
Ein sehr vorsichtiger Blick nach einer langen stillen Pause sagte ihr sofort, dass ihr Kalli abgetaucht ist in die endlosen Weiten des Wissens der großen Magie. Sehr leise und sehr vorsichtig blätterte Shirame die Unterlagen weiter, bloß keine falschen Geräusche, bloß keine noch so kleine Ablenkung.
Jetzt sah es für Shirame aus als ob Kalli mit jemanden sprechen würde, er hörte sehr konzentriert zu, nickte, schüttelte seinen Kopf, es wirkte so, als ob sämtliche Möglichkeiten, die der großen Magie bekannt waren, erörtert wurden.
Kalli schüttelte enttäuscht seinen Kopf, sah hoch und sagte zu Shirame, dass er immer noch keine Lösung gefunden habe, keine Idee, keinen Zauber. Etwas angespannt saß er hinter seinen Schreibtisch, lass uns essen gehen, das nach denken hat mich hungrig gemacht. Shirame lachte verhalten zwar, aber erleichtert, dass war wieder ihr Kalli!
Kalli und Shirame setzten sich zu Franz und Peedaste an den Tisch, die Atmosphäre in der großen Kantine war ruhig, die Gespräche wurden sehr sachlich geführt, es herrschte eine ruhige Zuversicht. Jeder hier war davon überzeugt, dass die große Magie auch dieses Problem und diese Situation meistern wird.
Franz und Peedaste steuerten mit Sachverstand ihre Argumente zu dem Gespräch bei. Franz hatte gar eine Auflistung erstellt, auf der er alle ihm und der großen Magie bekannten und hilfreichen Waffen, Zauber und guten Ideen im Kampf gegen die schwarze Magie aufgeführt hatte.
Er gab Kalli und Shirame je ein Exemplar davon, vielleicht hilft es Dir auf die Sprünge. Kalli und Shirame bedankten sich, jeder Hinweis, sei er noch so klein, kann hilfreich sein.
Peedaste sah leicht nach rechts und fragte den noch sehr jungen Mann, ob er etwas sagen möchte? Verlegen und mit hoch roten Kopf trat der junge Mann näher an den Tisch, Kalli spürte sofort die Unsicherheit des jungen Magiers und schob einen Stuhl zu recht, komm, setzt Dich und erzähle uns, was Du auf dem Herzen hast. Der junge Mann setzte sich neben Kalli auf den Stuhl und Kalli stellte Franz, Peedaste und Shirame vor. Wieder bekam der junge Magier einen roten Kopf, Kalli hielt ihm seine Hand hin, ich bin Kalli und wie heißt Du?
„Ich heiße Xaxar und ich weiß wer Du bist.“
Die Runde lachte Xaxar freundlich an, dann leg mal los, lachte Franz den Jungen an.
Xaxar griff in seine Jackentasche und holte sich einen Notizzettel heraus.
„Wir gehen doch davon aus, dass die Barriere so etwas ist wie eine große Hülle für die schwarze Magie.“ Fragend sah sich Xaxar in der Runde um, alle nickten und er fuhr fort: „Die große Magie kann doch bestimmt vergleichbares herstellen?“
Wieder sah Xaxar die Runde fragend an.
„Wenn die große Magie ein Material herstellen könnte, dass noch stärker ist als das von der schwarzen Magie, könnten wir doch diesen Kokon der schwarzen Magie darin einhüllen, ohne dass sie es überhaupt bemerkt!“
Wieder sah sich Xaxar in der Runde um, Bei Franz und bei Kalli dämmerte es langsam, was der Junge planen könnte.
„Wenn wir mit dieser Hülle die schwarze Magie einschließen können, ohne dass die davon etwas bemerkt, könnten wir, rein theoretisch jetzt, irgendwann doch damit beginnen, die Hülle ganz langsam und sehr vorsichtig immer enger zu ziehen. Und wenn sie klein genug ist, schließen wir sie in den unendlichen Zauber ein wie seinerzeit mit Unkelè.“
Xaxar schwieg und sah sich erwartungsvoll in der Tischrunde um. Er sah, wie die Gehirne auf Hochtouren arbeiteten. Hier saßen die Magier mit dem Potenzial, um seine Idee richtig einordnen zu können.
Es blieb lange still an dem Tisch, so lange, dass es den Nachbartischen auffiel. Xaxar zeigte den anderen Magiern an, dass sie ruhig bleiben sollten. Ruhig standen nach und nach alle auf und bildeten einen Kreis um den Tisch, an dem Xaxar mit Kalli, Shirame, Peedaste und Franz saß.
Schließlich nickte Franz, auch Peedaste schien zu einem Ergebnis gekommen zu sein. Shirame sah Kalli an und sie sah in seinen Augen eine Flamme brennen, die sie nur zu gut kannte. Kalli sah Xaxar intensiv an: „ Du hast eine fantastische Idee vorgebracht, super!“ Kalli ergriff den rechten Arm von Xaxar und hob ihn hoch: „ Hier sehen wir alle möglicherweise unseren Retter!“
Tosender Beifall tobte hoch, Kalli schob Xaxar nach vorne und noch etwas linkisch bedankte sich der junge Magier bei seinen Kolleginnen und Kollegen.
„Wir gehen in die EDV und dann werden wir nach der passenden Materie suchen, die geeignet ist, den Vorschlag von Xaxar zu realisieren!“
Alles strömte hinter Kalli zur EDV und Amelee und ihre Kolleginnen wurden vor Schreck ganz blass, als sie ihren Chef mit den vielen Magiern in ihre Abteilung strömten.
Kalli schob den jungen Magier vor: „Erzähle bitte Amelee Deine Idee.“ Amelee, Samula und die vielen anderen Magierinnen, die in der EDV arbeiteten, hörten sehr aufmerksam zu.
Als Xaxar geendet hatte, fragte Amelee Kalli, wir suchen also eine Materie oder Material, das nicht nur der Materie der schwarzen Magie gleicht, sondern noch viel besser ist?“
„Genau, richtig!“ Strahlte Kalli, jetzt wieder ganz der Alte, Amelee an.
Amelee sah ihren Chef etwas ungläubig an, aber Kalli meinte es tatsächlich so, wie er das gesagt hatte.
Amelee drehte sich etwas heftig um, rief ihre Mitarbeiterinnen zusammen und redete mit den Magierinnen so richtig giftig, wir suchen etwas, von dem wir nichts wissen, aber es muss gut, sehr gut sein! Amelee wurde von ihren Mitarbeiterinnen auch sehr irritiert angesehen, selbst Samula verschlug es die Sprache.
Peedaste und Shirame traten zu Kalli, meinst Du nicht, dass Du Amelee ein wenig auf die Zehen getreten hast? Kalli sah sehr erstaunt die beiden Frauen an, wieso meint ihr das? Ja, soll denn Amelee das, was Du haben willst, aus ihren Ärmeln schütteln? Kalli sah Shirame an, ist mir egal, wie sie es macht, aber ich weiß, dass sie und ihr Team es schaffen wird.
Peedaste, rufst Du mal Franz dazu, ich muss mit euch über die Idee von Xaxar diskutieren.
Kalli steuerte einen Tisch in einer ruhigen Ecke an, er hatte kaum Platz genommen, tauchte Franz schon auf. Ohne lange Vorrede kam Kalli sofort auf den Punkt, ich brauche Vorschläge, wie wir an das Material kommen, in dem wir die schwarze Magie einschließen können. Kalli sah sich erwartungsvoll um, die anderen Magier sind näher an den Tisch getreten. Es wurde mucksmäuschenstill, man konnte förmlich die Gehirne knistern hören.
Kalli schloss jetzt alle Magier in den Gedanken Prozess ein, so konnte jeder von jedem hören, welche Ideen in den Köpfen ausgebrütet wurden. Sehr schnell konnten zwei , drei Gruppen fixiert werden, einmal die strategisch und logisch denkenden Magier, stark vertreten waren die emotional betonten Magierinnen und Magier, die dritte Gruppe vereinte die Strategie und die Emotionalität. Kalli sortierte die Gruppen, jede erhielt dann nach ihrer Veranlagung den Auftrag, nach einer praktikablen Lösung des anliegenden Problems zu suchen.
Einen Moment herrschte etwas Unruhe, Füße scharren Stühle rücken, dann war wieder Ruhe.
Kalli hatte, wie alle anderen auch, sein Zeitgefühl völlig verloren, sollte das Problem mit der schwarzen Magie nicht zu packen sein? Amelee trat mit einer Gruppe Magierinnen und Magier an Kallis Tisch, machte sich bemerkbar, weil Kalli und die anderen Magier nicht auf ihr kommen reagierten. Kalli sah, weil Amelee ihm etwas zeigte. Er schüttelte seinen Kopf, als ob er aus tiefsten Gedanken zurück kehrte. Kalli nahm das „Ding“ in seine Hände und drehte es hin und her, das Ding fühlte sich wie eine sehr dicke, aber elastische Plane, Folie an? In Kallis Kopf blitzte es auf, sollte es den Magiern um Amelee tatsächlich gelungen sein?
Kalli sah Amelee fragend an, sie und ihre Kolleginnen und Kollegen nickten voller Freude und Vergnügen. Kalli sprang auf, die vielen Magier sind schon aufmerksam geworden, dass da etwas Positives passiert ist. Alle drängten sich jetzt um den Tisch, tausend Fragen prasselten auf Amelee nieder. Sie hob beide Hände um Ruhe bittend, langsam wurde es ruhig. Amelee erklärte jetzt ruhig, dass sie und ihre Kollegen von Kalli den Auftrag erhalten hatten, eine Folie, eine Plane oder was auch immer zu finden, mit der die schwarze Magie eingeschlossen werden kann. Ich, wir glauben, nein wir sind uns sicher, dass wir dass gewünschte Material gefunden haben. Das Material hat alle unsere theoretischen Tests bestanden, jetzt können wir den praktischen Test starten.
Ein tosender Applaus rauschte über die Gruppe um Amelee hin weg. Kalli zeigte Franz an, jetzt brauchen wir ein Testgelände. Franz nickte, drehte sich um und öffnete ein Portal, ein riesiges Testgelände zeigte sich. Amelee konnte Kalli in dem ganzen Tumult noch sagen, dass, wenn das Material seinem speziellen Zauber stand hält, können wir los schlagen. Kalli grinste Amelee hoch erfreut an. Alles strömte jetzt durch das Portal auf das Testgelände. Amelee baute mit ihren Kolleginnen und Kollegen ein sehr stabil aussehendes Gestell auf und spannte daran eine große Fläche des neuen Materials, das jetzt auch in bunten Farben schillerte. Amelee deute den Magiern an dass sie jetzt das Material testen können, mit welchen Waffen, welchen Zaubersprüchen auch immer.
Das ließen sich die vielen Magier der großen Magie nicht zweimal sagen, schnell bildete sich eine lange Schlange und einer nach dem anderen versuchte mit seinen Waffen oder seinen Zaubersprüchen die Plane zu leibe zurücken. Mehrere Magier versuchten gemeinsam, der Plane Schaden zu zufügen, aber das Material hielt unerschütterlich stand. Langsam wuchs in Kalli die große Hoffnung, dass es mit dieser Folie tatsächlich gelingen könnte, die schwarze Magie ein zu schließen. Franz trat jetzt zusammen mit Peedaste vor das Gestell und beide bearbeiteten mit allen Tricks, Zaubern und Waffen, die sie kannten und sie kannten viele. Sie kombinierten ihre Waffen, ihre Zaubersprüche. Franz schleuderte gar seine Feuerkugeln und Peedaste belegte jeden Feuerball mit einem Zauber. Unerschütterlich ließ das Material alles über sich ergehen, seine Oberfläche zeigte nicht den geringsten Schaden. Als alle Magier die Plane getestet hatten, trat Kalli vor das Gestell, legte seinen Zauber auf die flache Hand, streckte dieser dem Gestell entgegen. Langsam glühte der Zauber auf seiner Handfläche auf, ein weißer Strahl schoss auf die Plane zu und prallte ab! Wieder und wieder probierte Kalli mit seinem Zauber das Material zu beschädigen, nichts, absolut nichts konnte dem Material etwas anhaben. Die Oberfläche sah wie zu Beginn aus, glatt, ohne jeden Schaden.
Jetzt müssen wir nur noch die schwarze Magie darin einwickeln, grinste Kalli sehr erleichtert und verschwinden lassen. Er ging zu Amelee und Ihren Kollegen und bedankte sich sehr herzlich, er wisse sehr genau, was sie alle geleistet haben. Franz kam mit Peedaste und Shirame zu Kalli, Franz sah Kalli an, wir sollten einen weiteren Test machen, vielleicht einen ganz brutalen mit vielen Waffen auf einmal oder mit ganz fiesen Zaubersprüchen gebündelt in einem Paket. Er sah Amelee entschuldigend an, sei nicht böse, aber diesmal muss es einfach klappen. Amelee nickte zu den Worten von Franz, dass verstehe ich doch, ich, wir alle wollen ja auch, das es endlich zu Ende ist.
Franz winkte die Magier zusammen und erklärte ihnen, dass sie noch einmal alles daran setzen sollen, die Folie zu zerstören und zwar mit allen verfügbaren Waffen, Tricks und Zaubersprüchen, über die sie verfügen, einzeln und gebündelt. Wenig später explodierten Unmengen von Waffen, Zaubersprüche kamen hinzu. Ein Magier schickte gar einen Riesen Bohrer gegen die Folie.
Amelee und ihre Kolleginnen freuten sich diebisch, denn ihr Produkt hielt allen Angriffen stand. Franz stoppte die Angriffe, drehte sich zu Amelee um, verbeugte sich anerkennend und hob seinen Daumen in die Höhe. Die Frauen freuten sich wie kleine Kinder zu Weihnachten. Kalli erkundigte sich bei den Magierinnen, in welchen Größen sie die Folie haben, Amelee deutete auf das eingespannte Stück. Kalli war etwas erschüttert, dass ist alles? Amelee nickte vergnügt dazu: „Die Folie muss nur auseinander gezogen werden, sie wird so groß, wie Du sie haben möchtest. Wie können wir die Plane um den Kokon der schwarzen Magie legen, ohne dass es bemerkt wird? An jeder Seite sollten so viel Magier wie möglich die Folie in die gewünschte Richtung ziehen, dabei aber bitte immer einen Abstand zu der Folie der schwarzen Magie halten Für den unterirdischen Bereich ist Franz zuständig.. Amelee sah Kalli etwas spitzbübisch an.
Kalli winkte Franz zu sich und erklärte ihm die Prozedur. Franz nickte, den unterirdischen Bereich über nimmt er, kein Problem. Die Magier versammelten sich vor Kalli, Amelee stand neben ihm und Kalli forderte die junge Magierin auf, den Magiern den Ablauf zu erklären.
Dann ging es ganz schnell, die Folie wurde aus dem Rahmen genommen, Magier neben Magier hielten die Folie fest in den Händen und gingen langsam auseinander. Die Folie dehnte sich wie ein Kuchenteig. Die Magier stiegen hoch, in recht kurzer Zeit hüllten sie, mit dem von Amelee geforderten Abstand, den sichtbaren Teil des Kokons ein. Die Magier standen wieder auf dem Boden und Franz hatte einen Feiraum unterhalb des Kokons geschaffen, so dass die Magier die Folie ohne große Umstände darunter ziehen konnten. Von der schwarzen Magie war nichts zu merken. Die Magier der großen Magie liefen unterhalb des Kokons auf einander zu und kaum hatten sich die Ränder der Folie berührt, verschmolzen sie mit einander. Franz war restlos begeistert, dass war doch mal eine tolle Sache.
Der riesige Ballon schwebte jetzt, komplett in Amelees Folie ungehüllt, einige Meter über den Erdboden. Kalli machte den Vorschlag, dass sie jetzt den Ballon für einige Stunden beobachten sollten, dass, falls eine Reaktion der schwarzen Magie, sie sofort reagieren können. Damit waren alle einverstanden, Shirame machte zu Kalli die Handbewegung für essen. Kalli lachte laut auf, nickt Shirame zu und schon hatte jeder Magier sein Essen auf einem Tablett in den Händen. Lautes Lachen kam als Dank zurück. Nach dem Essen stellten sich die Magier in Gruppen zusammen und diskutierten das gerade erlebte. Kalli rief die Magier zu sich, die den Verkleinerungszauber beherrschten. Er erkundigte sich, ob ein Magier alleine den Zauber vornehmen möchte oder ob eine Gruppenarbeit gestartet werden sollten. Die Magier besprachen sich kurz, wir werden einen Gruppenzauber zelebrieren. Gut, kam es zufrieden von Kalli. Franz kam mit Peedaste zu Kalli, wir haben uns den Ballon noch einmal sehr genau angesehen, alles ruhig, kein Anzeichen von Gegenwehr der schwarzen Magie. Kalli gab den Magiern das Startzeichen, der Rest der Magier zog sich etwas zurück, um den Zauber nicht zu stören.
Aus dem Halbkreis der zelebrierenden Magier kam ein starkes Flimmern, es baute sich zu einer Art Vorhang oder Decke auf. Als es den Magiern groß genug schien, machten sie eine Bewegung mit ihren Händen, als ob sie den Zauber über den Ballon werfen wollten und genauso geschah es. Der Zauber legte sich wie weiches Tuch über den Kokon. Die Magier zogen noch ein wenig, bis der Kokon komplett eingehüllt war. Jetzt sahen sich die Magier an, nickten sich zu, drehten sich mit ausgestreckten Armen und flach aufgestellten Händen zu dem Ballon. Nur ein paar Augenblicke später konnte jeder sehen, dass der Ballon kleiner wurde. Gespannt verfolgten die Magier diesen Zauber. Kalli schickte Franz mit einigen Magiern zur Kontrolle um den Kokon. Das Riesending schrumpfte und nichts passierte. Als der Ballon auf die Größe eines Kinderballs geschrumpft war, hielten die Magier inne. Jetzt bildete Peedaste, Shirame mit drei weiteren Magierinnen einem Kreis um den kleinen Ball und Shirame ließ aus ihrer Hand Metallkörner auf den Ball rieseln, bis dieser komplett bedeckt war und sich in einen kleinen schwarzen Metallwürfel verwandelt hatte. Shirame trat Schweiß überströmt zurück, Peedaste zusammen mit den drei Frauen starteten jetzt den unendlichen Zauber, wenig später schwebte der kleine Metallwürfel zwischen den Magierinnen.
Kalli rief Tekanou zu sich, schieß ihn in die unendlichen Zeiten. Tekanou befestigte den Würfel an einem Pfeil, spannte seinen Bogen und schoss die schwarze Magie in die unendlichen Zeiten der ewigen Dimensionen.
Texte: Klaus Blochwitz
Bildmaterialien: Klaus Blochwitz
Tag der Veröffentlichung: 08.02.2013
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