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Ganz schön kriminell


Klaus Blochwitz


Eine Handvoll Krimis




 

 

 

 

 

 

Kapitel Übersicht

Einfach kriminell

 

Eins kommt zum anderen

 

Jeder ist des Mordens fähig

 

Mord im Maisfeld

 

Unfall oder doch Mord? Die Kripo ermittelt noch

Einfach kriminell

 

Seit einigen Monaten arbeitet Edith jetzt schon in der neuen, großen Stadt. Die Arbeit in der großen Niederlassung macht ihr Spaß und sie konnte auch schon die ersten lukrativen Aufträge abschließen.Jeden Abend freute sich Edith, nach hause zu kommen, sie hatte unwahrscheinliches Glück bei der Wohnungssuche gehabt. Ihre Wohnung befand sich in einem schön renovierten, alten Haus in der dritten Etage. Eigentlich war die Wohnung viel zu groß für sie alleine, aber schon bei der ersten Besichtigung hatte sie sich darin verguckt!

 

Edith parkte ihren kleinen Flitzer auf den Parkplatz, der zum Haus gehörte und ging langsam die breite Treppe zu ihrer Wohnung hoch. Das helle Treppenhaus vermittelte einen freundlichen Eindruck, das dunkle Holz bildete einen schönen Kontrast dazu.

Die Woche ging auf ihr Ende zu und Edith freute sich auf das Wochenende, obwohl das Wetter nicht so angenehm war. Sie wollte es sich in ihrer Wohnung so richtig kuschelig und gemütlich machen.Nach einigen wenigen Hausarbeiten machte es sich Edith auf dem Sofa mit einem Buch und einem Glas Wein bequem. Stopfte sich Kissen in den Rücken.

Mitten im Lesen horchte sie auf, diese seltsamen Geräusche hörte sie zum ersten Mal. Edith schütteltet ihrem Kopf, ist halt ein altes Haus.Am nächsten Morgen beim Frühstück hörte Edith wieder diese Geräusche und nahm sich vor, den Vermieter diesbezüglich anzusprechen.Durch die anfallende Arbeit über die Woche, vergaß Edith die Sache mit den Geräuschen in ihrer Wohnung.

 

Bis die Geräusche am Freitag Abend wieder mehr als deutlich zu hören waren. Ein seltsames kratzen und scheuern, als wolle jemand ein Loch in eine Wand machen. Edith nahm ihr Handy und rief den Vermieter an. Sie schilderte kurz die Sachlage und der Vermieter versicherte ihr, dass er sich umgehend darum kümmern wird.Die Geräusche waren nicht mehr zu hören und Edith vergaß sie.

Einige Zeit später kam sie wie immer abends nach Haus und prallte erschreckt zurück! Ihre Wohnungstür war offen! Unschlüssig stand Edith einen Moment, nahm dann das Handy und rief den Vermieter an und fragte nach, ob er in ihrer Wohnung war und die Tür...? Nein, kam es sofort entschieden zurück! 

 

Jetzt war Edith doch etwas verunsichert und rief die Polizei an. Der Polizist am Telefon empfahl Edith, die Wohnung nicht zu betreten, er würde zwei Kollegen zu Ihr schicken. Erstaunlich schnell waren die beiden Polizisten da und gingen nach einigen Fragen vorsichtig in die Wohnung.Die Polizisten kamen zurück und beruhigten Edith, alles in Ordnung, kein Einbruch, die Tür war unbeschädigt.

Immer noch etwas unruhig und nervös, ging Edith in ihre Wohnung und stellte nun selber fest, dass alles so war wie immer.Ihr Handy meldete sich, aber es war niemand zu hören.

Edith überprüfte noch Mal, ob die Tür abgeschlossen war und ging dann ins Bad! Kaum lag sie in der Wanne, begannen die seltsamen Geräusche wieder, Edith hatte den Eindruck, als würden diese Geräusche an der Wand entlang wandern. Neben dem Bad war das Schlafzimmer und ein weiteres Zimmer und Edith konnte die Geräusche durch alle drei Zimmer verfolgen. Im Wohnzimmer und in der Küche waren die Geräusche nur schwach zu hören, sie kamen eindeutig von der Rückseite des Hauses.

 

Jetzt waren auch immer ständig schwere Tritte im Treppenhaus zu hören, die anscheinend vom Dachboden kamen.Immer öfter meldete sich Ediths Handy ohne das sich der Anrufer meldete, auf dem Display war keine Nummer zu sehen.

Edith wurde langsam aber sicher sehr nervös, die Geräusche in ihrer Wohnung waren jetzt dauernd zu hören, diese anonymen Anrufe dazu, zweimal lag Müll auf ihrem Parkplatz und ihre Wohnungstür stand ein weiteres Mal offen.

Sie entschloss sich, zur Polizei zu gehen, es musste etwas unternommen werden!Sie kam unausgeschlafen in die Firma, konnte sich nicht mehr konzentrieren und ein bisschen bange war sie auch geworden.

Von der Polizei bekam Edith Bescheid, dass sie jetzt rund um die Uhr bewacht wird! Endlich schlief sie wieder ruhig und in der Firma lief es wieder wie gewohnt.

 

Am nächsten Tag waren wieder die Geräusche zu hören, der Polizist war schnell in Ediths Wohnung, hörte sich die wandernden Geräusche an und gab seinem Kollegen Bescheid, das Nachbarhaus zu kontrollieren!Jetzt ging alles sehr schnell, die Wohnung in der dritten Etage im Nachbarhaus wurde von der Polizei fixiert und dann staunten die Männer nicht schlecht, dermännliche Bewohner der Wohnung hatte tatsächlich die an Ediths Wohnung angrenzende Wand mit verschiedenen Werkzeugen total aufgekratzt.

 

Die Polizisten fanden heraus, das der Mann durch das Fenster über das Dach in das Nachbarhaus eindrang, um die Wohnungstür von Ediths Wohnung zu öffnen. 

Einige Tage später erfuhr Edith auf der Polizeiwache, dass es sich bei dem Mann um einen ehemaligen Mitarbeiter aus ihrer Firma handelt, der sie für den Verlust seines Arbeitsplatzes verantwortlich machte. 

Als sie das Gebäude verließ, kamen ihr auf den langen Flur zwei Polizisten entgegen, in ihrer Mitte erkannte Edith den verhafteten Mann.

„ Sie?“ Völlig überraschte sah sie den Mann an.

„ Ja, ich Du blöde Schlampe!“

„Aber warum denn?“ Fragte die Frau den Mann zwischen den Polizisten.

„Weil Du mich um meinen Arbeitsplatz gebracht hast, Du Miststück!

Wurde Edith von dem Mann angegiftet.Entsetzt trat sie einen Schritt zurück, sie hatte das Gefühl, gleich zusammen zu sacken und lehnte sich schnell an die Wand.Die beiden Polizisten zerrten den Mann weiter, Edith hörte ihn noch bis zum Ende des Flurs weiter schimpfen und fluchen. 

Eins kommt zum anderen

Schlecht geschlafen, schlecht gelaunt, schwang Ralf seine Beine aus dem Bett. Er ging zum Fenster und zog die Vorhänge zurück. Als Ralf das Wetter sah, verzog er sein Gesicht zu einer grimmigen Grimasse. Halblaut knurrte er vor sich hin: , Das wird ein Tag!“

Der Schnitt beim Rasieren steigerte noch seine schlechte Laune und das i-Tüpfelchen kam von der sauer gewordenen Milch, die jetzt in hässlichen Klümpchen auf seinem Kaffee schwamm. Ralf goss den verdorbenen Kaffee ins Spülbecken, mit Aktentasche und Mantel versehen, verließ er die Wohnung.

 

Die kurze Strecke bis zur Bushaltestelle reichte aus, um klatsch nass zu werden. Er sah missmutig die drei nassen Gestalten an, die bereits an der Haltestelle standen. Na klar, dachte Ralf, wie konnte es anders sein, bei so einem Wetter bleibt sie einfach zu Haus.

 

Seit einigen Wochen fährt nämlich eine junge, nette Frau mit dem selben Bus, den Ralf benutzt. Mehr als einige flüchtige Blickkontakte gab es zwischen ihnen noch nicht, aber Ralf sah die junge Frau gerne.

 

Die Busfahrt war grässlich, der muffige Bus, voll gestopft mit nassen Menschen, das heftige Geschüttel, Niesen und Schniefen von allen Seiten.

 

Die Laune von Ralf sank auf Minus Pegel.

 

Auf den Weg zur Bank bekam Ralf und natürlich alle anderen davon hastenden Menschen einen ordentlichen Regenguss ab.

„Mensch, ist das ein Mist Wetter!“maulte Ralf stinke sauer vor sich hin.

 

Not dürftig abgetrocknet, aber mit vor Nässe quietschenden Schuhen ging Ralf in seinen Kassenschalter. Im Stillen hoffte er auf einen freundlichen Kunden, der seine Laune etwas verbessern würde. Ralf hatte die Scheine und Geldrollen einsortiert, als die ersten Kunden die Bank betraten. Ralf sah hoch und ließ resigniert die Schultern sinken, wie konnte es anders sein.

 

Genau die alte Meckertante kam auf seinen Schalter zu, die ihn schon bei guter Laune bis zur Weißglut reizte. Genau so kam es, mit keifender Stimme beanstandete die Frau jeden Knick in einem der Geldscheine, die Ralf ihr vorlegte.

Er bekam eine Kopf wie eine Heizsonne. 

Nach den ersten Kunden wurde es ruhiger in der Bank. Kein Wunder, dachte Ralf, bei dem Sau Wetter. Durch die Glaseingangstür konnte er den heftigen Regen sehr genau sehen. Kaum Menschen unterwegs, der Regen klatschte jetzt schräg gegen die Eingangstür.

So nebenbei nahm Ralf zur Kenntnis, dass jetzt schon zum vierten Mal ein Mann in einem sehr altmodischen Regenmantel an der Bank vorbei ging.

 

Seine Pausenablösung klopfte an die verschlossene Tür zu seinem Kassenraum, erleichtert öffnete Ralf die Tür und ging in die Frühstückspause. Auf halben Weg sah er den Mann mit dem komischen Regenmantel in die Bank kommen. Ralf hatte schon die Türklinke von der Tür, die zu den Personalbereich führte, in der Hand, als es ihm eiskalt den Rücken hinunter lief.

 

Hatte er das richtig gehört?

 

Und wieder, das ist ein Überfall, alles auf den Boden! Hörte er wieder und dann folgte ein scharfer Ruf: „Sie auch, hinlegen, sofort!“ 

 

Ralf war immer noch sehr schlecht gelaunt und jetzt ging auch noch seine Frühstückspause flöten.Er ging ein paar Schritte zurück und legte sich in der Nähe des Kassenraumes auf den Boden.

Mit einem Gewehr oder Schrotflinte oder so etwas, Ralf kannte sich mit Schusswaffen nicht aus, bedrohte der Mann seinen Kollegen in dem Kassenraum.

 

Ralf wusste seinen Kollegen in dem Kassenraum gut aufgehoben, dass merkte der Bankräuber auch und griff sich blitzschnell eine Kundin, die vor Schreck schrill aufschrie. Der Bankräuber hielt der Frau das Gewehr an den Kopf und forderte jetzt Ralfs Kollegen auf, mit dem Geld heraus zu rücken.

 

Sorgfältig stapelte der Kassierer die Geldscheine im Schutze der dicken Glasscheibe auf.

 

In Ralf kochte langsam kalte Wut hoch, genau das fehlte noch an diesem beschissenen Tag.

 

Der Bankräuber wurde sehr aggressiv und stieß der Frau das Gewehr heftig gegen den Kopf, wieder schrie die Frau auf und sackte zusammen. Durch die halb bewusstlose Frau war der Bankräuber für einen Moment abgelenkt und Ralf sprang hoch, zwei, drei schnelle Schritte und er riss dem Bankräuber das Gewehr aus der Hand.

 

Er stieß dem Kerl das Gewehr heftig in den Bauch, der krümmte sich vor Schmerzen und ließ von der Frau ab.

 

Ralf hörte die Sirenen der Polizei und gab erleichtert und seltsam ruhig das Gewehr einem Polizisten. Zwei weitere Polizisten hoben den Bankräuber hoch und nahmen ihm den großen Hut ab.Ralf starrte wie erschlagen, dass konnte, dass darf doch nicht wahr sein, der Bankräuber war die nette junge Frau von der Bushaltestelle! 

Jeder ist des Mordens fähig

Werner schäumte vor Wut, er tobte wie ein Irrer mit Schaum vor dem Mund! Zwei Männer hatten mächtig Mühe, ihn fest zu halten.Werner hielt immer noch mit beiden Händen die Eisenstange fest, seine Füße scharrten den Boden auf.

 

Keuchend brüllte er die seine Empörung, seine Wut hinaus: „Du verdammter Drecksack, Du scheinheilige Mistsau, ich bring Dich um, Du widerlicher Scheißkerl!“

 

Entsetzt schreien die Zuschauer auf, fast wäre es Werner gelungen, sich los zu reißen.

 

Im letzten Moment konnte einer der Männer Werner stoppen, wieder brüllte er tobend vor Wut: „Du Hurensohn, Du hast wohl vor nichts Respekt, Du meinst, Du könntest Dir mit Deiner arroganten Tour alles erlauben!“

 

Der so Beschimpfte hatte sich inzwischen an das hintere Ende des langen Tisches gesetzt. Mit fahlem, schwitzendem Gesicht und zusammengekniffenen Augen sah er auf seinen tobenden Bruder. 

 

Werners Mutter sah entsetzt aber auch voller Sorge auf den Tobenden: „Vater, ruf den Notarzt, wenn Werner so weiter macht, bekommt er noch einen Kreislaufkollaps!

Das kann doch nicht ihr Werner sein, der ruhige und gelassene Mann, immer freundlich und hilfsbereit, sie schaute wieder zutiefst erschreckt auf ihren wütenden Jungen.

 

Ein dritter Mann hielt inzwischen Werner mit fest, der aber zerrte und riss unvermindert weiter, schrie seine Wut und seine Enttäuschung in die Gesichter der Menschen, die eigentlich die Geburtstage seiner Eltern feiern wollten.

 

Die ersten verließen mit verstörten Gesichtern die Feier,

 

Andere sahen den Verursacher dieses abscheulichen Theaters mit empörten und vernichtenden Blicken, was ist das bloß für ein Mensch, der anscheinend auf nichts Rücksicht nimmt?

 

Werners Vater sah, wie sich sein älterer Sohn klammheimlich verkrümeln wollte und mit sehr schnellen Schritten war er bei ihm und zwang ihn, sitzen zu bleiben: „ Du bleibst hier, bis dieser ungeheuerliche Vorfall geklärt ist!“

Mit hartem Griff drückte er seinen Sohn auf den Stuhl zurück.

 Das wütende Gebrüll von Werner wurde langsam zu einem heiseren Röcheln, sein Kopf sah aus, als würde er jeden Moment platzen, seine Blut unterlaufenden Augen fielen fast aus den Augenhöhlen.

 

Immer noch versuchte sich Werner mit brachialer Gewalt zu befreien. Die drei Männer schafften es dann aber, Werner auf den Boden zu drücken und dort fest zu halten.

 

Ein Martinshorn war zu hören und schon bremste der Notarztwagen und der Arzt kam heraus. Er sah Werner in die Augen, setzte eine Spritze: „Schnell, in den Wagen!“

Sichtlich erleichtert stand Werners Bruder auf und wollte verschwinden, aber sein Vater bremste ihn mit einem schrillen Pfiff!

 

Sehr nervös, unruhig rutschte der Mann auf dem Stuhl hin und her. Die wenigen Gäste, die noch übrig geblieben waren, setzten sich alle an das hintere Tischende und der junge Mann wurde von seinem Vater aufgefordert, zu sagen, was der Grund für den Ausraster von Werner gewesen war?“ 

„Muss das denn wirklich sein?“ Mit unruhigen Augen, die von einem zum anderen flitzten, fragte er um Verständnis.

Aber alle zeigten an, dass er die Sache klarstellen soll. 

 

„Ihr kennt doch die Daniela“, begann er leise und vorsichtig, „ das Mädchen von Werner?“

Die Zuhörer nickten

.„Na ja, wir haben uns näher kennen gelernt und dann hat Daniela mit Werner Schluss gemacht!“

 

Vater sprang auf, packte seinen Sohn an den Schultern und schüttelte ihn heftig: „Du hast mit der Verlobten von Werner angebändelt? Du wusstest doch, dass die Beiden heiraten wollten? Und trotzdem hast Du Dich an Daniela heran gemacht? Und wo ist Daniela jetzt?“

Der Sohn zuckte so widerlich arrogant mit den Schultern: „ Ich habe keine Ahnung.“

Sein Vater sackte wie erschlagen auf seinen Stuhl und schüttelte vor Entsetzen seinen Kopf,

Werners Mutter brach in Tränen aus.

Die Geburtstagsgäste verabschiedeten sich voller Entsetzen.

 

Werners Vater wirkte plötzlich eiskalt, wie aus Stein geschlagen: „Ich gebe Dir bis zum Monatsende Zeit zu verschwinden, wenn nicht, werfe ich persönlich Deine Sachen auf die Straße!“

 

Nahm seine Frau hoch und ging mir ihr langsam ins Haus.

Etwas später fuhren die Beiden ins Krankenhaus. 

Eine Nachbarfrau sah danach den jungen Mann pfeifend in seinem offenen Wagen davon fahren.

Mord im Maisfeld

Sanft wiegte sich das goldgelbe Getreide im lauen Sommerwind, es dauerte nicht mehr lange bis zur Ernte.

Flirrend hielt die Sonne mit ihren heißen Sonnenstrahlen das Land im Griff.

Es war wirklich heiß und alle und alles sehnte sich nach dem erfrischenden Regen.

 

Helle Aufregung herrschte auf dem nahe liegenden Bauernhof! Wohl durch die Sommerhitze und das Ungeziefer, dass die Tiere bis aufs Blut peinigten, ist ein mächtiger Bulle ausgebrochen und tobte jetzt wie ein Fleisch gewordenes Höllenvieh durch den Bauernhof!

 

Jupp brüllte so laut er konnte: „ Lenken wir Max zum Tümpel, vielleicht kühlt er sich dort ab!“

Der Bauer schrie zurück: „ Los dann!“ 

Jupp hatte sich ein paar Zweige abgebrochen und wedelte damit Max vor dem Gesicht herum und der noch immer wutschnaubende Bulle ließ sich tatsächlich dadurch lenken.

Sekunden später plantschte Max in das hoch aufspritzende Wasser. Zufrieden schnaufend und prustend wälzte sich der große Bulle in dem schlammigen Wasser.

 

Jupp stand mit dem Bauer zusammen und sagte grinsend:“ Ein kühles Bad könnte ich jetzt auch gebrauchen.“

 

Der Bauer nickte zustimmend. So war Jupp, nicht viel Worte, anpacken, machen, tun, fertig!

 

Der Bauer sah Jupp nachdenklich nach, so einen Sohn hätte er gerne gehabt. Leider hielt sein Sohn sehr wenig von der Landwirtschaft.

Er studierte in einer süddeutschen Stadt. 

 

Am frühen Abend kam dann das erlösende Gewitter.

Aber schnell war die Sommerhitze wieder da und die Menschen stöhnten jämmerlich.

Sie wurden aggressiv und schnell war ein Streit ausgebrochen.

 

Gut, dass die Vorbereitungen für das alljährliche Schützenfest den Mensche etwasn Ablenkung brachte, bis zur Mitte der Woche, dann war es mit der oberflächlichen Ruhe vorbei.

 

Eine junge Frau wurde vermisst!

 

Die Polizei suchte mit einem riesen Aufgebot, Hundestaffeln, Unmengen an Polizisten, sogar ein Hubschrauber wurde eingesetzt.

Nichts!

Fest stand, dass die junge Frau wie immer, nach Feierabend mit dem Fahrrad nach Haus gefahren ist, dort aber nicht angekommen war.

Die Polizei dehnte die Suche auf die weitere Umgebung aus.

Wieder erfolglos!

 

Dann schlug die Nachricht des zweiten Mordes wie eine Bombe ein!

Eine junge, hier in der Gegend unbekannte Frau, wurde mitten in einem großen Maisfeld gefunden!

Sehr sorgfältig durch die Pflanzen getarnt. Grässlich zugerichtet und missbraucht.

Blankes Entsetzen machte sich breit.

 

Wie ist so etwas bloß möglich und das hier, wo jeder jeden seit Jahren kennt.

 

Die Polizei rief die männliche Bevölkerung zum DNA-Test auf und Scharenweise marschierte jung und alt zum Krankenhaus.

Mitten in dieser Aktion platzt wie eine Bombe die Nachricht von dem Fund einer zweiten weiblichen Leiche ein.

Auch sie wurde in einem großen Maisfeld gefunden, es war die vermisste junge Frau, auch furchtbar zugerichtet und missbraucht.

 

Jupp wurde von dem Bauer gefragt, ob er schon beim Gen-Test war, er selbst geht heute hin!

Jupp antwortete in seiner ruhigen Art, dass er morgen hingehe, heute passt es von der Arbeit nicht.

Gut, nickte der Bauer Jupp zu.

Jupp ging ins Haus und in sein Zimmer. Zog die Arbeitsklamotten aus und den guten Anzug an. Er sah sich noch einmal um, nickte und schloss die Tür.

 

Jupp setzte sich in sein Auto und fuhr langsam vom Hof.

Bog auf die Bundesstraße ein, beschleunigte den Wagen, schneller, noch schneller und krachte frontal gegen einen dicken Baum.

 

Der DNA-Test sagte sehr deutlich, dass Jupp beide Frauen umgebracht hat!

Unfall oder doch Mord?

Vorsichtig fuhren die wenigen Autos durch den grauen Abend. Matt leuchteten die gelben Lichter,genau so matt kam das Licht von den Straßenlaternen.Die Straße führte aus der Stadt, einige Autos wurden schneller.

 

Ein unauffälliges Auto fuhr weiterhin sehr vorsichtig, so wie es die meisten taten.

Der Fahrer machte genauso einen unauffälligen Eindruck, bis man sein Gesicht sah, hart und energisch, etwas verschlagen.

Der Mann zwang sich, die geringe Geschwindigkeit einzuhalten, obwohl ihm die Zeit auf den Nägeln brannte.

 

Ein großer, dunkler Wagen fuhr ungeachtet des dicken Nebels viel zu schnell.Er kam aus der gegen Richtung, aus der großen Stadt im Osten.

 

Der Nebel wurde dichter, der unauffällige PKW wurde noch langsamer.

Rechts von der Straße fiel die Böschung steil herunter.

Der dunkle Wagen kam aus dem Nebel, zog zu weit nach links,schrammte den Wagen seitlich.

Mit einem schrecklichen Geräusch rutschte der Wagen die Böschung hinunter.Sich über schlagend verschwand er im dichten Nebel.

 

Viele Auto fuhren in dem undurchdringlichen Nebel an der Unfallstelle vorbei, ohne das sie etwas bemerkten.

Erst als der Unfallwagen mit einem sehr lautem Knall in Brand geriet, wurde ein Autofahrer aufmerksam.

Fast unwirklich sah er in der grauen Wand Flammen.

Über sein Handy rief er die Polizei an und informierte sie, das wohl ein Unfall auf der Straße nach Börnestadt passiert ist, ungefähr auf der Höhe km 85. Er selbst kann nicht anhalten, viel zu gefährlich in dem dichten Nebel.

 

Als die Polizei an der Unfallstelle eintraf, war der Nebel noch genau so dicht, wie es der Autofahrer geschildert hatte.

Die Polizisten sicherten die Unfallstelle mit grellen Warnleuchten und rot weißen Flatterband.

Zwei Beamten rutschten die steile Böschung herunter, einer der Beamten verlor den Halt und rutschte laut fluchend auf seinen Hosenboden die feuchte und matschige Böschung hinunter.

Sein Kollege lachte schadenfroh und wäre auf dem letzten Stück fast auch noch ausgerutscht.

 

Sie rochen das brennende Auto eher, als sie es sahen.

Das Auto war nur noch ein ausgebrannter, verbogener Blechhaufen, von dem Fahrer oder von der Fahrerin war nicht mehr viel übrig geblieben.

Der eine Polizist sah auf seine Armbanduhr und schüttelte zweifelnd seinen Kopf.

Neugierig fragte ihn sein Kollegen, was los wäre.„Hier stimmt was nicht.“

„Was meinst Du?“

„In der kurzen Zeit kann ein PKW unmöglich so total ausbrennen, wie dieser.“

„Du meinst, hier wäre...

Der Kollege unterbrach ihn: „ Wir müssen die Kripo informieren und einen Wagen für den Abtransport der Leiche anfordern!

“Die beiden Polizisten sperrten weiträumig den Bereich um das verbrannte Auto ab und gingen anschließend wieder zur Straße hoch, natürlich mit der gebotenen Vorsicht!

 

Der Nebel war immer noch lebensgefährlich dicht.

Die Beamten stellten noch mehr Warnlampen auf.

Ein PKW bremste dicht vor der Absperrung, zwei Männer in Zivil kamen auf die Polizisten zu und zeigten ihre Dienstausweise. Es waren die Kripobeamten.

Einer der Polizisten ging mit den beiden Männern vorsichtig die Böschung hinunter, er wollte sich nicht die blöden Kommentare anhören, falls einer der Kriminalbeamten ausrutschen würde. 

 

Jetzt ging alles routinemäßig schnell,

Der angeforderte Wagen traf ein, ein Abschleppwagen für den Abtransport der Autowracks.

Der Arzt sagte trocken: „ Die Person ist verbrannt. Den Rest stellen wir in der Pathologie fest.“

 

Der Nebel hatte sich in der Zeit etwas verzogen, die Polizisten räumten die Absperrung weg.

Die Spurensicherung machte Fotos von der Böschung, auf der sehr deutlich die Spuren des herunter gestürzten Wagens zu sehen waren und gaben dann ihre Suche auf, es waren einfach schon zu viele Fahrzeuge über die Unfallstelle gefahren.

 

Der Leiter der Dienststelle, Kommissar Werner Pottrowsky, tobte durch das Büro: „ Was sollen wir denn noch alles machen, wir sind in der Ermittlung Hahnen noch kein Stück weiter, im Fall Senkestruck stecken wir fest, die Autodiebe tanzen uns auf der Nase herum und jetzt auch die verbrannte Leiche!“ Wütend schnaubte er wie ein Bulle durch die aufgeblasenen Backen, das ist ein Verkehrsunfall und keine Sache der Kripo!

 

Barsch wurde Pottrowsky von seinem Chef ins Büro gerufen. Tür zu, hinsetzen.

Immer noch wütend, setzte sich Pottrowsky auf den Stuhl gegen über von seinem Chef.Der Mann hinter dem Schreibtisch ließ sich Zeit und wartete gelassen, biss sich sein gegenüber etwas beruhigt hatte. Innerlich musste er grinsen, die Wutausbrüche von Pottrowsky waren schon legendär in der Kripo!

 

Aber Pottrowsky war auch immer noch sein bester Mann, deswegen duldete er die Wutanfälle, hinterher ging es umso besser weiter.

Der Chef beugte sich vor, sah seinen Mitarbeiter intensiv an,wir haben hier eine ganz heiße Sache!

„Wir haben immer ganz heiße Sachen.“ Kam es beinahe gelangweilt von Pottrowsky zurück.

Der Doktor hat anhand der Zähne und der DNA die Identität der Leiche fest stellen können. Jetzt rückte auch der Kripobeamte näher heran, und?Es ist …....., ein ehemaliger Mitarbeiter der Staatssicherheit und ein richtig hohes Tier dazu.

Pottrowsky nickte, den kenne ich, der wollte doch auspacken

 

.Die Spurensicherung ist sich sicher, dass in dem Wagen Brandbeschleuniger gewesen sein müssen. Sonst wäre der Wagen in der kurzen Zeit nicht so schnell und total ausgebrannt!

Pottrowsky bekam von seinem Chef den Auftrag, heraus zu finden, was es mit dem Unfall auf sich hatte.

Er wusste, dass der Tote eine Wohnung in der kleinen Straße hatte.

Dort wollte er beginnen.Am nächsten Vormittag, noch früh, fuhr er zu der Wohnung des Toten.

Er parkte den Wagen, stieg aus und sah sich aufmerksam um.

Nichts, eine ganz normale Straße, ruhig, kaum Menschen zu sehen.

Die Haustür war nicht abgeschlossen, laut dem Klingelschild war die Wohnung auf der zweiten Etage.

Das Haus war still, wie ausgestorben.

 

Erstaunt sah Pottrowsky, das die Wohnungstür offen war. Sehr vorsichtig drückte der Kripobeamte die Wohnungstür weiter auf und sah aufmerksam in den halbdunklen Flur. Er konnte drei Türen erkennen, eine davon war einen Spalt breit offen.

 

Dem Kripobeamten über kam ein seltsames Gefühl, als er in den Flur trat, hier stimmt was nicht.

Äußerst vorsichtig öffnete er die erste Tür auf der linken Seite des Korridors, das Schlafzimmer, unbenutzt und ordentlich aufgeräumt.

Hinter der Tür auf der rechten Seite verbarg sich so etwas wie ein Arbeitszimmer mit Schreibtisch und PC, auch leer und sehr ordentlich.

Er näherte sich der offenen Zimmertür und schob sie behutsam weiter auf. Die Küche.

 

„Scheiße!“ Der Mann sah die Beine auf dem Boden, sah das Blut und bevor er die Frau sehen konnte, knallte etwas sehr hart auf seinen Schädel und Pottrowsky fiel neben den Füßen der Toten besinnungslos auf den Boden.

 

Es wurde Mittag und die ersten Kollegen fragten sich, wo Pottrowsky bleibt.

Aber das kannte man ja von ihm, Zeit spielte für den ja keine Rolle, dass wussten sie aus bitterer Erfahrung.

 

Als aber ihr Chef zum späten Nachmittag noch immer nicht zurück war, versuchten sie ihn übers Handy zu erreichen – Fehlanzeige.

Jetzt machten sich zwei Beamte auf und fuhren zur kleinen Straße und fanden Pottrowsky in der Küche auf den Boden liegend

.Nach einer ambulanten Behandlung, schilderte Pottrowsky seinem Chef den Vorgang.

Jetzt glaube ich auch, dass das eine ganz heiße Kiste ist.

Wer die Tote war, konnte noch nicht fest gestellt werden.

Es wird mit Hochdruck daran gearbeitet.

Der angeschlagene Kripobeamte wurde nach Haus geschickt. Drei Tage Ruhe! 

 

Nach zwei Tagen meldete sich Pottrowsky zurück, noch mit einem breiten Pflaster vom rechten Ohr bis zur halben

Stirn.Von seinem Chef erfuhr er, dass tatsächlich Brandbeschleuniger benutzt worden sind, am Unterboden des Wagen wurden Reste von vier flachen Kanistern gefunden.

 

Die Tote in der Wohnung war eine gewisse Ilona....Die Verbindung zu dem toten Mann konnte noch nicht geklärt werden.

In der Wohnung wurde nichts brauchbares gefunden, alles sauber, zu sauber, bis auf den PC.„Was ist mit dem PC?“

Pottrowsky sah seinen Chef gespannt an. 

„Die Festplatte voll von Information, so etwas von leichtsinnig, dass passt eigentlich nicht zusammen, die Wohnung penibel sauber und auf dem PC alles gespeichert.“

„ Kein Wunder, dass ich von dem Kerl nieder geschlagen worden bin, der wollte den PC!“

„Warum hat er dann den PC nicht mit genommen?“

„ Vielleicht ist er gestört worden.“

„ Unwahrscheinlich, wir haben auch keine Spur von dem Kerl gefunden, nichts, so ein Mist!“

„ Die Geschichte wird immer dubioser!“

Pottrowsky stand auf: „Ich sehe mir die Wohnung noch mal an!“

 

Der Kripobeamter kroch sprichwörtlich auf allen Vieren durch die Wohnung, nichts, absolut nichts zu finden.

Die Wohnung war so etwas von sauber, einfach unglaublich.

 Er öffnete das Fenster, um etwas frische Luft herein zu lassen und bemerkte dabei das auffallend große schwarze Auto, dass langsam die Straße hinunter fuhr.

Durch die dunklen Autoscheiben konnte der Beamte keinen Fahrer sehen. Plötzlich durch zuckte es ihm wie ein Blitz, in der Sonne konnte er die langen Schrammen an der Seite des Autos sehen.

Der Wagen verschwand im Schatten der Häuser.

Pottrowsky fluchte laut vor sich hin, er hatte das Kennzeichen nicht erkennen können, hastig rief er die Dienststelle an: „Gebt sofort eine Fahndung nach einem großen schwarzen Wagen heraus, der an der Fahrerseite auffallende Schrammen von der Fahrertür bis zum Kofferraum hat.“

 

Pottrowsky schloss das Fenster und sah sich in dem Zimmer um, Etwas störte ihn immer noch, diese pingelig saubere Wohnung, nichts außer gewöhnliches zu sehen und dann dieser unglaubliche Leichtsinn, den voll gepackten PC wie auf einen Präsentierteller!

 

Der Beamte fuhr zur Dienststelle zurück

.

Er schreckte hoch, ist der gesuchte Wage, direktn hinter ihm, er drehte den Rückspiegel, konnte aber nichts mehr sehen.

 

Im Büro erfuhr er von den Massen von Daten, die der PC ohne große Probleme her gab.

Er schüttelte mit dem Kopf, da ist etwas faul, wer ist den so blöd und speichert derart heiße Daten auf dem PC und das ohne jede Sicherung!?!

Er klatschte sich mit der flachen Hand an die Stirn, dass ist ein faules Ei, wir sollten und wer sonst noch alles, den PC finden! Das Gerät sollte uns alle von etwas anderes ablenken! 

 

Pottrowsky winkte seinen Kollegen, komm, wir fahren noch Mal in die Wohnung!

 

Der Kriminalbeamte saß entspannt neben seinen Kollegen, der den Wagen in die kleine Straße lenkte. 

Die beiden Männer gingen in die Wohnung und durchsuchten als erstes das Zimmer, in dem der PC gestanden hat.

Akribisch sahen sich die Beiden Stück für Stück der Einrichtung an, zogen jede Schublade heraus, klopften an Wände und Zwischenwände. Sie klopften die Zimmerwände ab,sahen in der Deckenlampe nach, überprüften den Fußboden – nichts.

 

Als nächstes nahmen sie sich das Schlafzimmer vor, nahmen das Bett auseinander, sahen sich die Matratzen sehr genau an. Die Kleiderschränke erbrachten auch nichts.„ Hier muss etwas sein und hier ist etwas, da bin ich mir sicher!

 

Pottrowsky war sich sehr sicher.

 

Da die beinah klinisch saubere Wohnung, so das jeder sofort den Eindruck bekommt, hier findest Du nichts und dann der PC so offensichtlich präsentiert, dass jeder darüber stolpern muss!

 

Die Männer teilten sich auf, Pottrowsky ging ins Badezimmer und sein Kollege verschwand in der Küche.

Eine ganze Zeit später kam Pottrowsky zu seinen Kollegen in die Küche, der dabei war, die Schränke zu schließen.

Enttäuscht schüttelte er seinen Kopf: „ Nichts gefunden und Du?“

„ Auch nichts, verdammt, hier ist etwas, das habe ich im Urin!“ Knurrte der Mann unzufrieden.

 

Der Kollege, der wieder am Steuer saß, sah auf seine Armbanduhr, wir haben Feierabend, gehen wir ein Bier trinken? 

„Gute Idee, gehen wir zu Ömmes OK?“ Pottrowsky sah seinen Kollegen an. Der nickte zustimmend, setzte den Blinker und fand unweit der Kneipe von Ömmes einen Parkplatz.

 

Am nächsten Morgen sah sich Pottrowsky die Unterlagen von dem Vorgang Hahnen und die Akte über die Autodiebe an.

Wir kommen einfach nicht weiter, so ein Mist!

Missvergnügt las er die bisherigen Ergebnisse durch.

Die junge Frau hatte zu Protokoll gegeben, dass zu unterschiedlichen Zeiten sehr seltsame Geräusche zu hören waren.

Anfangs dachte er, die junge Frau war ein bisschen nervös, aber als die Wohnungstür offen stand und nichts zu entdecken gab, revidierte er sein Urteil über die junge Frau.

 

Das war keine hysterische Zicke, ruhig und sachlich machte sie ihre Aussage.

 

 Enttäuscht legte er die Akten zur Seite, stand auf, um sich einen Kaffee zu holen, als er von seinen Chef angesprochen wurde: „ Da haben Sie Mal wieder den richtigen Riecher gehabt!“ Der Beamte sah seinen Chef fragend an.In der Wohnung von ….... wurde letzte Nacht eingebrochen und alles auf den Kopf gestellt!“

Pottrowsky hieb seine rechte Faust in die linke flache Hand und knurrte: „Ich wusste, ich war mir so sicher, dass das Geheimnis in der Wohnung zu finden war!“

Er sah seinen Chef an: „Ich fahre noch Mal in die Wohnung, vielleicht haben die Einbrecher auch nichts gefunden und ich habe diesmal mehr Glück.“

„Gut, machen Sie das, vielleicht klappt es ja diesmal!“ Nach diesen Worten ging Pottrowsky aus dem Büro und rief seinen Kollegen. Komm mit, wir sehen uns die Wohnung vom ….. an!

 

Er wurde von seinen Kollegen fragend angesehen, Pottrowsky klärte seinen Kollegen auf und der fragte zweifelnd zurück: „Und Du meinst, dass die Einbrecher noch etwas für uns übrig gelassen haben?“

„Wir müssen es einfach versuchen und darauf hoffen, dass die Einbrecher auch erfolglos gesucht haben.“

 

Während der Fahrt schwiegen die beiden Männer.

Pootrowskys Kollege parkte den Wagen nahe dem Haus und die beiden Männer gingen zur Wohnung hoch..

Die Wohnung war nur noch ein Trümmerhaufen, ein totales Chaos.

 „ Das ging doch ohne Krach nicht ab, dass muss doch jemand gehört haben!“ Staunte der Kripobeamte und Pottrowsky klärte ihn auf: „ Tags über ist das Haus leer, alle Bewohner sind berufstätig.“

„ Ja dann“, kam es trocken von dem Angesprochenen

.

Wieder durch suchten die beiden Männer die Wohnung sehr genau Zimmer für Zimmer. Klopften die Wände ab, es war einfach nichts zu finden.Jetzt war nur noch die Küche übrig.Ob wir in diesem Trümmerhaufen noch etwas finden, bezweifle ich stark und der Kripobeamte sah zu Pottrowsky, der intensiv die zwei Hängeschränke anstarrte, die als einzige an der Wand geblieben waren. 

 

"Was ist, hast Du etwas entdeckt?“ Wurde er gefragt.

 

Komm Mal hier her, Pottrowsky winkte seinen Kollegen zu sich, sieh Dir mal den Hängeschrank genau an. Der Kollege drehte sich um und sah sich die Hängeschränke an und plötzlich fiel es ihm wie Schuppen von den Augen, das innere Fach war nicht so tief, wie es der Schrank war von außen war!

 

Er suchte nach einem geeigneten Werkzeug, als er mit leeren Händen zurück kam, hatte Pottrowsky die Rückwand des Hängeschrankes mit einem Fußtritt aufgebrochen. In der Hand hielt er triumphierend einen dicken brauen Umschlag, sein rechter Fuß hatte er in Sieger Pose auf den jetzt auf dem Boden liegenden und zertrümmerten Schrank gestellt

 

„Und, was sagste jetzt,“ grinste Pottrowsky seinen Kollegen an, „ auf meinen Riecher kann ich mich noch immer verlassen!“

Er wurde von seinen Kollegen fast bewundernd angesehen, der alte Hund hat Recht, sein Riecher ist wirklich unschlagbar.

Pottrowsky sah sich um, jetzt bin ich mir sicher, dass hier nichts mehr zu finden ist!

 

Schallend lachte er auf und legte seinen Kollegen den Arm um die Schulter, komm fahren wir zurück.

 

In der Dienststelle gingen die beiden Kollegen schnurstracks in das Büro ihres Chefs und Pottrowsky legte mit einem breiten Grinsen das große braune Kuvert auf den Schreibtisch. Die beiden Männer wurden von ihrem Chef zufrieden angeschaut: „Wo, verflixt und zugenäht, habt ihr denn das gefunden?“

„In einen der kleinen Hängeschränke in der Küche war eine doppelte Rückwand!“

 

Noch immer grinste Pottrowsky breit über sein ganzes Gesicht. Sein Kollege erklärte ihrem Chef die Einzelheiten und jetzt breitete sich auf sein zerfurchten Gesicht auch ein zufriedenes Lächeln aus.

„ Manchmal haben wir eben auch mal Glück!“Er öffnete jetzt sehr vorsichtig das braune DIN A4 Kuvert und holte mit der Hand einen Schnellhefter heraus.

Der Schnellhefter enthielt eine Menge dicht beschriebener Seiten, außerdem zwei CDs in einer Sichthülle.

Die zwei Männer sahen konzentriert zu, wie ihr Chef in dem Hefter blätterte und zuckten heftig zusammen, als der Mann den Schnellhefter auf den Schreibtisch knallte und enttäuscht maulte: „ Kann ich nicht lesen, alles in russisch!“

„Vielleicht bringen uns die CDs weiter.“ Kam es von Pottrowskys Kollegen

.Der Chef legte eine der CDs in den PC ein, nichts tat sich. „Hier müssen wohl unsere Experten ran!“ Der Chef steckte etwas enttäuscht die CD in die Hülle zurück: „ Ich gebe alles an die EDV weiter.“

„Sobald ich ein Ergebnis habe, bekommen sie Bescheid. Wie weit sind Sie mit den anderen Fällen?“

 Pottrowsky und sein Kollege winkten ab, wir kommen einfach nicht weiter.

 

Mit seinem Kollegen zusammen ging Pottrowsky wieder an die Auto Diebstähle, es war zum verzweifeln, sie kamen einfach nicht weiter! Die teuren und sehr teuren Autos wurden geklaut und waren wie von Erdboden verschwunden.

Beide Männer gingen die Akte noch Mal ganz genau durch, nichts, kein Hinweis, gar nichts

.„ Die vielen Autos können sich doch nicht in Luft auf lösen!“ Knurrten beide Männer

.„Ne“, lachte Pottrowsky säuerlich, „ die sind zwar sündhaft teuer, aber fliegen können die auch nicht!“

 

Mitten in der Nacht wurde Pottrowsky vom Telefon geweckt. Sein Kollege war am Apparat, etwas aufgeregt meinte er, die Autos kommen auf Schiffe, erst Lastkähne auf dem Rhein und in Amsterdam oder Rotterdam auf Seeschiffe.

Pottrowsky war blitzschnell hellwach: „ Mensch, da hast Du die Idee!“

Er schüttelte mit dem Kopf, es stimmt, es kann nur der Wasserweg sein. Alles andere haben sie gründlich durch gecheckt

 

Im Büro klopfte Pottrowsky sein Kollegen hocherfreut auf die Schulter: „ Du hast Nachts wohl die besten Einfälle!“ Der winkte ab, ich musste pinkeln und dabei kam ich auf Wasser und die Lastkähne.

Sofort wurden Beamte zu dem großen Hafen geschickt, sie sollten sich mal umsehen und sich schlau machen.

Gegen Mittag kamen sie zurück und berichteten Pottrowsky, dass sie da wohl im Hafen in ein Wespennest gestochen haben. Jede Menge Autos in einer großen Halle und in den letzten Wochen mehrere Autotransporte nach Amsterdam und Rotterdam.

 

Die nötigen Papiere wurden besorgt und dann schlugen sie zu. Das war so richtig nach dem Geschmack von Pottrowsky und seinen Kollegen.

Die Autobande war völlig überrumpelt, nur vereinzelte Schüsse, dann waren die ganzen Männer arretiert und insgesamt 84 Autos der Luxusklasse konnten sicher gestellt werden.

 

Ferner konnte ein Transport kurz vor der Grenze gestoppt werden.

 

Wie sich heraus stellte, wurde der Hafenmeister und seine engsten Kollegen von den Autodieben erpresst!

Das kennt man ja, wenn ihr nicht, geht es eurer Familie an den Kragen.I

 

hr Chef war von dem unverhofften Erfolg so begeistert, dass Kripo I zu einem Feierabend Bier einlud.

 

Am nächsten Morgen wurde Pottrowsky von seinem Kollegen angefrotzelt, na, die Kollegin vom zweiten Dezernat macht Dir aber mächtig schöne Augen. Der gefällst Du, die hat ein Auge auf Dich!

Pottrowsky winkte lässig ab, Frauen, lass mich damit bloß in Ruhe.

Sein Kollege hielt den Mund, er wusste um die Sache mit Pottrowskys Frau. Er bekam von Pottrowsky die Akte Hahnen, geh noch Mal alles durch, vielleicht haben wir etwas übersehen. Pottrowsky selber nahm sich die Akte Senkestruck.

 

Es wurde still in dem Büro.

 

Die beiden Männer schnauften tief und sahen aus dem Fenster, sie kamen einfach nicht weiter

.Es ist mal wieder spät geworden, müde und kaputt fuhr Pottrowsky nach Haus, während der Fahrt dachte er an die Worte seines Kollegen bezüglich der Frau vom zweiten Dezernat. Das ist schon eine hübsche und interessante Person, aber zur Hölle damit.

 

Der Kripobeamte parkte seinen Wagen, die beiden ungelösten Fälle gingen ihm einfach nicht aus dem Kopf. Was mag bloß hinter den mysteriösen Vorgängen im Haus der jungen Frau stecken, ob das nur dämliche Scherze sind oder gibt es doch Geister?

An Senkestruck mochte er überhaupt nicht mehr denken. Mist, verd...!Pottrowsky bestellte sich sein Abendessen beim Chinesen und freute sich auf das Fußballspiel.

Kaum war er am Morgen im Büro, wurde er von seinem Chef herein gerufen, ihr Kollege soll mit kommen.Erwartungsvoll nahmen die beiden Männer Platz und sahen ihren Chef neugierig an.„ Die ersten Ergebnisse aus den Unterlagen und den beiden CDs haben erbrachten, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um den Ablauf von Uranschmuggel handelt.!“

 

Der Chef machte eine Pause und Pottrowsky hakte sofort ein: „ Uranschmuggel, von wo und wohin und wie viel und wer steckt dahinter?“

Sein Chef hob beruhigend seine Hände: „ Mal langsam, fest steht, dass das Uran aus dem Osten kommt. Aus einem der ehemaligen Sowjetstaaten und über Deutschland verteilt wird!“

„ Da sieht man es wieder, wir sind viel zu human, deswegen spielt sich alles bei uns ab!“

Die beiden Männer vor dem Schreibtisch nickten sich zustimmend an.

„ Ganz so einfach ist es leider nicht, Österreich und Italien sind da auch mit verstrickt!“

 

Die drei Männer schwiegen ein Moment dann vor der Chef fort: „ Wir warten ab, bis wir exakte Angaben haben und dann sehen wir weiter!

“Pottrowsky und sein Kollege verließen das Büro ihres Chefs und wandten sich den laufenden Fällen zu.

 

Zum frühen Nachmittag erhielten die beiden Kripobeamten von ihrem Chef einige Faxe, lesen Sie sich das gründlich durch!

Die beiden sahen hoch, so ernst haben sie ihren Chef selten gehört.„ Diese Geschichte entwickelt sich zu einer internationalen Angelegenheit!“

Fügte der Chef erklärend hinzu: „ Einige EU Länder sind einem Uranhandel im ganz großen Stil auf der Spur. Sicher scheint fest zu stehen, dass das Uran aus dem ehemaligen Ostblock stammt. Mit unseren Unterlagen und den beiden CDs können wir den Kollegen sehr viel weiter helfen!“

Die beiden Männer sahen ihren Chef etwas enttäuscht an: „Dann sind wir aus dem Fall heraus?“

„Nein, im Gegenteil, hier bei uns wird eine Zentrale eingerichtet und alle involvierten Länder arbeiten von hier aus! Wir bleiben in dem Fall drin, einmal, weil der Mord hier geschehen ist und weil wir die Unterlagen gefunden haben!“

 

Die Tage, die benötigt wurden, um diese zentrale Stelle einzurichten, nutzten Pottrowsky mit seinem Kollegen, um sich intensiv um die beiden, immer noch ungelösten Fälle zu kümmern.

Wie bestellt kam ein weiterer Anruf von der jungen Frau, wieder sei ihre Wohnungstür offen gewesen und die seltsamen Geräusche wurden mehr und mehr.

Die Kripobeamten machten sich auf den Weg zu der Wohnung von Frau Hahnen.

Sie erwartete die Beamten vor dem Haus und schilderte ihnen noch Mal die Vorfälle in der letzten Zeit.

Sie kam wie immer abends nach Haus und prallte erschreckt zurück!

Ihre Wohnungstür war offen!

Unschlüssig stand sie einen Moment, nahm dann das Handy und rief den Vermieter an und fragte nach, ob er in ihrer Wohnung war und die Tür...? Nein, kam es sofort entschieden zurück! 

 

Jetzt fühlte sie sich doch etwas verunsichert und rief die Polizei an.

Der Polizist am Telefon empfahl Edith, die Wohnung nicht zu betreten, er würde zwei Kollegen zu Ihr schicken.

Erstaunlich schnell waren die beiden Polizisten da und gingen nach einigen Fragen vorsichtig in die Wohnung.

Die Polizisten kamen zurück und beruhigten die junge Frau, alles in Ordnung, kein Einbruch, die Tür war unbeschädigt

.Immer noch etwas unruhig und nervös, ging sie in ihre Wohnung und stellte nun selber fest, dass alles so war wie immer.

Ihr Handy meldete sich, aber es meldete sich niemand. 

 

Sie überprüfte noch Mal, ob die Tür abgeschlossen war und ging dann ins Bad!

Kaum lag sie in der Wanne, begannen die seltsamen Geräusche wieder,

Sie hatte den Eindruck, als würden diese Geräusche an der Wand entlang wandern.

Neben dem Bad war das Schlafzimmer und ein weiteres Zimmer und Edith konnte die Geräusche durch alle drei Zimmer verfolgen.

Im Wohnzimmer und in der Küche waren die Geräusche nur schwach zu hören, sie kamen eindeutig von der Rückseite des Hauses.

 

Jetzt waren auch immer öfter schwere Tritte im Treppenhaus zu hören, die anscheinend vom Dachboden kamen.

Immer öfter meldete sich ihr Handy ohne das sich der Anrufer meldete, auf dem Display war keine Nummer zu sehen

.Sie wurde langsam aber sicher sehr nervös, die Geräusche in ihrer Wohnung waren jetzt immer öfter zu hören, diese anonymen Anrufe, zweimal lag Müll auf ihrem Parkplatz und ihre Wohnungstür stand ein weiteres Mal offen. Pottrowsky und sein Kolleg nickten, soweit war ihnen der Vorfall bekannt.

 

Von der Polizei erhielt sie Bescheid, dass sie jetzt rund um die Uhr bewacht wird! Endlich schlief sie wieder ruhig und in der Firma lief es wieder wie gewohnt.Am nächsten Tag waren wieder die Geräusche zu hören, der Polizist war schnell in der Wohnung, der Frau, hörte sich die wandernden Geräusche an und stand wieder vor einem Rätsel

Pottrowsky und sein Kollege gingen mit je einem Polizisten in das Haus . Pottrowsky ging in das Schlafzimmer und hörte sehr deutlich die seltsamen Kratzgeräusche, das kommt vom Nachbarhaus! 

 

Jetzt ging alles sehr schnell, die Wohnung in der dritten Etage im Nachbarhaus wurde von der Polizei fixiert und dann staunten die Männer nicht schlecht, der männliche Bewohner der Wohnung hatte tatsächlich die an die Nachbars Wohnung angrenzende Wand mit verschiedenen Werkzeugen völlig aufgekratzt.

Die Polizisten fanden heraus, das der Mann durch das Fenster über das Dach in das Nachbarhaus eindrang, um die Wohnungstür von Ediths Wohnung zu öffnen. Die Verhaftung des Mannes war dann nur noch Routine, einige Tage später bekam Frau Hahnen von der Polizei den Bescheid, dass es sich bei dem Mann um einen ehemaligen Mitarbeiter aus ihrer Firma handelt, der sie für den Verlust seines Arbeitsplatzes verantwortlich machte. 

 

Zufrieden klappte Pottrowsky die Akte zu, erledigt!

 

Jetzt musste nur noch diese seltsame Sache Senkestruck aufgelöst werden.

Von seinem Kollegen erfuhr Pottrowsky, dass wieder mehrere Paletten mit hochwertigen Werkstücken aus der Lagerhalle verschwunden sind, der Kripobeamte holte tief Luft: „ Es nutzt alles nichts, wir müssen einen Kollegen in die Firma einschleusen“

 

Spreche mal mit dem Inhaber darüber, aber so, dass keiner der Mitarbeiter Verdacht schöpft. Zum Feierabend tauchte Pottrowskys Kollege wieder auf und hat es geklappt?

Der Kollege nickte: „ Der Inhaber, ein Herr Finnert, zeigte sich sofort kooperativ! Morgen geht ein Kollege zur Nachtschicht in die Fertigung! 

„Jetzt müsste es mit dem Deibel zu gehen, wenn wir jetzt nicht weiter kommen oder zumindest etwas erfahren, was uns weiter bringt.“

 

Schönen Feierabend, winkten die beiden Männer ins Büro.

 

Der Kollege, der bei der Firma Senkestruck seine erste Nachtschicht überstanden hat, berichtete Pottrowsky und seinem Kollegen, dass in der Nacht nichts auffälliges passiert sei. Auch die folgenden Nächte blieben ruhig

.Nach der ersten Woche erfuhr Pottrowsky von dem Beamten, dass er drei auffallend gut abgeschlossene Türen entdeckt hat, er hat allerdings keinen Einblick in die Räume dahinter.

Er erhielt den Auftrag, heraus zu finden, was sich in den Räumen befindet.

 

Pottrowsky und sein Kollege wurde von ihrem Chef informiert, dass der Fall Uranhandel eine seltsame Wendung genommen hat. Die internationale Fahndungsgruppe hat heraus gefunden, dass die doch kleinen Mengen Uran immer in riesigen Containern transportiert wurden.

Auffällig an diesen Containern war, dass sie Spuren von Menschen aufwiesen, die sich längere Zeit in diesen Container aufgehalten haben müssen. Die internationale Fahndungsgruppe ist sich sicher, dass die relativ geringe Uranmenge von dem eigentlichen Geschäft ablenken soll!

 

Pottrowsky soll sich mit seinen Leuten um die Container kümmern, da sie ständig in den beiden großen Häfen angeliefert werden.Der Kollege, der seine Nächte bei Senkestruck verbringen durfte, kam an diesem Morgen mit einem breiten Grinsen im Gesicht zu Pottrowsky, ich habe es heraus gefunden!

Es läuft folgendermaßen ab: wenn z.B. von einem Werkstück einhundert gefertigt werden mussten, wurden einfach einhundert zehn hergestellt! Diese Werkstücke wurden in den gut verschlossenen Räumen eingelagert, bis die benötigte Menge beisammen war.

Mit einem normalen Transport gingen die Paletten mit.

Bei einem Zwischenstopp wurden die Paletten umgeladen, das Geld dafür kassiert und der LKW fuhr weiter zu seinem Bestimmungsort. 

Insgesamt sind acht Männer daran beteiligt, schloss der Kollege seinen Bericht. Pottrowsky fragte, wo die Männer arbeiten und erfuhr, dass vier in der Fertigung, einer in der Spedition wegen den Frachtpapieren arbeiteten, hinzu kamen drei Fahrer!

 

Wir schlagen zu, wenn alle Beteiligten in der Firma sind, sagte Pottrowsky.

Am Freitag sind alle, bis auf einen Fahrer, in der Firma, kam es von dem verdeckt arbeitenden Kollegen.

Freitagabend wurden die völlig überraschten Täter dingfest gemacht.

Zwei Beamten brachten den Fahrer in die Firma.

Als die Schlösser der drei Räume von den Polizeibeamten geöffnet wurden, fielen dem Inhaber, Herr Finnert, die Kinnlade herunter.

In den drei Räumen standen insgesamt 17 Paletten fein säuberlich aufgeteilt nach den Werkstücken, die auf den Paletten verpackt waren.

 

Während der Vorbereitungen zu dem anstehenden Prozess erfuhr Pottrowsky, dass der Fa. Senkestruck durch diesen dreisten Diebstahl ein Schaden von mehreren hunderttausend Euro entstanden war.„

Wir haben festgestellt“, berichtete der Kollege von der Ermittlungsgruppe Hafen, „ dass es immer die gleichen zwei Containerschiffe sind, die im Wechsel die beiden Häfen anlaufen und immer kommen sie aus …...!“ Aufgrund dessen gehen wir davon aus, dass die Russen Mafia dahinter steckt.“

Pottrowsky sah den Beamten fragend an, wieso das? Der Beamte erklärte, dass sie es vermuten, einmal wegen der russischen Schiffe, des russischen Heimathafens und wegen einigen Männern der Besatzung, die alles andere sind, als Seeleute. „ Das reicht noch nicht, dass ist nicht genug,“ kam es etwas enttäuscht von Pottrowsky, „ dafür bekommen wir keinen Durchsuchungsbefehl und keine Haftbefehle!“

„Wir haben aber noch etwas,“ fuhr der Kollege von der SoKo Hafen fort, „ es wird immer ein ganz bestimmter Container immer an einer etwas abgelegener Stelle abgesetzt!“

Wann läuft eines der Schiffe wieder ein? 

Freitag, also übermorgen.

Alles für einen schnellen Zugriff vorbereiten!

Das russische Containerschiff lief am Freitag in den Hafen ein und ankerte an dem Containerkai

Wenig später wurde ein Container nach dem anderen von dem großen Kran von dem Schiff geholt. Pottrowsky wurde von seinen Kollegen auf einen Container aufmerksam gemacht, dieser Container ist bei jeder Fahrt dabei und immer wird dieser Container abseits abgestellt.

Richtig, Pottrowsky nickte, als er sah, wie der Container von einem großen Hubwagen aufgenommen und bis an den Rand des Containerfeldes gebracht wurde. 

 

Auf des Zeichen von Pottrowsky stürmten Beamte das Schiff, weitere Beamte riegelten das Schiff ab. Die Wasserpolizei sicherte mit ihrem Boot die Wasserseite des Containerschiffes und fischten zwei Männer aus dem Wasser, die von dem Schiff herunter gesprungen sind.

Mit einigen Männern lief Pottrowsky zu dem Container und öffnete die Tür. Entsetzlicher Gestank quoll ihm und den anderen Beamten entgegen.

Zwanzig, sehr junge Frauen taumelten aus dem stinkenden Container ans Tageslicht. Eine weitere Frau lag tot in der hintersten Ecke des Containers.

 

Schnell waren Krankenwagen und ärztliche Versorgung eingetroffen, die Männer von dem Schiff waren verhaftet und Pottrowsky sagte angewidert zu seinen Männern: „ Menschenhandel der übelsten Art, getarnt durch den Uranhandel. Sie wollten durch den Uranhandel erreichen, dass sich alles darauf konzentriert und sie in aller Ruhe ihren Menschenhandel betreiben konnten!“

 

In der abschließenden Besprechung des erledigten Falles wurden die Kripobeamten von ihrem Chef informiert, dass damit erst eine Hälfte des Falles gelöst sei! Die internationale Polizeigruppe braucht anscheinend doch unsere Hilfe, um den Uranhandel zu stoppen.

 

Pottrowsky sah sich leicht grinsend im Kreis seiner Kollegen um: „ Ach, sieh mal einer an, die hohen Herren brauchen doch das Fußvolk!“ Er wurde von seinem Chef missbilligend angesehen, Pottrowsky grinste weiter.

Sein Chef fuhr fort: „ Sie alle gehen noch Mal sehr gründliche alle bisherigen Ermittlungsergebnisse durch. Irgendwo darin muss die Verbindung zu den Uranhändlern stecken!“

Die Beamten wühlten sich intensiv durch die Akten, ohne etwas greifbares zu entdecken. Selbst Pottrowsky mit seinen unfehlbaren Riecher blieb erfolglos. Müde und zerschlagen machten die Männer Feierabend.

 

Etwas missmutig saßen die Beamten am nächsten Morgen wieder vor den Akten, der Morgen Kaffee duftete gut.

Der Kollege aus dem technischen Labor klopfte an und verkündete schon beim betreten des Büros, ich glaube, wir haben da etwas gefunden!

 

Alle sprangen wie elektrisiert hoch, was habt ihr gefunden, was ist es, wie kommt ihr darauf, schwirrte es durch das Büro.

 

Der Kollege aus dem Labor hob die Hand, folgendes: mit Hilfe des PCs haben wir ein Wort, ein Begriff, eine Buchstabenkombination gefunden, dass ständig wieder kehrt! Ja und, los sag schon, spann uns nicht so auf die Folter!

Wir haben diesen Begriff durch alle Suchprogramme laufen lassen, heraus ist ein verständliches Wort gekommen. Wieder machte der Mann aus dem Labor eine effektvolle Kunstpause und genoss sichtlich die Ungeduld der Männer um ihn.

Wir haben heraus gefunden, dass es sich um den Namen eines kleinen Dorfes in Brandenburg handelt! 

 

Pottrowsky griff schon nach den Telefonhörer und ließ sich mit den Kollegen in Brandenburg verbinden.

Der Kripobeamte am anderen Ende der Leitung war hellwach und fix.

Nach dem kurzen Gespräch ging Pottrowsky zum Chef und erklärte den Sachverhalt.

Wir fahren morgen nach Brandenburg. Zusammen mit den Kollegen dort werden wir uns die Adresse sehr genau ansehen.

„Vergessen Sie aber nicht, dass Sie dort keine Befugnis haben!“

 

„ Alles klar, Chef.“ Pottrowsky bestimmte drei weitere Kriminalbeamte, morgen früh geht es los.Die vier Männer konnten am frühen Morgen pünktlich los fahren, dadurch, dass sie alle 2 - 3 Stunden den Fahrer wechselten konnten, kamen sie sehr zügig voran. Zum späten Nachmittag erreichten sie das Dorf in Brandenburg und suchten sogleich die kleine Polizeistation auf.

 

Die kleine Dienststelle platzte aus allen Nähten, für so viele Polizei – und Kriminalbeamte, dazu kamen noch vier oder fünf Beamte von BKA, war die kleine Dorf-Polizeistation nicht gedacht.

 

Der leitende Beamte bat um Ruhe und erklärte in ruhigen Worten die augenblickliche Lage und den morgigen Ablauf des Zugriffs. Mit dem Hinweis, dass sich alle Beamte sehr unauffällig in dem kleinen Dorf bewegen sollen, schloss er seine kurze Ansprache.

 

Sehr früh am nächsten Morgen wurden die drei Straßen, die in und aus dem Dorf führen, gesperrt.

Die Polizeibeamten pirschten sich von allen Seiten an das etwas abseits liegende Gebäude herein.

Durch das reichlich vorhandene Gebüsch wurde das heran pirschen sehr erleichtert.

 

Völlig unerwartet knallten die ersten Schüsse aus dem Gebäude,

Deckung wurde von allen Seiten gerufen, Motorengeräusch war zu hören, laut wurde gewarnt: „ Ausbruch Versuch, Achtung die versuchen durch zu brechen!“

Hanggranaten flogen durch die Luft, Explosionen krachten in schneller Folge, Schüsse aus automatischen Waffen hämmerten trocken, dann war der Ausbruch-Versuch gestoppt.

 

Urplötzlich herrschte Stille, so still, dass das Zwitschern der Vögel zu hören war.

Die Polizisten robbten sich durch das dichte Gebüsch sehr nahe an das Gebäude heran und auf ein Kommando über die Funkgeräte stürmten sie bis an die Mauer vor. Auf ein weiteres Kommando wurden die zwei Türen aufgebrochen, was sofort heftige Schüsse aus dem Inneren des Gebäudes zur Folge hatte.

 

Die Polizisten warfen Handgranaten durch die offenen Türen, husten und nach Luft schnappend kamen die ersten Männer aus dem Haus. Sofort stürmte die Polizei das Gebäude und dann war alles sehr schnell vorbei. 

 

Siebzehn Männer wurden verhaftet, die Durchsuchung des Gebäudes erbrachte die erhofften Beweise.

Es war tatsächlich die Uran-Bande und die Verbindung zu den Menschenhändlern konnte auch schnell belegt werden. 

 

Pottrowsky saß Abends mit seinen Kollegen in der Dorfkneipe zufrieden beim Essen und fasste erleichtert zusammen: „Jetzt ist es doch noch besser ausgegangen, als wir befürchtet hatten!“

„Schade ist nur, dass die Hintermänner, die großen Bosse wieder unbehelligt bleiben.“ Fügte sein Kollege hinzu.

Impressum

Texte: Klaus Blochwitz
Bildmaterialien: Klaus Blochwitz
Tag der Veröffentlichung: 26.02.2012

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