Auffallend früh fuhren die Bauern ihre Ernten ein, der Herbst kam schnell mit heftigen Stürmen und viel Regen, es war ungemütlich kalt. Dieser Herbst musste sich schon Winter nennen, so ungemütlich kalt war er.
Schnell hatten die Menschen die leicht sommerliche Kleidung gegen dicke und wärmende Sachen gewechselt. Kopfschüttelnd wurde der erste Frost registriert, Frost so früh und so heftig, dass hat es schon lange nicht mehr gegeben.
Seit Tagen trieb der starke Wind dicke, dunkle Wolken aus dem Norden über das flache Land, es sah aus, als ob sich die Bäume vor dem Sturm duckten.
Nach ein paar Tagen ohne Frost, kam er um so heftiger zurück.
Die alten Menschen sahen sich wissend an, genau so begann es auch.... weißt Du noch? Zustimmendes Nicken, ja, dass war damals ein harter und langer Winter.
Der heftige Wintereinbruch verjagte den Herbst endgültig das Thermometer sackte unter 10° und weißer Graupel sorgte hier und da für weiße Flächen.
Die Tanklastwagen mit dem Heizöl waren ständig unterwegs, die Menschen begannen sich auf den Winter vor zu bereiten.
Die Frauen schleppten schwere Einkaufstaschen, füllten zu hause die Kühlschränke.
Die Menschen erahnten mit allen Sinnen den kommenden Winter.
Und dann tobte der erste Schneesturm über das Land. Bäume brachen, Sträucher wurden heraus gerissen. Schneewehen bauten sich auf, Massen Karambolagen auf den spiegelglatten Straßen.
Auf anderen Straßen blieben Massen von Autos in hohen Schnee stecken.
Die Hilfsfahrzeuge kamen zu den Eingeschlossenen nicht durch. Meter hohe Schneewehen verhinderten jedes vorwärts kommen.
Das Militär brachte mit Hubschraubern Decken und warme Getränke zu den Eingeschlossenen, es wurde trotzdem für alle eine grausame bitterkalte Nacht.
Die Kälte forderte mehrere Tote und viele Erfrierungen und die Autofahrer mussten noch eine zweite Nacht in der eisigen Kälte verbringen. Vereinzelt brach Panik aus.
Die Räumfahrzeuge kamen gegen die Schneemassen einfach nicht an, Bergungspanzer wurden zur Hilfe gerufen.
Kaum hatten die Schneeflüge die wichtigsten Straßen wenigsten einspurig geräumt, kam der zweite Schneesturm aus Nordosten heran gebraust, noch viel mächtiger und kälter als der erste Sturm.
Dieser Schneesturm tobte über das Land, als wolle er alles und jeden vernichten, die Kälte ließ Bäume platzten,
Die Autos streikten endgültig.
Der öffentliche Verkehr brach zusammen.
Die Lage wurde bedrohlich.
Die ersten Öltanks waren leer und der Nachschub kam nicht durch, Lebensmittel wurden im ganzen Land sehr knapp.
Der Winter blieb unerbittlich mit Eises Kälte, Sturm und Schnee.
Die Menschen verkrochen sich in ihre Häuser, wohl dem, der eine Heizung hatte, die funktionierte, denn die ersten erfrorenen Menschen wurden gefunden. In ihren ungeheizten Wohnungen erfroren.
Wasserleitungen platzten in der Kälte, der Nachschub an Lebensmittel stockte, die ersten Hamsterkäufe fanden statt.
Die Politiker mahnten um Ruhe und Besonnenheit.
Die Menschen schüttelten verständnislos die Köpfe – Klugscheißer.
Heizöl wurde knapp und sehr teuer, die ersten Super – Märkte schlossen aus Mangel an Ware.
Der Winter hielt unvermindert durch, er schaufelte unvorstellbare Schneemassen aus dem Norden heran, aus dem Osten wehte eine eisige Kälte herein.
Selbst große Flüsse froren zu.
Eine furchtbare Meldung schreckte dennoch die Menschen auf, durch eine vereiste Weiche entgleiste ein Schnellzug, es wurde mit vielen Toten und Verletzten gerechnet, die Hilfskräfte haben größte Mühe, zu dem Unglücksort durch zu kommen.
Die spärlichen Bilder im Fernsehen zeigten ein weißes, in klirrender Kälte erstarrtes Land, die Autobahnen voll von Autos, die nicht weiter kamen, kaum Menschen auf den Straßen zu sehen, viele Betriebe und Firmen hatten geschlossen.
Die Meldungen über die Todesopfer stieg in erschreckende Höhen, von regelrechten Dramen wurde berichtet, komplette Familie erfroren, Rentner im Stall erfroren gefunden, Autofahrer im Auto erfroren und kein Ende der Kälte in Sicht.
Als der Wetterbericht vor einem weiteren Schneesturm warnte, der die beiden vorherigen noch um einiges übertreffen sollte, brach Panik aus. Viele Menschen versuchten in den Süden zu flüchten, weil dort der Winter wesentlich milder war und fuhren in eine Katastrophe.
Der Sturm wehte in wenigen Augenblicken die Straßen wieder zu, die Autos blieben in dem Schnee stecken und kamen nicht mehr vor noch zurück.
Der Nachrichtensprecher im Fernsehen hatte sichtlich Mühe, die schrecklichen Meldungen sachlich vor zu tragen.
Unvorstellbare Mengen an Toten wurden gemeldet und man müsste noch mit Sicherheit mit weiteren Toten rechnen, weil viele abgelegene Orte und Häuser nicht erreichbar sind.
Erst weit nach Weihnachten hatte sich der Winter ausgetobt und hinterließ ein Land in Schockstarre.
Langsam nur wurde bekannt, welch unvorstellbare Menge an Toten zu beklagen war, erfroren in der unvorstellbaren und ungewohnten Kälte.
Es dauerte lange Zeit, bis sich das Leben wieder normalisierte, die Geschäfte wieder volle Regale hatten und die Menschen in der Lage waren, ihr normales Leben wieder auf zu nehmen.
Texte: Klaus Blochwitz
Bildmaterialien: Klaus Blochwizu
Tag der Veröffentlichung: 29.07.2011
Alle Rechte vorbehalten