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Der große Durst

 

 

Jeder kennt die furchtbaren Bilder aus Afrika, auf denen die ausgemergelten Menschen über glühend heißen Sand laufen, auf der verzweifelten Suche nach trinkbarem Wasser. Tierleichen säumen den schmalen Pfad, Geier hocken erwartungsvoll in den dürren, Blatt losen Bäumen und Sträuchern. Der ausgetrocknete Boden ist in Spalten aufgerissen, jeder Schritt wirbelt feinen Staub auf, der den Durst der Menschen noch verschlimmert.

Tod traurig sehen uns große schwarze Augen an, wissend, das die Hilfe für sie viel zu spät kommt. Fliegen über Fliegen kriechen über die Gesichter, apathisch lassen die Menschen es geschehen. Kurz vor dem zusammen Bruch erreicht eine kleine Familie ihr Wasserloch, vor Enttäuschung und Erschöpfung fallen die vor dem verdursten stehenden Menschen resignierend in den heißen Staub.Ihre letzte Hoffnung ist dahin, in dem jetzt trockenen Wasserloch liegen zwei verdurstete Rinder. Es dauert nicht besonders lange, da tauchen schon die ersten Geier auf. Die Tiere wissen um ihr sicheres Fressen.

Winken Sie nicht ab, ja, Afrika, dass kennen wir ja so schon viele Jahre, schon ewig. Die Älteren unter Ihnen können sich bestimmt noch an die heißen Sommer hier in Deutschland erinnern, in denen wegen Wassermangel kein Rasen gesprengt werden durfte, duschen und baden mussten drastisch reduziert werden, die Flüsse waren nur noch Rinnsale, durch den Rhein konnten die Menschen zu Fuß ans andere Ufer gehen. Der Wasserstand in den Talsperren waren beängstigend niedrig.

Das Getreide vertrocknet, ebenso Kartoffeln und der Mais, die Rüben nur groß wie Pflaumen, die Kühe fanden kein Futter mehr auf den braun verbrannten Weiden. Ganze Wälder standen da ohne ein einziges Blatt an den Ästen, alle vor Trockenheit vorzeitig abgefallen. Die Sonne brannte unerbittlich Tag für Tag vom wolkenlosen Himmel, die Nächte brachten schon lange keine Abkühlung mehr. Die Menschen wurden gereizt, Streitereien waren an der Tagesordnung. Die gnadenlose Hitze machte allen schwer zu schaffen.

Als die Menschen fest stellten, das die Regale und Tiefkühltruhen in den Super Märkten leerer und leerer wurden, brach Panik aus. Alles trinkbare wurde wie verrückt gekauft, die Angst der Menschen vor dem Verdursten war gewaltig. Die Getränke Hersteller stellten einer nach dem anderen die Produktion wegen fehlendem Wassers ein. Selbst die tiefsten Brunnen brachten nur noch wenig Liter pro Tag. Aus vielen Ländern rollten Lastwagen mit Hilfsgüter heran. Verzweifelt sahen die Menschen in den strahlend blauen Himmel, wo bleibt der Regen?

Von den verbrannten Feldern wirbelte der heiße Wind feinen Staub auf, der das Atmen für Menschen und Tier gleichermaßen erschwerte.Der trockene Boden brach auf wie in den Dürre Gebieten Afrikas. Sandteufel wurden aufgewirbelt und tanzten über die bizarren Muster der Felder. Das Vieh schrie vor Durst, bis es erschöpft zusammen brach. Dieses furchtbare Bild wiederholte sich schnell im ganzen Land.In den Nachrichten wurden die ersten, total verzweifelten Bauern gezeigt, die erschüttert vor ihren verdursteten Kühen standen. Der Bauer zeigte noch seinen trockenen Brunnen, staubtrocken, drehte sich um und wischte sich über die Augen.

Die Menschen sahen sich schier verzweifelt das ausgetrocknete Land an, Die Seen und Flüsse ohne Wasser, wo ist das schöne grüne Land geblieben, die Felder voller Getreide. Fast vier Monate kein Tropfen Regen, dafür hat die Gluthitze Tag für Tag eine Wüste geschaffen. Gehen jetzt unsere verzweifelten Gesichter mit den hoffnungslosen Augen um die Welt?

Der nächste Reporter in den Nachrichten berichtet von einen extremen Regen, der ein Drittel des gesamten Landes unter Wasser setzte. Hunderttausende flohen vor den Fluten, Menschen und Tiere ertranken in den braunen Wassermassen. Häuser brachen unter dem Druck der Flut zusammen, die Menschen, die auf dem Dach Zuflucht gesucht hatten, verschwanden in dem wilden Wasser.

Viel weiter im Westen, in Südamerika erlebten die Menschen einen Winter, der furchtbares Elend über sie brachte. Menschen, die keinen Winter kennen, Schnee nur von den hohen Gipfel der fernen Berge, erlebten Kälte, Schnee und Eis in unvorstellbarer Härte. In den einfachen, ungeheizten Häusern erfroren die Menschen im Schlaf. Ihre Kleidung war nie für einen Winter gedacht.

Spielt das Wetter nur verrückt oder wehrt sich die Natur jetzt gegen unsere Umwelt Sünden erfolgreich?

Impressum

Texte: Text und Cover Klaus Blochwitz
Tag der Veröffentlichung: 24.07.2011

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