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Ein ehemaliger Leiter eines VEB in der Nähe von Dresden reagierte irgend wie seltsam, als er von mir erfuhr, dass die Familie väterlicherseits aus Großenhain stammt. Von dem Mann erfuhr ich auch, dass es in der Nähe von Großenhain ein kleines Dörfchen namens Blochwitz gibt. So passiert im Jahr 1985 anläßlich eines beruflichen Aufenthaltes in der DDR.



Rein zufällig fielen mir vor einiger Zeit die alten Notizen über meine Wurzeln in die Hände und ich machte mich daran, mehr über die Familie meines Vaters heraus zu finden.
Mit Hilfe des Internets war das keine große Sache. Schnell fand ich doch tatsächlich Hinweise auf das Dörfchen Blochwitz mit einer mächtigen Dorfkirche als Mittelpunkt. Erste urkundliche Erwähnung findet sich im Jahre 1220 im Zusammenhang mit der Übergabe der Kirche Lampertswalde und ihrer Filialkirche Blochwitz an das Kreuzkloster bei Meißen.

Der Ortsname wandelte sich im Laufe der Zeit: 1220: Blochgewiz, 1350: Blochwicz, 1378: Blochewicz, 1406: Blochgewicz, 1486: Blachwitz, seit 1540 lautet der Dorfname Blochwitz!
Von 1378 bis 1994 gehörte Blochwitz Verwaltungs- – und Gerichtsmäßig zu Großenhain.
Die Grundherrschaft oblag von 1551 – 1794 dem Rittergut Großkmehlen
Die Siedlungsform und Gemarkung zeigte ein Straßendorf mit Genwandflur mit Gutsblöcken.
Die geringe Bevölkerung in den frühen Jahrhunderten steigerte sich ab 1748 kontinuierlich auf bis zu 469 im Jahre 1946.
Die Dorfkirche in Blochwitz ist eine romanische Saalkirche mit angebauten massiven Turm an der Südseite. Die Außenmauern sind rund 800 Jahre alt.
Die Kirche wirkt von außen trutzig und im Inneren strahlt sie eine festliche und freundliche Stimmung aus.
Die Innenbemalungen sind in Rot, Grau und Weiß gehalten. Die Kirche besitzt Wandmalereien im Altarraum – Heilgenfriese, einen Taufstein aus der romanischen Zeit, eine Kanzel aus Sandstein und kostbare Bodenfliesen.



Die Kirche gehörte ursprünglich zum Verwaltungsbereich des Klosters Zum Heiligen Kreuz in Meißen.
Später wechselte sie in den Besitz der Familien von Lüttichau in Großkmehlen. Die Familien von Lüttichau war jahrhundertelang Rittergutsbesitzer und auch Patron der Kirche.

Heute ist das Dorf Blochwitz ein Teil von der Gemeinde Weißig am Raschütz. Es wurde 1994 eingemeindet.

Das ehemalige Dorf Blochwitz liegt heute westlich der A 13, südlich von Großkmehlen.



Der Ururururgroßvater (?) meines Vaters ist 1722 als Wilhelm, August, Friedrich Blochwitz von/aus Blochwitz registriert!

Erstaunt hat mich doch, dass es nur ganze 207 Telefoneinträge von dem Namen Blochwitz in ganz Deutschland gibt! Hochgerechnet bedeutet es, dass es nur ca. 550 Menschen mit meinen Namen gibt.
Ich fand diese kleine Reise in die Vergangenheit meiner Familie sehr interessant!

Teil zwei folgt umgehend.


Impressum

Texte: Cover und Fotos: Klaus Blochwitz
Tag der Veröffentlichung: 25.01.2011

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