Mit dieser Artikel-Reihe möchte ich allen den schönen Niederrhein näher bringen. Kommen Sie mit auf meine vielen Fahrradtouren.
Ich will Spaß – ich fahr Rad!
Ich schwang mich auf meinen Drahtesel, fuhr durch den kleinen Ortsteil Dyck bis zum Ende und bog dann nach links ab. Ich überquerte den Kölsumer Weg und folgte den Wirtschaftsweg, der mich Richtung Bocholt brachte. Links grüne Felder, rechts grüne Felder, in dem weiß blauen, beinahe bayerischen Himmel sangen die Lerchen um die Wette, rechts lugte die Kirchturmspitze von Rennekoven in den Himmel und halb links vor mir prangte die „Skyline“ von Lobberich mit ihren drei Kirchtürmen und dem alten Wasserturm, etwas entfernter.
Vor einem großen Bauernhof knickte der Weg nach rechts und wenig später überquerte ich die Straße von Lobberich nach Süchteln. Schwarzbuntes Rindvieh rechts, sattes Wiesen grün an der linken Seite.
Die ersten Bauernhöfe, Hundegebell, ein großer Pulk Rennräder raste ziemlich rücksichtslos an mir vorbei. Ein großer Trecker kam mir vorsichtig entgegen, ich fuhr ganz rechts in den Feldrand, der Treckerfahrer grüßte freundlich winkend zurück.
Auf dem ersten Bauernhof links wurde kräftig gearbeitet, etwas weiter ein großer Bauernhof inmitten einer fast parkähnliche Anlage mit einem Teich und einer Fontäne. Die schmale Straße wandte sich durch Bocholt, rechts die Turmruine von der Burg Bocholt, links noch mal ein weiter Blick auf Lobberich. Ich fuhr über die Straße, die von Lobberich nach Grefrath führt. Noch ein paar Gebäude, dann hoppelte mein Fahrrad über den alten Bahndamm.
Vor mir war schon die Kirche von Hinsbeck zu sehen. Den Vormittag an diesem ersten Mai hatte ich beinahe für allein, kaum jemand war unterwegs. Rechts wölbten sich sanft die grünen Hügel der „Hinsbecker Schweiz“ in den blauen Himmel. In Ordnung Leute, ich weiß, es hört sich etwas kitschig an, aber genau so ist an diesem Morgen.
Ich fuhr einige Straßen durch Hinsbeck und kam dann an dem großen Kreisverkehr, hier bog ich rechts ab zu den Krickenbecker Seen. Ich wechselte den Radweg von rechts nach links und fuhr an dem Golfplatz vorbei, herein nach Hombergen, auch hier noch sehr viel Ruhe. Der Parkplatz vor der Forschungsstation leer, ich setzte mich auf die Bank nahe dem See, streckte zufrieden meine Beine lang aus, ein schöner Tag ist das!
Gelassen schwebte ein Fischreiher heran und setzte sich auf einen halb im Wasser liegenden Baum. Der Vogel fühlte sich von mir nicht im Geringsten gestört. Im Gegenteil, ziemlich arrogant sah er zu mir herüber, als wolle er sagen, sei froh, dass du für mich zu groß bist!
Rechts der Glabbacher Bruch, Schloss Krickenbeck folgte. An der Ampel an der B 221 musste ich das grüne Licht abwarten, fuhr dann bei Tor neun weiter in den Wald. Ich fuhr links an der geschlossenen Schranke vorbei, etwas weiter rechts das neu errichtete Denkmal für den Flughafen.
Ich fuhr jetzt weiter in die Groote Heide Richtung Venlo.
Auf dem Segelflugfeld war richtig Betrieb. In rascher Folge wurde ein Segelflieger nach dem anderen von der Winde in den Himmel gezogen. In der Thermik schraubten sich die weißen Segelflugzeuge mühelos in die Höhe. In mehreren Etagen über einander schwebten die weißen Flieger in dem blauen Himmel, ein schönes Bild. Schnell bildete sich ein zweiter „Turm“ von den Segelflugzeugen, die Thermik musste richtig gut sein.
Der Weg führte mich weiter, an beiden Seiten des Weges Bäume, eine richtig kleine Allee.
Rechts das Info – Zentrum für die Groote Heide. Über die Brücke kam ich auf die Hinsbeckerstraat, rechts tolle Häuser, eines hatte sogar einen Olivenbaum vor der Tür!
Ich bog links ab auf den Postweg, kam an dem großen Sportgelände vorbei, erreichte die Straße, die nach Venlo herein führte, hier war schon gut Verkehr. Ich passte eine Lücke zwischen den Autos ab und fitschte über die Straße.
Ich lenkte mein Fahrrad nach links, weil ich über Kaldenkirchen und Breyell zurück fahren wollte. Ließ den Bahnübergang hinter mir und fuhr weiter nach Kaldenkirchen.
Die kleine Ortsmitte war auch noch sehr ruhig, Am Ortsende von Kaldenkirchen wechselte ich auf die linke Seite und bog in die kleine Straße ein, die mich durch die Felder nach Breyell bringt.
Der Bahnübergang war immer noch behelfsmäßig mit Flatterband gesichert.
Wieder sattgrüne Felder, über allem lag ein kräftiger Duft von Mist. Die ersten Radfahrer kamen mir entgegen, der eine oder andere hob grüßend die Hand oder nickte mir freundlich zu. Durch die Unterführung und schon sah ich die Kirchtürme von Breyell.
Rechts wurde Spargel gestochen, links rauschte die Autobahn, ganz rechts ratterte ein Zug nach Venlo.
Durch das stille Breyell bis zum Kreisverkehr, den Radweg bis Lötsch und Schänzchen, noch über die Autobahn nach Nettetal, der Fahrradcomputer zeigte mir 32 km an. Das war ein angenehmer Vormittag gewesen, am ersten Tag des Wonnemonats Mai.
Texte: Klaus Blochwitz
Bildmaterialien: Klaus Blochwitz
Tag der Veröffentlichung: 12.10.2010
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