Cover

Hinter dem Gestrüpp aus Zweigen und Büschen erkannte er wage dir Umrisse einer Person, der wohl der steile Abhang zum Verhängnis geworden war. Besorgt begann er sich einen Weg zu Ihr zu bahnen. Er zog seinen Dolch heraus und begann auf die Ranken einzuhacken. Fast unmöglich hier jemals durchzukommen, dachte er, doch da als er einen Strauch zur Seite drückte erkannte er das Häufchen das dort auf dem erdigen Boden am Fuße des Berges lag. Er stieß ein unglückliches Stöhnen aus und betete es würde nicht zu spät sein. Spitze Dornen bohrten sich in seine Handfläche und er stieß wieder und wieder auf das störrische Hindernis ein, sein Gesicht verzweifelt verzerrt. Die Klinge, die er noch am Morgen so gehasst hatte, fest in der rechten Hand, gelangte er immer näher an Sie heran. Ohne auch nur einmal den Blick von ihr zu wenden, hob er wie in Trance den Arm und zerschnitt die letzten herunterhängenden Äste eines niedrigen Baumes. Eine Sekunde verharrte er schwer atmend mit hängenden Schultern, bevor er mit steifen Schritten auf Das Mädchen zuging. Die Angst was er zu sehen bekommen würde schnürte ihm die Kehle zu. Er wollte schlucken doch sein trockener Hals ließ ihn im Stich. Mit wild klopfendem Herzen sank er auf die Knie nieder, hob die Hand und ließ sie einen Moment über ihrer Schulter schweben. Dann sog er scharf die Luft ein, riss sich zusammen und beugte sich über Sie um sie umzudrehen. Ihr langes silbrig glänzendes Haar lag wie ein heller Schein um ihr junges Gesicht. Die Stirn leuchtete rot und an einem tiefen Schnitt an ihrer Wange klebte das getrocknete Blut. Er saß dort und spürte die Nässe auf seinen Wangen kaum als ihm eine einzelne Träne aus dem Augenwinkel rann, bevor er die Fassung verlor und er sie schluchzend in die Arme schloss. Ihren Kopf auf seinen Schoß gebettet starrte er ihre geschlossenen Augen an. Er wusste, Sie hatte ihn für immer verlassen.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme DIR diese Zeilen.

Nächste Seite
Seite 1 /