Über das Schreiben wurde schon viel geschrieben.
Ich möchte mich mit meiner Meinung in diesem Buch ausnahmsweise den großen Dichtern anschließen.
Interessant finde ich, wie die alten Dichtergrößen sich zum Schreiben geäußert haben.
Beim Stöbern in einem Antikkeller fielen mir viele alte Gedichtbände mit Weisheiten und Sprüchen in die Hände, so habe ich einiges gefunden und zusammengestellt.
Man kann durchaus Vergleiche anstellen mit der heutigen Zeit, und gerade hier auf dieser Plattform bei Bookrix.
Manche ausschweifende Rezensionen sind Rezensionen auf das eigene Buch .
Einige Autoren rezensieren und kommentieren da denkt man, sie haben die Schriftstellerei studiert,
aber sie sind Naturtalente im Reden und oft auch im Schreiben.
Beeindruckt und geblendet davon sind oft junge Autoren.
Besonders erfahrene Autoren haben oft einen gesunden Instinkt für gute Autoren und Bücher, die gute Beurteilungen verdienen.
Da würde ich mir wünschen, dass sie von kompetenten Schriftstellern unterstützt werden und ehrlichen Menschen in die Hände fallen.
Es gibt Autoren, die ihr Handwerk verstehen,
andere sind Naturtalente, entdecken erst spät das Schreiben.
Manche haben viel zu sagen, sagen aber nichts aus wenn sie schreiben.
Man sollte sich, den Spaß am Schreiben nicht verderben lassen, das gilt besonders für die jungen Schreibtalente , aber auch lernfähig bleiben.
Die Leser danken es indem sie lesen oder eben auch nicht.
Damit muss man leben können - auch auf dieser Plattform.
Vor allen Dingen sollte man sich nicht entmutigen lassen und schauen von wem die konstruktive oder negative Kritik kommt.
Lesen, lesen,lesen, so lernt man viel hinzu!
Klärchen
Zur Aufweckung des in jedem Menschen
schlafenden Systems, ist das Schreiben vortrefflich,
und jeder, der je geschrieben hat,
wird gefunden haben, dass Schreiben immer etwas erweckt, was man vorher nicht deutlich erkannte,
obwohl es in uns lag.
Lichtenberg
Welches Kennzeichen der Ursprünglichkeit
ist sicherer als die Anwendung
gerade nur so vieler Wörter als eben
zum vollständigen Ausdruck unentbehrlich sind.
Lessing
Wenn es die Eigentümlichkeit großer Geister ist,
mit wenig Worten viel zu sagen,
besitzen die kleinen im Gegenteil die Gabe,
viel zu sprechen und nichts zu sagen.
de la Rochefoucauld
Ein Buch machen muss man ebenso gut gelernt haben, wie eine Pendeluhr anfertigen.
es ist mehr als Verstand erforderlich,
um ein guter Schriftsteller zu sein.
la Bruyere
Wenn man einen natürlichen Stil antrifft,
ist man ganz erstaunt,
denn man erwartet einen Autor
und findet einen Menschen.
Pascal
Die guten Schriftsteller haben zweierlei gemeisam,
sie ziehen vor,
lieber verstanden als angestaunt zu werden,
und sie schreiben nicht für die spitzen und
überscharfen Leser.
Nietzsche
Wie wenig der deutsche Stil mit dem Klange und den Ohren zu tun hat, zeigt die Tatsache,
dass gerade unsere guten Musiker schlecht schreiben.
der Deutsche liest nicht laut, nicht für`s Ohr,
sondern nur mit den Augen:
er hat seine Ohren dabei ins Schubfach gelegt.
Nietsche
Regeln zu guter Prosa
Erste Regel:
Laut schreiben!
Sprechen sie jeden Satz bei der Niederschrift Wort für Wort vernehmlich aus.
Sie prüfen mit eigener Zunge, mit eigenem Ohr
seinen Fluß, seinen Klang.
Wieder bei der Durchsicht und Verbesserung ihrer Arbeiten lesen sie laut. dadurch bekommt ihre Prosa sinnliche Wohlgestalt und persönlichen Eigenton.
Zweite Regel:
Meiden sie alle grundlosen Betonungen und Steigerungen.
Dritte Regel:
Der einfache Ausdruck ist dem verwickelten, die gerade Beschreibung der Umschreibung vorzuziehen.
Wörter und Sätze die nur füllen, ohne Gehalt und
Stimmung zu geben, sind zu meiden.
Vierte Regel:
Streben sie nach anschaulichem Ausdruck und schränken sie den Gebrauch von Begriffswörtern ein.
Schopenhauer, der oft einen guten Blick auf Stileinheiten hatte, bemerkte das Scheindenker, den abstrakten Ausdruck wählen.
Leute von Geist aber den konkreten.
Ausschnitte Broder Christiansen (Prosaschule)
Der Weg zur Vollkommenheit
und zu jedem Fortschritt ist
fortwährende Selbstkritik
Böcklen
Will jemand einen klaren Stil schreiben,
so sei es ihm zuvor klar in seiner Seele;
und will jemand einen großartigen Stil schreiben,
so habe er einen großartigen Charakter.
Goethe
Nehmt nur mein Leben hin in Bausch und Bogen,
wie ich`s führe,
andere verschlafen ihren Rausch,
meiner steht auf dem Papiere.
Goethe
Verflucht zur rechten Zeit
fällt einem nie was ein,
und was man Gutes denkt,
kommt meist erst hintendrein!
Goethe
Ich behaupte immer,
der Dichter dürfe nicht eher ans Werk gehen,
bis er einen unwiderstehlichen Drang
zum Dichten fühle.
Goethe
Texte: Rechte an Texten mit Namen benannt
Bildmaterialien: Klaerchen seesko
Cover: Klaerchen Seesko
Tag der Veröffentlichung: 09.06.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen Autoren neuer Zeit