Cover

Kurze Worte von der Autorin

Hallo zusammen,

dies ist mein erstes Buch und ich hoffe es gefällt euch.

 

Alle Rechte liegen bei mir.

 

Wünsche euch ganz viel Spass beim lesen.

Es könnte allerdings noch ein Weilchen dauern

bis das Buch abgeschlossen ist, da ich nicht regelmäßig

daran weiterschreiben kann.

 

Ich freue mich über Kritik, Anregungen und viele Kommentare.

 

Herzliche Grüße

Diena

 

 

viajar por el mar

Es war früh am Morgen, die Sonne war noch nicht über den Horizont gestiegen und ich war die einzige die zu dieser frühen Stunde nicht mehr in ihrer Hängematte schlief. Es handelte sich um eine klare Vollmondnacht und das leichte Schwanken des Schiffes übte eine beruhigende Wirkung auf mich aus.

Die hellen Mondstrahlen malten weiße Silhouetten auf meine leicht fröstelnden Hände und bildeten somit einen starken Kontrast zu meiner doch so dunklen Haut. Einige Minuten stand ich so da, betrachtete das schöne Farbenspiel und wickelte mir meine dünne Weste enger um den Leib. Bald würden wir den Hafen von São Vicente, eine der kleineren Kapverdischen Inseln im Atlantik, erreichen. Ich streichelte sanft über meinen leicht gewölbten Bauch und blickte gedankenverloren zu den hell funkelnden Sternen empor als ich das Geräusch von sich nähernden Schritte hinter mir vernahm. Langsam drehte ich mich um und erkannte die kleine, hagere Gestalt des Schiffjungens. "Excusa Señora, ich wollte sie nicht stören aber ich konnte nicht mehr schlafen und sah sie hier alleine stehen, ist alles in Ordnung?",er betrachtete mich fragend und trat unruhig von einem Bein auf das andere. Ich konnte erkennen, dass sich der schüchterne Junge nicht ganz wohl in seiner Haut fühlte. Er wird nicht mehr als 14 Jahre hinter sich gebracht haben. Schon des öfteren hatte ich ihn mit den anderen Seemänner arbeiten sehen. Ich fragte mich was wohl mit seinen Eltern passiert war und warum er auf diesem Schiff lebte. "Todo está bien, no te preocupes. Ist dies nicht ein wunderschöner Morgen?", ich lächelte ihn an und drehte mich wieder dem ruhigen Gewässer zu. "Vale, ich soll ihnen jedoch vom Capitán ausrichten, dass es besser für sie ist, wenn sie unter Deck bleiben bis wir São Vicente erreicht haben, Señora Primavera. Noch befinden wir uns in gefährlichen Gewässern in denen sich viele Piraten herumtreiben und der Capitán fürchtet um ihre Sicherheit wenn sie sich hier auf Deck herumtreiben.", seine letzten Worte waren nur noch ein leises Hauchen und ich konnte seine Anspannung förmlich spüren. "Oh bitte nenn mich doch Nevada, ich bin schließlich höchstens 4 Jahre älter als du. Wenn es dem Wunsch des Capitáns entspricht werde ich mich selbstverständlich wieder unter Deck begeben.", mir war bereits aufgefallen, dass sich der nette graubärtige Kapitän um mein Wohlergehen sorgte. Deshalb bestand er auch darauf, dass ich nicht bei der Crew schlafen musste und mir stattdessen ein Plätzchen in einem der kleineren Lagerräume hergerichtet wurde. Er befürchtete wohl ich könnte von den Seemännern belästigt werden. Nun drehte ich mich zu dem Schiffsjungen um und konnte nun erkennen wie er beruhigt ausatmete. "Muchas Gracias, Señora Nevada, ich werde sie bis zu ihrem Zimmer begleiten, in Ordnung?", wieder schaute er mich fragend aus seinen dunkelbraunen Kulleraugen an. Also folgte ich ihm schweigend die Gänge entlang bis zu meiner Unterkunft. Die alten Holzdiehlen knarrten bei jedem Schritt und als ich die Tür öffnete stieg mir sofort der vertraute Geruch von trockenem Munitionspulver in die Nase. Meine Hängematte war im Waffenraum des Schiffes an zwei Querbalken befestigt worden und wurde von dem nun zunehmendem leichten Wellengang leicht hin- und hergeschaukelt. Ich drehte mich wieder dem Jungen zu: "Wie heißt du mein Junge und wie alt bist du?" Er drückte seinen Rücken durch und versuchte somit einen selbstbewussteren Eindruck zu erwecken als er antwortete: "Mein Name ist Ciro und werde in wenigen Monaten 14. Ich bin nun schon seit 3 Jahren auf der Santa María." "Freut mich dich kennen zu lernen, Ciro. Weißt du wie viele Tage wir noch von unserem Ziel entfernt sind?", ich trat in meine Unterkunft ein und konnte erkennen wie der Junge erst zögerte, mir jedoch dann einige Schritte hinein folgte: "Claro, wir werden vermutlich wenn wir unsere Geschwindigkeit so halten können in 3 bis 4 Tagen die Inseln erreichen. Kann ich sonst noch etwas für sie tun Señora?" "No, gracias. Ich werde mich noch ein wenig hinlegen." "Vale, ich werde mich auch wieder zu den anderen begeben. Buenas noches señora Nevada", er verließ langsam wieder den Raum darauf bedacht nicht all zu viel Lärm durch die Dielen hervorzurufen und schloss die Türe hinter sich.

 

Nun war ich also wieder allein und konnte so immerhin erneut meinen Gedanken nachhängen. Dafür überwand ich mit nur wenigen Schritten die Distanz zu meiner Hängematte und ließ mich in dieser nieder. Erneut faltete ich die Hände auf meinem Bauch und als ich an das kleine Lebewesen, das da in mir heranwuchs, denken musst, bestärkte mich dieser Gedanke  in meiner Entscheidung mein altes Leben hinter mir gelassen zu haben. Ich musste nun stark sein. Für mich und mein Baby, welches mir jetzt schon eine ganze Menge bedeutete. Das weite Meer das zwischen mir und meiner einstigen Heimat lag wog mich in ein Gefühl der Sicherheit. Niemand konnte mir mein Kind jetzt noch wegnehmen.

 

Dort wo ich einst so glücklich war hielt mich nun nichts mehr. Mein Geliebter war tot, getötet durch die Hand der britischen Soldaten.

 

Als ich mir sein Bild wieder ins Gedächtnis rief, bahnte sich eine leise einzelne Träne ihren Weg durch mein Gesicht. Ich wischte sie langsam mit dem Handrücken weg und schloss die Augen in stillem Gedenken an den tollen Menschen den ich verloren habe. Ich habe ihn wirklich geliebt.

Das ganze ist nun drei Monate her, zu dieser Zeit wusste ich noch nicht dass ich von diesem Mann ein Kind erwarten würde. Dannach verviel ich in einen Zustand der tiefsten Trauer. Mein Onkel, welcher nach dem Tod meiner Eltern vor 10 Jahren meine Vormundschaft übernahm, hatte dafür jedoch wenig Mitgefühl. Er war seit jeher ein sehr strenger Charakter, welcher sich nur selten unter Kontrolle hatte und dem des öfteren auch die Hand aufgerutscht war. Ich musste bei ihm immer viel und hart im Haushalt arbeiten und er behandelte mich keineswegs wie ein Adoptivkind. Die Bezeichnung einer Haussklavin traf meinen Stand in seiner Familie, welche aus ihm, seiner Frau und deren kränklichen Mutter bestand, schon eher. Die alte Frau war die einzige mit der ich mich verstand, die immer ein liebes Wort für mich übrig hatte. Ich pflegte sie lange und sie erzählte mir oft Geschichten aus ihrer Jugend. Doch auch sie starb nach drei Jahren langen Leidens. Mein Geliebter war dannach der einzige Halt in meinem Leben und er wusste es immer mich aufzuheitern. Wir führten eine geheime Beziehung, da sich in unserer Gesellschaft nur Huren einem Mann vor der Ehe hingaben. Als mein Onkel dann von seiner Frau, der ich mich in meiner Verzweiflung anvertraute, erfuhr, dass ich schwanger sei und der Kindsvater tot und somit nicht zu heiraten sei, fühlte er sich in seiner gesamten Familienehre beschmutzt. Er schlug mich wie er mich noch nie davor geschlagen hatte. Nicht nur mein Auge sondern mein gesamter Körper war mit blauen Flecken übersäht. Ich stürtze nach dem ersten Schlag ins Gesicht auf den Boden und rollte mich dort meinen Bauch schützend zu einer Kugel zusammen, deshalb trafen seine Tritte vor allem mein Gesicht und meinen Rücken.

Als er schließlich von mir abließ verließ er den Raum mit den Worten: "Entweder du lässt das Kind von einem Heiler wegmachen oder du wirst das Haus bis zur Geburt nicht mehr verlassen und wir setzen es dannach vor dem Waisenhaus aus. Du bist eine wahre Schande für die gesamte Familie und ich werde es nicht zulassen, dass du unseren guten Ruf in den Dreck ziehst. Ich bin ein wohlschaffender Bürger und erwarte von dir, dass du mir absoluten Gehorsam leistest."

Ich weinte die ganze Nacht und am nächsten Morgen fasste ich den Entschluss den Hof meines Onkels für alle Zeiten zu verlassen und seiner Tyrannei somit ein Ende zu bereiten.

 

Doch all das war nun Geschichte.

Mir und meinem Kind würde nichts passieren.

Wir würden einem neuen, besseren Leben entgegen segeln.

Mit diesem Gedanken schlief ich schließlich ein.

 

 

peligro en la demora

Wütende Schreie rissen mich unsanft aus dem Schlaf.

Noch leicht schlaftrunken schwankend erhob ich mich rasch aus meiner Hängematte und lauschte. Ich verhielt mich ganz leise. Ich wusste was dieser Aufruhr zu bedeuten hatte. Piraten! Das Geschrei wurden immer lauter und auch die Schritte schwerer Stiefel kamen immer näher. Plötzlich wurde meine Tür mit einem kräftigen Tritt aufgestoßen. Ich erstarrte. Vor mir stand ein kräftig gebauter Mann mittleren Alters. In seiner Hand hielt er ein scharf glänzendes Schwert und seine zerrissene Kleidung trug zusätzlich zu dem gefährlichen Eindruck den er erweckte bei. Ganz klar ein Pirat. Auch er blieb, überrascht jemanden hier vorzufinden, stehen. Dann kam er langsam näher. "Wen haben wir denn hier? Eine wahre Perle der Karibik. Da wird sich der Captain aber freuen wenn ich ihm einen solchen Fund präsentiere." Er leckte sich süffisant über die Lippen und grinste bösartig . "Wiederlich" dachte ich mir. Da erschien hinter ihm ein zweiter Mann. Diesmal handelte es sich um einen wesentlich jünger und schmächtigeren, was nichts daran änderte dass ihn ebenfalls einer gefährliche Aura umgab. "Pero, bring dieses Weibsbild an Deck. Und pass auf das sie dir nicht entwischt.", meinte der Erste und grinste dabei erneut dreckig. "SOFORT!", fügte er noch mit strengen Ton hinzu. Der jüngere packte daraufhin unsanft meinen Arm und riss mich hinter sich her. Zuerst wehrte ich mich mit Händen und Füßen, jedoch wurde mir recht rasch die aussichtslose Lage, in der ich mich befand, bewusst.  Ich konnte nur schwer mit ihm Schritt halten, da uns immer mehr Piraten entgegen eilten. Als ich im Gedränge stolperte und mir dabei den Arm an einem an der Wand befestigten Haken aufriss, beachtete er dies nicht weiter und zog mich energisch hinter sich her.

 

Als wir an Deck kamen war die Schlacht noch voll im Gange. Überall waren Piraten die gegen die Crew kämpften und überall floss Blut. Der Pirat namens Pero zog mich unbarmherzig weiter hinter sich her als ich Ciro, den Schiffsjungen im Gefecht erblickte. Sein rechter Arm war blutüberströmt und in der anderen Hand hielt er selbstbewusst einen Degen. "Welch tapferer kleiner Junge", schoss es mir durch den Kopf. "Ciro! Hilf mir!", rief ich ihm lauthals zu und trat Pero dabei mit voller Wucht in die Wade. Dieser schrie erschrocken auf, ließ mich los und fluchte "elendiges Miststück" vor sich hin als er bemerkte, dass ich die Gelegenheit sofort genutz hatte um zu Ciro zu eilen. Der Schiffsjunge hat sich bereits zu mir umgedreht und warf mir einen zweiten Degen, den ich sofort auffing, zu. Schnell trete ich mich wieder in die Richtung, aus der ich soeben gekommen war, um. Pero, welcher mir gefolgt war, war nur noch wenige Meter von mir entfernt. Auch er zückte ein Schwert und ging damit wutentbrannt auf mich los. Er zischte mir ein "Du Miststück wagst es mich zu treten? Das wird dein Untergang sein.", zu und schon musste ich seinem Schwert ausweichen. "Netter Versuch, aber auch eine Frau weiß sich zu wehren.", erwiederte ich ruhig. Ich versuchte ihn darauf mit meinem Degen zu erreichen, doch auch er wich mir mit einer schnellen Bewegung aus. So ging das einige Zeit hin und her, wir wehrten die gegenseitigen Schläge ab, wichen aus und versuchten dabei den anderen nicht in die Quere zu geraten.

Ich erwischte ihn einmal schwer am Arm, wodurch der dürre Pirat kurz strauchelte und sich die blutende Wunde hielt. Ich konnte den Hass förmlich in seinen Augen auflodern sehen. Den Schmerz ignorierend kam er langsam auf mich zu. Urplötzlich wurde mir von hinten eine Schlinge über den Kopf geworfen. Erschrocken fiel ich nach hinten als sich der dicke Strick in sekundenschnelle um meinen Hals zog. Ich konnte nicht mehr Atmen und versuchte panisch mit meinen Händen das Seil an meinem Hals zu lockern. Ich hatte definitiv nicht vor erdrosselt zu werden. Als ich schließlich wieder nach Luft schnappen konnte, erblickte ich den ungepflegten Piraten der Pero den Auftrag gegeben hat mich mitzunehmen. Er muss sich im Gefecht zu uns geschlichen haben. "Pero du unnütze Ratte, ich hab dir doch gesagt du sollst gefälligst aufpassen", schimpft er hastig. "Ach halt dein Maul, Raúl.", erwiedert dieser nur und wendet sich ab um den Schlag eines Crewmitglieds abzuwehren. Auf einmal spürte ich einen dumpfen Schlag am Hinterkopf und mir wurde schwarz vor Augen.

 

 

Un capitán para enamorarse

 Als ich wieder zu mir kam war das erste dass ich vernahm die streitenden Stimmen von mir unbekannten Personen.

Impressum

Texte: Alle Rechte liegen bei mir.
Lektorat: Alle Rechte liegen bei mir.
Tag der Veröffentlichung: 08.05.2014

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