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Die Begegnung




Meine Brust schwoll an, mein Atem spürte ich nicht mehr, mein Kopf war leer und
ich fühlte mich als hätte man mir mein Herz herausgerissen. Als hätte eine mir Unbekannte, eine nicht vertraute Hand, mir sie in meine Brust gerammt und in dieser ohne Rücksicht herumgewühlt bis es mein Herz gefunden hatte, dann dieses fest in den Griff genommen hatte und an ihn rumgezerrt bis jede einzelne Verbindung zwischen dem Herz und dem Körper gelöst wurde und das Herz nur noch lose im Körper hing ohne seine Aufgabe erledigen zu können. Mir wurde mein Herz gebrochen und ein gebrochenes Herz war kein Herz mehr. Also konnte man es ruhig mit einem nichtvorhandenen Herzen vergleichen. Man empfand Schmerz, aber dies konnte man darauf zurückführen das das Herz herausgerissen wurde und die Verletzung an dem Schmerz schuld war, nicht irgendein Junge der bloß Schluss gemacht hat. Doch wieso? Wieso fühlte Ich mich, als hätte ich kein Herz mehr? Sollte nicht die Person die Schluss gemacht hat und jemandem das Herz gebrochen hat, dass Gefühl haben das Sie kein Herz mehr hatte? Sie hatte doch keine Rücksicht auf eine andere Person genommen! Also wieso sollte ich kein Herz mehr haben, obwohl es vor kurzem doch noch nur für eine Person geschlagen hat?
Ich hatte ein Herz es war nur gebrochen!
Ohne ein weiters Wort ging ich. Ich hatte nichts mehr zu sagen und ganz ehrlich ich hätte auch nicht gewusst was ich noch sagen konnte. Ich hatte es versucht zu retten, aber da er uns völlig aufgegeben hatte, war alles andere irrelevant. Aber mir stellten sich trotzdem noch Fragen. Wieso hat er uns aufgeben? Was hab ich falsch gemacht? Liebt er mich nicht mehr? Oder noch viel besser, hat er mich überhaupt jemals geliebt? Ihm zufolge, Ja. Aber man konnte alles sagen ohne es so zu meinen. Ich sah auf meine Hände hinab und bemerkte, dass sie leicht zitterten. Na toll, wie lange wird es wohl dauern, bis ich über ihn hinweg bin? Ich hoffte bald, den ich wusste das Nick bald jemand anderen finden würde, und ich konnte mir nicht ansehen wie er mit jemand anderem flirtet geschweige denn rummachte. Ich wischte mir schnell mit meinem Handrücken eine kleine Träne weg, die es wirklich geschafft hat sich aus meinem Augenwinkel zu lösen. Ich wischte ein weiteres Mal über meine Backe, da sich eine zweite Träne gelöst hatte und ging weiter. Als ich an der Haustür von Nick ankam, sah ich, dass seine Mutter Tanja auf mich zu gelaufen kam. „Schätzchen, was ist den los?“ sagte sie in einem mitfühlendem Ton. Ich sah ihr in die Augen und erkannte den mir so vertrauten Blick von ihr. Sie hatte mich immer als ihre Tochter betrachtet und ich sie als meine Mutter. Sie legte mir eine Hand auf meine Schulter und betrachtete mich, während ich sie musterte. Tanja würde mir wirklich fehlen. „Nick und ich haben uns getrennt.“, sagte ich, während ich versuchte meine Tränen unter Kontrolle zu halten. Ich log ein wenig, denn in Wahrheit hat er mit mir Schluss gemacht. Nicht wir beide haben diese Entscheidung getroffen.
„Ach Schätzchen das tut mir ja so leid. Was hat sich Nick nur dabei gedacht? Ich muss wohl ein Wörtchen mit ihm reden.“ Ein aufblitzten in Ihren Augen verriet mir das sie das Todernst meinte, und wirklich mit Nick reden würde. „Nein es ist schon in Ordnung, sie müssen nicht mit ihm reden. Es ist besser so, unsere Zeit ist wohl schon vorbei.“, ich lächelte mühselig. Und versuchte mir meine Worte selbst zu glauben. Sie lächelte mich auch an. „Wirklich schade, du bist ein tolles Mädchen, ich werde dich hier vermissen.“, während sie das sagte strich sie mir über die Wange und wischte mir anscheinend eine weitere Träne aus dem Gesicht. Wir umarmten uns kurz und ließen uns dann sofort wieder los. „Auf Wiedersehen, Tanja.“, flüsterte ich noch schnell und verließ das Haus.
Als ich den Weg von der Tür zu der Straße lief, versuchte ich mir jedes einzelne Detail noch einmal zu merken. Ich hatte das Gefühl, das ich nicht so bald wieder her kommen würde. Man sah noch einzelne Schneehäufchen auf dem Rasen liegen, der harte Winter war vorbei und es fing langsam der Frühling an seine Eigenheiten zu zeigen. Das frische neue Grass wurde zwischen dem Schnee langsam sichtbar und ein paar Blümchen fingen auch an zu wachsen. Die Bäume waren zwar immer noch kahl, aber man sah auch dort schon kleine Anzeichen dafür das, der Winter jetzt nun vorbei war. Endlich! Es war Mitte März und es wurde wirklich langsam mal Zeit, den Winter gehen zu lassen und platzt zu machen für die Sonne. Ein kleiner Windzug würde spürbar und es erinnerte mich wieder daran, dass es noch nicht Sommer war und man sich jetzt Draußen immer noch eine Erkältung zu legen konnte. Ich streifte mir meinen Blazer über und ging zum Park. Ich wollte jetzt nicht nach Hause gehen, denn ich würde ein leeres Haus wieder finden. Allein zu sein fand ich jetzt nicht wirklich passend aber ich wollte auch mit keinem reden, also hoffte ich im Park eine schöne Bank zu finden, von der aus ich andere Leute beobachten konnte. Auf den Weg dahin, erinnerte ich mich an alle schlechten Zeiten mit Nick. An unsere Streitereien, sowie auf seine Eifersucht, die mich immer in den Wahnsinn getrieben hatte. Er konnte es noch nicht einmal mit ansehen wie ich mit einem anderen Jungen allein redete. Solang er oder jemand anders dabei war, wurde er nicht eifersüchtig, aber wenn ich allein mit einem Jungen redetet, fantasierte er sich alle möglichen Szenarien aus wie ich ihn betrügen konnte. Was total lächerlich war, den ich hab ihn geliebt, ich liebte ihn immer noch und ich hätte ihn niemals betrügen können. Das war einer der Gründe warum wir uns getrennt hatten, er konnte mir einfach nicht Vertrauen. Deshalb zweifelte ich auch daran, dass er mich geliebt hatte. Den kann man einen Menschen überhaupt lieben wenn man ihm nicht vertraute? Ich wusste es nicht. Für mich war die Liebe neu, und Nick war auch mein erster fester Freund gewesen und ich würde ihn für immer als meine Erste große Liebe betrachten. Aber um eine Beziehung richtig verstehen zu können, dazu war ich noch viel zu jung. Ich war grade mal 16 und hatte noch nicht viel Erfahrung mit Beziehungen. Doch zu spüren, dass es Liebe war, dazu war ich schon in der Lage. Deshalb schmerzte diese Trennung auch so sehr.
Als ich endlich im Park ankam, streckte ich sofort meinen Blick aus um eine freie Bank zu finden. Ich musste zwar ein Stück laufen um eine zu finden, aber dies war trotzdem meine Lieblings Bank in diesem Park. Ich war oft hier um nachzudenken und um allein zu sein, ohne wirklich alleine zu sein. Als ich mich setzte viel mir wieder das Gespräch, oder sollte ich lieber die Trennung sagen? Von mir und Nick ein.

„Sag es.“ sagte ich ihm. Ich war schon eine Zeit lang da und er hat sich die ganze Zeit sehr komisch benommen, er hatte mir noch nicht mal einen Kuss gegeben gehabt als ich gekommen bin.
„Was wovon sprichst du?“, er saß auf einem Drehstuhl und drehte sich jetzt zu mir um.
„Ach wir wissen doch beide, dass die letzte Zeit nicht so toll läuft zwischen uns.“, ich sah im ihn die Augen. „Und man merkt sehr, dass dir das auch irgendwie egal ist. Du versuchst ja noch nicht mal wieder alles auf die Reihe zu bekommen.“
„Cilia.“, flüsterte er, und sah sofort zu Boden. Doch ich hielt, den Blick stand und letztendlich sah er wieder auf und in meine Augen. Ich wusste was jetzt kommt, doch ich musste jetzt stark bleiben, später konnte ich mich mit meinen Gefühlen auseinandersetzen. „Ich hab dich geliebt. Nur das ganze Problem liegt auf HABE. Ich weiß auch nicht warum das so ist, aber ich empfinde nicht mehr so wie früher. Und ich glaube auch nicht, dass sich das ändern wird. Du kannst auch nicht glücklich sein, ich mein es lief echt mies in letzter Zeit.“
„Du willst also Schluss machen?“ ich sah ihn fragend an und hoffte sehr das er sagen würde, das er möchte das wir alles wieder hinbekommen. Die Antwort kam zögernd, doch sie kam. „Ja.“ Das war nicht die Antwort gewessen die ich erwartet und gehofft hatte. Die Antwort hatte mich wie ein fahrender Zug erwischt. Gott, wieso muss so etwas so scheußlich wehtun? „Ohh, ähh okay wenn das so ist ich gehe dann besser.“ Ich stand auf ich versuchte dem Blick von Nick auszuweichen. Er liebte mich nicht mehr, was sollte ich noch tun? „Cilia, ich hoffe du weißt das….“ „Nein, nicht! Ich will jetzt wirklich nichts mehr hören. Du liebst mich nicht mehr ich habe es verstanden.“ Meine rechte Hand fuhr durch mein langes Braunen Haar und die andere hielt ich noch schützten vor meine Brust. „Es ist okay.“ Ich sah ihn das letzte Mal an. Sein blondes Haar das sein ganzes Gesicht umrandete, seine strahlend blauen Augen, die ich niemals vergessen werde, und sein tollen Körper vom Fußball. Ich hatte wirklich etwas verloren. Meine erste große Liebe? Hat mich verlassen. Und mir das Herz gebrochen! Jetzt werde ich wohl, alle Einzelteile meines Herzen wieder finden und zusammenlegen müssen.

„AHHHHHHHH.“ Ein kleines Mädchen das mit ihrem Hund herumspielte und auf dem Boden lag, holte mich mit ihrem kreischen aus den Gedanken. Nun lachte sie und drehte sich auf dem Boden herum, während der Hund versuchte ihr übers Gesicht zu lecken. Ein kleines Lachen entfuhr mir, als ich die beide so sah. Das Leben ist echt hart, die einen Weinen die anderen Lachen. Das Leben macht was es will.
Ich sah den zwei eine Weile zu, bis ich eine andere Stimme hörte. „Sophie es reicht für heute wir fahren nach Hause.“ Das war bestimmt ihre Mutter. Das kleine Mädchen stand auf und nahm ihren Hund an die Leine, und schlenderte in die Richtung aus der die Stimme gekommen war.
Ich spürte wie eine Person sich neben mir bewegte und letztendlich sich neben mich auf die Bank setzte. Ich wollte nicht aufsehen und hielt mein Blick stur gerade aus. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich, dass die Person ein Hund hatte. Einen süßen Collie, der sich vor die Füße der Person sich zu einem Ball formte und hinlegte.
„Sie werden jemand anderen finden, dass Leben geht weiter.“, eine wunderbar tiefe Stimme umhüllt mein ganzes Wesen und der Klang raubte mir meinen Atem. Die Stimme war männlich, und ich fragte mich weshalb der Mann anfing mit mir zu reden. Normaler Smalltalk war das auf jeden fall nicht. Der Typ sollte wirklich in einen Bereich gehen, wo man oft reden musste, denn ich konnte mir gut vorstellen, dass er jeden mit dieser Stimme um den Finger wickeln konnte oder zumindest jemanden seinen Willen aufdrücken konnte. Ich lies mich ein wenig zurückfallen und lehnt mich mit dem Rücken an die Bank. Nun konnte ich ein paar mehr Details von dem Mann erkennen. Er hatte dunkle Haare und war schön gebräunt. So wie ich es immer sein wollte, es aber nie schaffte. Denn meine Haut war etwas für sich, ich konnte mich so lange in die Sonne legen wie ich wollte, ich würde nie eine schöne Bräune bekommen, höchstens einen unschönen Sonnenbrand. Es konnte sein das ich einen Ton dunkler wurde, aber auch nur aus dem Grund, damit ich nicht im Sommer aussah als würde ich auf der Stelle umkippen.
„Werde ich das?“ fragte ich den Typen und hoffte wirklich das er antwortete, denn seine Stimme führte anscheinend Stille in meinem Kopf ein. Und ich wollte wirklich meine Gedanken zurzeit nicht hören.
Er drehte sich ein wenig zu mir und sah mich eine Weile an bis er sich wieder nach vorne drehte.
„Natürlich, sie strahlen doch! Jeder der Augen im Kopf hat, genug Intelligenz Sie nicht zu verscheuchen, sowie genug Geduld sich an Sie anzunähern, wird feststellen das er sich mit der Zeit in Sie verlieben wird. Solange sie keine Psycho sind, was ich aber nicht im geringsten denke.“, er blickte auf seinen Hund nieder und ich glaubte ein leichtes Lachen vom ihn zu hören.
„Ich sollte wohl jetzt lieber danke, zu der Aussage sagen oder?“, mir fiel es zwar schwer aber irgendwie musste ich lächeln. Es war süß von ihm mir so etwas zu sagen, obwohl wir uns eigentlich gar nicht kannten. Ich drehte meinen Kopf zu ihm und er drehte seinen auch zu mir. Ich war verblüfft wie gut er aussah. Man sah jetzt das er nicht nur dunkles Haar hatte, sondern richtig mattes dunkles Braun, das ihm in ein paar Strähnen ins Gesicht fiel und es daher schön umrandete. Seine Augen waren ein schönes herausstechendes Grün umgeben von einem dunkleren Kranz und so wie ich es sehen konnte mit einem fast goldenem Schleier um die Pupille. Er war ungefähr in meinem Alter, also nicht älter als 18. Zwar hatte er im Moment kein Lächeln auf dem Gesicht, doch sein Blick sah freundlich aus und ich frage mich wer er war.
Als hätte er meine Gedanken lesen können streckte er seine Hand aus und hielt sie mir hin.
„Chaes Clark.“
Ich nahm seine Hand und schüttelte sie leicht.
„Cecilia Brown, aber mich nennen alle Cilia.“, ich setzte ein freundliches Lächeln auf und er erwiderte diesen.


„Ich bin aus Ohio, hergezogen. Meine Eltern sind Beruflich immer unterwegs und ich lebe praktisch alleine, also macht es keinen Unterschied wo hin sie mich besuchen kommen.“
Chaes ging gelassen neben mir her und hatte eine Hand in seiner Hosentasche vergraben und mit der anderen hielt der die Leine des Collies fest.
„Und wieso bist du nach South Carolina gezogen? Ich meine wieso bist du nicht in Ohio geblieben?“
„Ich habe vor einem halben Jahr heraus gefunden das ich einen Halbbruder habe, und vor ein paar Monaten haben wir Kontakt aufgenommen und nun möchte ich ihn Näher kennen lernen.“ Er blickte kurz zu mir. „Vielleicht kennst du ihn ja, er wohnt hier in der Nähe.“
„Wie heißt er denn?“
„Nick Forsen.“, als er den Namen meines Ex-Freundes aussprach verschluckte ich mich fast an meiner eigenen Spucke. Mein Herz blieb kurz stehen und es brach auch wieder ein wenig.
Nick hatte mir nie erzählt dass er einen Halbbruder hatte und dass dieser sogenannte Halbbruder auch hierher ziehen würde. Nick hielt es nicht für so wichtig seine FREUNDIN daran in Kenntnis zu setzten, dass er einen Bruder hatte. Das war wirklich typisch Nick.
„Um ehrlich zu sein ich kenne Nick ziemlich gut...“, sagte ich gelassen.
„Ach wirklich? Das ist ja großartig, vielleicht heißt das ja das wir uns öfter sehen.“, Chaes grinste mich an.
„Tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, aber ich glaube daraus wird nichts.“
„Oh, du hast wohl kein gutes Verhältnis zu ihm.“
Ich schnaubte leicht. „Vor ungefähr zwei Stunden hat Nick mit mir Schluss gemacht.“
Chaes verfiel in ein lautes Lachen und ich war kurz perplex, das war irgendwie nicht richtig, dass er lachte, sollte er nicht lieber sagen, dass es ihm leid tue?
„Sorry, Cilia aber das ist doch richtig paradox.“, er fasste sich an den Kopf und schüttelte diesen.
„Wieso paradox?“
„Ich setzte mich ausgerechnet zu dir auf die Bank und sage dir dass du jemand anderen finden wirst, dabei wurdest du von meinem Bruder verlassen, wegen dem ich hergezogen bin. Ich weiß nicht wie du das siehst, aber für mich ist das eindeutig paradox.“ Er fing wieder an zu lachen und ich prustete auch los. Es stimmt das war wirklich eigenartig. Das Schicksal hat wirklich eine komische Art von Humor.


Konkurrenz




Was denkt der Kerl sich eigentlich dabei, man sollte diesen verfluchten Arsch einsperren. Der hatte doch nicht mehr alle Tassen im Schrank. Ungerechtes verlogenes Stück, ach mir fiel noch nicht einmal ein Wort ein wie man diesen „angeblichen Lehrer“ beschreiben konnte.
Hat dieser Mr. Seyer mir einfach mal eine 5 im Aufsatz gegeben, der kann sich gleich etwas von mir anhören. Ich hatte noch nie in meinem Leben in einem Aufsatz eine schlechtere Note als eine 2 bekommen, geschweige denn eine 5. EINE 5!
Ich schrieb ausgezeichnete Aufsätze und jeder wusste das, Jeder!
Und das würde ich mir nicht gefallen lassen. Nur weil er sich jetzt aufspielen wollte und gerade neu ist, heißt das noch lange nicht, dass er nun mein Zeugnis mit dieser hässlichen 5 verunstalten konnte. Nur über meine Leiche, und ich war ziemlich hart im nehmen.
Es klingelte auf die Minute als ich mir schon überleg hatte was ich diesen neunmalklugen Junggesellen sagen würde.
Ich blieb noch kurz auf meinem Platz sitzen, obwohl ich schon auf 180 war und jeder Zeit explodieren könnte.
„Ehm Lia? Dir ist schon bewusst das es schon geklingelt hat, und das da vorne ein Lehrer ist und kein neuer Typ an den du dich ranschmeißen kannst.“ Anna war die einzige die mein Wunsch mich Cilia zu nennen nicht befolgte. Sie nannte mich gegen meinen Willen Lia. Eigentlich war es verblüffend wie man meinen Namen in Spitznamen verwandeln konnte. Es gab haufenweise von Varianten. Und Anna hatte sich ausgerechnet Lia ausgesucht. Naja, besser als das sie mich Cecilia nannte. Ich hatte zwar nichts gegen meinen Namen, doch ich fand den Namen nicht ausgerechnet passend fürs 21.Jahrundert. Cecilia war der Name irgendeiner Prinzessin und nicht eines High-School Teenies.
„Anna geh schon mal vor, ich würde diesem Lehrer lieber ins Gesicht spucken anstatt in zu küssen.“ Ich hatte in meinen Händen mein falschbewerteten Aufsatz und hatte das Bedürfnis diesen zu einer Kugel zu knüllen und ihn diesem Möchtegern Lehrer gegen den Kopf zu werfen, davor hätte ich aber noch etwas Schönes und Hartes dran geklebt damit dies auch auf jeden Fall weh tun würde.
„Du bist verrückt, Liebes. Wir sehen uns in der Cafeteria.“, Anna schlenderte in ihren hohen Hacken davon und zupfte sich dabei ihren kurzen Rock etwas weiter runter, da es anscheinend etwas hoch gerutscht war. Anna war eine der beliebtesten in der High-School und sie zeigte ihre Macht auch gerne. Sie war vom Aussehen her, dass komplette Gegenteil von mir. Anna war groß, blond, schmalbrüstig und um ehrlich zu sein eine Zicke. Ich aber kleiner, brünett und obenrum ziemlich voller als Anna, was sie mir immer vorhielt
Obwohl sie manchmal ein echtes Miststück war, liebte ich sie über alles. Sie hatte mir bis jetzt in jeder Lebenssituation geholfen, auch wenn das für sie hieß, dass sie sich zurück stellen musste um mir zu helfen. Sie war meine beste Freundin und ich würde für sie alles tun.
Aber bevor ich dieses „alles“ tat, würde ich zuerst mal meine Aggressionen an meinem wunderbaren Lehrer auslassen. Ich malte mir schon in Gedanken aus wie ich ihn um die Ecke bringen konnte, dabei eine gute Note bekommen würde und dazu nicht auffliegen würde, dass ich einen Mord begangen hatte.
„Ms. Brown gibt es etwas was sie Beschäftigt?“ Ich erwachte aus meinen Mordszenario und begriff das Mr. Seyer mit mir sprach. „Wie bitte?“ fragte ich.
„Ich habe sie gefragt ob sie irgendwas bereden wollen oder einfach nur nicht mitbekommen haben das der Unterricht zu Ende ist und alle Schüler den Raum verlassen haben.“, er sagte dies in einem spöttischem Ton und das passte mir gar nicht, wie konnte er nur. Der Kerl war doch grad mal paar Jährchen älter als ich.
„Mr. Seyer ich habe Sie durchaus verstanden. Ich wollte nur wissen ob sie wirklich nicht wissen was ich noch hier zu suchen habe, den meiner Meinung nach ist das ziemlich eindeutig.“
„Ach sie meinen dann bestimmt ihren Aufsatz.“, er winkte dies mit seiner Hand ab und setzte sich auf sein Stuhl tat dabei so als würde er irgendetwas Wichtiges tun.
„In der Tat.“, ich sprang regelrecht von meinem Stuhl auf und stürmte zum Lehrerpult.
„Ich bitte Sie meinen Aufsatz nochmals zu bewerten und dieses Mal mit voller Konzentration darauf.“ Er sah zu mir auf und grinste dabei noch. „ Sie finden also ihren Aufsatz falsch bewertet?“ „Ich würde nicht sagen falsch, sondern eher unangebracht.“ Er musterte mich.
„Ich werde es noch einmal durchgehen.“, sagte er mit einem komischen Unterton und seine rechte Augenbraue zuckte einmal kurz. So leicht hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt ich wollte eigentlich noch ein paar sehr schlaue Sätze sagen die sein Nichts können unterstreicht aber die so Grammatisch formuliert waren das es nicht beleidigen aber doch gemein klang. Aber trotzdem Sieg ist Sieg! Ich war so gut Lehrer zu manipulieren, ich war fast wie eine Göttin in diesem Gebiet.
„Vielen Dank.“

Auf dem Weg zur Cafeteria stieß ich mit jemandem zusammen. Und wenn ich sage „stieß“ dann untertreibe ich, wir beide knallten richtig hart gegeneinander das es weh tat.
„Um Himmelswillen.“, fluchte ich und rieb mir meine Stirn.
„Sorry.“, sagte Chaes.
„Ohh, Chaes du bist das. War ja klar warum es so wehtat.“ Chaes war einen guten Kopf größer als ich oder sogar noch mehr. Ich war zwar recht klein aber das machte mir nichts aus.
„Du bist auch nicht grad die Weichste.“, grinste er frech.
„Na danke auch.“, ich grinste zurück und hockte mich hin damit ich meine Bücher aufheben konnte. Chaes half mir dabei. Ein richtiger Gentleman. Nicht schlecht.
Nick hätte nicht geholfen er hätte eher in den Ausschnitt beim bücken geklotzt. In manchen Sachen war Nick ein Arsch, aber dann konnte er einfach nur Zucker sein. Und in diesen Momenten hab ich mich in ihn verliebt.
Als ich alle Bücher hatte stand ich wieder auf und sah Chaes an. „Danke.“, ich lächelte ihn an.
„Was machst du eigentlich hier?“, fragte ich ihn erstaunt.
„Ich geh ab heute hier zur Schule. Wollte ich dir eigentlich gestern noch sagen, aber du bist ziemlich schnell abgehauen. “, er lächelte zwar, aber ihm gefiel es nicht das ich gestern so früh weg war. „Ja, ´tschuldigung deswegen, aber es gab einen Notfall.“
„Kann man erfahren was dieser Notfall war?“, wir hatten uns in Bewegung gesetzt und er sah mich von der Seite an.
„Ach, eigentlich war es kein Notfall, Anna dachte bloß das sie sich war gebrochen hat. War aber am Ende nur gegen den Tisch gelaufen. Sie übertreibt gerne.“
„Verstehe, Anna ist dann wohl deine Freundin?“
„Genau.“, ich grinste innerlich, denn wenn er Anna mal kennen lernen würde, würde er sich fragen warum ich mit ihr befreundet war.
„Ehh, Cilia also das ist mir jetzt zwar unangenehm, und ich hoffe du denkst nicht das ich absichtlich geguckt hätte, aber… ja ich würde an deiner Stelle lieber das Top ein wenig hochziehen.“ Ich blieb sofort stehen sah nach unten und mein Top zeigte wirklich zu viel Brust. Ich zog das Top hoch und meine Gedanken rasten.
„Was für ein dreckiger ,ekelhafter Pädophiler. Ih was denkt der sich nur dabei.“ Nun verstand ich warum Mr, Seyer so schnell damit einverstanden war meinen Aufsatz nochmals anzusehen. Er hat mein zu großen Ausschnitt gesehen und gedacht ich hätte dies extra gemacht. Als hätte ich das nötig, auch ohne Titten schrieb ich tolle Ausätze.
„Was?“, Chaes sah mich verwirrt an und konnte mir nicht folgen.
„Ich glaube mein Lehrer denkt ich hätte mir das Top heruntergezogen um eine bessere Note im Aufsatz zu bekommen.“

„Wer ist das?“, Anna kam zu meinem Tisch und sah Chaes neben mir sitzen. Ihre Augen drehten sich wie Zahnräder. Frischfleisch stand Chaes wohl auf der Stirn geschrieben. Ich verdrehte die Augen, was Anna sah und mir einen bösen Blick zuwarf.
„Das ist Chaes Clark, Chaes das ist Anna Rick, meine Freundin.“
„Ohh, was für eine Freude.“ Anna grinste übers ganze Gesicht und gab ihm beim setzten die Hand. Die Chaes ohne zu zögern schüttelte.
„Schön dich kennen zu lernen.“, sagte Chaes und war offenbar verwirrt darüber weshalb Anna seine Hand nicht losließ.
„Anna.“ Zischte ich.
„Tut mir leid. Tut mir leid. Wir haben bloß nicht oft Frisch… ähh ich meine Neue.“, sie lächelte Chaes an und Chaes lächelte zurück. Er hatte verstanden was Anna anfangs sagen wollte.
„Wie habt ihr euch den kennengelernt?“, Anna war wirklich sehr neugierig und wollte die Lage abchecke.
„Ach ich habe Cilia gestern im Park getroffen und dann haben wir herausgefunden dass ihr Ex-Freund mein Halbbruder ist.“
„Halbbruder also, daher kommt das gute Aussehen.“ Anna genoss richtig den Anblick und mich verwunderte es sogar, dass sie sich nicht über die Lippen leckte.
Und so lief die restliche Mittagspause ab, Anna flirtete was das Zeug hielt und Chaes machte sehr begeistert mit. Bis sie dann unterbrochen wurden.
„Ey, Chaes komm wir gehen, meine Mum ist da.“ Nick stand vor dem Tisch und sah nun dass ich neben Chaes saß. Aber ihm machte das nichts aus, er ignorierte mich knall hart und sah sofort wieder weg.
„Ja, klar.“ Chaes stand auf und sah mich entschuldigend an. Er hatte gesehen, dass Nick mich ignorierte. „Ciao Cilia, wir sehen uns dann heut Abend. Anna. “Nick warf sofort einen Blick auf mich, als er hörte was Chaes gesagt hatte. Und auch Anna sah mich komisch an. Ich wusste nicht ob sie jetzt verwundert war, oder eher sauer.
„Ja, bis später.“ Ich lächelte kurz und Nick verzog sich dann mit Chaes.
„Was heißt das, Wir sehen uns dann heut Abend Cilia?“, fragte mich Anna als die Jungs nicht mehr in Hörweite waren und sah doch eher verwundert aus als sauer.
„Nichts,“
„Also für mich hörte sich das nicht an wie ein nichts. Sag schon was läuft da zwischen euch?“, sie grinste und sah ganz aufgeregt aus, sie liebte Storys und vor allem die, die zu Gesprächsstoff sorgten, und sie liebte es dieses „Gesprächsstoff“ anzuzünden.
„Ich sagte doch nichts! Er kommt heute lediglich vorbei um sich ein Buch von mir zu leihen, weil er noch nicht alle zusammen hat und er ein wenig aufholen will.“, dies sagte ich gelassen während ich in meinem Salat rumstochte.
„Oh.“ War das einzige was von Anna kam, doch dieses Oh konnte ich nicht so genau deuten.
„War das oh auf, schade das du dich nicht ranschmeißt oder, oh gut ich hab freie Bahn bezogen?“
„Ha, du kennst mich einfach zu gut Liebes. Aber nein das Oh war auf, schade das du dich nicht ranschmeißt bezogen.“, wir lächelten uns an.
„Aber Schätzchen, sei dir bitte eins bewusst, ich gebe dir genau eine Woche Zeit.“
„Wofür lässt du mir eine Woche Zeit?“, fragte ich neugierig.
„Um dich zu entscheiden ob du dir Chaes krallen willst oder nicht, denn ganz ehrlich er hat Manieren, ist freundlich, mag dich offensichtlich und ist extrem Heiß.“, sie leckte sich den Finger ab berührte damit ihr Arm und tat so als würde sie sich verbrennen.
„Anna, Chaes ist Nicks Bruder, das wäre doch seltsam.“, ich verdrehte die Augen.
„Seltsam hin oder her, Heiß ist Heiß und Nick kannst du vergessen, dass wäre ihm eigentlich eine ausgezeichnete Rache was mit seinem Bruder anzufangen. Und ich sag dir wenn du mir nächste Woche in der Mittagspause nicht sagst das du ihn willst, tja dann ist dein Zug abgefahren und AnniTranni fährt an.“ Anna rieb sich die Hände und war ganz versessen darauf ihre Flirtspielchen anzufangen.
„Ist ja gut.“ Ich lächelte Anna herzlich an und wusste, dass ich wirklich nur eine Woche Zeit hatte, denn dann würde Anna Vollgas geben, und meistens konnte sie dann keiner mehr Stoppen.

Möglichkeiten




Ich blickte auf die vielen kleinen Lichter die aussahen wie Sterne und genoss den Gedanken, dass ich im Freien in die Sterne schaute. Man kann sich gar nicht vorstellen, dass man selbst, nur ein winziges kleines Lebewesen ist und da draußen noch so vieles Unentdecktes ist. Alles dreht sich nur um sich selbst und das geht allen Menschen so, man nimmt sich nie genug Zeit um nachzudenken was sich da draußen noch vor uns Verborgen hält. Es kann doch sein das es irgendwo auf einem anderem Planeten noch andere Lebewesen gibt die denn Menschen ähneln. Für uns Menschen wäre das ein riesen großer Fortschritt erstens überhaupt anderes Leben im Universum zu finden und zweitens das Leben der anderen zu kennen. Ich weiß Wissenschaftler sagen das nirgendwo anderes Leben möglich sei. Aber woher wollen Sie das wissen? Uns ist nur die Michstraße bekannt und das auch noch nicht mal richtig, also woher wollen die Wissenschaftler wissen das nicht in einem anderem Universum Leben herrscht und diese sich vielleicht die gleiche Frage stellen? Es kann doch eigentlich sogar sein das genau jetzt, in diesem Augenblick jemand in die Sterne guckt und sich die gleiche Frage stellt. Ich fand den Gedanken faszinierend, dass es da draußen noch etwas geben könnte.
Bloß war es so, dass ich gar nicht in die Sterne schaute, ich lag auf meinem Bett und bewunderte meine Decke. Ich habe meine Decke so gestaltet bekommen das kleine Lämpchen dort hingen die aussahen wie Sterne dazu habe ich es irgendwie geschafft den angeblichen „Himmel“ etwas bläulich zu machen und dies erweckte den Eindruck, wirklich draußen zu liegen. Ich richtete mich in meinem Bett auf und sah mir mein Zimmer an. Manche würden töten für so ein Zimmer. Ich hatte alles was man wollte, einen Plasmafernseher, ein Himmelbett, ein begehbaren Kleiderschrank, der natürlich reich bestückt war, ein eigenes Bad und noch andere sehr wertvoller und wichtiger Schnickschnack. Man könnte sagen ich wäre verwöhnt, aber das war ich nicht. Ich bekam zwar alles was ich wollte, aber auch nur das was man kaufen konnte. So etwas wie Elterlich Zuneigung war mir immer fremd gewesen.
Meine Mutter ist schon früh gestorben, ungefähr an meinem zweiten Lebensjahr und meine Erinnerungen an sie sind nicht vorhanden, das einzige was ich über sie wusste waren die Dinge die mir mein Vater erzählt hatte und die ich von ihren Freunden oder anderen Leute gehört hatte. Ich trug zwar immer ein Bild von ihr bei mir, aber jedes Mal wenn ich es anschaute, sah ich keine Mutter sondern eine fremde Person. Ich erkannte niemanden wieder, ich erinnerte mich auch nicht an irgendeine Beziehung die ich zu der Person gehabt hatte, was natürlich verständlich war da man das zweite Lebensjahr nicht mehr weiß. Aber ich wünschte mir ich könnte irgendeine Verbindung zu diesem Foto haben, auch wenn es nur eine sehr winzige war. Ich versuchte meine Mutter, obwohl ich sie nicht kannte im Herzen zu halten und zu denken das sie immer in meiner Nähe war, so Art wie ein Schutzengel der über mich wachte. Ach ja und mein Vater, naja was sollte ich sagen der ist nie da, nachdem meine Mutter gestorben war stürzte er sich in die Arbeit und überließ es denn Kindermädchen mich zu erziehen. Doch schon mit Zwölf war ich sehr eigenständig und verklickerte dann meinem Dad das ich kein Kindermädchen mehr brauchte und mich um mich selbst kümmern konnte.
Das bedeutete dass ich allein war, ich hatte keine Geschwister und mein Dad hatte seine Arbeit geheiratet. Es gab bloß einen einzigen Tag an dem mein Dad mein Dad war und das war mein Geburtstag. Wenigstens das hatte ich noch.
Aber ich kam klar, ich hatte Anna und ich hatte Nick, aber Nick kann man ja nicht mehr dazu zählen. Ich saß auf meinem Bett mit dem provisorischem Himmel über mir und sah auf meine Uhr, die tickte und tickte der Zeiger bewegte sich und hatte auch nicht vor wieder stehen zu bleiben. Die Zeit verging, sie verflog und man realisierte gar nicht das man jedes ticken der Uhr, jede Bewegung, jede Sekunde nicht mehr wiederbekommt würde. Sie ist vergangen und vorbei du kannst sie nicht wiederholen nicht nochmals durchleben, du kannst lediglich es hinnehmen und sich eingestehen das du diese wertvolle Sekunde in der du etwas tun könntest, vergeudet hast. Ich konzentrierte mich auf den Zeiger der Uhr, mit den Augen ging ich denn Weg der Zeiger nach, und dann raste plötzlich die Uhr. Der Zeiger bewegte sich schneller und schneller und eine Minute verging in einer Sekunde. Als es noch nicht verrückt genug war blieb die Uhr auf einmal stehen, die Zeiger bewegten sich nicht mehr als sei die Zeit stehen geblieben, und wiederrum fing die Uhr ohne Vorwarnung an zu rasen. Ich war verwirrt, was passierte da mit der Uhr? Ein klingeln holte mich aus meinem Uhrszenario und ich war wieder in meinem Zimmer, ich hüpfte von meinem Bett und sah noch einmal über meine Schuler auf die Uhr die sich eben noch so komisch benommen hat, doch die tickte jetzt fröhlich vor sich her als sei nichts gewesen. Ich schüttelte bloß den Kopf und ging runter, ich wusste wer vor der Tür stand.
Ein netter gutaussehender junger Mann, der Bruder von meinem Ex. Oder sollte ich lieber Halbbruder sagen, ich hatte immer noch nicht verstanden wie das überhaupt sein konnte das Nick einen Halbbruder hatte, hatte sein Dad eine Affäre gehabt oder sogar seine Mutter? Oder hatten diese sogar vor ihrer Ehe Kinder gehabt. Ich musste auf jeden Fall noch einmal nachfragen, aber fragen würde ich auf jeden Fall Chaes und nicht Nick, mit dem würde ich kein Wort wechseln bis er mir selbst etwas zu sagen hatte.
Ich öffnete die Tür und sah das freundliche Gesicht von Chaes, seine Haare waren zerzaust, als sei er erst aus dem Bett gestiegen und auch seine Klamotten waren noch zerknittert.
„Hast du noch ein Mittagsschläfchen gehalten?“ fragte ich grinsend und lehnte mich an die Eingangstür.
„Was nein, ich musste noch meine Sachen auspacken, deshalb sehe ich so mitgenommen aus.“, lachte er.
„Okay, und warum sind dann deine Klamotten so zerknittert?“
Er sah an sich herunter und sah grinsend wieder auf. „Ich habe wohl noch kein Bügeleisen.“
„Verstehe.“ Wir lachten beide kurz.
„Komm rein, mein Zimmer ist oben.“ Ich hielt die Tür weit auf, damit er eintreten konnte und wir marschierten beide zu meinem Zimmer.
„Wow, nicht schlecht.“, sagte er als wir in meinem Zimmer ankamen. Er drehte sich die ganze Zeit und bewunderte mein Zimmer. Es war schon echt beeindruckend das er nicht Sabberte. Ich war es gewohnt das Menschen auf mein Zimmer so reagierten, denn eine 16-jährige hatte nicht oft so ein tolles Zimmer.
„Danke.“ Ich fuhr mir nervös durch die Haare und trat von einem Fuß auf den anderen. Irgendwie war ich in diesem Moment ziemlich nervös und ich wusste nicht warum.
Ich saß verlegen zu ihm und versteckte meine Hände in meinen Hosentaschen sonst würde ich damit so viel herumfuchteln, dass ich losfliegen würde. Ich vermutete das es daran lag das ich mit ihm alleine in einem Raum war, uns zwar nicht nur in irgendeinem Raum sondern in meinem Zimmer wo ein Bett stand. Mein ganzer Bauch fing an zu kribbeln und man konnte regelrecht sagen Schmetterlinge in einer Größe von Flugzeugen flatterten in meinem Bauch herum. Verrückt was, Nick hatte sich erst gestern von mir getrennt von schon flatterten Schmetterling in meinem Bauch wegen einem anderem.
„Also Cilia gibst du mir das Buch noch irgendwann oder soll ich es selber suchen?“ fragte er belustigt und kreuzte seine Arme vor der Brust. Er hatte eigentlich schon so ein breites Kreuz aber mit den verkreuzten Armen sah er schon eher wie ein Bodyguard aus.
Ich musste leicht grinsen. „ Ja natürlich, ich hole es.“
Ich setzte mich in Bewegung, zu meinem Schrank wo meine ganzen Schulsachen waren und zerquetschte mir das Gehirn nach einem Gesprächsthema sonst würde die Stille peinlich werden und er würde denken das ich Langweilig wäre.
„Sag mal Chaes, hat Nick eigentlich etwas dazu gesagt als er dich neben mir in der Cafeteria sitzen sah?“, ich versuchte dies beiläufig zu fragen, er sollte nicht denken das ich versessen darauf war, Details von Nick herauszubekommen um vielleicht mit ihm wieder zusammenzukommen. Denn ich wusste noch nicht ob ich Annas Angebot annehmen würde und mich ins Zeug legte für Chaes, denn wie ich schon sagte Nick hatte erst gestern mit mir Schluss gemacht. Ich war froh das ich Chaes den Rückenzugekehrt hatte, denn man würde in meinen Augen sehen das es mir immer noch weh tat das Nick so Unvorhersehbar mit mir Schluss gemacht hatte.
Kramend in dem Schrank warf ich einen Blick zu Chaes und wartete eine Antwort ab.
„Er hatte nur nachgefragt woher wir uns kannten, ehh mehr nicht.“, offenbarte Chaes sehr zurückhaltend.
„Ach wirklich, das sieht Nick aber nicht ähnlich, ich hätte ein ganzen Vortrag erwartet.“, kicherte ich.
Doch Chaes blieb seltsam still. „Chaes?“, fragte ich. „Was hat Nick noch gesagt?“
Ich wusste, dass Nick nicht nur einen Satz sagen konnte und Chaes Stille hat das Bewiesen.
„Nichts Dramatisches“, er winkte dies mit einer Hand ab und lief in meinem Zimmer rum bis er an meinem Bett ankam und sich hinlegte, er streckte sich aufs Ganze Bett aus und nahm ein Kuscheltier von mir uns setzte es sich auf sein Bauch.
Ich drehte mich zu ihm um, stütze eine Hand mir in die Seite und tippte mit meinem Fuß wartend auf dem Boden herum.
„Cilia es ist wirklich nichts dramatisches, er sagte bloß, dass ich aufpassen soll.“
„Aufpassen? Auf was denn?“, fragte ich neugierig.
„Er denkt es läuft was zwischen uns“, dabei sah er mir wissend in die Augen und sah auch so schnell wieder weg, das ich es übersehen hätte können das er mir überhaupt in die Augen sah, „ich soll auf dich aufpassen.“
Ich verstand nicht genau was Chaes sagte und auch nicht was Nick damit meinen wollte. Sollte Chaes auf mich aufpassen das mir nichts passierte, oder sollte er aufpassen, dass ihm nichts passierte wegen mir. Sollte ich jetzt denken das Nick möchte das ich über ihn hinwegkomme auch wenn es bedeutete das ich mit Chaes zusammenkam und das Chaes mich gut behandeln soll, da Nick mich trotzdem mochte, oder wollte er das Chaes sich von mir fernhielt das ich ihn nicht genauso verderbe sollte wie ihn, und er mir die Beziehung oder die Trennung oder sogar etwas anderes übelnahm???
Meine Gedanken stolperten schon regelrecht übereinander, weil ich nicht verstand wie Nick jetzt zu mir stand, doch ich sah das Chaes mich schief ansah und ich wollte nicht gedemütigt aussehen oder wie ich mich auch immer fühlen sollte. Ich versuchte abzulenken.
„Verstehe ich zwar nicht genau, aber ich frage auch nicht lieber nach.“ Ich lächelte Chaes an und ich bekam auch ein Lächeln von ihm.
Richtig verhalten! Ein Lächeln ist immer gut.
Wieder meinem Schrank zugewandt fand ich endlich, dass wonach ich gesucht hatte. Ich wollte es gerade packen da flutschte es in die andere Ecke des Schrankes, ich erschrak und ein komisches leises quieken entkam meinem Mund. Ich hoffte bloß das Chaes das nicht gehört hatte. Erneut versuchte ich das Buch zu packen doch es fing an zu schweben. Ich riss meine Augen so weit auf, dass ich dachte, dass meine Augäpfel gleich rausfallen würden. Wie zum Teufel konnte das Buch schweben??
Ein weiter Versuch folgte, doch das Buch wollte immer noch nicht, es schwebte weiter von meiner Hand weg und langsam bekam ich es mit der Angst zu tun.
„Cilia, ist allein in Ordnung?“, Chaes bekam langsam mit das ich irgendwie zu lange dafür brauchte um ein Buch zu finde.
„Ja klar, ich habe es gleich“, ich wusste nicht recht wie ich das Ausdrücken sollte was hier grad geschah, denn ich konnte ja schlecht sagen >Ich habe das Buch gleich gefangen

Traum und Wirklichkeit




Ich saß auf dem Erker meines Zimmers und machte meine Mathe Hausaufgaben.
Ich mochte Mathe ich fand es sogar interessant und ich konnte es auch, was man nicht von vielen Personen behaupten kann. Mathe war immer so ein Spezial- Fall wer es konnte mochte es wer es nicht konnte würde sich lieber foltern lassen, anstatt Mathe-Aufgaben zu machen.
Glück, nenne ich es, dass ich es nicht verabscheute, denn wenn man es auf Anhieb nicht verstand, dann konnte man Mathe so viel man wollte in den Kopf prügeln, viel würde nicht hängen bleiben.
Die letzte Übung hatte ich gerade fertig bekommen, als das Telefon klingelte. Ich konnte wetten, dass es Anna war. Sie wollte bestimmt alles wissen, was heute vorgefallen war mit Chaes. Chaes war schon seit Stunden weg, was dachte Anna wie lange er bleiben würde? Bestimmt wollte sie uns nicht „stören“ und hatte gewartet bis sie mich anrief.
Aber was würde ich ihr sagen? Sollte ich erwähnen, dass wir uns fast geküsst hätten?
Ich wollte es eigentlich noch eine Weile für mich behalten bis meine Woche abgelaufen wäre und ich mich entscheiden musste, ob ich Chaes eine Chance geben sollte. Aber andererseits würde Anna es merken, wenn ich ihr etwas verheimlichte und sie würde so lange auf mir herumhacken bis ich jedes einzelne Detail preisgab. Also überlies ich es dem Zufall, ob Anna merkte das es da was zu erzählen gab. Doch als ich auf das Telefon sah, stand nicht Anna drauf sondern Unbekannt. Komisch wer rief denn an?
„Cecilia Brown.“, sagte ich in das Telefon und wartete.
„Oh, Schätzchen du bist es. Ich wollte dir nur sagen, dass ich heute länger in der Firma bleiben muss. Tut mir leid.“
Dad, war ja klar. Es gab wenige Tage wo er mal nicht länger in der Firma bleiben musste. Er machte so viele Überstunden, dass es mich wunderte, dass er überhaupt noch Lächeln konnte, bei so viel Arbeit. Man müsste doch meinen, dass man irgendwann mal die Schnauze voll hatte und einfach nur gemütlich vor dem Fernseher sitzen und Chips in sich hineinstopften wollte.
Aber er war anders, Arbeit wäre für ihn Erholung und Vergnügen wie er mir immer sagte.
Nur merkte er nie, dass ich auch mal eine Scheibe meines Daddys haben wollte und nicht immer alles der Arbeit ohne zu meckern übergeben konnte.
„Ist schon in Ordnung Dad, ich komme klar.“, log ich ohne eine Wimper zu zucken. Was auch nicht sonderlich vertal wäre den er konnte mich schließlich nicht sehen, aber auch wenn er vor mir gestanden hätte, ich hatte diese Worte bereist so oft von mir gegeben das ich es perfektioniert hatte.
Ich wollte in nicht belasten und ihn auch nicht nerven, es würde nichts bringen sich bei ihm zu beschweren, er würde eh nur leere Versprechungen machen. Aber langsam hatte ich mich an das ganze Theater gewöhnt.
„Oh Liebes es tut mir wirklich leid. Ich Verspreche dir blad Zeit für dich zu haben. Aber ich muss jetzt dringend weiter machen, die Arbeit erledigt sich ja selbstverständlich nicht von selbst. Nicht wahr?“ er lachte ins Telefon. Ich hörte im Hintergrund schon das raschelnd von Papier und das Klicken von Maus und Tastatur.
„Wir sehen uns dann zu Hause, oder auch erst morgen. Hab dich lieb Kleines.“, meinte er noch rasch.
„Ich dich auch.“ Ich wusste nicht ob mein Dad das noch gehört hatte denn er hatte ziemlich schnell aufgelegt. Wie immer hatte mein Dad mir Geld dagelassen damit ich mir was bestellen konnte. Das war eigentlich immer mein Tagesablauf, nach der Schule rief Dad irgendwann an entschuldigte sich bei mir und ich aß alleine zu Abend. Naja heute hatte ich Glück ein toller Film sollte im Fernseher laufen, wenigstens etwas würde mich heute Abend unterhalten. Ich sah auf die Uhr und wunderte mich weshalb Anna immer noch nicht angerufen hatte, das war äußerst merkwürdig für ihre Verhältnisse. Niemals würde sie eine gute Story auslassen, vor allem nicht von ihrer besten Freundin. Doch wartete ich lieber als selbst anzurufen, ich hatte nicht wirklich das Bedürfnis über Chaes zu reden. Dafür schwirrte mir Nick immer noch zu oft in meinem Kopf herum. Ich wollte das alles vergessen und hinter mir lassen, aber durfte ich das überhaupt? Sollte ich nicht eher um meine gescheiterte Beziehung trauern?
Ich musste mir einfach Zeit lassen und vor allem meinen Gefühlen Zeit lassen. Wenn sie soweit waren, für was auch immer, dann würde ich es wissen und auch im Sinne davon handeln.

Ich stand in einem äußerst merkwürdigen Raum, alles war völlig Weiß gehalten, der Boden, die Decke, Die Wände und auch ein langer Tisch der auf einem Podest stand. Als ich mich umsah gab es nichts zu sehen, ich war ganz alleine in dem Raum. Eine riesig große Tür war am Ende des Raumes und sie sah wirklich schwer aus, bestimmt aus Metall. Ich ging näher auf die Tür zu und mich überraschte es, dass ich dabei so einen Lärm machte. Komische Schuhe waren an meinen Füßen und klackten wie High Heels auf dem Boden. Ein Echo breitete sich im Raum aus und ich zuckte ein wenig zusammen. Mir kam es wie eine Ewigkeit vor bis ich an die Tür gekommen bin. Man sah Bilder eingeschweißt auf der Tür, verschiedene Symbole die ich nicht kannte, andere dagegen konnte ich erkennen. Ich sah die römische Zahl 7 ganz rechts oben in der Ecke und daneben eine Menschenähnliche Gestalt mit einem Heiligenschein. Ich tippe mal auf einen Gott oder eher auf sieben Götter. Die Tür erzählte eine Geschichte. Suchend sah ich die Tür ab, ich wollte so etwas wie eine Türklinge finden oder irgendwas anderes das die Tür öffnen ließe. Sie war extrem breit ich musste einige Schritte gehen, und war von einem Bild auf der Tür wirklich fasziniert. Es zeigte eine Mutter mit ihrem Kind auf den Händen und die Mutter hatte einen gequälten Gesichtsausdruck. Ihre Gesichtszüge verrieten Traurigkeit und Schmerz.
„Das ist deine Geschichte meine Liebe.“ sagte eine mir unbekannte Stimme.
Ich drehte mich blitzschnell um und erkannte 7 Personen nun am Tisch sitzen, sie sahen aus wie ein Rat oder wie das Gericht. Jeder hatte ein kleines Lächeln aufgesetzt. Es waren 4 Männer und 3 Frauen, Diskriminierung dachte ich.
„Nein, keine Diskriminierung. Es hätte auch gut andersrum sein können ist es aber nicht wir müssen nun mal eine Ungerade Zahl sein.“, erwiderte der gleiche Mann.
Ich runzelte meine Stirn, hatte der Mann grade meine Gedanken gelesen oder habe ich es laut ausgesprochen?
„Nichts von beiden, in der Hall gibt es keine Gedanken. Alles was du denkst zu denken kann jeder hören. Auch unsere Gedanken werden dir Offenbart.“, eine kleine Geste zeigte mir das er jetzt was denken wird. „Siehst du.“ Seine Lippen bewegten sich nicht und doch hörte ich seine Stimme.
„Was ist das alles hier?“, fragte ich die sieben Personen und sah mich weiter um. Rechts und links waren riesen große Fenster die das Licht hineinließen und mich blendeten.
„Wir sind hier in der Hall.“ Der Mann lächelte leicht und stand langsam auf. Er ging um den Tisch herum und ging die kleinen wenigen Treppen von dem Podest herunter.
„Und was ist die Hall?“, ich fragte ganz leise, eigentlich wollte ich dies spöttisch Fragen aber in diesem Raum funktionierte das nicht.
„Du kannst ihn auch den Entscheidungsraum der Sieben nennen, aber so oft wie der Name gebraucht wird haben wir ihm ein kürzeren gegeben.“
„Ihr seid lustig. Okay der Entscheidungsraum eben, warum bin ich hier?“ Der Mann kam näher zu mir bis er einen Meter von mir entfernt war und stehen blieb. Er hätte sich den Aufwand nicht machen brauchen, auch wenn er am Tisch nur geflüstert hätte, hätte ich ihn verstanden. Der Architekt der diesen Raum oder des Gebäude, hatte ein wirkliches Kunstwerk mit dem Echo erschaffen.
„Vielen Dank, wir Sieben haben das hier erschaffen.“, sein Lächeln wurde größer und ich sah auch schon eine Reihe weißer Zähne. Okay langsam wurde das gruslig ich wollte meine Gedanken nicht mit jedem teilen, vor allem nicht mit Personen die ich nicht kannte.
„Keine Sorge du wirst und bald besser kennen lernen, und wir sind nicht die Bösen sondern die Guten. Und du musst auch nicht immer deine Gedanken mit uns teilen es ist nur in diesem Raum so. Und um auf deine Frage zurückzukommen weshalb du hier……..“


Mehr hörte ich nicht, wie aus einer Art Trance erwachte ich und erkannte das ich mich im Wohnzimmer befand, keine komischen Leute die mit mir redeten, und auch nicht mehr alles in der Farbe Weiß. Gott sei Dank, war das Haus bunt gestaltet. Ich war beim Fernseher gucken eingeschlafen und hatte vergessen mich umzuziehen. Immer noch lag ich in meinen Klamotten die ich heute in der Schule getragen habe rum. Langsam stand ich auf und merkte, dass mir etwas schwindelig wurde. Blöder Kreislauf ich sollte wirklich anfangen mehr Sport zu machen, oder überhaupt etwas zu machen. Ich blickte auf meine Uhr und sah, dass es elf Uhr abends war. Mein Dad war wohl immer nicht zuhause, sonst hätte er mich geweckt gehabt und mir mitgeteilt, dass ich mich umziehen sollte. Ich schnappte mir meine Blazer meine Schlüssel und ging vor die Tür. Ich brauchte einen kleinen Sparziergang, das würde meinem Kreislauf gut tun und auch meinen Gedanken. In letzter Zeit war alles irgendwie sehr seltsam, ob die Menschen um mich herum oder meine eigenen Handlungen und Gedanken.
Verdammter Nick, er hatte mit seinem Schlussmachen mich ganz durch einander gebracht.
Mitten auf der Straße blieb ich stehen, und beobachtete wie ein kleines Katzenbaby über die Straße lief. Wieso war so ein kleines Kätzchen hier draußen allein? Sollte die Mutter nicht aufpassen. Genauso wie ich blieb das Kätzchen auf der Straße stehen und sah mich an. Rund zehn Meter weiter sah ich am Rand der Straße eine kleine Gestalt am Boden liegen. Ich spürte einen kleinen Stich in meinem Herzen. „Oh nein, bestimmt die Mutter des kleinen.“
Ich ging auf das Kätzchen zu, und versuchte kaum Geräusche zu machen damit das Kleine sich nicht erschreckte. Kurz vor ihm streckte ich meine Hand aus und es kam von selber auf mich zu. Ich hob es auf und nahm es auf meinen Arm, sie war weiblich und sie erinnerte mich an eine Katze aus dem Fernseher. Sie war komplett Braun außer an der Schnauze und an allen vier Pfoten. Zuckersüß war sie. Als ich sie streichelte drehte das Kätzchen sich so, dass ihr Bauch zu mir gedreht war. Lächelnd streichelte ich sie weiter. Nur das wir unterbrochen wurden.
„Verdammt Cilia!“, schrie eine Stimme und auf einmal hörte ich wieder jedes einzelne Geräusch. Ein rasendes Auto, das Knurren des Kätzchens, den Schrei von der Person.
Ich wurde weggeschubst und das Kätzchen fiel von meinen Armen und lief schnell weg, ich konnte gerade noch meinen Kopf soweit drehen das ich Scheinwerferlichter hinter mir sah, und einen Mann, der mich davon schob. Knallend kam ich auf dem Boden zum Liegen und ein weiter Knall machte mir bewusst das die Person die mich gerettet hatte auf mich drauf fiel.
Man hörte das das Auto das mich fast überfahren hätte nicht vorgehabt hatte zu bremsen, denn in der Geschwindigkeit mit dem es mich überfahren hätte fuhr es jetzt weiter.
Ich stand unter Schock wie könnte ich nicht gehört haben, dass ein Auto auf mich zugefahren kam? Meine Augen öffneten sich langsam und ich sah alles verschwommen. Die Person die auf mir lang erkannte ich nicht, nur ganz langsam wurde mein Blick wieder schärfer und ich sah dass dort Chaes auf mir lag. Er hatte mich gerettet. Aber was machte er den so spät abends noch hier draußen?
„Chaes?“, flüsterte ich leise.
„Um Gottes Willen Cilia wieso bist du auf der Straße stehen geblieben? Hast du das Auto den nicht gehört? Es war tierisch laut!“ Chaes Gesichtsausdruck war nicht zu deuten. Er sah sehr gequält aus aber auch Schuldig, und das passte nicht zusammen.
„Was? Ich.. Ich habe nur das Kätzchen gestreichelt und dann kamst du und jetzt liegen wir auf dem Boden und und…“ ich war völlig verwirrt ich habe das Auto überhaupt nicht gehört ich habe zu diesem Zeitpunkt rein gar nichts gehört.
„Geht es dir den gut, tut dir irgendwas weh? Ist alles in Ordnung mit dir?“ Tausend Mal stellte er diese Frage. „Ja, mir geht’s gut.“, sagte ich nur ein einziges Mal. Er hob seine Hand und strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Mir kam es vor das diese einzelne Geste stundenlang dauerte. Ganz vorsichtig fuhr er mit der Hand über meine Wange meine Lippen und mein Kien. Alles was ich momentan spürte war seine Hand auf meinem Gesicht. Ich wusste, dass ich heute Nachmittag beschlossen hatte, dass ich mir mit Chaes Zeit ließe, aber in diesem Moment war mir alles egal. Ich legte meine Hand um seinen Nacken und zog sein Gesicht an meines heran. Seine Mundwinkel zuckten und ein kleines Lächeln war nun auf seinen Lippen, ich lächelte auch leicht, bis seine Lippen meine trafen.


Verwirrung




4.
„Hier, nimm!“, ich reichte Chaes eine Tasse heißer Schokolade und hielt selber eine andere Tasse in meiner Hand. Ich setzte mich auf die Couch und zog meine Beine an, auf meine Knie stütze ich dann die Tasse.
„Geht’s dir wirklich gut? Du bist auf den Boden gefallen und dann bin ich noch auf dich drauf gefallen.“, er nahm einen kleinen Schuck des Getränkes und sah mir in die Augen.
„Ja, keine Sorge mir geht’s prima. Wärst du nicht aufgetaucht würde es mir bestimmt nicht so gut gehen.“ Ich lächelte traurig und strich meine Haare hinter die Schulter.
„Cilia, das ist nicht witzig.“, ernst sah er mich an.
„Ich weiß.“ Nun nahm ich selbst ein Schluck des Kaffees und genoss den Geschmack auf der Zunge und die Wärme in meinem Hals.
„Ok, aber erklär mir jetzt bitte was das da draußen war? Welcher Teufel hat dich geritten das du auf dieser verdammten Straße stehen geblieben bist?“ Chaes rückte ein großes Stück näher zu mir ran, und eine Sekunde lang wirbelten Schmetterlinge in meinem Bauch herum und ich erinnerte mich an den Kuss auf der Straße.
„Cilia? Bitte rede mit mir.“
Ich hob meinen Kopf und sah ihm in die Augen, ich wusste nicht was ich sagen sollte. Ich wusste ja noch nicht einmal selber genau was sich da draußen abgespielt hat.
„Ich habe keine Ahnung, ich habe bloß das Kätzchen gefunden und hab es gestreichelt und auf einmal kamen du und das Auto.“ Das Bild von den Scheinwerfern kam mir in den Sinn und mir lief es eiskalt den Rücken herunter.
„Und weshalb bist du nicht gelaufen?“
„Ich habe das Auto nicht gehört, das meine ich ernst. Ich habe wirklich nichts gehört! Ich bin nicht lebensmüde, sterben will ich ganz sicher nicht.“, meine Stimme wurde ein wenig lauter.
„Du hast nichts gehört?“, Chaes sah nachdenklich aber auch verwirrt aus.
„Ja, warum?“
„Normalerweise kommt das erst später…. Ach egal, das ist unwichtig. Und du bist sicher, dass ich dich nicht ins Krankenhaus bringen soll?“, eine Hand legte sich auf mein Knie und er drückte leicht zu.
„Nein, danke. Ich verspreche dir das es mir gut geht.“ Ein weiter Schluck des Kaffes folgte und ich setzte ein kleines Lächeln auf, damit er mir endlich glaubte. Mir ging es wirklich gut, ich hatte keine physischen Schmerzen ich stand bloß immer noch unter Schock. Wäre Chaes nicht gewesen würde die ganze Sache nicht mehr so schön aussehen. Die größte Frage die ich mir stellte war aber, weshalb hat das Auto nicht versucht zu bremsen? Ich meine der Fahrer musste mich gesehen haben. Und sogar die Leute die Fahrerflucht begehen, versuchen noch vorher zu bremsen. Oder wenigstens ein kleines bisschen. Aber dieser Fahrer, Nada!
Als ob das extra gewesen wäre, aber welchen Grund sollte es den dafür gegeben haben?
„Na gut, ich sollte dann vielleicht lieber gehen.“, er stellte die Tasse auf den Couchtisch und wollte gerade aufstehen.
„Warte.“ Von selbst legte sich meine Hand auf sein Bein und einen kurzen Moment überlegte ich sie wieder wegzuziehen, dann entschied ich mich doch dagegen. Sein Blick fiel ganz kurz auf meine Hand und dann sah er mich wieder an.
„Was hast Du da draußen gemacht? Weshalb warst du da?“
„Ich war mit Felix sparzieren, meinem Hund. Ich konnte noch nicht schlafen also entschied ich mich mit Felix rauszugehen. Und Gott sei Dank habe ich das auch getan.“ Er lehnte sich wieder zurück und stützte sein Ellenbogen an dem Polster ab.
„Danke. Ich weiß wirklich nicht was ich sonst gemacht hätte. Danke!“
„Kein Problem, ich rette doch gerne schöne Mädchen.“ Nun grinste er und striche mir schon wieder eine Haarsträhne aus dem Gesicht, so wie vorher als wir auf dem Boden lagen.
Bloß das dieses Mal nicht ich ihn am mich ziehen musste um ihn zu küssen, sondern das er es tat. Es war ein kleiner Kuss nicht wie Draußen, aber es war ein schöner Kuss.
„Ich hätte noch eine Bitte.“ Ich löste mich von ihm, aber meine Stirn lehnte trotzdem weiter an seiner.
„Jeden.“ Ich lächelte, ich weiß es war seltsam, gestern war ich noch mit Nick zusammen gewesen, aber jede Minute mit Chaes ließ mich vergessen. Im Moment sogar bin ich Nick dankbar das er Schluss gemacht hatte.
Nun löste ich mich ganz von ihm und sah ihm tief in die Augen.
„Kannst du bitte heute Nacht hier bleiben, ich möchte wirklich nicht alleine sein.“ Nervosität breitete sich in meinen Innern aus, obwohl das total lächerlich war.
„Was ist mit deinen Eltern?“
„Meine Mutter ist schon vor langer Zeit gestorben und mein Vater bleibt die Nacht im Büro. Oder besser gesagt, fast jede Nacht.“
„Das tut mir leid.“ Seine Hand legte sich auf meine Wange und ich ließ meinen Kopf ein wenig darin fallen.
„Okay, ich bleibe. Ich möchte nicht das du alleine bist.“
Wir sahen uns eine Zeit lang bloß in die Augen und saßen ganz still da, seine linke Hand lag auf meiner Wange und seine rechte lag auf meiner Hand. Ich genoss den Augenblick.
Mit Nick hatte ich solche Momente schon lange nicht mehr gehabt. Und ich glaubte langsam zu verstehen. Ich war mit Nick eine Ewigkeit zusammen gewesen und ich glaubte, dass wir beide nach einer Zeit nicht mehr diese Liebe empfunden haben, wie am Anfang. Trotzdem sind wir zusammen geblieben aus Vertrauen, Freundschaft und Solidarität. Ich möchte nicht behaupten das ich Nick nicht liebe, ich werde ihn immer lieben aber ich glaube auch das die Gefühle die ich mit Chaes im Moment teile, bei mir und Nick nicht mehr existiert haben. Bei mir vielleicht noch ganz wenige und bei Nick überhaupt keine mehr.
Ich nahm Chaes Hand von meiner Wange und legte sie um meine Schulter, ich kuschelte mich an ihn an und mir war es vollkommen egal, wie Leute darauf reagieren würden wenn sie wüssten das ich jetzt mit Chaes hier lag.
Ich schloss meine Augen und spürte wie Chaes mir noch einen Kuss auf mein Haar gab.


„Verdammt noch mal Kyle, ich sage dir hetzt zum hundertsten Mal das du mir vertrauen sollst. Ich habe nicht und ich werde auch niemals was mit Rex haben, du musst am besten wissen das er mich anwidert.“ Rex der ungefähr 100 Meter weit weg von dem Spektakel stand hörte seinen Namen und sah verwundert rüber, konnte sich aber nicht denken aus welchem Grund sein Name gefallen war.
„Clair soll ich etwa zehn Leuten nicht glauben die gesagt haben das sie euch beide in Inflagrantie erwischt haben. Und nur dir allein vertrauen?“ Kyle sprach in einem fast ruhigen Ton, aber ich wusste dass es der ruhige Ton nicht lange anhalten würde.
Clarissa und Kyle hatten ihren ersten Beziehungsstreit, es war beeindruckend wie lange sie es ohne streiten ausgehalten haben. Vor vier Monaten sind sie zusammen gekommen und erst jetzt kriselt es. Bei mir und Nick hat es nicht Mal zwei Wochen gedauert und das ganze Szenario das Kyle und Clarissa gerade führten, haben auch wir erlebt. Und zwar Wort wörtlich. Führten etwa alle Pärchen denselben ersten Streit, oder bildete ich mir das gerade nur ein? So eine junge Beziehung kann ja wohl nicht über schlechte Angewohnheiten des anderen streiten. Als ich den beiden zusah erkannte ich so viele Parallelen zu dem Streit zwischen mir und Nick. Clarissa wurde kreidebleich, als hätte sie etwas zu verbergen und Angst hätte es würde heraus kommen, obwohl sie in Wahrheit nur Angst hatte Kyle zu verlieren. Jeder der den beiden zusah, würde behaupten das Clarissa schuld war abgesehen von mir, den vor ungefähr einem Jahr hatte ich in ihrer Haut gesteckt. Kyle dagegen hatte ein vor Zorn roten Kopf. Wütend auf Clarissa, würden die Leute sagen. Aber ich wusste es wieder mal besser. Den nach einem Monat Beziehung als der Streit vorbei war, hatten Nick und ich ausführlich darüber gesprochen und Nick hatte gesagt: „ Ich hatte einfach nur tierisch Angst gehabt, dass ich falsch lag und mich wie ein Idiot aufgeführt habe. Was am Ende auch genauso gewesen ist, Und ganz ehrlich ich bin so froh das ich falsch lag.“ Danach sah er mich so verschmilz an das ich schon wieder vergessen hatte weswegen der Streit überhaupt stattgefunden hat.
Ja so konnte es gehen, jeder Zuschauer würde die Situation falsch einschätzen, Ausgeschlossen die die es selber schon einmal erlebt hatten.
„Ja! Ganz genau das verlange ich von dir Kyle. Wenn du mich liebt dann musst du mir nun mal Vertrauen.“, schrie Clarissa, doch nachdem sie den Satz zu Ende gesprochen hatte war es ihr peinlich das sie so laut geworden wurde. Ich schaltete mich aus dem Streit aus, weil es mich zu sehr an Nick erinnerte und es mir schon im Herzen weh tat den zweien nur zuzusehen. Konzentriert stach ich in meinem Salat herum und die arme Tomate tat mir schon leid. Doch irgendwie musste ich ja versuchen den zwei Streithähnen nicht zuzuhören. Was mir aber extrem schwer fiel. Bis sich die Person, die Schuld war an meinem schmerzenden Herzen sich zu mir setzte. Genau gegenüber von mir. Verblüfft sah ich in diese meerblauen Augen. „Hi, Cilia.“, glaubte ich Nick sagen zu hören. Den auf eine seltsame Art und Wiese verstand ich Nick nicht so gut. Ich sah, dass sich sein Mund bewegte, aber seine Worte erreichten mein Ohr nicht. Ein weiteres Mal bewegten sich seine Lippen und dieses Mal weitaus länger. Ich starrte auf die Bewegungen und versuchte zu erahnen was er gerade zu mir sagte, aber im Lippenlesen war ich eindeutig eine Niete. Nachdem er aufgehört hatte seinen Mund zu bewegen, sah er mich fragend an. Hatte er mich eben was gefragt gehabt? Was sollte ich den jetzt sagen? Ich hatte keinen blassen Schimmer davon was der mich fragte.
„Was?“, schoss es mir aus dem Mund. Verdammt, das wollte ich nicht sagen.
„Ich weiß es ist seltsam Cilia, aber ich würde mich gerne noch mal mit dir Unterhalten.“, jetzt hörte ich Nick wieder. Jedes Wort klar und deutlich, sogar etwas lauter als er normalerweise sprach.
„Du kannst dich doch jetzt mit mir Unterhalten.“, sagte ich etwas gereizt, weil mir langsam klar war was er wollte. Noch einmal unser Beziehungsende ausführlich plattreden. Damit ich noch verletzter am Ende bin? Willst du das? , fragte ich mich in Gedanken.
„Ich würde das gerne unter vier Augen machen.“
„So heiß bin ich nicht drauf, alleine in einem Raum mit dir zu sein.“ Wieso war ich so gemein? Eigentlich wollte ich nochmal mit Nick reden. Warum wurde ich dann so eine Diva?
„Was hältst du von einem Café? Bitte Cilia nur ein Kaffee danach kannst du mich in die Wüste schicken.“, Nicks Augenbraun zogen sich in die Höhe und der wartet sehnsüchtig meine Antwort ab.
„Hast du das nicht schon längst getan?“, fragte ich ein weiteres Mal genervt.
Schuldig sah er mich an, und ich sah, dass es ihm wirklich Leid tat.
„Ok, aber nur ein Kaffee!“, sagte ich und betonte noch einmal das EIN.
„Sehr schön, danke. Ich hole dich dann um halb sieben heute ab. Bis später.“ Sofort als er den Satz zu Ende sagte, sprang er auf wie von einer Biene gestochen und lief davon.
„Moment was?“ Ich hatte eigentlich nur ein Kaffee im Sinn, nicht das er mich auch noch von Zuhause abholte. Dieser Fuchs.
Nun saß ich da mit weitaufgerissenen Augen und starrte Nicks Rücken an, der sich inzwischen mehrere Meter von mir entfernt hatte. Was hatte er mir bloß zu sagen? Mein Blick schweifte durch den ganzen Schulhof. Dutzende von Blicken lagen auf mir und beobachteten mich. Und hatten das Gespräch von mir und Nick verfolgt. Wer vorher auf Clarissa und Kyle frisiert war nun von mir gebannt und gespannt auf meine Reaktion. Würde ich anfangen zu lächeln oder zu weinen? Ich tat nichts von beiden. Schnell zog ich meine Sonnenbrille aus der Tasche und setzte sie mir auf die Nase und legte meine Beine auf die Bank, tat so als würde ich mich sonnen. Hoffentlich ließen die Blicke ab. Denn wenn ich die Augen öffnete und immer noch sah, dass alle mich anstarrten würde ich bestimmt anfangen zu weinen. Und nicht nur eine kleine Träne, nein wie ein hungriges Baby das allein in seinem Bettchen lag. Aber davon wurde ich vorzeitig abgelenkt. Denn ich kam nicht dazu zu sehen ob mich noch alle beobachteten, denn vor meiner Schnauze saß Anna mit hochgezogenen Augenbraun und besorgtem Blick. Ich sagt aber nichts und ließ sie mich weiter ansehen. Nach wenigen Sekunden hielt Anna es nicht mehr aus. „Willst du mir nicht etwas erzählen?“ Ihr Blick huschte ungefähr für eine halbe Sekunde nach rechts, und aus dem Augenwinkel sah ich eine blonde Person, Nick also.
„Sollte ich?“, antwortete ich gelassen und gelangweilt.
„Mh lass mich mal überlegen. Dein Ex hat eben mit dir zum ersten Mal gesprochen seit ihr euch getrennt habt. Die ganze Schule hat zu gesehen. Du bist zwischendurch ein wenig laut geworden. Also meine Antwort ist: JA! Du solltest mir etwas erzählen. Und zwar sofort!“
Ich schmunzelte leicht, denn ich liebte es Anna auf die Palme zu bringen. Und das funktionierte am besten wenn man sie auf die Folter spannte. Was sie wohl machen würde wenn ich ihr erst Tage danach sagen würde das ich fast von einem Auto überfahren worden bin, von Chaes gerettet wurde, wir uns dann auf der Straße aufeinander liegend geküsst haben, und das auch noch einmal auf meinem Sofa! Wörtlich gesprochen würde Anna die Wände hoch laufen und mir dabei lauthals verkünden. „Ich hab es dir doch gesagt! Wie du mir das so lange verschweigen kannst. Das du auf ihn stehst. Ich glaub es nicht das du mir das erst jetzt sagst.“ Ihr Image als Beste Freundin wäre angekratzt das ich ihr es nicht direkt beim Küssen gesimst habe, aber sie wäre auch glücklich weil ich anscheinend nicht an der Trennung von Nick leide. Obwohl ich es tat. Die Tatsache, dass ich gestern Chaes geküsst habe, änderte nichts daran, dass ich den Schmerz trotzdem empfand. Es linderte den Schmerz mehr aber auch nicht. Mein Blick schweifte rüber zu Nick, und sein Blick lag auch auf mir. Er grinste mir leicht zu und ein Knoten in meiner Brust bildete sich, ich konnte nicht schlucken und die Wunde riss wieder auf. ER HAT SCHLUSS GEMACHT! Wir waren über ein Jahr zusammen, haben so viel durchgemacht und dann sagt er mir einfach „ Ich liebe dich nicht mehr.“ Mein Herz wurde so schwer das ich kaum noch atmen konnte. In dem ganzen hin und her in meinem Inneren wurde auch noch das I-Tüpfelchen drauf gesetzt. Chaes erschien neben Nick und lächelte mir zu. Ich wusste nicht wen von beiden ich anblicken sollte, denn Nick verursachte mir Schmerz und Chaes mir Scham. Ich hielt es einfach nicht mehr weiter aus. Innerlich zerriss ich mich. Zwei Gefühle die sich einfach nicht vertrugen. Der Atem stockte mir und die Luft blieb mir im Halse stecken. Nur meine Tasche mitreisend sprang ich auf und lief. Wohin ich wusste es nicht. Aber auf dem Schulhof mit den Blicken von Nick und Chaes auf mir konnte ich nicht bleiben. Ich spürte ihre Blicke auf meinem Rücken geheftet. Und hoffte einfach, dass ich schnell genug laufen konnte.

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Tag der Veröffentlichung: 09.10.2011

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