Vorwort
Ich öffnete langsam meine Augen, meine linke Seite brannte wie Feuer. Ich lag auf dem Rücken und starrte in die Luft. Verwundert bemerkte ich, dass ich auf einem harten Boden lag. Es war eine Art Kiesweg. Das Gras war so hoch gewachsen das es mir im Gesicht hing. Ich blinzelte und sah alles verschwommen. Meine Beine konnte ich nicht bewegen sie fühlten sich leblos an, als wären sie gar nicht mehr da. Über mir beugte sich ein wunderschöner Junge. Er sah traurig aus und schrie immer wieder meinen Namen. Dann kamen weitere junge Leute auf mich zu, alle starrten mit Entsetzen auf mich herab. Wieder spürte ich den stechenden Schmerz in meiner linken Seite, als sie versuchten mich hochzuheben. Ich schrie laut auf, so etwas schlimmes hatte ich noch nie gespürt. Langsam merkte ich, wie mir schon wieder die Augen zufielen. Überall hörte ich Geschrei nach mir und wusste nicht, wie ich hier überhaupt hin gelangt war. Ich versuchte mich daran zu erinnern und schloss meine Augen um die Erinnerungen zu suchen und den starken Schmerz nicht mehr zu fühlen.
Auf nach Forks
1
Es fiel mir nicht leicht, als ich mein Zimmer das letzte mal betrachtete, es war so schön groß und geräumig. Jetzt sah ich es vollkommen leer, es wirkte auch plötzlich sehr klein, als wie zuvor. Die weißen Wände waren kahl und der ganze Raum wirkte leer und kalt, wie das Herz in meiner Brust. Einst, stand hier noch mein Bett, das Sofa, die Kommode und eine schöne Vitrine mit lauter schöner Elfenfiguren darin. Es nützte aber nichts, ich war schon zu alt für ein Zimmer bei der Familie, also musste ich Ausziehen. Ich wusste, dass es bald mal so Enden würde, habe aber immer gehofft das es noch eine Weile dauerte. Nun kam dieser Tag. Zum Glück hatte meine Mutter ja schon seit längeren diese neue Wohnung besorgt und dadurch mir einiges erspart. Auch die Anmeldung für die Schule war schon längst erledigt. Eigentlich hätte ich mich ruhig zurück lehnen und die Fahrt zu dieser neuen Stadt genießen können, doch irgendwie war mir mulmig gewesen. Meine Mutter wollte, das ich entlich mal auf mich alleine gestellt war, ich sollte alles selber machen von nun an, darum war meine neue Wohnung so weit weg. Telefonieren oder Emails schreiben war natürlich ständig erlaubt. Meine Mutter meinte es nicht böse, ich konnte es auch von der guten Seite sehen, das zum Beispiel niemand aus der Familie in meiner Nähe war. Ich konnte machen was ich wollte, ohne das jemand auf mich lauerte. Traurig war ich aber auch mit diesen Gedanken.
>> Ruf mich bitte an, wenn du in Forks angekommen bist, Liebes<<, sagte meine Mutter, doch es war so schlecht zu hören das ich gedacht hatte, ich hätte es mir nur eingebildet. Schon knallte der Taxifahrer die Tür vor meiner Nase zu und stieg vorne ein. Ein komischer Mann, dachte ich bloß.
Forks, war eine nicht so große Stadt, sie hatte so an die 3000 Einwohner und war eher eine ruhige Gegend. Nur flüchtig laß ich etwas über Forks und dessen Einwohner. Besonders, schien es aber wirklich nicht zu sein. Wahrscheinlich suchte mir meine Mutter deshalb diese Stadt aus, damit ich kein Unsinn anstellte. Ich war aber eher das Großstadt- Püppchen und nun sollte ich jetzt in so ein kleines Städtchen ziehen. Bei dem Gedanken wurde mir ganz schlecht. Was ich aber wusste war, dass es in Forks einen wunderschönen Strand gab, der den Einwohner vom Indianerreservat gehörte. Sie nannten ihn „La Push“, was so viel hieß wie „Mund“, weil die Lage der Flussmündung wie ein Mund aussah. So stand es im Artikel den ich damals laß. Jedenfalls musste ich diesen Strand sehen, vielleicht auch das Indianerreservat, denn ich hatte eine kleine Schwäche für Indianer. Ihre Kultur, der Umgang mit Tieren, einfach alles.
>>ehm, sind wir bald da?<< fragte ich den Taxifahrer. Er schien mich aber nicht zu hören bzw. ignorierte er mich.
Lange wird es hoffentlich nicht mehr dauern, dachte ich.
Nach 2 Stunden langer Autofahrt kamen wir entlich in Forks an. Das Taxi hielt vor einem kleinen Häuschen. Es sah echt niedlich aus. Das Haus war weiß bestrichen und die Rahmen waren hellblau. Die Veranda vorne am Eingang war das schönste am ganzem Gebäude. Es war auch schon komplett Eingerichtet. Die Personen die in diesem Haus lebten, hatten es einfach so zurück gelassen, als wären sie verfolgt worden oder hatten vor irgendetwas Angst gehabt. Nachdem ich dem Taxifahrer das Geld für die lange Fahrt zahlte, nahm ich meine Koffer und betrat zum ersten Mal, meine eigene Wohnung. Küche, Bad, Schlafzimmer alles war komplett Eingerichtet, ich musste mich um nichts mehr Gedanken machen.
Völlig kaputt und erschöpft viel ich in mein Bett und wählte mit meinem Handy die Nummer meiner Mutter.
>>Mary, bist du das? Wie ist es?<<, fragte sie mich stürmisch.
>>Mom, alles bestens, das Haus sieht super aus, etwas schöneres hätte ich mir niemals vorgestellt. Die Gegend ist auch wunderschön!<<, versuchte ich ihr zu erzählen. Doch ich hatte Angst vor den nächsten Tag, der mir bevorstand.
>>Ich hab bloß Angst, vor der Schule! Wer weiß wie die Leute da alle sind?<<
Doch meine Mutter beruhigte mich, sie hatte ja alles schon erledigt und ich brauchte mir keinen Kopf darum zu machen, wie die Schüler dort waren.
Nach einem langen Gespräch mit meiner Mutter, legte ich das warm gewordene Handy zur Seite und versuchte langsam die Augen zu schließen. Es war so komisch, in einer fremden Wohnung zu schlafen, denn alles war mir hier noch Fremd. Nichts von dem was hier stand, gehörte mir. Ich seufzte laut und hoffte das meine Mutter recht behielt, was den nächsten Tag anging. >>Ich werde es schon überleben<<, sprach ich laut vor mich hin. Langsam fielen mir die Augen zu und dann kam ich in die schöne Traumwelt....
Erster Schultag
1
Als ich am frühen Morgen aus dem Fenster sah, traf mich fast der Schlag. Es schüttete wie aus Eimern. Der Regen klatschte nur so an die Scheibe. Schlimmer hätte mein erster Schultag nicht anfangen können. Ich nahm meine beste Jeans die ich von zu Hause mit gebracht hatte und mein Lieblingsshirt mit der Aufschrift „I Love MN“ was so viel hieß wie „I Love Minnesota“ und schlenderte ins Bad. Trotz das es draußen so regnete, war das Wetter warm. Eine Jacke musste man gar nicht anziehen. Nachdem ich geduscht hatte und meine Haare geföhnt waren schaute ich auf mein Handy. Mein Telefon war eigentlich nur für zwei Dinge gut, fürs telefonieren und für den Wecker, der sich darauf befand. Als ich aber sah das der Zeiger schon fast die 8 berührte war mir ganz schwarz vor Augen. Schnell nahm ich meine Tasche und rannte wie von der Tarantel gestochen aus dem Haus. Zum Glück konnte ich mir mit Hilfe Google-Maps eine kleine Stadtkarte rauslassen, damit ich auch die Schule finden konnte. Das machte ich natürlich alles, bevor ich nach Forks gezogen bin, schließlich konnte ich ja nicht ganz ohne etwas in den Händen hier her kommen. Es sah nicht weit weg aus, aber wirklich was erkennen konnte man darauf auch nicht. Als ich so die Straße runter rannte, um diese Schule zu finden kam ein Streifenwagen den Weg runter gefahren. Das Auto jaulte laut auf und gab ein komischen Signalton von sich.
>>Kleines, wo solls denn hingehen?<<, fragte mich der Polizist in seinem Auto. Ich ging langsam zu ihm und schaute ihn mir genau an. Polizisten sahen bei uns in Minnesota ganz anders aus, sie waren viel dicker und rundlicher als wie dieser hier und andauernd hatten sie einen Donut in der Hand.
>>Ich müsste zur High School<< erklärte ich ihm. Der Polizist starrte mich an, dann öffnete er seine Beifahrertür und lächelte.
>>Ach komm, ich fahr dich zur Schule<<
Schnell stieg ich ins Auto und knallte die Tür zu. Im Blickwinkel konnte ich erkennen das seine Augen mich immer noch anstarrten.
Er hatte kurzes schwarzes Haar und über seiner Lippe befand sich ein Schnurrbart. Im Großen und Ganzen sah er eigentlich sehr nett aus, er strahlte was freundliches aus, was mir etwas die Angst nahm.
>>Du bist wohl neu hier in der Gegend?<< fragte er mich, immer noch mit einem lächeln auf den Lippen. Ich nickte nur, aus Höflichkeit.
>>Ja die High School...<<, summte er vor sich hin. >>Weißt du, meine Tochter müsste jetzt auch zur High School gehen, wenn sie hier wäre<< Ich schaute ihn bloß an, er sah etwas traurig aus, trotz das er lachte.
>>Warum ist sie denn nicht hier?<<, fragte ich ihn und hoffte das es keine allzu persönliche Frage war, die ich ihm stellte. >>Ach, sie lebt bei ihrer Mutter, aber ich hoffe das sie mich mal Besuchen kommt, sie ist ja erst 15 Jahre alt.<<, dann lachte er wieder laut auf.
>>Sie sieht dir auch ein bisschen ähnlich, außer das sie braunes Haar statt blondes hat<< ich lachte leise und dann sprachen wir die ganze Zeit nicht.
Kurz nach 8 Uhr hielt der Streifenwagen dann vor dem Schulgebäude. Es war kaum zu glauben das dies eine Schule war. Es war ein riesiges Haus und hatte rote gestrichene Wände. Ich drehte mich wieder zu dem Wagen um.
>>Ich danke ihnen, Mister...<<, ich kannte seinen Namen gar nicht.
>>Ach, sag doch einfach nur Charlie zu mir<<, grinste er und zwinkerte mir zu. Dann fuhr er mit dem blauen-weißen Auto die Straße hinunter.
Sehr nett, dachte ich mir, wenn mal alle so nett wären. Der Regen hatte nicht aufgehört, er prasselte immer noch vom Himmel hinunter. Regen war nicht mein Ding, in Minnesota gab es dafür sehr viel Schnee und es war kalt. Aber Schnee war schöner als nasser Regen, fand ich.
Im Schulgebäude war es sehr still gewesen und niemand war zu sehen. Langsam lief ich den Gang entlang und starrte auf die Türen.
>>Kann ich ihnen helfen, junge Dame<<, fragte mich plötzlich eine alte Frau. Ich erschrak, weil ich damit nicht gerechnet hatte. Langsam holte ich tief Luft und drehte mich um. >>Ja, ich suche das Direktorat.<<.
2
Schnell und hastig drückte mir die Direktorin ein großen Zettel in die Hand. Darauf waren alle meine Fächer die ich in der Schule hatte verzeichnet. Daneben war eine Spalte, in denen die ganzen Unterschriften der Lehrer hinein kamen. So wollte man vermeiden, das der Unterricht versäumt wurde und falls keine darauf war, gab es eine Verwarnung. Dies war eine große Umstellung für mich, denn so was kannte ich noch gar nicht.
Langsam schlenderte ich zu meiner ersten Unterrichtsstunde, Geschichte. Ich liebte Geschichte, es war das schönste Fach das es jemals gab. Mich faszinierte es immer wieder, wie es Menschen schafften konnten, riesige Gebäude zu errichten oder ferne Länder zu erkunden.
Der Raum war nicht groß, eher ziemlich klein und die Schüler saßen so dicht nebeneinander das sich hier eine Prüfung nicht gelohnt hätte. Da ich wieder mal zu spät zum Unterricht kam war der letzte freie Platz neben einem Jungen. Er sah riesig aus, und wirkte schon älter. Ich dachte als ich ihn sah, dass er die Klasse bestimmt schon öfters Wiederholt hatte. Niemand schien ihn zu beachten, so als würde er nicht am hintersten Tisch sitzen. Ich bekam meine Augen gar nicht von ihm los, denn er war so Gutaussehend, das meine Augen wegen seine Schönheit weh taten. Jungs waren wirklich nicht meins gewesen, mich hatte nie einer interessiert,
aber dieser hier ließ mir mein Herz in der Brust zerspringen.
Einerseits war ich froh neben ihm sitzen zu dürfen, aber auf der anderen Seite kam ich mir etwas bescheuert vor.
>>So, hier ist ihre Unterschrift<<, sagte mein Lehrer plötzlich. Er reichte mir den Zettel mit den wenigen Unterschriften und zeigte mir die Richtung, wo ich sitzen sollte.>>Leider ist nur noch dieser Platz neben Mr. Cullen frei<< entschuldigte sich der Lehrer. Schritt für Schritt lief ich langsam zu dem freien Platz, neben den wunderschönen Jungen. Doch dann starrte er mich an und verzog das Gesicht. Es sah aus, als wäre ihm Übel gewesen. Er nahm seine Hand und hielt sie unter seine Nase. Ich fand dies ziemlich peinlich, doch ich ließ es mir nicht anmerken. Als ich neben ihm saß, starrte er mich immer noch an. Ich schnupperte leicht an meinen Haaren und an meiner Haut. Konnte ich so gestunken haben? Vielleicht hatte ich etwas geschwitzt, schließlich musste ich mich ja auch sehr beeilen. Das könnte es gewesen sein, dachte ich mir. Doch als ich an mir roch, konnte ich nichts schlimmes entdecken. Der Unterricht kam mir wie eine Ewigkeit vor. Immer wieder drehte ich mich zu dem Jungen, um zu Wissen ob er noch das Gesicht verzog. Ich war überrascht als ich sah, das er sich an die Wand kauerte. Er hatte gar keinen Platz, doch trotzdem versuchte er von mir abstand zu halten. Seine Augen starrten mich an. Sie waren Pechschwarz gewesen. Als wären sie tot. So etwas hatte ich noch nie gesehen. Immer wieder rückte er zur Seite und dann stand er plötzlich auf und verließ die Klasse, mein Blick war nur auf ihn gerichtet. Darauf klingelte es auch schon zur Pause.
3
Eine ganze Zeit lang starrte ich das Essen auf meinem Tablett an. Es sah nicht sehr lecker aus. Dann griff ich zu einem schönen roten Apfel und biss hinein. Die Kantine war vollgestopft mit Menschen. Ich sahs ziemlich weit entfernt an einem einsamen Tisch. Jeder der in die Kantine kam, schaute mich verwundert an. Ich war ja die „Neue“, warum sollten sie mich nicht alle anschauen. Ich hoffte ihre Blicken würden endlich aufhören mich zu durchlöchern.
>>Na, schmeckt dir das Essen nicht?<< fragte mich plötzlich ein Junge. Er musst bestimmt 2 Jahrgänge unter mir sein, so jung sah er aus. Immer noch mit dem Apfel im Mund versuchte ich ein „Nein“ rauszubringen, doch irgendwie klappte es nicht recht.
Der Junge grinste mich an und hielt mir dann seine Hand vors Gesicht. >>Hi, ich bin Mike!<< Ich nickte bloß. Nachdem ich dann das Apfelstück runterschluckte –woran ich fast erstickte- gab ich ihm meine Hand und lächelte. >>Und, ich bin Mary!<< Mike, setzte sich zu mir an den Tisch, was ich sehr schön fand. Zum Glück hatte ich jemanden gefunden mit dem man reden konnte, hoffte ich. Auch wenn er aussah wie 13.
>>Warum, bist du nicht bei den anderen?<< fragte ich leise, so das ich fast flüsterte. >>Na ja, du sahst so einsam aus, da dachte ich mir –Leiste doch der Dame Gesellschaft-<< er grinste. >>Das finde ich aber nett von dir, Mike<< und hoffte die Blicke der anderen seien endlich verflogen. >>Ich weiß, du bist ja die Neue hier<< fügte er schnell hinzu. >>Irgendwie habe ich schon damit gerechnet das du das sagen wirst!<< lachte ich, doch mein lachen wurde schnell ernst als ich plötzlich durch eine Horde Schüler starrte. Mein Blick richtete sich auf einen der Kantinentische an denen fünf weiße Gestalten saßen. An diesem Tisch war auch der Junge vom Geschichtsunterricht gesessen. Es waren weiße Gestalten, weil sie alle in weiß gekleidet waren. Seine Blicke trafen meine. Schnell zuckte ich zusammen und starrte Mike an. Er schüttelte nur den Kopf. >>Das ist doch immer das gleiche, bei euch Neuen<< lachte er und nahm eine kleine Flasche Wasser die er sofort komplett austrank. Es sah aus, als würde er keine Luft bekommen. Ich wartete immer noch auf eine Antwort oder ähnliches. >>Du, wirst niemals bei diesen Freaks dort drüben sitzen, das kann ich dir gleich sagen<< sagte er, nachdem er tief Luft holte. Das Wort „Freaks“ tat mir im Ohr weh. Ich hob die Schultern hoch und bevor ich irgendwas sagen konnte sprach er schon weiter. >>Die wollen nur unter ihres Gleichen sitzen. Es gibt hier niemanden der sie interessiert. Sie wollen so mit den Schülern nichts zu tun haben<< schüttelte er den Kopf. Wieder wanderte mein Blick zu dem großen schönen Jungen, diesmal sah er mich nicht an. Sein dünner, langer Körper sahs träge auf den Kantinenstuhl. Mir fiel auf, das alle total bleiche Haut hatten. Es war auch kein Wunder, dachte ich, hier kam ja nie die Sonne raus. Alle sahen so perfekt aus, sie hätten genauso gut ein Werbespot für Pickelcreme, Make-up oder Haarshampoo machen können. Sie sahen alle aus wie Götter, so schön waren sie. Wie gebannt sah ich zu ihnen hin.
>>Hallo, hast du mir überhaupt zugehört<< fuchtelte mir Mike vors Gesicht.
Flüchtig brachte ich nur ein „Ja“, raus und wandte mich wieder zu den Schönsten der Schule.
>>Wer sind sie?<< fragte ich Mike, der immer noch den Kopf schüttelte. >>Das sind die Cullens!<<, erklärte er >>Sie Leben schon eine Weile hier, Dr. Cullen hat hier eine Stelle als Arzt im Forks Klinikum bekommen, dies sind seine Kinder.<< Verwirrt schaute ich zu der Familie. >>Wie können sie Geschwister sein, schau doch mal, er hält doch ihre Hand!<< Ein großer, breiter Junge mit kurzem braunen Haar hielt die Hand, einer der Schönsten Frauen die ich je gesehen hatte. Models hätten sie vor Wut zerfleischt, wenn sie sie gesehen hätten. Ihre schönen blonden lockigen Haare glänzten. >>Na ja, es sind alles Adoptivgeschwister und zum Teil sind sie verliebt und ein Paar<<. Wo die Liebe nun mal hinfällt, dachte ich.
>>Das ist übrigens Rosalie! Der Typ daneben, mit dem sie Händchen hält ist Emmett!<<, erklärte Mike. Immer huschte mein Kopf von der Familie Cullen und dann wieder zu Mike. Vielleicht dachten einige Schüler das ich einen Anfall hatte, weil ich damit nicht mehr aufhören konnte. >>Die kleine mit dem kurzen Haar, ist Alice und ihr Freund mit den blonden Haaren, ist Jasper!<< Alice, war genauso schön wie Rosalie, sie hatte kurzes braunes Haar und ihr Gesicht, sah aus wie eine Elfe, es fehlten nur noch die spitzen Ohren. Ihre Gesichter waren makellos. Ihr Freund, Jasper, sah etwas ängstlich aus, doch aber auch liebevoll. Auch er hielt Alice ihre Hand. Sein Blick war auch immer zu seiner Liebsten gerichtet, er schaute nie woanders hin. Ihn hätte man wie ein Engel vergleichen können, er hatte genauso lockiges blondes Haar gehabt.
>>Ach, und der Große dort...das ist Edward!<< sprach Mike weiter. Ich nickte und wiederholte leise seinen Namen. >>Ja, ihn habe ich schon kennengelernt. Er geht in mein Wahlfach, Geschichte! Er sahs neben mir.<< Mike verzog das Gesicht. >>Hat er denn mit dir geredet?<<, fragte er mich, doch ich ließ nur den Kopf hängen und starrten den Kantinenboden an. >>Dachte ich mir schon, er spricht mit niemanden, vielleicht kann er auch nicht sprechen<< fügte Mike hinzu. Er hatte bestimmt die schönste Stimme auf Erden, dachte ich. Doch, warum sollte Edward, ausgerechnet mit mir jemals reden wollen. Ich war doch schon ein Brechmittel für ihn, also konnte ich an ein Gespräch nur Träumen. Wieder huschte mein Blick rüber und Edward –zum Glück kannte ich endlich seinen Namen- starrte mich an. Irgendwie konnte ich einfach nicht mehr wegschauen. Er verzog das Gesicht und schüttelte langsam den Kopf. Seine Geschwister am Tisch beachtete er gar nicht mehr. Sein Blick ging nur zu mir. Eine Zeit lang schauten wir uns noch an, bis dann die Schulglocke klingelte und die Pause aus war. Emmett, der große breite Kerl, stupste Edward an, der immer noch seinen Blick bei mir hatte. Mit verzogenem Gesicht, als wäre ihm schon wieder Übel, oder als hätte er noch nie einen hässlicheren Menschen wie mich gesehen, stand er auf und verließ den Raum. Ich ließ mich in den Stuhl fallen und war total Glücklich.
>>Also, ich muss dann auch mal gehen, hab jetzt Sport!<<, schnell schoss ich vom Stuhl hoch und schnappte nach Luft. Den hatte ich ja ganz vergessen, ich dachte er wäre schon längst weg gewesen. >>Ja, Mike. Mach das!<< ich winkte ihm zu als er dann um die Ecke verschwand.
4
Auf dem Platz vor der Schule, auf dem alle Autos der Schüler parkten, waren nur noch ein paar Leute zu sehen. Langsam lief ich die Straße hinunter und dachte die ganze Zeit an Edwards Augen und seinen Gesichtausdruck, als er mich sah, nach. Alles ging nicht mehr aus meinem Kopf, das Bild brannte sich in mein Gedächtnis ein. Es wird ewig dauern, bis ich dieses Gesicht aus meinem Kopf bekomme, dachte ich. Wieder fing es an zu Regnen. Vor einigen Stunden hatte es endlich aufgehört und jetzt fing es schon wieder an. Ob ich mich jemals daran gewöhnen würde, fragte ich mich selbst. >>Nachricht an mich selbst, Schirm einpacken!<< sagte ich laut. Ich war zu meiner Erleichterung auch die einzigste auf dem Gehweg. Es kam mir vor wie eine verlassene Geisterstadt. Bei so wenig Einwohner war das mir schon klar. Ich hörte plötzlich auf der Straße ein lautes Geräusch, langsam drehte ich mich um. Ein riesen großer Jeep fuhr neben mir die Straße hinunter. Auf ihm, sahs Emmett und hielt sich am Auto fest, das er nicht runterfiel. Nach einer kurzen Zeit war der Jeep so weit weg, das man ihn mit dem bloßen Augen, kaum erkennen konnte. Darauf fuhr ein roter Mercedes die Straße entlang. Der Fahrer drückte nur so aufs Gas. Ich kam mir vor als würde ich rückwärts laufen, so sauste er an mir vorbei. Hinter dem roten Mercedes fuhr ein silbernes Auto hinterher. Der Fahrer fuhr nicht wirklich schnell. Ich blickte zum silbernen Auto und sah Edward darin sitzen. Auch er sah mich auf dem Weg nach Hause laufen und starrte in meine Richtung. Dann drückte er aufs Gas und mit einem lauten Gebrüll des Motors, war er schon fast nicht mehr zu sehen. >>Was hat dieser Kerl bloß mit mir<< seufzte ich laut und ließ die Schultern hängen. Der Regen, hatte meine ganze Frisur zerstört. Als ich vor meiner Haustür stand, war mein Haar durch den Regen total zerzaust gewesen. Wenn man so überlegte, war ich schon sehr einsam, das wäre mir überhaupt nicht Recht, wenn Edward mich dann noch weiterhin so behandeln würde. Also, nahm ich mir vor, ihn morgen anzusprechen um zu Wissen was sein Problem war.
Da der Regen jetzt aufgehört hatte nahm ich meinen Rucksack und packte meine Badesachen ein. Ein Spaziergang zum Strand wäre nun wirklich keine schlechte Idee, dachte ich. Ich machte mir noch ein paar Brote, damit ich was zum Essen hatte, falls ich Hunger bekam und machte ich mich auf dem Weg zum Strand.
LA Push
1
Das Meer rauschte und die Möwen am Himmel kreischten laut. Es war so wunderschön hier am Strand. Leider war er total verlassen, niemand kam her und sah die Schönheit dieses Strandes. Der Sand war so weich und so weiß als wäre ich an der Karibik. Ich hatte meine Schuhe ausgezogen und lief barfuss durch den schön warmen Sand. Dies war ein perfekter Ort zum Surfen, die Wellen waren wirklich hoch und an manchen Stellen waren sie so riesig das man dachte, sie würden den Strand überfluten. Als ich so eine Zeit lang am Strand auf und ab spazierte, sah ich nicht weit einen Baumstamm im Sand liegen. Er war wirklich sehr groß und zum sitzen ideal gewesen. Ich holte mein Brot raus und knabberte ein bisschen daran rum. Wirklich Hunger hatte ich nicht. Eine Möwe kam langsam zum Baumstamm gelaufen. Ich riss etwas Brot ab und warf es ihr zu. Mit einmal waren Zehn oder mehr Möwen um mich rum gelandet und wollten Brotstücke haben. Jedem warf ich etwas zu. Dann kam eine Möwe auf meinem Stamm und kreischte laut. Schnell versuchte ich ihr das Brotstück hinzuwerfen, als sie plötzlich nach mir schnappte. Zum Glück verfehlte sie meinen Finger, sonst wäre ich wohl im Krankenhaus gelandet. Ich stellte mich auf, um sie zu verscheuchen, doch es kamen immer mehr. Sie flogen sogar um meinem Kopf herum und sahen das ich das Brot noch in der Hand hielt. Ich schmiss ihnen das ganze Brot hin und versuchte zu verschwinden, doch dann flogen sie mir alle im Gesicht herum. Wie Killermöwen, kamen sie mir vor. Ich fiel hin und lag auf dem Sandboden, doch plötzlich rannte ein Junge, wie gestört auf die Möwen zu. Laut klatschte er mit seinen Händen und brüllte die Vögel an. Immer noch lag ich im Sand, hatte ein paar Federn am Körper gehabt und sah aus wie ein gerupftes Huhn. Die Möwen verschwanden mit einem lauten Gebrüll, dann kam er auf mich zu und reichte mir die Hand, das ich besser aufstehen konnte.
>>Puh, da hast du aber noch mal Glück gehabt!<< sagte er keck. Ich rückte erst mal alles an mir zurecht und atmete etwas hastig. Die Vögel hatten mir heute noch den Rest gegeben. Dies war entgültig das Schlimmste für heute, hoffte ich.
Langsam pustete ich aus. Der Junge klopfte mir auf die Schultern.
>>Na, das wird schon.<< lachte er. >>So schlimm war es doch gar nicht.<<
Wenn er gewusst hätte, was ich heute schon alles erlebt hatte, dann war es schon sehr sehr schlimm. Ich betrachtete ihn unten von der Hocke aus an. Er war groß, kräftig gebaut und hatte leicht dunkle Haut, seine Haare waren kurz geschnitten und pechschwarz. Sein Oberkörper war frei, er hatte nichts weiter an, als eine Jeanshose und Turnschuhe. Er war noch recht Jung. Doch durch seinen muskulösen Körper wirkte er etwas älter. Ich setzte mich auf den Baumstamm und sah ihn immer noch an. Das Sonnenlicht blendete mich ein wenig, da die Sonne schon am untergehen war. >>Ich.....ich....danke dir!<< sagte ich leise zu ihm. Er grinste nur leicht und nickte mit dem Kopf. >>Ist doch kein Ding<< er zwinkerte mir zu. >>Ich....bin..Mary<< versuchte ich noch rauszubekommen. Ich war noch immer in eine Art Schockzustand. Ich hatte echt geglaubt die Viecher würden mich töten. >>Ich bin übrigens Jake, Jacob Black<< lachte er immer noch und schaute mich an. Dann kniete er sich neben mich und streichelte den Rücken.
>>Hey, ist alles okay bei dir?<<
>>Ja...klar! Ich hatte nur Angst...ich dachte die töten mich!<< brüllte ich laut. Eine weile hatten wir uns noch an Ort und Stelle aufgehalten. Nachdem ich mich dann einiger maßen beruhigt hatte konnte ich auch wieder besser reden. Ich Entschuldigte mich bei Jacob für mein komisches Verhalten, denn das er sich bei mir aufhielt um auf mich aufzupassen war wirklich eine nette Geste.
Es wurde schon ziemlich dunkel und ich wollte nicht so spät nach Hause laufen, doch Jacob versicherte mir, das er mich auf jedenfall nach Hause bringen würde. Ich und der neue Freund, den ich hier jetzt hatte sahsen am Strand vor einem kleinen Lagerfeuer, was Jacob für uns gemacht hatte. Es war zwar den ganzen Tag sehr warm und feucht, aber am Abend konnte es sehr kalt werden. Jacob war jetzt eigentlich mein erster Freund hier in Forks. Er hatte mir geholfen bei den Killermöwen –so nannte ich sie- und war auch die ganze Zeit an meiner Seite. Nun, sahs er vor dem Feuer und stocherte eine wenig darin rum. Da nicht alle Brote an diese Vögel vernichtet wurden, hatte ich noch ein paar, die wir uns beide gerade teilten. Als Jacob so ein Stück davon abbiss, lachte er auf. Es war kein lautes lachen, eher sehr leise. Ich starrte zu ihm und wunderte mich, was eben so lustig war. Dann sah er zu mir rüber.
>>Was...was ist?<< fragte ich ihn. Sein kurzes schwarzes Haar schimmerte vom Feuer. >>Ach, ich weiß warum dich diese Möwen angegriffen haben!<<, dann grinste er wieder leise. >>Sie lieben dein Essen so, es schmeckt echt lecker!<< als ich mir das so überlegte, fing ich dann auch zum lachen an. Wir lachten beide laut und ich klopfte Jacob auf die Schulter. >>Das wird’s wohl gewesen sein!<<
Der ganze Stress heute war wie verflogen, ich dachte nicht mehr, an die Schule und die Schüler und ich dachte nicht mehr an diesen komischen Cullen Jungen und seine Familie. Ich war innerlich so froh, das es jemanden gab, der wirklich sehr nett zu mir war. Ich zitterte ein wenig, als ein kleiner Windstoß kam. Ich sah zu Jake rüber und sah, dass er immer noch mit nacktem Oberkörper neben mir sahs. Er tat mir leid, ich würde jetzt im Moment hier nicht wirklich oben-ohne sitzen wollen. Jetzt sah er zu mir und lächelte. >>Was? Was ist?<< sagte er diesmal, als hätte ich ihn ertappt. >>Sag mal, ist dir denn nicht kalt?<< fragte ich ihn. >>Nö, irgendwie nicht...dir etwa?<< sein blick fiel auf das Feuer.
>>na ja, schon, deshalb frag ich ja.<<
>>Nein, Mary! Mir ist echt nicht kalt, keine Ahnung warum<< wieder blickte er vom Feuer auf. >>Wenn du möchtest, neben mir ist noch ein Plätzchen frei<< er klopfte mit seiner Hand auf den rechten Platz neben ihm. Ich hatte extra einen Abstand von uns beiden gehalten, weil ich nicht aufdringlich sein wollte. Doch auch als er diesen Satz aussprach merkte man, das es für ihn auch nicht sehr leicht war. Dann nickte ich und rückte zu ihm. Er war wirklich sehr warm und sein muskulöser Arm nahm fast meinen halben Kopf ein, so das ich mich schön an ihm anlehnen konnte. Mir kam so vor, als könnte ich seinen Herzschlag hören. Er raste. >>Sag mal Jacob!<< sprach ich dann und wartete bis sein Blick bei mir landete. >>Wir, wir können doch beide morgen zur Schule laufen<<. Dann schüttelte er den Kopf.
>>Das geht leider nicht, Mary! Ich gehe hier zur Schule, im Reservat<< Ich dachte, mein Herz würde jeden Moment zerspringen. Mit dieser Antwort hatte ich gar nicht gerechnet.
>>Schade!<< flüsterte ich leise, so das man es fast nicht hörte. >>Wir können uns aber immer hier unten in La Push treffen, nach der Schule.<< Wahrscheinlich sah er wie traurig ich war und versuchte mich wieder aufzuheitern. Ich klatschte in die Hände und jubelte. Ein bisschen war es peinlich aber in dem Augenblick war es mir egal. Jacob lachte wieder auf, diesmal sehr laut.
Mir kam es so vor, als wäre er anders, wie die üblichen Jungs gewesen. Jacob war total freundlich und brachte mich zum lachen. Man hätte denken können, dass dieser Junge niemals sauer auf jemanden sein konnte. Er strahlte so eine humorvolle Stimmung aus. In seiner Gegenwart war ich einfach nur glücklich. Endlich traf ich meinen ersten Indianer und war total begeistert.
>>Wie kommt es das ich dich hier noch nie gesehen habe?<< fragte er dann. Er sprach so leise und mit einer ruhigen stimme, dass das Meer lauter war als er. >>Das kommt, weil ich erst hierher gezogen bin<<
>>Wo hast du denn vorher Gewohnt?<<
>>Na ja, ich wohnte in Minnesota<< ich kam mir komisch vor. >>Wie lange wohnst du denn schon hier?<< gab ich hinzu. Er biss gerade ein Stück vom Brot ab und schaute wie verträumt. >>Ich wohne schon so lange ich lebe hier. Selbst meine Vorfahren lebten hier.<< er lächelte. Ich zog meinen Mund nach unten >>Wow! Schon so lange<<
2
Der rote Transporter, den Jacob fuhr, blieb vor meinem Haus stehen. Es knackte unter dem Reifen durch die kleinen Steinchen auf der Auffahrt. Der Wagen war schon sehr alt und er knallte schon aus dem Auspuff. Das wir es bis zu mir nach Hause geschafft hatten, wunderte mich ein wenig. Wenn wir beide eine Wette gemacht hätten, wäre ich die Verliererin gewesen. Dieser Transporter hatte nicht einmal Gurte. Bei einem Unfall wären wir sofort Tod, das stand fest, doch an den Tod wollte ich nicht denken müssen. Ich konnte es immer noch nicht glauben, das dies mein Haus war. Im dunkeln sah es sogar sehr schaurig aus, wie in einem Horrorfilm.
>>Ich weiß!<< unterbrach Jacob die Stille. Ich sah zu ihm rüber und betrachtete mir sein schönes Gesicht.
>>Ich brauch unbedingt einen neuen Motor. Das Auto ist schon sehr alt.<<
>>Hauptsache, es fährt noch!<< gab ich hinzu und klopfte Jacob leicht auf die Schulter. Er nickte bloß. Es sah aus, als wäre es ihm peinlich gewesen, aber es störte mich gar nicht. Ich fand es nur lustig. Der braun-gebrannte Junge sprang aus dem Transporter, umrundete ihn schnell und öffnete mir die Tür.
>>So, da wären wir.<< sprach er leise. Jacob drehte sich zu meinem Haus um und betrachtete es eine Zeit lang. Langsam holte ich meinen Schlüssel hervor und ging kleine Schritte auf die Haustür zu. Das war der erste Junge, der bei mir zu Hause war bzw. in der Nähe meines Hauses. Mit männlichen Personen wollte ich mir Zeit lassen. In Minnesota hatten viele in meinem alter schon feste Freunde gehabt, aber dies ging mir viel zu schnell. Ich wartete nur auf den Richtigen. War vielleicht Jacob Black der richtige? Sollte ich mir darüber schon Gedanken machen? Nun, standen wir beide in meiner Tür, die ich bereits schon offen hatte. Verlegen kratze Jacob sich an seinem Hinterkopf und starrte dabei in die Luft. Er sah mich irgendwie nie richtig an, sondern immer nur flüchtig.
>>Wie wäre es, hättest du lust noch mit reinzukommen?<< fragte ich ihn, damit seine Verlegenheit verschwand. Ich wartete auf eine Antwort, doch es dauerte etwas bis er was sagte. >>Ach weißt du Mary, es wäre glaub ich besser, wenn ich jetzt gehe. Mein Vater wundert sich bestimmt schon, wo ich stecke<< Ich war etwas erleichtert auf einer Seite, aber zugleich war ich auch traurig, weil ich doch hoffte er würde noch auf einen Sprung reinkommen.
>>Wir sehen uns bestimmt bald wieder Mary. Außerdem weiß ich jetzt wo du wohnst.<< grinste er. Irgendwie kam es mir so vor, als würde er meine Gefühlen spüren können. Jacob versuchte mich heute schon die ganze Zeit aufzumuntern und jetzt musste er gleich gehen. Wieder werde ich einsam sein. Ich merkte gar nicht das mein Kopf auf den Boden schaute, ich war so in Gedanken. Jacob umfasste mit seinen riesen Händen mein Gesicht und hob es wieder in seine Richtung, so das ich ihn anschaute. Seine Finger waren warm und zart. Er kam zu mir näher, so das ich seinen Atem riechen konnte. Er war süßlich und hatte keineswegs schlecht gerochen. Mein Herz hämmerte nur so an meinem Brustkorb, das ich dachte, es würde gleich stehen bleiben. Ich atmete nur sehr leicht oder sogar gar nicht. Jacob war groß, ich hätte mich auf Zehnspitzen stellen müssen um ihn zu erreichen. Irgendwie hatte ich Angst, war dies nun mein erster Kuss oder eher, was überhaupt nichts damit zu tun hatte. Ich konnte ihn gar nicht einschätzen, was er von mir wollte. Sein Gesicht kam immer näher an meines. Unsere Wangen berührten sich leicht und seine Nasenspitze war neben meiner. Sein kurzes Haar kitzelte etwas an meiner Stirn, aber das war mir egal. Er hatte schon seine Augen geschlossen und ich war auch gerade dabei meine zu schließen, als plötzlich das Radio seines Transportes anging. Die Lautstärke musste auf das Maximale gewesen sein, denn sie war so laut, das ich mein eigenes Wort gar nicht mehr verstand. Jacob fuhr hoch und rannte zu seinem Wagen. Er versuchte den Regler zu finden aber auf die schnelle und im dunkeln konnte er ihn nicht entdecken. Mit einem lauten Schlag war das Radio sofort still. Aus der Ferne hörte man leise einen Hund bellen.
>>Tut mir leid Mary, ich hab keinen blassen Schimmer warum das jetzt angegangen ist.<<
Ich sah zu Jakes Hand, sie war zu einer Faust geballte. Ich ging auf ihn zu und hob seine Hand hoch. Erst jetzt wusste ich, warum es diesen lauten Schlag gab. Seine Faust schwoll langsam an und seine Finger bluteten stark. Er zog seine Hand zurück und betrachtete sie.
>>Ach, so schlimm ist das nicht<< prahlte er vor sich hin. Wieder nahm ich seine Hand und zog sie zu mir.
>>So schlimm ist das nicht, schau doch mal an Jake, sie blutet und ist ganz blau<< brüllte ich laut. Ich verstand nicht, das er mit seiner Faust das Radio einschlagen konnte. So weit ich wusste konnten die Asiaten sich in eine Art „Trankszustand“ begeben um keinen Schmerz zu spüren, was für ihre Kampftechniken ideal gewesen war. Konnte Jake das vielleicht auch? Oder, konnten das die Indianer allgemein? Schnell rannte ich ins Haus und holte einen Verband und Desinfektionsmittel. Schon bei dem Anblick, tat mir alles weh. Nach dem ich seine komplette Hand Desinfiziert hatte, umwickelte ich sie auch schon mit dem Leinenverband. Jake bekam seine Augen nicht mehr von mir, er starrte mich nur an. Dann stand er auf und umarmte mich stürmisch, so fest, das ich fast keine Luft mehr bekam.
>>Ich danke dir, Mary!<< Flüsterte er mir leise ins Ohr.
>>Jake, das ist nun wirklich nicht der Rede wert. Das hab ich doch gerne gemacht<< erklärte ich ihm. Ich brachte ihn noch bis zu Tür und hoffte, das er auch noch gut nach Hause fahren konnte mit seiner Hand. Doch er versicherte mir, das er gut daheim ankommen würde.
Nach einiger Zeit des Grübelns, klingelte dann doch endlich das Telefon. Jacob war gut zu Hause angekommen und seine Hand würde ihm keine Probleme mehr bereiten, es sei schon alles wieder vorbei. Was mich doch recht verwunderte, schließlich war die Blutung schon sehr stark gewesen, zumindest als er hier bei mir noch war.
Ein nächtlicher Gast
1
Es war schon sehr spät gewesen. Leider musste ich noch ein Bad nehmen und mich etwas frisch machen. Meine sämtliche Kleidung, die ich vor ein paar Stunden an hatte, war total verblutet gewesen. Während ich sie in meine Waschmaschine schmiss hoffte ich, dass die roten Flecken wieder auswaschbar waren, schließlich war dies mein Lieblingshirt. Jake hätte es niemals ersetzen können. Es machte mich doch ein bisschen traurig, wenn ich so nach dachte. Es hingen viele Erinnerungen daran, die mir Freude machten. Mir ging einfach diese ganze Situation mit Jake, nicht mehr aus den Kopf. Auch nachdem ich schon lange im Bett lag und die Decke über mir betrachtete. Ich machte mir schon immer, seid dem es mich auf der Welt gibt, sorgen über andere Menschen. Egal wer es auch war, so etwas ging einfach nicht mehr raus. Das mit Jakob würde noch sehr lange drin stecken, das wusste ich jetzt schon und der Tag war noch nicht mal vorbei. Noch nicht, nur noch fast 2 Stunden, dann wäre er es. Heute ging ich ziemlich spät ins Bett, ich dachte auch lange über den ganzen Tag nach und irgendwie freute ich mich, Edward und seine Familie wieder zu sehen, egal was er von mir dachte. Ich wollte ihn einfach sehen.
Ich riss hoch und schaute erst mal, wo ich mich überhaupt befand. Erst nach ein paar Sekunden, merkte ich das ich in meinem Bett lag. Schnell starrte ich zu meiner Uhr, die sich neben meinem kleinen Tisch befand. In roten Ziffern stand 3:12 darauf. Es war alles nur ein Traum, dachte ich. Ich blickte in ein Eck meines Zimmers, irgendetwas dunkles war darin. Da es auch noch schwer zu erkennen war, fing ich langsam an, Angst zu bekommen. Ich merkte, wie es mich anstarrte und sich dann schließlich langsam erhob. Es war so groß wie ein Mensch, auch die Statur war die eines Menschen. Ich war froh das sich meine Augen allmählich an die Dunkelheit gewöhnten, denn jetzt konnte ich klar und deutlich erkennen was da vor meinem Bett stand. Es war der Cullen, der Junge aus Geschichte, Edward. Ich starrte ihn an und auch er starrte zu mir. Mit der einen Hand suchte ich verzweifelt den Lichtschalter, ohne das ich weg schauen musste und mit der anderen Hand hielt ich meine Decke ganz fest. Es war zwar nur alles sehr kurz, aber mir kam es wie eine Ewigkeit vor. Aus Reflex, da ich den Schalter meiner Lampe nicht fand, schaute ich nach dem Knopf und schaltete das Licht ein. Mir brannten die Augen von der Helligkeit und ich musste sie zusammendrücken, das ich überhaupt was sah. Leider war aber Edward verschwunden und die Ecke blieb leer. Ich setzte mich auf und strich mir über das zerzauste Haar. >>Ich habe von Edward geträumt...glaube ich,<< sagte ich laut zu mir. Was hätte es auch anders sein sollen? Er konnte ja nicht echt in meinem Zimmer stehen. Eine dumme Vorstellung, aber falls es doch wahr war, dann......ich schrie auf und rannte zum Spiegel, der in meinem Zimmer hing. >>Dann, hätte er mich so zerzaust gesehen. Ich sehe doch auch, wie eine Vogelscheuche<< brüllte ich. >>Kein Wunder, das er nicht hier geblieben ist, er hat bestimmt ein Mordsschreck bekommen und ist abgedampft<<
Ich versuchte mir auszureden, das dies echt gewesen sein müsste, obwohl es sehr real aussah und zwang mich regelrecht dazu die Augen zu schließen und zu schlafen. Schließlich war ja wieder Schule und wieder zu spät auftauchen, kam nicht wirklich so gut an.
Auch wenn man es nicht glauben konnte, diesmal befand ich mich schon einige Minuten vor Schulbeginn auf dem Schulparkplatz, auf dem alle Autos parkten. Ich kam heute zwar nicht wirklich aus dem Bett, aber doch hatte ich es hier irgendwie hergeschafft auch ohne polizeiliche Hilfe. Diesmal war das Wetter nicht so schlimm wie gestern, aber die Sonne schien auch nicht. Meine Gedanken waren erst mal für heute bzw. in diesem Moment, auf Geschichte gerichtet. Ich hoffte den Jungen aus meinem Traum, den ich in dieser Nacht hatte, wieder zu treffen. Allerdings, als ich den Geschichtsraum betrat, sah ich nur einen leeren Platz, neben meinem. Die Freude, war zerplatzt wie eine Seifenblase und meine Mundwinkel konnte man am Boden schleifen hören, so traurig war ich. Wie ein nasser Sack ließ ich mich auf meinem Platz fallen und hörte „gespannt“ dem Unterricht zu. Es ging um Mythen, Legenden, Märchen und Fabelwesen aus der Zeit der Antike. Ich beneidete Edward jetzt, er konnte sich jetzt irgendwo faul hinsetzen und vielleicht sogar schlafen und ich musste mir hier alles über irgendwelche Kobolde, Werwölfe und Vampire anhören. Als hätte es sowas jemals gegeben, dachte ich und kritzelte in meinem Heft rum. Langsam vereilte eine Mitschülerin ein paar Zettel zu dem Thema, als Hausaufgabe. Ich verstand mich hier mit niemanden gut, sie gingen mir alle aus dem Weg und sprachen mich am besten nicht an.
>>Was habe ich den Menschen eigentlich getan, Mike!<< schrie ich laut zu Mike, als wir beide in der Kantine sahsen. Immer wieder schüttelte ich den Kopf hin und her. Ich konnte es einfach nicht verstehen, das Menschen so gemein sein konnten. >>Ich weiß es nicht, Mary. Du bist eben immer noch die Neue und daran wird sich auch nichts ändern, nach einem Tag<< sagte Mike. Er war ein netter Freund, zumindest für die Pausen. So hätte ich ihn nicht ausgehalten, aber mit irgendeinem musste ich mich ja mal unterhalten. Auch wenn’s der Obervolltrottel der Schule war.
Fortsetzung folgt...................
Texte: Copyright hat Stephenie Meyer, durch ihrer Biss Reihe. Photos hab ich selber bearbeitet. Geschichte ist auch eigene Kreation.
Tag der Veröffentlichung: 29.11.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dies ist meine erste Geschichte zu der Twilight Saga, drum bitte ich um Verständnis, falls die Geschichte nicht allzu der Hit wird^^
Ich habe schon öfters Geschichten selber geschrieben und hoffe dadurch mehr Erfahrung zu haben. Da ich die ganze Reihe der Twilight Saga nicht gelesen habe, bitte ich auch hier um Verständnis, nicht so auf die Geschichte und Charaktere von Twilight zu gehen. Ich selbst habe jetzt erst fast den 3. Band „Bis(s) zum Abendrot“ zu Ende gelesen und kenne mich daher nicht wirklich so mit den einzelnen Charakter aus. Was ihr vielleicht in dieser Fanfic erkennen werdet, ist das ich mich zum Teil, nach dem eigentlichen Film gerichtet habe.
Also, wenn etwas vielleicht genau so ähnlich abläuft wie im Film, dann tut es mir jetzt schon leid. Also bitte nicht böse sein.
Ich möchte das ihr einfach nur spass daran habt, meine Geschichte zu lesen. Gerne freue ich mich auf jeden Kommentar auf meine Geschicht und wünsche euch hiermit viel Spaß beim Lesen