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Prolog




„Was soll das heißen?“
So allmählich werde ich wütend. Da sitze ich nun schon seit einer halben Stunde hier in diesem kleinen Zelt und habe meines Erachtens nach viel zu viel Geld für eine alte Frau und ihre mehr als fragwürdige Prophezeiung ausgegeben.

„Das Sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen müssen.“

„Aha. Und dieser Eichenbaum wird mir dabei helfen? Ist Ihnen klar, dass ich nach meinem harten Arbeitstag extra drei Stunden hier in dieses kleine Kaff gefahren bin, nur um mir hier auf diesen schäbigen Rummel von einer angeblich berühmten Wahrsagerin irgendwelchen Humbug anzuhören?“
Wütend balle ich meine Hand zu einer Faust und schlage auf den kleinen, runden Holztisch, auf der die Karten der Wahrsagerin liegen.
Durch meinen Aufschlag fängt der Tisch an leicht zu erbeben und die vorher noch sorgfältig aufgelegenen Tarot Karten fallen vom Tisch. Die alte Frau erhebt eine ihrer zu dünn gezupften Augenbraue, ehe sie sich wortlos vom Tisch erhebt und das Zelt verlässt. Ich kann nicht glauben, dass ich mich auf diesen Mist eingelassen habe.
In meinem Alter hätte ich es doch besser wissen müssen. Sichtlich enttäuscht verlasse ich das kleine Zelt, überquere das Jahrmarktgelände und laufe Richtung Parkplatz. Ihre Worte wollen mir auch während der drei Stündigen Autofahrt nicht aus dem Kopf gehen:

„Um die Frau ihres Lebens finden zu können, müssen Sie selbst Schicksal spielen. Suchen Sie in ihrer nahen Umgebung nach einem großen Eichenbaum. Er wird Ihnen die Frau bringen, die für sie bestimmt ist. Seien sie aber vorsichtig: Das Schicksal spielt zu oft Streiche mit uns, ehe wir an unser Ziel gelangen können.“



„Zum Teufel mit der Wahrsagerin und ihrem komischen Gerede über Bäume.“

Fluchend gebe ich nur noch mehr Gas um endlich diesen ganzen Blödsinn so schnell wie möglich hinter mich zu lassen.

Impressum

Texte: Tamarah und Katrin Eberherr
Bildmaterialien: Erstellt von Tamara Eberherr.
Lektorat: Ingrid Eberherr.
Tag der Veröffentlichung: 27.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine große Schwester Tamarah und meinen großen Bruder Frank.

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