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Forget




Zügig ging Mara die leeren Flure ihrer Highschool entlang.
Jetzt, zehn Minuten nach Beginn der Unterrichtes lagen sie wie ausgestorben vor ihr. Sie liebte diese Zeit, so konnte sie ungestört nachdenken, nachdenken über die Vergangenheit.

Darüber nachzudenken war gut, sagte auch ihr Therapeut immer. Sie dachte an die Tage, wo sie Beliebt gewesen war. Da stand sie noch nicht alleine in der Pause. Auch zu hause hatte sich einiges verändert, ihr Vater trank wieder mehr und ihre Mutter war kaum mehr ansprechbar.
Wenn ihr doch bloß jemand die Hanf reichen würde und sie aus diesem schlimmen Albtraum erwachen könnte. Die Einzige, die sie zu Hause trösten konnte war ihr Hund Lucy, wenigstens war ihr Hund nicht plötzlich aus ihrem Leben entschwunden.

Das Klingeln zur Pause riss sie aus den Gedanken. Als sie raus kam schien die Sonne gleißend hell. Sie sah sich um, überall sah sie lachende Schüler. Die meisten sagten, dass sie alle gleich wären und im selben Boot säßen. Sie hatte das auch gedacht, doch nach dem Tod ihrer Schwester hatte sich ihre Sichtweise auf viele Dinge geändert.
Ihr traten Tränen in die Augen und ihr wurde heiß. Der große Schulhof war plötzlich viel zu kleine, es wurde immer enger und enger. Die Rufe der Leute hörte sie nicht mehr, sie wusste nur eins, weg von diesem Ort der Erinnerungen. Und sie rannte und rannte, bis sie an einer Klippe ankam.
Die Wellen waren hoch und schlugen an die blanken Steine. Das was sie nun tat war für immer, dass wusste sie indem Moment indem sie beschloss ein Risiko einzugehen und zu springen. Und damit weg von der Vergangenheit!
Der letzte Gedanke, den sie fasste war, dass sie hoffentlich bald bei ihrer Schwester sein konnte. Vergib mir Lotti sagte sie noch bevor sie ins eiskalte Wasser eintauchte und ertrankt.

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Tag der Veröffentlichung: 08.10.2012

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