„Hey Leute, kommt mal her! Es gibt Neuigkeiten, das müsst ihr euch ansehen!“
Ihr Ruf hallte über Deck und sofort kamen alle zu ihr, denn jeder wollte wissen, was es so wichtiges zu erzählen gab.
Grinsend wedelte Nami mit dem Brief vor den Nasen der anderen herum.
„Ratet mal, von wem dieser Brief hier ist!“
„Man Nami! Machs nicht so spannend!“, quengelte Lysop ungeduldig.
„Ja sag schon, von wem ist der Brief?“
„Na gut, dann sag ich’s euch eben. Er ist von Vivi!“
„WAAS?!?!“, rief die ganze Crew begeistert, bis auf Frankie und Brook, die natürlich nicht wussten, wer Vivi war.
Fragend blickten sie die anderen an.
„Vivi ist die Prinzessin von Alabasta und unsere Freundin. Wir haben sie auf unserer Reise kennen gelernt und ihr geholfen ihr Land zu retten.“, erklärte Sanji den beiden kurz.
„Du Nami, was steht denn jetzt genau in dem Brief drin?“
Alle Blicke richteten sich wieder auf Nami.
„Eigentlich nicht viel. Wartet, ich les mal kurz vor.“
Meine lieben Freunde,
ich hoffe, euch geht es gut.
Hier in Alabasta hat sich inzwischen wieder alles normalisiert. Die Reparaturarbeiten sind auch schon fast abgeschlossen. Wahrscheinlich wird es nur noch ein paar Wochen dauern.
Mein Vater hat vor abzudanken, sobald alles wieder vollkommen in Ordnung ist, und mich zu seiner Nachfolgerin zu machen.
Da ich, sobald ich Königin bin, keine Zeit mehr haben werde herum zu reisen, würde ich euch gerne für ein paar Wochen besuchen.
Alles Liebe Vivi
„Und dann hat sie noch die Koordinaten dazugeschrieben, bei denen sie auf uns warten wird.“
„Hey, das ist ja klasse! Vivi kommt uns besuchen!“
Alle redeten durcheinander und überlegten schon mal, was sie alles mit Vivi machen wollten.
Auch Ruffy und doch sah er irgendwie ein bisschen nachdenklich aus.
Nami schüttelte den Kopf. Das bildete sie sich sicher nur ein. Jetzt musste sie erstmal alle wieder beruhigen.
„Hört mal alle zu! Ich weiß, ihr freut euch auf Vivi, aber bis wir den Treffpunkt erreichen, wird es noch ein paar Tage dauern, ok? Also beruhigt euch erst mal wieder.“
„Nami-Mäuschen hat ja soooo recht! Ich werd jetzt erstmal das Abendessen zubereiten!“, säuselte Sanji und verschwand in der Küche.
Auch die anderen zerstreuten sich wieder, nahmen entweder ihre vorherigen Tätigkeiten wieder auf oder gingen unter Deck, um etwas anderes zu tun.
Seufzend ließ sich Nami auf ihren Liegestuhl sinken. Ihr war plötzlich so gar nicht mehr danach, einfach faul in der Sonne zu liegen. Sie hatte ein komisches Gefühl wenn sie daran dachte, dass Vivi sie besuchen würde.
Zwar freute sie sich auf ihre Freundin, aber trotzdem.
Sie seufzte noch einmal, packte ihre Sachen und machte sich auf den Weg in ihr Zimmer.
Unauffällig beobachtete er sie aus den Augenwinkeln. Sie schien bedrückt zu sein und das gefiel ihm ganz und gar nicht. Er mochte es nicht, wenn seine Navigatorin Kummer hatte.
Während sie sich auf den Weg nach drinnen machte, ließ er seinen Blick über ihren Körper wandern, bis er an ihrem Hintern hängen blieb. In dem blauen Bikinihöschen sah er wirklich verdammt gut aus! Wie gerne würde er ihn einfach mal anfassen.
Aber Moment Mal, was dachte er denn da?
Ruffy schüttelte den Kopf und versuchte, diesen Gedanken zu verdrängen.
Seit wann dachte er denn bitte schön so was?
Das ging ja nun wirklich zu weit!
Und trotzdem musste er zugeben, dass sie wirklich eine Top Figur hatte.
Er musste unbedingt damit aufhören ihr hinterher zu starren. Nicht das noch jemand aus seiner Crew auf falsche Gedanken kam!
Wieder schüttelte er den Kopf und konnte nun endlich den Blick von Nami’s Rückseite abwenden. Allerdings nur, weil die Tür hinter ihr ins Schloss viel und ihm somit die Sicht versperrte.
Er lehnte sich zurück und dachte nach.
Dieser Brief von Vivi bereitete ihm ein bisschen Sorgen. Es war viel Zeit vergangen, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten, aber die Erinnerung war immer noch frisch.
Besonders die, an die Nacht, bevor sie abgereist waren.
Vivi hatte ihn nach dem Abendessen im Flur abgefangen und bestimmte Andeutungen gemacht. Er hatte sich damals dumm gestellt, empfand er doch nicht einmal annähernd das gleiche für sie.
Zum Glück hatte er sich aus dem Staub machen können, bevor sie ihn noch mal darauf ansprechen konnte, doch nun, da sie vorhatte aufs Schiff zu kommen, hatte er wohl keine andere Wahl, als mit ihr zu Reden.
Und das war das Problem.
Er mochte sie als Freundin, aber eben nicht mehr. Und er wollte sie schließlich nicht verletzen. Also musste er es vermeiden, mit ihr allein zu sein, damit sie ihn nicht auf dieses Thema ansprechen konnte. Aber wie sollte er das bloß anstellen?
Zum Glück hatte er ja noch ein paar Tage zeit. Bis dahin würde ihm hoffentlich etwas eingefallen sein.
Und während er beobachtete wie die Sonne sich langsam in Richtung Horizont bewegte, wanderten seine Gedanken wieder zu Nami. Was war bloß neuerdings mit ihm los, dass er seinen Blick kaum noch von ihr wenden konnte und er eigentlich fast permanent an sie dachte?
Nami ließ die Tür hinter sich ins Schloss fallen und warf sich mit ausgebreiteten Armen auf ihr Bett.
Was sollte sie nur tun?
Langsam rollte sie sich auf den Rücken.
So konnte das nicht weiter gehen! Sie musste unbedingt etwas gegen ihre Niedergeschlagenheit tun. Vivi kam zu Besuch, na und? Sie war ja früher schon längere Zeit auf ihrem Schiff und Teil der Crew gewesen. Also warum hatte Nami dann bloß so ein merkwürdiges Gefühl in ihrer Magengegend?
Sie gähnte und schloss die Augen. Langsam glitt sie in einen unruhigen Schlaf.
Immer wieder tauchten Bilder ganz kurz vor ihrem geistigen Auge auf.
~*~*~
Sie stand in einem langen Flur. Es war stockdunkel. Am Ende des Flures konnte sie im Licht einer Kerze zwei Personen erkennen.
Vorsichtig näherte sie sich ihnen.
„…bitte bleib!“
„Was? Aber wieso? Du weist, wir müssen weiter, ich kann doch nicht hier bleiben…“
„Bitte Ruffy, tu’s für mich! Ich kann nicht mehr ohne dich le…“
Ein lautes Krachen ertönte.
Die beiden Gestallten verstummten.
Nami’s Augen weiteten sich vor Schreck.
Während sie das Gespräch belauscht hatte, war sie einige Schritte zurück gewichen und gegen eine Vase gestoßen.
„Wer ist da?“
Die Stimme ihres Kapitäns hallte durch den Flur.
Voller Panik drehte sie sich um und lief so schnell sie konnte weg.
Sie war darauf gefasst, dass er sie einholen und zur Rede stellen würde. Doch er folgte ihr nicht.
Und als sie einen Blick über ihre Schultern warf, wusste sie auch wieso.
Im Schein der Kerze konnte sie erkennen, wie Vivi sich verzweifelt an ihn klammerte.
~*~*~
Erschrocken öffnete sie ihre Augen wieder.
Wieso musste sie jetzt wieder daran denken? Dass sie damals Vivi und Ruffy belauscht hatte war für sie grauenvoll gewesen. Damals war sie in ihr Zimmer gestürzt und hatte angefangen zu weinen. Obwohl sie doch überhaupt keinen Grund dazu gehabt hatte.
Und auch jetzt, spürte sie, wie sich ihre Augen wieder mit Tränen füllten.
Warum? Es ging sie doch gar nichts an, was Ruffy mit wem tat. Schließlich hatte er schon öfters Liebeserklärungen von irgendwelchen Frauen bekommen. Und jedes Mal hatte er sie abblitzen lassen.
Warum ging es ihr also dieses Mal so nah?
Vielleicht, weil sie wusste, dass dieses Mal die Möglichkeit bestand, dass er Vivi’s Gefühle erwidern könnte?
Ja genau, das war es.
Aus irgendeinem Grund, hatte sie Angst, er könnte Vivi lieben.
Und deswegen wollte sie Vivi auch nicht hier haben.
Sie verstand zwar nicht warum, aber das war der Grund für dieses schlechte Gefühl in ihrem Bauch.
Sie schnappte sich den Brief, öffnete ihn und las ihn noch einmal ganz genau durch.
Wenn nichts mehr schief ging, würden sie den Treffpunkt in fünf Tagen erreicht haben.
Sie seufzte.
Nur noch fünf Tage.
Wo blieb Nami bloß?
Sie wusste doch, dass es Zeit fürs Abendessen war! Wo zur Hölle blieb sie dann?
Ruffy’s Blick hing missmutig an der Tür.
Er hatte sich so auf das Abendessen mit seiner Crew gefreut und dann tauchte seine Navigatorin einfach nicht auf!
Dabei war sie doch das wichtigste am ganzen Abendessen!
Na ja, gleich nach dem Essen selbst natürlich.
Trotzdem.
Sanji schien die miese Laune seines Kapitäns zu bemerken, denn ausnahmsweise stellte er Ruffy als erstem einen Teller mit den Worten, „Bitte, lass es dir schmecken!“, vor die Nase.
Danach verteilte er auch an die restliche Crew die Teller, bevor er sich selbst setzte.
Natürlich blieb die Abwesenheit der Navigatorin nicht unbemerkt.
„Sagt mal, wo ist eigentlich Nami?“
„Vielleicht in unserem Zimmer.“, meinte Robin.
„Sollten wir sie nicht holen gehen?“
„Ne lass das mal. Wenn sie schon nicht zum Essen kommt, wird sie wahrscheinlich schlafen und dann wollen wir sie doch wohl nicht stören, oder was meinst du?“
Fragend blickte Robin auf den kleinen Elch hinunter, der sich schon auf den Weg zum Frauenzimmer machen wollte.
„Da hast du Recht Robin. Ich hoffe nur, sie ist nicht krank.“, murmelte der Arzt und ließ sich wieder auf seinen Platz neben Lysop fallen.
Robin schmunzelte vor sich hin.
Ihr war nicht entgangen, dass Ruffy die ganze Zeit ungeduldig zur Tür schielte und sich seine Schultern bei dem Wort „krank“ verspannt hatten.
Ihr Blick glitt zu ihrem Gegenüber, der sie ebenfalls ansah und eine Augenbraue fragend hochzog.
Ruffy hörte kurz auf die Tür anzustarren als er eine Bewegung aus den Augenwinkel wahrnahm.
Sich leicht räuspernd schob Robin ihren Teller beiseite und stand auf.
„So ich werde dann mal ein bisschen lesen gehen.“
Erstaunlicherweise erhob sich auch Zorro.
„Ich muss auch noch was erledigen.“
Und schon waren die beiden aus der Tür.
Auch der Rest der Mannschaft verließ nach und nach den Speisesaal, bis nur noch Ruffy und Chopper übrig geblieben waren.
Fragend blickte der kleine Elch zu seinem Kapitän auf.
„Hey Ruffy, kommst du auch?“
„Nein ich bleib noch ein bisschen und warte auf Nami. Vielleicht kommt sie ja noch.“
„Na ja, wenn du meinst.“, meinte Chopper, zuckte mit den Schultern und verschwand.
Als Nami’s Blick zufällig über ihren Wecker streifte, sprang sie erschrocken auf.
Sie war viel zu spät dran!
Die anderen würden alle schon gegessen haben. Schnell schlüpfte sie in eine bequeme Jogginghose und einen Pullover und lief in Richtung Speisesaal.
Warum hatte sie denn niemand geholt? Jetzt würde sie alleine essen müssen.
Sie öffnete die Tür und hielt kurz inne als sie sah, dass Ruffy noch am Tisch saß.
„Hey Ruffy! Was machst du denn noch hier?“, meinte sie, während sie sich neben ihn setzte.
Dieser sah sie verwirrt an.
„Was meinst du? Ich dachte mir einfach nur, dass du vielleicht ein bisschen Gesellschaft haben wollen könntest.“
Sie lächelte. Das war ja wieder typisch für ihren Kapitän.
„Na gut Ruffy, aber glaub bloß nicht, dass du was von meinem Essen abbekommst!“
Er grinste sie an und meinte nur, „Das werden wir ja noch sehen!“, und schob ihr ihren Teller rüber.
Während sie aß, unterhielten sie sich über alles Mögliche, wobei beide das Thema Vivi absichtlich vermieden.
Immer wieder versuchte der verfressene Kapitän der Strohhutpiraten etwas von ihrem Teller zu klauen, doch die meiste Zeit konnte Nami das zum Glück gerade noch verhindern.
Es war schon dunkel draußen, als Frankie plötzlich die Tür aufriss.
„Was ist los?“
Nami und Ruffy waren aufgesprungen und sahen den Cybog beunruhigt an.
„Stimmt irgendwas mit dem Kurs nicht?“
„Das nicht, aber da kommt ein riesiges Unwetter direkt auf uns zu!“
Nami’s Augen weiteten sich.
Ein solches Unwetter könnte sie total vom Kurs abbringen.
„In Ordnung, Frankie, trommle alle auf dem Deck zusammen, wir müssen uns darauf vorbereiten! Ruffy, komm mit und hilf mir mit dem Steuer! Ich muss den Kurs überprüfen!“
Erschöpft lies sie sich auf ihr Bett fallen.
Mehr als drei Stunden hatte der Sturm unnachlässig getobt und nun war die gesamte Crew vollkommen erschöpft. Sie hatten alle Hände voll zu tun gehabt und waren trotz allem ein ganzes Stück von ihrem ursprünglichen Kurs abgekommen.
Seufzend lies sie das Geschehene noch einmal Revue passieren.
Als sie mit Ruffy an Deck kam, war der Sturm bereits voll im Gange. Während die anderen die Segel einholten, eilten die Navigatorin und ihr Kapitän zum Steuer. Ein kurzer blick auf den Lockport bestätigte ihre Befürchtung. Zusammen mit Ruffy versuchte sie, wenigstens noch die ungefähre Richtung ihres vorherigen Kurses beizubehalten.
Es war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen, bis der Wind endlich abflaute und das Meer sich langsam wieder zu beruhigen schien.
Mit letzter Kraft hatte sie sich in ihr Zimmer geschleppt, zu ihrem kuschelig-weichem Bett. Und obwohl sie keine Minute zuvor noch im stehen hätte einschlafen können, wollte und wollte der ersehnte Schlaf sich einfach nicht einstellen.
Seufzend fuhr sie sich mit einer Hand über ihr Gesicht. Ruffy hatte bestimmt keine Probleme beim einschlafen. So wie sie ihren Kapitän kannte, war er beim ersten Kontakt mit seiner Matratze sofort weggepennt. Ein kleines Lächeln schlich sich bei dieser Vorstellung auf ihre Lippen. Wenn er schlief war doch schon ganz süß…
Halt! Stopp! Aufhören! Was waren das den für Gedanken?
Energisch schüttelte sie den Kopf um diese unwillkommenen Gedanken wieder aus ihrem Kopf zu verbannen.
Ein leises Klopfen lies sie schließlich aufhorchen.
„Ja?“
Die Tür öffnete sich langsam und sie sah wie Ruffy vorsichtig ins Zimmer spähte.
„Nami? Ist alles in Ordnung?“
„Ruffy!“, erschrocken setzte sie sich in ihrem Bett auf, „Komm rein! Mir geht’s gut, warum?“
Rasch trat der Strohhut ein und schloss die Tür genau so leise wie er sie zuvor geöffnet hatte. Etwas verlegen kratzte er sich am Kopf.
„Naja, du sahst vorhin so fertig aus und bist so schnell verschwunden, dass ich nur noch mal sicher gehen wollte, dass dir auch wirklich nichts fehlt.“
Lächelnd klopfte sie neben sich auf das Bett.
„Tut mir leid, wenn du dir Sorgen gemacht hast. Ich bin nur ein bisschen müde. Was ist mit den Anderen?“
Stirnrunzelnd musterte er sie.
„Zorro ist oben im Krähennest, er übernimmt die Nachtwache. Robin hat irgendwas von Bibliothek und irgendetwas nachlesen oder so gemurmelt und ist dann verschwunden. Der Rest war ebenfalls müden und hat sich in den Schlafsaal verzogen.“
Für einen Moment blickte er sie einfach nur schweigend an, sodass Nami langsam aber sicher das Gefühl bekam, sie hätte etwas im Gesicht. Leicht verlegen ob des Blicks ihres Kapitäns senkte sie den Kopf und betrachtete ihre Hände. Sie sollte sie dringend mal wieder pflegen. Als Ruffy schließlich weiter sprach zuckte sie kurz erschrocken zusammen.
„Nami? Wenn du so müde bist, kann ich auch wieder gehen und dich in Ruhe lassen.“
Schnell schüttelte sie den Kopf und sah zu ihm hinüber.
„Nein, nein, schon gut. Ich kann sowieso nicht einschlafen, selbst wenn ich es wollte. Also können wir uns ruhig noch ein bisschen unterhalten.“
„Bist du dir sicher?“
„Ja klar! Ich wollte sowieso mit dir reden. Der Sturm hat uns ein ganzes Stück weit vom Kurs abgebracht. Ich bin mir nicht sicher, ob wir es noch in fünf Tagen bis zu der Insel schaffen, auf der Vivi auf uns wartet.“
Eigentlich wollte sie nicht ausgerechnet mit ihm über Vivi sprechen, aber es ging nun mal nicht anders. Er war der Kapitän und sie seine Navigatorin. Und wenn sich ihr Zeitplan durch so was veränderte, so musste er das wissen.
Als sie jedoch sah, wie er sich anspannte als sie Vivis Namen erwähnte, biss sie sich auf die Lippen. Vielleicht hätte sie doch nichts sagen sollen.
Er antwortete nicht sofort, sondern lies sich Zeit über seine Antwort nach zudenken. Schließlich seufzte er leise.
„Ich verstehe. Am besten schicken wir ihr eine Nachricht, dass wir uns ein paar Tage verspäten könnten. Würdest du dich morgen darum kümmern? Ich vergesse es bestimmt nur wieder, du kennst mich ja!“, grinste er sie an, „Wie lange meinst du werden wir jetzt noch brauchen?“
„Ich denke nur ein, maximal zwei Tage länger als zuerst angenommen.“
Er nickte nur.
Wie schon so oft in letzter Zeit fiel ihr wieder einmal auf wie sehr er sich in den letzten Monaten verändert hatte. Er war viel reifer und erwachsener geworden.
Sie gähnte leise und rieb sich die Augen.
„So jetzt reichts. Du legst dich jetzt hin und schläfst, ist das klar!“
Leise kichernd krabbelte sie unter ihre Decke und gähnte noch einmal.
„Ich kann aber nicht einschlafen und…“
„Rutsch mal ein Stück.“
Verwirrt starrte sie ihn an.
„Was?“
„Ich sagte, du sollst mal ein Stück rüber rutschen.“
Was zur Hölle tat er hier?
Schlimm genug, dass er sie die ganze Zeit schon vom schlafen abgehalten hatte.
Er sah, wie seine Navigatorin ihn immer noch verwirrt anstarrte, inzwischen aber ein ganzes Stück zur Seite gerutscht war.
Bevor er es sich doch noch anders überlegen konnte, nahm Ruffy schnell seinen Strohhut ab und legte ihn auf dem Nachttisch ab, ehe er zu ihr unter die Decke schlüpfte.
„Ruffy, was soll das?“
Er zuckte leicht mit den Schultern.
„Ich helfe dir beim einschlafen, was sonst?“
Als sie skeptisch eine Augenbraue hochzog seufzte er.
„Und wie willst du das anstellen.“
„Ganz einfach, komm her!“
Er breitete die Arme aus und wartete darauf, dass sie wieder zu ihm rüber rutschte.
Es dauerte ein paar Augenblicke, bevor ein Ruck durch ihren Körper ging und sie sich ihm näherte.
„Na komm Nami, stell dich nicht so an.“, murmelte er und zog sie mit einer sanften Umarmung noch näher an sich ran.
Seufzend schloss die Navigatorin ihre Augen und kuschelte sich an ihren Kapitän.
„Ruffy?“, fragte sie nach einer Weile.
„Mhm?“
„Danke!“
„Da nicht für. Wir sind Freunde, so was ist doch selbstverständlich!“
„Trotzdem…“
Sanft streichelte er ihr übers Haar und als er sich sicher war, dass sie eingeschlafen war, drückte er ihr einen leichten Kuss auf die Haar, bevor auch er langsam wegdämmerte.
~*~*~
Fest schlangen sich zwei Arme um seine Körper und sie presste sich eng an ihn.
„Bitte!“, flüsterte sie leise, „Bitte geh nicht!“
Wie erstarrt stand er da und blicke in den Gang, in dem eben noch leise Schritte zu hören gewesen waren.
Langsam kam er wieder zu sich und löste sanft die Umklammerung die ihn hielt und drehte sich zu der Prinzessin um.
„Vivi…“, murmelte er leise.
~*~*~
Texte: (c) by missbloodyluna
Tag der Veröffentlichung: 21.07.2012
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