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Morning


Morning


Es war ein ganz normaler Tag in Konoha. Die Sonne schien, der Himmel war wolkenlos und jeder ging seinen gewohnten Tätigkeiten nach.
Shikamaru Nara lag noch immer in seinem Bett und schlief tief und fest, als er plötzlich von einem lauten Hämmern geweckt wurde.
Stöhnend setzte er sich auf und rieb sich die Schläfen. Er hatte furchtbare Kopfschmerzen und das Hämmern aus der Wohnung nebenan machte es auch nicht gerade besser. Trotzdem empfand er auch ein tiefes Gefühl von Befriedigung, das er sich nicht so recht erklären konnte.
Seufzend schwang der 20-jährige die Beine aus dem Bett und stellte überrascht fest, dass er vollkommen nackt war. Er runzelte die Stirn. Er konnte sich nicht daran erinnern, sich am vorherigen Abend ausgezogen zu haben, geschweige denn an überhaupt irgendetwas aus der vergangenen Nacht.
Das einzige was er noch wusste, war dass er mit seinen Teamkameraden Ino und Choji etwas trinken gegangen war. Sie hatten Chojis Ernennung zum Jo-nin feiern wollen.
Außerdem glaubte er sich noch dunkel daran erinnern, dass Ino ihm immer wieder nachgefüllt hatte, während sie selbst auch schon einiges intus hatte.
Da er normalerweise so gut wie nie Alkohol trank war es also nicht verwunderlich, dass er jetzt einen furchtbaren Kater hatte.
Ein erneutes Hämmern holte ihn aus seinen Gedanken zurück in die Gegenwart. Er seufzte.
Was musste seinem Nachbarn auch ausgerechnet heute einfallen so einen Lärm zu veranstalten. Es war fast zwei Jahre her, seit er von zuhause ausgezogen war und sich diese kleine Wohnung genommen hatte. In diesen zwei Jahren war es immer sehr ruhig gewesen, jedenfalls konnte er sich nicht daran erinnern, jemals irgendwie durch Lärm belästigt worden zu sein.
Die ruhige Lage war einer der Gründe gewesen, warum er sich für diese Wohnung entschieden hatte. Der andere Grund hieß Ino Yamanaka und wohnte nur ein paar Straßen von ihm entfernt.
Auch wenn er es nie zugegeben würde, hatte er sich schon lange in seine langjährige Teamkollegin verliebt. Allerdings glaubte er nicht, dass er jemals eine Chance bei ihr haben würde, da sie ständig mit einem neuen Typen ausging. Außerdem hatte er sich nie die Mühe gemacht irgendetwas zu unternehmen um sie auf sich aufmerksam zu machen.
Und trotzdem hatte er dem Gedanken, immer irgendwie in ihrer Nähe zu sein, nicht wiederstehen können.
Als seine Gedanken weiter zu Ino abzudriften drohten, bückte sich Shikamaru nach seinen Boxershorts und streifte sie sich über. Dann stand er auf und streckte sich, bis sein Blick auf etwas auf seinem Boden fiel. Stirnrunzelnd bückte er sich und hob ein Stück Stoff auf. Es war ein kurzer, lilafarbener Rock.
Und er kannte nur eine einzige Person, die so einen Rock trug.
Aber wie zur Hölle, kam der denn in seine Wohnung, geschweige denn in sein Schlafzimmer?
Ein ungutes Gefühl breitete sich in seiner Magengegend aus. Langsam drehte er sich um und erblickte Ino, die in seine Decke gekuschelt in seinem Bett lag und friedlich schlief.
Ungläubig starrte er sie an.
Träumte er? Das konnte doch gar nicht sein. Er runzelte die Stirn.
Gut, sie hatte schon ein paar mal bei ihm übernachtet und auch bei ihm im Bett geschlafen, aber nur, wenn sie nicht wollte, dass ihre Eltern mitbekamen, dass sie etwas getrunken hatte. Ihre Eltern waren in dieser Hinsicht sehr streng. Zwar trank ihr Vater auch gerne mal ein Gläschen oder zwei oder drei, erlaubte aber nicht, dass seine inzwischen 19-jährige Tochter auch nur einen Tropfen trank. Seiner Meinung nach, sollten Frauen keinen Alkohol trinken.
Anscheinend war sie gestern aus dem diesem Grund mit zu ihm gegangen.
Er zuckte mit den Schultern. Ihm sollte es recht sein. Er war glücklich, wenn sie bei ihm war, zwar zeigte er ihr das nicht, aber er würde trotzdem alles für sie tun.
Auch wenn das hieß, so zu tun, als würde er nichts für sie empfinden.
Shikamaru riss den Blick von der jungen Frau in seinem Bett los, senkte ihn wieder auf den Rock in seiner Hand und lies ihn dann über den Fußboden wandern.
Überall lagen Klamotten verstreut.
„Mendokusee.“, seufzend machte er sich leise daran erst einmal alles aufzuheben.
Als er jedoch Inos Unterwäsche entdeckte, hielt er inne.
Sein Blick fiel wieder auf Ino, die noch immer in seinem Bett lag. Einem reichlich zerwühltem Bett.
Und plötzlich machte es bei ihm klick.
Ein zerwühltes Bett multipliziert mit einem nacktem Mann und einer offensichtlich ebenfalls nackten Frau, die beide am Vorabend eindeutig zu viel getrunken hatten und diesem tiefen Gefühl von Befriedigung mit dem er aufgewacht war, ließen nur einen Schluss zu.
Sie hatten miteinander geschlafen.
Shikamaru schluckte.
Nun ja, es war ja nicht so, als hätte er etwas dagegen, eher im Gegenteil, allerdings störte es ihn, dass er sich nicht dran erinnern konnte. Aber was würde Ino dazu sagen, wenn sie aufwachen würde?
Im schlimmsten Fall könnte das zum Ende ihrer Freundschaft führen.
Während er noch fieberhaft überlegte, was er jetzt tun sollte, raschelte es hinter ihm.
„Shikamaru?“
Überrascht drehte er sich um.
„Ino…“


Verschlafen setzte sich Ino auf und rieb sich die Augen.
Ihr Blick fiel auf Shikamaru, der immer noch in Boxershorts mit dem Rücken zu ihr stand.
Sie runzelte die Stirn.
„Shikamaru?“
Sie wartete bis er sich zu ihr umgedreht hatte und erkannte seine Überraschung in seinen Augen.
„Ino…“
Er sah so überfordert aus, dass sie unwillkürlich lächeln musste.
„Guten Morgen, Shika-kun.“
„Morgen…“
„Ist irgendetwas?“, fragte sie ihn und machte Anstallten aus dem Bett zu steigen.
Als er sah, was sie vorhatte lief er leicht rot an und drehte sich schnell um.
„Ich…mach dann mal Frühstück.“, murmelte er und verlies fluchtartig den Raum.
Verwirrt blickte Ino ihm hinterher. Was hatte er denn auf einmal?
Erst jetzt viel ihr auf, dass sie überhaupt nichts anhatte und lief dunkelrot an. Jetzt verstand sie was los war. Armer Shikamaru.
Hastig zog sie sich ihre Klamotten über, die er beim umdrehen fallengelassen hatte. Ihr war natürlich sofort klar gewesen, dass sie sich in Shikamarus Schlafzimmer befanden, schon seit sie aufgewacht war und die Bettdecke gesehen hatte.
Nachdem sie noch schnell einen Blick in den Spiegel geworfen hatte und sich mit Shikamarus Kamm durch die Haare gefahren war, folgte sie ihm in die Küche.
Im vorbeigehen schnappte sie sich eine seiner Hosen und ein Hemd aus seinem Schrank. Schließlich wusste sie, dass er immer noch nichts anderes an hatte als seine Boxershorts.
Sie ging durch den Flur ins Wohnzimmer, dass nur durch eine Theke von der Küche abgetrennt wurde.
Shikamaru hatte in der Zwischenzeit den Tisch gedeckt und saß nun völlig versunken auf einem Stuhl.
Leise schlich sie sich von Hinten an ihn ran, legte seine Klamotten auf die Couchlehne und legte ihm dann von hinten die Arme um den Hals.
„Hey Shika, hör auf zu träumen!“, hauchte sie ihm ins Ohr und kicherte als sie sah wie er zusammenzuckte. Sie deutete auf seine Klamotten.
„Ich dachte mir, dass du vielleicht auch gerne was zum anziehen hättest.“
Daraufhin löste sie sich von ihm und lies sich auf den Stuhl ihm gegenüber fallen.
Dadurch entging ihr natürlich, wie sich wieder Röte in Shikamarus Gesicht ausbreitete, bevor er aufstand und sich seine Klamotten überzog.
Während er das tat beobachtete sie ihn. ‚Wow, er hat echt einen tollen Körper, dass muss man ihm lassen…’, schoss es ihr durch den Kopf, aber sie verdrängte diesen Gedanken sofort wieder.
Als er fertig war und sich wieder gesetzt hatte stützte sie ihr Kinn auf ihre Hände und blickte ihn forschend an. Eine Zeit lang schwiegen sie und dachten nach. Schließlich seufzte Ino.
„Ich kann mich an so gut wie nichts mehr erinnern was gestern passiert ist, aber es muss wohl einen Grund dafür geben, dass ich heute nackt in deinem Bett aufgewacht bin.“
Shikamaru nickte nur.
„Da du nur Boxershorts getragen hast als ich aufgewacht bin, gehe ich mal davon aus, dass du ebenfalls nackt warst.“
Erneutes nicken.
„Es steht also außer Frage, dass wir Sex miteinander hatten. Das einzige, was mich jetzt noch interessieren würde ist, wie genau es dazu gekommen ist und was wir jetzt tun sollen.“

Impressum

Texte: (c) by missbloodyluna
Tag der Veröffentlichung: 26.08.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
WARNUNG: Das ist eine Naruto-Fanfiction. Die Charaktere gehören mir nicht, sie sind teilweise OOC und ich verdiene kein Geld damit!

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