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Auf Reisen - Wie alles begann

Auf Reisen - Wie alles begann

 

Es war ein sehr düsterer Tag, Zhoulja war fast noch ein Kind, gerade hatte sie das Kämpfen ihres Vaters erlernt. Dieser Tag begann wie jeder andere, sie und ihre Eltern sprachen zu den Göttern und erbaten Hilfe, auf dass sie den Tag überleben würden, denn es stand ein Krieg bevor, das spürten sie sehr deutlich. Bereits die Nachbarstätte waren attakiert worden, es war nur eine Frage der Zeit ehe sie auf den kalten Eislanden ihre Raubzüge fortführen würden.

 

Alle drei gingen zu dem nahegelegenen See, der zugeforen war und machten ein Loch in die dicke Eisdecke um ein paar Fische zu angeln, plötzlich hörten sie aus der Ferne die Angreifer nahen. Zhoulja wurde ganz ruhig und ihr Vater schaute sie mit festem Blick an. "Zhoulja, du wirst nicht mit uns kämpfen. Ich will, dass unsere Familie weiterlebt. Mach uns alle Ehre, aber lauf so schnell und so weit du nur kannst!", sprach er in ruhigen, bestimmten Worten. Sie war geschockt, aber wusste tief im inneren, dass ihr Vater wusste, dass seine Zeit gekommen war. Ihre Mutter nahm sie in den Arm und flüsterte in Zhoulja's Ohr: "Mein wunderbares Kind, ich bin sehr stolz auf dich, du hast viel gelernt, ich wünsche dir, dass du einmal große Taten vollbringen wirst und einen Mann und viele Kinder haben wirst, um unser Andenken weiter zu geben." Auch ihr Vater nahm sie in den Arm, nach einem kurzen Moment drückte er ihr eine Axt in die Hand und sie verstand, was er wollte. Sie nickte nur, das alles ging viel zu schnell um es zu begreifen. "Ich liebe euch und lebe für die Familie weiter", war das einzige, was sie herausbringen konnte, ehe sie sich umdrehte und so schnell es nur ging floh. Erst spät am Abend merkte sie, wie erschöpft sie geworden war und lauschte in die Ferne, es war nichts mehr zu hören. Mittlerweile war sie in einem tiefen Wald. Zhoulja hatte jedes Zeitgefühl verloren und konnte sich nicht mehr erinnern, wie weit sie gelaufen war oder wo sie sich befinden könnte.
Einen Unterschlupf zu finden war nicht schwer, ein paar dickere Äste hatte sie schnell gesammelt und schräg an den Bäumen befestigt. Ein bisschen Laub darauf verteilt und schon verschwamm der Unterschlupf mit der Landschaft.

 

Am nächsten Morgen wachte sie bereit vor den ersten Sonnenstrahlen auf und beschloss, sich auf den Weg zu machen um herauszufinden, wo sie sich befand. Sobald die Sonne langsam aufging orientierte sich Zhoulja an der Fauna um den Weg nach Osten zu finden, denn dort wusste sie, würde sie nach ein paar Tagen Fußweg die nächstgelegene Werft finden, so hatten es zumindest ihre Eltern immer gesagt - Sie hielt inne. Stimmt, ihre Eltern, daran hatte sie nicht mehr gedacht, ob diese nun wohl bereits zurück bei den Göttern sind?
Es blieb keine Zeit für mehr Gedanken und sie machte sich los. Hunger und Durst plagten sie, fand sie auf dem Weg doch nur ein paar Beeren und Pilze. Aber besser als nichts, dachte sie. Früher als erwartet konnte sie über dem Wald ein paar Vögel hören, könnten das bereits Möwen sein? Ihr Gang wurde schneller, angetrieben von der Hoffnung, bald die Schiffe der Händler zu erreichen. Tatsächlich wurde der Wald immer lichter und sie konnte das rauschen des Meeres hören. Sie kam am Rand des Waldes an und sah, dass sie sich weit oben auf Klippen befand. An den Klippen brach sich das Wasser der Wellen. Sie schaute sich um und in der Ferne sah sie die Werft. Zhoujla blickte in den Himmel um sich zu erkundigen welchen Stand die Sonne gerade hat. es war bereits mittag geworden, sie schätze auf 11 Uhr, den Höchststand hatte die Sonne noch nicht erreicht.

 

An der Werft angekommen wurde sie seltsam beäugt, hatten diese komischen Gestalten etwa noch nie einen Troll gesehen? Sie überlegte kurz und erinnerte sich daran, dass sie eine Taverne ausuchen sollte, ihr Vater sagte immer, dass dies ein Ort ist, bei dem sich viele Händler und Schiffsführer treffen um gemeinsam zu trinken. Zhoulja war sehr überwältigt von der Größe dieses Ortes, sie wusste nicht, dass es so große Städte gibt. Wie konnte sie nur ausserhalb von so einem Trubel aufwachsen ohne jemals dort gewesen zu sein, jetzt kam sie sich wie eine Aussetzige vor.


Sie hielt vor einem großen Gebäude, an dem ein großes Holzschild hing, auf dem sie vermutete, ein paar Getränke zu erkennen. Zhoulja ging hinein und sah den Tresen, nach ein paar Schritten stand sie direkt davor und fragte, wo sie reisende Händler finden kann. Der komische Kautz neben ihr fing laut an zu lachen und meinte: "Hey kleines Fräulein, warst hier wohl noch nicht so oft? Komm und folge mir, ich habe ein eigenes Schiff, wir segeln nach Kalimdor, wenn du willst nehmen wir dich mit. Ich habe etwas Mitleid, du siehst sehr herunter gekommen aus. Oder hattest du ein anderes Ziel?". Der Mann sprach sehr schnell, sie kam kaum hinterher und schaute nur verduzt. "Danke, ich hab' kein bestimmtes Ziel, wollt' nur weit weg.", stotterte sie.

 

Er trank noch aus und nahm sie dann mit zu seinem Schiff. Sie staunte, so ein großes Schiff hatte sie noch nie zuvor gesehen. Es hatte ganze 9 Segel! Zhoulja kann sich mittlerweile nur sehr schwer an die Schiffüberfahrt erinnern, die Tage wurden auf See immer länger und alles verschwamm allmählich zu einem großen Haufen an einheitlichen Erinnerungen. Sie lernte von den Händlern, dass es Unterschiedliche Völker gibt und dass sich diese zu zwei großen Einheiten gebildet haben, die sich bekämpften. So war das also, die Angreifer waren bestimmt auch auf Raubzug und rechtfertigten ihr Handeln damit, dass sie zu einer großen Einheit gehörten. Solche Ansichten lernte Zhoulja erst jetzt kennen und wusste noch nicht, wie sie damit umgehen könnte. Während ihre Umgebung sie zunehmend mehr respektierte, wurde Zhoulja immer abweisender, auf was für eine seltsame Reise hatte sie sich da nur begeben, sie dachte oft daran, ob es nicht besser gewesen wäre mit Ihren Eltern Seite an Seite im Kampf zu sterben. Der einzige, dem sie auf dem Schiff vertraute, war der Navigator Tah're. Er war ebenfalls ein Troll.

 

Nach einer gefühlten Ewigkeit kamen sie in Ratschet an, diesen Namen konnte sie sich gut merken, sprachen die Händler auf See doch ständig davon, wie gut florierend die Geschäfte dort sind. Sie bedankte sich bei allen Mitgliedern der Crew und ging an Land. Sie bekam mit, dass wohl ungebetene Gäste etwas abseits der Werft angelegt hatten und bot ihre Hilfe an. Sie wurde ausgelacht, aber bestand darauf, zu helfen. Nun konnte sie zum ersten mal ihre Fähigkeiten des Kampfes unter Beweis stellen. Mit ein paar kräftigen Orcs, und einigen Blutelfen schlugen sie die Angreifer in die Flucht. Zhoulja bekam viele Komplimente wegen ihren Kampfkünsten. Endlich akzeptiert zu werden tat ihr sehr gut. Sie fand bei Jazzik Unterschluft und durfte dort verweilen. Sie half ihm beim Verkaufen seiner Waren um sich dankbar zu zeigen. Jazzik erzählte ihr, dass sich ganz in der Nähe ein Trollstamm der Dunkelspeere angesiedelt hat. Zhoulja wollte unbedingt dorthin. Sie wollte ihre Fähigkeiten verbessern und hoffte darauf, gleichgesinnte zu treffen. Jazzik riet ihr eindringlich ab, aber das war ihr egal.

 

Zhoulja machte sich an einem Morgen auf den Weg, es dauerte fast eine Woche, bis sie auf den Echoinseln ankam. Aber sie wurde anders begrüßt, als sie es sich erhofft hat. Zhoulja wurde sofort nach betreten festgehalten und zu dem Häuptling gebracht. Vol'Jin stand vor ihr und musterte sie. Zhoulja lachte laut, aber nicht aus Respektlosigkeit, sondern weil sie sich freute. Auch wenn sie inmitten von skeptischen Trolen stand, war sie glücklich. Endlich hatte sie einen Trollstamm gefunden und auch wenn sie anders empfangen wurde, als sie es sich ausgemalt hat, wusste sie, dass sie nun endlich mehr erfahren würde. Zhoulja erzählte Vol'Jin alles was sie erlebt hat und was sie erlernt hat. Er bot ihr an, dass sie sich nützlichen machen konnte und sobald sie sich für würdig erwiesen hat, würde sie von den Lehrmeistern lernen dürfen.

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Tag der Veröffentlichung: 23.02.2016

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